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Donnerstag, 22. August 2013

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Gsundheitsbrünnele Psychoedukation: Wissen um psychische Krankheiten schafft Akzeptanz Aufklärung bei psychischen Erkrankungen spielt eine große Rolle. Gezielte Psychoedukation von Betroffenen und deren Angehörigen erleichtert den Umgang und fördert das Verständnis von psychischen Krankheiten. Frau Dr. Klaudia Kaufmann von den Sozialpsychiatrischen Diensten der aks gesundheit GmbH berät zu diesem speziellen Thema mit viel Erfahrung. Was bedeutet Psychoedukation? Kaufmann: Unter Psychoedukation verstehen wir das Aufklären über die zurgrundeliegende psychische Erkrankung von Betroffenen und / oder deren Angehörigen. Man erklärt konkret die Ursachen und Symptome der Erkrankung, die diagnostische Einteilung, den Verlauf sowie die Behandlungsmöglichkeiten. Wann sollte eine Psychoedukation erfolgen?

Dr. Klaudia Kaufmann

tinnen und Patienten den richtigen Umgang mit ihrer Krankheit.

Kaufmann: Die genaue Information über das psychische Krankheitsbild ist deffinitiv erfolgreicher, je früher der Patient beziehungsweise die Patientin sich damit auseinandersetzt. Grundsätzlich sollte jeder Betroffene über seine Erkrankung entsprechend informiert sein.

Warum ist ein möglichst frühes Erkennen wichtig? Kaufmann: Je früher Symptome einer sich anbahnenden neuen Krankheitsphase entdeckt werden, desto eher können Betroffene und Angehörige gegensteuern. Im Anfangsstadium mit geeigneten Medikamenten und / oder therapeutische Maßnahmen kann ein Verschlimmern oft verhindert werden. Durch eine optimale Früherkennung spart sich die Patientin oder der Patient mitunter einen stationären Klinikaufenthalt. Weiters unterstützen das Verstehen und der geschulte Umgang mit der Krankheit das Vermeiden von Rückfällen.

Warum ist es so wichtig, detailliert über die Erkrankungen Bescheid zu wissen? Kaufmann: Psychische Krankheiten entwickeln sich oft schleichend und sind als solche nicht gleich erkennbar. Äufklärung über Symptome, Ursachen und verschiedene Behandlungskonzepte erleichtert es Betroffenen und deren Umfeld die Erkrankung zu verstehen. Step by step können dann gemeinsam Zukunftsperspektiven entwickelt werden. Ebenso wichtig ist das Verstehen der Störung – so lernen die Patien-

Was sind die Ziele einer Psychoedukation? Kaufmann: Neben der Aufklärung ist das Fördern der Compliance – Barriereabau vor Behandlungen - ein wichtiger Punkt. Den Familienmitgliedern den oft schwierigen Umgang mit einer psychischen Krankheit erleichtern, ist ebenso wichtig, wie die Stressbewältigung und das Aktivieren der Ressourcen von Betroffenen. Eine psychische Erkrankung wird oft stigmatisiert: Psychoedukation wirkt mittels Aufklärung entschieden dagegen.

Aufklärung bei psychischen Erkrankungen spielt eine große Rolle. (Foto: iStock)

Welche Krankheitsbilder können geschult werden? Kaufmann: Ursprünglich setzten Ärztinnen und Ärzte sowie Therapeutinnen und Therapeuten die Psychoedukation speziell bei Schizophrenie ein. Aufgrund der Erfolge bei schizophren erkrankten Menschen, entwickelte man spezielle Trainingsprogramme für andere psychische Störungen wie: Depressionen, Bipolare Affektive Störungen, Angststörungen, Suchterkrankungen, Zwangsstörungen oder Persönlichkeitsstörungen. Inwiefern die Psychoedukation der Patientin, dem Patient vermittelt werden kann, basiert auf dem Krankheitsbild. Wie wird Psychoedukation angeboten? Kaufmann: Meines Erachtens ist es vorteilhaft, wenn die Aufklärung in Gruppen erfolgt. Hier erfahren Erkrankte und deren Angehörige oft emotionale Entlastung. Sie merken, dass sie nicht alleine sind und vieles zu bewältigen ist. Sie profitieren und lernen voneinander. Es fördert die Hoffnung, trotz Erkrankung ein zufriedenes Leben zu führen. Selbstverständlich ist Psychoedukation auch einzeln durch die behandelnde Psychiaterin oder den Psychiater sowie Psychotherapeutin oder Psychotherapeuten möglich.

Immer in meiner Nähe. Meine Apotheke

Warum bin ich bloß so vergesslich? Sie können keine Namen behalten? Sie suchen Ihre Brille, dabei sitzt sie auf Ihrer Nase? Sie sind unzählige Male in einen Raum gegangen und können sich doch nicht daran erinnern? Ihr Gedächtnis ist nicht mehr so gut wie es einmal war? Das Vergessen von Namen oder Verlegen von Gegenständen ist mit fortschreitendem Alter völlig normal.

gibt es mehrere Möglichkeiten: Versuchen Sie täglich Bewegung an der frischen Luft zu machen, denn Ihre mentale Fitness ist eng verbunden mit ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit. Versuchen Sie sich ausgewogen zu ernähren und überschüssige Kilos zu vermeiden. Leiden Sie an Bluthochdruck, erhöhten Blutfettwerten oder Diabetes? Dann achten Sie auf eine optimale Therapie dieser Erkrankungen. So können Sie die dadurch begünstigten kleinen Gefäßverletzungen des Gehirns vermeiden, die den Alterungsprozess des zentralen Nervensystems beschleunigen.

Der nachlassenden Gedächtnisleistung kann gezielt entgegengewirkt werden. Dabei

Als weitere Unterstützung ihrer mentalen Leistungsfähigkeit empfehle ich Ihnen die Einnahme von Nah-

Apothekerin Christina Nettinger Apothekerin in Sulz

rungsergänzungen, um die Durchblutung der kleinen Gefäße im Gehirn zu fördern und den Nervenstoffwechsel anzuregen. Sie können Lecithinpräparate anwenden und die Durchblutung und Sauerstoffversorgung ihres Gehirns mit Präparaten aus Ginseng- und Gingko-Extrakten steigern. Es gibt auch wohlschmeckende flüssige Kombinationspräparate. Eine andere effektive Kombination mit Lecithin stellen B-Vitamine dar, die auf Nervenzellen regenerierend wirken. Mit der Zufuhr von Knoblauch und dem darin enthaltenen Aliin können Sie zusätzlich zur geistigen Leistungssteigerung den Blutzucker, den Blutdruck und die Blutfette reduzieren. Fragen Sie nach in Ihrer Apotheke – wir helfen Ihnen gerne.


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