Feldkircher anzeiger kw 46

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Donnerstag, 14. November 2013

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Kalte Progression stoppen! AK-Vizepräsidentin: „Den Beschäftigten muss mehr von Lohnerhöhungen bleiben“

Die AK-Vizepräsidentin spricht sich in dem Zusammenhang unverändert für eine umfassende Steuer-Reform zur nachhaltigen Entlastung der Arbeit aus. Da dies kurzfristig jedoch nicht erreicht werden könne, sollte mit einem Stopp der kalten Progression ein erster Schritt in diese Richtung gesetzt werden. Für Auer ist es erfreulich und ein wichtiges Signal, „dass alle Fraktionen in der Arbeiterkammer diese Forderung mittragen und mit einer gemeinsamen Resolution unterstützen“. Zum Hintergrund: Oft folgt auf eine KV-Erhöhung oder eine individuelle Gehaltsaufbesserung das böse Erwachen. So bleiben beispielsweise vom jüngsten KVAbschluss in der Maschinen- und Metallwarenindustrie den Beschäftigten der untersten Beschäftigungsgruppe von 52 Euro Lohnerhöhung gerade einmal 27 Euro. Die Ursache dafür ist die „kalte Progression“ – eine Steuererhöhung, die jedes Jahr still und heimlich wirksam wird. Mit dieser schleichenden Steuererhöhung holt sich der Staat pro Jahr geschätzte 500 bis 650 Millionen

Selbständige leiden unter der kalten Progression weniger als Angestellte, weil sie über mehr steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten verfügen.

Euro an Mehreinnahmen – aus den Taschen der Beschäftigten. Besonders betroffen sind Menschen im unteren und mittleren Einkommensbereich. Dort ist die Gefahr am größten, mit einem Teil in die nächste Steuerklasse aufzurücken. Selbständige leiden unter der kalten Progression weniger als Angestellte, weil sie über mehr steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten verfügen. Einfache Lösung Das Problem der kalten Progression „ist relativ einfach und schnell zu lösen“, meint Manuela Auer. Dies könnte beispielsweise durch eine automatische Anpassung von Steuergrenzen und Absetzbeträgen an die Inflationsrate oder die Einführung eines steuerlichen Sonderfreibetrages von 120 Euro im Monat geschehen. Die Vorteile einer solchen Sofortmaßnahme liegen für Auer auf der Hand: Die Einkommenszuwächse nach erfolgreichen Lohnverhandlungen würden auch für niedrigere Einkommen gesichert und zugleich die Kaufkraft und der Wirtschaftsstandort gestärkt. (pr)

AK-Vizepräsidentin Manuela Auer fordert Abschaffung der kalten Progression.

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„Die Kalte Progression muss umgehend abgeschafft werden!“, fordert AK-Vizepräsidentin Manuela Auer. Die Beschäftigten müssten mehr netto von ihrem BruttoLohn/Gehalt bekommen – dies sichere die Kaufkraft und auch Arbeitsplätze.


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