Magazin Kurt Weill Fest 2020

Bei uns geben Sie den Ton an.

Sachsen-Anhalt: Starkes Land. Starke Landesbank.

Für Sachsen-Anhalt machen wir uns stark, weil wir Partner eines starken Verbundes sind. Gemeinsam mit den 13 Sparkassen des Landes bieten wir unseren Kunden die Beratung und Kompetenz, die ihren hohen Anforderungen entsprechen.

Als Landesbank für Sachsen-Anhalt engagieren wir uns auch gesellschaftlich auf vielfältige Weise.

Die NORD/LB und Sachsen-Anhalt. Ein Erfolgsteam.

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Thomas Markworth Präsident der Kurt-Weill-Gesellschaft e.V.

Liebe Gäste und Freunde des Kurt Weill Festes, Festival-Team und Präsidium laden Sie herzlich zum 28. Kurt Weill Fest in Dessau ein.

Erstmals unter der künstlerischen Leitung von Jan Henric Bogen steht es unter dem Motto „Was sind Grenzen?“.

anderer, der aus Deutschland vertriebenen Künstler, hat sich so entschieden und so optimistisch auf die Folgen seiner unfreiwilligen Grenzüberschreitung eingelassen und diese für sich künstlerisch fruchtbar gemacht.

Dieses Kurt Weill Fest bringt vom Weltstar bis zum Schüler, vom Duo bis zum Sinfonieorchester, Solisten und Ensembles zusammen, die sich herausfordern lassen, in ihren Programmen Grenzen zu überschreiten, zwischen den Epochen, zwischen musikalischen Genres, zwischen dem Bekannten und Vertrauten und dem spannenden, einladenden Unbekannten. Genießen Sie die großen und kleinen Namen, entdecken Sie vielversprechende Newcomer.

Nun aber freuen sich zuerst 650 Künstler*innen darauf, Sie mit ihrer Kunst zu begeistern. Auch in diesem Jahr ist unser Fest nur möglich durch die großzügige Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt, der Stadt Dessau-Roßlau, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, Lotto Sachsen-Anhalt, den Stadtwerken DVV Dessau und einer großen Zahl weiterer Sponsoren und Förderer. Ihnen und den vielen phantastischen Koope­rationspartnern gilt der allerherzlichste Dank des Veranstalters.

Die Vielfalt möglicher Grenzen dürfte nahe­zu unerschöpflich sein. Auch Kurt Weill als Zeitzeuge bietet mit seinem Leben und Wirken zahlreiche Anknüpfungspunkte.

Die ihm abgenötigte Überschreitung ihm aufgedrängter Grenzen prägte sein Leben und war in der Lage, sogar einen künstlerischen Ausdruck zu bestimmen. Kaum ein

Aber, liebes Publikum, was wäre das alles ohne Sie? Wir sind sehr dankbar für Ihre Neugier, Ihre Begeisterung, für Anre­gungen und Kritik und – nicht selten – auch jahrzehntelange Treue! Ob jung oder nicht mehr ganz so jung, ob schon oft dabei, oder das erste Mal, wir freuen uns auf Sie. 1

Inhaltsverzeichnis Grußworte

4–7

Editorial

9

38 – 39

American Dream

40 – 43

Kurt Weill Fest – Sehenswert

Vladimir Korneev Artist-in-Residence Im Gespräch mit Vladimir Korneev

10 – 12

Über Grenzen — Eine Kurt Weill Gala

13 – 15

LIEBÉN

16

Kundschafter des Friedens

17

Youkali

18 – 19

Románce

20 – 21

We fight back

Die Sache Makropulos

Westler

44

Cold War

45

Kaoshüter

46 – 47

American Classics – 5. Sinfoniekonzert

48 – 51

Julia Engelmann

52 – 53

Zeitreisen

54 – 55

Die alten schönen Lieder

56 – 57

22 – 23

Farges mikh nit — Vergiss mich nicht

25 – 27

Neues Land, neue Sprache

58 – 59

Veronika, der Lenz ist da

28 – 29

Jüdische Kostbarkeiten

60 – 61

Unknown, I live with You

31 – 33

Thomas Quasthoff & Trio – For You

62 – 65

Die Verblecherbande

66 – 67

Zu Gast bei der Jüdischen Gemeinde

69

Frühschoppen | Swinging Sunday Verleihung des Moses Mendelssohn-Preises Bauhaus Residenz Haus Moholy-Nagy

2

35

36

37

Grenzgänger

70 – 71

Jugend goes Weill

72

Frank Dupree Trio

73 – 75

Ausblick 2021

114

Grenzenloser Genuss – Dinnerkonzert

76 – 77

Dauerausstellung: „Kurt Weill – ein Weltbürger und Dessauer“

115

Die Dreigroschenoper

78 – 79

Nach dem Konzert?

116

Fröhlich und meschugge

80 – 81

Veranstaltungsorte 117

Cabaret

82 – 83

Programmübersicht & Preise

118 – 125

Dreams and Realities

84 – 85

Kurt-Weill-Gesellschaft

126 – 127

Katharine Mehrling & Band

86 – 89

Impressum 128

Ass-Dur

90 – 91

Das ferne Lied

92 – 95

Lehrmeister – Kammerkonzert Babylon meets Beethoven

Rahmenprogramm

112 – 113

97 98 – 101

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

102 – 103

Ein rätselhafter Schimmer

104 – 105

Sind wir das Volk?

106 – 107

Moka Efti Orchestra

109 – 111

3

Dr. Reiner Haseloff Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt

Als Musikfreunde begrüße ich Sie in der Stadt Dessau-Roßlau und in unserem Bundesland Sachsen-Anhalt herzlich. An der Tradition des Kurt Weill Festes kann man ablesen, wie es der gleichnamigen Gesellschaft inzwischen gelungen ist, einen einzigartigen kulturellen Gedächtnisort zu etablieren.

In diesem Jahr wird das Musikereignis unter der Frage „Was sind Grenzen?“ begangen.

Hier lassen sich vielfältige und sehr spannende Erörterungen anstellen. Zunächst hat die Grenze immer mit dem Vorgang des „Einfriedens“ zu tun. Wer Frieden schaffen will, der muss Grenzen setzen. Das weiß auch jeder Dirigent, der vor seinem Orchester steht. Will er wiederum die Musiker an ihre Grenzen führen und gelegentlich auch Grenzen überschreiten, dann muss er wissen, wo diese verlaufen. Wir beginnen zu verstehen, dass auch das gemeinsame Musizieren eine stete Grenzwanderung ist.

4

Auch Kurt Weill selbst war mit seinem ganzen Leben und mit seiner Musik ein Grenzgänger. Darauf aufmerksam zu machen ist der besondere Reiz des diesjährigen Festes. Ich bin froh und sehr dankbar, dass die Schirmherrschaft, die der Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika mit mir gemeinsam übernommen hat, das auch symbolträchtig zum Ausdruck bringt.

An verschiedenen Spielstätten wird die Musik von Kurt Weill neu zu den Menschen gebracht. Dass ein so groß angelegtes Musikfest auch in diesem Jahr möglich ist, danken wir der Kurt-Weill-Gesellschaft und ihren vielen Partnern, Sponsoren, Förderern, zahlreichen Institutionen und Vereinigungen. Es steht der Stadt Dessau-Roßlau und unserem ganzen Bundesland SachsenAnhalt gut zu Gesicht, dass das kulturelle Erbe und seine Pflege die Sache vieler Bürgerinnen und Bürger ist. Ich wünsche allen Besucherinnen und Besuchern des Kurt Weill Festes bleibende Eindrücke und vor allem Erlebnisse, die in jeder Beziehung nachklingen.

Richard A. Grenell US-Botschafter

Dieses Fest unterstreicht die engen Verbindungen zwischen Deutschen und Amerikanern. Kurt Weill, ein deutscher Jude aus Dessau, verließ Deutschland nur wenige Wochen, nachdem Hitler an die Macht gekommen war, und wanderte in die Vereinigten Staaten aus. Der Aufstieg der Nationalsozialisten und der Hass, den sie verbreiteten, entfremdete Weill auf Dauer von seinem Heimatland.

den Kampf gegen Antisemitismus niemals aufgeben dürfen. Sie sind ein Aufruf, unser Engagement hierfür zu erneuern.

Unser Dank und unsere Anerkennung gelten all jenen, die dieses Fest möglich gemacht haben.

Das Œuvre, das er in Deutschland und den Vereinigten Staaten schuf, hat Musik und Theater überall auf der Welt nachhaltig beeinflusst. Dieses Fest zeigt, wie die universelle Sprache der Musik Grenzen überwinden kann, die tiefer und breiter sind als ein Ozean. Die Feierlichkeiten anlässlich des Vermächtnisses von Kurt Weill führen uns außerdem vor Augen, dass wir

5

Peter Kuras Oberbürgermeister der Stadt Dessau-Roßlau

Sehr geehrte Festivalgäste, liebe Lese­rinnen und Leser, vom 28. Februar bis 15. März wird das Kurt Weill Fest mit vielen Konzerten und zusätzlichen Veranstaltungen das musikalische Erbe des Komponisten in unserer Stadt wie auch in der Region – bis hin nach Magdeburg und Halle – hoch halten und künstlerisch darbieten. Das Motto „Was sind Grenzen?“ passt in diesem Jahr gut in den zeitgeschichtlichen Kontext des zurückliegenden Jubiläums „30 Jahre Mauerfall“ und des 2020 anstehenden Jahrestags „30 Jahre Deutsche Einheit“. Doch auch die Biografie des Künstlers und Bürgers Kurt Weill liefert reichlich Stoff, das Thema „Grenzen“ kritisch aufzugreifen.

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An prominenten Künstlern und originellen Inszenierungen wird es auch beim 28. Kurt Weill Fest nicht mangeln und so wünsche ich uns allen wieder großen Genuss und viel Vergnügen bei der diesjährigen Festivalauflage. Allen Beteiligten danke ich aufs Herzlichste für ihr Wirken vor und hinter der Bühne sowie allen regionalen Sponsoren und Förderern für ihre stete Unterstützung.

Besonderer Dank gilt auch in diesem Jahr wieder der Kurt-Weill-Gesellschaft mit ihrem Präsidenten Thomas Markworth.

Unseren neuen Festspiel-Intendanten Jan Henric Bogen möchte ich willkommen heißen und freue mich mit Ihnen, liebe Gäste, auf eine spannende und abwechslungsreiche Festspielzeit.

Michaela Stamme Geschäftsführerin NORD/LB Kulturstiftung

Liebe Gäste des Kurt Weill Festes, seit 1993 findet jedes Jahr in Dessau das Kurt Weill Fest statt und immer steht ein anderer Aspekt aus dem Werk Kurt Weills im Mittelpunkt: Weill wird getanzt, Weill wird in Berlin, Paris und New York besucht und es wird natürlich der bahnbrechenden Zusammenarbeit von Kurt Weill und Bertolt Brecht nachgespürt. Es gibt Uraufführungen und lange nicht gespielte Stücke, es werden Opern, Operetten, Musicals, Lieder, Songs und Chansons sowie Kompositionen für Orchester und Kammermusik aufgeführt.

Bedeutende nationale und internationale Künstlerinnen und Künstler bringen ihre ganz eigene Sicht auf Kurt Weill zu Gehör.

Kurt Weill hat in seinen nur 50 Lebensjahren ein solch meisterhaftes Gesamtwerk geschaffen, das es erlaubt, diesen Künstler dem Publikum immer wieder von einer neuen Seite zu präsentieren. In diesem Jahr fragt das Kurt Weill Fest „Was sind Grenzen?“ und trifft damit den Nerv unserer Zeit. Grenzen trennen uns heute auf den unterschiedlichsten Gebieten – Länder durch

ihre Staatsgrenzen, Nationen durch ihre Sprache und Kultur und Menschen mit ihren Meinungen. Kurt Weill hat in seinem Leben viele Grenzen überschritten: Seine Flucht vor den Nationalsozialisten führte ihn von Berlin über Paris nach New York und sein musikalisches Schaffen hat sich nicht nur in einem bestimmten Genre bewegt.

Auch das Kurt Weill Fest ist in den letzten Jahren über seine Grenzen hinausgewachsen. Es finden Veranstaltungen, Ausstellungen und Lesungen an den unterschiedlichsten Orten in Dessau, aber auch in Magdeburg, Wörlitz und in Halle statt.

Wir wünschen dem Kurt Weill Fest 2020 und seinem neuen Intendanten Jan Henric Bogen viele begeisterte Besucherinnen und Besucher und Ihnen, liebe Gäste; spannende Begegnungen mit Kurt Weill.

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Wir wünschen allen Gästen gute Unterhaltung beim

LOTTO fördert Kunst und Kultur in Sachsen-Anhalt.

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Jan Henric Bogen Intendant Kurt Weill Fest

„Gefällt mir“ oder „gefällt mir nicht“ — das sind die beiden Kategorien, in denen wir auch hochkomplexe Sachverhalte heutzutage oftmals schnell kategorisieren und beantworten — und das nicht ausschließlich auf Social-Media-Plattformen. Wir leben in Zeiten, in denen jeder schnell eine Antwort haben muss. Bedächtigkeit und vermeintliche Unsicherheit sind ziemlich out. Dass dabei nicht immer die besten Antworten gegeben werden, erscheint beinahe logisch.

Dem wollen wir bei unserem Festival etwas entgegensetzen. Dafür steht für mich das Fragezeichen am Ende des diesjährigen Festivalmottos: fürs Nachdenken, Zweifeln und Abwägen. Nicht „Grenzenlos“, „Über Grenzen“ oder „Grenzgeschichten“ ist die Überschrift, sondern ganz bewusst die Frage „Was sind Grenzen?“. Ich erhoffe mir, dass sich dadurch unsere Künstler*innen und Sie, unser Publikum, angeregt fühlen, über diesen ambivalenten Begriff nachzudenken.

Der Begriff der Grenze begegnet uns eigent­ lich ständig: Grenzgebiet, Grenzgänger, Grenzschutz, Ausgrenzung. Als ich begann

mir über das Motto für das Festival 2020 Gedanken zu machen, dachte ich natürlich, neben den künstlerischen und geographischen Grenzüberschreitungen unseres Namensgebers Kurt Weill, an dreißig Jahre Deutsche Einheit, den US-amerikanischen Grenzwall zu Mexiko und die Folgen der Flüchtlingskrise von 2015. Diese Themen sind zwar nach wie vor aktuell, im tagespolitischen Geschehen spielt inzwischen aber auch der Grenzwert für die Erderwärmung oder die Grenzen der Meinungsfreiheit eine große Rolle. Und auch im Zwischenmenschlichen bestehen wir auf unsere Grenzen.

Es lohnt sich also die Grenze, dieses durchlässige (!) Dazwischen, einmal genauer zu analysieren. Lassen Sie sich inspirieren durch unsere Künstler und deren Programme, sprechen Sie mit Ihrem Konzertnachbarn oder mit Ihrer Familie — und lassen Sie vielleicht das Erlebte auch mal einfach nur in sich selbst nachklingen. Ich wünsche Ihnen in jedem Fall ausschließlich positive Grenzerfahrungen!

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Vladimir Korneev

Artist-in-Residence 2020 Vladimir Korneev, Artist-in-Residence des Kurt Weill Festes 2020, ist ein ungeheuer vielseitiger Künstler. Er ist auf der Bühne ebenso zu Hause wie vor der Kamera, er spielt, singt, spricht und kleidet Chansons in das Timbre seiner unverwechselbaren Stimme.

Beim Kurt Weill Fest ist er mit fünf Programmen zu Gast, die wichtige Facetten seines musikalischen Könnens offenbaren. Auf seinem Weg zum Chansonsänger hatte Korneev jedoch einige Grenzen zu überwinden.

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Im Gespräch mit Vladimir Korneev Unser Motto „Was sind Grenzen?“ hatte in Ihrem Leben eine sehr konkrete Bedeutung. Sie mussten bereits als Kind Grenzen überwinden. Erinnern Sie sich?

Korneev: Ja, wir mussten aus Georgien fliehen, als ich ein Kind war, weil mein Vater in der Armee diente und im Bürgerkrieg zwischen Georgien und Abchasien gegen seine eigenen Landsleute hätte kämpfen müssen und das nicht konnte. Meine Mutter hat mir gesagt, wir würden nur kurz wegfahren, dabei habe ich gespürt, dass das nicht stimmt. Wir haben alles zurückgelassen und in einem anderen Land mit einer fremden Sprache völlig neu angefangen.

Am Tag unserer Flucht sind wir am Militärflughafen in Tiflis abgeflogen. Wir mussten lange warten, weil die Maschine Verspätung hatte und in einer der Wartehallen stand ein altes Klavier, an dem ein Soldat gespielt hat.

Ich bin in die Nähe des Klaviers gegangen, habe der Musik gebannt gelauscht und fühlte mich unheimlich wohl und getröstet. Und in diesem Moment spürte ich in mir einen starken Wunsch: Das möchte ich auch können. So betrat ich Deutschland als Kind mit der fixen Idee, Klavier spielen zu lernen. An Weihnachten des folgenden Jahres im Flüchtlingslager schenkten mir meine Eltern ein kleines Keyboard, weil sie mein Gequengel nicht mehr ertragen haben. Damals hatten sie noch keine Ahnung wie ernst ich es meinte.

Sie haben auch Grenzen für sich selbst überwunden.

Korneev: Man könnte sagen, ich hatte eine Sprachbarriere. Aufgrund der Gewalterleb­ nisse in meiner Kindheit habe ich stark gestottert. Und es ging einfach nicht weg, trotz Logopädie und aller möglicher Behandlungen. Klavier und Musik wurden für mich daher noch viel wichtiger: Ich konnte mir Gehör verschaffen, ohne zu sprechen.

Die Grenze der Sprache habe ich überwunden, als ich 17 war: Ich war damals vom Theater so total fasziniert, dass ich mich in die Schultheatergruppe eingeschrieben habe.

Viele Mitschüler haben gelacht, weil ich doch nicht richtig sprechen konnte. Wir hatten einen Lehrer, der in mir wohl was gesehen hat. Er gab mir nämlich für unser Abschlussstück die Hauptrolle. Bei den Proben habe ich mich so tief in die Rolle versetzt, dass ich auf der Bühne nicht mehr stotterte. Die Premiere spielte ich komplett flüssig durch und nach dem Schlussapplaus war das Stottern komplett weg und ist nie wiedergekommen. Ich weiß noch, wie meine Mutter völlig fassungslos im Publikum saß und weinte. Ich fühlte mich wie wiedergeboren und musste erst einmal lernen, damit umzugehen. Ich ging dann in eine Jugendtheatergruppe und habe gespielt, gespielt, gespielt, als müsste ich Jahre des Sprechens nachholen.

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Wie ging es weiter mit Ihrer Theater­ leidenschaft?

Vladimir Korneev Der gebürtige Georgier kam als Kriegsflüchtling im Alter von 7 Jahren mit seinen Eltern nach Deutschland.

2011 spielte und sang er die Rolle des Mackie Messer in Die Dreigroschenoper am Münchner Akademietheater.

Seit seiner ersten Begegnung mit Kurt Weill brennt Korneev für Leben und Werke des Dessauer Komponisten.

Korneev: Nach dem Abitur ging ich für mein freiwilliges soziales Jahr ans Gärtnerplatz­theater in München. Dort habe ich Arbeiten gemacht wie Kopieren, Kaffee kochen, Botengänge, Büroarbeiten und Regiehospitanz. In den Proben habe ich mir vorgestellt, wie ich selber auf der Bühne stehe und baute mit einem der Hausregisseure sogar eine Jugendgruppe auf. Ich begegnete auch einigen für mein Leben sehr wichtigen Menschen: Bei Cesar Bresgens „Der Mann im Mond“ lernte ich den Dirigenten Liviu Petcu kennen, der mein langjähriger Klavierbegleiter wurde.

Seine damalige Frau, Opernsängerin Melanie Petcu, wurde meine Gesangslehrerin. Durch ihre sehr körperorientierte Gesangstechnik ist in meinem Hals sehr viel „aufgegangen“. Meine Stimme wurde mehr und mehr zu einem „offenen Buch“ und ich konnte mit ihr immer besser umgehen.

Damals wurde ein neuer Konflikt geboren: Sollte ich Opernsänger werden oder, wie ich ursprünglich wollte, Schauspieler? Ich habe ihn nie entschieden – ich mache einfach, wonach mir ist.

Das Gespräch führte unser Redakteur Werner Häußner

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Über Grenzen — Eine Kurt Weill Gala FR || 28. Februar 2020 || 19:30 Anhaltisches Theater Dessau

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Danielle Beckvermit Sopran Rolando Villazón Tenor Vladimir Korneev Bariton Thomas Neuhoff Dirigent Kai Weßler Moderation Anhaltische Philharmonie Dessau

Diese Aufführung wird zum Teil von der Kurt Weill Foundation for Music, Inc., New York, NY gefördert

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Kurt Weill (1900-1950) Auszüge aus: Der Silbersee Ouverture Ballade von Cäsars Tod Ich bin eine arme Verwandte Auszüge aus: Marie Galante Les filles de Bordeaux Train du ciel Tango-Habanera (Youkali)

Two Folksongs of the New Palestine Havu l‘venim (Bring the Bricks) Baa M‘nucha (Song of the Emek – There Comes Peace unto the Weary) *** PAUSE *** Auszüge aus: Knickerbocker Holiday It Never Was You September Song

Four Walt Whitman Songs Beat! Beat! Drums!

O Captain! My Captain!

Come Up from the Fields, Father Dirge for Two Veterans Auszüge aus: Street Scene Somehow I never could believe Wouldn‘t You Like to Be on Broadway Lonely House

Mit freundlicher Unterstützung

Der Artist-in-Residence wird präsentiert von

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Vorhang auf für das Musiktheater – und für einen Star der Bühne, der mit diesem GalaAbend sein Debüt beim Kurt Weill Fest gibt.

Der Tenor Rolando Villazón teilt sich die Bühne des Anhaltischen Theaters mit einem anderen Multitalent, das ebenfalls für die Bretter brennt: Artist-in-Residence Vladimir Korneev. Mit Danielle Beckvermit bringen sie eine junge Sängerin aus den USA mit, die 2019 zu den Finalisten des Lotte Lenya Wettbewerbs gehörte und derzeit an der Minnesota Opera singt. Dort bereitet sie sich gerade auf die Uraufführung einer neuen Oper von Paola Prestini, Edward Tulane, vor.

Rolando Villazón kennt in seiner Leidenschaft für das Musiktheater keine Grenzen: Seit seinem ersten Auftritt in Europa 1999 in Jules Massenets Manon in Genua stand er auf allen großen Bühnen. Doch er führt seit 2011 auch Regie, zuletzt in Vincenzo Bellinis I Puritani in Düsseldorf. Jetzt vertieft er sich in Kurt Weills expressive Musiksprache, die eine populäre Anmutung stets mit raffiniert entwickelten Kompositionstechniken verbindet.

Die Gala thematisiert zweifach, wie Kurt Weill „beyond the borders“ gegangen ist.

Da sind die politischen Grenzen, die er auf seiner Flucht, von Deutschland nach Frankreich und von dort in die USA, zu überwinden hatte. Aber das Programm zeigt auch, wie Weill sich über Grenzen der Genres und Gattungen hinweggesetzt hat. Stets hielt er es für überflüssig, zwischen „ernster“ und „unterhaltender“ Musik zu unterscheiden.

Für ihn gab es nur „gute“ und „schlechte“ Musik. Verwirklicht hat er dieses Konzept,

mit dem er auch die Grenzen zwischen „hoher“ und „populärer“ Kunst niederriss, zuerst mit dem Sensationserfolg der Dreigroschenoper. Dieser Ansatz erklärt, warum Weill in den USA so erfolgreich werden konnte: Er kannte keine Berührungsängste mit einer Musikkultur, auf die eine europäische Kulturelite damals geringschätzig herabgeschaut hat.

Danielle Beckvermit die junge, charismatische Sängerin tritt zum ersten Mal überhaupt in Europa auf und freut sich auf diesen Grenzüberschritt.

Das Programm führt vom letzten, kurz nach Hitlers Machtübernahme parallel in Leipzig, Magdeburg und Erfurt uraufgeführten Büh­ nenspiel Der Silbersee über Marie Galante – Weills weniger erfolgreichem Versuch, in Paris Fuß zu fassen – hin zu dem amerikanischen Musical Knickerbocker Holiday, mit dem er 1938 am Broadway angekommen ist und das laut der Zeitschrift „New Yorker“ einige der besten Songs des Jahres enthält.

Schließlich konzipierte Weill mit Street Scene die Idee einer stilistisch vielfältigen „amerikanischen Oper“. Das Gala-Konzert fördert viele Juwelen aus Weills musikalischer Schatzkiste zutage, die auch noch 70 Jahre nach seinem Tod in Europa weit­hin unbekannt geblieben sind.

Im Gespräch mit Vladimir Korneev Der Artist-in-Residence Vladimir Korneev steht im Festivalcafé dem Intendanten Jan Henric Bogen Rede und Antwort.

Rolando Villazón erhielt den Echo-Award in der Kategorie „Klassik ohne Grenzen“.

Villazón engagiert sich in der Flüchtlingshilfe – manchmal auch ganz ungewöhnlich: 2015 ist er als Clown vor geflüchteten Kindern aufgetreten.

Thomas Neuhoff ist seit Kindesbeinen mit Kurt Weills Musik vertraut: „Meine Eltern besaßen die historische Aufnahme der Dreigroschen­ oper, Lotte Lenyas SeeräuberJenny fasziniert mich bis heute. Als Teenager sammelte ich alle möglichen HaifischVersionen und spielte sie am Klavier nach.“

SA || 29. Februar 2020 || 15:00 Radisson Blu Fürst Leopold Hotel Dessau

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Der Artist-in-Residence wird präsentiert von

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LIEBÉN | Vladimir Korneev

Welches Thema könnte in den Songs, Liedern, Balladen und Chansons der Welt der Liebe Konkurrenz machen?

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SO || 1. März 2020 || 17:00 Bauhaus Dessau Vladimir Korneev Gesang Liviu Petcu Klavier

Der Artist-in-Residence wird präsentiert von

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Kein Wunder also, dass Vladimir Korneev mit seinem gefeierten Programm LIEBÉN ein besonderes Anliegen verbindet: Er möchte seine Zuhörer*innen mitnehmen in die Welt großer Gefühle, Empfinden und Mitgefühl mit ihnen teilen: „Ich möchte mein Publikum auf eine Reise mitnehmen.“ Das Transportmittel ist Vladimir Korneevs unglaublich wandelbare Stimme; die Stationen sind russische Romanzen, französische Chansons und von ihm selbst komponierte deutsche Lieder mit Texten von Carsten Golbeck. Begleitet wird Vladimir Korneev auf dem Streifzug von der subtilen Kunst Edith Piafs bis zur leidenschaftlichen Wehmut Zarah Leanders von seinem erklärten Lieblingspianisten Liviu Petcu. Der „dunkle Prinz der Melancholie“, der „die Herzen zum Schmelzen bringt“, wie es in einem Porträt hieß, wird auch in Dessau sein Publikum nicht unbeeindruckt lassen.

Sie waren einst „Kundschafter des Friedens“, wie die DDR ihre Agenten im Auslandseinsatz bezeichnet hat. Heute sind sie Rentner und schlagen sich so durch. Bis der einstige TopSpion Jochen Falk vom Bierkiosk weggeholt wird. Der einstige Klassenfeind will ihn in „imperialistischen Sold“ (Prawda-Jargon) nehmen: Der Präsident einer (fiktiven) Sowjetrepublik ist entführt worden, zusammen mit einem BND-Agenten – ausgerechnet jener Frank Kern, der ihn einst enttarnte.

Jetzt ist solides DDR-Handwerk gefragt. Der alte Spitzel willigt ein, wenn er sein früheres Team mitnehmen kann.

Die „amüsante, sanft ironische Komödie“ (filmdienst) sollte nach dem Willen des Regisseurs eine „heitere Hommage an den alten Agentenfilm“ werden. Die 90 kurzweiligen

Kundschafter des Friedens

(2017)

DO || 5. März 2020 || 17:30 DO || 5. März 2020 || 20:30 Kiez Kino Dessau

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Regie Robert Thalheim Drehbuch Oliver Ziegenbalg Musik Anton Feist,

Uwe Bossenz

Minuten nehmen Klischees und Stereotypen des Spionagefilms aufs Korn und beziehen ihren Humor „aus dem Gefälle von Anspruch und Wirklichkeit der Senioren“. Neben Stars wie Henry Hübchen und Jürgen Prochnow spielt der Artist-in-Residence Vladimir Korneev in einer Nebenrolle mit.

Saison 2019/20

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Youkali Ein Kurt Weill Abend mit Vladimir Korneev

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FR || 6. März 2020 || 19:30 Marienkirche Dessau Vladimir Korneev Gesang Liviu Petcu Flügel Stefanie John Cello Oleg Nehls Akkordeon Tom Auffahrt Bass und Schlagwerk

Ein Künstler wie Artist-in-Residence Vladimir Korneev, der die Musik ganz gestisch zu nehmen versteht und der sich vor den vermeintlichen Grenzen zwischen „U“ und „E“ nicht scheut, musste früher oder später mit Kurt Weill in Verbindung kommen. Bei dem passionierten Sänger geschah dies in der Tat lange bevor er sich zum Chansonnier weiterentwickelte.

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Zum ersten Mal, so berichtet Korneev, kam er mit der Musik Weills in der Jugendtheatergruppe des Münchner Gärtnerplatztheaters in Kontakt: „Wir hatten damals einen musikalisch-literarischen Abend mit dem Titel ‚Heimatlos‘. Es ging um Emigranten, die aus Nazi-Deutschland weggegangen sind oder auswandern mussten. Man hat mir die Noten des Songs Und was bekam des Soldaten Weib? in die Hand gedrückt. Und Kurt Weills Musik war für mich eine Offenbarung.

Meine musikalische Welt bestand damals aus Jazz, Rachmaninow und Edith Piaf.“ Mit Liviu Petcu, seinem langjährigen Pianisten, hat Vladimir Korneev das Lied erarbeitet. „Für mich war das ein prägnanter Moment. Ich habe gespürt, wow, dieses Lied ist anders als so viele andere.

Die Begleitung ist ungeheuer prägnant,

Youkali, wo unser Land der Sehnsucht liegt, Youkali, wo nie der Quell des Glücks versiegt, Youkali, ist da, wo alle unsre Sorgen vergeh’n …

Leo Kowald, frei nach Roger Fernay

es sind Störakkorde drin und ein harter Marschrhythmus. Und am Ende, wenn die Frau den Witwenschleier bekommt, wendet sich die Musik in schönstes Dur.“ Die musikalische Dramaturgie war es, die Korneev „total fasziniert“ hat. „Weill macht alles durch die musikalische Sprache – und ich kann in einem solchen Lied viel entwickeln.“ Mit gleicher Begeisterung erzählt Vladimir Korneev von Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny, dem ersten Bühnenstück Weills, das er gesehen hat. „Ich glaube, ich habe am Gärtnerplatztheater jede Vorstellung angeschaut“, erinnert er sich. Den angehenden Schauspieler hat fasziniert, wie Weill Musik und Sprache gleichberechtigt behandelt. An der Bayerischen Theaterakademie spielte und sang er dann in der Dreigroschenoper den Mackie Messer.

Vladimir Korneev hat seinen Weill-Abend „Youkali“ genannt, nach dem Lied, das er kennen und lieben gelernt hat, noch bevor er wusste, dass der Tango aus Marie Galante von Kurt Weill stammt. In zwei Teilen erzählt er aus dem Leben Kurt Weills, hält an Stationen inne, die ihn besonders berühren. Er sucht die Inseln im Leben des Komponisten auf, die von Träumen und Sehnsüchten erzählen, aber auch Orte, an denen das Leben hart und die Ohnmacht drückend wird. Ein Abend, der die Vielfalt feiert!

Der Artist-in-Residence wird präsentiert von

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ROMÁNCe V48

SA || 14. März 2020 || 19:00 Anhaltisches Theater Dessau Vladimir Korneev Gesang Liviu Petcu Dirigent Mitteldeutsche Kammerphilharmonie

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Keine Angst vor großen Gefühlen! Vladimir Korneev, der Artist-in-Residence des Kurt Weill Festes 2020, scheut die starke musikalische Geste nicht. Während er auf der Bühne zurückhaltend und in sich gekehrt wirkt, lässt er in seiner Stimme alles zu, was pure Empfindung ist. „Meine Stimme ist wie ein offenes Buch“, sagt er. Aber was der Zuhörer darin vernimmt, ist keine Rolle, sondern Vladimir Korneev selbst: „Man macht sich nackt im Chanson“, spitzt er das in der „Süddeutschen Zeitung“ zu.

Die große Geste ist nicht aufgesetzt: „Ich stehe da mit meinem ganzen Leben, mit allem, was ich durchgemacht habe“, sagt das 1987 in Georgien geborene Multitalent, das sich immer entscheiden musste: Pianist oder Opernsänger, Schauspieler oder Chansonnier, Bühne oder Film. Meistens wurde das „oder“ durch ein „und“ ersetzt. So ist Vladimir Korneev in vielen Facetten zu erleben: Es sind keine „Rollen“, die er spielt, sondern er drückt sich dort, wo er gerade steht, selbst aus. Vielleicht liegt darin das Geheimnis des Sängers: Immer wieder wird Vladimir Korneev nachgesagt, er sei fähig, Menschen zu berühren.

In Dessau ist Vladimir Korneev mit Orchester zu erleben: Die Mitteldeutsche Kammerphilharmonie ist erstmals mit ihm beim Kurt Weill Fest zu Gast. Die Orchesterarrangements seiner Songs stammen von Liviu Petcu, mit dem ihn eine lange Zusammenarbeit und Freundschaft verbindet.

Liviu Petcu Der gebürtige Rumäne siedelte 1990 nach Deutschland um.

Er absolvierte sein Klavier-, Korrepetitions- und Dirigierstudium an der Hochschule für Musik in Saarbrücken.

2013 bekam er den Pianistenpreis beim Bundeswettbewerb Gesang in Berlin.

Im Januar 2015 gab er sein Debüt am Pult der Münchner Symphoniker.

Seit 2015 ist er Musical-Dozent an der Theaterakademie August Everding.

Der Artist-in-Residence wird präsentiert von

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Das multimediale Programm vermittelt mit Liedern und Songs von Kurt Weill – einbeziehend auch entsprechende Stücke der Emigrantenkollegen Hanns Eisler, Paul Dessau, Stefan Wolpe und Ernst Krenek – einen Einblick in die Mobilisierung der amerikanischen Öffentlichkeit nach Eintritt der USA in den Zweiten Weltkrieg.

We fight back V03

SA || 29. Februar 2020 || 11:00 Bauhaus Dessau Stefanie Wüst Gesang Reinhard Schmiedel Klavier Dr. Jürgen Schebera Texte

Kurt Weills musikalischer Beitrag zum Kampf gegen die faschistische deutsche Kriegsführung 22

75 Jahre nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs Dr. Jürgen Schebera, ehemaliger Intendant des Kurt Weill Festes, möchte dem Publikum mit „We fight back“ eine eindeutige Botschaft vermitteln.

Kurt Weill (1900-1950) Denn wie man sich bettet, aus: Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Oh Captain! My Captain!, aus: Four Walt Whitman Songs Beat! Beat! Drums!, aus: Four Walt Whitman Songs Und was bekam des Soldaten Weib My Ship, aus: Lady in the Dark Schickelgruber

„Unser Programm soll Weills hierzulande noch immer kaum bekannte musikalische Beiträge zur Mobilisierung der US-Bürger wie der Hörer in Europa ‚im Paket‘ zum Klingen bringen. Ergänzt werden Weills Werke durch Stücke weiterer in die USA emigrierter Komponisten.“ Damit wird zugleich die Legende vom unpolitischen Weill korrigiert.

Der Komponist stellte sich zwischen 1940 und 1945 mit großer Ernsthaftigkeit in den Dienst der amerikanischen Kriegsführung gegen Nazideutschland und schuf patrio­ tische Lieder, mobilisierende Songs, ein Massenspiel über den Holocaust sowie Rundfunk- und Filmmusiken. „Ein solches Programm war längst über­ fällig“, so Schebera, „und last but not least: Ein dreiviertel Jahrhundert nach Beendigung des Zweiten Weltkriegs, nachdem am Ende erreichten Sieg über Hitlerdeutschland, soll unser Programm den Besucher*innen von heute zugleich auch eine Mahnung vermitteln, wie sie Brecht ans Ende seines Stückes Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui gestellt hat: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Zusätzlich zu den musikalischen Werken nutzt das Trio authentische Tondokumente sowie Fotos und Filmausschnitte aus den Jahren 1942–1945.

Buddy on the Nightshift J’attends un navire, aus: Marie Galante Dirge for two Veterans, aus: Four Walt Whitman Songs Come up from the fields, Father, aus: Four Walt Whitman Songs Hanns Eisler (1898-1962) Lied einer deutschen Mutter In Sturmesnacht Paul Dessau (1894-1979) Guernica für Klavier solo Stefan Wolpe (1902-1972) Battle Piece für Klavier solo (Teil I+II) Ernst Krenek (1900-1991) Sonate für Klavier Nr. 3 (Satz 3+4)

Stefanie Wüst Neben ihrem Gesangsstudium an der Musikhochschule Köln bei Claudio Nicolai absolvierte sie zahlreiche Meisterkurse, u.a. bei Gisela May. Sie gründete 1989 das KURZWEIL-Ensemble, das sich vorwiegend mit den Werken Kurt Weills und Hanns Eislers beschäftigte.

1993 erschien ihre erste CD „Kurt-Weill – A musical Portrait“. Auch führte sie erstmals in Europa Weills lange verschollenen Zyklus Ofrahs Lieder auf.

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Farges mikh nit

Vergiss mich nicht

Barrie Kosky ist Intendant und Chefregisseur der Komischen Oper Berlin. Er ist aber noch viel mehr: Der offen schwule, jüdische Australier und Wahlberliner ist einer der begehrtesten Musiktheater-Regisseure überhaupt. An Preisen und Auszeichnungen mangelt es ihm wahrlich nicht. Seine Inszenierungen laufen mit großem Erfolg unter anderem in Berlin, München, London, Sydney und Paris. Er hat die Komische Oper wieder zu einem der angesagtesten Theater der Republik gemacht, das immer wieder neue Impulse setzt. Nicht nur dort hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Stücke, die zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind, wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Daneben ist er ein überschäumender Entertainer, ein flammender Redner und einer der angenehmsten Gesprächspartner, die man sich wünschen kann.

SA || 29. Februar 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau

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Alma Sadé Sopran Helene Schneiderman Mezzosopran Barrie Kosky Klavier

Eine Produktion der Komischen Oper Berlin

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Alma Sadé kommt aus Tel Aviv.

Sie hatte in ihrer Jugend mit Musik zwar wenig am Hut, aber zur Kunst zog es sie dennoch. Sie hospitierte bei einem Schulpraktikum zunächst in der Requisitenabteilung des Opernhauses in Tel Aviv und verdingte sich anschließend als Inspizientin.

Zum Glück hat sie nach einem Gesansgsstudium in den USA doch noch sehr erfolgreich den Weg auf die Bühne gefunden.

Abraham Ellstein (1907-1963) Maz’l Joseph Rumshinsky (1881–1956) A bisl liebe, un a bisele glik Sholom Secunda (1894-1974) Shver tzu zayn a yid Joseph Rumshinsky Du bist dos likht fun mayne oyg’n Alexander Olshanetsky (1892–1946) Glik Abraham Ellstein Ikh zing Oyg’n David Meyerowitz (1867–1943) Vos iz geven iz geven un nito Abraham Ellstein Farges mikh nit Tif vi di nakht Oy mame, bin ikh farlibt Oscar Strock (1892-1975) Vi ahin zol ikh geyn?

Abraham Goldfaden (1840-1908) Rozhinkes mit mandl’n Aaron Lebedeff (1875-1960) Rumania, Rumania!

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Im Gespräch mit Barrie Kosky Was sind Grenzen für Dich?

Kosky: Es gibt unterschiedliche Grenzen für mich. Es gibt persönliche, emotionale und kulturelle Grenzen. In der Kunst gibt es für mich aber keine Grenzen. Künstlerinnen und Künstler versuchen ohne Grenzen zu arbeiten. In anderen Teilen des Lebens gibt es dagegen sehr wichtige Grenzen. Es kommt also — wie so oft — darauf an …

Farges mikh nit — woher kommt der Titel Eures Liederabends und worum geht es Euch dabei?

Kosky: Der Titel des Abends — Jiddisch für: „Vergiss mich nicht“ — ist eigentlich schnell erklärt. Es ist der Name einer der berühmten jiddischen Vaudeville-Nummern, die Helene Schneiderman in der Vorstellung singen wird. Der Titel hat aber verschiedene Ebenen. Zunächst eine persönliche: Eine Frau bittet darum, nicht von einem geliebten Menschen vergessen zu werden. Für uns hat der Titel aber eben noch eine übergeordnete Ebene, denn diese osteuropäische, jüdische Musik war tatsächlich total vergessen, und zwar ganz besonders im europäischen und deutschen Kontext. Der Titel des Konzerts ist also auch eine Bitte an unsere Zuschauer, die Musik nicht wieder zu vergessen.

Helene Schneiderman begann ihre Karriere in den USA. Ihre Erfolge führten sie rasch in die ganze Welt. Die Ausnahmekünstlerin sang bereits in den Opernhäusern der großen Metropolen: London, Salzburg, Amsterdam, Tel Aviv, Toronto, Stuttgart.

Glaubst Du, dass Kurt Weill diese Musik kannte oder sie ihn vielleicht sogar beeinflusst hat?

Kosky: Ja, da bin ich sicher. Erstens — und das darf man nie vergessen — war der vielleicht wichtigste musikalische Einfluss des jungen Kurt Weill, dass sein Vater Kantor in der Dessauer Synagoge war und wir wissen, dass Kurt als Kind oft da war.

Das verbindet übrigens auch Kurt Weill mit Jacques Offenbach: Offenbachs Vater war auch Kantor in der Synagoge in Köln. Als Jacques Offenbach jung war hat er auch in der Pariser Synagoge gesungen. Diese zwei Komponisten, Offenbach und Weill, waren tief beeinflusst von den Melodien, der Melancholie und der Elegie der Synagoge.

Man hört das bei beiden auch direkt in der Musik. Bei Kurt Weill sind das zum Beispiel diese unglaublich langen Melodien.

Die jiddische Operettenmusik, die wir spielen ist auch verbunden mit dieser Synagogenmusik, obwohl es in der Operette natürlich keine religiöse Musik war. Auch selbst die assimilierte jüdische Bevölkerung Deutschlands hatte eine prägnante Erfahrung mit diesem heute nahezu unbekannten Genre. Daher bin ich mir ganz sicher, dass Kurt Weill einiges davon gekannt hat. Das jiddische Theater war sehr beliebt in Osteuropa und in Deutschland vor dem Zweiten Weltkrieg.

Du überschreitest an dem Abend noch eine andere Grenze, nämlich die vom Regisseur und Künstler, der eher nicht sichtbar auf der Bühne ist, hin zu einem Pianisten und Entertainer auf der Bühne.

Was ist das für eine Erfahrung für Dich und was ist der Unterschied zwischen den beiden Tätigkeiten?

Kosky: Ich habe immer Klavier gespielt, auch schon früher in Theaterproduktionen.

Es ist also nicht ganz neu für mich. Aber natürlich spiele ich in der Öffentlichkeit nur Klavier in so einer Form und mit dieser Musik. Ich bin kein Konzertpianist und ich bin kein Profi-Begleiter. Ich spiele aber Klavier seit ich drei war und Musik ist sehr wichtig für mich. Auch die Opern, die ich inszeniere, erarbeite ich mir selbst am Klavier. Ich genieße es sehr zu begleiten — das ist sehr schön für mich. Ich spiele kein Konzert. Die Stimmen sind wichtig und ich bin ein Teil des Ganzen. Diese Funktion gefällt mir sehr gut.

Das Gespräch führte Jan Henric Bogen

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Veronika, der Lenz ist da

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SA || 29. Februar 2020 || 19:30 Mercedes-Benz Stern Auto Center Magdeburg Berlin Comedian Harmonists Holger Off Tenor Norbert Kohler Tenor Olaf Drauschke Bariton Ulrich Bildstein Bariton Wolfgang Höltzel Bass Nikolai Orloff Klavier

Mit freundlicher Unterstützung

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Das Kurt Weill Fest markiert den Anbruch des Frühlings: Zwar spannt der Bauer heutzutage kein Rösslein mehr an, aber der Spargel wächst und vielleicht fällt auch mal ein Kaktus vom Balkon. Und in jedem Fall singen nicht nur die Mädchen „tralala“, sondern auch die Berlin Comedian Harmonists: Mit den unsterblichen Schlagern ihrer Vorbilder aus den „goldenen“ Zwanziger Jahren kommen die fünf Sänger und ihr Pianist nach Magdeburg, um mit ihren Stimmen das Publikum zu verzaubern.

Die alten Songs, vorgetragen im typischen a-cappella-Stil der weltberühmten Gesangs­ truppe, bezaubern nicht nur Großmama und Großpapa, sondern auch „Fräulein“ und „Jüngling“, seit die herrlich ironischen, lustvoll übertreibenden Schlager der Weimarer Zeit wieder en vogue sind.

Mit dem Stück „Veronika, der Lenz ist da“ haben die Sechs in Berlin in der Komödie am Kurfürstendamm 1997 einen triumphalen Einstand erlebt und sind seither von der Südsee bis Spitzbergen unterwegs. „Das ist alles andere als nur ein zweiter Aufguss.

Vielmehr lebendige Fortsetzung einer riesigen Erfolgsstory“, schrieb eine Zeitung über einen ihrer Auftritte.

Mit ihren Konzerten knüpfen die Berliner Stimmkünstler an ihre legendären Vorgänger an: Die „Comedian Harmonists“, 1928 von dem blutjungen Amateur-Tenor Harry Frommermann gegründet, hatten ihr Debüt in Ralph Benatzkys Revue-Operette Casanova. Genau vor 90 Jahren, am 26.

Januar, starteten sie in Leipzig ihre erste Konzerttournee mit dem Programm „Tempo – Varieté“. Ihr Auftritt 1932 in der Berliner Philharmonie gab ihnen die „höheren Weihen“ der Kunst, was für die Musiker auch finanziell bedeutsam war: Sie mussten fortan keine „Vergnügungssteuer“ mehr abführen.

Ihre Debüt-Aufnahmen hatten die originalen Comedian Harmonists zwar schon 1928 eingespielt; die ersten grenzenlosen Welterfolge entstanden aber erst vor 90 Jahren für die Electrola: „Ein Freund, ein guter Freund“, „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ und „Wochenend und Sonnenschein“ verließen als erste der rund 70 für die Electrola produzierten Platten die Schellack-Pressen.

Grenzen setzte dem Ensemble erst die Willkür der Nazis: Im November 1933 musste in Gera das erste Konzert „aus Rassegründen“ abgesagt werden. Am 13. März 1934 fand das legen­däre Abschiedskonzert in München statt. 1935 verließen die drei jüdischen Mitglieder des Sextetts Nazi-Deutschland.

Die Berlin Comedian Harmonists werden ihre legendären Vorbilder ehren und eigens für das Kurt Weill Fest einen Song von Kurt Weill arrangieren.

Berlin Comedian Harmonists wurden 1997 gegründet.

Hervorgegangen ist die Gruppe aus dem Theaterstück „Veronika, der Lenz ist da”, das in der Komödie am Kurfüsten­ damm aufgeführt wurde.

Inzwischen bereist das erfolgreiche Sextett die Welt und tritt in großen Konzertsälen auf.

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www.mahlerfestival.de

13.–24.05.

2021

Festival in Leipzig

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Unknown, I live with you Female Voices for Freedom

SA || 29. Februar 2020 || 19:30 SA || 29. Februar 2020 || 22:00 Marienkirche Dessau Katarzyna Głowicka Komposition Krystian Lada Regie und Konzept Natalia Kitamikado Kostüme und Bühnenbild Maarten Warmerdam Lichtdesign Pim Dinghs Videodesign Pedro Beriso Musikalische Leitung Sara Jo Benoot Raehann Bryce-Davis Małgorzata Walewska Gala Moodie et al.

Eine Produktion von The Airport Society

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„Unknown, I live with You“ ist eine zeitgenössische Operninstallation der besonderen Art: Die Musik der Komponistin Katarzyna Głowicka vertont Texte anonymer afgha­ nischer Frauen, die, teilweise unter großen Gefahren, in dem von den Taliban besetzten Afghanistan, Englisch gelernt haben. Das „Afghan Women Writing Project“ überwand dabei die Grenzen des Denkbaren für diese Frauen: Sowohl das Erlernen einer Fremdsprache als auch der schriftliche Ausdruck ihrer Geschichten, Wünsche und Sehnsüchte waren für sie eigentlich nicht vorgesehen.

Der Regisseur Krystian Lada initiierte das Projekt und schuf in seiner Inszenierung einen hochempfindsamen und dichten Opernabend, der zwischen Hoffnung und Beklemmung schwankt. Im Gespräch geben die beiden Künstler Einblick in ihre Arbeit.

Im Gespräch mit Katarzyna Głowicka und Krystian Lada Głowicka: Kannst Du Dich erinnern, wie alles begonnen hat?

Lada: Mit den Gedichten von Roya, Meena Z., Fattemah AH und Freshta – den Teilnehme­ rinnen des Schreibprojekts für afghanische Frauen (Afghan Women’s Writing Project – AWWP). In dem vom Taliban beherrschten Afghanistan galt das Schreiben sowie jegliche Form des musikalischen Ausdrucks als Verbrechen. Das AWWP wurde 2009 gegründet, um afghanische Frauen zu ermutigen, ihre Stimmen zu entwickeln und ihre eigenen Geschichten zu schreiben, die nicht von männlichen Verwandten oder den 32

Medien gefiltert sein sollten. Die meisten Schriftstellerinnen nehmen heimlich an diesem Projekt teil. Ihre Gedichte sind roh, oft erschütternd und immer mutig in der Darstellung des Lebens unter dem Niqab. Ich war sehr beeindruckt vom Mut dieser Frauen, gegen das Regime zu schreiben. Ihre Texte vermitteln eine sehr universelle Geschichte – die der weiblichen Stimme, die sich um Emanzipation in der patriarchalischen Gesellschaft bemüht. Dieses Projekt bekräftigt das grundlegende Menschenrecht, die eigene Geschichte frei erzählen zu können.

Es erinnerte mich an die Realität in unserem Fachgebiet, bei dem das Opernrepertoire das endlos wiederholte Drama von Frauen ist, die sterben, missbraucht und gepeinigt werden, wobei die Mehrheit der Komponisten Männer sind. Wie können wir den Geschichten Ausdruck verleihen, die von der MainstreamErzählung ausgeschlossen sind? Wie können gesellschaftlich marginalisierte Gruppen in der Oper einbezogen werden? Diese Fragen sind seit langem der Motor meiner kreativen Arbeit im Bereich der Oper.

Głowicka: „Unknown, I live with You“ ist das Ergebnis von zwei Jahren sehr intensiven und leidenschaftlichen Diskussionen über die Oper als solche. Es war unsere zweite Zusammenarbeit. Im Jahr 2015 haben wir das Requiem für eine Ikone für die Polnische Nationaloper geschaffen, eine Oper, die den Tod und das Leben nach dem Tod von Jackie Kennedy zum Thema hat. In diesem Sinne betrachte ich „Unknown“ als Teil unserer fortlaufenden Forschung zur Opernästhetik und Politik in und durch unser Schaffen. Das ist ein sehr organischer Prozess. Wir treffen uns in zwanglosem Umfeld und diskutieren dabei über

Katarzyna Głowicka

Krystian Lada

wurde von der Jungen Welt als “der nächste Star aus dem Osten” bezeichnet.

ist der Gründer und künstle­ rischer Leiter von The Airport Society. Mit dem Kollektiv initiiert er Projekte an der Schnittstelle zwischen Politik, Oper und sozialem Engagement.

Die Komponistin fördert aktiv die Rolle der Kunst in der modernen Gesellschaft, indem sie an der International Business School in den Niederlanden unterrichtet.

Leben, Politik und Arbeit. Diese Gespräche überschneiden sich mit intensiven Arbeits­sitzungen. Manchmal müssen wir uns gegenseitig von unseren Entscheidungen überzeu­ gen, so kommt das Beste heraus. Wie deine Idee, mich auf der Bühne zu begleiten.

Lada: Du komponierst dreidimensionale Musik – immer mit einer klaren Vorstellung von Zeit und Raum. Und ich spreche hier nicht von konkreten Anweisungen für die Bühne. Die Idee des Raumes ist in deinem Verständnis von Klang als ein Erlebnis, das alle Sinne einbezieht, gegenwärtig. Deshalb hatte ich das Gefühl, dass du während der Aufführung selbst auf der Bühne sein müsstest, als Teil dieser Erfahrung – als eine Art Priesterin, die ihren ephemeren Klangtempel gestaltet und errichtet.

Głowicka: Dabei wurde mir klar, dass der Ernst der Texte und die heikle Position der Autorinnen es schwierig machen, dies zu vertonen. Es war mir sehr wichtig, die ursprüngliche Botschaft der Autorinnen zu wahren, ohne ein Etikett oder einen Filter nach meinem eigenen Verständnis aufzusetzen. Ich fühlte mich als Medium für die Emotionen,

Er erhielt den ersten Gerard Mortier Next Generation Award.

die im Text zum Ausdruck kommen. Jeder Song entstand als starke, unmittelbare Inspiration mit einem ganz eigenen Charakter. Das Ergebnis ist ein Patchwork von Stilen und genau das sollte es meiner Meinung nach auch sein. Jede Stimme, jede Geschichte hat ihre eigene, starke Identität. Die Wahl der Solistinnen, die diese Geschichten erzählen sollten, war der Schlüssel dabei.

Lada: Drei starke Frauen verleihen den afgha­nischen Frauengeschichten ihre Stimme und ihre Körper – die polnische Operndiva Małgorzata Walewska und zwei Stars der jungen Generation: Raehann Bryce-Davis und Sara Jo Benoot. In „Unknown“ haben wir den großen Vorteil, mit Künstler*innen und Musi­ ker*innen zusammenzuarbeiten, die durch das Einbringen ihrer eigenen Erfahrungen von Ausgrenzung und Kampf in der patriar­ chalischen Gesellschaft das Projekt wesentlich mitgestaltet haben. Ihre ehrliche und unbefangene Beziehung zur Musik und zu den Texten steht im Mittelpunkt dieses Projekts.

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Frühschoppen | Swinging Sunday Für Thomas Wittenbecher sind Grenzen vielfach konnotiert. „Grenzen können mich beschützen, aber auch einsperren. Für mich überwindet Musik alle Grenzen.“ Und doch kennt auch er die Erschöpfung und die Leistungsgrenzen, die sich beim Erarbeiten neuer Titel auftun. Wenn er musiziert, fühle er sich jedoch unendlich und grenzenlos frei in einer kontemplativen Dimension, so Wittenbecher.

SO || 1. März 2020 || 11:00 Café-Bistro im Bauhaus Dessau

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Salon Swing Trio Bendix Maeder Saxofon Thomas Wittenbecher Klavier Patrick Zörner Gitarre

Diese Grenzenlosigkeit findet sich auch im Miteinander des Trios wieder, das mit großer Spielfreude aufwartet. Filmmusik, Swing und Weltmusik – das Salon Swing Trio präsentiert eine permanente musikalische Grenzüberschreitung von „E- und U-Musik“.

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Preisverleihung der Moses-MendelssohnGesellschaft Dessau V10

SO || 1. März 2020 || 11:00 Anhaltisches Theater Dessau, Foyer

Die 1993 gegründete Moses-MendelssohnGesellschaft Dessau ist ein gemeinnütziger Verein und widmet sich der Förderung und Koordinierung der wissenschaftlichen Arbeit und Bildungsarbeit betreffend die deutsch-jüdische Geschichte und Kultur.

Das Moses-Mendelssohn-Zentrum ist ebenso wie das Kurt Weill Zentrum in einem Bauhausgebäude angesiedelt und zeigt dort eine Dauerausstellung, die Interessierten das Wirken der Schlüsselfigur der jüdischen Aufklärung in Europa näherbringen soll.

Derartiger Kulturtransfer ist es auch, der Preisträger Willi Goetschel umtreibt. Als Wissenschaftler beschäftigt er sich mit Religion, Philosophie, Literatur und jüdischer Kultur.

Der 61-jährige Goetschel ist studierter Philosoph und Germanist, lehrte Deutsche Literatur und Philosophie an der University of Toronto und spezialisierte sich anschließend auf seine Fachbereiche: Jüdisches Denken, Kritische Theorie sowie Aufklärung und Idealismus.

Dabei untersuchte er insbesondere die Ansätze von Philosophen wie Spinoza, Hermann Cohen, Martin Buber, Franz Rosenzweig und eben auch Moses Mendelssohn, die die Säkularisation als Problem darlegten. Dank seiner Forschungen und Veröffentlichungen reicherte er den allgemeinen philosophischen Diskurs mit den Ansätzen der verschiedenen jüdischen Philosophen an und verlieh ihren Arbeiten Bedeutung.

Willi Goetschel wurde 1958 in Zürich geboren.

Er ist schweizerisch-kanadi­ scher Literaturwissenschaftler und studierte Philosophie und Germanistik in der Schweiz und den USA. Willi Goetschel ist 5. Preisträger des Moses Mendelssohn Preises.

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Bauhaus Residenz Haus Moholy-Nagy: Fiktional Die „Bauhaus Residenz Haus Moholy-Nagy: Fiktional“ ermöglicht es zwei jungen Künstlern in den Meisterhäusern zu leben und zu arbeiten. Ihr mehrwöchiger Aufenthalt ist eine Art künstlerisch-forschende Auseinandersetzung mit der Geschichte des Bauhauses, der Stadt Dessau und den innovativen Konzepten, die die Meister in ihren Dessauer Zeiten entwickelten.

Beim Kurt Weill Fest erleben die Zuschauer*­ innen eine Präsentation des Ergebnisses dieser Auseinandersetzung. Für das Kurt Weill Fest 2020 konnten erneut zwei Mitglieder der Internationalen Ensemble Modern Akademie gewonnen werden: Ronan Whittern, Fagottist und Nathan Watts, Violoncellist. Eine spannende Zusammenarbeit – Whittern ist ein Fan der freien Improvisation, Watts möchte klassische Musik für alle zugänglich machen.

SO || 1. März 2020 || 14:00 Meisterhaus Moholy-Nagy

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Mitglieder der Internationalen Ensemble Modern Akademie Ronan Whittern Fagott Nathan Watts Violoncello

Eine Kooperation mit der Stiftung Bauhaus Dessau

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Die Sache Makropulos Věc Makropulos Oper in drei Akten

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SO || 1. März 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau Leoš Janáček Musik Karel Čapek Text GMD Markus L. Frank Musikalische Leitung Jakob Peters-Messer Inszenierung Markus Meyer Bühne Sven Bindseil Kostüme Mit KS Iordanka Derilova, Tilmann Unger, David Ameln, Cornelia Marschall, KS Ulf Paulsen, Christian Sturm, Kostadin Argirov, Don Lee u. a.

Herren des Opernchors des Anhaltischen Theaters Dessau (Toneinspielung III. Akt) Statisterie des Anhaltischen Theaters Dessau Anhaltische Philharmonie Dessau

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Erlebt der Tod gerade seine letzten Tage?

Wissenschaftler arbeiten angeblich ernsthaft daran, Alter und Tod zu bannen und ewiges Leben auf Erden medizinisch möglich zu machen. Werden wir also bis zum Jahr 2200 den Traum von Unsterblichkeit und ewiger Jugend realisieren können?

Die sozialen, vor allem aber die seelischen Folgen solch irdischer Unsterblichkeit spielen bei diesen Plänen keine Rolle – wohl aber in Leoš Janáčeks Oper Die Sache Makropulos: Elina Makropulos ist 337 Jahre alt. Sie ist das Opfer eines Experiments: Ihr Vater, Leibarzt Rudolfs II., hatte für den Kaiser einst ein Unsterblichkeits-Elixier entwickelt, das an ihr ausprobiert wurde.

Sie landete im Koma, ihr Vater im Gefängnis. Später aber, wieder erwacht, machte

Vielleicht haben wir keine Seele, ich weiß es nicht; aber es sind Dinge in uns, die unsterblich sind, Dinge, wie der Drang nach Gerechtigkeit.

Karel Čapek

sie in jeder Generation als Künstlerin neu Karriere, immer mit Namen, die mit den Buchstaben E und M begannen.

bedingt, führt bei Janáček die Auflösung der Todesgrenze zum Ekel an einer schal gewordenen Existenz.

Aus dem Komödienstoff von Karel Čapek hat Janáček selbst einen Opernkrimi geschaffen, der das Beiwort „kafkaesk“ durchaus verdient: Um weitere 300 Jahre zu leben, braucht Elina Makropulos, momentan unterwegs als gefeierte Sängerin Emilia Marty, das Rezept ihres Vaters, das sie einst einem Liebhaber überlassen hat. Dafür muss sie sich in einen Erbschaftsstreit einmischen, der Prag seit fast 100 Jahren immer wieder beschäftigt, nun aber vor seinem Ende steht. Doch während die Wahrheit Stück für Stück ans Licht kommt, verliert Elina Makro­ pulos endgültig die Lust an einem Dasein, das sie bisher nur noch durch Gleichgültigkeit und Zynismus ertragen hat.

Das Anhaltische Theater Dessau bringt Janáčeks Kriminalstück mit philosophischem Einschlag in einer Neuinszenierung von Jakob Peters-Messer, der dort in der Spielzeit 2018/19 mit Antonín Dvořáks Märchenoper Katja und der Teufel einen großen Erfolg feiern konnte. Markus Meyer und Sven Bindseil gestalten erneut Bühne und Kostüme. Die geheimnisvolle Operndiva Emilia Marty ist eine Paraderolle für die dramatische Sängerin des Hauses, Kammer­ sängerin Iordanka Derilova. Auch wenn sie im Zentrum der Handlung steht, hat Janáček viele wirkungsvolle Partien geschaffen, in denen das Dessauer Opern­ ensemble brillieren kann. Die Anhaltische Philharmonie spielt unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Markus L. Frank.

Das Stück mit einem schrägen Zug ins Groteske wurde 1926 in Brünn uraufgeführt, im gleichen Jahr, in dem Kurt Weill in Dresden seine erste Oper Der Protagonist erfolgreich auf die Bühne brachte. Während bei Weill das Verschwimmen der Grenze zwischen Realität und Theater die Katastrophe

Eine Produktion des Anhaltischen Theaters Dessau

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MO || 2. März 2020 || 19:30 Anhaltisches Theater Dessau Martina Gedeck Szenische Rezitation Sebastian Knauer Klavier und Idee Wolfgang Knauer Text

American Dream Erinnerungen an George Gershwin 40

My people are American, my time is today… music must repeat the thought and aspirations of the times.

George Gershwin

Es gibt wohl keinen Komponisten, dessen Musik im Konzertsaal so unmittelbar als „amerikanisch“ eingeordnet wird, wie George Gershwin, der im Jahr 1898 als Sohn säkularisierter russischer Juden in New York geboren wurde. Er und seine Geschwister wuchsen im Zentrum der jüdischen Theaterszene New Yorks auf, wo sie viele Aufführungen besuchten. Die Verhältnisse der Familie waren aber eher bescheiden; die Kinder verbrachten mehr Zeit auf der Straße als in der Schule. Mit 10 Jahren begann George Klavier zu spielen, mit 15 verließ er die Schule, um Songs zu verkaufen. Sein Beruf des Song-Pluggers war zu den damaligen Zeiten in Amerika gängig und beinhaltete die Präsentation des neuen Liedmaterials vor möglichen Interessenten.

Später bespielte Gershwin mehr als 140 Rollen für mechanische Klaviere. Mit 19 Jahren kam er bei einem Theater als Probenpianist unter, machte sich aber schnell

einen Namen als Komponist. Mit dem Song Swanee gelang ihm ein phänomenaler Erfolg, sein erstes eigenes Musical folgte.

Sein berühmtes Klavierkonzert Rhapsody in Blue entstand im Jahr 1924, teilweise während Gershwins Zugreisen, da er sich von den stählernen Rhythmen inspiriert fühlte.

Viele populäre Werke und Songs folgten, die meisten davon in Zusammenarbeit mit seinem älteren Bruder Ira Gershwin. 1934 konnte Gershwin nach vielen vergeblichen Anläufen die Komposition einer Oper angehen, die er seit langem schon als sein eigentliches künstlerisches Ziel ansah.

Am 2. September 1935 schloss Gershwin die Arbeit an Porgy and Bess ab. Die Oper, die von den Geschicken einer Gruppe von Afroamerikanern in einer ärmlichen Siedlung handelt, gilt heute als zentrales Werk des amerikanischen Musiktheaters. Im Jahr 1937 starb George Gershwin überraschend mit nur 39 Jahren.

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sparkasse-dessau.de

Schöne Momente werden noch schöner, wenn man sie gemeinsam erlebt. Daher engagieren wir uns in verschiedenen Projekten, um die vielfältige Kulturlandschaft unserer Region zu stützen stär und zu stärken.

Und sorgen so für jede Menge Gänsehaut-

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momente.

Martina Gedeck wurde bekannt durch Filme wie „Bella Martha“, „Der bewegte Mann“ oder „Das Leben der Anne Frank“.

Sie achtet sehr auf ihre Privat­sphäre. Das Web-Portal kino.de zitiert sie mit den Worten: „Mein Publikum will doch gar nicht wissen, wie viele Spiegeleier ich mir morgens brate. Ich spreche durch meine Figuren.“

Martina Gedeck und Sebastian Knauer arbeiten seit vielen Jahren zusammen; ihre Zusammenarbeit ist geprägt durch eine große Verbundenheit im Zusammenspiel. Als Frances Gershwin erzählt Gedeck Geschichten aus den alten Zeiten und lässt den Bruder George dadurch lebendig werden. Die Musik gibt den Texten, die aus der Feder von Knauers Vater stammen, einen Körper und lässt den Menschen George Gershwin auf der Bühne entstehen.

Der Film „Das Leben der Anderen“, von Florian Henckel von Donnersmarck mit Gedeck in der weiblichen Hauptrolle, gewann den Oscar als bester ausländischer Film.

Befragt man Martina Gedeck zum Festival­ thema, wird sie nachdenklich: „An der Grenze werde ich mit der Frage konfrontiert, ob ich Zutritt habe, ob ich das, was hinter der Grenze liegt, kennenlernen will, ob ich es mir zutrauen kann, die Grenze zu überschreiten. Die Erfahrung der Grenzen­ losigkeit ist vielleicht der menschliche Urzustand. In selbstvergessenen Zuständen kann sich das Gefühl der Grenzenlosigkeit als Glücksgefühl einstellen. Das geistige Erleben, das Empfinden, kann grenzenlos sein – der Körper ist begrenzt.“

Sebastian Knauer gab sein Konzertdebüt 1984 in der Laeiszhalle in Hamburg.

Seine Konzerttourneen führen ihn durch ganz Europa, die USA, Südamerika und Asien. Er hat bereits in über 50 Ländern auf 4 Kontinenten konzertiert.

2017 wurde er für seine Zusammenarbeit mit dem deutsch-iranischen Kompo­nisten Arash Safaian mit einem Klassik-Echo ausgezeichnet.

Mit freundlicher Unterstützung

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Westler V15 V16

(1985)

Di || 3. März 2020 || 17:30 Di || 3. März 2020 || 20:30 Kiez Kino Dessau Regie Wieland Speck Drehbuch Wieland Speck, Egbert Hörmann Musik Engelbert Rehm

Felix ist ein „Westler“ – die Zeit, in der man Wessis und Ossis sagte, kam erst viel später.

Mit seinem Besuch aus Amerika geht es rüber nach Ostberlin, in die fremde Stadt.

Am Alexanderplatz treffen die beiden auf Thomas, einen Potsdamer, einen „Ostler“.

Schnell entwickeln sich Gefühle, eine Liebe, die nicht sein soll. Felix fährt immer häufiger in den Osten. Kurz vor Mitternacht muss er zurück, egal wie schön die gemeinsamen Stunden auch sind. Thomas bleibt allein zurück. Beide leiden unter der schwierigen Situation. Und natürlich wird auch der Staat irgendwann auf den kleinen Grenzverkehr aufmerksam und zieht die Daumenschrauben an. Felix, der Westler, muss sich demütigenden Leibesvisitationen unterziehen, Thomas wird zur Arbeit im VEB, dem zentralen städtischen Vieh- und Schlachthof in Berlin, gezwungen. Die Liebe zwischen den beiden jungen Männern ist eine Liebe, die nicht sein soll, nicht sein darf und steht fortwährend unter Druck. „Westler“ war in den Jahren 1984/85 eine Produktion fürs „Kleine Fernsehspiel“ des ZDF mit 180.000 DM Budget – in unserer 44

heutigen Zeit ein denkbar niedriges Budget für den Dreh eines Kinofilms. Dabei war „Westler“ gar nicht als Film gedacht, sondern als Fluchthilfe. Wieland Speck, der spätere langjährige Chef der BerlinaleSektion Panorama, hatte damals tatsächlich einen Geliebten im Osten, der Film ist also autobiographisch. Wie Felix im Film „machte“ Speck immer wieder „rüber“, musste die Kontrollen über sich ergehen lassen.

Gedreht wurde der Film teilweise illegal und ohne Drehgenehmigung: Besonders faszinierend sind die aus dem Mantel heraus gefilmten heimlichen Bilder vom Flughafen Schönfeld, vom Alex und dem CentrumWarenhaus sowie von Soldaten der Neuen Wache und Vopos an der Friedrichstraße, welche die damalige Realität zeigen statt sie nachzustellen.

Cold War

(2018)

Mi || 4. März 2020 || 17:30 Mi || 4. März 2020 || 20:30 Kiez Kino Dessau Regie Drehbuch

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Paweł Pawlikowski Paweł Pawlikowski, Janusz Głowacki

und überzeugt – nicht nur mit ihrem Talent.

Wiktor und Zula werden ein heimliches Liebespaar, verlieren sich, finden sich wieder.

„Cold War“ hinterlässt starke Gefühle und einen Ohrwurm, den man so schnell nicht mehr los wird. „Dwa serduszka, cztery oczy“ (auf Deutsch „Zwei Herzen, vier Augen“), so der Titel des Volksliedes, wird im Film in unterschiedlichsten Versionen zur musikalischen Basis der Geschichte. Es dient zudem als Untermalung der vielen wortlosen Szenen, denn Paweł Pawlikowski gehört zu den Regisseuren, die ihre Darsteller nur reden lassen, wenn es wirklich etwas zu sagen gibt. Anhand der Geschichte eines Paares entfaltet sich so ein episches Panorama des Kalten Krieges.

In kristallklaren Schwarzweißbildern erzählt Regisseur Pawel Pawlikowski eine Geschichte, die der seiner Eltern nachempfunden ist und von 1949 bis 1964 überwiegend in Polen und Paris zwischen ländlichem Elend und der Bohème des Westens spielt. Dabei ist der Film im alten, ungewohnten Normalformat gedreht, das die Bilder höher und weniger breit werden lässt. Dadurch wird der Himmel sichtbar. Die Landschaft zeigt sich nicht in ihrer Weite, sondern in ihrer Begrenztheit wie jeder Einzelne von uns einen begrenzten Blickwinkel hat. Das Bild der melodramatischen Liebe vor dem Hintergrund der Nachkriegszeit lässt polnische Volkslieder wie die schönste und melancholischste Musik der Welt erscheinen.

Die Akademie, die Pianist Wiktor für begabte Musiker*innen und Tänzer*innen gegründet hat, soll Volkslieder für die Nachwelt bewahren. Zula, eine schöne und trotzige junge Frau, platzt in die Aufnahmeprüfung 45

Kaoshüter Anna Mateur & The Beuy V20

DO || 5. März 2020 || 19:30 Marienkirche Dessau Anna Mateur Gesang Kim Efert Gitarre

Anna Mateur ist der Prototyp einer Anti-Diva. Mit ihrer umwerfenden Körpersprache und ihrer herrlichen Komik hat die gebürtige Dresdnerin zumindest im Osten längst Kultstatus – aber auch den Westen hat sie inzwischen in ihren Bann gezogen. Das nutzt die Künstlerin. Anna wirbt für ein Miteinander, für ein Gemeinsam – auch politisch. Zu diesem Zweck hat sie im Jahr 2011 das „Büro für Ordnung und Chaos“ gegründet – „weil doch mal Schluss sein muss mit dem ganzen Hass!“ 46

Ich habe gejubelt, geweint, ich habe mich selbstund fremdgeschämt wie schon lange nicht mehr, ich lag auf dem Boden vor Lachen, ich war einfach nur glücklich, dann wieder traurig...

Jess Jochimsen über Anna Mateur

Und natürlich wirkt auch an der Künstlerin vieles völlig chaotisch, spontan, unangepasst und improvisiert – doch Anna Mateur ist viel mehr als das. Musikalisch beherrscht sie die Ordnung, immerhin ist sie studierte Jazzmusikerin.

Anna Mateur studierte Musik, hätte sich aber lieber für Grafik oder Schauspiel beworben.

Nach Babypause und Studium vereint sie nun alles Musische in ihren Programmen.

Und auch sie zieht Grenzen. Grenzen vor den verschiedenen Wahnen, die gerade die Frauenwelt in ihren Bann ziehen – ob nun Diäten, Schönheitsoperationen und das ewige Lechzen nach der eigenen Jugend.

Anna räumt damit auf. Sie erobert was und wen sie will und das mit einem Körper, der sicher nicht dem Körper einer Elfe ähnelt – aber genau das scheint ihre eigene Wucht zu brauchen: eine passende Hülle, die vielleicht gar vorwarnt vor dem Wirbelsturm, der da die Bühne betritt.

Ihr Publikum erwartet jedoch nicht nur Komik, Anna Mateur kann auch tiefer.

Sie wird nicht umsonst als Meisterin der Sprachspiele bezeichnet. „Fang an zu graben, tief an zu graben und bau dir deinen inneren Garten.“, so schickt Anna ihre Gäste in einem ihrer Lieder auf eine innere Reise.

Denn unter der harten Schale, steckt eben vielleicht doch ein weicher Kern.

Seit 2003 tourt sie als Sängerin, Texterin, Schauspielerin und Zeichnerin mit ihrer Formation „Anna Mateur & the Beuys“ im deutsch­sprachigen Raum.

Sie erhielt unter anderem den Deutschen Kleinkunstpreis 2008, den Salzburger Stier 2009 und den Bayerischen Kabarettpreis 2010 sowie den Deutschen Kabarettpreis 2018.

Mit freundlicher Unterstützung

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American Classics – 5. Sinfoniekonzert V21 V24

DO || 5. März 2020 || 19:30 FR || 6. März 2020 || 19:30 Anhaltisches Theater Dessau Rita Kapfhammer Mezzosopran Benyamin Nuss Klavier GMD Markus L. Frank Dirigent Anhaltische Philharmonie Dessau Eine Veranstaltung des Anhaltischen Theaters Dessau

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Markus L. Frank, seit 2016 Generalmusik­ direktor des Anhaltischen Theaters Dessau und Chefdirigent der Anhaltischen Phil­har­ monie, widmet sich mit dem pianistischen Aufsteiger Benyamin Nuss und der gran­ diosen Mezzosopranistin Rita Kapfhammer „Grenzgängern“ aus der amerikanischen Musik. Im Gespräch schildert er, wie ihn die Musik Kurt Weills fasziniert.

Im Gespräch mit GMD Markus L. Frank Was beeindruckt Sie an der Musik Kurt Weills?

Frank: Ich habe immer die stilistische Vielfalt und Wandlungsfähigkeit bewundert. Weill kann Stimmungen aufnehmen und gestalten.

Er mag einmal wie Hindemith, einmal wie Gershwin klingen, aber er bleibt immer Weill.

Faszinierend ist, wie ein Weltmensch, der unfreiwillig von Berlin über Paris nach Amerika gezogen ist, immer sich selbst treu geblieben ist – und in jedem Genre etwas Neues kreierte.

Was Weill für das Musiktheater geleistet hat, ist nicht hoch genug einzuschätzen.

Damit spielen Sie auf seine Idee der „amerikanischen Oper“ an?

Frank: Ja. Wir spielen das Symphonic Nocturne aus Lady in the Dark, und darin findet sich eine kompositorische Tiefe, die nicht mit heutigen kommerziellen Musicals »

Leonard Bernstein (1918-1990) Sinfonie Nr. 1 „Jeremiah“ Samuel Barber (1910-1981) Adagio for Strings *** PAUSE *** Kurt Weill (1900-1950) Symphonic Nocturne, aus: Lady in the Dark George Gershwin (1898-1937) Klavierkonzert in F

Ein ausführliches Programmheft zur Veranstaltung erhalten Sie im Anhaltischen Theater Dessau.

Dieses Konzert wird von Deutschlandfunk Kultur mitgeschnitten und live am Freitag, 06. März 2020 ab 20:03 Uhr in der Sendereihe „Konzert“ ausgestrahlt.

Sie empfangen Deutschlandfunk Kultur in Dessau über UKW auf 97,4, über DAB+, Online und in der DLF Audiothek App deutschlandfunkkultur.de.

Rita Kapfhammer „Jeremiah von Bernstein ist ein großartiges Werk, eine sehr unter die Haut gehende Musik. Es passt wunderbar in die manchmal spröde, manchmal melodiös, aber immer packende Klangfarbe Kurt Weills. Ich kam erst relativ spät durch zwei Produktionen mit Weills Musik in Berührung: Mahagonny (Theater Ulm) und in München (Theater am Gärtnerplatz). Der Weg zur Verheißung von Weill hat mich sehr beeindruckt, in seine Lieder habe ich mich regelrecht verliebt.“

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SOMMERTHEATER FELSENINSEL STEIN, WÖRLITZ

Die Mit schuldigen Lustspiel von Johann Wolfgang von Goethe

Premiere

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12. Juni 2020 14., 25., 26., 27., 28.6.

2020

Markus L. Frank

vergleichbar ist. In der Musik Kurt Weills und in den Texten Ira Gershwins spürt man den ernsthaften Hintergrund der krisenhaften Zeit Anfang der vierziger Jahre.

wurde zur Spielzeit 2016/2017 zum Generalmusikdirektor und Chefdirigenten der Anhaltischen Philharmonie Dessau berufen.

Das Programm umfasst amerikanische Klassiker von Samuel Barber, George Gershwin und Leonard Bernstein.

Frank: Sie bilden eine Klammer zu Kurt Weill. Bernsteins Sinfonie Jeremiah wurde 1944 uraufgeführt und trägt den Namen des biblischen Propheten, der an der Welt zu verzweifeln droht. Das ist keine „leichte“ amerikanische Musik, keine Broadway-Unterhaltung. Wir spielen die Erste Sinfonie Bernsteins nicht nur wegen des Amerika-Bezuges zu Kurt Weill. Denn Anfang März denken wir, außer an den Geburtstag des Dessauer Komponisten, auch an die Zerstörung unserer Stadt am Ende des Zweiten Weltkrieges am 7. März 1945. Bernstein beendet seine Sinfonie mit einem langsamen Satz, in dem ein Solo-Mezzosopran Ausschnitte aus den Klageliedern des Propheten Jeremia singt.

Diese entstanden unmittelbar nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 587 v. Chr. Aus diesen uralten hebräischen Gedichten sprechen Verzweiflung und Trauer, Schuld und Vergebung – und sie verbinden damit unsere eigene Geschichte mit den Erfahrungen des jüdischen Volkes vor über 2500 Jahren. Mit Gershwins Klavierkonzert in F lassen wir dann aber zum Abschluss des Konzerts Fröhliches zum Zug kommen.

Das Gespräch führte unser Redakteur Werner Häußner

Als Mitglied des IntendantenTeams des Kurt Weill Festes war er mitverantwortlich für die Organisation der Festivalprogramme 2018 und 2019.

Beim Label cpo erschienen 2019 eine CD mit Orchesterwerken des ehemaligen Dessauer Hofkapellmeisters Friedrich Schneider sowie ein Mitschnitt der am Anhal­ tischen Theater wiederentdeckten Oper A Santa Lucia von Pierantonio Tasca.

Benyamin Nuss überwindet als Pianist regelmäßig die Grenzen zwischen Klassik und Jazz.

2010 erschien sein Debüt­ album Benyamin Nuss plays Uematsu mit Werken des japanischen Videospiel­ komponisten Nobuo Uematsu.

Benyamin Nuss wurde von Rolando Villazón bei „Die Stars von morgen“ einem größeren Publikum vorgestellt.

Mit freundlicher Unterstützung Eine Produktion des Anhaltischen Theaters Dessau

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Julia Engelmann Poesiealbum, Live 2020

V22

DO || 5. März 2020 || 20:00 Steintor-Varieté Halle (Saale) Julia Engelmann gemeinsam mit den zwei Multi-Instrumentalisten Martin Ziaja und Lukas Berg

Hellblondes Haar, grauer Mantel mit knallrotem Schal und Turnschuhe. Mit einem sympathischen Lächeln und blitzenden großen Kulleraugen wirkt sie wie die typische junge Frau von nebenan. Julia Engelmann ist auf dem Boden geblieben. Und das, obwohl die 27-Jährige inzwischen vor ausverkauften Hallen und Tausenden von Menschen auftritt.

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Wer andere abgrenzt, grenzt sich selber ein.

Wer andere schwach macht, glaubt, nicht stark zu sein.

Ich mach mein Herz weit und lass Leben rein, weil ich dran glaube, gut genug zu sein.

Julia Engelmann

Als im Jahr 2013 das Video ihres Auftritts beim Poetry Slam in Bielefeld tausendfach geteilt wurde, war ihr selbst nicht klar, dass sie dank ihres Hobbys berühmt werden würde. Inzwischen verzeichnet das Video auf Youtube 12,8 Millionen Klicks. „Ich dachte damals, das ist einfach eine ganz besondere Woche in meinem Leben.“, lächelt sie verschmitzt. Aus einer Woche wurden 6 Jahre, in denen Julia nicht nur tourte, sondern auch 4 Bücher und eine CD veröffentlichte.

Eine unglaubliche Karriere folgt, mit Shows, in denen die junge Künstlerin Gedichte vorträgt, singt, Konfetti wirft und bleibt bis jeder mit ihr sprechen kann, der Lust dazu hat. Keine Allüren, stattdessen tiefgründige Diskussionen über ein Aufsatzthema aus Schulzeiten, das sie nie so ganz losgelassen hat und das perfekt zum Thema des Kurt Weill Festes 2020 passt: „Das Thema war damals „Gibt es grenzenlose Freiheit?“, das hat mich schon nachdenklich werden lassen.“ Auf die Frage, was ihrer Meinung nach Grenzen sind, antwortet sie: „Grenzen sind nötig, um Freiheit zu erlangen, glaube ich. Ich habe moralische Grenzen und

dadurch gibt es einfach Dinge, die ich nicht tun würde, rein aus moralischen Gründen.

Aber auch unsere Lebenszeit kann man als Grenze sehen und eben auch die Dinge, die wir in dieser Zeit tun und erleben können, das ist in meinen Augen eine nötige Grenze.

In diese Zeitspanne sollte man alles packen, was einen glücklich macht, weniger abwarten, weniger kalte Füße, mehr trauen.“

Julia Engelmann Das Video ihres Vortrags „One Day“ beim Bielefelder HörsaalSlam wurde zum viralen Über­ raschungshit im Netz und bisher über 12 Millionen mal aufgerufen.

Neben dem Poetry-Slam gilt ihre Leidenschaft der Musik. Sie begeistert mit ihrer besonderen Sprache und ihrem Gespür für Rhythmus und Melodie.

Ihre Poetry-Bücher, darunter „Eines Tages, Baby“, sind Spiegel-Bestseller.

Eine Kooperation mit dem Steintor-Varieté Halle

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Zeitreisen V26

FR || 6. März 2020 || 22:00 Bauhaus Dessau Anna Carewe Cello Oli Bott Vibraphon

Das Vibraphon gehört zu den bedeutendsten neu entwickelten Instrumenten des 20. Jahrhunderts. Klangerzeuger auf der Basis von Holz und Metallplatten oder -stäben sind uralt und in der klassischen europäischen Musik seit der Celesta und dem Glockenspiel verbreitet.

Doch das Vibraphon mit den charakteristischen Resonanzröhren zur Verstärkung des Klangs kommt erst in der neueren Musik zum Zuge. Es setzt rotierende Metallscheiben ein, mit deren Hilfe das schmeichelnde, variable Tremolo erzeugt wird. Seit den 1970er Jahren bringen Vibraphonisten das Instrument vermehrt wieder ohne das Vibrato zum Klingen.

Seit 1930 fand das Vibraphon in den amerikanischen Swing und Jazz Eingang, spätestens nachdem Lionel Hampton erstmals eine Nummer mit Vibraphon aufgenommen hatte.

Musiker wie Red Norvo oder das Modern Jazz

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Magie des Zusammenspiels Quartet machten das Instrument populär.

Milt Johnson, der Leiter des Quartetts, war von dem der menschlichen Stimme sehr ähnlichen Vibrato fasziniert.

Die Nähe zur Gesangsstimme sagt man auch dem Cello mit seinem warmen, singenden Ton nach. Seine Eignung zu schier unendlicher Kantilene und sein gestaltungsfähiger, farbenreicher Klang trifft sich mit dem modernen Idiophon zu einer musikalischen Reise, die Grenzen zwischen Genres und Epochen verschwinden lässt. Ob Diego Ortiz aus dem 16. Jahrhundert oder Jazz-Größen wie Duke Ellington: Anna Carewe und Oli Bott nehmen ihre Zuhörer mit durch Jahrhunderte und Stilformen, von pfiffiger Unterhaltung bis zu ernst-melancholischen Melodien.

Beide entdecken gemeinsam, was an Klangerfindungen möglich ist. Anna Carewe hat schon mit 16 Jahren Edward Elgars Cellokonzert in der Royal Festival Hall in London gespielt und nach Studien an der Royal Academy of Music und der Akademie der Berliner Philharmoniker Werke aller Epochen gespielt und zeitgenössische Musik (ur)aufgeführt, u.a. mit dem Ensemble Oriol Berlin und ihrem eigenen, 2007 gegründeten Sheridan Ensemble. Oli Bott studierte Vibraphon und Komposition am Berklee College of Music in Boston und lebt als freischaffender Musiker in Berlin. Neben seiner eigenen Band ZME13 bildet seit 2008 das Duo mit Anna Carewe einen Schwerpunkt seiner künstlerischen Tätigkeit.

Jazz thing

Johann Sebastian Bach (1685-1750) Invention XIV, B-Dur BWV 785 Antonio Vivaldi (1678-1741) Sonata VI für Cello und Basso continuo in B-Dur 1. Satz: Largo 4. Satz: Allegro Erik Satie (1866-1925) 1ère Gnossienne Astor Piazzolla (1921-1992) Libertango Traditionelles katalanisches Lied El Cant dels Aucells (Gesang der Vögel) Johann Sebastian Bach Praeludium, a-Moll BWV 889, aus: Das Wohltemperierte Klavier, Teil II Henry Purcell (1659-1695) Dido’s Lament, aus: Dido & Aeneas Mittelalterliches englisches Lied Gaudete *** PAUSE *** Johann Sebastian Bach Duetto I, e-Moll BWV 802 Don Grolnick (1947-1996) Nothing Personal Oli Bott (*1974) Ellington – Oli Bott Duke Ellington (1899-1974) Caravan Kurt Weill (1900-1950) Speak Low, aus: One Touch of Venus Benjamin Britten (1913-1976) Canto Primo, aus: 1. Suite für Cello solo Kurt Weill Lonely House, aus: Street Scene Diego Ortiz (1510-1570) Recercada Quarta, aus: Trattado de Glosas

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Die alten schönen Lieder V27

SA || 7. März 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau Tim Fischer Gesang Thomas Dörschel Klavier

Tim Fischer ist eine Ikone des Chansons. Die Karriere des heute 46-jährigen Stars begann im Schmidt Theater auf der Reeperbahn. Der damals 17-jährige Fischer verwandelte sich in Zarah Leander – und schaffte so unerwartet den Durchbruch.

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Ruth Rupp

Harold M. Kirchstein (1906-1993) Na sowas

Barbara (1930-1997) Die Einsamkeit

Benedikt Eichhorn (*1962) Was willste denn in Wien?

Werner Richard Heymann (1896-1961) Das Lied vom einsamen Mädchen

Georg Kreisler (1922-2011) Der Furz

Friedrich Hollaender Oh Mond Wenn ick mal tot bin

Und er kann wirklich die Seele berühren, wenn er singt.

Friedrich Hollaender (1896-1976) Drei Wünsche Peer Raben (1940-2007) Freitag im Hotel

Peer Raben Die großen weißen Vögel

Hanns Eisler (1898-1962) Mutter Beimlein Hans-Dieter Hosalla (1919-1995) Die Legende der Dirne Evelyn Roe Norbert Stammberger (*1958) Verdrießlich Friedrich Hollaender Spötterdämmerung

Gilbert Bécaud (1927-2001) Marie, Marie

Georg Kreisler Kreuzworträtsel *** PAUSE ***

Er sang Chansons, spielte am Theater und in Kinofilmen und nahm eigene CDs auf. Von Beginn seiner Karriere an engagiert er sich für AIDS-Kranke und deren Familien. Dabei ist beim routinierten Chansonnier trotz jahrzehntelanger Karriere von Routine keine Spur. Im Konzert wechselt Fischer die Rollen und Stimmungen auf der Bühne rasend schnell und bezaubert mit seinem Charme und Humor neue und alte Fans seiner Musik.

Und die Fans bezaubern ihn. Nicht selten erlebt man Fischer während seiner Konzerte so beglückt von den Reaktionen seiner

Ralph Maria Siegel (1911-1972) Capri Fischer Georg Kreisler Heut will ich mich besaufen Rainer Bielfeldt (*1964) Rinnsteinprinzessin Willi Kollo (1904-1988) Die Hauptsache ist

Bente Kahan (*1958) Ein Koffer spricht

Ernst Mantel (*1956) Akne

Ludwig Hirsch (1946-2011) Komm, großer schwarzer Vogel

Georg Kreisler Ich hab dich immer geliebt Geben Sie acht Jacques Brel (1929-1978) Mein allerletztes Glas Theo Mackeben (1897-1953) Drei Sterne sah ich scheinen Sebastian Krämer (*1975) Geflügel ausgenommen

Zuschauer*innen, dass er strahlend ein „Ich liebe Euch!“ ins Publikum wirft.

Seine Liebe zur Musik ist grenzenlos, das spürt man spätestens, wenn Fischer sich auf dem Flügel seines famosen Begleiters Thomas Dörschel räkelt und Werner Fassbinders „Freitag im Hotel“ („Kinder, das ekelt mich an ... und das nennt sich Mann ...“) oder eine völlig neue Facette von Kreislers „Furz“ präsentiert. Tim Fischer ist ein Tausendsassa und bringt die volle Band­ breite seiner Lieblingslieder auf die Bühne – neu arrangiert und brillant.

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Neues Land, neue Sprache V28

SA || 7. März 2020 || 20:00 Marienkirche Dessau Leah Gordon Sopran Justin Hopkins Bass-Bariton Philip Headlam Klavier

Oft suchen wir bei Komponisten nur in der musikalischen Sprache nach Aktualität, dabei sind ihre Lebensgeschichten ebenso reizvolle Wegweiser in die Gegenwart. Kurt Weill und viele seiner Zeitgenossen, wie Oskar Morawetz, Paul Hindemith und Istvan Anhalt mussten quasi über Nacht in die Fremde emigrieren. Viele ließen alles hinter sich, stießen auf eine unbekannte, fremde Welt. Einige, wie der einstige Berliner Operettenkönig Paul Abraham, erhielten in ihrer Wahlheimat trotz aller früheren Erfolge keine Anerkennung: Schicksale, die bis heute nachwirken. „Neues Land, Neue Sprache“ zeichnet die Leistungen Weills und dreier weiterer Komponisten in Nordamerika nach, die sich der Herausforderung stellten, sich auf ihre neue Heimat und eine kaum vertraute Sprache einzulassen. Weill gelang es wie wohl kaum einem anderen Exil-Komponisten, die musikalische und kulturelle Vielfalt seiner neuen Heimat für sich zu erschließen und einen neuen Personalstil zu entwickeln.

Für ihn selbst war ein wichtiger Schritt das Erlernen der fremden Sprache. Hört man Weill selbst, wie er sein Lied Speak Low singt, verleitet der wunderbare anhaltische Akzent im Englischen vielleicht zum Schmunzeln. Doch sein Mut und sein Wille wecken Respekt.

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Er kümmert sich nicht um Grenzen, wenn es um Musik geht.

Das Programm des Konzerts zeigt, wie sich Stile und Sprachbeherrschung bei den Komponisten über eine Zeitspanne von 15 Jahren entwickelten. Die Lieder sind dabei bewusst nicht nach Popularität ausgewählt, sondern nach ihrer künstlerischen Qualität.

So sind wirkliche Raritäten zu entdecken.

Sie zeigen ein breites Stimmungsspektrum: Komisches, Lyrisches, sogar Tragisches ist dabei.

Dass mit Justin Hopkins ein Preisträger des renommierten Lotte Lenya Wettbewerbs auftritt, ist ein besonderes Highlight. Denn in diesem Wettstreit geht es nicht nur um Gesang – der Preis würdigt vielmehr ein breit gefächertes Repertoire in Verbindung mit darstellerischem Können: Junge Sänger müssen musikalisch wie auf der Bühne mit einem Repertoire aus Oper und Operette, Musical und Songs überzeugen.

Kurt Weill (1900-1950) If Love Remains, aus: Where Do We Go from Here?

The River is So Blue, aus: The River is Blue Too Much to Dream, aus: You and Me Apple Jack, aus: Five Songs from Huckleberry Finn This Time Next Year, aus: Five Songs from Huckleberry Finn Oskar Morawetz (1917-2007) Three songs to poems by William Blake Piping Down the Valleys Wild Land of Dream I Love the Jocund Dance Elegy István Anhalt (1919-2012) Psalm XIX: A Benediction *** PAUSE *** Paul Hindemith (1895-1963) Echo Sing On There in the Swamp Oskar Morawetz When We Two Parted Mad Song Kurt Weill The Romance of a Lifetime, aus: You and Me Your Technique, aus: unbekannt The Right Guy for Me?, aus: You and Me Come in, Mornin’, aus: Five Songs from Huckleberry Finn This Time Next Year, aus: Five Songs from Huckleberry Finn

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Jüdische Kostbarkeiten Musik der Synagoge und jiddische Lieder

V29

SA || 7. März 2020 || 20:00 Petruskirche Dessau Anja Pöche Sopran Philipp Goldmann Bariton Tilmann Löser Orgel/Klavier Leipziger Synagogalchor Ludwig Böhme Leitung

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Traditionell war der jüdische Gottesdienst hauptsächlich geprägt vom Wechselgesang des Kantors und der Gemeinde. Im 19.

Jahrhundert brachten Reformen erstmals Männer- und später auch gemischte Chöre in die Synagogen Deutschlands und Mitteleuropas. Zudem wurden ab 1810 Orgeln in jüdische Gotteshäuser gebaut, deren liturgische Musik bis in die 1930er-Jahre eine große Blüte erlebte. Die entstandene Musiktradition, die mit der Machtergreifung der Nazis vernichtet wurde, spielt in der heutigen jüdischen Welt kaum noch eine Rolle.

Der Leipziger Synagogalchor widmet sich der Aufführung dieser synagogalen Chormusik insbesondere des 19. und frühen 20.

Jahrhunderts. Entsprechend jüdischer Tradition und synagogaler Praxis werden die

Der Synagogalchor singt sich mitten ins Herz. Wer ihn hört, ist berührt, bewegt.

Leipziger Volkszeitung

Kompositionen überwiegend im Wechselgesang zwischen Kantor und Chor a cappella oder mit Orgel- bzw. Klavierbegleitung aufgeführt. Das weltliche Repertoire umfasst jiddisches und hebräisches Liedgut, meist in eigens für den Leipziger Synagogalchor geschriebenen Bearbeitungen.

Beim Kurt Weill Fest 2020 präsentiert das Ensemble ein Konzert, das die mitreißende und berührende Vielseitigkeit jüdischer Vokalmusik zeigt – geistlich und weltlich.

Im ersten Teil steht die Musik der Synagogen im Zentrum, es erklingen Psalmen und Gebete aus Renaissance, Romantik und Moderne – Vertonungen aus Italien, der Ukraine, Frankreich und Deutschland. Der zweite Konzertteil ist deutlich irdischer: mit kunstvollen Arrangements jiddischer Lieder, die in den vergangenen Jahren passgenau für den Leipziger Synagogalchor und seine Solisten geschrieben wurden.

Dabei wird es ernst und heiter, melancholisch und ausgelassen. Es geht um die Liebe, um Wehmut aber auch ums Feiern, um Kartoffeln und um einiges mehr.

Dazu schreibt die LVZ: „Der Synagogalchor singt sich mitten ins Herz. Wer ihn hört,

ist berührt, bewegt. Dieses Mysterium vermögen selbst die 30 Sängerinnen und Sänger nicht zu erklären. Vielleicht sind es die fremden, unverständlichen Worte, die sie selbst erst in Umschrift vom Notenblatt lesen. Vielleicht sind es die Rhythmen, die Liebe und Leid, Trauer und Freude vermitteln. Vielleicht ist es aber auch das Anliegen der Choristen schlechthin: „Wir sind ein Ensemble nichtjüdischer Menschen, das das jüdische Erbe, das ausgelöscht werden sollte, pflegen und verbreiten will”, sagt Reinhard Riedel.

Ludwig Böhme ist ehemaliger Thomaner und war 2001/02 Assistent Assistent des Thomaskantors.

Er studierte (Chor-)Dirigieren, Gesang und Klavier.

Er ist Mitbegründer des preisgekrönten Calmus Ensembles Leipzig, leitet den Kammerchor Josquin des Préz und seit 2012 den Leipziger Synagogalchor.

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Thomas Quasthoff & Trio For You V30

SA || 7. März 2020 || 20:00 DB-Werk Dessau Thomas Quasthoff Gesang Dieter Ilg Kontrabass Simon Oslender Klavier Wolfgang Haffner Schlagzeug

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Im Gespräch mit Thomas Quasthoff Für Kurt Weill hatten musikalische Grenzen keine Bedeutung und er musste in seinem Leben einige Grenzen überqueren. Wie gehen Sie mit Grenzen um?

Quasthoff: Ich möchte mich nur ungern mit dem großen Komponisten vergleichen. Aber Grenzen ergeben sich im Leben. Ich habe nie darüber nachgedacht. Für Außenstehende mag es so aussehen, als hätte ich Grenzen überschritten. Und wenn es eine Grenze ist, dass ein schwer körperbehinderter Mensch in einem Beruf arbeitet, der auch mit äußerlicher Ästhetik zu tun hat, dann bin ich wirklich über eine gegangen.

Ich habe 1987 den ARD-Wettbewerb gewonnen und hatte das Glück, begabt und fleißig genug zu sein, um meinen Weg in die musikalische Welt zu finden und ihn konsequent so zu gehen, wie er mir richtig erschien. Bei Kurt Weill dagegen war das Überschreiten der Grenzen dramatisch: Er musste aufgrund seiner jüdischen Herkunft um sein Leben fürchten, wurde gezwungen, über Grenzen zu gehen, musste alles zurücklassen. Auch musikalische Grenzen zu überwinden, war schwierig für ihn: Ich erinnere daran, dass etwa Arnold Schönberg oder Anton von Webern alles abgelehnt haben, was er geschrieben hat.

Sie haben 2012 ihren Weg als klassischer Lied- und Opernsänger verlassen und den Weg in den Jazz beschritten. Der spielte aber vorher schon eine Rolle in ihrem Leben.

Ich habe Jazz immer geliebt. Doch bei 60 bis 70 Konzerten im Jahr und seit 1996 einer festen Professur hatte ich keine Zeit, Jazz zu machen. Jetzt habe ich das Glück, mit großartigen Musikern zusammen zu spielen, die mir auch enge Freunde geworden sind. Jazz heißt für mich Freiheit, entspanntes Musizieren und noch viel bewussteres aufeinander Hören. Zu meinem 60. Geburtstag (im November 2019) habe ich mit Nils Landgren, dem Saxophonisten Bill Evans und meiner Band eine Tournee unternommen, die fantastisch war. »

Thomas Quasthoff wurde an der Musikhochschule Hannover nicht einmal zur Aufnahmeprüfung zugelassen.

Er wurde dennoch einer der erfolgreichsten klassischen Sänger seiner Generation und gewann sechs Klassik-Echos und drei Grammys. Außerdem wurde er zum Gesangsprofessor an die Musikhochschule Hanns Eisler Berlin berufen.

Er sagte einmal: „In Deutschland leben 80 Millionen Behinderte. Ich habe den Vorteil, dass man es mir ansieht.“ Quasthoff studierte Jura und trat während seines Studiums in Kabarettprogrammen auf.

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OFFIZIELLER KURT WEILL FEST HAUPTSPONSOR

Herzlich willkommen, lieber Thomas Quasthoff!

Wir freuen uns sehr, Sie als Weltstar zum diesjährigen Kurt Weill Fest in der Bauhausstadt Dessau präsentieren zu dürfen. Es ist uns eine große Ehre!

Christoph Göring, AHLSA GmbH

Thomas Quasthoff, Bassbariton von Weltrang © Gregor Hohenberg

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Neulich war ich in Dessau, auch im Bauhaus, und sehr angetan: Vor diesem Background wundert es mich nicht, dass Weill ein so großartiger Musiker geworden ist.

Thomas Quasthoff

Erinnern Sie sich an Ihre erste Begegnung mit der Musik Kurt Weills?

Quasthoff: In der Schule! Ich habe über eine Kritik Adornos zu Mahagonny arbeiten müssen. Da bin ich sehr geschwommen, das können Sie mir glauben, denn Adorno zu lesen ist nicht ganz einfach. Ich habe mich dann viel mit dem Stück befasst, auch mit Lotte Lenya als Künstlerin und spannender Persönlichkeit.

In Hildesheim, so erinnere ich mich, habe ich damals auch Die Bürgschaft gehört.

Ihr Programm beim Kurt Weill Fest?

Quasthoff: „For You“ heißt das Programm, und es sind berührende Stücke dabei. Wir spielen Songs, die wir gerne mögen, in neuen Arrangements. Mit dabei ist der fantastische junge Pianist Simon Oslender, erst 21 Jahre alt, Wolfgang Haffner, einer der besten Schlagzeuger Europas, und Dieter Ilg, ein hervorragender Bassist. Vier Freunde stehen auf der Bühne und haben unglaublichen Spaß: Das Publikum wird es mögen!

Das Gespräch führte unser Redakteur Werner Häußner

Und in Ihrer Laufbahn als Sänger?

Quasthoff: Hat sich leider nie ein Weill-Programm ergeben, obwohl ich auch moderne und zeitgenössische Musik und einige für mich geschriebene Uraufführungen gesungen habe. Aber ich kenne seine Musik!

Neulich war ich in Dessau, auch im Bauhaus, und sehr angetan: Vor diesem Background wundert es mich nicht, dass Weill ein so großartiger Musiker geworden ist.

Mit freundlicher Unterstützung

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Die Verblecherbande Familienkonzert an unerhörtem Ort

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SO || 8. März 2020 || 11:00 DB-Werk Dessau

Grenzen sind kein Problem, Grenzen sind eine Herausforderung!

Sonus Brass Ensemble Stefan Dünser Trompete Attila Krako Trompete Zoltan Holb Horn Jan Ströhle Posaune Harald Schele Tuba Annechien Koerselman Regie

Gekonnt durchbrechen die Mitglieder der Verblecherbande alle Grenzen, die sie vor ihrem größten Wunsch abhalten: Sie wollen wieder als Band erfolgreich sein!

Denn früher waren sie bekannt, echte Berühmtheiten. Ihre abgefahrene Musik wurde von Klein und Groß frenetisch gefeiert. Das verdiente Geld wurde mit vollen Händen ausgegeben. Und genau da liegt jetzt das Problem: Es fehlt das nötige Kleingeld, um neue Musik zu besorgen, mit der die Band auftreten kann. Eine Katastrophe!

Die Verblecherbande schmiedet einen Plan.

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Wo findet man solche super Musiker, die auch noch gute Komödianten und Schaupieler sind.

Sonus Brass zu inszenieren ist für mich ein großes Fest und ich habe diese Männer für immer in mein Herz geschlossen.

Annechien Koerselman Regisseurin von „Die Verblecherbande“

In der Nacht vor der Eröffnung der neuen Stadtbank soll der Tresor geknackt werden.

Der hat allerdings einen musikalischen Code, den die Bandmitglieder mit Hilfe ihrer kleinen Zuschauer herausfinden wollen.

Das Sonus Brass Ensemble bringt österreichischen Charme auf die Bühne des DBWerks. Kindgerecht erzählen sie eine spannende Geschichte über musikbegeisterte Menschen, die keine Grenzen kennen, wenn es um ihren Traum von immer neuer Musik geht. Dabei überzeugen die Blechbläser mit einer Erzählweise, die gänzlich ohne Worte auskommt. Was zählt ist die Musik! Mit Werken von Claude Debussy über Werner

Pirchner, Nino Rota, bis hin zu Johann Sebastian Bach führt das Ensemble durch die spannende Umsetzung und komödiantische Momente die jungen Zuschauer behutsam und mit Spaß in die Welt der klassischen Musik und des Jazz ein.

Im Jahr 1994 gegründet, tourt Sonus Brass seit über 20 Jahren mit diesen speziell entwickelten und inszenierten Konzertformaten für Kinder und wurde für die herausragende Qualität unter anderem mit dem österreichischen „Find it!“-Preis und dem „YEA! Young Europeans Award“ ausgezeichnet.

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Unser Land.

Unsere Versicherung.

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MARIENKIRCHE ZU DESSAU

Seit 1993 ehrt Dessau seinen großen Sohn Kurt Weill mit einem Kulturfest. Es ist zu einer festen und anerkannten Tradition geworden.

Fest eingebunden in diese Tradition ist auch die Marienkirche mit ihrem besonderen Ambiente. Im 16. Jahrhundert erbaut, am Ende des 2. Weltkrieges zerstört und schließlich mit breitem Bürgerwillen seit 1990 wieder aufgebaut, dient sie heute als Veranstaltungsort für Konzerte, Theater und Ausstellungen.

Wir versichern auch Sie. Seit 1992 bieten wir unseren Privat- und Gewerbekunden den Versicherungsschutz, den sie wirklich brauchen - von A wie Auto über H wie Haftpflicht und Hausrat bis Z wie Zukunftsvorsorge. Nicht von der Stange, sondern maßgeschneidert.

Und weil immer mehr Menschen ihren Versicherungsschutz der ÖSA anvertrauen, können wir auch vielfältige Projekte im Land unterstützen. So zum Beispiel das traditionelle Kurt Weill Fest in Dessau.

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Zu Gast bei der Jüdischen Gemeinde

SO || 8. März 2020 || 11:00 Synagoge in Dessau

Bis 2021 soll sie vollendet sein: Die neue Synagoge in Dessau. Albert Weill, der Vater des Namensgebers des Musikfestes in Dessau, kam damals als jüdischer Kantor von Süddeutschland nach Sachsen-Anhalt.

Auch Kurt Weill befasste sich tiefergehend mit jüdischer Musik.

Dessau war für das Judentum einst ein wichtiges Zentrum. Fürst Leopold III. Friedrich Franz von Anhalt-Dessau war ein Anhänger der Aufklärung. Zu seiner Zeit stieg die Zahl der Mitglieder der jüdischen Gemeinde auf 1.000 an. Berühmte Personen prägten das Leben, wie etwa Moses Mendelssohn, bevor dieser nach Berlin ging, war er Teil der Israelitischen Gemeinde zu Dessau.

In Form einer Thora-Rolle soll nun die neue Glaubensstätte auf dem Grundstück entste-

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hen, auf dem damals auch die alte Synagoge stand. Anders als bei üblichen Grundsteinlegungen ziert nun eine Holzschatulle das Gemeindezentrum und weist damit auf die zukünftige Entwicklung hin.

Während des Kurt Weill Festes 2020 lädt die jüdische Gemeinde traditionell zu kultureller Unterhaltung und Gesprächen ein. „Für das leibliche Wohl ist bestens gesorgt“, so Dr. Alexander Wassermann, Vorsitzender der jüdischen Gemeinde in Dessau. Und auch musikalisch wird einiges geboten.

Vortrag von Dr. Bernd G. Ulbrich Ein Wanderer zwischen den Welten: Wilhelm Wolfsohn (1820–1865) Der Literaturwissenschaftler Wilhelm Wolfsohn war ein Kämpfer für das friedliche Miteinander aller Kulturen und Religionen.

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SO || 8. März 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau

Grenzgänger Nino Rota, Kurt Weill, Franz Schreker

Benjamin Schmid Violine Stefan Asbury Dirigent MDR-Sinfonieorchester

Nino Rota (1911-1979) Concerto per archi Kurt Weill (1900-1950) Konzert für Violine und Blasorchester op. 12 *** PAUSE *** Franz Schreker (1878-1934) Kammersymphonie

Diese Aufführung wird zum Teil von der Kurt Weill Foundation for Music, Inc., New York, NY gefördert

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Musikalische Neuerer hatten es nicht immer leicht: Das Publikum mochte Experimente nicht sonderlich; an Akademien wurden junge Feuerköpfe mit Argwohn betrachtet.

Im 20. Jahrhundert war Komponisten wie den „Grenzgängern“ des Konzerts des MDRSinfonieorchesters mehr Glück beschieden: Franz Schreker gelang mit Der ferne Klang 1912 ein großer Wurf, der ihn mit einem Schlag zu einem führenden Opernkomponisten machte. Seine Kammersymphonie schimmert und schillert in allen Farben eines exquisit reduzierten Orchesters und spiegelt Schrekers Suche nach einem Klang, der die „materiellen“ Grenzen seiner Erzeugung hinter sich lassen will.

Die Essenz meines Lebens ist Musik Benjamin Schmid

Benjamin Schmid kommt aus Österreich und hat eine Professur am Mozarteum in Salzburg.

Als Jazzer nennt er sich Beni Schmid.

Kurt Weill ist Schrekers Idealen nicht gefolgt, auch wenn er zeitweise daran dachte, Unterricht bei dem 1920 frisch ernannten Direktor der Berliner Hochschule für Musik zu nehmen. Das 1925 in Paris uraufgeführte und im gleichen Jahr schon in Dessau gespielte Konzert für Violine und Blasorchester op. 12 lässt sich auf das bis dahin nicht gewagte Experiment ein, „die konzertante einzelne Violine einmal einem Bläserchor gegenüberzustellen“. Der Wiener Geiger Benjamin Schmid, der auf einer seiner über 50 CDs auch Weills Konzert eingespielt hat, wird die klangtechnisch heikle Herausforderung annehmen, mit den Bläsern des MDR-Sinfonieorchesters leuchtende Transparenz und dynamische Ausgewogenheit herzustellen.

Als Dritten im Bunde stellt der britische Dirigent Stefan Asbury den Italiener Nino Rota vor, der mit seinen Grenzgängen zur Filmmusik Welterfolge feierte. Sein Concerto per archi von 1964/65 wendet sich zurück zu barocken Formen, klingt aber auch nach Prokofjew.

Über seinen persönlichen Grenzgang zwischen Klassik und Jazz sagt er: „Jedes der beiden Genres würde für ein Leben ausreichen. Aber ich habe verstanden, dass sich diese beiden Kunstformen gegenseitig inspirieren können und empfinde es heute als Privileg, Zugang zu beiden zu haben.“

Stefan Asbury ist Brite. Er arbeitet als Chefdirigent des Noord Nederlands Orkest und ist regelmäßiger Gast beim MDR-Sinfonieorchester.

Asbury pflegt viele Kontakte zu lebenden Komponisten wie Steve Reich, Wolfgang Rihm und Mark-Anthony Turnage.

Er unterrichtet am renommier­ten Tanglewood Music Center in Massachusetts.

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V34

MO || 9. März 2020 || 19:00 Altes Theater Dessau

Jugend goes Weill

Anna Haentjens Gesang und Leitung Schüler*innen des Gymnasiums Philanthropinum Dessau

In Kooperation mit dem Philantropinum Dessau entsteht eine Collage aus Musik und szenischem Spiel der Schüler*innen des Dessauer Gymnasiums. Angeleitet und unterstützt werden sie dabei von der Chanson-Sängerin Anna Haentjens, die mit ihrem eigenen Programm ebenfalls beim Festival vertreten sein wird. In den Vorjahren fand die Präsentation des Ergebnisses in der Aula der Schule statt, im Jahr 2020 wird die Zusammenarbeit erstmals auf großer Bühne dem Publikum vorgestellt. Eine neue, spannende Situation für die jungen Künstler*innen!

Mit Hilfe von Worten, Liedern und Körperlichkeit gehen die Schüler*innen auf die Suche nach einer Antwort auf die Festivalfrage „Was sind Grenzen?“. Dabei nutzen sie als Basis die Geschichte von Kurt Weill und seiner zweifachen Ehefrau Lotte Lenya, deren Überwindung von, auch nationalen, Grenzen, das Ende der Liebe und das gegenseitige Wiederfinden. Wie blicken Jugendliche ein Jahrhundert später auf die Erfahrungen eines Mannes, der gezwungen war, das Land zu verlassen, um seine alte 72

Liebe mit ins neue Land zu nehmen und dort frisch entflammen zu lassen?

Der Auftritt der Schüler*innen beim Kurt Weill Fest 2019 begeisterte Publikum und Pressevertreter*innen gleichermaßen. Standing Ovations zeugten sowohl von Talent, als auch von harter Arbeit, die die jungen Menschen in ihr Programm investiert hatten. Mit Anna Haentjens steht den Jugendlichen eine versierte Künstlerin zur Seite, die mit Mimik, Gestik und ihrer fabelhaften Stimme umzugehen weiß.

Anna Haentjens ist bei Hannover geboren und in Emden aufgewachsen.

Sie schrieb schon als kleines Mädchen Geschichten und entdeckte während ihres Studiums in Hamburg die Liebe zum Chanson.

1981 gewann sie den ersten Preis im Bundeswettbewerb Gesang.

DI || 10. März 2020 || 20:00 Bauhaus Museum Dessau

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Frank Dupree Trio Frank Dupree Klavier Mini Schulz Bass Obi Jenne Schlagzeug

Frank Dupree Trio

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Frank Dupree, 2014 einziger Preisträger des Deutschen Musikwettbewerbs, hat im vergangenen Jahr sein Solistenexamen als klassischer Pianist an der Hochschule für Musik Karlsruhe absolviert, ist als Schlagzeuger ausgebildet, komponiert, arrangiert, widmet sich dem Dirigieren und pflegt als reizvolle Liebhaberei den Jazz. Mit Mini Schulz (Bass) und Obi Jenne (Schlagzeug) schließt er sich für das Kurt Weill Fest zum Trio zusammen, das auf der Grenzlinie zwischen Jazz und Klassik balanciert.

Im Gespräch mit Frank Dupree Wo würden Sie für sich Grenzen ziehen?

Dupree: Die erste Grenze in der Musik ist das Papier. Kompositionen sind im Prinzip das Ergebnis eines Prozesses, den der Komponist Wolfgang Rihm sinngemäß einmal als „die langsamste Form der Improvisation“ beschrieb. Die nächste Grenze finde ich im Instrument. Heute hat ein moderner Flügel 88 Tasten; Bach konnte gerade mal über vier Oktaven verfügen. Auch die Akustik der Spielorte und das jeweilige Publikum setzen Grenzen. Es geht darum, den Spielraum zu nutzen, den die Grenzen schaffen: In der klassischen Musik steht sehr genau geschrieben, wie das Zweidimensionale auf dem Papier in den drei Dimensionen des Raums erklingen soll. Bei der Interpretation der geschriebenen Anweisungen allerdings komme ich ins Spiel.

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Frank Dupree begann als Jazz-Schlagzeuger, wandte sich dann ganz dem Klavier zu.

Er arbeitet eng mit zeitgenössischen Komponisten zusammen und liebt die Musik des 20. Jahrhunderts.

Geboren in Rastatt, ist er heute auf internationalen Konzert­podien zu Hause.

Mini Schulz ist ein „absolut überzeugter“ Stuttgarter, dort geboren und an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst tätig.

Er spielt Kontrabass im Jazz und in der klassischen Musik.

Federführend ist er beim Stuttgarter „Jazzlokals BIX“ und in der Leitung des Festivals „Jazzopen“.

Obi Jenne wurde in Heidelberg geboren.

Er ist Schlagzeuger und Komponist und lebt in Stuttgart.

Als Solist und Ensemble­ musiker arbeitet er u.a. beim Ensemble Modern, Klangforum Wien und den Rundfunkorchestern von SWR, hr, BR und SR.

Beim Jazz sieht das anders aus.

Dupree: Im Jazz tritt zur Interpretation die Improvisation und damit die Kreativität des Interpreten. Das war auch in der klassischen Musik so: Beethoven etwa liebte es zu improvisieren. Da war er wohl damals so frei wie heute ein Jazz-Musiker. Jazz gibt uns Raum zum „Spielen“.

Sie kommen mit einem Trio.

Dupree: Ja, und dabei ist bewusst das Wort „Jazz“ weggelassen. Jeder von uns hat einen klassischen Hintergrund: Mini Schulz war Bassist im Stuttgarter Kammerorchester, Obi Jenne hat eine klassische Schlagzeug-Ausbildung und war Akademist bei den Berliner Philharmonikern. Ich selbst bin klassischer Pianist. Aber der Jazz ist mein Hobby, seit ich 14 bin. Schon in meiner Band in der Schule habe ich die Rhapsody in Blue und das Klavierkonzert in F George Gershwin kennengelernt und intensiv bis zu meinem 16. Lebensjahr Schlagzeug gespielt.

Unser Programm beginnt mit Préludes von Debussy. Auch Gershwin spiele ich notengetreu am Klavier, dazu improvisieren Schlagzeug und Bass, denn Gershwin war ja auch ein Grenzgänger. Nikolai Kapustin ist kein „Jazz“-Pianist, weil er seine Improvisationen genau niederschreibt. Das Ergebnis ist feinster, aber festgelegter Jazz, womit wir wieder bei der Frage nach den Grenzen sind, die uns das Papier zieht. Bei den Bernstein- und Ellington-Songs legen wir dann richtig los zu improvisieren.

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FESTAKT 2020 am Sonntag, 22. März ch erli ord erf g * Reservierun

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Das Gespräch führte unser Redakteur Werner Häußner

tcom2020.de

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Grenzen loser Genuss Dinnerkonzert

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MI || 11. März 2020 || 19:00 DO || 12. März 2020 || 19:00 Eichenkranz Wörlitz Jazzfeel feat. Maike Lindemann Maike Lindemann Gesang Sascha Hünermund Klavier René Kutschmann Kontrabass

Den gastronomischen Service gestaltet das Ringhotel „Zum Stein“

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„Ick sitze da un‘ esse Klops, uff eemal klopp‘s“: Mit herzhaften Worten beginnt Kurt Weills musikalisch-kulinarischer Schmaus im „Klopslied“. In Briefen und Liedern des Dessauer Komponisten finden sich immer wieder Hinweise auf seine Liebe zu hervorragenden Speisen und erlesenen Getränken. Stilvollen Genuss sollen die Besucher des Kurt Weill Festes auch im historischen „Eichenkranz“ erleben. Ein Ort, wie geschaffen für einen Dinner-Abend, bei dem neben den Delikatessen des Ringhotels „Zum Stein“ aus Wörlitz auch musikalische Köstlichkeiten kredenzt werden.

Um seinen Gästen größere Freiheit und Zwanglosigkeit zu geben, gab Fürst Leopold Friedrich Franz den Bau eines Gästehauses in Auftrag, das im Jahr 1787 als Gasthof „Zum Eichenkranz“ und Tor zur Parkstadt Wörlitz öffnete. Es wurde sowohl Unterkunft als auch Treffpunkt, um zu debattieren, zu philosophieren und von dort aus die Schönheiten des Wörlitzer Parks zu erkunden. Denn um die Grenzen des Denkens zu sprengen und den Geist frei zu machen, sollte man sich öffnen und bereit für neue Eindrücke sein. Heute kommt die Welt ins Dessauer-Wörlitzer Kultur- und Gartenreich, um zu entdecken und zu genießen.

Grenzenlosen Klanggenuss versprechen die Sängerin Maike Lindemann und das Jazzfeel Duo. Mit virtuoser Leichtigkeit bewegen sie sich in verschiedenen Genres.

Mit Kreativität und Eleganz bieten die Musiker ein harmonisch stilvolles Programm, das klassischen Jazz mit Stücken eines Herbie Hancock, Frank Sinatra oder Stevie Wonder, aber auch mit eigenen Kompositionen verbindet. Die Wahl-Leipzigerin Maike Lindemann arbeitete in den letzten Jahren u. a. mit der Funk-Band Schwarzkaffee und der Vocal Pop Band VOXID zusammen. Als Solo-Künstlerin veröffentlichte sie bereits zwei von der Presse gelobte Studioalben.

Dabei musiziert sie nicht nur mit ihrer Stimme, sondern erschafft mit einer Loopstation, Effekten und Harmonizern ungeahnte Vielstimmigkeit. Eine Stimme, die bewegt, Emotionen und Gedanken teilt, und so immer wieder eine neue musikalische Atmosphäre schafft.

Maike Lindemann wurde im Ruhrpott geboren und war Mitglied in Bobby McFerrins Vokalensemble „Slixs & friends“.

Sie absolvierte ihr Gesangs­ studium für Jazz & Pop in Arnhem und machte ihren „Master of Music“ in Weimar.

Beim „28. Deutschen Rock & Pop Preis 2010“ wurde sie mit dem Titel „Beste R’n’B Sängerin“ ausgezeichnet.

Aktuell lebt sie in Leipzig.

René Kutschmann ist ein sehr vielseitiger Bassist und überzeugter Dessauer.

Seit seinem 15. Lebens­jahr macht er Musik. Interessiert sich grenzüberschreitend für Jazz, Funk, Soul, Rock und Pop, jedoch immer unter der Prämisse: „Meine Musik … so anspruchsvoll wie möglich.“

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Die Dreigroschenoper Wiederaufnahme

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DO || 12. März 2020 || 19:00 Anhaltisches Theater Dessau Kurt Weill Musik Bertolt Brecht Text Ezio Toffolutti Inszenierung, Ausstattung, Bühne, Kostüme und Lichtdesign GMD Markus L. Frank Musikalische Leitung Anna-Maria Tasarz Choreografie Mit Marie Thérèse Albrecht, Lisa Brosig, Dirk S. Greis, Andreas Hammer, Stephan Korves, Boris Malré, Mirjana Milosavljević, Matthias Mosbach, Illi Oehlmann, Christel Ortmann, Kerstin Schweers,Oliver Seidel, Sebastian Stert, Felix Tittel Musiker der Anhaltischen Philharmonie Dessau

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Denn die einen sind im Dunkeln Und die andern sind im Licht.

Und man siehet die im Lichte.

Die im Dunkeln sieht man nicht.

Bertolt Brecht

Es war ein Donnerschlag in der Geschichte des Theaters, nach dem nichts mehr so weiterging wie zuvor: Am 31. August 1928 spielte das Berliner Theater am Schiffbauerdamm zum ersten Mal die Dreigroschenoper. Die Story aus dem Gauner- und Proletenmilieu war der Höhepunkt der Zusammenarbeit des damals 30-jährigen Bertolt Brecht mit dem jungen Kurt Weill.

Für ihn war die Musik zur Dreigroschenoper der endgültige Schritt in eine neue Art von Musiktheater.

90 Jahre später gehören Figuren wie Mackie Messer oder Polly Peachum und Songs wie die Moritat vom Haifisch und seinen Zähnen, die Ballade von der Seeräuber-Jenny oder der Kanonensong zum unsterblichen Erbe des Theaters des 20. Jahrhunderts.

Ezio Toffolutti hat sich in Dessau der Herausforderung gestellt, den Erfolg von Brecht und Weill in die Gegenwart zu transformieren. Er inszeniert die zugleich sarkastische und unterhaltsame, bissige und gefühlvolle Gesellschaftskritik gleichnishaft aus dem Geiste der Revue. Zum Kurt Weill Fest bringt das Anhaltische Theater die opulente Produktion zum letzten Mal auf die Bühne zurück.

Eine Produktion des Anhaltischen Theaters Dessau

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Fröhlich und meschugge

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DO || 12. März 2020 || 19:30 Marienkirche Dessau Bernd-Lutz Lange Küf Kaufmann Friederike von Oppeln-Bronikowski Klarinette Samuel Seifert Violine Tilmann Löser Klavier

Was es bedeutet Grenzen zu erleben und zu überwinden, versteht der bekannte Leipziger Kabarettist und Autor Bernd-Lutz Lange nur zu gut.

Als die Lage am 9. Oktober 1989 bei den Leipziger Montagsdemonstrationen zu eskalieren drohte und eine gewaltsame Lösung wie kurz zuvor in Peking auf dem „Platz des Himmlischen Friedens“ im Raum 80

stand, verfasste Bernd-Lutz Lange gemeinsam mit Kurt Masur und vier weiteren Leipziger Persönlichkeiten einen Aufruf zur Gewaltlosigkeit. Gelesen von Masur, wurde er bei der Demonstration über den Stadtfunk öffentlich verbreitet, was nicht unwesentlich zu einem friedlichen Verlauf des Tages beigetragen hat. Ihnen gelang es dabei die Grenzen zwischen Klassen, Haltungen und entgegengesetzten Gefühlen zu überwinden.

Ganz andere, ungewöhnliche Grenzen überwindet das Programm „Fröhlich und Meschugge“: Es verbindet sächsischen und jüdischen Humor spielerisch miteinander.

Noch zu DDR-Zeiten beschäftigte sich Bernd-Lutz Lange mit der Geschichte der Juden in Sachsen. Zwangsläufig stieß er dabei auf den reichen Schatz jüdischen

Yandl, wo gehst du so schnell hin?

Zum Arzt, meine Frau gefällt mir gar nicht!

Da komme ich mit! Meine Frau gefällt mir och nicht!

Jüdischer Witz

Der Mauerfall machte es ihm möglich, ehemalige sächsische Juden in aller Welt zu treffen. Und er lernte den Kabarettisten Küf Kaufmann kennen, der nach der Wende aus Russland nach Leipzig ausgewandert war. Kaufmann ist unter anderem stellvertretender Vorsitzender der Israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig und Präsidiums-Mitglied des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinde in Sachsen. Bekannt ist

er auch durch sein Buch „Wodka ist immer koscher“. Zusammen mit Kaufmann entwickelte Lange in bester sächsisch-jüdischer Tradition ein unterhaltsames, bittersüßes, kurzweiliges, aber auch selbstironisches und nachdenklich stimmendes Programm, das beide über viele Jahre bereits erfolgreich in Leipzig aufgeführt haben.

Bernd-Lutz Lange blickt auf über fünfzig Jahre Kabarett-Erfahrung zurück: Als Student an der Fachschule für Buchhändler in Leutzsch war er Mitbegründer des Studentenkabaretts „academixer“, dem er bis 1988 angehörte. Danach – und nach der Wende – trat er auf Bühnen in ganz Deutschland auf.

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Mi 08.04.2020 Mark Andre: Werkzyklus „riss“ Ensemble Modern (DE) Musik

Fr/Sa 10./11.04.2020 Chapter 3: The Brutal Journey of the Heart L-E-V/Sharon Eyal & Gai Behar (IL) Tanz

www.hellerau.org

Humors. Die hintersinnigen Witze, kurzen Aphorismen, Mini-Geschichten und Sottisen überzeugten ihn mit ihrer Brillanz und Intelligenz.

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Cabaret

Musical in zwei Akten von John Kander und ­Fred Ebb

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FR || 13. März 2020 || 19:30 Anhaltisches Theater Dessau Buch von Joe Masteroff nach dem Stück „Ich bin eine Kamera“ von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood Gesangstexte von Fred Ebb, Musik von John Kander, Deutsch von Robert Gilbert reduzierte Orchesterfassung von Chris Walker Wolfgang Kluge Musikalische Leitung Malte Kreutzfeldt Inszenierung und Bühne Katharina Beth Kostüme Jacob Creutzburg Bildgestaltung Gabriel Galindez Cruz Choreografie Sebastian Kennerknecht Leitung Opernchor Mit Roman Weltzien, Mirjana Milosavljević, Benjamin Krüger, Christel Ortmann, Dirk S. Greis, Illi Oehlmann, Stephan Korves, Karen Bild, Julia Hiemer, Olivia Papoli-Barawati u. a.

Ballett des Anhaltischen Theaters Dessau Opernchor des Anhaltischen Theaters Dessau Anhaltische Philharmonie Dessau 82

Deutschland, 1929: Die Weimarer Republik taumelt in die Wirtschaftskrise. Aber noch pulsiert es, das vergnügungssüchtige Treiben auf den Flaniermeilen Berlins, im „Haus Vaterland“ und im „Wintergarten“, in Operettentheatern, Clubs und Tanzlokalen der Millionenstadt. Eine Welt der Hoffnungen und Krisen, der Not und des Glamours, in die der Amerikaner Clifford Bradshaw auf der Suche nach neuem Romanstoff eintaucht.

Cabaret fängt mit der Musik von John Kander und den Songtexten von Fred Ebb den Geist dieser Zeit in seinem ruhelosen Rhythmus und seinen frechen wie sentimentalen Melodien ein. Joe Masteroff verarbeitet die Erzählungen eines tatsächlichen Berlin-Beobachters von damals, Christopher Isherwood, in einer berührenden Geschichte,

… ich glaube, die Musik entwickelt sich bis ans Ende der Menschheit weiter – ob die Leute das nun mögen oder nicht. Es wird immer Musicals geben.

John Kander

in der die Menschen in den Sog der „neuen Zeit“ geraten: Die Bedrohung durch die Nazis nimmt immer deutlicher Gestalt an, zerstört die Hoffnungen der kleinen Leute.

Das Anhaltische Theater entführt mit dem preisgekrönten Musical in die Zeit, in der Kurt Weill in Berlin nach der sensationellen Dreigroschenoper mit Happy End einen Misserfolg einstecken musste, aber mit Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny und der Schuloper Der Jasager Aufsehen erregende Hauptwerke herausbringen konnte. Cabaret startet im „Kit-Kat-Club“, einem allegorischen Ort, an dem nichts ernst genommen und alles am Ende todernst wird – spätestens dann, wenn die rührende Liebesgeschichte der in die Jahre gekommenen Pensionswirtin Fräulein Schneider mit dem feinsinnig die Realität verdrängenden Obst-

händler Isaak Schultz unter dem Druck der Rassen­ideologie der Nazis still zerbricht.

Und wenn der Star des Clubs, Sally Bowles, an der Illusion einer „Karriere“ festhält und die Chance für das Ausbrechen aus den sich verdüsternden Verhältnissen verpasst.

In der Uraufführung 1966 in New York sang und spielte Lotte Lenya die Rolle des Fräulein Schneider. Cabaret gehört seither zu den Dauerbrennern im Musical-Repertoire.

Das Anhaltische Theater verspricht mit diesem wieder beunruhigend aktuellen Stück einen so unterhaltsamen wie berührend tiefsinnigen Abend.

Eine Produktion des Anhaltischen Theaters Dessau

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Dreams and Realities V41

FR || 13. März 2020 || 19:30 Halle des Elbe-Werks Dessau Ansgar Striepens Musikalische Leitung Bundesjazzorchester

Bekannte Jazz-Musiker von Till Brönner bis Michael Wollny kamen aus seinen Reihen, seit Peter Herbolzheimer 1988 das Bundesjazzorchester, kurz BuJazzO, gegründet hat. Als „ausgezeichnete Talentschmiede“ gerühmt, hat es sich ein internationales Renommee erspielt und geht u.a. im Herbst 2020 auf eine große China-Tournee. Mit seinem frisch gekürten künstlerischen Leiter Ansgar Striepens präsentiert das BuJazzO in passendem Industrie-Ambiente, der Halle des Elbe-Werks in Roßlau, sein neues Programm „Dreams and Realities“.

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BuJazzO at its best

Ansgar Striepens, ein Schüler des bisherigen künstlerischen Leiters Jiggs Whigham, ist Professor für Jazz-Posaune an der Folkwang Universität der Künste in Essen und u. a. Träger des renommierten WDR Jazzpreises für Komposition. Das Ergebnis seiner ersten Arbeitsphase mit den rund 40 Musikerinnen und Musikern des BuJazzO – alle im Alter von 17 bis 24 Jahren – ist ein anspruchsvolles Programm, das in die aktuelle Bigband-Tradition hineinführt.

Inspiriert ist es ganz im Sinne des neuen Orchesterleiters aus der europäischen Tradition des Komponierens: Bach, Händel, Bartók und Hindemith sind die Quellen, aus denen er schöpft.

Aber Striepens blickt über ästhetische Horizonte und die Grenzen der Kunst-Genres hinweg. So lässt er sich von der Baukunst

anregen, etwa von dem aus Halle stammenden weltbekannten Architekturzeichner Helmut Jacoby, der mit Größen wie Walter Gropius, Norman Foster, Ludwig Mies van der Rohe oder Frank Gehry zusammengearbeitet hat. Auch Striepens‘ Faszination für Symmetrien in all ihren Formen und für andere Phänomene aus Mathematik und Naturwissenschaften fließen in seine Musik ein, ebenso wie die Beschäftigung mit Psychologie, Philosophie, Kunst oder Literatur. „Dreams and Realities“ ist auch der Titel seiner 2002 erschienenen CD mit einem Jazz-Quintett; jetzt wird sich Striepens erneut den Grenzbereichen zwischen Daseins-Facts und ihrer träumerischen Überhöhung widmen – ein ÜberraschungsProgramm, das Verstand und Sinne, Erkenntnis und Fantasie gleichermaßen ansprechen dürfte.

Ansgar Striepens ist ein Jazzmusiker aus Werne im Ruhrgebiet.

Er erlernte mit 12 Jahren die Posaune und wurde mit 19 Jahren Sieger im Landeswettbewerb „Jugend jazzt“.

Bereits während seines Studium in Köln gründete er seine erste Jazzband.

Er ist Komponist und Arrangeur u.a. für die WDR Big Band Köln und hat eine Professur an der Folkwang Universität Essen.

Mit freundlicher Unterstützung

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&

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Katharine Mehrling Band

FR || 13. März 2020 || 19:30 Marienkirche Dessau Katharine Mehrling Gesang Ferdinand von Seebach Klavier, Posaune, Tuba Stephan Genze Schlagzeug, Percussion HD Lorenz Bass Jo Gehlmann Gitarre

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Katharine Mehrling singt mit einer Stimme, die die Luft von Berlin, die Straßen von Paris und die Einsamkeit des New Yorker Exils in sich aufnimmt.

Barrie Kosky

Katharine Mehrling ist vieles, vor allem ist sie aber eins: Eine Powerfrau. Vielleicht eben darum feiert sie an ihrem Abend „Vive la vie“ das Frausein in all seinen Facetten.

Ihre vierköpfige Band von Multiinstrumentalisten begleitet sie dabei im swingenden Bigband-Stil. Große Namen erleben wir in ihrem Programm. Dort lauscht man Liedern von besonderen Frauen wie Inge Brandenburg, Chavela Vargas oder Edith Piaf. Inge Brandenburg etwa ist eine echte Wiederentdeckung auf der Bühne – einst „die“ europäische Jazzsängerin.

All diese Lieder verwandelt Mehrling mit ihrer einzigartigen Stimme und verleiht ihnen einen samtigen Hauch von Jazz. Das Talent, das all dem zugrunde liegt, wurde ihr in die Wiege gelegt. Denn auch ihre Mutter war als Sängerin eine zumindest lokale Berühmtheit. Da sie als Kind schon anfing zu singen, fiel ihr der Schritt auf die Bühnen nicht schwer. Ihre Karriere im Bereich des Chansons ermöglichte ihr Auftritte in New York, London, Paris und Berlin.

Katharine Mehrling studierte Schauspiel und Musical Theatre am London Studio Centre und am Lee Strasberg Theatre & Film Institute in New York.

Ihrer Liebe zum Jazz und dem französischen Chanson widmete sie sich auf den CDEinspielungen: „Hommages“, „Piaf au Bar“ und „Am Rande der Nacht“.

Das Album „Am Rande der Nacht“ hat sie zusammen mit Jazzlegende Rolf Kühn geschrieben. Es folgte ihre gleichnamige Personality Show im Wintergarten Varieté.

Dafür wurde ihr von Gitte Haenning der Lale Andersen Förderpreis verliehen.

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OPERA OPERA OPERA!

verschollener vierter teil der klimatrilogie Musiktheater von Ole Hübner und Thomas Köck

REVENANTS AND REVOLUTIONS URAUFFÜHRUNG | PREMIERE | Fr., 5. Juni 2020

DIE DREI GROSCHEN OPER Tickets: 0345 5110 533 www.buehnen-halle.de

OPER HALLE

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Ein Stück mit Musik in einem Vorspiel und acht Bildern von Bertolt Brecht nach John Gays The Beggar‘s Opera. Übersetzt aus dem Englischen von Elisabeth Hauptmann Musik von Kurt Weill

Es gibt Grenzen, die sollte man respektieren und es gibt Grenzen, die man aufheben und überwinden muss.

Katharine Mehrling

Die starken Frauen sind es geblieben, die Mehrling sowohl beeinflussen als auch inspirieren. Das Leben, die Liebe und vor allem die Kraft der Weiblichkeit ziehen sich durch den gesamten Abend. Die Fraulichkeit scheint keine Grenzen zu kennen, jegliche Schwäche wirkt in ihrer Femininität als Stärke. Zum Festspielmotto befragt, wird Katharine Mehrling nachdenklich: „Es gibt Grenzen, die sollte man respektieren und es gibt Grenzen, die man aufheben und überwinden muss. Geschichten erzählen und Musik machen und das über alle Genres, Stile, Sprachen und sonstigen Grenzen hinweg, das möchte ich – mit grenzenloser Liebe und Begeisterung.“ Diese Begeisterung teilt sie mit ihrem strahlenden Lächeln, das in jedem Song zumindest unterschwellig mitschwingt, mit ihren Zuschauer*innen. „Der genialste Grenzgänger zwischen U- und E- Musik ist mir ein absolutes Vorbild: Kurt Weill.“ Was Weill damals über seine Ehefrau Lotte Lenya schrieb, das mag an diesem Abend für

Katharine Mehrling gelten: „Wenn ich mich nach Dir sehne, so denke ich am meisten an den Klang Deiner Stimme, den ich wie eine Naturkraft, wie ein Element liebe. In diesem Klang bist Du (für mich) ganz enthalten, alles andere ist nur ein Teil von Dir, und wenn ich mich in Deine Stimme einhülle, bist Du ganz bei mir.“ Wie intensiv Katharine Mehrling in die musikalische Welt Kurt Weills eintaucht, teilt sich ihrem Publikum unmittelbar mit. Ihr jüngster Solo-Abend an der Komischen Oper Berlin wurde vom ausverkauften Haus bejubelt; ihr Klavierpartner war Intendant Barrie Kosky höchstpersönlich, der ihre Stimme in den höchsten Tönen lobte: „Sie vereint in sich Berlin, Paris und New York“, spielte Kosky auf die Wirkungsorte Kurt Weills an. „Lonely House“ war der Titel des Abends und die Kritik zeigte sich begeistert: „Da katapultierte sich Katharine Mehrling … in die höchste Spielklasse – sie ist ‚die Mehrling‘ und kann im selben Atemzug genannt werden wie einst Marlene Dietrich – ‚die Dietrich‘.“ 89

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FR || 13. März 2020 || 20:00 Steintor-Varieté Halle (Saale) Dominik Wagner Geige und Klavier Florian Wagner Gesang und Klavier

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ASS-Dur

Quint-Essenz Musik und Comedy

Wenn in einem Bett zwei Matratzen liegen, dann gibt es eine klare Grenze in der Mitte, die nicht zu übertreten ist.

Dominik Wagner

Die (deutsche) Schule der Musikwissenschaft grenzt zwei musikalische Bereiche voneinander ab: „U“ und „E“. Die beiden harmlos wirkenden Buchstaben stehen dabei für zwei strikt zu trennende Bereiche: „Unterhaltung“ und „Ernst“. Was sich schon beim Musiktheater (und vor allem auch bei Kurt Weill!) als weitestgehend sinnfrei erweist, treibt das Musikcomedy Duo Ass-Dur auf die Spitze und beweist damit, dass man die Grenze zwischen „ernster“ Musik und Comedy mühelos und auch mit vor Lachen schmerzenden Bauchmuskeln überwinden kann. Ass-Dur gibt es seit 2006 und einer ihrer ersten Auftritte — der Klamottentausch beim Vierhändigen Klavierspiel — ist längst ein Klassiker geworden … und wenn man Helene Fischers „Atemlos“ im Stile Mozarts spielen kann, ist das auch eine Fähigkeit, die sich wohl so schnell kein zweites Mal finden lassen dürfte. Warum auch?

Ass-Dur ist seit Oktober 2019 neu und alt gleichermaßen. Benedikt Zeitner verließ nach 13 erfolgreichen gemeinsamen Jahren das Duo. Dominik Wagner führt es fort.

An seiner Seite: sein Bruder Florian. Das lag nah, denn dieser trat bereits vorher gemeinsam mit dem Duo auf, komponierte

Songs und: „Er gehört quasi zur Familie“.

Was sich noch ändert? „Mehr Sexappeal, mehr Intelligenz, mehr Musik und Florian ist jetzt auch dabei.“, witzelt Dominik.

Die Wagner-Brüder versprechen höchste musikalische Leistung, Komik vom Feinsten und natürlich – sonst wäre es nicht Ass-Dur – sind sich die beiden selten einig.

Wenn man mit Ass-Dur ins Gespräch kommt, wird es mitunter schwierig, die Grenzen der normalen Gesprächskultur aufrechtzuerhalten. In wenigen Worten zeigen die beiden, was sie auszeichnet: ihr Witz kommt in Kombination mit einer erstklassigen Ausbildung daher – große Klappe mit was dahinter sozusagen. Und auch zum Festspielmotto haben die beiden selbstverständlich eine eigene Auslegung parat: „Wenn in einem Bett zwei Matratzen liegen, dann gibt es eine klare Grenze in der Mitte, die nicht zu übertreten ist. Dies sollte ein festes Gesetz sein.“ Endlich mal ein künstlerisches Plädoyer für das Einhalten von Grenzen!

Eine Kooperation mit dem Steintor-Varieté Halle

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FR || 13. März 2020 || 20:00 Kunstmuseum Moritzburg Halle (SAALE)

Das ferne Lied

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SA || 14. März 2020 || 11:30 Bauhaus Dessau

Ein performatives Konzert von dorisdean in schönen Kleidern

dorisdean Anna Júlia Amaral, Christopher Bruckmann, Philipp Hohmann, Miriam Michel, Charis Nass, Patrizia Kubanek

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Wir versuchen uns einer Welt anzunähern, die uns nicht beherbergt hatte, bis wir uns dahin aufgemacht haben. dorisdean

Miriam Michel ist Gründungsmitglied des Perfomance-Kollektivs dorisdean. Im Gespräch erzählt sie über ihren Werdegang und wie dorisdean entstanden ist.

Im Gespräch mit Miriam Michel Was sind Grenzen für Dich?

Michel: Für mich gibt es drei Kategorien von Grenzen. Erstens meine persönlichen Grenzen, sowohl physischer als psychischer Natur. Zweitens die Grenzen meiner Welt.

Ich bin mir darüber bewusst, dass meine Welt, meine Freunde, alles was ich erlebe und sehe, der Ort, an dem ich mich befinde, nur ein sehr kleiner Anteil von allem ist.

Und ich bin mir der Grenze dessen, was ich wahrnehmen kann, stark bewusst — und auch der Gleichzeitigkeit von allem. Und das Dritte ist die Grenze dessen, was die Gemeinschaft fähig ist, sich vorzustellen an Offenheit, Akzeptanz, Achtsamkeit, Artenschutz, an Naturschutz — das ist jetzt im Moment sehr stark in meinen Fokus gerückt. Ich empfinde häufig eine Unfähigkeit der Menschen, über die bestehenden Grenzen hinaus, positive Utopien zu schaffen.

Du bist Performerin, Regisseurin, Dramaturgin, Darstellerin und Autorin.

Erzähl uns, wie es dazu kam.

Michel: Stimmt, ich mache sehr viele Dinge.

Das hat wahrscheinlich zwei Gründe. Einerseits weil ich mich für viele Dinge interessiere und andererseits weil ich nicht mehr zwanzig bin, d.h. ich hatte viel Zeit, Dinge zu machen. Regieführen ist mein Hauptberuf und das macht mir auch wirklich wahn­ sinnig viel Spaß.

Ich habe Theaterwissenschaft studiert, aber ich habe durch verschiedene Erlebnisse im institutionellen Theater und in der freien Szene gemerkt, dass mir das nicht alles gibt. Ich habe mich dann immer wieder bewusst an Dinge gewagt, von denen ich dachte, dass ich sie nicht kann, wie zum Beispiel in der Öffentlichkeit zu singen oder Solo-Tanzstücke zu machen. Das waren Sachen von denen ich dachte, „Das darfst du eigentlich nicht.“ Ich habe mich dann in genau diesen Dingen mehr und mehr professionalisiert und konnte mich auch dadurch finanzieren, weil ich einen akademischen Abschluss habe und so als Dramaturgin und Autorin arbeiten kann.

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Wer oder was ist dorisdean und warum heißt ihr so?

Michel: dorisdean wurde 2006 gegründet.

Es war am Anfang eine Zusammenarbeit zwischen einer Schauspielerin und mir, bei der wir uns zunächst überwiegend mit feministischen Themen beschäftigt haben.

Dann habe ich 2010/2011 eine Anstellung angenommen als 24 Stunden-Assistentin bei einer Frau, die einen Master in Psychologie und in der Universität in Bochum als Beraterin für ein barrierefreies Studium gearbeitet hat und die selbst Rollstuhlfahrerin ist. Diese Stelle hat mich aus dem ökonomischen Druck befreit, nur am

Theater Geld verdienen zu müssen. Diese Grenzüberschreitung in die „Parallelwelt“ einer Rollstuhlfahrerin hat mich aber auch schockiert. Ich hatte große Schwierigkeiten zu ertragen, was an täglicher Diskriminierung und Ausgrenzung „normal“ schien.

Menschen kommunizierten nur mit mir anstatt mit meiner Chefin, obwohl sie diejenige war, die Antworten geben konnte.

Das hat mich rasend gemacht. Meine Chefin, die sehr schlau ist, hat mir dann dazu geraten Kunst darüber zu machen, weil das eben meine Ausdrucksform ist. Der Ärger alleine war schließlich nicht produktiv.

Daher haben wir angefangen mit dorisdean partizipatorische Performances zu entwickeln, um diese Grenze erfahrbar und dann hoffentlich überwindbar zu machen.

BROADWAY IN DRESDEN REVUE · MUSICAL · OPERETTE · PERFORMANCE

EIN HAUCH VON VENUS (ONE TOUCH OF VENUS)

Musik von Kurt Weill | Gesangstexte von Ogden Nash | Buch von S. J. Perelman und Ogden Nash | Nach „The Tinted Venus“ von F. Anstey | Deutsch von Roman Hinze

Kartenpreis 20 Euro

Tickets unter +49 (0) 351 32042222 | www.staatsoperette.de

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auf besten Plätzen unter dem Kennwort „Kurt Weill Fest“

dorisdean ist zur Zeit ein sechsköpfiges Kollektiv: Charis Nass, Anna Julia Amaral, Patricia Kubanek, Philip Hofmann, Christopher Bruckman und ich. Wir entscheiden wirklich alles zusammen. Der Name kommt übrigens daher, weil wir uns inhaltlich und ästhetisch zwischen Doris Day und James Dean bewegen. Doris Day als Fünfzigerjahre-Ikone, Produzentin und Kämpferin. Dem gegenüber steht James Dean, der mystifizierte schöne Mann, der sich am Ende mit dem Auto totfährt. Über die Jahre hat dorisdean sich so entwickelt, dass wir immer mehr von diesem Spektrum ausfüllen.

situation und hinterfragen gleichzeitig das Konzert als gesellschaftliches Ritual. Wichtig bei dorisdean ist, dem Publikum mit viel Liebe und einladender Geste zu begegnen.

Wir hoffen, dass das Publikum Lust hat, uns beim Beschäftigen mit der Geschichte der Komponisten, Musik und den Texten der Lieder zu begleiten. Wir versuchen uns einer Welt anzunähern, die uns nicht beherbergt hatte, bis wir uns dahin aufgemacht haben.

Das Gespräch führte Jan Henric Bogen

FR || 13. März 2020 || 19:00 Führung mit dem Museumsdirektor Thomas Bauer-Friedrich durch die Sonder­ausstellung „KARL LAGERFELD. FOTOGRAFIE. DIE RETROSPEKTIVE”

Was dürfen wir von euch beim Kurt Weill Fest erwarten?

Michel: Beim Kurt Weill Fest machen wir ein Konzert mit Liedern von Kurt Weill und Hanns Eisler. Wir haben uns seit längerem mit Musik und Gesang beschäftigt und uns deswegen sehr über die Einladung gefreut.

Neben unserer Interpretation der Lieder möchten wir die Zuschauer einladen den Entstehungsprozess, dieses Konzerts zu erleben. Wir kreieren eine klassische Konzert-

Die Veranstaltung V44 ist eine Kooperation mit dem Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale)

Mit freundlicher Unterstützung

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Foto im Mega-Light: © Kurt Weill Fest GmbH

Unterwegs in der Region Mobilität ist das bestimmende Lebensgefühl unserer Zeit.

Auf den Straßen, in den Städten finden sich aktive Menschen, aufgeschlossen für neue Trends.

Die Ströer Gruppe ist ein führendes Medienhaus und bietet ein breites Portfolio an Kommunikationslösungen, die Marken und Produkte mit Zielgruppen verbinden. Online und offline.

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Lehrmeister – Kammerkonzert Engelbert Humperdinck Streichquartettsatz e-Moll Ferruccio Busoni Streichquartett Nr. 2 d-Moll op. 26 Ludwig van Beethoven Streichquartett F-Dur op. 59 Nr. 1

Vier Musiker der Anhaltischen Philharmonie Dessau bilden das Wallraf-Quartett, das immer wieder durch originelle Programme hervortritt. Zum Kurt Weill Fest 2020 richten Katja Wallraf und Susanne Dudicz (Violine) gemeinsam mit Christian Beyer (Viola) und Doreen Lagemann (Violoncello) ihren Blick auf die Lehrmeister Kurt Weills: Engelbert Humperdinck war 1918/1919 an der Hochschule für Musik in Berlin Weills erster Kompositionslehrer. Der aus Humperdincks Nachlass erhaltene Streichquartettsatz e-Moll zeigt, wie intensiv er sich mit der Verdichtung des Themenmaterials befasst hat. Aber auch der romantisch-schwärmerische Ton späterer Werke ist in Humperdincks früher Arbeit aus den Jahren 1872–76 schon vernehmbar.

SA || 14. März 2020 || 15:30 Schloss Georgium Orangerie

V46

Wallraf-Quartett Katja Wallraf Violine Susanne Dudicz Violine Christian Beyer Viola Doreen Lagemann Violoncello

Ferruccio Busoni, der Grandseigneur der Berliner Komponistenszene, akzeptierte im Dezember 1920 den jungen Weill für seine Meisterklasse an der Akademie der Künste.

Neben Philipp Jarnach wurde Busoni Weills bedeutendster Mentor in einer kompositorisch äußerst fruchtbaren Zeit. Weill blieb Busoni bis zu dessen Tod 1924 auch persönlich eng verbunden. Das Streichquartett d-Moll op. 26 schrieb der 21-jährige Busoni im Jahr 1887. Die Uraufführung in Leipzig veranlasste Peter Tschaikowski, von einem „wunderbar begabten italienischen Komponisten“ zu schreiben. Die Kritik sprach gar von einem „neuen Genie“. Auch Johannes Brahms zeigte sich tief beeindruckt. Mit dem F-Dur-Streichquartett op. 59/1 würdigt das Wallraf-Quartett den Jahresjubilar Ludwig van Beethoven, dessen Schaffen für jeden Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts eine Herausforderung war.

Eine Veranstaltung des Anhaltischen Theaters Dessau

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Babylon meets Beethoven V47

SA || 14. März 2020 || 19:00 Bauhaus Museum Dessau

Im Gespräch mit Sofia Surgutschowa

Babylon Orchestra Mischa Tangian Dirigent

Was sind Grenzen für Dich?

Sofia Surgutschowa ist 30 Jahre alt. Sie ist Mitbegründerin des Babylon Orchestras und hat ihre ganz eigene Beziehung zu Grenzen und deren Überschreitung aufgebaut. Auch mit Dessau verbindet die junge Kosmopolitin eine ganz besondere Geschichte.

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Surgutschowa: Grenzen bestehen für mich eher im emotionalen Sinne: wenn Menschen sich durch Ihre Denkweisen, politischen Vorstellungen oder Religionen abgrenzen.

Es sind auch Ängste, die Menschen zum Ausgrenzen bringen.

Ich selber glaube nicht an die Notwendigkeit von geographischen Grenzen, da ich in meinem Leben das Glück hatte, viele dieser Grenzen überwinden zu dürfen und damit ausschließlich positive Erfahrungen hatte.

Ich glaube nicht an die Notwendigkeit von Grenzen im geographischen Sinne.

Sofia Surgutschowa

Wann hast Du die erste große Grenzüberschreitung gemacht?

Surgutschowa: Der größte Grenzübergang meines Lebens war 1996, damals war ich 6 Jahre alt. Wir sind mit dem Zug von Moskau nach Berlin emigriert. Mir war klar, dass etwas Großes passiert, was mein Leben verändern würde.

In Berlin seid ihr angekommen, aber dort seid ihr nicht lange geblieben.

Wohin hat es Dich und Deine Familie dann verschlagen?

Surgutschowa: Das Auffanglager für Flüchtlinge aus der ehemaligen Sowjetunion war in Dessau. Wir waren in einer ehemaligen Kaserne untergebracht. Jede Familie hatte ein kleines Zimmer. Man teilte sich mit den anderen Familien auf dem gleichen Stock die Küche und das Bad. Es war fröhlich und laut, man sprach überwiegend Russisch. So wie meine Familie auch, waren die meisten jüdischer Abstammung.

Ich bin wahnsinnig dankbar, dass es für uns die Möglichkeit gab, nach Deutschland zu kommen. Ich bin auch Dessau sehr dankbar: es war die erste deutsche Stadt, die ich kennenlernen durfte. Aus Dessau habe ich

noch etwas anderes mitgenommen: Meine Liebe zu Nutella. Die Eltern der Kindergartenkinder wurden jeden Freitag gebeten, den Kindern 50 Pfennig mitzugeben. Dieses „Brötchengeld“ wurde dazu verwendet, jedem Kind ein Nutella-Brötchen zu geben.

Ich war jeden Freitag der glücklichste Mensch der Welt. (lacht) Für mich ist es ganz wunderschön, dass ich nun zum Kurt Weill Fest nach Dessau zurückkehren darf.

Wie ging Dein persönlicher Weg aus Dessau weiter?

Surgutschowa: Von Dessau sind wir nach Düsseldorf. Dort war ich von 1997 bis 2006.

Von dort bin ich nach Rennes in Frankreich gegangen, um mein Abitur zu machen.

2007 bin ich dann nach Paris zum Studium. Ein Erasmus-Austausch brachte mich nach Amsterdam, dann wieder nach Paris, zum Studienabschluss. Meine erste Arbeit hatte ich in Berlin, dort habe ich vier Jahre gewohnt. Anschließend bin ich zurück nach Paris, eine Stadt, die mich nicht loslässt.

Und in zwei Wochen werde ich nach Genf in die Schweiz ziehen.

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Du hast das Babylon Orchestra mitbegrĂźndet. Wie kam es dazu und was war euer Anliegen?

Surgutschowa: Misha Tangian und ich haben das Babylon Orchestra 2016 gegrĂźndet. Wir haben damals in Berlin immer mehr neue Menschen aus verschiedenen Kulturen gesehen und wollten helfen, diese zu integrieren. Da wir beide im musischen Bereich arbeiteten, kam uns die Idee, ein Ensemble zu grĂźnden. Angefangen haben wir ganz simpel: Wir haben Anzeigen im Internet geschaltet, auf Farsi, auf Arabisch, Englisch und Deutsch und Musiker aus dem Mittleren und Nahen Osten gesucht. Es waren sofort unglaublich viele Leute da, die mitmachen

wollten. Es hat sich dann herumgesprochen und wir haben mit der Hilfe vieler Partner ein Orchester aufbauen kÜnnen. Nach erfolgreichen Anträgen haben uns die Berliner Senatsverwaltung und der Hauptstadtkulturfonds gefÜrdert. Die Grßndung des Babylon Orchestras war unsere Antwort auf die Migrationskrise.

Was fĂźr ein Repertoire spielt ihr?

Surgutschowa: Wir haben damals mit klas­ sischem orientalischen Repertoire ange­ fangen. Wir haben uns einfach angehĂśrt, was die Musiker uns vorgespielt haben — schlieĂ&#x;lich mussten wir selbst auch unsere Kenntnis

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über orientalische Musik deutlich erweitern.

Unser Repertoire hat sich mittlerweile sehr in Richtung zeitgenössischer orientalischer Musik entwickelt, auch mit urbanen und popkulturellen Elementen. Uns ist es wichtig zu zeigen, dass auch heute im Nahen und Mittleren Osten Musik gemacht wird, die sich nicht nach „Bauchtanzmusik“, oder das was sich der Westen darunter vorstellt, anhört.

Was erwartet uns beim Kurt Weill Fest?

Surgutschowa: Beim Kurt Weill Fest wagen wir es zum ersten Mal, Orient und Okzident miteinander zu verbinden. Der erste Teil des Konzertes wird die Bandbreite unseres üblichen Repertoires zeigen. Der zweite Teil wird auf der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven aufgebaut sein, der ja im Jahr 2020 seinen 250. Geburtstag feiert. Diese Sinfonie ist auch ein bisschen der Soundtrack zur Deutschen Einheit. Man darf aber in unserer Version keine Sänger erwarten.

Misha hat auf seine Weise ein Stück komponiert, das ihn an die 9. Sinfonie erinnert.

Es ist für unser Instrumentarium, das aus östlichen und westlichen Instrumenten besteht, geschrieben und wird ein paar ganz moderne Einlagen haben. Wir wollen damit auch ein Zeichen setzen, dass es in der Musik keine Grenzen gibt. Hoffentlich überträgt sich unser Glaube, dass es möglich ist, aus verschiedenen Kulturen Neues zu schaffen, auch auf unser Publikum.

Das Gespräch führte Jan Henric Bogen

Sofia Surgutschowa wurde am 2.3.1989 (genau 89 Jahre nach Kurt Weill) in Moskau geboren. studierte Theaterwissenschaften in Paris und Amsterdam. glaubt an die Verbesserung des Menschen durch Kultur, Ehrlichkeit und Würde.

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Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

V49

SA || 14. März 2020 || 19:30 Theater Magdeburg Kurt Weill Musik Bertolt Brecht Text Svetoslav Borisov Musikalische Leitung Marcel Keller Regie und Bühne David Williams Choreografie Nazgol Emami Video Mit Ks. Undine Dreißig, Jonathan Winell, Johannes Stermann, Inga-Britt Andersson, Tilmann Unger, Manfred Wulfert, Johannes Wollrab, Paul Sketris u.a.

Opernchor des Theaters Magdeburg Magdeburgische Philharmonie

Eine Veranstaltung des Theaters Magdeburg

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Gold. Gold! Gold!!! Irgendwo in Nordamerika wurde es gefunden und lockt Tausende an. Die Leute schuften für ihre trügerische Hoffnung auf Reichtum und Glück. Aber sie brauchen das kleine Glück schon jetzt: Ablenkung, Unterhaltung, Befriedigung ihrer Begierden. Eine Traumstadt entsteht: Mahagonny, gegründet von gestrandeten Abenteurern, die besser wissen als die Goldschürfer, wo die Quelle des Reichtums liegt. Sie versprechen Genuss bis zum Exzess – und bis zur Selbstzerstörung. Es gibt nur ein Gesetz, das des Geldes. Wer es verletzt, ist verloren.

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny ist die wohl kritischste Oper aus dem Œuvre von Kurt Weill. Sie ist zugleich der letzte Höhepunkt der Zusammenarbeit mit Bertolt Brecht, den Weill erst im April 1927 anläss-

Haltet euch aufrecht.

Fürchtet euch nicht, Brüder, erlischt auch das irdische Licht, Wollet nicht verzagen.

Was hilft alles Klagen Dem, der gegen Hurrikane ficht?

Bertolt Brecht

lich eines Rundfunk-Hörspiels von „Mann ist Mann“ kennengelernt hatte. Sie begann mit dem Mahagonny-Songspiel, das im Juli 1927 in Baden-Baden einen Skandal-Erfolg erleben sollte. Drei Jahre später hatte die aus dem Songspiel weiterentwickelte Oper in Leipzig ihre sensationelle, aber bereits von den Nationalsozialisten massiv gestörte Uraufführung. Ein Jahr nach diesem wohl größten Theaterskandal der Weimarer Republik endete die Zusammenarbeit mit Brecht: Weill wollte sich mit der für ihn allzu restriktiven Rolle der Musik in Brechts politischem Theater nicht abfinden.

Für Brecht und Weill war es erklärtes Ziel, Formen des institutionalisierten, bürgerlichen Theater- und Opernbetriebs aufzubrechen und nach neuen Wegen zu suchen.

In Mahagonny sah Kurt Weill den Versuch, „das Wesen unserer Zeit von innen her zu beleuchten“. Er traf sich mit Brechts Intention, der damals verkündete: „Wenn man sieht, dass unsere heutige Welt nicht mehr in das Drama passt, dann passt das Drama eben nicht mehr in die Welt.“ Und Weill

stand der herkömmlichen Form der Oper, dem Illusions- und Gefühlstheater, ebenso kritisch gegenüber: „Wenn also der Rahmen der Oper eine derartige Annäherung an das Zeittheater nicht verträgt, muss eben dieser Rahmen gesprengt werden.“ Weill beschrieb Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny als „Sittenbilder aus unserer Zeit, auf eine vergrößerte Ebene projiziert.“ Diesem Inhalt entsprechend wählte er „die reinste Form des epischen Theaters, … die auch die reinste Form des musikalischen Theaters ist. … Die Musik ist nicht mehr handlungstreibendes Element, sie setzt da ein, wo Zustände erreicht sind.“ Weills und Brechts Meisterwerk hat sich seither die Bühnen der Welt erobert und ist in dieser Spielzeit u.a. noch in Görlitz, Parma und Amsterdam zu erleben.

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V50

SA || 14. März 2020 || 22:00 Marienkirche Dessau

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Trio Größenwahn Christian Manchen Klavier, Akkordeon, Snare Drum, Gesang Lotta Stein Gesang, Schreibmaschine Christoph Kopp Kontrabass, Snaredrum, Gesang Robert Nippoldt Live-Zeichnungen

20er Jahre gepaart mit Schnellzeichner.

Schon beim Preopening-Wochenende des Kurt Weill Festes im Oktober 2019 rief das Programm „Ein rätselhafter Schimmer“, damals im Bauhaus, grenzenlose Begeisterungsstürme vor komplett ausverkauftem Haus hervor. Standing Ovations, pure Emotionen im Publikum und positive Rückmeldungen – noch Tage später. Es ist nicht schwer zu ergründen, woran das liegt – das Ensemble und das Programm sind besonders.

„Ein rätselhafter Schimmer“ überwindet die Grenzen der Zeit – innerhalb von Momenten zieht die musikalisch-zeichnerische Zeitmaschine alle in ihren Bann. Gepaart mit Gassenhauern geht die Zeitreise 100 Jahre zurück zwischen rauschhaftem Exzess und extremer Armut, Emanzipation und Extremismus, Tag und Nacht, Sein und Schein.

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Sängerin Lotta Stein tanzt auf der Bühne locker Charleston oder Shimmy, dazu lässt Robert Nippoldt an seinem kleinen Bürotisch die Pinsel und Stifte tanzen.

Mit Kreide, Tusche oder Bleistift lässt er

Menschen und Gebäude der Zeit entstehen, dazu Hintergründe per Siebdruckfolie. So entsteht neben der Seeräuber-Jenny auch ein Scherenschnitt-Portrait der Comedian Harmonists, die durch ihren Gesang gar ein Klavier zerlegen. Dazu groovend Christoph Kopp am Kontrabass, swingend am Piano Christian Manchen und immer zart und doch stark im Mittelpunkt: Lotta Stein.

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SO || 15. März 2020 || 11:00 SO || 15. März 2020 || 14:30 historisches Arbeitsamt Dessau Anna Haentjens Gesang Sven Selle Klavier

Musik u.a. von Karl Berbuer, Paul Dessau, Bernhard Eichhorn, Franz Grothe, Anna Haentjens, Klaus Hoffmann, Udo Jürgens, Werner Kruse, Tilo Medek, Dirk Michaelis, Edmund Nick, Manfred Schmitz, Sven Selle und Kurt Weill

Sind wir das Volk?

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Für Anna Haentjens gilt ein Motto: „Chansons total!“. Lernt man die Künstlerin privater kennen, zeigt sie sich ebenso facettenreich wie man sie auf der Bühne wahrnimmt – und tiefgründig, zum Beispiel bezogen auf das Festspielmotto: „Im Zusammenhang mit dem Begriff ‚Grenzen‘ ist mir spontan der Begriff ‚Ausgrenzung‘ eingefallen. Ausgrenzungen sind immer wieder im persönlichen, bzw. sozialen Umfeld zu beobachten, sei es in der Familie, im Bekanntenkreis, in der Kita, in der Schule, im Studium, während der beruflichen Ausbildung, im Berufsleben, usw. ‚Begründet‘‚ werden Ausgrenzungen mit dem Verhalten einer ausgegrenzten Person, dem Aussehen, der Hautfarbe, der Herkunft, der politischen Meinung, dem Glauben oder mit anderweitigen Kriterien.

Denken wir an die politischen Verhältnisse eines über 40 Jahre geteilten Deutschlands.

Dort erfuhren die, die diese Zeit als Bürger des einen oder anderen Staates noch bewusst erlebt haben, ein sich gegenseitiges Ausgrenzen von Ost und/oder West. Mit dem großen Aufbruch nach der sogenannten Wende von 1989 wurde beiden deutschen Staaten ein geeinigtes, freiheitlich-demokratisch orientiertes und wirtschaftlich blühendes Deutschland versprochen.

Entsprechend setzte sich der 1798 geborene Sprachwissenschaftler und Dichter August Heinrich Hoffmann von Fallersleben für ein einheitliches Deutschland ein, nämlich als Preußen noch in Kleinstaaten zersplittert war. Seinen Einheitsgedanken brachte der Dichter vor allem in seinem 1841 veröffentlichten ‚Lied der Deutschen‘ zum Ausdruck.

Das hatte zur Folge, dass Hoffmann von Fallersleben nach langjähriger Tätigkeit als ordentlicher Professor an der Universität Breslau Berufsverbot erhielt. Ähnlich wie Hoffmann von Fallersleben in seinem ‚Lied der Deutschen‘ formulierte der aus seinem amerikanischen Exil heimgekehrte Stückeschreiber Bertolt Brecht in seiner 1950 veröffentlichten ‚Kinderhymne‘ den Gedanken eines einigen und blühenden Deutschlands.

Nur wenige Jahre nach der Öffnung der deutsch-deutschen Grenze war immer wieder die Meinung zu hören, dass in den Herzen und Köpfen der deutschen Bürger die Mauer höher sei denn je.

Und jetzt – 30 Jahre später?“ Sängerin Anna Haentjens und Pianist Sven Selle gehen diesen und anderen Fragen nach.

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Moka Efti Orchestra feat. Severija

SO || 15. März 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau Severija  Gesang Moka Efti Orchestra

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Die Zwanziger Jahre sind der eigentliche Ursprung unseres modernen Weltverhältnisses.

Sie zu verstehen heißt deshalb, uns zu verstehen.

Wolfram Eilenberger

Wochenend und Sonnenschein nutzte der vergnügungsfrohe Berliner Ende der zwanziger Jahre nicht nur, um „mit Dir im Wald allein“ zu sein. Sondern er stürzte sich in den Trubel rund um die Friedrichstraße.

Da lockten Wintergarten, Komische Oper, Admiralspalast und Großes Schauspielhaus mit Varietés und Operetten, in zahllosen Tanzlokalen spielten die Kapellen die Schlager des Tages.

Ein Herr namens Giovanni Eftimiades hatte die Zeichen der Zeit erkannt: Er eröffnete im April 1929 ein elegantes Etablissement: Weißer Marmor in der Konditorei, ägyptischer Salon, maurische Bögen, Anspielungen an den Orient-Express, Traumlandschaften aus Tausendundeiner Nacht, ein palmenbestandener Tanzsaal und eine der ersten Rolltreppen Berlins: „Moka Efti“ wusste, wie er die verwöhnte Berliner Gesellschaft anlocken und befriedigen konnte. Mehr als 25.000 Tassen Kaffee zum Preis vor 25 Pfennigen verkaufte „Efti“ an manchen Tagen an die Flaneure auf der Friedrichs- und der Leipziger Straße. 1933 zog er in ein Café in der Bellevuestraße, 110

gleich am Potsdamer Platz um, das er mit über 1.500 Quadratmetern Fläche zu einem der größten Tanzpaläste Berlins machte.

Heute dienen die Etablissements nur noch nostalgischer Erinnerung; quicklebendig aber ist das Moka Efti Orchestra: Das 14-köpfige Ensemble hat sich ganz dem Lebensgefühl der „goldenen“ Zwanziger Jahre verschrieben. Von Ragtime über Charleston und Tango bis Swing, Foxtrott und alten Modetänzen wie dem Shimmy holen die Musiker die Zeit vor knapp 100 Jahren in unsere Gegenwart. Den Komponisten und Grimme-Preisträgern Nikko Weidemann und Mario Kamien geht es zusammen mit dem Saxophonisten und Arrangeur Sebastian Borkowski nicht um historische Rekonstruktion. Sie wollen ein Lebensgefühl in die Gegenwart bringen – mit einer Musik, die damals für das leichte Leben, für Freude und Ausgelassenheit, aber auch für den „Tanz auf dem Vulkan“ stand. Es war klug gemachte, handwerklich anspruchsvolle, ungemein kreative und mitunter auch augenzwinkernd ironische Tanzmusik.

Im bunten Potpourri der Genres hat natürlich auch der Gesang seinen Platz: Severija Janušauskaite bringt sie mit, die pfiffigen Berliner Weisen und die schwermütigen russischen Balladen. Nicht fehlen darf dabei der Song, der Severija bekannt gemacht hat: Zu Asche, zu Staub, der Titelsong aus der Fernsehserie Babylon Berlin, deren dritte Staffel ab Herbst 2020 in der ARD zu sehen ist. Für diese Serie entstand die Band, die seit 2018 auch auf Festivals, in Clubs und in eigenen Konzerten Erfolge aneinanderreiht und das glamouröse Berlin wieder erstehen lässt, zu dem einst das „Moka Efti“ gehörte. Eine musikalische Fantasiereise in eine Zeit, in der junge Talente wie Kurt Weill sich anschickten, die Welt der Musik zu erobern und die Schranken zwischen „ernstem“ und „unterhaltendem“ Genre einzureißen.

Severija Janušauskaite· studierte Musik und absolvierte anschließend ein Theater- und Filmstudium an der Litauischen Akademie für Musik und Theater.

2008 wurde sie für den „Golden Cross of the Stage”Award nominiert, die höchste Theaterauszeichnung Litauens.

In Deutschland wird sie durch ihre Rolle der Swetlana Sorokina in der Serie “Babylon Berlin” bekannt, für die sie auch den erfolgreichen Titel­song „Zu Asche, zu Staub“ singt.

Mit freundlicher Unterstützung

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Rahmenprogramm Swingin’ Groove in der Haifisch Bar SA || 29. Februar 2020 || 20:00 Café-Bistro im Bauhaus Dessau Ticket € 7,5 (6) Tel: 0341 . 14 990 900

Junge Dessauer Jazzmusiker der Kurt Weill Musikschule präsentieren Klassiker der Jazz­literatur in neuem Gewand. Im Fokus an diesem Abend steht auch die Musik des Namensgebers der Musikschule selbst.

Genießen Sie in einer außergewöhnlichen Kulisse die Musik der 1920er und 1930er Jahre.

Kurt Weill und die Stadt am Ende der Welt Musikalisch-literarische Stadtführung SA || 29. Februar 2020 || 11:00 SA || 07. März 2020 || 11:00 SA || 14. März 2020 || 11:00 Treffpunkt: Altes Theater, Lily-Herking-Platz

Aus der Dessauer Innenstadt zum Kurt Weill Zentrum geht es auf eine ungewöhnliche Spurensuche, begleitet von einem Saxofonisten und der Musik Kurt Weills.

Ticket € 14 Tel: 0340 . 20 41 542

Weill in Dessau Eine Führung von Kindern für Erwachsene SA || 07. März 2020 || 11:00 Treffpunkt: Lidiceplatz

Eintritt Frei Tel: 0341 . 14 990 900

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Die Schüler*innen der Klasse 7b der Sekun­dar­ schule am Schillerpark bereiteten mit viel Freude und Energie eine Führung vor, bei der sie den Weill-Fest-Besuchern mit kurz­ weiligen Aktionen Kurt Weill näherbringen möchten.

Die Tour beginnt am Lidiceplatz und führt über das Café „Lily – Genusswerkstatt“ am Lily–Herking–Platz zur Synagoge.

Der Beste Nachwuchs Preisträgerkonzert „Jugend musiziert“ SA || 14. März 2020 || 11:00 Anhaltisches Theater Dessau Foyer Ticket € 7,5 (6) Tel: 0341 . 14 990 900

Die Musikschule „Kurt Weill“ ist seit 1953 ein wichtiger Bestandteil im kulturellen Leben der Stadt Dessau. Jähr­lich nehmen zahlreiche Schüler sehr erfolgreich an den Wettbewerben „Jugend musiziert“ bis hin zum Bundeswettbewerb teil.

WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg Entdecken Sie die Vielseitigkeit der WelterbeRegion Anhalt-Dessau-Wittenberg mit der WelterbeCard! Mit dieser All-Inclusive GästeCard zahlen Sie nur einmal und können 115 Leistungen aus Kunst, Kultur, Natur und Freizeit kostenfrei nutzen – darunter 15 Standorte der vier UNESCO-Welterbestätten. Außerdem erhalten Sie zu Ihrer WelterbeCard einen Reiseführer mit ausführlichen Informationen zu den Leistungen sowie zu den Städten und Sehenswürdigkeiten der WelterbeRegion.

Die 3 Tage-Card ist an 3 frei wählbaren Tagen innerhalb eines Kalenderjahres gültig.

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Dessau-Roßlau || 26.02. – 14.03.2021

KURT WEILL FEST WO ist Heimat?

„Wo ist Heimat?“ fragt das Kurt Weill Fest im Jahr 2021.

Heimat wird weitläufig als der Ort verstanden, an dem man geboren wurde. Dessau ist in diesem Sinne die Heimat Kurt Weills. Aber ist das wirklich so einfach? Dass der Heimatbegriff vielschichtiger ist als nur der Geburtsort, zeigt sich eben gerade auch an Kurt Weill, der sich eine „Wahlheimat“ gesucht hat. Gilt vielleicht doch eher: „Home is where your heart is“?

Heimatliebe, Heimweh, Heimatkunde, Heimstatt, Heimatpolitik, Heimatfilme, Heimat 2.0, — wir laden Sie ein, gemeinsam mit unseren Künstler*innen diesen Begriffen näher auf den Grund zu gehen. Und heimisch sollen Sie sich natürlich bei uns auch stets fühlen!

www.kurt-weill-fest.de

Kurt Weill Zentrum

Dauerausstellung „Kurt Weill – ein Weltbürger und Dessauer“ unterhaltsame Weise. Der Besucher trifft auf den berühmt-berüchtigten Hai aus der Moritat von Mackie Messer, aber auch auf die „Majestic“, das Schiff, mit dem Kurt Weill und Lotte Lenya ins Exil in die USA gingen. Mit der Präsentation, die dank der Kurt-Weill-Gesellschaft und ihrem wissenschaftlichen Beirat entstehen konnte, ist es nun möglich, vielfältige Bildungsangebote für junge und nicht mehr ganz junge Menschen zu entwickeln.

Meisterhaus Moholy-Nagy Öffnungszeiten: täglich 10:00 – 17:00 Uhr

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Das Kurt Weill Zentrum ist die weltweit ein­zige Dokumentations- und Informationsstätte über Leben und Wirken von Kurt Weill.

Die Dauerausstellung im rekonstruierten Meister­haus Moholy-Nagy bietet die Möglichkeit, den in Dessau geborenen Komponisten neu zu entdecken. Eine umfangreiche SONG LIBRARY ermöglicht es, Weills Kompositionen im Kontext der Ausstellung individuell zu hören. Originelle gestalterische Umsetzungen und brillante medientechnische Transfor­ ma­­tionen ins Digitale präsentieren die Fakten auf eine äußerst anschauliche und

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Weitere Kompositionen?

Für den geselligen Austausch nach dem Konzert, ob mit kleinem oder großem Hunger oder doch nur für einen Drink, empfehlen wir Ihnen folgende Locations:

im bauhaus dessau

Öffnungszeiten MO – SA 11:30 – 23:00 Uhr SO 11:30 – 21:00 Uhr Friedrichstraße 15 06844 Dessau-Roßlau

Öffnungszeiten MO – SA 8:00 – 0:00 Uhr SO 8:00 – 18:00 Uhr Gropiusallee 38 06846 Dessau-Roßlau

Öffnungszeiten DI – SO 8:00 – 19:00 Uhr Lily–Herking–Platz 1 06844 Dessau-Roßlau

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Öffnungszeiten MO – SA 11:30 – 0:00 Uhr SO geschlossen Fritz-Hesse-Straße 3 06844 Dessau-Roßlau

Öffnungszeiten MO – SO 18:00 - 01:00 Uhr Friedensplatz 1 06844 Dessau-Roßlau

Veranstaltungsorte Altes Theater Dessau Lily-Herking-Platz 1 06844 Dessau-Roßlau

Elbe-Werk Roßlau Hauptstr. 117-119 06862 Dessau-Roßlau/OT Roßlau

Anhaltisches Theater Dessau Friedensplatz 1a 06844 Dessau-Roßlau

Bauhaus Museum Dessau Mies-van-der-Rohe-Platz 1 06844 Dessau-Roßlau

Historisches Arbeitsamt Dessau Radisson Blu August-Bebel-Platz 16 Fürst Leopold Hotel 06842 Dessau-Roßlau Friedensplatz 1 06844 Dessau-Roßlau Kiez Kino Dessau Bertolt-Brecht-Straße 29a Schloss Georgium / Orangerie 06844 Dessau-Roßlau Puschkinallee 100 06846 Dessau-Roßlau Kunstmuseum Moritzburg Halle Friedemann-Bach-Platz 5 Steintor-Varieté Halle 06108 Halle (Saale) Am Steintor 10 06112 Halle (Saale) Kurt Weill Zentrum / Haus Feininger & Moholy-Nagy Stern Auto Center Magdeburg Ebertallee 63 Am Großen Silberberg 3 06846 Dessau-Roßlau 39130 Magdeburg

DB-Werk Dessau Peterholzstraße 15 06849 Dessau-Roßlau

Kurt Weill Denkmal Lidiceplatz 06844 Dessau-Roßlau

Synagoge Dessau Kantorstraße 3 06842 Dessau-Roßlau

Eichenkranz Wörlitz Angergasse 104 06785 Oranienbaum-Wörlitz

Marienkirche Dessau Schlossplatz 06844 Dessau-Roßlau

Theater Magdeburg / Opernhaus Universitätsplatz 9 39104 Magdeburg

Bauhaus Dessau / Bühne Gropiusallee 38 06846 Dessau-Roßlau Bauhaus Dessau / Café-Bistro Gropiusallee 38 06846 Dessau-Roßlau

Petruskirche Dessau Wilhelm-Müller-Straße 1 06844 Dessau-Roßlau

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Festakt zur Eröffnung FR || 28. Februar 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau Foyer Eintritt frei

begrenzte Platzkapazität

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Über Grenzen — Eine Kurt Weill Gala FR || 28. Februar 2020 || 19:30 Anhaltisches Theater Dessau Kat. 1 € 80 (75) Kat. 3 € 50 (45) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 65 (60) Kat. 4 € 35 (30) 13 – 15

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Eröffnungsempfang FR || 28. Februar 2020 || 22:00 Anhaltisches Theater Dessau Foyer Ticket € 24 [inkl. Buffet u. Getränkeauswahl]

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We fight back Kurt Weills musikalischer Beitrag zum Kampf gegen den Nationalsozialismus SA || 29. Februar 2020 || 11:00 Bauhaus Dessau Ticket € 22 (18) U27-Ticket € 9 22 – 23

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Im Gespräch mit Vladimir Korneev

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SA || 29. Februar 2020 || 15:00 Radisson Blu Fürst Leopold Hotel Dessau Ticket € 10 (8) 15

Farges mikh nit

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Vergiss mich nicht SA || 29. Februar 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau Kat. 1 € 44 (39) Kat. 3 € 29 (24) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 37 (32) Kat. 4 € 22 (17) 25 – 27

Veronika, der Lenz ist da

V06

SA || 29. Februar 2020 || 19:30 Mercedes-Benz Stern Auto Center Magdeburg Ticket € 30 (25) U27-Ticket € 9 28 – 29

Unknown, I live with you

V07

Female Voices for Freedom

V08

SA || 29. Februar 2020 || 19:30 SA || 29. Februar 2020 || 22:00 Marienkirche Dessau Kat. 1 € 24 (20) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 20 (16) 31 – 33

119

V09

Frühschoppen | Swinging Sunday

LIEBÉN | Vladimir Korneev

V13

SO || 1. März 2020 || 17:00 Bauhaus Dessau

SO || 1. März 2020 || 11:00 Café-Bistro im Bauhaus Dessau

Ticket € 24 (20)

U27-Ticket € 9 16

Ticket € 20 [inkl. 1 Begrüßungsgetränk] 35

V10

American Dream

Preisverleihung der Moses-MendelssohnGesellschaft Dessau

V14

Erinnerungen an George Gershwin MO || 2. März 2020 || 19:30 Anhaltisches Theater Dessau Kat. 1 € 38 (33) U27-Ticket € 9

SO || 1. März 2020 || 11:00 Anhaltisches Theater Dessau Foyer

Kat. 2 € 30 (25) 40 – 43

Eintritt frei 36

V11

Bauhaus Residenz Haus Moholy-Nagy: Fiktional SO || 1. März 2020 || 14:00 Meisterhaus Moholy-Nagy

Filmreihe im Kiez Kino

Westler (1985)

V15

Di || 3. März 2020 || 17:30 Di || 3. März 2020 || 20:30 Kiez Kino Dessau

V16

Ticket € 7 (6)

Ticket € 22 (18) U27-Ticket € 9

44 37

V12

Die Sache Makropulos Věc Makropulos – Oper in drei Akten SO || 1. März 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau Kat. 1 € 37 (30) Kat. 3 € 23 (19)

Filmreihe im Kiez Kino

Cold War (2018)

V17

Mi || 4. März 2020 || 17:30 Mi || 4. März 2020 || 20:30 Kiez Kino Dessau

V18

Ticket € 7 (6) 45

Kat. 2 € 29 (24) Kat. 4 € 18 (15) 38 – 39

Filmreihe im Kiez Kino

Kundschafter des Friedens (2017)

V19

DO || 5. März 2020 || 17:30 DO || 5. März 2020 || 20:30 Kiez Kino Dessau

V23

Ticket € 7 (6) 17 120

Kaoshüter

V20

Anna Mateur & The Beuy DO || 5. März 2020 || 19:30 Marienkirche Dessau Kat. 1 € 28 (24) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 22 (18) 46 – 47

American Classics – 5. Sinfoniekonzert

V21 V24

DO || 5. März 2020 || 19:30 FR || 6. März 2020 || 19:30 Anhaltisches Theater Dessau Kat. 1 € 34 (27) Kat. 3 € 21 (17)

Kat. 2 € 27 (22) Kat. 4 € 16 (13) 48 – 51

Julia Engelmann

V22

Poesiealbum, Live 2020 DO || 5. März 2020 || 20:00 Steintor-Varieté Halle (Saale) Kat. 1 € 44 (39) Kat. 2 € 32 (27) Ermäßigte Preise gelten auch für Schüler und Studenten 52 – 53

Youkali

V25

Ein Kurt Weill Abend mit Vladimir Korneev FR || 6. März 2020 || 19:30 Marienkirche Dessau Kat. 1 € 32 (28) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 26 (22) 18 – 19

121

V26

Zeitreisen FR || 6. März 2020 || 22:00 Bauhaus Dessau Ticket € 22 (18)

U27-Ticket € 9 54 – 55

V27

Die alten schönen Lieder SA || 7. März 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau Kat. 1 € 44 (39) Kat. 3 € 29 (24) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 37 (32) Kat. 4 € 22 (17) 56 – 57

V28

Neues Land, neue Sprache SA || 7. März 2020 || 20:00 Marienkirche Dessau Kat. 1 € 24 (20) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 20 (16) 58 – 59

V29

Jüdische Kostbarkeiten Musik der Synagoge und jiddische Lieder SA || 7. März 2020 || 20:00 Petruskirche Dessau Ticket € 22 (18)

U27-Ticket € 9 60 – 61

V30

Thomas Quasthoff & Trio For You SA || 7. März 2020 || 20:00 DB-Werk Dessau Kat. 1 € 55 (50) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 40 (35) 62 – 65

122

V31

Die Verblecherbande

Grenzenloser Genuss

Familienkonzert an unerhörtem Ort

Dinnerkonzert

SO || 8. März 2020 || 11:00 DB-Werk Dessau

MI || 11. März 2020 || 19:00 DO || 12. März 2020 || 19:00 Eichenkranz Wörlitz

Ticket € 15 (12) Kinder bis 18 Jahre € 6 66 – 67

V32

V36 V37

Ticket € 70 [inkl. Menü und Getränkeauswahl] 76 – 77

Zu Gast bei der Jüdischen Gemeinde

Die Dreigroschenoper

SO || 8. März 2020 || 11:00 Synagoge in Dessau

DO || 12. März 2020 || 19:00 Anhaltisches Theater Dessau

Eintritt frei

Kat. 1 € 37 (30) Kat. 3 € 23 (19)

V38

Wiederaufnahme

69

Kat. 2 € 29 (24) Kat. 4 € 18 (15) 78 – 79

V33

Grenzgänger Nino Rota, Kurt Weill, Franz Schreker

Fröhlich und meschugge

SO || 8. März 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau

DO || 12. März 2020 || 19:30 Marienkirche Dessau

Kat. 1 € 34 (27) Kat. 3 € 21 (17) U27-Ticket € 9

Kat. 1 € 28 (24) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 27 (22) Kat. 4 € 16 (13)

V39

Kat. 2 € 22 (18) 80 – 81

70 – 71

Cabaret V34

Jugend goes Weill

FR || 13. März 2020 || 19:30 Anhaltisches Theater Dessau

MO || 9. März 2020 || 19:00 Altes Theater Dessau Eintritt frei 72

V35

Frank Dupree Trio

Kat. 1 € 42 (35) Kat. 3 € 28 (24)

Kat. 2 € 34 (29) Kat. 4 € 23 (20) 82 – 83

Dreams and Realities

DI || 10. März 2020 || 20:00 Bauhaus Museum Dessau Ticket € 22 (18)

V40

Musical von John Kander und ­Fred Ebb

V41

BuJazzO at its best FR || 13. März 2020 || 19:30 Halle des Elbe-Werks Dessau

U27-Ticket € 9 73 – 75

Ticket € 24 (20)

U27-Ticket € 9 84 – 85 123

V42

Katharine Mehrling & Band FR || 13. März 2020 || 19:30 Marienkirche Dessau Kat. 1 € 32 (28) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 26 (22) 86 – 89

V43

ASS-Dur Quint-Essenz FR || 13. März 2020 || 20:00 Steintor-Varieté Halle (Saale) Kat. 1 € 28 (24) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 22 (18) 90 – 91

V44

Das ferne Lied Ein performatives Konzert von dorisdean

V45 FR || 13. März 2020 || 20:00 Kunstmuseum Moritzburg Halle (SAALE) SA || 14. März 2020 || 11:30 Bauhaus Dessau Ticket € 22 (18)

U27-Ticket € 9 92 – 95

V46

Lehrmeister – Kammerkonzert SA || 14. März 2020 || 15:30 Schloss Georgium / Orangerie Ticket € 19 (15)

Schüler € 8 97

V47

Babylon meets Beethoven SA || 14. März 2020 || 19:00 Bauhaus Museum Dessau Ticket € 24 (20)

U27-Ticket € 9 98 – 101

124

ROMÁNCe

V48

SA || 14. März 2020 || 19:00 Anhaltisches Theater Dessau Kat. 1 € 44 (39) Kat. 3 € 29 (24) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 37 (32) Kat. 4 € 22 (17) 20 – 21

Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny

V49

SA || 14. März 2020 || 19:30 Theater Magdeburg Kat. 1 € 36 (26) Kat. 3 € 28 (21)

Kat. 2 € 33 (24) Kat. 4 € 23 (16) 102 – 103

Ein rätselhafter Schimmer

V50

SA || 14. März 2020 || 22:00 Marienkirche Dessau Kat. 1 € 24 (20) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 20 (16) 104 – 105

Sind wir das Volk?

V51

SO || 15. März 2020 || 11:00 SO || 15. März 2020 || 14:30 historisches Arbeitsamt Dessau

V52

Ticket € 20 (17)

U27-Ticket € 9 106 – 107

Moka Efti Orchestra

V53

SO || 15. März 2020 || 17:00 Anhaltisches Theater Dessau Kat. 1 € 48 (43) Kat. 3 € 29 (24) U27-Ticket € 9

Kat. 2 € 40 (35) Kat. 4 € 22 (17) 109 – 111 125

Die Kurt-Weill-Gesellschaft, gegründet 1993, hat sich zur Aufgabe gemacht, für Kurt Weills Werk und Leben Interesse zu wecken, sein Erbe lebendig zu halten und in den Kontext von Kultur und Gesellschaft der Zeit der Weimarer Republik zu stellen. Als alleiniger Gesellschafter trägt die Kurt-Weill-Gesellschaft das Kurt Weill Fest, das sich zu einem überregional beachteten Festival der Musik der klassischen Moderne entwickelt hat.

Die internationale Gesellschaft vereint Menschen, die sich als Forscher oder Lieb­haber mit Person, Werk und Umfeld Kurt Weills beschäftigen. Ihr Vorsitzen-

Die Kurt Weill Foundation, Inc. fördert und verewigt das Vermächtnis von Kurt Weill und Lotte Lenya, indem sie die Wertschätzung von Weills Musik durch die Unterstützung von Aufführungen, Aufnahmen und Stipendien fördert und das Verständnis für das Leben und die Arbeit von Weill und Lenya in verschiedenen kulturellen Kontexten unterstützt.

Sie verwaltet das „Weill-Lenya Research Center”, ein „Grant and Collaborative Performance Initiative Program”, den Lotte Lenya-Wettbewerb, das „Kurt Weill/Julius 126

der ist seit 2008 Thomas Markworth. Das Kuratorium und Präsidium der Kurt-WeillGesellschaft vereinigt Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die sich im besonderen Maße für die Belange Kurt Weills und des Kurt Weill Festes einsetzen. Als Ort der Forschung und Begegnung dient das Kurt Weill Zentrum in den nach Plänen von Walter Gropius erbauten Meisterhäusern Feininger und Moholy-Nagy. Der Wissenschaftliche Beirat veranstaltet Symposien und veröffentlicht regelmäßig Schriften.

Mitglieder der Kurt-Weill-Gesellschaft · erhalten vorab Informationen über das Programm des Kurt Weill Festes · können vor dem offiziellen Beginn des Vorverkaufs Karten erwerben · unterstützen die Erforschung von Musik und Leben Kurt Weills · ermöglichen Jugendarbeit und kulturelle Bildung

Rudel Conducting Fellowship”, den Kurt WeillPreis für ein Musiktheater-Stipendium und zusätzlich gibt sie die Kurt Weill Edition und den Kurt Weill Newsletter heraus. Aufbauend auf dem Vermächtnis von Weill und Lenya fördert die Stiftung Talente, insbesondere in der Kreation, Aufführung und dem Studium des Musiktheaters in seinen verschiedenen Erscheinungsformen und Medien. Seit 2012 verwaltet die Kurt Weill Foundation auch den musikalischen und literarischen Nachlass des Komponisten Marc Blitzstein. www.kwf.org

Präsidium der Kurt-Weill-Gesellschaft e.V. Thomas Markworth Präsident S.E. Jan Paul Dirkse (†) Vizepräsident Dr. Thomas Holzmann Vizepräsident Dr. Christiane Kling-Mathey Vizepräsidentin Joachim Landgraf Vizepräsident Prof. Dr. Walter Londong Vizepräsident Jeannette Kölzow Vizepräsidentin Hans Tobler Vizepräsident Dr. Isabelle Michels Schriftführerin Steffen Kuras Dr. Angelika Tamm Stephan Thiel Kuratorium der Kurt-Weill-Gesellschaft e.V. Maren Sieb Kuratoriumsvorsitzende Geschäftsführerin LOTTO Sachsen-Anhalt Peter Ahlgrim Vorstandsvorsitzender der ÖSA Sachsen-Anhalt Mark Dainow Vizepräsident des Zentralrates der Juden Konrad Dormeier Vorstand i.R. der Stadtsparkasse Dessau-Roßlau Prof. Dr. Georg Frank Geschäftsführer a.D. der Bayer Bitterfeld GmbH Dino Höll Geschäftsführer Stadtwerke Dessau Peter Kuras Oberbürgermeister der Stadt Dessau-Roßlau Elke Lüdecke Direktorin des MDR Landesfunkhauses Sachsen-Anhalt in Magdeburg Dr. Gunnar Schellenberger Staatssekretär für Kultur in der Staatskanzlei des Landes Sachsen-Anhalt Anna-Claudia Spaniel Julius Blüthner Pianofortefabrik GmbH Patricia Werner Stellvertretende Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung

Markus Bludau (ab 1.4.2020) Vorstandsvorsitzender der Stadtsparkasse Dessau-Roßlau Christoph Göring (ab 1.4.2020) Geschäftsführer der AHLSA GmbH Dr. Detlef Swieter (ab 1.4.2020) Vorstandsvorsitzender der ÖSA Sachsen-Anhalt Günter Tallner (ab 1.4.2020) Vorstandsmitglied der NORD/LB Ehrenmitglieder der Kurt-Weill-Gesellschaft e.V. Andreas Altenhof E. Anna Krebs Wolfgang Laczny Nils Landgren Prof. Dr. Walter Londong Prof. Dr. Guy Stern Prof. Dr. Günther Eisenhart (†) Gisela May (†) Bertlies (Lys) Symonette (†) Mitglieder des künstlerischen Beirats HK Gruber James Holmes Julia Hülsmann Nils Landgren Mitglieder des wissenschaftlichen Beirats Prof. Dr. Andreas Eichhorn Prof. Dr. Nils Grosch Prof. Dr. Matthias Henke Dr. Elmar Juchem Prof. Dr. Joachim Lucchesi Dr. Jürgen Schebera Prof. Dr. Stefan Weiss

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Impressum

Bild- und Fotonachweis

Veranstalter Kurt Weill Fest Dessau Kurt Weill Fest Dessau GmbH

S. 1 (bpk/ Klaus Lehnartz (Titelfoto), Hartmut Bösener), S. 4 (Andreas Lander, Presse- und Informationsamt der Landesregierung Sachsen-Anhalt), S. 5 (US-Botschaft), S. 6 (Archiv Stadt Dessau-Roßlau), S. 7 (Archiv NORD/LB), S. 9 (Maria Ritsch), S. 12 (Maria Ritsch), S. 13 (ITV/REX), S. 15 (Beckvermit - Brittany Wheeler | Villazón – Monika Hoefler | Neuhoff – Günter Montag), S. 16 (Mark Noormann), S. 18 (CN Baumgartl), S. 20 (Maria Ritsch), S. 21 (Ida Zenna), S. 22 (Archiv Kurt Weill Foundation), S. 23 (Sebastian Gündel), S. 25 (Jan Windszus), S. 26 (Jan Windszus), S. 27 (Komische Oper Berlin), S. 28 (Oliver Betke), S. 29 (Oliver Betke), S. 31 (Camille Cooken), S. 33 (Głowicka – renska media-weavers | Lada - Camille Cooken), S. 35 (Sebastian Gündel), S. 37 (Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalt mbH), S. 38 Claudia Heysel, S. 40 (Karel Kühne), S. 43 (Gedeck - Corbis Cosima Scavolini | Knauer - Gregor Hohenberg), S. 44-45 (Bert Koch), S. 46 (David Campesino), S. 47 (David Campesino), S. 48 (Claudia Heysel), S. 49 (Claudia Heysel), S. 51 (Frank - Claudia Heysel | Nuss - Manuel Chillagano), S. 52 (Thommy Mardo), S. 53 (Ben Wolf), S. 54 (Miroe), S. 56 (Katharina John), S. 58 (pixabay.com), S. 60 (Rolf Walter/Xpress), S. 61 (Marco Borggreve), S. 62 (Gregor Hohenberg), S. 63 (Gregor Hohenberg), S. 66 (Zweimann Kreativbüro), S. 69 (Archiv Kurt Weill Zentrum), S. 70 (Andreas Lander), S. 71 (Schmid - Lienbacher | Asbury - Eric Richmond), S. 72 (Karin Gabriel), S. 73 ( Sebastian Heck), S. 74 (Dupree - Sebastian Heck | Schulz – Vincent Sima | Jenne – Vincent Sima), S. 76 (Sebastian Gündel), S. 77 (Lindemann – VOXID | Kutschmann – Jazzfeel), S. 78 (Claudia Heysel) , S. 80 (Helfried Strauß), S. 82 (Claudia Heysel), S. 84 (Deutscher Musikrat, Christian Debus), S. 85 (Striepens - Lutz Voigtländer), S. 86 (Jim Rakete), S. 87 (Yan Revazov), S. 90 (Frank Eidel), S. 92 ( Nicolas Oswald), S. 95 (Nicolas Oswald), S. 98 (Andréas Lang), S. 101 (Babylon Orchestra – Andréas Lang | Surgutschowa (privat), S. 102 (Marcel Keller), S. 104 (Plakatmotiv – Ein rätselhafter Schimmer), S. 106 (Archiv bpk), S. 105 (Robert Erfurter wikipedia), S. 109 (Joachim Gern), S. 111 (Szenenfoto - Frédéric Batier, Severija – wikipedia), S. 113 (Roßdeutscher & Bartel), S. 115 (Plural Berlin/Leipzig, Frank Übler), S. 116 (freestockcenter / Freepik), S. 117 (Tobias Bjørkli), S. 118 (Beckvermit - Eugenia Ames | Zaun - Travis Saylor | Villazon – Dario Acosta | Wüst – Archiv Kurt Weill Zentrum), S. 119 (Korneev – CN Baumgartl | Berlin Comedian Harmonists – Oliver Betke | Kosky - Jan Windszus | UILWY - Camille Cooken), S. 121 (Fischer – Katharina John | Quasthoff – Harald Hoffmann, DGG | Szenenfoto Dreigroschenoper – Claudia Heysel | Branden­burger Tor - Johannes Rapprich), S. 124 (Mehrling - Yan Revazov | ASS-Dur - Frank Eidel | dorisdean (Nicolas Oswald) | Babylon Orchestra – Andréas Lang), S. 125 (Mitteldeutsche Kammerphilharmonie - Simon Kirchhof | Pirat - Cameron Rainey | Ein Rästelhafter Schimmer - Robert Nippoldt | Moka Efti Orchestra – Joachim Gern | Mauerfoto – Archiv bpk)

Intendant: Jan Henric Bogen Geschäftsführung: Joachim Landgraf Projektleitung: Constanze Mitter Projektmanagement: Katharina Markworth Pressearbeit: Werner Häußner Kurt Weill Fest Dessau GmbH Kurt Weill Zentrum / Meisterhaus Feininger Ebertallee 63, 06846 Dessau-Roßlau welcome@kurt-weill.de, www.kurt-weill-fest.de Sitz der Gesellschaft ist Dessau-Roßlau Amtsgericht Stendal HRB 17378 Herausgeber: Kurt Weill Fest Dessau GmbH Stand: 10.02.2020, Änderungen vorbehalten Auflage: 5.000 Exemplare Redaktion: Kurt Weill Fest Dessau GmbH Texte: Jan Henric Bogen, Werner Häußner, Alena Hertrich Redaktionelle Mitarbeit: Kurt Weill Fest Dessau GmbH und Roßdeutscher & Bartel GmbH Marketing, Grafik, Ticketing und Medienproduktion: Roßdeutscher & Bartel GmbH, Agentur für Marketing und Kommunikation Tschaikowskistr. 16, 04105 Leipzig Tel. 0341.21 24 662, Fax 0341 . 21 24 682 Informationen & Kartenservice: Tel. 0341 . 14 990 900 Technische Leitung Kurt Weill Fest: PND – Alexander Hirche und Arndt Sellentin

Unsere Förderer

Unser Kooperationspartner

Unsere Partner

Unsere Hauptsponsoren deutsche städte medien

Unsere KulturPartner & Medienpartner

Unsere Schirmherren Dr. Reiner Haseloff Ministerpräsident des Landes Sachsen-Anhalt

Richard A. Grenell Botschafter der Vereinigten Staaten von Amerika

MAGAZIN

Die Kurt Weill Fest Dessau GmbH dankt allen Partnern, Förderern, Sponsoren, Institutionen und Vereinigungen, insbesondere dem Land Sachsen-Anhalt, der Stadt Dessau-Roßlau und der Kurt Weill Foundation for Music, Inc., 7 East 20th Street, New York, NY 10003 sowie allen ehrenamtlichen Helfern.

Anhaltisches Theater Dessau DB Fahrzeuginstandsetzung GmbH, Werk Dessau Mercedes-Benz Stern Auto Center Magdeburg Stiftung Bauhaus Dessau Stiftung Moritzburg Halle (Saale) Weiterhin danken wir Amt für Kultur der Stadt Dessau-Roßlau Café-Bistro im Bauhaus Dessau Deutschlandradio Kultur DWG Dessauer Wohnungsbaugesellschaft mbH Förderkreis der Musikschule „Kurt Weill“ e.V.

Gärtnerei Matthey GbR Gesellschaft der Freunde des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches e.V. Gymnasium Philanthropinum H + S Computer Dessau Höbel & Meyer GmbH Jüdische Gemeinde zu Dessau Kiez e.V. Landesverwaltungsamt Sachsen-Anhalt LEO – Das Anhalt Magazin Mitteldeutsche Zeitung Moses-Mendelssohn-Gesellschaft Dessau e.V.

Polizeidirektion Dessau-Roßlau Ringhotel „Zum Stein“ Wörlitz Sekundarschule „Am Schillerpark“ Dessau St. Marien und St. Petrus Dessau Stadtverwaltung Dessau-Roßlau Steintor-Varieté Halle (Saale) Teichmann und Partner mbB Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund Das Kurt Weill Fest wird gefördert vom Land Sachsen-Anhalt.

0341 . 14 990 900 www.kurt-weill-fest.de