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Schlau speisen

Essen fürs Hirn? Kein Problem, sagt die Ernährungswissenschaft und ernennt maßgeschneiderten Genuss zum neuen Trend. Und geht sogar noch weiter: Auch gute Laune und Schönheit lassen sich anfuttern.

Marianne Botta ist diplomierte Lebensmittelingenieurin und Ernährungs­ wissenschaftlerin. Die Schweizerin hat mit Spitzenkoch Roland Trettl Schmackhaftes für Beauty, Brain und Mood kreiert. Jetzt zum Ausprobieren in der Mayday Bar.

Wildreisrisotto mit geschmortem Paprikagemüse, Algen und Tofu

Ei und Lachs und Gurke

Sautierte Hühnernüsschen mit Blattspinat, Cashewkernen und rotem Curry

Beauty food Attraktiv und lange jugendlich bleiben: Das geht laut Marianne Botta locker und ohne Diät. Glykation – das Verkleben von Eiweißen mit Zucker – fördert den Alte­ rungsprozess. Daher sind scharf gebra­ tene (Pommes) und dunkel gebackene ­Lebensmittel verpönt, weil es durch große Hitze zu einer Reaktion zwischen Zucker, Kohlehydraten und Eiweißen kommt (was zu Glykation führt). Lieber gedämpft oder gedünstet – das verhindert die Faltenbil­ dung. Auch nicht gut: viel Kaffee, weil zu viel Röststoffe. Eiweiß hingegen braucht man zur Bildung von Keratin, das für feste Haare und die Bindegewebsfasern der Haut benötigt wird. Am meisten davon enthält Tofu. Wer unreine Haut hat, meide Geflügelhaut, Eidotter und Innereien, weil sie Arachidonsäure enthalten, die Entzündungsprozesse in den Hautzellen fördert. Besser zu Weizenkeimöl greifen, das mit seinem Vitamin E auch bei der Heilung von Narben hilft.

Brain Food Wer sich lange konzentrieren muss, darf – logisch – nichts Schweres essen, sonst sackt das Blut in den Magen, und schon kann man nicht mehr optimal denken. ­Vitamin C (in Kiwi, Paprika, Hagebutte) und E (in Weizenkeimen, Nüssen) aller­ dings fördern die Gehirndurchblutung. Ebenfalls wichtig für eine lange Leistungs­ fähigkeit: ein konstanter Blutzuckerspie­ gel. Den hat, wer Pumpernickel isst: Das vollkörnige Brot führt zu einem sanften Anstieg. Ganz schlecht: Traubenzucker – schnell rauf und gleich wieder runter. Wird man müde, helfen Bananen, Dörr­ obst und Nüsse auf die Schnelle. Und viel trinken. Wasser, verdünnte Frucht­säfte und maximal fünf Tassen Kaffee am Tag. Gut für Nerven und Gehirn: Fisch mit ­seinen Omega-3-Fettsäuren. Gegen Eisen­ mangel (führt von Konzentrationsstörun­ gen bis zu Depressionen) sollte man aber dreimal pro Woche rotes Fleisch essen. Vegetarier müssen zu Nüssen greifen.

Mood food Gute Laune bringen Kohlehydrate und wenig Eiweiß, damit die körpereigenen Stimmungsmacher nicht gedämpft wer­ den. Bottas Tipp: Warme Milch mit Honig oder Pasta mit Gemüsesauce – bei diesen Kombis bildet der Körper das Glücks­ hormon Serotonin. Dass Schokolade das kann, ist bewiesen, Botta empfiehlt aber auch Datteln, Feigen und Haferflocken. Die Omega-3-Fettsäuren von Fischen kön­ nen ebenso stimmungsaufhellend wirken wie scharfes Essen. Den Genuss von Chili, Curry, Wasabi oder Ingwer nimmt der Körper als Schmerz wahr und schüttet ­daher Morphine und körpereigene Endor­ phine aus. Positiv auf die Stimmung wirkt dazu noch grüner Tee, der entspannt und stressresistent macht. Richtig glücklich macht die Vanille, weil ein ganz ähnlich riechender Stoff bereits mit der Mutter­ milch aufgesogen wird.

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Smart Food zum Ausprobieren ab sofort in der Mayday Bar im Hangar-7 in Salzburg

Text: Uschi Korda; bilder: HELGE KIRCHBERGER/Red Bull Hangar-7 (3), Sonja Ruckstuhl

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