The Red Bulletin_0909_DE

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Bullhorn

Unter Oberflächen Den hübschesten Satz hat keiner der Autoren zu diesem Red Bulletin bei­ gesteuert, sondern der frühere holländische Fußballprofi René van der Gijp, der in den 1980ern mit Huub Stevens bei PSV Eindhoven spielte: „Wenn Huub seinem Hund ‚Sitz!‘ b ­ efohlen hat, haben sich alle Hunde in der Straße hingesetzt.“ Auch dem Trainer Huub Stevens eilt nicht unbedingt der Ruf voraus, die ihm Anvertrauten der Gefahr der Verweichlichung auszusetzen. Dennoch verbirgt sich hinter der grimmigen Fassade des neuen Mannes auf der Trainer­ bank von Red Bull Salzburg eine vielschichtige, sensible Persönlichkeit mit erfrischendem Hang zur Ambivalenz: Huub Stevens im Porträt, Seite 30.

coverbild: Nicolas Guerin/Corbis; bilder: gepa-pctures, Jörg WIESSMANN

Weil wir schon bei entschlosseneren Charakteren sind, zwei Hinweise auf gewissermaßen Seelenverwandte von Stevens in diesem Heft: Quentin Tarantino, der sich selbst als Romantiker sieht, würde im Fall entsprechender Notwendigkeit das Bein eines Kontrahenten lieber selbst brechen, als jemand anderen dafür zu bezahlen. (Das komplette Interview mit dem für Sentimen­ talitäten so empfänglichen Regisseur ab Seite 44.) Und Christian „Chrigel“ Maurer sammelte auf dem Weg von Salzburg nach Monte Carlo stattliche eineinhalb Tage (exakt: 33 Stunden, 22 Minuten) Vorsprung auf den Zweit­ platzierten der Red Bull X-Alps, mit unbeugsamem Durchsetzungsvermögen und unglaublicher Leidens­fähigkeit. Und weil seinem Betreuer im richtigen Moment dann eine geradezu buddhistische Idee kam: Red Bull X-Alps, die Story, ab Seite 70. Während die Motorsportwelt atemlos dem Formel-1-Comeback des sieben­ fachen Weltmeisters entgegenfieberte und nach der Absage deswegen ein wenig nach Luft rang, suchte Red Bulletin-Autor Werner Jessner einen ­tiefgründigeren Zugang zum Thema, weit über das Warum-tut-sich-so-einerso-was-an? hinaus: Was treibt Michael Schumacher tatsächlich an? Ist es das pure Racing, das ihn fasziniert, oder doch das Drumherum aus Ruhm und Reichtum? Und: Wie geht einer als Rookie an etwas Neues heran, wenn er den ganzen Weg vom Kartknirps zum größten Rennfahrer aller Zeiten schon hinter sich hat? Jessner setzte sich also in aller Ruhe mit Martin Bauer zusammen, ­Schumachers Teamleader und Lehrmeister bei Holzhauer Racing Promotion in der Superbike-IDM – und kam mit einer Story heim, die mehr über Michael Schumacher verrät als viele Heldenporträts. „Und so haben wir einen neuen K ­ ollegen bekommen“, ab Seite 40.

Quentin Tarantino, Bild oben, bei fachgerechter Stärkung als Gast von Red Bull Racing. In unserem Interview spricht er nicht nur über seinen neuen Film „Inglourious Basterds“. – Der Herr, der auf dem unteren Bild die Nummer 1 trägt, hat dem Herrn mit der Nummer 77 einiges beigebracht: Was, das erfahren Sie ab Seite 40.

Viel Spaß dabei! Die Redaktion PS: Besonders herzlich begrüßen wir diesmal die Leserinnen und Leser der „Kurier“-Stammausgabe, Sie erhalten Ihr Red Bulletin ab dieser Ausgabe an jedem ersten Dienstag im Monat. Die Auflage des Red Bulletin erhöht sich damit inklusive der Ausgaben in Deutschland und Großbritannien auf nunmehr rund 2,3 Millionen Exemplare pro Monat.

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