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Energieträger der Zukunft?

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Mehr Tempo, bitte

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BIOKRAFTSTOFFE | VON PIA WEGENER

Nicht erst seitdem die Preise für fossile Brennstoffe in die Höhe geschossen sind, werden Biokraftstoffe als alternative und kostengünstige Energiequellen genutzt. Sie gelten zudem als klimaschonender als fossile Brennstoffe – und damit als potenzielle Energieträger der Zukunft. Darüber, wie umweltfreundlich sie tatsächlich sind, entscheiden aber auch Anbau und Menge der verwendeten nachwachsenden Rohstoffe.

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Die aktuelle Energiekrise hat die Dringlichkeit für eine Abkehr von fossilen Brennstoffen noch einmal in den Fokus gerückt. Eine mögliche Alter-

Auch bei der Produktion von Biokraftstoffen braucht es klimaschonende Anpassungen.

native: Biokraftstoffe. Sie werden aus erneuerbaren Quellen, vorrangig Pflanzen, gewonnen und sollen vor allem im Verkehrswesen für eine Dekarbonisierung sorgen. Aus Stärke und Zucker etwa wird Ethanol hergestellt, aus Pflanzenölen wird Biodiesel. Da Biokraftstoffe aus Pflanzen wie Mais, Getreide, Raps, Palm- oder Sojaöl oder aus Reststoffen wie dem Zucker-Ableger Bagasse geschöpft werden, sind sie potenziell umweltfreundlicher als herkömmliche fossile Brennstoffe.

Nur bedingt klimafreundlich

Doch auch bei der Produktion von Biokraftstoffen bedarf es klimaschonender Anpassungen und Weiterentwicklungen. Denn weder Mais noch die Sojabohne wachsen unbegrenzt: Dürresommer sowie kontinuierlich steigende Temperaturen verursachen ohnehin für magere Ernten der auch als Lebensmittel genutzten Pflanzen. Für den in Deutschland jährlich verbrauchten Biokraftstoff wird weltweit eine Ackerfläche von knapp zwei Millionen Hektar benötigt. Zu viel, findet das Bundesumweltministerium und möchte diese Fläche aus Angst vor Nahrungsmittelknappheit in der Zukunft minimieren. Auch weisen die Rohstoffe, aus denen die Biokraftstoffe gewonnen werden, nicht zwangsläufig positive Klimabilanzen auf. Das Ernten der Ölpalme beispielsweise ist nur klimaneutral, wenn sie dort wächst, wo zuvor kein Regenwald für ihren Anbau gerodet wurde.

Neue Generation

Nicht zuletzt deshalb arbeiten Wissenschaftler an der sogenannten dritten Generation der Biokraftstoffe, die aus Reststoffen wie Stroh oder Sägespänen stammen sollen. Diese fortschrittlichen Biokraftstoffe werden also aus land- und forstwirtschaftlichen Überbleibseln gewonnen und stehen nicht in Konkurrenz zur Herstellung von Lebensmitteln. Einer dieser Kraftstoffe, Biomethan, gilt als besonders klimafreundlich, wirtschaftlich rentabel – und wird wegen seiner Eigenschaften bereits heute als CO2-neutrales Äquivalent zu Erdgas verwendet. Grund genug für die Bundesregierung, Biomethan-Anlagen vermehrt in die Gasinfrastruktur integrieren zu wollen. 

Nachhaltige Wertschöpfung bei Biosprit

Gastbeitrag Die gesamte Wertschöpfungskette von Biokraftstoffen ist nachhaltig, erklärt der Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB), Elmar Baumann. Durch die Nutzung heimischer Rohstoffe zur Energie- und Futtermittelerzeugung tragen sie zur Versorgungssicherheit hierzulande bei.

Biokraftstoffe müssen nach europäischem Recht nachhaltig produziert werden. Dieser Vorgabe entspricht die Landwirtschaft, von der die Rohstoffe für die Biokraftstoffherstellung geliefert werden. Weltweit wird kontrolliert, dass kein Wald gerodet oder Torfmoor trockengelegt wird, um auf den Flächen Rohstoffe für Biokraftstoffe anzubauen. Aber auch die weitere Wertschöpfungskette wirtschaftet nachhaltig. Damit erreichen die Produzenten, dass Biodiesel, Bioethanol und Biomethan bis zu 93 Prozent weniger Treibhausgase ausstoßen als fossile Kraftstoffe.

Gemeinsam mit Biokraftstoffen entstehen wertvolle Koppelprodukte: Aus der Rapsernte gewinnen die Hersteller zu 40 Prozent Rapsöl, das zu Biodiesel verarbeitet werden kann, und zu 60 Prozent Eiweißfuttermittel, das der Nahrungsmittelherstellung dient. Es gibt also Nachhaltige Landwirtschaft keinen Gegensatz zwischen für Biokraftstoffe Tank und Teller – Landwirtschaft und Biokraftstoffindustrie können beides gleichzeitig leisten. Zudem Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) entsteht bei der Biodieselproduktion wertvolles Glycerin, das Ausgangsstoff für alltägliche Produkte wie Zahnpasta, Schuhcreme und Waschmittel ist. Werbebeitrag – Verbandsporträt

Factoring: starker Zuwachs im ersten Halbjahr 2022

Die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbands stiegen im ersten Halbjahr 2022 auf 182,4 Milliarden Euro, ein stolzes Plus von 24,5 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Die Kundenzahl legte ebenfalls deutlich zu mit einem Plus von knapp 33 Prozent auf eine neue Rekordmarke von nun 105.600 Kunden.

Factoring konnte ersichtlich von Nachholeffekten nach der Pandemie und als zunehmend nachgefragtes Finanzierungsinstrument überproportional zulegen und sich somit als Stabilitätsanker und Liquiditätsbringer in Krisenzeiten beweisen. Waren und Dienstleistungen „made in Germany“ waren trotz gegenwärtiger Herausforderungen in den Lieferketten stark nachgefragt. Dies belegen die Zahlen des nationalen sowie internationalen Factoring-Geschäfts: Das nationale Geschäft wuchs um 18,8 Prozent und das internationale Geschäft um beachtliche 39,4 Prozent. Der Russland-Ukraine-Krieg, die Problemlage zahlreicher Lieferketten sowie die Inflation machen jedoch auch vor Factoring nicht Halt und führen zu einer Abkühlung im Factoring-Konjunkturbarometer. Die große Mehrheit, fast 48 Prozent, sehen nur noch „befriedigende“ Aussichten für das laufende Jahr. Diese Zahlen sind repräsentativ für den gesamten deutschen FactoringMarkt; die Mitglieder des Verbandes bedienen rund 98 Prozent des gesamten verbandlich organisierten Factoring-Volumens in Deutschland.

Dr. Alexander Moseschus, Geschäftsführer Deutscher Factoring-Verband e.V.

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