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Ist Arbeit wirklich nur operativ?

Moderne Organisationen verfügen über sehr gut ausgebildete Führungskräfte, die viel Wissen mitbringen und gezielt verschiedene Tools und Methoden im Alltag anwenden können. Auch Eigenschaften wie agiles Denkvermögen, Flexibilität und sich selbst laufend nötiges Wissens-Rüstzeug besorgen zu können, sind stark entwickelt vorhanden.

Es braucht aber noch weitere Aspekte, um nachhaltig Wissen und Können in der Organisation zu verankern und etwa Transformation wirklich voranzubringen: Raum und Zeit für den offenen Austausch und den Beziehungsaufbau und die Möglichkeit zum Rückzug für das Reflektieren der eigenen Handlungen. Und es braucht Zeit und Raum, um gemeinsam mit anderen auf die Prozesse und Abläufe zu schauen. Das Modell der «vier Räume für Leadership» von Loop Approach illustriert dies.

Der operative Raum für das Dringende – die Scheinproduktivität

Viele Führungskräfte sind ausschliesslich im operativen Raum unterwegs und denken und handeln dadurch nur aus der eigenen Perspektive heraus.

Der operative Raum ist aber oft auch der Raum, in dem sich alles Dringende abspielt. Das lässt einen kurzfristig glauben, man sei sehr produktiv, aber eigentlich nimmt man sich keine Zeit zum Nachdenken oder Austauschen mit anderen. Über längere Zeit kommt es zu zunehmendem Unzufriedensein und Ausbrennen.

Organisationen müssen lernen, alle vier «Räume» gezielt in ihre Vorgehensweisen und die Kultur einzubauen. Sich selbst zu reflektieren und sich auszutauschen, gemeinsam nachzudenken, müssen Werte sein, die jede Organisation fördert und hochhält.

So kann es gelingen, tragfähige Strukturen lateral durch die Organisation wachsen zu lassen, in denen es möglich ist, einander zu helfen und sich eingebunden zu fühlen. Auch in der Arbeit stärken positive Beziehungen die eigene Resilienz. Das Verständnis wird geschärft für die Herausforderungen anderer Bereiche und das Mitdenken für die breiteren Auswirkungen der eigenen Handlungen werden ermöglicht.

Keine gelingende Transformation ohne alle vier Räume Gerade während Transformationen fehlt Raum und Zeit für alle vier Räume. Deshalb braucht es die bewusste Entscheidung des obersten Managementlevels, dass alle Räume nötig sind und gefördert werden müssen, um neue Abläufe und Verhaltensweisen wirklich nachhaltig zu verankern. So können höhere Managementlevels gezielt Möglichkeiten schaffen für den übergreifenden Austausch, etwa in spezifischen Treffen zur Arbeit an Prozessen oder für Inspiration und Verbindung miteinander in Seminaren, die genau dafür Raum bieten.

Alle solchen Angebote sollen fest in der Struktur der Organisation eingebunden und stetig weiterentwickelt werden. Wenn alle vier Räume selbstverständlich zur Arbeit dazugehören, kommt sehr viel mehr Ruhe ins System.

www.bwi.ch

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