The Red Bulletin_0610_AT

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Bullhorn

Willkommen! Wem eine glückliche Berufswahl das Privileg des täglichen Umgangs mit Formel-1-Fahrern, BASE-Jumpern, B-Boys und Streetrunnern schenkt, der entwickelt mit der Zeit wohl zwangsläufig ein Talent zur Unzufriedenheit mit allem, was man als herkömmlich bezeichnen könnte. Bei einem internen Redaktions-Meeting vor ziemlich genau einem Jahr tauchte ein Kollege aus dem Red Bull Media House mit dem damals aktuellen Red Bulletin-Heft auf und schwenkte es aufgeregt vor der Webcam seines Laptops. Das ein wenig sonderbar anmutende Unterfangen hatte Atem­ beraubendes zur Folge: Ein Formel-1-Auto erhob sich mit aufjaulendem Motor aus dem Heft und raste über den Laptop-Monitor. So trat „Augmented Reality“ in unser Leben. Wir halten die Möglichkeiten dieser Technologie seit diesem Moment für außerordentlich, und wir sind in dieser Ansicht nicht allein geblieben. Wir freuen uns, dass sich AR – wir haben die praktische Anwendung der Technologie mit einem Querverweis aufs Web und auf ihren revolutionären Charakter „Print 2.0“ getauft – mittlerweile vor allem in den USA als Spezialdisziplin zeitgemäßer journalistischer Arbeit etabliert hat. Und wir sind stolz, dass das Red Bulletin gerne als ­Wegbereiter dieser Innovation bezeichnet wird.

Coverbild: adidas, Bild: philipp horak

Die Print-2.0-Redaktion des Red Bulletin wird von Christoph Rietner geleitet. Der 32-jährige gebürtige Grazer konzipierte unter anderem die legendären AR-Lösungen zum französischen B-Boy Lilou (Red Bulletin 01/2010). Rietners Job besteht daraus, die für die neue Technologie geeignetsten Storys im Heft auszuwählen und mit der „dritten Dimension“ auszustatten. Dass dabei nicht immer die größten Geschichten die aufregendsten Lösungen bringen müssen, beweisen die Kitesurfer Aaron Hadlow und Simone Vannucci: im Heft lediglich eine (wenn auch hinreißende) Doppelseite (Seite 10), in Print 2.0 ein üppiges Video-Highlight, das man gesehen haben muss.

Während Bjørn Dunkerbeck dem Red Bulletin im Hangar-7-Interview Rede und Antwort stand, hatte auch Sebastian Vettel zufällig vor Ort zu tun – für den Dreh eines Red Bull MOBILESpots. Das Ergebnis des Treffens der beiden Red Bull-Athleten beweist: Es gibt große Sportsmänner in den verschiedensten Dimensionen.

Völlig unberührt von den spektakulären Möglichkeiten der multimedialen Gegenwart geht es bei einem guten Magazin freilich unverändert um Ideen, um Menschen und ihre Storys – unabhängig davon, ob sie in hochmoderner 3‑D-Multimedia-Technik erzählt werden oder mit der Schreibmaschine. Besonders viel Spaß hatten wir bei der Zusammenstellung des vorliegenden Hefts mit drei Texten von Gastautoren; besonders ans Herz gelegt seien Ihnen daher: die brillante Hommage von Schriftsteller Michael Köhlmeier an RollingStones-Gitarrist Keith Richards (Seite 48), die berührende historische Reportage von Mack Gleeson und Nick Said über das erste Fußball-Ländermatch der südafrikanischen Geschichte nach Überwindung der Apartheid (Seite 58) und das einzigartige Porträt des „Financial Times“-Mitarbeiters, Fußball­ fanatikers und Buchautors (aktuell: „Soccernomics“) Simon Kuper über ­Lionel Messi (Seite 40). Viel Spaß mit diesem Heft! Die Redaktion

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