November 2023 | Ausgabe 40
NACHHALTIG
INVESTIEREN BAUWIRTSCHAFT IM WANDEL
SEITE 04 IMMOBILIENZERTIFIKATE
SEITE 10 DISKUSSION: NACHHALTIGKEIT BEIM PLANEN UND BAUEN
SEITE 12
Marketingmitteilung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH
IMPRESSUM
T
INHALT INHALT
Medieninhaber: Zentrale Raiffeisen Werbung 1030 Wien, Am Stadtpark Herausgeber, erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Mooslackengasse 12, 1190 Wien Für den Inhalt verantwortlich: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Mooslackengasse 12, 1190 Wien Hersteller: Druckerei Odysseus-Stavros Vrachoritis Ges.m.b.H., 2325 Himberg IMPRESSUM IMPRESSUM Verlagsort: Wien WORT GELEITWORT Medieninhaber: Zentrale Raiffeisen Werbung Medieninhaber: Herstellungsort: Himberg Zentrale Raiffeisen Werbung 1030 Wien, Am Stadtpark 9EDITORIAL 1030 Wien, Am Stadtpark 9 PIEGEL WASSER – SPIEGEL www.investment-zukunft.at Herausgeber, erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Herausgeber, erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH www.rcm.at/nachhaltigkeit Mooslackengasse 12, 1190 Wien Mooslackengasse 12, 1190 Wien EBENS UNSERES LEBENS Newsletter-Registrierung unter newsletter.rcm.at Für den Inhalt verantwortlich: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Für den Inhalt verantwortlich: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH AFTENS UND WIRTSCHAFTENS LEITARTIKEL Mooslackengasse 12, 1190 Wien Mooslackengasse 12, 1190 Wien Grundlegende inhaltliche Richtung: Informationen zu den Hersteller: Druckerei Odysseus-Stavros Vrachoritis Ges..m.b.H., Hersteller: Druckerei Odysseus-Stavros Vrachoritis Ges..m.b.H., Themenbereichen Investmentfonds, Wertpapiere, Kapitalmärkte und 2325 Himberg 2325 Himberg Veranlagung; zusätzliche Angaben nach dem österreichischen MedienRIAL 04 Verlagsort: Wien BAUWIRTSCHAFT EDITORIAL Verlagsort: Wien gesetz entnehmen Sie bitte dem Impressum auf www.rcm.at. Herstellungsort: Himberg IM WANDEL Herstellungsort: Himberg AIGNER DIETER AIGNER Projektkoordination: Mag.a Irene Fragner, Mag.a Sabine Macha www.rcm.at/nachhaltigkeit www.rcm.at/nachhaltigkeit Autor:innen: Mag. Christoph Drdla, MBA, MIM, Newsletter-Registrierung unter newsletter.rcm.at Newsletter-Registrierung unterMSc, newsletter.rcm.at Mag. Bernhard Grubhofer, DI Alfred Hajdu Mag.a Pia Oberhauser, SPEZIAL Herbert Perus, Mag. Alexander Toth, Mathias Zwiefelhofer Grundlegende inhaltliche Richtung: Informationen zu den Grundlegende inhaltliche Richtung: Informationen zu den EGIE VISION UND STRATEGIE Fotos: iStockphoto 22, S. 27) Themenbereichen Investmentfonds, Wertpapiere, Kapitalmärkte und (S. 06, S. 15, S. Themenbereichen Investmentfonds, Wertpapiere, Kapitalmärkte und Delta, Andreas Hafenscher, privat, Roland Rudolph (S.dem 12, S.österreichischen 14) IMMOBILIENZERTIFIKATE zusätzliche Angaben nach dem österreichischen MedienVeranlagung; zusätzliche Angaben nach MedienVISION 10 Veranlagung; NACHHALTIGKEIT – VISION Raiffeisen KAG (S. 03, S. 05, S. 09, S. 11, S. 12, S. 15, S. 19, S. 20, S. S. 29) gesetz entnehmen Sie bitte dem Impressum auf www.rcm.at. gesetz entnehmen Sie bitte dem Impressum auf25, www.rcm.at. FEISEN + STRATEGIE BEI RAIFFEISEN Grafik-Design: [WORX] Multimedia Consulting GmbH Projektkoordination: Sabine Macha Projektkoordination: Lektorat: Mag. Josef Weilguni Sabine Macha EMENT CAPITAL MANAGEMENT RESEARCH Autoren: Mag. Wolfgang Pinner, Dipl.-Ing. Dr.techn. Alfred Strigl,Autoren: Mag. Wolfgang Pinner, Dipl.-Ing. Dr.techn. Alfred Strigl, Redaktionsschluss: Oktober 2023 Mag. Pia Oberhauser, Mag. Klaus Glaser, Dr. Heinz Macher Mag. Pia23. Oberhauser, Mag. Klaus Glaser, Dr. Heinz Macher Fotos: iStockphoto (S. 1, 4, 13, 22), beigestellt (S. 3, 6,7,9,16,21,25) Fotos: iStockphoto (S. 1, 4, 13, 22), beigestellt (S. 3, 6,7,9,16,21,25) Das ist eine Marketingmitteilung der IKEL 12 Grafik-Design: [WORX] Multimedia DISKUSSION: RESEARCHARTIKEL Consulting GmbH Grafik-Design: [WORX] Multimedia Consulting GmbH Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. NACHHALTIGKEIT BEIM Redaktionsschluss: 31.August 2018 Redaktionsschluss: 2018 SER IST WASSERRaiffeisen IST Capital Management31.August ist die Dachmarke der Unternehmen:
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PLANEN UND BAUEN
Raiffeisen Kapitalanlage GmbH DIE QUELLE Das ist10 eine Marketingmitteilung der DES LEBENS Das ist eine Marketingmitteilung der Raiffeisen Immobilien KapitalanlageGmbH. GmbH Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Raiffeisen Kapitalanlage BEST PRACTICE Raiffeisen Salzburg Invest GmbH -PROF. 18 INTERVIEW – UNIV.-PROF. Raiffeisen ist die Dachmarke der Unternehmen: Raiffeisen Capital Management ist die Dachmarke der Unternehmen: 16Capital Management NACHHALTIGE Rechtlicher Hinweis HMUTZ DIGmbH DR. STEFAN SCHMUTZ Raiffeisen Kapitalanlage Raiffeisen Kapitalanlage GmbH Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis hin zu Kapitalverlusten. Raiffeisen ImmobilienREVITALISIERUNG Kapitalanlage GmbH Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage Die vorliegende Information wurde erstellt und gestaltet GmbH von der Raiffeisen Kapitalanlage18Salzburg Invest Kapitalanlage L NR. 6 SDG-GOAL 6 m.Raiffeisen Raiffeisen GmbH NR. Salzburg Invest Kapitalanlage GmbH bzw. „Raiffeisen Gesellschaft b. H., Wien, Österreich („Raiffeisen Capital Management“
EBENS
KAG“). Die darin enthaltenen Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, lediglich der 20 Rechtlicher UNTERNEHMENSSTIMMEN Hinweis Rechtlicher Hinweis unverbindlichen Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauEWERNACHHALTIGKEITSBEWERVeranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, ten bis Personen hin zu Kapitalverlusten. Veranlagungen in Fonds sind mitund höheren verbunden, bis hin zuKAG Kapitalverlusten. zum Zeitpunkt der Ausarbeitung könnenRisiken jederzeit von der Raiffeisen ZUM THEMA BAUSTOFFE Die vorliegende Information wurde erstellt und gestaltet von der Raiffeisen KapitalanlageDie vorliegende wurde erstellt gestaltet der Raiffeisen ohne weitere BenachrichtigungInformation geändert werden. Jeglicheund Haftung der von Raiffeisen KAG imKapitalanlageWASSER TUNG DES THEMAS WASSER 20 Gesellschaft m. b. H., Wien, Österreich („Raiffeisen Capital Management“ bzw. „Raiffeisenm. b. H., Wien, Österreich („Raiffeisen Capital Management“ bzw. „Raiffeisen Gesellschaft Zusammenhang mit dieser Unterlage, insbesondere betreffend Aktualität, Richtigkeit oder
KAG“). Die darin enthaltenen Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen,KAG“). lediglich Dieder darin enthaltenen Angaben dienen, trotz sorgfältiger Recherchen, Vollständigkeit, ist ausgeschlossen. Ebenso stellen allfällige Prognosen bzw. Simulationen einer lediglich der UNTERNEHMEN IM FOKUS Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrau- Information, basieren auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauunverbindlichen FOKUS 24 unverbindlichen 22 UNTERNEHMEN IM FOKUS
PLAN
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SS ZUM SPLAN
ONDS
CORE
früheren Wertentwicklung in dieser Information keinen verlässlichen Indikator für künftige ten Personen zum Zeitpunkt der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen ten Personen Wertentwicklungen dar.KAGzum Zeitpunkt der Ausarbeitung und können jederzeit von der Raiffeisen KAG ohne weitere Benachrichtigung geändert werden. Jegliche Haftung der Raiffeisen KAG im Benachrichtigung ohneUnterlage weitere geändert eine werden. Haftung der Raiffeisen KAG im Die Inhalte dieser stellen weder ein Angebot, Kauf-Jegliche oder Verkaufsempfehlung Zusammenhang mit dieser Unterlage, insbesondere betreffendnoch Aktualität, Richtigkeit oder Zusammenhang dieser Unterlage, insbesondere Aktualität, Richtigkeit oder eine Anlageanalyse dar. mit Sie dienen insbesondere nicht dazu,betreffend eine individuelle AnlaINSIDE Vollständigkeit, ist ausgeschlossen. Ebenso stellen allfällige Prognosen bzw. Simulationen einer zu Vollständigkeit, ist ersetzen. ausgeschlossen. stellen allfällige Simulationen einer EU-AKTIONSPLAN ge- oder sonstige Beratung SolltenEbenso Sie Interesse an einemPrognosen konkretenbzw. Produkt früheren Wertentwicklung in dieser Information keinen verlässlichen fürIhnen künftige Wertentwicklung in dieser Information verlässlichen haben,Indikator stehenfrüheren wir gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur keinen Verfügung, Ihnen vorIndikator einem für künftige Wertentwicklungen dar. Wertentwicklungen dar.die Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG zur allfälligen Erwerb den Prospekt bzw. Die Inhalte dieser Unterlage stellen weder ein Angebot, eine Kaufoder Verkaufsempfehlung ABRISS ZUM Inhalte dieser wedersollte ein Angebot, eine Kauf-Beratungsgeoder Verkaufsempfehlung Information zuDie übermitteln. JedeUnterlage konkrete stellen Veranlagung erst nach einem FOOTPRINT-TEAM RUFT 28 noch eine Anlageanalyse dar. Sie dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anlanoch eine Anlageanalyse dar. Sie des dienen insbesondere nicht dazu, eine individuelle Anlaspräch und der Besprechung bzw. Durchsicht Prospektes bzw. der Informationen für EU-AKTIONSPLAN ge- oder sonstige Beratung zu ersetzen. Sollten Sie Interesse anAnleger einem gemäß konkreten ge-§ oder sonstige Beratung zu ersetzen. Sollten Sie Interesse an einem konkreten Produkt RAD-CHALLENGE INS LEBEN 21Produkt AIFMG erfolgen. haben, stehen wir Ihnen gerne neben Ihrem Bankbetreuer zur Verfügung, Ihnen vor stehen einem hingewiesen, haben, wir Ihnen gerne Ihrem Bankbetreuer zurhohe Verfügung, Es wird ausdrücklich darauf dassneben Wertpapiergeschäfte zum Teil RisikenIhnen in vor einem allfälligen Erwerb den Prospekt bzw. die Informationen für Anleger 21 AIFMG zur allfälligen Erwerb den Prospektvon bzw. diepersönlichen Informationen für Anlegerabhängt gemäß und § 21 AIFMG zur sichgemäß bergen§und die steuerliche Behandlung den Verhältnissen Information zu übermitteln. Jede konkrete Veranlagung sollte erst nach Änderungen einem BeratungsInformation zu übermitteln. Jede Die konkrete Veranlagung erst nach oder einem Beratungskünftigen unterworfen sein kann. Vervielfältigung vonsollte Informationen gespräch und der Besprechung bzw. Durchsicht des Prospektes bzw. der Informationen für gesprächdie und der Besprechung bzw. Durchsicht bzw. Informationen für NACHHALTIGE FONDS Daten, insbesondere Verwendung von Texten, Textteilen des oderProspektes Bildmaterial ausderdieser RAIFFEISEN-ESG-INDIKATOR Anleger gemäß § 21 AIFMG erfolgen. Anleger § 21Zustimmung AIFMG erfolgen. Unterlage, bedarf der gemäß vorherigen der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Wertpapiergeschäfte zum Teil hohe Risiken in Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass Wertpapiergeschäfte zum Teil hohe Risiken in sich bergen und die steuerliche Behandlung von den persönlichen Verhältnissensich abhängt bergenund und die steuerliche Behandlung von den persönlichen Verhältnissen abhängt und künftigen Änderungen unterworfen sein kann. Die Vervielfältigung von Informationen künftigen oder Änderungen unterworfen sein kann. Die Vervielfältigung von Informationen oder Daten, insbesondere die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial aus insbesondere dieser Daten, die Verwendung von Texten, Textteilen oder Bildmaterial aus dieser ESG-SCORE Unterlage, bedarf der vorherigen Zustimmung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Unterlage, bedarf der vorherigen Zustimmung der Raiffeisen Kapitalanlage GmbH.
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gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des österreichischen Umweltzeichens, Druckerei Odysseus Stavros Vrachoritis GmbH, UW-Nr. 830
INHALT INHALT
gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des österreichischen Umweltzeichens, Druckerei Odysseus Stavros Vrachoritis GmbH, UW-Nr. 830
EDITORIAL
Besuchen Sie uns auf unserer Webseite investment-zukunft.at!
Mag. (FH) Dieter Aigner Geschäftsführer der Raiffeisen KAG, zuständig für Fondsmanagement und Nachhaltigkeit
Liebe Leserinnen und Leser, gemäß einem Bericht der Vereinten Natio-
und IT-Unternehmen, die in Bereichen wie
dicken Mauern alter Ziegelhäuser bauphysi-
nen kommen 38 % der globalen CO2-Emis-
Wärmedämmung oder elektrische und
kalisch für ein gutes Raumklima und die tiefe
sionen aus der Bau- und Gebäudewirtschaft.
digitale Gebäudeinfrastrukturen tätig sind.
Fensterlaibung für eine natürliche Beschat-
Das ist ein enorm großer Anteil. Daher
Gleichzeitig mit der Reduktion von CO2 sol-
tung. In jedem Fall werden Akteur:innen, die
len mit Hilfe dieser Initiative auch zusätzliche
Maßnahmen im Sinne der Nachhaltigkeit
neue Arbeitsplätze geschaffen werden.
planen und dann auch umsetzen, an allen
werden außergewöhnliche Kraftanstrengungen notwendig sein, um bis 2050 einen klimaneutralen Gebäudebestand vorweisen
Stellhebeln benötigt.
zu können. Auf politischer Ebene ist der
Der politischen Seite gegenüber stehen
Wille dazu da. In ihrem Green Deal hat die
die Akteur:innen der Bau- und Gebäude-
Auch die Finanzwirtschaft ist Teil dieses wich-
Europäische Kommission angekündigt, die
wirtschaft: Bauherr:innen, Architekt:innen,
tigen Vorhabens. Ihr Beitrag muss sein, die
Investitionen zur Erhöhung der Energieeffi-
Immobilienentwickler, Unternehmen der
Industrie bei der Transformation zu unter-
zienz bei Gebäuden deutlich auszuweiten,
Bauindustrie, Wissenschafter:innen und vie-
stützen, Kreislaufwirtschaft zu fördern und
da aktuell rund 35 % der Gebäude über 50
le andere Stakeholder, die durch ihre Ent-
den Unternehmen, die die Notwendigkeit
Jahre alt sind und 75 % als energieineffizient
scheidungen ebenfalls viel Einfluss darauf
des Wandels noch nicht erkannt haben, bis
gelten. Im Rahmen einer Renovierungsof-
haben und haben werden, ob es uns gelingt,
auf weiteres auch kein Kapital zur Verfügung
fensive will die EU bis 2030 jährlich zusätz-
die CO2-Emissionen im Bausektor und beim
zu stellen. Wichtig wird es sein, mit den Un-
Gebäudebestand drastisch einzudämmen.
ternehmen im Dialog zu bleiben bzw. in den
diesem Bereich tätigen. Das sind enorme
Nicht immer muss dabei das Rad neu er-
Dialog zu treten und mit Engagement ge-
Summen, die gleichzeitig auch große Invest-
funden werden, und Anleihen von den Bau-
meinsam den ökologischen Fußabdruck zu
mentchancen in unterschiedlichen Sektoren
meister:innen der Vergangenheit können
verkleinern. Nachhaltig investieren 2.0 heißt,
offenbaren: Denn die Profiteure dieser Ini-
ebenfalls zur Nachhaltigkeit und zu einem
verantwortungsvoll in die Zukunft zu inves-
tiative sind unter anderem auch Industrie-
guten Raumklima beitragen. So sorgen die
tieren und die Transformation zu begleiten.
lich 275 Milliarden Euro an Investitionen in
EDITORIAL
03
BAUWIRTSCHAFT IM WANDEL
B UWIRTSCHAFT IM WANDEL: HERAUSFORDERUNGEN UND Die Königsdisziplin unter Investoren ist es, auf Basis vergangener Ereignisse die Zukunft einzuschätzen. So werden Trends, wachsende Geschäftsfelder und die Herausforderungen von morgen möglichst früh erkannt. Um Gebäude und Bauwirtschaft aus nachhaltiger Sicht zu betrachten, muss man alle Chancen sowie Probleme dieser vielseitigen Branche bewerten.
Für eine solide ESG-Bewertung bei Gebäu-
Auch Urbanisierung sowie der demographi-
den müssen – von Anfang des Lebenszyklus
sche Wandel befördern die Nachfrage nach
eines Hauses bis zum Abriss – alle Kompo-
Wohnraum. Städte wachsen und der Trend
nenten einberechnet werden. Das betrifft
zu mehr Wohnfläche pro Kopf steigt ebenso.
die Wahl des Baustoffes, die Nutzung des
All diese Faktoren führen dazu, dass immer
Gebäudes, die Ansätze der Kreislaufwirt-
mehr gebaut wird. Laut Statistik Austria la-
schaft sowie den Rückbau. Denn wie so oft
gen die Baufertigstellungen bei Wohnungen
gibt es bei der Einschätzung zur Nachhaltig-
im Jahr 2012 noch bei rund 50.000 neu er-
keit von Investitionsgütern kein eindeutiges
richteten Wohnungen pro Jahr, im Jahr 2021
Schwarz oder „Grün“. So sind beispielswei-
waren es bereits rund 70.000, mit steigender
se emissionsintensive Baustoffe sehr lang-
Tendenz. Aus der Investorensicht sind das
lebig, gar alternativlos für viele Bauprojekte.
alles Indizien für einen wachsenden Sektor.
Ohne Zement wird es keine Windkraftwerke geben. Dennoch kann und muss nachhal-
Wohnstrukturen schaffen guten sozialen
tiger gebaut und gewohnt werden, wichtig
Zusammenhalt und tragen wesentlich zum
ist jedoch, das „big picture“ nicht aus den
menschlichen Wohlbefinden bei. Adäqua-
Augen zu verlieren.
tes Wohnen ist ein Grundbedürfnis für alle
STEIGENDER GEBÄUDEBEDARF
04
LEITARTIKEL
Menschen und daher ein wichtiger Beitrag zur Armutsbekämpfung. Neben dem Wohnbau wird ein großer Anteil der zur Verfügung
Viele Trends deuten auf einen steigenden
gestellten Bauressourcen für Industrie, Infra-
Bedarf an Wohnraum hin. Eine wachsen-
struktur und Verwaltung aufgewendet. Eine
de Bevölkerung braucht mehr Raum zum
wachsende Wirtschaft und die Sicherstel-
Wohnen. Hinzu kommt, dass Familien kleiner
lung von Wohlstand sind ebenfalls Treiber
werden und mehr Menschen allein wohnen.
der Bauwirtschaft.
CHANCEN FÜR INVESTOREN UMWELTAUSWIRKUNGEN
Doch diese beträchtlichen Emissionen sind
Das Zurverfügungstellen von Gebäuden
nicht das einzige Problem. Neubauten und
bringt jedoch eine Vielzahl an Problemen
die damit verbundenen straßenbaulichen
mit sich. Allen voran: hohe CO2-Emissi-
Maßnahmen sind die größten Faktoren für
onen. Der Bau eines Massivhauses setzt
die Bodenversiegelung. Ist der Boden einmal
ungefähr 40 Tonnen CO2 frei. Skalier t
versiegelt, kann er nur mehr schwer be-
man diese Zahl auf europäische Ebene,
grünt werden – mit weitreichenden Folgen:
so macht allein die Bauindustrie 9,4 %
Die Biodiversität wird eingeschränkt und
der heimischen CO2-Emissionen aus, wo-
Ökosysteme werden zerstört.
noch nicht einberechnet sind. Rund 40 %
BODENVERSIEGELUNG
bei die Umweltfolgen der Nutzungsphase des Energiebedarfs der Europäischen Uni-
Die Bodenversiegelung führt darüber hinaus
on sind auf die Nutzung von Gebäuden
zu höheren Temperaturen, was mehr Hitze-
zurückzuführen und 38 % der globalen
tage und Tropennächte im Jahr zur Folge hat.
CO2-Emissionen gehen auf Gebäude zu-
Das ist der Grund, warum sich 30 Grad Cel-
rück. Im Hinblick auf die beschriebenen
sius Außentemperatur in Wien wesentlich
Herausforderungen sieht die EU-Initiative
wärmer anfühlen als in ländlicheren Gebie-
„Fit für 55“ vor, dass bis 2030 alle Neubau-
ten. CO2 wird durch Bauprojekte nicht nur
ten Nullemissionsgebäude sein müssen
direkt emittiert, sondern durch die fehlende
und bis 2050 alle bestehenden Gebäude
Grünfläche fällt gleichzeitig die pflanzliche
zu diesen umgewandelt werden sollen. In
Photosynthese – also die Umwandlung von
Anbetracht dieser Zahlen ist es wichtig,
Kohlendioxid in Sauerstoff – aus. Von 1995
nach alternativen Baustoffen Ausschau zu
bis 2021 ist die verbaute Siedlungsfläche
halten. Denn einer der geläufigsten und
Österreichs um 53 % gestiegen, dagegen die
billigsten Baustoffe ist Beton.
Bevölkerung nur um 12 %. Dadurch verliert
PROBLEMSTOFF BETON
Wenn man Beton als Baustoff benutzt, muss man den passenden Klebstoff verwenden, nämlich Zement. Für Massivbauten wird
Mathias Zwiefelhofer Sustainability Office bei der Raiffeisen KAG
Österreich unwiederbringlich rund 0,5 % seiner Agrarfläche jährlich.
ABFALL BAUSCHUTT
Wo Ressourcen verbraucht werden, ent-
darüber hinaus Stahlbeton benötigt. Diese
stehen Abfälle. Die Baubranche ist haupt-
meist aus Kostengründen eingesetzten Bau-
verantwortlich für einen großen Anteil des
stoffe wirken sich besonders negativ auf die
globalen Mülls. Bei Abrissen bilden sich
Emissionsbilanz einer Immobilie aus.
wortwörtlich Müllberge an Bauschutt. Beim
LEITARTIKEL
05
BAUWIRTSCHAFT IM WANDEL
06
LEITARTIKEL
NACHHALTIG INVESTIEREN | November | Ausg. 40
Abfallaufkommen innerhalb der EU führt
sätzlich großes Potenzial. So ist die Recyc-
das Baugewerbe die Tabelle mit 36 % an,
lingquote des Bauschuttes in Deutschland
wobei ein großer Teil an Müll deponiert
mit 75 % recycelten Materialien beachtlich.
werden muss. Somit werden lange Trans-
Andere Aspekte der Kreislaufwirtschaft, wie
portwege gefahren und wiederum Boden
die Wiederverwendbarkeit von Baustoffen
versiegelt. Recycling gestaltet sich je nach
und die Langlebigkeit, bieten ebenfalls große
Baustoff unterschiedlich, hat jedoch grund-
Chancen.
Grafik: Umweltauswirkungen
ZEMENT
Bauindustrie verursacht
9,4 %
der heimischen
INDUSTRIELLE BAUSTOFFE
CO2-Emissionen
NACHHALTIGE BAULÖSUNGEN
Quelle: Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. 2023
LEITARTIKEL
07
„
BAUWIRTSCHAFT IM WANDEL
„8 % der globalen CO2-Emissionen sind auf die Zementproduktion zurückzuführen.“
BAUEN DER ZUKUNFT
Beim ökologischen Bauen wird besonders
Die umfassenden Nachhaltigkeits-Risiken der
auf nachhaltige Roh- und Baustoffe ohne
Gebäudewirtschaft bedürfen einer vielsei-
toxische Bedenken geachtet, die biologisch
tigen Antwort. Technische Innovation muss
abbaubar, recyclingfähig und nachwachsend
mit Aspekten der Kreislaufwirtschaft und der
sind sowie möglichst regional gewonnen
idealen Baustoffwahl kombiniert werden. Es
und transportiert werden können.
bedarf eines pragmatischen Lösungsansatzes und nur die Verknüpfung von Maßnahmen kann zu einer zukunftsfähigen Bauwirtschaft
KREISLAUFWIRTSCHAFT
Die Kreislaufwirtschaft bietet große Hoff-
führen. Der wichtigste Ansatzpunkt ist die
nungen für eine Kehrtwende in der Bau-
Wahl des idealen Baustoffes. Für die Ener-
wirtschaft und bedeutet viel mehr als
giewende werden Beton und Zement un-
nur Recycling. Die Anwendungen der
ersetzbar sein (Stichwort Windräder, Was-
Kreislaufwirtschaft sind bereits in der Pla-
serkraftwerke usw.). Diese Baustoffe sind aus
nungsphase eines Projekts erforderlich.
Nachhaltigkeitssicht aber für den privaten
Kreislaufwirtschaft ist von entscheidender
Wohnbau und öffentliche Neubauten nicht
Bedeutung, wenn Baustoffe bei einem spä-
mehr zeitgemäß.Vielmehr bieten hier Massiv-
teren Abriss wiederverwendbar gemacht
holzlösungen oder Ziegel praktikable Alter-
werden sollen. Das Re-Use-Prinzip kann
nativen für viele Gebäude, auch wenn Beton
hierbei ein Gamechanger sein, denn von
derzeit noch kostengünstiger ist.
der Planungsphase bis zum Bauprozess
Grafik: Kreislaufwirtschaft in der Baubranche
Materialien reduzieren Produkte langlebiger gestalten
08
LEITARTIKEL
Re-UsePrinzip
Prinzip
Keep in Use
Langlebige Gebäude bauen Altbauten sanieren
NACHHALTIG INVESTIEREN | November | Ausg. 40
gibt es viele Möglichkeiten, Materialien zu reduzieren und Produkte langlebiger zu gestalten. Das Prinzip Keep in Use ist eben-
BAUSTOFF ZEMENT
Zement ist auf Grund seines langjährig
falls von zentraler Bedeutung: Langlebige
erprobten Einsatzes das Standardbin-
Gebäude reduzieren die Bodenversiege-
demittel in der Bauindustrie. Der Bau-
lung und den Ressourcenbedarf; Altbauten
stoff ist über den gesamten Lebenszyk-
kann durch Sanierungen ein zweites Leben
lus betrachtet problematisch: Da wäre
gegeben werden. Es ist wichtig, Gebäude,
einerseits der hohe Energiebedarf, wel-
Bauteile und Materialien so lange wie mög-
cher beim Erhitzen des Kalksteins auf
lich in Gebrauch zu halten und mit hohem
1.450 Grad Celsius entsteht, um den
Wert wiederzuverwenden. Somit ist die
sogenannten reaktiven Zementklinker
Hohlräumen der Erdkruste zu spei-
Sanierung und Renovierung von Bestands-
herzustellen.
chern. Betonbruch, der beim Abriss
gebäuden eine vielversprechende Möglich-
Mag. Alexander Toth Fondsmanager bei der Raiffeisen KAG
von Gebäuden anfällt, wird in der Re-
keit, Nachhaltigkeit in die Bauwirtschaft zu
Diesen Energiebedarf kann man in
gel als Schüttung „wiederverwertet“,
integrieren. Gebäudesanierung verlängert
Zukunft durch technische Optimie-
was aber keinem geschlossenen Kreis-
nicht nur die Lebensdauer von Immobilien,
rungen reduzieren, wobei die Anlagen
lauf entspricht. Beton sollte in Zukunft
sondern trägt auch dazu bei, die Energie-
idealerweise zur Gänze mit erneu-
daher nur mehr sehr selektiv und für
effizienz zu verbessern und den Ressourcen-
erbaren Energien betrieben werden.
langfristige Anwendungsfälle genutzt
bedarf zu reduzieren. Energieoptimierte
Andererseits wäre dann aber noch
werden, wo es derzeit keine techni-
Neubauten sind aus Nachhaltigkeitssicht
das durch den chemischen Prozess
schen Alternativen gibt.
besonders positiv zu bewerten. Allerdings
freiwerdende CO2 während des Kalk-
müssen auch bereits bestehende Gebäude
brennens, welches rund zwei Drittel
Spricht man vom Baustoff Beton, muss
berücksichtigt werden, wenn es um einen
der Emissionen ausmacht. Die Ant-
man auch den für die Zugfestigkeit
ganzheitlichen Blick der Nachhaltigkeit auf
wort der Zementindustrie zur Reduk-
notwendigen Bewährungsstahl be-
die Bauwirtschaft geht. Im Idealfall gäbe es
tion der Emissionen ist eine Teil-Sub-
trachten, welcher wie andere Indus-
nur energieeffiziente, perfekt abgedichtete
stituierung des Klinkeranteils durch
triemetalle Grundlage des technischen
Häuser. In der Realität ist das meist nicht
Beimischung von Zuschlagstoffen wie
Fortschritts ist. Die gute Kreislauffähig-
der Fall und nur eine oft kostenintensive
Hüttensand oder Flugasche – welche
keit von Stahl zeichnet sich dadurch
Sanierung gibt alten Gebäuden eine neue
allerdings nur in beschränkten Men-
aus, dass das Metall beliebig oft und
Chance, in nachhaltiger Form zu glänzen.
gen zur Verfügung stehen und nicht
ohne Qualitätseinbußen mit deutlich
emissionsfrei entstehen – oder aber
geringerem Energieaufwand wieder-
Mehr unter
auch, im großen Stil das entstehende
verwendet werden kann, als es bei
www.investment-zukunft.at
Kohlendioxid abzuscheiden und in
einer Neuproduktion der Fall wäre.
LEITARTIKEL
09
NACHHALTIGKEITSZERTIFIKATE FÜR IMMOBILIEN
IMM BILIENZERTIFIKATE
Die Definition von klaren und nachvollzieh-
Nachhaltigkeitszertifikate für Immobilien sollen Immobilienunternehmen – im Idealfall über den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie hinweg – dabei unterstützen, ihre Immobilien nachhaltig zu entwickeln, instand zu halten, zu verwalten und unter Umständen auch zu repositionieren, indem sie umweltfreundliche und soziale Praktiken fördern.
baren Standards soll zu einer möglichst hohen Objektivität und Transparenz beitragen. Ein unabhängiges Zertifikat kann einerseits das Bewusstsein für Nachhaltigkeit stärken, es andererseits aber auch Nutzern (also z. B. Mieter:innen) und Investoren erleichtern,
schiedene Zertifizierungsniveaus (Bronze,
Bauen) berücksichtigt neben ökologischen
Silber, Gold) für Gebäude an, die sich auf die
und sozialen auch ökonomische Aspekte
Am verbreitetsten sind die Zertifikate der
Qualität der Infrastruktur, hohe Energieeffi-
und bewertet unter anderem die Energie-
Anbieter LEED, BREEAM und DGNB/ÖGNI,
zienz, die Nutzung erneuerbarer Energieträ-
und Ressourceneffizienz, die ökologische
in Österreich wird zudem die klimaaktiv-Zer-
ger, den Einsatz ökologischer Baustoffe und
und technische Qualität sowie die Nut-
tifizierung häufig herangezogen. Die großen
den thermischen Komfort konzentrieren.
zerfreundlichkeit von Gebäuden. Es bietet
nachhaltige Immobilien zu identifizieren.
Anbieter zertifizieren sowohl Neubauten als
verschiedene Zertifizierungsstufen (Bronze,
auch Bestandsgebäude (nach unterschiedli-
Silber, Gold, Platin), aber auch Sonderzerti-
chen Kriterien); auch wird nach verschiedenen
fikate wie DGNB Diamant (für herausra-
Nutzungsarten unterschieden. Die folgenden
gende gestalterische Qualität) oder ÖGNI
Zertifikate sind auf den europäischen Immo-
Kristall (für herausragende soziale Nach-
bilienmärkten am häufigsten anzutreffen, wo-
bauXund schadstoffgeprüft ist ebenfalls ein
haltigkeit) an. Auch besteht die Möglichkeit,
bei jedes Zertifikat andere Schwerpunkte hat
österreichisches Zertifizierungssystem mit
ganze Quartiere, die nachhaltig geplant und
bzw. unterschiedliche Ausprägungen in den
Fokus auf Gebäudematerialien. Das Zer-
umgesetzt wurden, zu zertifizieren.
verschiedenen Bereichen (wie ökologische,
tifikat wird an Gebäude verliehen, deren
soziale und ökonomische Aspekte) aufweist.
Chemikalien- und Produktmanagement im Rahmen einer erweiterten Prüfung bewertet und bei denen die bauökologischen Vorgaben entsprechend umgesetzt wurden. Zudem werden die Ergebnisse im Rahmen von Raumluftmessungen kontrolliert.
klimaaktiv ist eine Initiative des Bundesmi-
In Österreich werden Gebäude vom Ko-
nisteriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie,
operationspartner ÖGNI (Österreichische
Mobilität, Innovation und Technologie und
Gesellschaft für Nachhaltige Immobilien-
Teil der österreichischen Klimastrategie. Das
wirtschaft) zertifiziert.
Programm fördert nachhaltiges Bauen und Sanieren, den Einsatz erneuerbarer Energi-
10
en, das Energiesparen sowie Mobilität. Der
Das
klimaaktiv-Gebäudestandard bietet ver-
(Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges
SPEZIAL
Zertifizierungssystem
der
DGNB
LEED-ZERTIFIZIERUNGSSYSTEM
Das LEED-Zertifizierungssystem (Leadership in Energy and Environmental Design)
Mag. Christoph Drdla, MBA, MIM Transaction Manager bei der Raiffeisen Immobilien KAG wurde vom U.S. Green Building Council
bewertet: Raumluftqualität, Wasserqualität,
(USGBC) entwickelt. Es legt Standards für
Ernährung, visueller Komfort, Bewegung,
energieeffiziente, umweltfreundliche und
thermischer Komfort, Raum- und Bauakustik,
nachhaltige Gebäude fest. Es gibt ebenfalls
emissionsarme und ressourcenschonende
verschiedene Zertifizierungsstufen (Cer-
Baumaterialien, Zufriedenheit, Gemeinschaft
tified, Silver, Gold, Platinum) und bewertet
und Innovationsansätze. Die erreichbaren
Kriterien wie Umweltleistung, Wassereffizi-
HQE (Haute Qualité Environnementale) ist
Niveaus reichen ebenfalls von Bronze über
enz, Energieeffizienz, Materialien und Res-
ein französisches Nachhaltigkeitszertifikat, das
Silber und Gold bis Platin.
sourcennutzung sowie Innenraumqualität
grundsätzlich auch international anwendbar ist;
und Innovation. Da es oft auf US-amerikani-
für Gebäude im Bau oder Betrieb, nachhaltige
Alle Gebäudezertifikate haben gemein-
sche Normen zugreift, ist es vor allem dort
Gebiete und Infrastruktur. Schwerpunkte lie-
sam, dass sie die Nachhaltigkeitselemente
verbreitet bzw. kommt zur Anwendung,
gen im Bereich Umwelt, Lebensqualität, Wirt-
einer Immobilie von unabhängigen Dritten
wenn US-Mieter größere Flächen anmieten.
schaftlichkeit und verantwortungsvolles Ma-
bewerten lassen und durch eine standardi-
nagement. Die Zertifizierungsniveaus lauten
sierte Bewertungssystematik – in der Regel
good, very good, excellent und outstanding.
mit verschiedenen erreichbaren Qualitätsni-
BREEAM-PROGRAMM
Das BREEAM-Programm (Building Research
veaus (wie Bronze, Silber, Gold) – dokumen-
Establishment Environmental Assessment
tieren. Einige Zertifikate (wie WELL oder
Method) wurde in Großbritannien entwi-
bauXund) fokussieren hier bewusst nur auf
ckelt und bewertet Gebäude hinsichtlich
einzelne Teilaspekte, andere nähern sich der
ihrer ökologischen, sozialen und ökonomi-
Nachhaltigkeitsthematik möglichst ganzheit-
schen Nachhaltigkeit anhand von Kriterien
lich und berücksichtigen auch ökonomische
wie Energie, Wasser, Materialien, Gesund-
Kriterien (wie z. B. die DGNB).
heit und Wohlbefinden. Die Zertifizierungs-
WELL ist ein Gebäudezertifikat, das auf
niveaus reichen von akzeptabel über befrie-
die Gesundheit und das Wohlbefinden der
Seit Inkrafttreten der EU-Taxonomie-Ver-
digend, gut und sehr gut bis exzellent. Im
Gebäudenutzer:innen abzielt. Mit einem
ordnung bieten einige der angeführten An-
deutschsprachigen Raum werden die Zer-
starken Fokus auf die Innenräume einer
bieter auch Überprüfungen von Gebäuden
tifikate vom TÜV Süd vergeben.
Immobilie werden folgende 10 Kategorien
hinsichtlich der Taxonomiekonformität an. Die EU-Taxonomie ist ein Klassifizierungssystem für Wirtschaftstätigkeiten, die einen
Grafik: Zertifizierungsniveaus am Beispiel DGNB
erheblichen Beitrag zur Erreichung definierter Umweltziele leisten. Zukünftig ist davon
VON PLATIN BIS BRONZE
auszugehen, dass diese Thematik auch noch mehr Berücksichtigung bei den Immobilien-
Gesamterfüllungsgrad
ab 80 %
ab 65 %
ab 50 %
ab 35 %
Mindesterfüllungsgrad
65 %
50 %
35 %
–%
Quelle: DGNB
* Diese Auszeichnung gilt nur für das Bestandszertifikat bzw. für das Zertifikat Gebäude Betrieb.
zertifikaten findet bzw. diese beiden Überprüfungen mittelfristig ineinander übergehen oder sogar miteinander verschmelzen werden.
SPEZIAL
11
Round-Table-Diskussion über das Moderation durch Mag. (FH) Dieter Aigner, Geschäftsführer der Raiffeisen KAG
Einbeziehen von Nachhaltigkeit beim Planen und Bauen
Über viele Jahrzehnte bestimmten Geschwin-
wirklichen richtigen Lösungen auch im rich-
digkeit, Profit und Effizienz die Bauwirtschaft.
tigen Kosten-Nutzen-Verhältnis zu finden.
Verlagert sich dieser Fokus nun hin zu ESG?
Dipl.-Ing. Marc Guido Höhne Geschäftsführer der Delta Projektconsult Wien
Johann Marchner Geschäftsführer Wienerberger Österreich
Dipl.-Ing. Dr. Karin Stieldorf Technische Universität Wien, Institut für Hochbau in
in
Mag. Alexander Toth Raiffeisen KAG
12
ROUND-TABLE-DISKUSSION
Marc Höhne: Das Thema, das uns derzeit
Sind Ihre Auftraggeber offen für mehr Nach-
alle am meisten umtreibt – sicherlich auch
haltigkeit bei ihren Bauprojekten?
durch den Krieg und die dadurch ausgelöste
Marc Höhne: Leider muss ich sagen, dass es
Energiekrise –, ist das Thema Energie. Dabei
da noch sehr wenig Verständnis dafür gibt,
geht es insbesondere um die Reduzierung
dass das so aufwendig ist. Und jetzt, wo die
des Primärenergiebedarfs u. a. durch einen
Energiepreise wieder gesunken sind, wird
höheren Einsatz von erneuerbaren Ener-
auch langfristig infrage gestellt, ob die getrof-
gien. Damit verbunden natürlich auch, weil
fenen Maßnahmen die richtige Lösung sind.
sonst wird es nichts bringen, eine wesentlich
Insbesondere wenn ich mit Industriekunden
höhere Energieeffizienz von Gebäuden. Im
spreche und wir eine Abschreibungszeit von
Neubau ist das nicht die große Herausfor-
mehr als vier Jahren haben, dann ist das The-
derung, da ist das lösbar, aber im Altbestand
ma sowieso schon passé. Dann wird nicht
sind große Schwierigkeiten zu bewältigen.
mehr weiter darüber diskutiert; und auch
Und wenn wir von Energiegewinnung spre-
wenn Immobilien im Industriebereich eine
chen, ist das der Einsatz von Geothermie
große Rolle spielen, dann liegt der Schwer-
und Photovoltaik. Aber im Altbestand gibt es
punkt halt doch oft auf dem Kerngeschäft
da eben sehr, sehr eingegrenzte Möglichkei-
und die Immobilie ist sekundär. Natürlich
ten, wenn wir vom innerstädtischen Bereich
gibt es bei den Immobilienbestandshaltern
sprechen. Da haben wir es mit sehr redu-
sehr unterschiedliche Herangehensweisen.
zierten Dachflächen und Grundstücken zu
Die großen institutionellen haben das The-
tun. Wie geht man also damit um? Viele un-
ma seit drei, vier Jahren auf dem Radar. Sie
serer Auftraggeber, das sehen wir halt auch,
sind gut vorbereitet und wissen zumindest
glauben, sie brauchen nur auf einer Check-
ansatzweise, wo sie hinwollen, was wichtig
liste von 10 Punkten 5 ankreuzen und dann
ist. Ich sehe aber auch viele gemeinnützige
haben sie das Thema erledigt. Wenn es so
Wohnbauträger, Entwickler, die noch ganz
einfach wäre, dann würden wir uns nicht alle
am Anfang stehen und die sich noch über-
ständig den Kopf zerbrechen. Am Ende ist
haupt keine Strategie zurechtgelegt haben,
es, unserer Erfahrung nach, eine Kombinati-
wie sie mit dem Thema umgehen sollen. Sie
on unterschiedlichster Maßnahmen, die zum
fischen noch im Trüben. Aus unserer Sicht
Erfolg führt. Und das ist bei jedem Projekt
ist es derzeit extrem wichtig, hier Sensi-
vielleicht eine ähnliche, aber nie wirklich die
bilisierungsarbeit zu leisten, um Kriterien
gleiche Lösung. Es muss zudem jedes Mal
und auch Wege aufzuzeigen, wie sie sich in
sehr viel Energie aufgewendet werden, die
Richtung Nachhaltigkeit bewegen können.
NACHHALTIG INVESTIEREN | November | Ausg. 40
„ FRÜHZEITIG PFLÖCKE EINSCHLAGEN“ Sie sind teilweise von der Vielzahl der Mög-
dann hat er gesagt, so, und jetzt gebe ich das
was die Fertigung betrifft. Unter Umständen
lichkeiten erschlagen. Meist ist es leider so,
dem Statiker, und das gebe ich dem Bautech-
auch, wie die Verbindung mit Dämmstof-
dass sie, wenn sie keine Strategie haben, sich
niker und das gebe ich dem Bauphysiker, und
fen aussieht. Der klassische Dämmstoff im
erstmal auf das stürzen, was ihrer Meinung
die sollen sich dann drum kümmern, ob das
Lehmbau war ja Stroh, aber die Mischung
nach am klimaschädlichsten ist. Anstatt ge-
Gebäude funktioniert oder nicht. So funkti-
aus Stroh und Lehm kann ich mir für die Zu-
nau das Gegenteil zu machen, nämlich das,
oniert es aber einfach nicht mehr. Ich muss
kunft im Neubau so nicht mehr vorstellen.
was am leichtesten umzusetzen ist. Wo sie
schon bei der Planung so viel wissen, dass
Man könnte allerdings Strohmatten verwen-
mit gezielten kleinen Eingriffen den größten
das Projekt in die richtige Richtung geht und
den, die auch als Dämmstoff gut einsetzbar
Effekt bewirken können. Da fehlt teilweise
nicht zum Schluss verworfen werden muss.
sind. Es gibt noch viel Forschungsbedarf, um
eben auch die Anleitung, mit dem Thema
Vernetztes Denken ist ein ganz wichtiges
Lehmbau wirtschaftlich und ökologisch er-
Nachhaltigkeit umzugehen beziehungsweise
Ziel geworden. Und zwar geht das – weil
folgreich zu machen und damit er letztlich
den Horizont zu erweitern.
Bauen eben sehr breit gefächert ist – von
auch angenommen wird. Auch gestalterisch
der Regionalplanung über die städtebauli-
muss noch einiges passieren. Und natürlich
Frau Stieldorf, Sie leiten den Lehrgang „Nach-
chen Aspekte bis hin zum Detail, wo ich mir
müssen die Menschen sensibilisiert werden,
haltiges Bauen“ an der TU Wien. Wie erleben
dann überlege, welche Baustoffe eingesetzt
damit sie Häuser aus Lehm auch annehmen.
Sie diesen Paradigmenwechsel, sofern es einer
werden sollen. Aber letztlich steht schon am
ist, und wo hapert es noch?
Beginn des Planens die Entscheidung, ob ich
Herr Marchner, als Geschäftsführer des Welt-
Karin Stieldorf: Der Lehrgang bietet einen
mit Holz, Beton, Stroh, anderen nachwach-
marktführers Wienerberger – Gebäude aus
sehr guten Einblick in die Materie. In letz-
senden Rohstoffen oder mit Ziegeln baue.
Lehm, was halten Sie davon?
ter Zeit hat sich da eine Veränderung er-
Jeder Baustoff hat seine Berechtigung, wenn
Johann Marchner: Mir ist sehr wichtig fest-
geben, die ganz spannend ist. Primär stand
er am richtigen Ort richtig eingesetzt wird
zustellen, dass wir alles haben, was wir für
ein Nachrüsten zu dem eigenen Wissen im
und dort die beste Lösung ist. Das vernetzte
nachhaltiges Bauen brauchen. Wir müssen
Fokus der Teilnehmenden. Inzwischen haben
Denken vom großen bis zum ganz kleinen
grundsätzlich nichts mehr erfinden. Wir
wir viele junge Akademiker:innen und Archi-
Maßstab ist wichtig. Aber auch der Standort
müssen nur definieren, welchen Anspruch
tekt:innen, die ihr Wissen erweitern wollen
ist für die richtige Lösung entscheidend: regi-
wir an Gebäude und deren Nutzung haben.
und im Umgang mit ihren Bauherren siche-
onal, topographisch und geographisch.
Wenn wir uns für Lehmbau entscheiden,
rer werden wollen. Sie wollen in der Dis-
dann müssen wir eben hinnehmen, dass
kussion nicht schwimmen, sondern fundiert
Werden Holz, Lehm und Stroh in Zukunft wie-
bestimmte Anwendungen bzw. Ansprüche
argumentieren können. Das finde ich vom
der eine größere Rolle spielen?
nicht mehr möglich sein werden. Man wird
Prinzip her eine wunderbare Basis. Aus mei-
Karin Stieldorf: Wir beschäftigen uns unter
beispielsweise bei einer normalen Wand-
ner Sicht ist es ganz, ganz wichtig, die Krite-
anderem mit dem Bau und der Sanierung
stärke eben keinen Küchenkasten mehr auf-
rien des nachhaltigen Bauens zusammenzu-
von historischem Lehmbau. Aber Dinge
hängen können. Wir müssen uns klar wer-
denken – das heißt, dass man nicht sagt, ich
verändern sich, und wenn der Einsatz von
den, was wir von den einzelnen Baukörpern
habe jetzt meinen Fokus und du hast deinen
Lehm wirtschaftlich Erfolg haben soll, wird
erwarten. Das hat einzig und allein damit zu
Fokus. Das war früher ja ganz klassisch. Der
er in der Zukunft anders erfolgen müssen.
tun, dass wir immer versuchen, jedes Ge-
Architekt hat ein Gebäude entworfen und
Da braucht es sicher einen neuen Zugang,
bäude von Beginn an individuell neu zu pla-
ROUND-TABLE-DISKUSSION
13
nen. Schaut man sich die Automobilindustrie
gieeffizienz. Wenn wir nicht versuchen, Din-
zen und diesen möglichst energieeffizient
an, dann verwendet diese heute Plattformen
ge, die die Bauphysik vorgibt, zu verbiegen,
zu brennen. Bereits seit Jahren nutzen viele
und baut aus diesen Plattformen Variationen,
dann haben wir alles, was wir brauchen, um
Unternehmen Ziegel in Baurestmassen als
tausende Variationen auf einer bestimmten
nachhaltig zu bauen. Und natürlich ist das
wertvolle Rohstoffquelle. Außerdem pro-
Plattform. Wir versuchen aber, jedes Ge-
auch eine Frage der Transparenz. Wir ökolo-
duzieren wir lokal, unsere Wertschöpfung
bäude immer wieder neu zu erfinden. Das
gisieren zwar den Baustoff Holz, hinterfragen
ist lokal, es bestehen kurze Transportwege
treibt den Aufwand und die Kosten.
aber nicht, wo er herkommt. Also bitte Ross
und wenn wir es jetzt auch noch schaffen,
und Reiter nennen.
den Produktionsprozess weiter zu dekarbonisieren, dann wette ich heute, dass Ziegel
Mit welchen Strategien machen Sie Ihr Produkt für eine nachhaltige Bauwirtschaft zu-
Wie ökologisieren Sie den Baustoff Ziegel?
beim ökologischen Fußabdruck praktisch
kunftsfit?
Johann Marchner: Wir bauen in Uttendorf
alle Werkstoffe um Längen schlagen kann.
Johann Marchner: Was uns sehr stark an-
gerade das weltweit erste CO2-freie Zie-
gelwerk, das nicht mehr mit fossilem Gas
Wie stellt sich das Thema aus Investorensicht
zählt nicht zuletzt das Thema Energie und
betrieben wird, sondern vollständig mit
dar?
das Thema CO2. Wenngleich ich sagen muss,
Ökostrom. Das Werk ist bereits in Bau. In
Alexander Toth: Schaut man sich den Anteil
dass wir bis zum heutigen Tag kein Versor-
Zukunft wird es also einen Ziegel geben, der
gungsproblem und auch kein Energiekos-
so gut wie keinen CO2-Fußabdruck bei der
der Baubranche am globalen CO2-Abdruck
treibt, ist das Thema Nachhaltigkeit. Dazu
Produktion hat. Ich kann nur unterstreichen,
Das ist sehr viel. Wir interessieren uns natür-
Verträge verfügen und die Ausschläge so
was auch Frau Stieldorf gesagt hat: Es geht
lich dafür, welche Innovationen hier helfen
nicht bei uns ankommen. Aber klar ist, dass
darum, gemeinsam zu arbeiten, und zwar
könnten, diesen Anteil zu reduzieren, und
bei der Ziegelproduktion nach wie vor Koh-
mit offenem Visier, dass wir gemeinsam et-
welche technischen Möglichkeiten es gibt,
lendioxid emittiert wird, weil wir auf der ei-
was erreichen und nicht am Menschen vor-
um die Transformation der Branche voran-
nen Seite fossiles Gas verwenden und weil
beiplanen. Unser aller Aufgabe ist es, erstens
zutreiben. Und das sind dann ganz viele klei-
es auf der anderen Seite der Ton als Rohstoff,
mit Zahlen, Daten und Fakten transparent
ne Bausteine.Technik spielt eine große Rolle.
zum Beispiel Dolomit oder Carbonate, ent-
umzugehen und zweitens den Lebenszyklus
Was die Baustoffe betrifft, so ist im Bereich
hält. Allerdings, wenn ich mir die Ringstraße
des Gebäudes in den Mittelpunkt zu stellen.
Zement und Klinkerherstellung schon sehr
in Wien ansehe, dann ist der Beweis erbracht,
Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns geleb-
viel passiert. Die Produktion ist schon viel
dass Ziegelgebäude 100, 150 und sogar 200
te Praxis. Wir produzieren seit Jahrzehnten
nachhaltiger möglich, und ein Teil lässt sich
Jahre halten und somit schon aufgrund der
rein mit Ökostrom. Wir renaturieren unsere
substituieren. Aber wenn es um Substituti-
Lebens- und Nutzungsdauer nachhaltig sind.
Steinbrüche beziehungsweise Tonvorkom-
on geht, dann sind wir schnell beim Thema
Und wenn Sie heute die Energiewerte eines
men. Nicht nur anhand der gesetzlichen
Regulator, der für bestimmte Nutzungen nur
alten Ziegelgebäudes mit einem baugleichen
Vorgaben, sondern auch weil uns das Thema
entsprechende Qualitäten zulässt. Wenn ich
Baukörper in moderner Bauweise verglei-
Biodiversität ein sehr wichtiges Anliegen ist.
dann verschiedene Chargen von Beton und
chen, dann schlägt das alte Gebäude oftmals
Und natürlich geht es auch darum, über-
Fertigbeton bekomme, ist der praktische
das neue deutlich in Hinblick auf die Ener-
haupt möglichst wenig Rohstoff einzuset-
Einsatz oft schwierig bis unmöglich.
tenproblem hatten, weil wir über langfristige
14
an, dann macht der Zement rund 8 % aus.
„FRÜHZEITIG PFLÖCKE EINSCHLAGEN“
NACHHALTIG INVESTIEREN | Juni | Ausg. 39
Im Gespräch mit Marc Höhne, Johann Marchner, Karin Stieldorf und Alexander Toth
Welche innovativen Entwicklungen spielen
unserer Engagements im direkten Dialog
Marc Höhne: Ich widme mich dem Thema
hier eine Rolle?
mit den Unternehmen bekommen.
Kreislaufwirtschaft nun schon seit mehr als
Alexander Toth: Die große Lösung, die der-
acht Jahren. Leider sind wir diesbezüglich
zeit im Raum steht, zielt auf Net Zero bis
Sanierung schlägt bei Nachhaltigkeit Neubau,
wirklich noch ganz am Anfang. Umgerech-
2050 ab. Das bedeutet, dass nicht vermeid-
ist das so?
net auf 100 Kilometer Strecke haben wir
bare CO2-Emissionen anders verwendet
Marc Höhne: Es wird immer Neubau geben.
vielleicht fünf Kilometer geschafft, maximal.
oder aus der Luft geholt werden müssen.
Da bin ich mir sicher. Aber viel entscheiden-
Das hat vor allem damit zu tun, dass die
Carbon Capture könnte dann ein großes
der ist: Wir müssen unsere Sanierungsquote
Stakeholder in der Bauindustrie bei der Her-
Thema werden, in das bereits jetzt extrem
von derzeit 1 % wirklich deutlich steigern.
stellung ihrer Baustoffe und Elemente noch
viel Kapital fließt. Wünschenswert wäre,
Wir müssen auf 3–4 % kommen, sonst wer-
nicht genügend miteinander zusammen-
dass Zement nur dort eingesetzt wird, wo
den wir die von der EU gesteckten Klima-
arbeiten, sondern vielfach in ihren eigenen
er notwendig ist, bei bestimmten Baupro-
ziele nicht ansatzweise erreichen, denn viele
Nischen unterwegs sind. Da braucht es noch
jekten wie Flusskraftwerken oder bei ande-
unserer Bestandsbauten sind einfach große
viel mehr Austausch untereinander. Worum
ren speziellen Bauanwendungen. Etwaige
Energieschleudern. Was den Neubau be-
geht es bei der Kreislaufwirtschaft am Ende?
zukünftige Alternativen zum Zement sind
trifft, ist die Ressourcenschonung entschei-
Wir wollen Materialien wiederverwenden,
dann natürlich für Investoren interessant.
dend, insbesondere dass wir die Standort-
aber nicht in einem Downcycling-Prozess,
Auch das Thema Energie ist von großem
wahl ganz anders priorisieren, als wir das
dass ich zum Beispiel Beton nach dem Ab-
Interesse. Denn ein großer Teil der Energie-
bisher tun. Hier wird einfach noch viel zu
bruch schreddere und dann als Tragschicht
ressourcen in Europa wird in Gebäude ge-
viel verkehrt gemacht, auch was die Wid-
im Infrastrukturbau wiederverwende. Hier
pumpt, und das ließe sich deutlich senken,
mungen betrifft. Ich finde es traurig, dass die
geht es darum, das Element, den Baustoff in
beispielsweise mit Rekuperation. Auch der
Stadt Wien in Rothneusiedl wirklich frucht-
einer Art und Weise des Upcyclings wieder-
Wasserverbrauch ließe sich zurückfahren.
barstes Ackerland zu Baugrund macht. Die
zuverwenden, wie er vorher schon da war.
Gebäudetechnik ist auf der Investment-
Nutzung weiterer Brown Fields in Wien und
Und davon gibt es zurzeit viel zu wenig. Es
seite ein großes Thema. Ebenso die Smart
Umgebung wäre hier alternativ zu bevorzu-
gibt gute Ansätze, aber meines Erachtens viel
City: Wie können Transportwege verkürzt
gen. Was für mich entscheidend ist, und das
zu wenig Austausch unter den Beteiligten,
werden, und wie lässt sich mit Ressourcen
bringt mich zur Investorensicht: Brown Field
beziehungsweise wenn wir unseren Auftrag-
optimaler umgehen? – Überall steht Ent-
sollte immer vor Green Field stehen. Green
gebern nahelegen, über standardisierte und
wicklung und Innovation dahinter. Unser
Field kann nur dann eine Option sein, wenn
modularisierte Technik nachzudenken, sind
Fokus liegt immer dort, wo etwas messbar
bestimmte Rahmenbedingungen erfüllt sind,
viele nicht bereit, den Mehraufwand in der
ist. Und nicht alles lässt sich hier quantitativ
wie zum Beispiel tote Böden, die nicht mehr
Planungsphase zu bezahlen und/oder hier
messen, hier braucht es die qualitative Be-
nutzbar sind. Jeder Quadratmeter, der ver-
als First Mover Entwicklungsarbeit zu leisten.
wertung der Expert:innen aus der Branche.
siegelt wird, ist ein Quadratmeter zu viel.
Wir orientieren uns am Datenmaterial, das
Wie könnte man diesen Austausch verbessern
wir zu den Unternehmen verfügbar haben,
Welche Rolle spielt Kreislaufwirtschaft in der
beziehungsweise überhaupt initiieren?
und an den Antworten, die wir im Rahmen
Baubranche?
Marc Höhne: Es muss hier einfach Foren ge-
ROUND-TABLE-DISKUSSION
15
ROUNDTABLEDISKUSSION
ben, wo sich die unterschiedlichsten Stake-
machen. Wir haben dazu umfangreich ge-
holder austauschen. Und es müsste auch der
forscht und Lösungen erarbeitet. Ein Beispiel,
Gesetzgeber dabei sein. Denn viele Themen
das mir für den mehrgeschossigen Wohn-
der Kreislaufwirtschaft sind zwar gut gedacht,
bau besonders gut gefällt, ist das Raumregal.
aber lassen sich gesetzlich gar nicht umsetzen.
Vom Konzept her ist das ein Skelettbau mit
Wenn ich heute eine Dämmplatte von ei-
Betondecken, die weit spannbar sind und
nem Bestandsbau wiederverwenden möch-
auch aktiviert werden können. Das ist ein
te, dann darf ich das teilweise nicht, sondern
großer Vorteil. Ich könnte auch recycelten
ich bin gezwungen, die Platte zu entsorgen.
Beton dafür verwenden. Damit habe ich
Die betroffenen Interessengruppen müssen
eine tragende Struktur, die sehr langlebig ist,
miteinander reden und hier muss auch der
und kann dann das, was rundherum ist, und
Änderungsbedarf erkannt werden. Das geht
alles, was dazwischen ist, außen und innen,
bis tief in das Normenwerk hinein. Wenn wir
an die Anforderungen des jeweiligen Klimas
uns an den heutigen Normen und Ausle-
oder den jeweiligen lokalen Charakteristika
gungen orientieren, dann sind viele unserer
entsprechend anpassen. Ich kann zwischen
Häuser einfach überdimensioniert, was die
der tragenden Struktur mit Holz arbeiten,
Technik betrifft. Hier müssen wir ganz klar
ich kann dort im Selbstbau gestalten und
zurückfahren. Wir brauchen bei der Ausle-
ich kann, selbstverständlich, auch Ziegel ein-
gung technischer Anlagen gegebenenfalls nur
setzen. Im Ergebnis habe ich eine langfristig
40–50 % gegenüber der Norm, um sie wirt-
tragende Struktur, die mit flexibleren, früher
schaftlich betreiben zu können. Hier spielen
austauschbaren Elementen umgeben ist.
also unterschiedlichste Faktoren mit hinein,
Das ist definitiv ein nachhaltiges Konzept.
die alle parallel angegangen werden müssen. Welche Rolle spielt die Kreislaufwirtschaft bei
16
Frau Stieldorf, ich nehme an, Sie schließen sich
Wienerberger?
dem inhaltlich an?
Johann Marchner: Lange Zeit hat man beim
Karin Stieldorf: Ja. Was mir bei diesen Über-
Bauen nur Stein auf Stein geschlichtet. Wir
legungen aber noch fehlt, ist das Klima. Wenn
haben jetzt aber mittlerweile fünf Ziegel-
wir uns ansehen, welche Baustoffe wo ver-
fertigteilwerke in Österreich, um es den
wendet werden, dann haben wir in Westös-
Menschen auf der Baustelle leichter zu ma-
terreich deutlich mehr Holz im Einsatz. Das
chen und Zeit zu sparen. Es gibt aber neben
ist auch berechtigt, denn je weiter oben ich
Ziegel keinen Baustoff – und ich denke, dass
mich befinde, desto weniger Probleme habe
ich ziemlich alle kenne –, der für sich allein
ich mit der Sommertauglichkeit. Im Osten
stehen kann. Wienerberger baut derzeit am
Österreichs hat Holz weniger Tradition im
Rosenhügel das Projekt Wildgarten mit acht
Bauen und ich brauche hier einfach mehr
Stockwerken. Wir bauen monolithisch, das
Masse, um Gebäude sommertauglich zu
heißt ein reines Ziegelmauerwerk. Das ist
„FRÜHZEITIG PFLÖCKE EINSCHLAGEN“
„
NACHHALTIG INVESTIEREN | November | Ausg. 40
„In Hinblick auf die Kreislaufwir tschaft werden wir der Wahl und dem Management der Baustoffe noch sehr viel mehr Aufmerksamkeit widmen müssen.“
voll rückbaubar am Ende des Lebenszyklus.
Deckenelementen, die gegossen sind und
welche Eigenschaften diese haben und wie
Der Bauherr – ein bekannter großer Bauträ-
sich nicht trennen lassen. Auch Altlasten sind
deren Lebenszyklus ausschaut. Damit ergibt
ger – baut das so, weil er es im Eigentum be-
ein Riesenthema, wenn man beispielsweise
sich vielleicht auch eine neue Formenspra-
hält. Und er weiß, warum er das macht, weil
an die Dämmwolle von vor 1996 denkt –
che, was nicht nur möglich, sondern durchaus
bei diesem Gebäude deutlich geringere Er-
vor der Regulierung. Das hat nichts mit der
erwünscht sein kann. Jedenfalls muss man mit
haltungskosten anfallen werden, zumindest
Dämmwolle von heute zu tun, die direkt in
Baustoffen in Zukunft anders und überlegt
im Bereich des Mauerwerks. Das sind aber
den Ziegeln eingesetzt wird. Manche Firmen
umgehen. Ich glaube, dass Building Informati-
genau die Dinge, die zeigen, dass wir nichts
sind hier sehr weit. Unsere Haltung ist, alte
on Modelling hier eine große Chance bietet,
neu erfinden müssen, es gilt nur, alle Betei-
Gebäude, wo technisch möglich, so lange
weil man im Planungsprozess den einzelnen
ligten zusammenzubringen, um nachhaltiges
wie möglich zu nutzen. Denn auch wenn
Baustoffen entsprechende Eigenschaften mit-
Bauen wirklich stärker ins Leben zu rufen.
ich ein Gebäude ausweiden und wieder
geben kann. Das könnte dazu führen, dass
In der Seestadt bauen wir aktuell ein Ob-
umbauen muss, weil ich vielleicht ein Büro-
man besser miteinander arbeiten und sich
jekt nach einem zehn Jahre alten Prinzip von
gebäude habe und Wohnraum will, ist das
digital auch besser vernetzen kann. Ich glaube,
Baumschlager Eberle, den ROBIN. Das Haus
in Hinblick auf Emissionen und ökologischen
dass es neue Produktionsformen geben wird
praktisch ohne Heizung und Kühlung. Ja, das
Fußabdruck deutlich besser – idealerweise
– vielleicht nicht im Ziegelbau, aber in ande-
Haus hat eine zweischalige massive Mauer
verbunden mit moderner Technik für die
ren Bereichen. Da sehe ich eben Chancen
– 2 x 38er-Ziegel. Nach vielen Jahren Er-
Wärmerückgewinnung und Lüftung. Na-
für Lehm, Stroh und andere nachwachsende
fahrung aus der Praxis kann ich aber sagen:
türlich geht es uns auch um den möglichst
Rohstoffe in spezifischen Projekten.
Das funktioniert. Was macht das Konzept so
sparsamen Einsatz von Rohstoffen.
Marc Höhne: Man meint immer, Nachhaltigkeit und Architektur würden zwangsläufig
erfolgreich? Man nutzt normale bauphysikalische Effekte, wie beispielsweise eine tiefe
Gibt es abschließend noch Appelle, Wünsche,
miteinander kombiniert sein. Doch das ist
Fensterlaibung, die zu einer natürlichen Be-
Bemerkungen?
leider nicht so. Es wird besser, und insbeson-
schattung führt, und nutzt zudem die natür-
Johann Marchner: Mein Appell geht an die
dere die junge Generation an Architekten
liche Speichermasse des Ziegels.
Politik: Bitte hört auf, bestimmte Baustoffe
und Architektinnen brennt für das Thema
auch ideologisch bis zum Tode zu fördern.
Nachhaltigkeit. Sie ist aber auch mit einer
Welche Möglichkeiten bietet die Kreislaufwirt-
Wenn wir Holz wollen, dann bitte österrei-
großen Frustration konfrontiert, denn bei
schaft an den Kapitalmärkten?
chisches Holz, aus nachhaltiger Holzwirt-
90 % aller Projekte, die gemacht werden,
Alexander Toth: Kreislaufwirtschaft bedeu-
schaft. Und das transparent über einen Her-
fällt oftmals die Nachhaltigkeit der Wirt-
tet, dass man das Gebäude am Lebens-
kunftsnachweis sichergestellt.
schaftlichkeit zum Opfer. Damit das nicht
ende wieder sortenrein und schadstofffrei
Karin Stieldorf: In Hinblick auf die Kreislauf-
passiert, muss Nachhaltigkeit in der Unter-
komplett in Einzelteile zerlegen und diese
wirtschaft werden wir der Wahl und dem
nehmensstrategie verankert sein und muss
Teile dann wieder nehmen und neu mit
Management der Baustoffe noch sehr viel
von hier auf die Projektebene weiterent-
ihnen bauen kann. Da spielen aus Investo-
mehr Aufmerksamkeit widmen müssen. Sie
wickelt werden, um sie letztendlich in alle
rensicht ganz viele Themen mit hinein, die
ist ein neuer Teil im Planungsprozess, der in
wesentlichen Prozesse implementieren zu
schwierig sind: angefangen beim Ziegel, den
Verbindung mit den anderen Parametern der
können. Das bedeutet dann auch, frühzeitig
ich dann – aus regulatorischen Gründen –
Nachhaltigkeit steht. Das heißt, es wird zuneh-
Pflöcke einzuschlagen, die man hinterher
nicht neuerlich benutzen darf, bis zu den
mend wichtig, welche Baustoffe man wählt,
nur noch schwer versetzen kann.
* Neue Grundschulen
Redaktionelle Bearbeitung: Mag.a Pia Oberhauser
ROUND-TABLE-DISKUSSION
17
DIE ENTWICKLUNG DER PARISER IMMOBILIE JEUNEURS ZU UFO PARIS
BEST PRACTICE NACHHALTIGE R VITALISIERUNG Obwohl Gebäudezertifizierungen im Jahr
2006 startete die Geschichte der Raiffeisen Immobilien KAG mit dem Bürogebäude Jeuneurs mit einem ersten Schreckmoment, als just am Tag des sogenannten Closings – dem Tag der Kaufpreisüberweisung – eine Teeküche im fünften Stock abbrannte. Letztlich gelang es der Immo-KAG aber, die Transaktion für einen von ihr verwalteten Immobilienfonds etwas verspätet erfolgreich abzuschließen.
2014 im Immobilienmarkt noch nicht so verbreitet waren, strebte die Immo-KAG bereits damals als langfristig orientierter Investorenvertreter aus Nachhaltigkeitsüberlegungen Gebäudezertifizierungen an. Bevor aber das Projekt tatsächlich umgesetzt werden konnte, musste in mühsamster
Das Objekt war ursprünglich 1972 mit
ness District, CBD) in Paris und primär von
Kleinarbeit die Zustimmung der Mehrheit
sechs Obergeschossen und ca. 5.800 m²
Mietern aus dem IT-Sektor nachgefragt.
der rund 120 Miteigentümer:innen der Tiefgarage sowie die Entmietung des Objektes
Nutzfläche – sowie ungewöhnlicherweise
18
einer im Miteigentum befindlichen separa-
Aufgrund des zunehmenden Drucks auf die
zur zeitnahen Umsetzung erreicht werden.
ten Tiefgarage mit sieben Untergeschossen
Mieten im Hinblick auf Gebäudealter und -zu-
Damit gab es grünes Licht für eine Projekt-
und 300 Stellplätzen – errichtet worden. Im
stand wurde 2014 ein Architekturwettbewerb
entwicklung und Bauantragsplanung.
Wesentlichen befand sich das Objekt zum
für ein Sanierungskonzept durchgeführt, aus
Zeitpunkt des Ankaufes im ursprünglichen
dem das Architekturbüro Axel Schoenert Ar-
2016 wurde bei der Behörde der Bauantrag
Zustand, das heißt, es war nie durchgreifend
chitectes als Sieger hervorging. Die sehr gute
für die Sanierung mit einer komplett neuen
saniert worden. Charakteristisch war die
Bausubstanz der Tragstruktur aus den frühen
Glasfassade eingebracht. Allerdings bestand
vorgesetzte Betonfassade mit der für die Ar-
70er-Jahren, und die bereits maximale Be-
die „Commission du Vieux Paris“ (eine aus
chitektur der 60er- und 70er-Jahre typischen
bauung des Grundstückes, machten die Ent-
Expert:innen zusammengesetzte Kommissi-
massiven Betonstruktur. Trotz des Gebäu-
scheidung für eine durchgreifende Sanierung
on, die die Baubehörde hinsichtlich Gestal-
dezustands war die Immobilie aufgrund der
anstatt eines kompletten Neubaues leicht. Als
tung und Erhalt von Gebäuden berät) darauf,
guten Lage voll vermietet. Der Bürobau be-
Parameter für die Sanierung wurden neben
die Fassade aus den 70er-Jahren unbedingt
findet sich im sogenannten „Sentier“-Quar-
ökonomischen Überlegungen auch Nachhal-
zu erhalten. In vielen Gesprächen konnten
tier, einem geschichtsträchtigen Viertel im
tigkeitskomponenten festgelegt:
die Kommission und die Baubehörde letztlich
zweiten Arrondissement von Paris, unweit
- Erhalt des Bestandes, soweit möglich
davon überzeugt werden, dass einer neuen
der alten Börse von Paris. Dieser Stadtteil
(Kostenersparnis)
war in den letzten 250 Jahren primär vom
- max. Flexibilität des Gebäudes in der
Textilhandel geprägt, ab den 1990er-Jahren
Nutzung (Vermietbarkeit)
aber aufgrund der Verfügbarkeit von ersten
- asbestfreies Gebäude (Gesundheit und
leistungsfähigen Datenverbindungen auch
Verwertbarkeit)
Heimat von Internet-Start-up-Unterneh-
- Optimierung der Energieeffizienz
men geworden. Trotzdem war der Standort
(Reduktion Betriebskosten)
zum Zeitpunkt des Ankaufs nicht Teil des
- Zertifizierung des Gebäudes
wichtigsten Geschäftsviertels (Central Busi-
(Qualitätsnachweis)
RESEARCH
DI Alfred Hajdu MSc Senior Asset Manager bei der Raiffeisen Immobilien KAG
Fassade der Vorzug zu geben war, vor allem
sorgfältige Baustoffauswahl sind eine Grund-
auch um die Asbestsanierung nicht künfti-
voraussetzung einer nachhaltigen Projekt-
gen Generationen zu überlassen. Um einen
entwicklung im Interesse des Eigentümers
Bezug zu dem Bestand aus den 70er-Jahren
und der Mieter. Damals war noch aufwändi-
herzustellen, wurde in Abstimmung mit der
ge Überzeugungsarbeit erforderlich.
Kommission die Fassadenplanung neu kon-
ECKDATEN UFO PARIS: www.ufo-paris.com Anschrift: 22–26, rue des Jeuneurs, 75002 Paris
zipiert. 2017 wurde der Bau schlussendlich
Nach Fertigstellung des Objektes erfolgte die
Baujahr: 1972
genehmigt und der letzte Bestandsmieter
Übergabe des gesamten Objektes an den
Nutzung: Büro
verließ Ende 2017 das Objekt. 2018 wurde
Mieter am 15. 3. 2020 – ausgerechnet am
Sanierung: 2018–2020
schließlich mit der umfassenden Sanierung
Tag des ersten Covid-Lockdowns. Die erfolg-
Bauherr: Raiffeisen Immobilien
begonnen, wobei nur die Tragstruktur (das
reiche Übergabe unter diesen schwierigen
Kapitalanlage-Gesellschaft mbH
Gebäudeskelett) bestehen blieb. Die Ga-
Rahmenbedingungen unterstreicht nochmals
Architekt: Axel Schoenert
rage mit ca. 300 Stellplätzen blieb über die
das Engagement beider Seiten, Mieter und
Architectes / Paris
gesamte Bauphase in Betrieb. Im selben Jahr
Vermieter, und die Qualität des Gebäudes.
Zertifizierungen erhalten:
wurde ein Mietvertrag mit einem einzelnen
- BREEAM Excellent
Mieter für die gesamte Bürofläche abge-
Heute sind die schwierigen Momente und
- HQE Excellent
schlossen. Im Fokus stand dabei die Zertifi-
großen Anstrengungen vergessen und das
- BBC Renovation
zierung des Mietvertrages als „Green Lease“
nunmehr als „UFO Paris“ bezeichnete Ob-
- Wired Score Platinum
über den gesamten Vertragszeitraum. Eben-
jekt ist ein Core-Objekt im von der Raiffei-
- Well Gold
so wurde darauf bestanden, auf die Auswahl
sen Immobilien KAG verwalteten Portfolio.
Key Facts:
der Materialien im Mieterausbau Einfluss
UFO Paris ist eine der modernsten Büroim-
7.800 m² Mietfläche /
nehmen zu können, zum Beispiel sollte kein
mobilien im Zentrum von Paris und eines von
7 Obergeschosse
PVC eingebaut werden.
nur fünf Objekten mit einer Wired Score-
1.360 m² Regelgeschoss
Platin-Zertifizierung. Der zentrale Standort
teilbar auf 3 variable
Heute – 5 Jahre später – ist dies eine Selbst-
hat sich von einer guten Lage zu einer ex-
Einheiten pro Geschoss
verständlichkeit, und Zertifizierungen zur
zellenten Lage und Business Location als Teil
6,5 m² / Person, insgesamt
Dokumentation der Objektqualität und eine
des CBD entwickelt („Lage, Lage, Lage“).
für bis zu 1.000 Mitarbeiter Freiflächen: begrünter Innenhof / Dachterrassen / Green Wall
Falls Sie sich fragen, warum eigentlich UFO Paris? Hier ist die Antwort: „Unique Flexible Offices“.
Von einer höchst erfolgreichen Immobilienentwicklung berichtet der für Frankreich verantwortliche Asset-Manager Alfred Hajdu.
RESEARCH
19
Herbert Perus Sustainability Office bei der Raiffeisen KAG
UNTERNEHMENS Die Baustoffindustrie ist aufgrund des vergleichsweise hohen Anteils an den weltweiten Treibhausgasemissionen einer der wichtigsten Bereiche im Hinblick auf die Pariser Klimaziele. Zu den Engagement-Aktivitäten des Fondsmanagements von Raiffeisen Capital Management zum Thema Baustoffe gehört auch der Dialog mit einigen der größten Produzenten von Beton, Ziegeln und Zement. Im Zuge dieser Engagement-Akti-
Mathias Zwiefelhofer Sustainability Office bei der Raiffeisen KAG
vitäten wurden weltweit rund 20 Unternehmen zu ihren Ambitionen, die Baustoffbranche nachhaltiger zu machen, befragt. Mit folgenden Fragen wurden die Unternehmen konfrontiert: 1 Wie trägt Ihr Unternehmen mit seinen Baumaterialien zu einer nachhaltigen Baupraxis bei, insbesondere in Anbetracht der hohen CO2-Intensität im Bausektor? 2 Welche Maßnahmen und Strategien haben Sie eingeführt, um den CO2-Fußabdruck Ihrer Produkte zu verringern und einen positiven Einfluss auf die Erhaltung der Umwelt zu haben? 3 Wie integriert Ihr Unternehmen Technologien oder Praktiken zur Kohlenstoffabscheidung in den Betrieb, und welche Auswirkungen erwarten Sie dadurch auf den Ausgleich der mit der Herstellung und Verwendung Ihrer Baustoffe verbundenen Kohlenstoffemissionen? 4 Wenn Ihr Unternehmen Technologien oder Praktiken zur Kohlenstoffabscheidung einsetzt, können Sie die dadurch erzielten Kohlenstoffeinsparungen quantifizieren?
20
RESEARCH
NACHHALTIG INVESTIEREN | November | Ausg. 40
STIMMEN ZUM THEMA BAUSTOFFE 5 Wie gehen Sie mit dem Ressourcenverbrauch bei der Herstellung Ihrer Baustoffe um, und welche Schritte haben Sie unternommen, um die Langlebigkeit und Wiederverwertbarkeit Ihrer Produkte zu gewährleisten und so eine nachhaltigere Kreislaufwirtschaft in der Bauindustrie zu fördern? 6 Welchen Stellenwert hat in Ihrem Unternehmen die Sicherheit Ihrer Mitarbeiter:innen, und welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um Arbeitsunfälle zu reduzieren? Können Sie Statistiken oder Daten über die Häufigkeit und Schwere von arbeitsbedingten Verletzungen in Ihrem Betrieb in den letzten Jahren vorlegen?
1 & 2 (Buzzi Unicem, Italien)
bis zu 8 % der Treibhausgasemissionen von
Mit 8 % der globalen Emissionen gehört die
Buzzi Unicem einsparen könnte. Außerdem
Zementproduktion zu den größten Verursa-
setzt das Unternehmen auf Carbon Capture,
chern des Klimawandels. Es gibt einige Ansät-
Produktoptimierungen und die Verwendung
ze, wie man Zement nachhaltiger produzie-
von erneuerbarer Energie. Für Buzzi Unicem
ren könnte. Ein Weg dazu ist die Reduktion
ist die Produktion von nachhaltigen Baustof-
des Anteils des energieintensiven Klinkers im
fen Teil der Geschäftsstrategie. Das Unter-
Zement. Zementklinker ist der Teil des Bau-
nehmen betont die wachsende Nachfrage
stoffes, der für die Aushärtung des Betons
nach kohlenstoffarmen Gebäuden und sieht
notwendig ist. Das italienische Unternehmen
auch auf Seiten von regulatorischen Anfor-
Buzzi Unicem hat das Ziel, den Klinkeran-
derungen einen unternehmerischen Vorteil.
teil von 75,4 % im Jahr 2021 bis 2030 auf
Das alles führt laut Buzzi Unicem zu einem
67,3 % zu reduzieren. Allein diese Maßnah-
wachsenden Bedarf an seinen nachhaltigen
me könnte den gesamten CO2-Ausstoß von
Produkten.
weitere Möglichkeit, CO2 einzusparen, ist es,
3 & 4 (Heidelberg Materials, Deutschland)
zu fördern. Dabei ist die schnelle Karbonisie-
onen während der chemischen Prozesse
Buzzi Unicem um bis zu 9 % reduzieren. Eine
die natürliche Aufnahmefähigkeit von Beton
rung wichtig, welche laut eigenen Angaben
Da ein erheblicher Anteil der CO2-Emissi-
der Zementherstellung entsteht und diese
RESEARCH
21
UNTERNEHMENSSTIMMEN ZUM THEMA BAUSTOFFE
22
RESEARCH
NACHHALTIG INVESTIEREN | November | Ausg. 40
schwer einzusparen sind, wird oft auf nach-
geringeren Ressourcenverbrauch führen,
gelagerte Möglichkeiten gesetzt, um Pro-
bedeutet jedoch ein Risiko für die Produkt-
dukte nachhaltiger zu machen. Innerhalb der
qualität des Zements. Der weltweit größte
Zementbranche wird die sogenannte Koh-
Baustoffproduzent Holcim mischt in seinen
lenstoffabscheidung (Carbon Capture) als
Schweizer Produktionsanlagen bereits 20 %
mögliche Lösung genannt. Hierbei werden
recycelte Materialien bei gleichbleibender
die entstandenen CO2-Emissionen abgefan-
Produktqualität bei. Im Gespräch mit Raif-
gen und endgelagert. Heidelberg Materials,
feisen Capital Management betont das Un-
mit dem Hauptsitz in der gleichnamigen
ternehmen, dass unterschiedliche Gebäude
deutschen Stadt, bezeichnet sich selbst als
unterschiedliche Qualitätsansprüche haben.
Vorreiter in dieser Technologie. Das Unter-
Es bedarf seitens der Bauaufsichten offene-
nehmen testet die Abscheidung von hoch-
rer Gesetze, so wären größere Mengen an
reinem CO2 aus den Klinkerproduktions-
Beimischungen für viele Gebäude möglich.
prozessen. Die abgetrennten Kohlenstoffe
Beton hingegen ist laut Holcim ideal recy-
wird das Unternehmen für die Weiterver-
celbar und kann durch Zermahlen und Sor-
arbeitung von synthetischen Kraftstoffen, für
tieren mehrfach recycelt werden.
die Kultivierung von Mikroalgen oder für die Dekarbonisierung von Recyclingbeton ver-
6 (Builders FirstSource, USA)
wenden. Heidelberg Materials ist das erste
Bei der Herstellung von Baustoffen sind
Unternehmen in der gesamten Industrie,
Arbeitsunfälle nicht auszuschließen. Umso
das eine großtechnische Anlage zur Koh-
wichtiger ist es für Produzenten, präventi-
lenstoffabscheidung betreibt. Diese befin-
ve Maßnahmen zum Schutz der Mitarbei-
det sich im norwegischen Brevik und wird
ter:innen zu treffen und diese permanent zu
ab 2024 50 % der jährlichen Emissionen
schulen. Der zweitgrößte Baustoffproduzent
des Werkes abscheiden. Das Projekt ist seit
der USA, Builders FirstSource, hat seit 2020
2021 im Bau und wird, ohne die derzeitige
seine Unfallrate um 15 % reduziert. Um ein
Produktion zu stören, bis 2024 fertigge-
dauerhaftes Bewusstsein für Sicherheit zu
stellt. Die Anlage verwendet die sogenannte
schaffen, müssen alle Mitarbeiter:innen in
Amine-Technologie; dabei werden Schwe-
der Produktion an einer täglichen Sicher-
fel- und Stickstoffoxide ausgefiltert und un-
heitsbesprechung teilnehmen. Für das Jahr
terirdisch gelagert.
2023 hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, die Anzahl der Unfälle, um weite-
5 (Holcim, Schweiz)
re 10 % zu senken. Das wichtigste Ziel des
Die Beimischung von recycelten Baustoffen
Unternehmens ist es, diesen Wert auf 0 zu
in der Zementherstellung kann zu einem
bringen.
RESEARCH
23
STORA ENSO
UNTERNEHMEN IM FO KUS DER NACHHALTIGKEIT „,Tue Gutes für Menschen und den Planeten. Ersetze nicht erneuerbare Materialien durch erneuerbare Produkte‘ unterstreicht unsere Überzeugung, dass alles, was heute aus fossilen Materialien hergestellt wird, morgen aus einem Baum hergestellt werden kann, und verdeutlicht die Möglichkeit von Stora Enso, zu einer nachhaltigeren Zukunft beizutragen. Unser Ziel ist es, bis 2050 vollständig regenerative Lösungen anzubieten – Produkte, die mehr Kohlenstoff binden, als sie ausstoßen, und die Wiederherstellung der biologischen Vielfalt unterstützen. Wir haben uns für 2030 wissenschaftlich fundierte Ziele in drei Bereichen gesetzt, in denen wir die größten Auswirkungen und Möglichkeiten haben: Klimawandel, Biodiversität und Kreislaufwirtschaft. Diese ehrgeizigen Ziele beruhen auf der Grundlage einer verantwortungsvollen Unternehmensführung.“ Stora Ensos Zielsetzung – Hans Sohlström, CEO
UNTERNEHMENSHISTORIE
Enso, hatte Stora mehr als 20.000 Mitarbei-
Sieht man sich die faszinierende Geschichte
ter:innen, einen Konzernumsatz von fast 45
des Konzerns Stora Enso an, muss man weit
Milliarden Schwedischen Kronen und war
in den Wirtschaftsannalen Europas zurück-
Besitzer von 2,3 Millionen Hektar Wald (un-
blättern, sogar bis ins 13. Jahrhundert! Der
gefähr ein Drittel der Fläche Österreichs) in
Grundstein der Unternehmensgeschichte
Schweden, Kanada, Portugal und Brasilien.
wurde durch den Erwerb einer KupfererzAbbaukonzession durch den schwedischen
Die Wurzeln von Enso reichen ins Finnland
Bischof Peter schon im Jahre 1288 gelegt.
des Jahres 1872 zurück. Da wurde die Säge-
Viele Kommentatoren meinen, dass der
mühle W. Gutzeit & Co gegründet, die sich
Konzern damit die älteste noch existieren-
1924 nach dem Industrieort Enso zuerst
de Gesellschaft der Welt ist. Sieben Jahr-
in Enso-Gutzeit und dann schlussendlich in
hunderte lang war der Kupferabbau das
Enso umbenannte.
Kerngeschäft dieser Gesellschaft namens
24
RESEARCH
Stora im schwedischen Falun, wobei der
Im Oktober 1998 vereinigten sich die drei
Marktanteil beim Kupferabbau im 17. Jahr-
Unternehmen Stora, Enso und Schweigho-
hundert bei zwei Dritteln weltweit lag. 1997,
fer, ein österreichisches Unternehmen, das
also ein Jahr vor dem Zusammenschluss mit
sich nach seiner Gründung 1642 zu einem
Herbert Perus Sustainability Office bei der Raiffeisen KAG
der größten Sägewerke und Holzunter-
einer fossilfreien Zukunft und das Erzielen
nehmen Europas entwickelt hatte, zu Stora
von positiven Auswirkungen auf die Um-
Enso, aktuell einem der größten Holzver-
welt. Das sollte Wirtschaftsräumen und
arbeitungs- und Papierkonzerne der Welt.
deren Gesellschaften auf der ganzen Welt
Dieser Status wurde auch durch den Zukauf
zugutekommen.
vieler Unternehmen erreicht, wie beispielsweise dem nordamerikanischen Papierkonzern Consolidated Papers um 4,9 Milliarden
BAUEN MIT HOLZ
Bei unseren Treffen mit Stora Enso konnten
Euro im Jahr 2000. Danach wuchs Stora
wir viele Fragen stellen und auch bei unter-
Enso weiter, vor allem durch Expansion in
schiedlichen Geschäftsbereichen ins Detail
Lateinamerika und Asien. Das Unterneh-
gehen. Unter anderem interessierte uns
men begann sich immer mehr auf digitales
der Zuwachs im Bereich von erneuerbaren
Publishing zu konzentrieren, indem es seine
Werkstoffen in der Bauwirtschaft. Das Un-
Druck- und Verlagsaktivitäten auf die Inter-
ternehmen antwortete uns folgendermaßen:
net- und Mobilfunkplattformen ausdehnte. Darüber hinaus wurde zunehmend der
„Unsere Reise begann vor ungefähr fünf-
Weg hin zu einem kreislauforientierten Ge-
zehn Jahren. Damals konzentrierten wir uns
schäftsmodell eingeschlagen.
stark auf den Markt für Einfamilienhäuser in der DACH-Region (also Deutschland, Ös-
In den 2010er-Jahren wurde die Weiterent-
terreich und die Schweiz). Das Geschäft ist
wicklung von Produkten auf Biomassebasis
kontinuierlich gewachsen und wir liefern
vorangetrieben und das Engagement für die
heute CLT (Cross Laminated Timber) auf
generelle Nachhaltigkeit im Konzern gestar-
globaler Ebene aus unseren vier CLT-Wer-
tet und Jahr für Jahr intensiviert, wie man
ken. (Als CLT wird Brettsperrholz verstan-
auch gut an den Aussagen des Chefs Hans
den, das aus mehreren Einschichtplatten
Sohlström erkennnen kann.
besteht, die mit Strukturklebstoff in abwechselnden rechten Winkeln verbunden sind. Es
Aktuell ist Stora Enso in über 30 Ländern
eignet sich optimal für große Decken, Dach-
aktiv tätig und beschäftigt mehr als 26.000
und Wandelemente und sorgt natürlich für
Mitarbeiter:innen. Es ist eines der weltweit
erheblich reduzierte CO2-Emissionen im
führenden Unternehmen im Bereich nach-
Vergleich zu Beton und Stahl.) Wir haben
haltiger Ressourcen und entwickelt kontinu-
auch LVL (Laminated Veneer Lumber) im
ierlich innovative Lösungen für die holz- und
Angebot. (LVL ist Furnierschichtholz, das aus
papierbasierten Produkte von heute und
mehreren Lagen ca. 3 mm starker, mitein-
morgen. Die Vision ist klar: die Gestaltung
ander verklebter Nadelholzfurniere, meis-
RESEARCH
25
STORA ENSO
tens Fichte oder Kiefer, besteht. Aufgrund
bäude in der entwickelten Welt aus Holz
der hohen Festigkeit und Steifheit lassen
gebaut sind. Was soll das heißen? Nicht, dass
sich im Vergleich zu Nadelvollhölzern bis zu
Holz in jedem Anwendungsfall dauerhaft ist,
zwei Drittel des Materials einsparen.) Wir
jedoch ist aber bei guter Planung, Konstruk-
beliefern verschiedene Kundensegmente
tion und Instandhaltung die Lebensdauer
(von Installationsfirmen und Generalunter-
von Holz nahezu unbegrenzt. Materialien
nehmern bis hin zu Immobilienentwicklern)
wie Stahl und Beton werden oft als haltba-
und ein breites Spektrum an Gebäudetypen
rer angesehen als Holz, aber umgekehrt sind
– von Einfamilienhäusern und mehrstöcki-
sie nicht haltbar, wenn die Planung, Konst-
gen Wohnhäusern bis hin zu Schulen, Büros
ruktion oder Wartung schlecht ist. Wir bau-
und Geschäftsgebäuden. Die langfristigen
en gerade unseren neuen Hauptsitz in Hel-
Aussichten sind sehr vielversprechend, da
sinki, der eine Lebensdauer von 100 Jahren
die Regulierung und andere Megatrends,
garantiert, aus Holz, aber wir glauben, dass
wie etwa Umweltgründe, die zugrunde lie-
er noch länger halten wird.“
genden Wachstumschancen untermauern. Außerdem schafft Holz im Vergleich zu Ge-
Stora Enso schätzt das Bauholzsegment bei
bäuden, die mit fossilen Materialien gebaut
etwa 20 % des Gesamtumsatzes mit Holz-
wurden, einen gesünderen Lebensraum für
produkten ein, wobei angestrebt wird, die-
die Menschen und ist ein flexibles Materi-
sen Anteil in einigen Jahren auf über 40 % zu
al, sowohl beim Bau als auch als Material
erhöhen. Aktuell baut Stora Enso nach eige-
selbst, zum Beispiel für erdbebengefährdete
nen Angaben etwa 2.000 bis 2.500 Projekte
Gebiete. Holzprodukte speichern während
pro Jahr. Beispiele sind die Universität in Sin-
ihrer Lebensdauer, die je nach Art des Pro-
gapur sowie ein Teilneubau des Technischen
dukts, des Gebäudes usw. sehr lang sein
Museums in Stockholm, das im Dezember
kann, CO2. Das Bauen mit Holz aus unseren
seine Pforten öffnet. In den letzten fünfzehn
Baulösungen geht schneller als mit anderen
Jahren wurden fast 20.000 Projekte, darun-
Materialien und spart auch Arbeitsstunden,
ter einige preisgekrönte, mit den nachhalti-
da mit Elementen gebaut wird.“
gen Werkstoffen von Stora Enso gebaut.
LANGLEBIG MIT HOLZ
Stora Enso ist ein sehr altes, aber immer
Für Bauen aus Holz stellt sich für viele die
innovatives Unternehmen, das wir gerne in
Frage der Langlebigkeit und Stabilität. Stora
den nächsten Jahren als konstruktiver und
Enso antwortete uns auf diese Frage so:
nachhaltiger Investor begleiten möchten. Dabei werden wir uns immer wieder über
26
RESEARCH
„Wir glauben, dass man mit Fug und Recht
die Fortschritte auf dessen nachhaltigem
behaupten kann, dass viele der ältesten Ge-
Weg berichten lassen.
NACHHALTIG INVESTIEREN | November | Ausg. 40
RESEARCH
27
FOOTPRINT-TEAM RUFT RAD-CHALLENGE INS LEBEN und gleichzeitig ein beachtliches
Nachhaltigkeit hat nicht nur bei den Investmentlösungen von Raiffeisen Capital Management (Raiffeisen KAG) einen hohen Stellenwert. Auch im Bereich „Betriebsökologisches Handeln“ gab es schon früh erste Maßnahmen (ÖKO-Business-Teilnahmen 2008 bis 2013), die gesetzt worden sind. So war es 2018 ein weiterer Schritt, als ein eigenes Footprint-Team ins Leben gerufen wurde, mit dem primären Ziel, ein dezidiertes Team mit laufenden Aktivitäten zur Steuerung, Messung und Reduktion des betriebsbedingten CO2-Fußabdrucks zu beauftragen. Das Team versucht stets die Vielfältigkeit von Arbeiten und Leben und die zahlreichen Schnittstellen zwischen Arbeiten und Privatem zu verbinden und Ideen aus beiden Welten zu finden. Und so kam es schließlich dazu, eine Rad-Challenge zu starten.
Ergebnis erzielt: – Ca. 2.700 Kilometer wurden im gesamten Mai zurückgelegt. – Das ergibt ca. 210 Kilometer pro „Pedalritter:in“ – und das zu weiten Teilen innerhalb von Wien! – Die CO2-Ersparnis kann mit
ca. 500 kg errechnet werden!
Die Werte der CO2-Ersparnis errechnen sich aus den gefahrenen Kilometern und der Annahme, dass diese Kilometer sonst mit
Ein wesentlicher Aspekt des Fußabdrucks
bzw. zurück. Hier hat das Footprint-Team
dem Pkw zurückgelegt worden wären. Für
der Raiffeisen KAG ist der verkehrsbeding-
angesetzt und den Arbeitsweg in die Klima-
die Berechnung wurde der durchschnittliche
te CO2-Ausstoß. Dieser ist gut ermittelbar
bilanz von Raiffeisen Capital Management
und für ein Dienstleistungsunternehmen
mit aufgenommen, um diese zusätzlich zu
CO2-Ausstoß einer allgemeinen Pkw-Flotte
mit Kund:innenbetreuung immer eine
den bestehenden Maßnahmen noch zu ver-
Gratwanderung. So wollen wir so oft und
bessern. Gesagt – getan: Im Rahmen der Ak-
intensiv wie möglich unsere Kund:innen
tion „Österreich radelt“ wurde im Mai 2023
betreuen, was naturgemäß allerdings zu
die Rad-Challenge von Raiffeisen Capital
ten persönlichen Ziele und die Reduktion
Dienstreisen führt. Selbstverständlich set-
Management ins Leben gerufen.
des CO2-Ausstoßes ist, dass durch einen
zen wir hier bereits auf diverse Ideen und Maßnahmen wie
– Forcierung hybrider oder gänzlich virtueller Meetings sowie – den sukzessiven Tausch der Fuhrparkflotte usw.
28
PLUS 350 BÄUME
Und beinahe noch wichtiger als die erreich-
Monat Radeln von 13 Kolleg:innen die Pflan13 Kolleg:innen haben sich die vielen guten
zung von 350 Bäumen unterstützt wurde,
Gründe fürs Radeln zu Herzen genommen:
die die Raiffeisen KAG im Rahmen der Ak-
– die Nutzung von Bahnreisen anstelle von Fahrten mit dem Kfz,
herangezogen.
tion „Wald4Leben“ für Aufforstung in Ös– Reduktion des Footprints der Raiffeisen KAG
terreich gespendet hat. Frau:Mann stelle sich die Frage, was an Aufforstung in Österreich
– Radeln macht fit
ermöglicht werden könnte, wenn jede:r
– Bewegung bringt gute Laune
durch ihren:seinen Arbeitsweg in einem Mo-
– Nur wer sich selbst verändert, kann
nat beinahe 27 Bäume pflanzen würde – un-
andere zu Änderungen motivieren
abhängig von eingesparten CO2-Emissionen.
ÖSTERREICH RADELT
– Jeden Tag ein Erfolgserlebnis
Nicht zu vergessen ist dabei die An- und
– Persönliche Ziele erreichen
Links:
Abreise der Mitarbeiter:innen ins Office
– …
www.radelt.at, www.wald4leben.at
INSIDE
Redaktionelle Bearbeitung: Mag. Bernhard Grubhofer
Oben: Durch die Rad-Challenge der Mitarbeiter:innen von Raiffeisen Capital Management konnten 350 weitere Bäume bei der „Wald4Leben“-Aufforstung gepflanzt werden. Rechts: Die Rad-Community (im Bild Lidija Semlak, Martina Rigatti, Bernhard Grubhofer und Claudia Palmetzhofer) ist für 2024 motiviert!
INSIDE
29
RAIFFEISENESG-INDIKATOR Der Raiffeisen-ESG-Indikator ist ein Bewer-
und Unternehmensführung anhand zahlrei-
Um den Raiffeisen-ESG-Indikator für einen
tungsmaßstab für die Nachhaltigkeitsleistung
cher Kriterien bewertet und zum Raiffeisen-
Fonds zu berechnen, werden die Bewertun-
eines Unternehmens bzw. eines Investment-
ESG-Indikator hochaggregiert. ESG steht
gen der investierten Unternehmen mit dem
fonds. Dabei werden für jedes Unterneh-
als Abkürzung für die Begriffe Environment,
Anteil des Unternehmens am Fondsvermö-
men die Dimensionen Umwelt, Gesellschaft
Social und Governance.
gen zum jeweiligen Stichtag gewichtet.
Rechtliche Hinweise f. S. 31: Die veröffentlichten Prospekte bzw.
PAXetBONUM-Aktien, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-
die Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG sowie die Basis-
Aktien und Raiffeisen-SmartEnergy-ESG-Aktien weisen eine er-
informationsblätter der Fonds der Raiffeisen Kapitalanlage-Gesell-
höhte Volatilität auf, d. h., die Anteilswerte sind auch innerhalb kur-
schaft m.b.H. stehen unter www.rcm.at unter der Rubrik „Kurse &
zer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten
Dokumente“ in deutscher Sprache (bei manchen Fonds die Basis-
ausgesetzt, wobei auch Kapitalverluste nicht ausgeschlossen werden
informationsblätter zusätzlich auch in englischer Sprache) bzw.
können. Die Fondsbestimmungen der Fonds Klassik Nachhaltigkeit
im Fall des Vertriebs von Anteilen im Ausland unter www.rcm-
Mix, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Diversified, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-
international.com unter der Rubrik „Kurse & Dokumente“ in eng-
Rent, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide und Raiffeisen-PAXetBONUM-
lischer (gegebenenfalls in deutscher) Sprache bzw. in ihrer Landes-
Anleihen wurden durch die FMA bewilligt. Der Klassik Nachhaltig-
sprache zur Verfügung. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte
keit Mix und der Raiffeisen-PAXetBONUM-Anleihen können mehr
steht in deutscher und englischer Sprache unter folgendem Link:
als 35 % des Fondsvermögens in Wertpapiere/Geldmarktinstrumente
https://www.rcm.at/corporategovernance zur Verfügung. Beachten
folgender Emittenten investieren: Österreich, Deutschland, Frank-
Sie, dass die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. die Vor-
reich, Niederlande, Belgien, Finnland. Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-
kehrungen für den Vertrieb der Fondsanteilscheine außerhalb des
Diversified kann mehr als 35 % des Fondsvermögens in Schuldverschrei-
Fondsdomizillandes Österreich aufheben kann.
bungen folgender Emittenten investieren: Frankreich, Niederlande, Österreich, Belgien, Finnland, Deutschland,Italien,Schweden,Spanien.
Veranlagungen in Fonds sind mit höheren Risiken verbunden, bis
Der Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent kann mehr als 35 % des Fondsver-
hin zu Kapitalverlusten. Im Rahmen der Anlagestrategie der Fonds
mögens in Wertpapiere/Geldmarktinstrumente folgender Emitten-
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Europa-Aktien und Raiffeisen-Nachhaltig-
ten investieren: Frankreich, Niederlande, Österreich, Italien, Groß-
keit-Rent kann überwiegend (bezogen auf das damit verbundene
britannien, Schweden, Schweiz, Spanien, Belgien, Vereinigte Staaten
Risiko) in Derivate investiert werden. Die Fonds Raiffeisen-
von Amerika, Kanada, Japan, Australien, Finnland, Deutschland. Der
Nachhaltigkeit-Aktien, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmergingMarkets-
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide kann mehr als 35 % des Fondsver-
Aktien, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Europa-Aktien, Raiffeisen-Nachhal-
mögens in Schuldverschreibungen folgender Emittenten investieren:
tigkeit-Momentum, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-US-Aktien, Raiffeisen-
Frankreich, Niederlande, Österreich, Belgien, Finnland, Deutschland.
Seite 31: Umweltzeichen für Nachhaltige Anlageprodukte: Das Österreichische Umweltzeichen wurde vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Infrastruktur & Technologie (BMK) für die Raiffeisenfonds Raiffeisen-GreenBonds, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ShortTerm, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Aktien, RaiffeisenNachhaltigkeit-Momentum, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmergingMarkets-Aktien, Klassik Nachhaltigkeit Mix, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Wachstum, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Europa-Aktien, Raiffeisen-SmartEnergy-ESGAktien, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien, Raiffeisen-PAXetBONUM-Anleihen, RaiffeisenNachhaltigkeit-EmergingMarkets-LocalBonds, Raiffeisen-Nachhaltigkeit-US-Aktien und Raiffeisen-PAXetBONUM-Aktien verliehen, weil bei der Auswahl von Aktien und Anleihen neben wirtschaftlichen auch ökologische und soziale Kriterien beachtet werden. Das Umweltzeichen gewährleistet, dass diese Kriterien und deren Umsetzung geeignet sind, entsprechende Aktien und Anleihen auszuwählen. Dies wurde von
30
RAIFFEISENESG-INDIKATOR
unabhängiger Stelle geprüft. Die Auszeichnung mit dem Umweltzeichen stellt keine ökonomische Bewertung dar und lässt keine Rückschlüsse auf die künftige Wertentwicklung des Anlageproduktes zu. Das Europäische Transparenz-Logo für Nachhaltigkeitsfonds kennzeichnet, dass die Raiffeisen KAG sich verpflichtet, korrekt, angemessen und rechtzeitig Informationen zur Verfügung zu stellen, um Interessierten, insbesondere Kunden, die Möglichkeit zu geben, die Ansätze und Methoden der nachhaltigen Geldanlage des jeweiligen Fonds nachzuvollziehen. Ausführliche Informationen über den Europäischen Transparenz Kodex finden Sie unter www.eurosif.org. Informationen über die nachhaltige Anlagepolitik und ihre Umsetzung der Raiffeisen-Nachhaltigkeitsfonds finden Sie unter www.rcm.at/nachhaltigkeit. Der Transparenz Kodex wird von Eurosif gemanagt, einer unabhängigen Organisation. Das Europäische SRI Transparenz-Logo steht für die oben beschriebene Verpflichtung des Fondsmanagers. Es ist nicht als Befürwortung eines bestimmten Unternehmens, einer Organisation oder Einzelperson zu verstehen.
NACHHALTIG INVESTIEREN | November | Ausg. 40
SFDR*
Raiffeisen-ESG-Indikator Raiffeisen-GreenBonds
76,54
Art. 9
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Aktien
75,63
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Diversified
75,03
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmergingMarkets-Aktien
63,09
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-EmergingMarkets-LocalBonds
78,76
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Europa-Aktien
78,65
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Mix
74,88
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Momentum
77,94
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ÖsterreichPlus-Aktien
76,61
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent
71,57
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-ShortTerm
72,24
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Solide
74,71
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-US-Aktien
72,70
Art. 8
Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Wachstum
74,95
Art. 8
Raiffeisen-PAXetBONUM-Aktien
69,95
Art. 8
Raiffeisen-PAXetBONUM-Anleihen
74,56
Art. 8
Raiffeisen-SmartEnergy-ESG-Aktien
79,73
Art. 9
Klassik Nachhaltigkeit Mix
75,35
Art. 8
Raiffeisen-ESG-Indikator: Die Raiffeisen Kapitalanlage-Gesellschaft m.b.H. analysiert laufend Unternehmen und Staaten auf Basis interner und externer Researchquellen. Die Ergebnisse dieses Nachhaltigkeitsresearch münden gemeinsam mit einer gesamtheitlichen ESGBewertung, inkludierend eine ESG-Risikobewertung, in den sogenannten Raiffeisen-ESG-Indikator. Der Raiffeisen-ESG-Indikator wird auf einer Skala von 0 bis 100 gemessen. Die Beurteilung erfolgt unter Berücksichtigung der jeweiligen Unternehmensbranche. * SFDR: Sustainable Finance Disclosure Regulation (dt. Offenlegungsverordnung) ist eine EU-Verordnung, die die Offenlegungspflichten von Finanzdienstleistern bzgl. der Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsthemen in ihren Prozessen und Produkten regelt. SFDR Art. 8: Der Fonds berücksichtigt im Zuge der Veranlagung ökologische und/oder soziale Merkmale. SFDR Art. 9: Der Fonds strebt eine nachhaltige Investition an.
Stand per 29.09.2023
RAIFFEISENESG-INDIKATOR
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Raiffeisen Capital Management steht für Raiffeisen Kapitalanlage GmbH. Erstellt von: Raiffeisen Kapitalanlage GmbH, Mooslackengasse 12, 1190 Wien, Stand: Juni 2022.