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Die starke Kraft von 357.000 Menschen

Mit über 450 Spitzenvertretern und Freunden der oö. Raiffeisen-Genossenschaften wurde am 77. OÖ. Landesgenossenschaftstag die Entwicklung des Genossenschaftswesens im vergangenen Jahr beleuchtet und gleichzeitig mit dem Festreferat über den Ukraine-Krieg ein zentrales Schlüsselthema für die zukünftigen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen adressiert.

Dabei zeichnete Univ.-Prof. Dr. Mangott ein wenig optimistisches Bild hinsichtlich möglicher Auswege aus dem Krieg, sodass uns aller Wahrscheinlichkeit nach die aktuelle „Zeit der multiplen Krisen“ noch lange begleiten wird.

Vielfalt und Stärke

Gerade in derartigen Krisenzeiten ist die Vielfalt und Stärke der aktuell 257 Raiffeisen-Genossenschaften in Oberösterreich besonders wertvoll. Die oö. Raiffeisenbanken bilden gemeinsam mit der Raiffeisenlandesbank OÖ das starke Rückgrat unseres regionalen Finanzsystems. Über 7 Milliarden Euro an Eigenkapital, welches seit der Gründung der ersten Raiffeisenbanken im Jahr 1889 thesauriert wurde, bilden den Kern der Risikotragfähigkeit der größten und wichtigsten Bankengruppe Oberösterreichs, die flächendeckend die Grundlage für einen funktionierenden Geld- und Wirtschaftskreislauf bietet. Die Lagerhäuser versorgen mit 113 Filialen und über 2.000 Mitarbeitern nicht nur das ganze Land mit einem sehr breiten Produkt- und Dienstleistungsangebot, sondern sichern auch die Versorgung der Land- und Forstwirtschaft gerade in Zeiten grober weltweiter Verwerfungen auf den Agrarmärkten. Die Molkereigenossenschaften stellen sicher, dass die Milch von über 11.000 Bauernfamilien in modernen und zukunftsfitten Werken zu wertvollen Lebensmitteln mit einem Umsatz von knapp 1,5 Milliarden Euro verarbeitet wird. Die 84 Biomassegenossenschaften produzieren mit über 255.000 MWh Leistung nachhaltig heimische Energie für tausende Abnehmer. Und vieles vieles mehr.

Verlässliche Konstante

Mit wieviel Unsicherheit und Herausforderungen die letzten Jahre auch verbunden waren – die oö. Raiffeisen-Genossenschaften haben geliefert und waren für Oberösterreich eine Konstante, auf die man sich verlassen konnte. Dabei standen wie bei allen Unternehmen die Interessen der Eigentümer im Vordergrund – mit dem Alleinstellungsmerkmal, dass bei den 257 Raiffeisen-Genossenschaften 357.000 Menschen vor allem aus Oberösterreich als Mitglieder die Eigentümer und gleichzeitig die Kunden sind. Deren Förderung und nichts anderes steht damit als primäres Ziel im Vordergrund. Darauf achten neben dem Raiffeisenverband Oberösterreich auch die über 2.500 demokratisch gewählten Eigentümervertreter, die als Funktionäre in den jeweiligen Genossenschaften die wesentlichen Entscheidungen treffen.

Wir alle profitieren

Unser Land kann dankbar sein und sich sehr glücklich schätzen, dass es in zentralen Bereichen wie Lebensmittelerzeugung, Energie und Bankwirtschaft über starke Genossenschaften verfügt. Wir alle profitieren auch jetzt enorm von der Idee Friedrich Wilhelm Raiffeisens aus dem 19. Jahrhundert, die durch eine seit jeher auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Strategie, die Arbeit von vielen Generationen und die stetige Gewinnthesaurierung die heutige Welt der oö. RaiffeisenGenossenschaften entstehen ließ. Es liegt in der großen Verantwortung d er heutigen Entscheidungsträger, diese Erfolgsgeschichte fortzusetzen.