Westflugel hws 2013

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- Westflügel HWS 2013 Sehr geehrte Kommilitonen und Kommilitoninnen, viele Köpfe haben sich bei großer Hitze für diese Ausgabe geschunden. Doch wie ihr seht, war es nicht vergebens. Die Traditionszeitung der Universität Mannheim, erscheint auch in diesem Semester in seiner vollen Pracht. Im Redaktionsteam des Westflügels haben sich viele Veränderungen ergeben, deshalb wundert euch bitte nicht, falls euch diese Ausgabe größer und schwerer erscheint. Um es genauer zu sagen, das „Ein-Mann Referat“ hat seit der letzten Ausgabe gewaltigen Zuwachs bekommen, was eine noch vielfältigere und interessantere Ausgabe garantiert. Inhaltlich hat diese Ausgabe wieder einmal den Sinn zu unterhalten und zu informieren, wobei wir unseren Anspruch gerade an Letzteres stetig steigern wollen. Doch bedarf es hierfür weiterhin stetig wachsender Erfahrung. Abgesehen davon gibt es von zwei weiteren Neuerungen zu berichten. Ihr findet in dieser Ausgabe erstmalig wieder Artikel von und über El§a, ebenso wartet auf euch ein Professoreninterview mit einem „Nicht-Juristen“. Doch bevor es zu den spannenden Artikeln geht, möchte ich den geneigten Leser noch etwas aufhalten, und somit auch meiner Verantwortung als Chefredakteur entsprechend nachkommen. In meinem 2. Semester an der Universität Mannheim ist mir vermehrt ein Gefühl aufgefallen, obwohl aufgefallen weit untertrieben ist. Es ist sinnbildlich vor mir auf und abgesprungen, hat mich geschubst und mich immer wieder auf sich aufmerksam gemacht. Ich spreche von dem Gefühl welches man hat, wenn man das Schloss bei Nacht sieht. Das Gefühl wenn man nach längerer Abwesenheit wieder auf dem Ehrenhof steht. Oder auch das Gefühl, welches einen schmerzlich sticht, wenn man an eine andere Universität muss. Es ist das Gefühl der vollkommenen Zufriedenheit, des glücklich Seins, in Verbindung mit der hin und wieder aufflammenden Euphorie, welches jedoch mit der Zeit verblasst, da die Selbstverständlichkeit ihre Zähne in dieses Gefühl schlägt. Es darf nicht vergessen werden, dass man nicht nur Student an der Universität Mannheim ist, sondern auch Bewahrer, Erhalter und ein Teil der Zukunft der Universität Mannheim. Es ist nicht schön anzusehen, wenn Mülleimer überlaufen oder Toiletten unter Quarantäne gestellt werden müssen. Auch wenn die Glasscherben auf dem Ehrenhof bei Sonnenschein für ein schönes Lichtspiel sorgen, so sollte man seine endlose Kreativität doch etwas einschränken. Gleiches gilt für etwaige Kunstwerke auf den Statuen. Natürlich ist nicht jeder ein Verursacher. Doch jeder ist ein Betroffener. Bitte behandelt unser Schloss, euer Schloss, gut und haltet es sauber. Seid einfach dankbar für diese oft schwierige, aber auch schöne Zeit in Mannheim. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und einen angenehmen Start in das Semester, Manuel Scheiber

und die Fachschaft Jura 1|Seite

Fachschaft Jura - Westflügelreferat


- Westflügel HWS 2013 Hallo Erstsemester, herzlich willkommen an der Universität Mannheim. In euren Händen haltet ihr eure erste, hoffentlich aber nicht die letzte Ausgabe des Westflügels. Der Westflügel ist eine Zeitung von angehenden Unternehmensjuristen für angehende Unternehmensjuristen. Ihr findet darin immer wieder Interviews von ausgesuchten Professoren, spannende Artikel um, und über das Studium, sowie weitere nützliche Informationen. In den Jahren zuvor gab es eine extra „Ersti-Ausgabe“ des Westflügels, doch dieses Jahr wird ein Teil davon in der regulären Ausgabe integriert. Der Grund hierfür liegt darin dass für euch spezielle Informationsblätter und Flyer geplant sind, die bis zum Redaktionsschluss des Westflügels noch nicht fertig waren. Um etwaige Doppelarbeiten oder gar inkonsistente Aussagen zu vermeiden, haben wir deshalb gezielt auf eine vollwertige „Ersti-Ausgabe“ verzichtet. Jedoch findet in dieser Ausgabe auch der geneigte Ersti, Artikel die für ihn spannend und informativ sein können. Bitte beachtet für weitere Details das Inhaltsverzeichnis. Zum Beispiel findet ihr in dieser Ausgabe ein spannendes Interview von Professor Peitz, welchen ihr in den Vorlesungen „Grundlagen der Volkswirtschaftslehre“ nicht sehen werdet, jedoch seine Kollegen. Vorab möchte ich euch noch etwas aus meiner eigenen Erfahrung berichten. Die ersten Wochen an der Uni, um es umgangssprachlich auszudrücken, sind wirklich die Spannendsten. Ihr entdeckt so viele neue Dinge und lernt unendlich viele Menschen kennen. Ich verspreche euch, ihr werdet regelrecht überschüttet mit all diesen Eindrücken. Hierzu kann ich euch Eines empfehlen: Stresst euch nicht zu sehr, genießt die neuen Eindrücke und tastet euch langsam an diese neue Situation heran. Der wirkliche Stress beginnt noch früh genug, und keine Sorge, ihr werdet ihn nicht übersehen.

Abschließend möchte ich euch noch auf das inoffizielle Motto der Universität Mannheim hinweisen: „In omnibus veritas suprema lex esto - In Allem Wahrheit, sei das höchste Gesetz“ Lasst es euch ruhig etwas auf der Zunge zergehen und ruft es hin und wieder, bei manchen Entscheidungen und Taten, in euer Gedächtnis.

Ansonsten wünsche ich euch an der Universität Mannheim sehr viel Spaß und eine prägende Zeit, wir sehen uns sicherlich bald auf dem Campus. Noch einmal, Manuel Scheiber und die Fachschaft Jura

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- Westflügel HWS 2013 - Impressum -

-HerausgeberFachschaft Jura -ChefredakteurManuel Scheiber -Autoren/RedaktionsteamAnnika Bührle, Ann-Kathrin Meininger, Beyza Gedik, Manuel Scheiber -FremdautorenJulia Wildgans (El§a), Karim Baghlani (1. FC Ujurist), Marc Reisch (1. FC Mannheim Revolution) -Cover und LayoutManuel Scheiber

Kontakt: Universität Mannheim Fachschaft Jura L 13, 9 in Zimmer 314 Tel: E-Mail: Homepage: Facebook:

0621 - 181 1313 (rein plakativ) fsjura@uni-mannheim.de westfluegel.fsjura@uni-mannheim.de fsjura-uni-mannheim.de www.facebook.com/fsjura.mannheim 3|Seite

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- Westflügel HWS 2013 - Inhaltsverzeichnis Phänomen Jurastudent

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Hochschulpolitik - Wahlkampf - Damals war noch alles anders „die 68er Bewegung“

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Professoren im Gespräch - Interview mit Professor Dr. Falk - Interview mit Professor Dr. Schäfer

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Ersti-Rubrik - Wieder ganz unten und noch dazu keinen Plan von nichts - Fachschaftsvorstellung - FS-Rat-Referat „Ann Kathrin Meininger“ - Fetenreferat „Felix Bockenmühl“ - Veranstaltungsreferat „Elen Ghebreslassie“ - Referat für Studienmaterialien „Jana Heucher & Sophie Michel“ - Westflügelreferat „Manuel Scheiber“ - Mannheimer Besonderheiten - Interview mit Professor Dr. Peitz

Schätze aus dem Archiv (El§a Spezial)

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Kritiken - Der Fall Collini - Morgens 15:30 in Deutschland - Deutscher Einheitsbrei

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Sportteil - 1. FC. Mannheim Revolution - 1. FC UJurist

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Spiel und Spaß - Westflügel Gewinnspiel - Juristisches Gedankengut (auch Witze genannt)

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Nachwort

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Fetentermine

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- Westflügel HWS 2013 - Phänomen Jurastudent* – eine ganz besondere Spezies * In der Regel werden geschlechtsneutrale Begriffe verwendet. Wo dies nicht möglich erschien oder die Lesbarkeit beeinträchtigt, schließt die männliche Form die weibliche mit ein.

Typischer Smalltalk auf einer Studentenparty: „Und was studierst du?” – „Jura.” – „Boah, echt? Ist das nicht voll trocken und langweilig?!” Kleiner Tipp am Rande – versucht erst gar nicht, eurem Gegenüber weiszumachen, dass dies nicht der Fall sei. Erfahrungsgemäß werden die ausführlich dargestellten Beispiele, die zur Untermauerung der eigenen Ansicht, dass das Jurastudium so alltagsbezogen wie wohl kein zweites Studium ist, dienen sollen, von dem Gesprächspartner eher als Argumente für seine eigene These gesehen. Auch der Aussage - „Es stimmt übrigens genauso wenig, dass wir Paragraphen auswendig lernen müssen!“ - wird kaum Beachtung geschenkt. Die eingefahrenen, vereinfachenden und generalisierenden Denkschemata der breiten Masse, geprägt von Stereotypen und Klischees, sitzen einfach zu tief. Aber sind wir doch mal ehrlich – Klischees kommen eben auch nicht immer von ungefähr... ;-) „Erscheinungsbild oder wie erkenne ich einen Jurastudenten?“ Es ist nicht schwer die Spezies Jurastudent in freier Wildbahn, sprich auf dem Campus, zu erkennen. Frei nach dem Motto „Zeige mir dein Outfit und ich sage dir, was du studierst!“ Insgesamt gelten sie als grundsätzlich gut gekleidete Wesen. Die männlichen Vertreter der Spezies tragen gerne Poloshirts mit kleinen grünen Krokodilen darauf (Merke: Der Kragen wird nicht hochgestellt! Das ist das alleinige Privileg der BWLer.). Wahlweise auch Hemd und Sakko, dazu Cord- oder Stoffhose und Timberlands beziehungsweise jede Form von Leder- oder Anzugschuhen (mit etwas Glück erhascht man einen Blick auf RautenmusterSocken). Die ganz feinen Vertreter greifen für das alltägliche Lernen in der Bibliothek auf den altbewährten Anzug samt Krawatte zurück und im Winter sieht man an ihnen nicht selten den klassischen, karierten Burberry-Schal kombiniert mit einem langen schwarzen Mantel. Natürlich darf eine gewisse Art von Brille, der es gelingt, jeden Menschen intellektuell und gebildet wirken zu lassen, nicht fehlen. Statistisch gesehen tragen übrigens 70% aller weiblichen Vertreter schlichte Blusen, Blazer sowie hochgesteckte Haare und Perlenohrringe. Alle Jurastudenten sind stolze Besitzer riesiger Umhängetaschen, vollgestopft bis oben hin mit Lehrbüchern und Skripten, sowie Text- und Haftmarkern in jeder erdenklichen Farbe des Regenbogens. Nicht zu vergessen: Die kleine Tasche, die lässig am Handgelenk baumelt: Der Schönfelder, wahlweise Sartorius. „Kommunikation oder wie verstehe ich einen Jurastudenten?“ Standesgemäß verfügen Jurastudenten als angehende Juristen über einen erstaunlich großen Wortschatz, der sich schon in der Diskussion nur eines einzigen kleinen (Rechts-)Problems entladen kann. Allerdings wird in dieser Diskussion nicht zwingend eine zufriedenstellende Lösung gefunden, denn nicht selten können alle Meinungen problemlos nebeneinander stehen. Manche Ansichten des Diskussionspartners werden schlicht als Mindermeinungen deklariert – die eigene ist übrigens stets der herrschenden Meinung zuzuordnen - oder sind 5|Seite

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- Westflügel HWS 2013 gar für dieses Problem nicht passend. Der Jurastudent spricht fließend Konjunktiv. Seine rhetorischen Fähigkeiten gepaart mit analytischem Hinterfragen von so gut wie allem im Sinne von „Fraglich ist...“, sowie die rationale Anwendung jeglicher Form von Logik, und nicht zu vergessen die extrem ausgeprägte Überzeugungskraft, machen den Jurastudenten zu einem gefürchteten und wohl eher unangenehmen Diskussionsgegner. Folglich lautet das Fazit: Es sollte von jeglichen Gesprächen mit einem Jurastudenten abgesehen werden, in denen das Thema zwei oder gar mehrere Meinungen zulassen könnte. Stellt man Jurastudenten eine Frage, antworten sie stets: „Das kommt darauf an….” - und das tut es ja schließlich auch. Sehr häufig scheinen Anhänger der Spezies nach dem Vernehmen einer Frage leicht geistesabwesend. Sie schauen dann stumm ihren Gesprächspartner an und wirken irgendwie leicht angestrengt. Bitte nicht wundern, in dieser Zeit wird der Sachverhalt subsumiert - und wenn sie dann schließlich mit „(+)” oder „(-)” antworten, haben sie die Frage verstanden und auch bereits eine Antwort gegeben. Zudem verwenden Jurastudenten grundsätzlich sehr häufig das Wort „grundsätzlich” und sind der Ansicht das Wort „streitig” wäre Teil der Alltagssprache. Ein anderes, weit verbreitetes Phänomen ist das Denken in Dimensionen eines rechtswissenschaftlichen Falls. Sollte man also statt mit seinem Namen nur mit dem Anfangsbuchstaben von diesem angesprochen werden, sollte man sich keine Sorgen machen - das ist total normal. „Verhalten oder wie deute ich das Auftreten eines Jurastudenten?“ Grundsätzlich ist der Jurastudent Einzelgänger. Rudelbildung kommt vor, beschränkt sich aber meist auf die Bibliothek. Dort wissen sie sich ausgesprochen gut hinter ihren Büchertürmen aus Gesetzestexten, Kommentaren und Entscheidungssammlungen zu verstecken. Es ist davon auszugehen, dass der Jurastudent ein lichtscheues Wesen ist. Dieser Schluss wird aus der Tatsache gezogen, dass der Durchschnitts-Jurastudent die Bibliothek bei Tagesanbruch betritt und diese frühestens nach Eintritt der Dämmerung verlässt – manch einem Fantasyfan wird an dieser Stelle die Spezies der Vampire in den Sinn kommen, aber keine Angst, bis auf die Lichtscheuheit und die fahle Haut, sind keine weiteren Parallelen zu erkennen. Interessant wird es, wenn man mit einem Jurastudenten fern sieht. Man sollte sich nicht wundern, wenn der Jurastudent bei DSL-Werbung irgendetwas von Drittschaden und Liquidation vor sich hinspricht - für ihn ist DSL eben etwas ganz anderes! Interessant wird es auch beim Schauen von Gerichtsshows oder Justizthrillern. Er wird nicht selten die spannungsgeladene Atmosphäre mit Kommentaren wie „Nein, das hat er nicht zu vertreten!” oder „So geht das nicht, dafür fehlt es eindeutig an Vorsatz!” oder ähnlichen Ausbrüchen stören. Er kann eben nicht anders, er ist da voll in seinem Element. Auf der Autobahn hört man den Jurastudenten oft leise murmeln. Keine Sorge, er sagt lediglich die Bezeichnungen zu den Paragraphen-Nummern auf, die er auf den Autoschildern vorbeifahrender Autos sieht. Sollten man es wider Erwarten einmal schaffen, den Jurastudenten außerhalb der Bibliothek und losgelöst von seinem Schreibtisch zu begleiten, sollte man auf folgende Situationen vorbereitet sein: Liest er beim nächtlichen Besuch in der Disko an der Garderobe ein Schild mit der Aufschrift „Keine Haftung für Ihre Garderobe” wird er in lautes Gelächter ausbrechen und erklären, dass jeglicher Haftungsausschluss so nicht zu erreichen sei und warum. Beim morgendlichen Brötchenkauf beim Bäcker um die Ecke wird er leise mitzählen. Keine Panik, er ist nicht verrückt - er zählt nur die einzelnen Rechtsgeschäfte und Willenserklärungen. Wenn er übrigens jemals jemanden um den 6|Seite

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- Westflügel HWS 2013 Gefallen bitten sollte, ihn mit dem Auto mitzunehmen, wird er dem Hilfsbereiten einen Haftungsausschluss für Gefälligkeitsverhältnisse vorlegen und unterschreiben lassen. Nicht weiter wundern, er spricht da eben aus Erfahrung. „Fazit“ Insgesamt ist der Jurastudent trotz seines speziellen Kleidungsstils und ungewöhnlichen sozialen Verhaltens, ein netter und ganz umgänglicher Typ. Natürlich ist ein wenig Übersetzungstalent vonnöten, um die Spezies wirklich zu verstehen. Aber keine Angst - man selbst muss der juristischen Sprache nicht mächtig sein, schließlich wird das was man sagt, grundsätzlich laiengünstig ausgelegt. -Annika Bührle Quelle: http://www.juristischer-gedankensalat.de/2010/02/02/diagnose-jurastudent-warum-diese-speziesbesonders-ist/ (16.06.2013 15:15 Uhr)

- Der Wahlkampf Der Wahlkampf, ein Ereignis an der Universität Mannheim, das Seinesgleichen sucht. Eine Materialschlacht welche kaum vergleichbar ist, und in keiner Relation mit dem Interesse der Studierenden steht. Die Wahlkämpfer haben wahrlich alles getan, um aufzufallen, zwar nicht immer inhaltlich, aber durch buntes Papier. Die nächste Steigerung für die kommenden Wahlen besteht wahrscheinlich darin, dass die Parteien ihre plakativen und inhaltsleeren Slogans auf Klopapier drucken lassen, um sich anschließend darüber zu beschweren, wie politikverdrossen doch alle Studierenden sind. Die Gesamtsituation während des Wahlkampfes war schauderhaft. Die Säle waren teilweise mit sich selbst duplizierenden Plakaten versehen, oder es wurde einfach nur fünfmal das gleiche Plakat an die Wand geklebt, was noch weniger Sinn ergeben würde. Weiterhin mussten die Studierenden, mit kleinen Schneeschaufeln bewaffnet, täglich die Tische vom „Flyer-Müll“ befreien um überhaupt studieren zu können. Um dem ganzen die Krone aufzusetzen, wurde es den Studierenden beinahe gänzlich unmöglich gemacht, in ihrer Pause in die Mensa zu gehen, denn genau dort warteten regelmäßig die sogenannten „Wahlkämpfer“, welche teilweise selbst nicht wussten für was sie kämpften, und davon habe ich mich persönlich überzeugt. Nach meiner persönlichen Überzeugung ist die geringe Wahlbeteiligung, durch die Studierenden, ein klares Statement. Nämlich ein Statement dafür, dass die Studierenden einen Wahlkampf ablehnen, welcher inhaltlich ins Leere geht und zu einer extravaganten Materialschlacht ausartet. Und es ist beinahe unmöglich dies zu bestreiten. Kaum eine der Parteien hat es geschafft, eine überzeugende Leistung hinzulegen, um eine politische Begeisterung zu entfachen. Hingegen fordern die Parteien immer wieder die politische 7|Seite

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- Westflügel HWS 2013 Eigeninitiative der Studierenden und übersehen in ihrer Blindheit, dass eine Eigeninitiative schon längst stattfindet. Der Studierende möchte weder plakativen Ziele noch inhaltslose Podiumsdiskussionen, in denen die Wahlkämpfer auf Fragen bezüglich des Könnens mit „weil wir es eben können“ antworten, und mit Feenstaub um sich werfen. Man kann den Studierenden ihr Verhalten nicht gänzlich negativ anrechnen, denn genauer betrachtet ist es das Verhalten des geringsten Übels, was unter Umständen auch nicht richtig sein muss. Da jedoch für den normalen Studierenden keine übermäßig gravierenden Mängel vorliegen, ist es scheinbar doch noch das akzeptabelste Verhalten ihrerseits. Bevor sich der Studierende auf ein morbides fragiles Bingo Spiel einlässt, legt er seine Hände in den Schoss, und hofft darauf dass es bald vorüber geht. Natürlich könnte man jetzt erwidern, der nichtwählende Studierende könnte sich mit seiner Person in den Wahlkampf integrieren, doch dieses Argument ist ebenso plakativ wie vieles Andere.

Insgesamt ist es ja sehr traurig, dass eines der Grundgerüste unserer Demokratie so in Mitleidenschaft gezogen wird, und dies Weltweit.    

Das Bundesverfassungsgericht hat im vergangenen Jahr das Wahlgesetz verfassungswidrig erklärt. Das Wahlrecht würde als Machtrecht missbraucht. Wladimir Putin wird wiedergewählt, trotz angeblich tausender Wahlrechtsverstöße. Die Wahlen im Iran gelten laut Experten schon vornherein als vorbestimmt. Und so weiter…

als

Eine Demokratie mit dem Recht zum Wählen, dient auch heute noch gerne als Deckmantel für eine perfide Diktatur. Das Recht zu wählen, ein Recht wofür Menschen weltweit gekämpft und auch ihr Leben gelassen haben, verkommt zu einer billigen Parodie zum Thema Demokratie. Nun weiter zum Wahlkampf.

Inhaltlich haben die Parteien vermutlich darauf gehofft, dass ihre hohlen Phrasen (mehr Bafög, mehr Käse als Fleisch, etc.) eventuell niedere Emotionen im Wähler schüren, die ihn dann dazu bringen ohne jegliche Reflexion zur Wahlurne zu traben. Dieses Ziel wurde glücklicherweise verfehlt, obwohl die Partys nicht schlecht waren. Es müssen insgesamt endlich wieder tiefere und zukunftsträchtigere Ziele her, um eine wirkliche Resonanz beim Wähler zu erzeugen, dafür sollten sich die Parteien bis zum nächsten Wahlkampf sehr viel Zeit nehmen. Viele mögen jetzt behaupten „Wählen“ sei eine Bürgerpflicht, dem entgegne ich jedoch „Nicht Wählen“ ist eine Freiheit. Der wirkliche Demonstrant, und zugleich auch der Gefürchtetste, ist der Nichtwähler. Er nutzt seine Freiheit, um einmal nicht in einem System tanzen zu müssen, in dem er sonst immer zum Tanzen gezwungen wird. Fakt ist, jeder weitere Nichtwähler entzieht den Parteien einen Teil ihrer Legitimationsquelle, wodurch es ihnen immer schwerer fällt, ihre Fehler von sich zu schieben und eine „Wähler“, „Gewählter“ Schuldsituation zu erzeugen. Einfacher gesagt, ihre Fehler betreffen bald nur noch sie als Politiker. Die Wechselbeziehung zwischen ihnen und ihren Wählern nimmt immer mehr ab, wodurch sich die Gesamtschuld nach dem Prinzip „wir haben ihn ja gewählt“, nicht mehr so einfach teilen lässt. Eine 8|Seite

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- Westflügel HWS 2013 Legitimation aus bspw. 20 % kann ein gefährliches Spiel sein. Deshalb versucht man den Nichtwähler sozial herabzustufen. Natürlich befinden sich unter den Nichtwählern auch Solche, die kein Interesse an der Gesamtsituation haben, doch auch dies ist ihr gutes, wenn auch fragwürdiges, Recht und Verhalten. Weiterhin möchte ich darauf aufmerksam machen, dass ein Großteil der Studierenden keine Ahnung von Sinn und Wirkungsweise der „Wahlen“ hat. Was ich als sehr bedauerlich empfinde, denn dies ist ein Beweis dafür, dass mehr in effektive Aufklärungsarbeit gesetzt werden sollte, als in effektive Umweltverschmutzung. Doch diese Erkenntnis ist bei den Wahlkämpfern noch nicht angekommen, denn aus Berichten von höheren Semestern durfte ich erfahren, dass sich die Materialschlacht jährlich intensiviert. Was zwar an der Problematik bezüglich der Aufklärung nichts ändert, jedoch können sich die Wahlkämpfer mit ruhigem Gewissen nachts in ihre Betten legen, da sie ja hart gekämpft, und tausende Flyer verteilt haben und ihr ganzes Herzblut in die Sache gesteckt haben. Aufklärungsarbeit ist politisch gesehen immer ein Tanz auf der Klinge, weiß der Bürger zu viel, mischt er sich ein. Er wäre sozusagen ein mündiger Wähler. Man könnte ihn nicht so einfach dirigieren, und gegebenenfalls gewisse Dinge nicht so gut verschleiern. Da ist doch der unaufgeklärte Bürger viel besser, solange er zumindest zur „Wahl“ erscheint. Man kann ihm letztlich viel erzählen, viel versprechen, und am Ende kann man sich leicht durch verklausulierte Erklärungen wie eine Schlange herauswinden, und die Schuld geschickt streuen. Dies möchte ich jetzt jedoch nicht dem Wahlkampf an der Universität unterstellen, dafür jedoch höheren Ebenen. Nichts destotrotz lassen die Quellen, um sich über die „Wahlen“ zu informieren, sehr zu wünschen übrig, wie auch die Aufklärungsarbeit insgesamt. Es herrscht hier eine verwerfliche Situation, da Wahlen stattfinden von denen keiner so genau weiß, auf was sie sich auswirken, und es werden Interessen vertreten von denen auch keiner im Bilde ist, was sie jetzt eigentlich bedeuten. Somit sind im Ergebnis Fehlentscheidungen und Schlechtentwicklungen vorprogrammiert, und alles zulasten der Gesamtheit, welche sich dann Gewählte und Wähler zuschreiben lassen dürfen. Der Nichtwähler muss zwar ebenso die Konsequenzen tragen, darf aber ehrlich an der Seitenlinie stehen, mit dem Wissen nicht am morbiden fragilen Bingo teilgenommen zu haben, ob dies letztlich besser ist, mag ich bezweifeln. Jedoch bin ich der Ansicht, auch die weniger schlechte Alternative sollte keine Alternative sein. Eigentlich wirft sich jetzt nur noch eine Frage auf, wie lange können Gewählte und Wähler die Schuld auf die Nichtwähler schieben? Bei steigender Mehrheit der Nichtwähler und zunehmender Verschlechterung der Gesamtsituation, nicht sehr lange. Dies sollte jedem Wahlkämpfer bewusst sein. Meine Empfehlung für alle Nichtwähler, die nicht politisch aktiv werden wollen/können, ist, das Abgeben ungültiger Stimmzettel. Damit trefft ihr Fehlentwicklungen noch mehr, und ihr nehmt eure Bürgerpflicht war und nutzt zugleich eure Freiheit. Letztlich sind die Uniwahlen auch eine kostspielige Materialschlacht, zu Lasten der Umwelt, der Nerven, der Studierenden und auch der finanziellen Mittel. Weiterhin spielt auch die persönliche Markenpflege für den Lebenslauf eine tragende Rolle. Hier wird ein demokratisches Instrument parodiert. 9|Seite

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- Westflügel HWS 2013 In den vorangegangenen Zeilen habe ich insgesamt sehr allgemein geschrieben, und sollte sich jemand zu Unrecht betroffen fühlen/sehen, möchte ich mich dafür entschuldigen. Diese Verallgemeinerungen sollen den Studierenden die Möglichkeit lassen, sich selbst ein Bild von der Qualität ihrer Parteien und Organisationen zu machen. Weiterhin möchte ich auch anmerken dass politisches Interesse und Engagement in jeglicher Hinsicht lobenswert ist, und auch respektiert werden sollte, sofern dieses Interesse ehrliche Wurzeln hat, und der Inhaber dieses Interesses nicht zur Markenpflege missbraucht. Dieser Text mag sicherlich sehr kontrovers sein, doch möchte ich darauf aufmerksam machen, dass nicht einheitliches Denken konstruktivere Ergebnisse hervorruft.

- Manuel Scheiber

Karikatur „Wahlversprechen“ mit freundlicher Genehmigung von Herrn Klaus Stuttmann http://www.stuttmann-karikaturen.de

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- Westflügel HWS 2013 - Damals war noch alles anders Junge Leute gelten heute als politikverdrossen, die Presse spricht von Wut-Bürgern, von politischer Partizipation ist weit und breit nichts zu sehen. Hochschulpolitik gibt es aber selbstverständlich trotz allem noch. Und dennoch gibt es zum Glück noch ein paar engagierte Studenten, die sich für die Allgemeinheit und deren Interessen einsetzen. Aber für was genau gilt es heutzutage noch zu kämpfen? Der Prozess der Emanzipation hat in den letzten Jahrzehnten um einige Levels zugelegt. Mittlerweile legen mehr weibliche als männliche Bürger das Abitur ab - und dazu auch noch im Schnitt mit besseren Ergebnissen auch an den deutschen Hochschulen sieht es nicht anders aus. Die Studiengebühren sind mittlerweile abgeschafft und sowieso dreht sich fast alles ausschließlich um die neuesten modischen und technologischen Trends - Ray Ban, Jeggings, Smartphones, Tablets & Co. Selbstverständlich stehen aber auch die legendärsten Studentenpartys im Mittelpunkt oder im Hochschulwahlkampf auch mal das Tofu Schnitzel. Inhaltsstarke, gesellschaftsverändernde Politik scheint aus der Mode gekommen zu sein. „Die 68er-Gesellschaft“ Aber wagen wir mal einen Blick in die Vergangenheit - damals war noch alles anders. Und so viele Seiten, wie es vielleicht manch einem vorkommen mag, muss man im Geschichtsbuch gar nicht zurückblättern – vor nicht einmal 50 Jahren war die gesellschaftliche Situation in Deutschland nicht ansatzweise mit der von heute zu vergleichen. Es hat sich doch so einiges getan. An dieser Stelle seien zur Veranschaulichung ein paar prägnante gesellschaftliche Standards der 1960er Jahre genannt. Beispielsweise schickte es sich damals nicht, nach 22 Uhr Damen- oder Herrenbesuch zu empfangen. Öffentliche Nacktheit, beispielsweise im Fernsehen, war undenkbar, über Sexualität und sexuelle Aufklärung wurde in der Gesellschaft kaum gesprochen, Homosexualität stand gesetzlich unter Strafe. Studienkollegen sprachen sich untereinander mit „Herr Kommilitone“ an, Studenten, die eine Wohngemeinschaft gründen wollten, hatten kaum Chancen einen Mietvertrag zu erhalten. Die Universitäten des Landes wurden autoritär von den Professoren ohne Mitbestimmung der Studierenden geführt. Wurde ein uneheliches Kind geboren, musste die Mutter und vor allem ihre Familie mit dieser Schande leben, Abtreibungen waren verboten. Hob gar ein Mann seine Verlobung auf, musste er seiner ExVerlobten als Entschädigung eine gewisse Geldsumme zahlen. Die kirchliche Trauung zwischen einem Protestanten und einer Katholikin war nur mit der Auflage möglich, dass sich der Protestant schriftlich gegenüber der katholischen Kirche verpflichtete, seine Kinder katholisch taufen zu lassen und zu erziehen. Zudem benötigten Ehefrauen die Genehmigung ihres Ehemannes, wenn sie einer beruflichen Tätigkeit nachgehen wollten. Ehescheidungen erfolgten nach dem Schuldprinzip. „Studentenbewegungen der 1960er“ In den 1960er Jahren begannen in vielen Ländern zahlreiche Protestbewegungen, die ihren Ursprung in Studentenunruhen hatten. In den USA protestierte man vehement mit “sit-ins“, “go-ins“ oder “teach-ins“ gegen den Vietnamkrieg, sowie für die Bürgerrechtsbewegung, die gleiche Rechte für schwarze Bürger forderte. In der Bundesrepublik Deutschland gab es zu dieser Zeit auch solch eine Studentenbewegung – gefordert wurde hier beispielsweise eine Demokratisierung der Hochschulen, die bis dato ohne Mitspracherecht der Studenten 11 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 verwaltet worden waren. Der Ruf nach Entscheidungsgremien, wie zum Bespiel der heutige „Allgemeine Studierendenausschuss“ (AStA), und das Recht auf verfasste Studentenschaften wurde seitens der Studierenden laut. Als 1966 in Deutschland die beiden Volksparteien SPD und CDU/CSU eine gemeinsame Regierung, die erste große Koalition, bildeten, kamen Bedenken auf, dass die Einflussmöglichkeiten der parlamentarischen Opposition auf das tägliche Politikgeschäft zu schwach sein könnten. Aus diesem Grund begann sich die sogenannte „Außerparlamentarische Opposition“ (APO) zu formieren. Immer mehr Demonstrationszüge und öffentlichkeitswirksame Aktionen nahmen Gestalt an. Protestiert wurde gegen die geplanten Notstandsgesetze der Regierung; Kritik wurde auch laut an dem übermächtigen Einfluss des Springer-Verlags auf die öffentliche Meinung. Die jungen Leute wehrten sich außerdem gegen das Verdrängen des Nationalsozialismus, über den oftmals kaum gesprochen wurde. Kritisiert wurde zudem, dass keine wirkliche Aufarbeitung der Geschehnisse zu Zeiten des Dritten Reich stattfand. Darüber hinaus beschäftigten sich die Demonstrationen neben den politischen Themenkomplexen auch mit gewünschten gesellschaftlichen Veränderungen. Die „68er-Generation“, wie sie im Nachhinein getauft wurde, brach mit traditionellen Lebensformen, erste WGs wurden gegründet, Partnerschaften wurden eingegangen, ohne zu heiraten. Die Jugendproteste wurden auch damals wie heute von manch gewalttätigen Ausschreitungen begleitet. Einige Autos wurden angezündet und zahlreiche Scheiben eingeschlagen. Nach dem Auseinanderbrechen der Großen Koalition im Jahre 1969 und der Koalitionsbildung unter Bundeskanzler Willy Brandt zwischen SPD und FDP, verlor die APO langsam an Macht und zerfiel letztendlich in den 1970er Jahren. Gleichzeitig entwickelten sich allerdings viele andere Bewegungen aus den Impulsen der APO. Zu nennen sind hierbei die Umweltbewegung, Bewegungen gegen Atomkraft - aus dessen Teilen sich später die Partei Bündnis 90/Die Grünen formierte - oder die Neue Frauenbewegung. „Gesellschaftliche Verantwortung“ Sicherlich dürfen auch die dunklen Seiten dieses Kapitels der Geschichte nicht vernachlässigt werden – man denke nur an die „Rote Armee Fraktion“ (RAF), die sich ebenfalls aus dieser Bewegung hervortat. Natürlich schreiben wir heute nicht mehr das Jahr 1968 und viele Schlachten wurden schon erfolgreich geschlagen. Selbstverständlich haben viele Entwicklungen die Gesellschaft und ihre Anliegen verändert. Aber trotz all dem gibt es auch heute noch kontroverse Themen, für die es sich zu kämpfen lohnt – ob es unbedingt das Tofu Schnitzel ist, sei mal dahingestellt. Eines kann definitiv festgehalten werden: Politik bedeutet Macht. Dessen sollte sich jeder bewusst sein. Und diese Macht, die mit einer gewissen Verantwortung einhergeht, sollte jeden Studenten und jede Studentin dazu bewegen diese, aktiv oder auch passiv, wahrzunehmen. Wer weiß wie es heute aussähe, wenn wir die 68er nicht gehabt hätten. - Annika Bührle Quellen: http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/geschichte-der-raf/49201/apo-und-studentenproteste? p=all (01.07.2013, 16:37) http://www.bpb.de/geschichte/deutsche-geschichte/68er-bewegung/52017/verirrung-und-veraenderung (01.07.2013, 16:41) http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/161667/studentenbewegung (01.07.2013, 17:01)

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- Westflügel HWS 2013 „Vorwort des Interviewer“ Die für mich wohl schwierigste Aufgabe am Westflügel, sind die Interviews mit den Professoren. Angefangen von den Fragen, bis hin zur Ausarbeitung des Resultats. Nichts nimmt so viel Zeit und Geduld in Anspruch wie diese Rubrik. Deshalb schockiert es mich zunehmend, dass viele sich gerade diese Arbeit, als sehr entspannt und einfach vorstellen, man sitzt ja gemütlich im Büro eines Professors, stellt ein paar lässige Fragen und trinkt dabei Kaffee, doch leider ist dem nicht so. Ein Interview ist wie eine Vorlesung. Es erfordert eine gute und gezielte Vorbereitung, eine aktive und oft intuitive Teilnahme während des Interviews, sowie eine effektive Nachbereitung. Zeittechnisch beträgt der Arbeitsaufwand pro Interview ca. 6-8 Stunden. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich berichten, dass gerade das Interview selbst der wohl schwierigste Moment ist. Man erlebt, oft gleichzeitig, viele unterschiedliche Gefühle. Angefangen von der typischen Aufregung, bis hin zur fast zerstörerischen Unsicherheit die aufflammt, wenn eine Frage nicht wie erwartet aufgeht. Ebenso bedarf es einer gewissen Schlagfertigkeit, die man als Student noch nicht immer besitzt, die aber durch Erfahrung in einem heranwächst. Doch genug meiner Worte, jetzt dürfen euch die spannenden Interviews mit unseren Professoren unterhalten.

- Manuel Scheiber

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- Westflügel HWS 2013 - Professoren Interview Im Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Falk*

Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Rhetorik und Europäische Rechtsgeschichte Herr Professor Falk, zu Anfang einmal herzlichen Dank für Ihre Zeit. Sehr gerne, ich freue mich über Ihr Interesse. Bei meinen Recherchen über Sie sind mir anfänglich Ihre Erfolge im Schach aufgefallen, Sie waren zum Beispiel Mitglied des B-Kaders der Jugendnationalmannschaft im Schach. Handelt es sich hierbei um eine Leidenschaft, die Sie heute noch verfolgen? In der Tat. Ein aktuelles Beispiel: Am 7. September 2013 findet das Schlossfest der Universität Mannheim statt. Als Leiter des Mannheimer Sportstipendiums habe ich für dieses Fest zwei Schach-Simultan-Wettkämpfe organisiert. Zu unseren Sportstipendiaten gehört Melanie Ohme, die bei der Mannschaftseuropameisterschaft 2011 eine BronzeMedaille gewonnen hat und seit vielen Jahren in der Schach-Bundesliga und der Nationalmannschaft spielt. Melanie wird beim Schlossfest gegen 12 Gegner gleichzeitig (simultan) antreten. Den anderen Simultan-Kampf gegen 12 weitere Gegner wird mein Kollege Christian Mann, Professor für Alte Geschichte, bestreiten. Auch er spielt seit vielen Jahren in der Schach-Bundesliga und ist „Internationaler Meister“. Diesen Titel, verliehen vom Weltschachverband, hat er durch herausragende Erfolge erworben, ebenso wie Melanie den Titel „Großmeisterin“. Ich spiele seit 45 Jahren Turnierschach, seit 5 Jahren in der badischen Verbandsliga. Im kommenden Jahr werde ich an der Amateurweltmeisterschaft teilnehmen, die im Juni 2014 ausgetragen wird. Schach prägt das Denken. Schach hilft Juristen, strukturiert und folgerichtig zu denken und zu argumentieren. Zu den Stammspielern meiner Mannschaft gehört Professor Hagen, der frühere Vizepräsident des Bundesgerichtshofs und ehemalige Vorsitzende des Mannheimer *

Das Foto wurde bei einem Vortrag beim 6. Deutschen Insolvenzrechtstag (Berlin 2009) aufgenommen.

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- Westflügel HWS 2013 Zivilrechts-Moot-Courts. Herr Hagen spielt seit mehr als 60 Jahren und kann trotz seiner 79 Jahre immer noch gegen starke junge Gegner bestehen. Das verdient hohen Respekt. Schach verlangt viel Wissen, ist aber trotzdem eine pragmatische und intuitive Sportart. Schwierige Entscheidungen – davon gibt es im Schach unendlich viele – können Menschen oft nur aus den Bauch heraus treffen, denn unser Gehirn arbeitet ganz anders als ein Computer. Für Jurastudenten ist Schach auch aus einer weiteren Perspektive interessant: Eine Turnierpartie dauert in der Regel fünf Stunden, also so lange wie eine Klausur im Staatsexamen und in der Bachelor-Abschlussprüfung. In diesen fünf Stunden müssen die Spieler mit jedem Zug eine Entscheidung treffen. Jede Entscheidung für einen bestimmten Zug kann über Sieg oder Niederlage entscheiden, ist also folgenreich und verantwortungsvoll. Und was tun Juristen in Prüfungsklausuren? Dort treffen Juristen ebenfalls schwierige und folgenreiche Entscheidungen, die viel Wissen verlangen und trotzdem oft nur aus dem Bauch heraus getroffen werden können. Was haben Juristen und Schachspieler also gemeinsam? Wie schon gesagt – beide treffen fortwährend schwierige Entscheidungen. Bei Schach ist es nur ein Spiel, mag dieses Spiel für Profis auch die Existenzgrundlage bilden. Juristische Entscheidungen in der Berufspraxis, sei es als Unternehmensjurist, Richter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt, sind sehr oft folgenreich. Getroffen werden diese Entscheidungen – wie im Schach – sehr oft unter Zeitdruck und ohne Gewissheit, ob die jeweilige Entscheidung wirklich die richtige ist. In der Klausur ist der Zeitdruck am stärksten, aber er ist auch im juristischen Berufsleben fast allgegenwärtig. Um erfolgreich zu sein, muss man nicht nur viel wissen und hart arbeiten, sondern auch gute Nerven haben, um dem psychischen Druck stand zu halten, besonders als Anwalt. Auch das verbindet Schachspieler und Juristen. Gehe ich dann richtig mit der Annahme dass Sie ein sehr geduldiger Mensch sind? Schach und Geduld gehen ja sehr stark einher. Oder sind Sie mehr ein Spieler, der Druck macht und darauf hofft, dass der gegenüber stolpert? Als Jugendlicher war ich ein geduldiger und vorsichtiger, ja sogar ängstlicher Spieler. Im Laufe der Jahrzehnte habe ich mich immer mehr verändert. Heute spiele ich aggressives Angriffsschach. Im Fußball würde man meine Spielanlage als frühzeitiges Pressing bezeichnen. Ich ziehe sehr schnell und versuche meinen Gegner schon in den ersten Zügen unter Druck zu setzen, zu eigenständigem Denken zu zwingen, zu Fehlern zu zwingen. Schach ist – das mag Sie überraschen – im Kern ein harter Kampfsport, auch wenn der Kampf im Kopf stattfindet. Nach langen Turnierpartien ist man so erschöpft wie nach Langstreckenlauf. Es gibt doch dieses alte Sprichwort. Gute Schachspieler denken immer fünf Züge voraus, herausragende aber nur einen einzigen. Wozu tendieren Sie? Schachprofis denken in der Tat – das weiß man aus der psychologischen Forschung – weniger weit voraus als der Laie vermutet. Die Summe aller möglichen Schachzüge ist bekanntermaßen fast unendlich. Mit jedem weiteren Zug, den man in der Vorausberechnung zusätzlich einbezieht, steigt die Anzahl der Möglichkeiten und damit die Gefahr von Fehlern. Deshalb ist es so wichtig, dass menschliche Spieler, denen die Rechenleistung von Computern abgeht, die jeweilige Stellung intuitiv verstehen und mit möglichst geringem 15 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Rechenaufwand vernünftige Pläne entwickeln. Ähnlich verhält es sich bei der Lösung komplexer juristischer Fälle: Gute Juristen gelangen mit vernünftigem Aufwand an Zeit und Konzentration zu praktisch sinnvollen Entscheidungen. Ich persönlich durfte Sie im vergangenen Semester in Rechtsgeschichte hören, jedoch ist die Rechtsgeschichte gerade unter den Studierenden sehr umstritten. Man hört Worte wie „Zeitverschwendung“, oder Sätze wie „lern einfach 823 dann passt des schon“. Wie stehen Sie zu solchen Aussagen, welche immer wieder auftauchen? Jemand, der die Grundlagen seines eigenen Studienfaches nicht einmal ansatzweise kennt, läuft Gefahr, sehr kurzsichtig zu sein. Es wird auch häufig Kritik an Ihren Klausuren laut. Einerseits empfehlen Sie die „Aufsätze“, andererseits ist man mit Auswendiglernen des „§ 823“ angeblich besser bedient. Wie sehen Sie das? Sind die Aufsätze wirklich kontinuierlich schlechter als die Falllösungen? Diese Kritik ist leider sehr verzerrt. Vorab zur Klarstellung: Wir sprechen hier nur über die Abschlussklausur zur Vorlesung „Historische Grundlagen des Zivilrechts“ (HGZ), nicht über meine Vorlesungen zum geltenden Recht. Seit dem vergangenen Jahr stelle ich in HGZ jeweils zwei Aufgaben alternativ zur Auswahl: einerseits einen themenbezogenen rechtshistorischen Aufsatz (Essay), andererseits eine Fallbearbeitung zu einem haftungsrechtlichen Rechtsfall. Im vergangenen Jahr hat sich kein einziger Unternehmensjurist an der Aufsatz-Option versucht, sondern nur Gasthörer aus der Geschichtswissenschaft, diese mit viel Erfolg. In diesem Jahr ist ein Wandel eingetreten, der mich sehr freut: 163 Unternehmensjuristen haben den rechtshistorischen Aufsatz gewählt, nur 71 Unternehmensjuristen die Fallbearbeitung, den Glassplitter-Fall. Das Ergebnis ist höchst erfreulich. Der Notendurchschnitt und die Anzahl an Prädikatsnoten liegen weit über den Durchschnitt dessen, was in diesem Studiengang gewöhnlich erzielt wird. Die Durchfallquote ist minimal. Vergleichen Sie selbst die Notenstatistik auf meiner Homepage, anstatt Gerüchten aus zweiter oder dritter Hand aufzusitzen. Keine Aussagen treffen kann ich freilich zu den Abschlussklausuren in den Jahren 2010 und 2011. Damals wurde die Vorlesung nicht von mir gehalten, sondern von PD Dr. Jan Thiessen (heute Professor in Tübingen) bzw. PD Dr. David von Mayenburg (heute Professor in Frankfurt a.M.). Diese Kollegen habe die Abschlussklausuren eigenverantwortlich gestellt und bewertet. Ich hatte darauf keinen Einfluss. Ich hatte seinerzeit als Gastwissenschaftler (Fellow) am Wissenschaftskolleg Greifswald an einem insolvenzrechtlichen Forschungsprojekt gearbeitet. Alle diesjährigen Klausurteilnehmer können an meinem Lehrstuhl kostenlos ein ausführliches Skript zum „Glassplitter Fall“ erhalten, selbstverständlich auch jene, die den Aufsatz gewählt haben. Bei der genauen Durcharbeitung des Skripts, die ich sehr empfehle, werden Sie erkennen, wie großzügig ich bewertet habe – bei der Fallbearbeitung und beim Aufsatz gleichermaßen. Und Sie werden sehen, wie sehr die Parole „§ 823 BGB auswendig lernen!“ in die Irre führt. Warum haben Sie sich damals für Rechtsgeschichte entschieden? Rechtsgeschichte gehört zu den unverzichtbaren Grundlagen der Rechtswissenschaft. Michael Stolleis, ehemals Direktor am Max-Planck-Institut für Europäischen 16 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Rechtsgeschichte, pflegt zu sagen: „Rechtsgeschichte ist das Gedächtnis der Rechtswissenschaft“. Würden Sie ihre Rechtsangelegenheiten einer Person anvertrauen, die sich als wissenschaftlich geschult bezeichnet, aber an Gedächtnisschwund leidet? Die Grundlage des heutigen Zivilrechts ist das Bürgerliche Gesetzbuch, das zum 1. Januar 1900 in Geltung getreten ist. Begreifen kann man diese Grundlage nur, wenn man ihre geschichtlichen Voraussetzungen wenigstens in Umrissen kennt. Wer meiner Vorlesung gedanklich gefolgt ist, wird außerdem bestätigen, dass Rechtsgeschichte viel spannender und lehrreicher ist, als die Gerüchte glauben machen. Sie waren Beauftragter für das Erasmus-Programm der Europäischen Union (2002-2005), was waren hierbei Ihre genauen Aufgaben und was können Sie möglichen Erasmus Interessierten für Ratschläge erteilen? Meine wichtigste Aufgabe damals war, den Mannheimer Studenten viele neue und interessante Studienorte zu erschließen. Seinerzeit war das Angebot an Partneruniversitäten noch recht dürftig. Welche Studienorte waren dies? Den Schwerpunkt legte ich auf England, Skandinavien und – das sollte Sie nicht überraschen – Italien. Dort liegen nun einmal die Fundamente der antiken römischen Rechtskultur. Aus diesem Grund habe ich seinerzeit auch eine rechtshistorische Exkursion an den Universitäten Ferrara, Bologna und Milano durchgeführt. Die Exkursion dauerte eine Woche und hat den meisten der 40 Teilnehmer, die zuvor meine rechtshistorische Vorlesung besucht hatten, sehr gut gefallen. Mit solchen Veranstaltungen hängt es zusammen, dass mir das Land Baden-Württemberg im Jahr 2005 den Landeslehrpreis verliehen hat. Sehr gute Erasmus-Erfahrungen haben seitdem viele Studenten z.B. an der Universität Ferrara gesammelt, einer schönen und traditionsreichen Stadt in Norditalien. Kommen wir doch einmal zum Thema Hochschulpolitik, wie sehr beschäftigt man sich als Professor mit der Hochschulpolitik? Hochschulpolitik ist sehr wichtig. Unser wirtschaftsrechtliches Studienprofil mit dem BAStudiengang als Grundlage ist ein Ergebnis tatkräftiger hochschulpolitischer Gestaltung. Wie stehen Sie zu dieser Überarbeitung des Studiengangs der Rechtswissenschaften? Im Prinzip sehr positiv. Was die konkrete Ausgestaltung angeht, bin ich aber vielleicht etwas skeptischer als die Mehrheit meiner Kolleginnen und Kollegen. Man muss mit möglichstem Augenmaß für das realistisch Machbare und Lernbare gestalten. Wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse sind für Juristen eine feine Sache. Rechtswissenschaft ist aber mindestens ebenso anspruchsvoll und komplex wie Betriebsund/oder Volkswirtschaftslehre. Wenn man diese Gegenstände in sechs Semestern miteinander verbindet, wird der Lernstoff enorm umfangreich. Aus dieser Perspektive kann ich auch bestens verstehen, warum Studierende seufzend fragen: „Wozu auch noch Rechtsgeschichte?!“ Auf das wichtigste Grundlagenfach der Rechtswissenschaft darf man gleichwohl nicht verzichten, mag das auch verführerisch nahe liegen. Aber man muss alles tun, um einer Überforderung vorzubeugen. Wenn ich höre, was in manchen wirtschaftswissenschaftlichen Fächern an Lernaufwand und Gedächtnisleistung abverlangt wird, stockt mir bei allem Respekt der Atem.

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- Westflügel HWS 2013 Möchten Sie den kommenden Erstsemestern und den neuen Drittsemestern, vielleicht einen abschließenden Ratschlag/Tipp für Ihr kommendes sowie weiteres Studium geben? In meinem Rhetorik-Unterricht, nach dem Sie interessanterweise nicht gefragt haben, erläutere ich auch die folgende Grundregel zur Anwaltsrhetorik, die schon im Altertum befolgt wurde. Diese Regel lautet: Ein Anwalt soll seine besten Argumente am Anfang und am Ende seines Plädoyers vorbringen. In der Mitte der Rede soll er dasjenige einbauen, was weniger günstig ist, aber nicht ganz unter den Tisch fallen kann. Umgekehrt sollten sich die Gegenanwälte und die Richter nicht von einem beeindruckenden Anfang und Ende einer Anwaltsrede blenden lassen. Wer nach den Schwachpunkten einer Rede oder eines Texts sucht, wird meistens im Mittelteil fündig werden. Dort werden die Schwachpunkte üblicherweise versteckt, sei es ganz bewusst, sei es intuitiv. Deshalb sollten Studenten beim Kauf von Büchern nicht nur auf das Cover schauen und das Vorwort lesen, in dem jedes Wort genau kalkuliert ist. Dann laufen sie weniger Gefahr, dem schönen Schein zu erliegen. Nach Ihrem Rhetorik-Unterricht habe ich explizit nicht gefragt, da ich im Vorfeld meiner Recherchen erfahren habe, dass dieser für uns Unternehmensjuristen im Bachelorstudiengang nicht möglich sei. Auch das ist eine Fehlinformation. Ich lehre Rhetorik in unterschiedlichen Veranstaltungsformaten. Eine dieser Veranstaltungen – eine Grundlagenvorlesung – kennen Sie ganz genau: Historische Grundlagen des Zivilrechts. Erinnern Sie sich noch an die 3. Erzählung, die dem großen Gerichtsredner Marcus Tullius Cicero gewidmet war? Erinnern Sie sich an die Art, wie ich in der gesamten Vorlesung vorgetragen habe? Und dass ich den gesamten Stoff in Erzählungen gegliedert habe? Sie haben, wohl ohne das zu bemerken, an einer Vorlesung teilgenommen, die auch eine Rhetorik-Vorlesung war. In meinen Rhetorik-Seminaren gibt es in der Tat eine Begrenzung der Teilnehmerzahl. Das ist aber keine Besonderheit meiner Seminare, sondern gilt für alle Seminare an allen Universitäten. Die Obergrenze ziehe ich bei 25 Teilnehmern. Das ist eine vergleichsweise große Zahl. Wie viele Seminare anderer Professoren kennen Sie, die mindestens ebenso viele Teilnehmer zulassen? Auf wiederholte Bitte vieler BWL-Studenten werde ich zum Sommersemester 2014 im dortigen Hauptstudiengang im Wahlbereich eine spezielle Rhetorik-Vorlesung anbieten. Das gleiche gilt ab Herbstsemester 2014 für den Studiengang Geschichtswissenschaft. Herr Professor Falk, vielen Dank für dieses aufschlussreiche und enorm spannende Interview. Sehr gerne! Ich wünsche Ihnen und allen anderen Studierenden ein erfolgreiches Studium!

- Interview geführt von Manuel Scheiber

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- Westflügel HWS 2013 - Im Gespräch mit Prof. Dr. Carsten Schäfer -

Inhaber des Lehrstuhls für Bürgerliches Recht, Handels- und Gesellschaftsrecht Sie scheinen Kunst sehr zu mögen, die Bilder in Ihrem Büro fallen einem sofort ins Auge. Sind Sie sehr kunstbegeistert? Sie meinen den Druck mit der Cranach-Venus? Es ist eines meiner Lieblingsbilder im Städel und hat eine lange Frankfurter Tradition, da es lange im Besitz der Familie Gontard war. Auch die Photographie mit dem Pariser Ostbahnhof hat übrigens einen Bezug zu Frankfurt, wo ich mit meiner Familie lebe: Es ist von einer Frankfurter Photographin. Das andere Bild mit dem vermeintlich chaotischen Weingut stammt dagegen von einem jungen Künstler, mit dem ich seit Heidelberger Zeiten befreundet bin. Er hat auch die Strandszene am Lido gemacht. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Ja, ich schaue mir gerne Bilder an. Im Vorfeld der Planung, für diese Ausgabe des Westflügels, haben mich einige Ihrer Studenten angesprochen und meinten, dass sie gerne einmal etwas mehr über Sie erfahren möchten, da man gerade über Sie sehr wenig wüsste. Deshalb möchte ich Sie einfach einmal höfflich darum bitten, erzählen Sie etwas über sich, was Sie in Ihren Vorlesungen sonst nicht erzählen würden. Ich helfe Ihnen auch mit einer Einleitungsfrage: „Womit lenken Sie sich am liebsten von Ihrer juristischen Tätigkeit ab?“ Über eines meiner Interessen haben wir ja eben gesprochen, außerdem gehe ich gerne ins Theater, besuche Konzerte und höre auch sonst gerne und viel Musik. Aber natürlich verbringe ich auch viel Zeit mit meinem sechsjährigen Sohn, der ganz eigene Vorstellungen über interessante Beschäftigungen hat. Wenn Sie meine Mitarbeiter fragen würden, würden die ihnen bestimmt auch noch den Wein nennen - üblicherweise enden unsere Lehrstuhlausflüge nämlich bei einer Probe in einem Pfälzer Weingut. Rechtsanwälte, Richter und vor allem juristische Professoren haben manchmal eine übermenschliche Ausstrahlung auf ihr Umfeld, insbesondere natürlich auf uns Studenten. Deshalb würde mich, und vor allem die Leser, interessieren, wie strukturiert sich Ihr soziales Umfeld und wie gestaltet sich der Umgang mit neuen Menschen die Sie kennenlernen. Sie sind ja ein juristischer Professor, reagieren die Menschen davor mit Ehrfurcht, Angst oder mit Begeisterung? 19 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Also derartige Empfindungen kann ich mir vor allem in Bezug auf meine Person nicht vorstellen und ich beobachte sie auch nicht bei anderen - weder bei meiner Profession noch bei Richtern oder Anwälten, wobei ich nicht ausschließen will, dass es einzelne Ausreißer gibt. Es ist immer richtig, sich gegenseitig mit Respekt zu begegnen, aber das ist ja ganz unabhängig von der eigenen Stellung. Dann dürfte die Frage ja nicht mehr spannend sein, ob Sie zum Beispiel nichtAkademiker in Ihrem Freundeskreis haben, mit welchen Sie eventuell gleiche Interessen verfolgen? Es wird sie vermutlich wirklich nicht mehr wundern, dass zu meinem Freundeskreis auch Musiker, Künstler, Theaterleute und Geisteswissenschaftler gehören. Das Leben ist ja recht vielseitig. Allerdings bringt es das berufliche Umfeld naturgemäß mit sich, dass vermutlich die meisten meiner Freunde über eine juristische Ausbildung verfügen. Einige meiner Professoren haben es schon ausgesprochen, und vielleicht werden es noch weitere aussprechen. Als Professor verdient man bei weitem nicht so viel, wie man in der freien Wirtschaft verdienen könnte. Darum stellt sich mir die Frage, gerade in dieser doch recht kapitalistischen Zeit, warum Sie ein Leben als Professor gewählt haben? Verstehen Sie diese Frage jetzt bitte nicht falsch, wir sind sehr dankbar dafür dass Sie bei uns sind! Keine Sorge, ich fühle mich durch Ihre Frage nicht vergrault. Ich denke, es war vor allem die Freiheit, selbst darüber entscheiden zu können, mit welchen Themen man sich beschäftigen möchte, und in einem recht hohem Umfang auch noch immer die Freiheit, sich seine Zeit selbst einteilen zu können - auch wenn die bürokratischen Pflichten, die sich mit einem Lehrstuhl verbinden, nach meiner Beobachtung in den letzten Jahren immer weiter angestiegen sind. Man sollte allerdings nicht glauben, dass man mit einer Vierzigstundenwoche hinkäme. Das war mir aber von vornherein bewusst, weil ich jahrelang am Lehrstuhl meines Heidelberger Lehrers Peter Ulmer beobachten konnte, wie vielseitig, aber auch wie beanspruchend eine solche Tätigkeit ist. Dann wäre schon einmal die Frage beantwortet, warum Sie ein Leben als Professor gewählt haben. Bleibt nur noch die Frage, warum Sie gerade das Gesellschaftsrecht gewählt haben? Wie so vieles im Leben, war es ein Zufall, der mich als studentische Hilfskraft gleich in meinem ersten Heidelberger Semester an den Lehrstuhl meines späteren Lehrers Peter Ulmer brachte; dort habe ich gesehen, wie spannend, vielfältig und doch auch praxiszugewandt das Gesellschaftsrecht ist. Der Heidelberger Romanist Misera pflegte in seinen Vorlesungen immer zu sagen, dass das Gesellschaftsrecht die einzige Materie sei, mit der das Zivilrecht über den Stand des Römischen Rechts hinausgelangt sei, und auch als Student muss man sich in die zusätzliche Abstraktionsebene ja erst einmal hineinfinden aber sie macht dann auch einen Teil des Reizes aus. Die Staatsschuldenkrise im Euroraum hat gesellschaftlich sowie politisch vieles in Bewegung gesetzt und so manchen groben Fehler herauskristallisiert. Wie stark hat sich diese Krise auf das Gesellschaftsrecht ausgewirkt. Hat sie im Gesellschaftsrecht eventuell einiges in Bewegung gesetzt oder haben sich gewisse Regelungen als vollkommen fehlerhaft oder inkonsistent erwiesen?

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- Westflügel HWS 2013 Zum Glück nicht. Hektischer Aktionismus des Gesetzgebers, wie man ihn in solchen Phasen immer wieder beobachten kann, ist mit einer sinnvollen Rechtsentwicklung kaum in Einklang zu bringen. Dass das Gesellschaftrecht weitgehend verschont blieb, liegt vor allem daran, dass der Gesetzgeber sich vor allem im Aufsichtsrecht ausgetobt hat. Allerdings mit einer Ausnahme: Die Vorstandsvergütung im Aktienrecht war und ist immer wieder auch in den öffentlichen Fokus gelangt. Mit welchem Ergebnis, bleibt abzuwarten. Wie gut fügt sich das Gesellschaftsrecht, aus Ihrer Sicht, auch ohne Krise, in die wirtschaftliche Realität ein? Gibt es für Sie noch Lücken die es zuschließen gilt? Ich denke, die Rechtsformen haben sich bewährt, was die sehr geringen Änderungen in der Vergangenheit gezeigt haben - mit Ausnahme allerdings des Aktienrechts, an dem gleichsam fortwährend herumgedoktert wird - allerdings durchaus mit Erfolg. Hier würde ich mir manchmal sogar noch etwas mehr Mut des Gesetzgebers wünschen - zum Beispiel bei einer grundsätzlichen Reform des Beschlussmängelrechts. Im Zuge der Reform des GmbH-Rechts wurde die Unternehmergesellschaft eingeführt, welche umgangssprachlich auch als Mini-GmbH bezeichnet wird. Wie stehen Sie zu solchen Reformen, ist es für Sie mehr ein unausgegorener Versuch der Politik um die Wirtschaft anzukurbeln oder eventuell ein richtiger Schritt? Ich halte den Schritt im Grunde für überflüssig und teilweise auch für gefährlich - denn die wenigsten Unternehmen können sinnvoll mit einem Kapitalbedarf von weniger als 12.500 EUR gegründet werden. Außerdem spiegelt die Rechtsform den Betroffenen vor, dass sie gleichsam zum Nulltarif das wirtschaftliche Risiko auf ihre Gläubiger abwälzen könnten, und das ist naturgemäß nicht einmal die halbe Wahrheit. Immerhin ist es aber dem Gesetzgeber mit Hilfe der UG offenbar gelungen, einen noch größeren Unsinn einzudämmen, nämlich die Verwendung einer Limited als Scheinauslandsgesellschaft in Deutschland. Sie wurde in den 2000er Jahren von mehr oder weniger windigen Geschäftemachern im großen Stil als angeblich preisgünstige Rechtsform verkauft. Die sehr erheblichen Folgekosten blieben dabei leider unerwähnt. Möchten Sie uns abschließend eventuell noch etwas über Ihre aktuelle Forschung erzählen? Im Augenblick arbeite ich an einem Buch zum Vorstandsrecht und an der Kommentierung der §§ 241 ff. AktG - also des Beschlussmängelrechts - im Münchener Kommentar zum AktG, die ich von dem leider kürzlich viel zu früh verstorbenen großen Gesellschaftsrechtler Uwe Hüffer übernommen habe. Als letzte Frage hat es sich im Westflügel eingebürgert, dass die Professoren den Studierenden, hier noch einmal einen nützlichen Ratschlag oder einen Tipp für Ihr weiteres Studium geben. Haben Sie eventuell einen Ratschlag oder Tipp für uns Studierenden? Üblicherweise hört man ja auf diese Frage: Arbeiten Sie in Ihrem Studium kontinuierlich und konsequent, aber nutzen Sie die Studienzeit auch, um herauszufinden, was Sie noch interessieren könnte - innerhalb und außerhalb der Universität. Einen besseren Tipp habe ich auch nicht zu bieten. Im Namen der Studierenden und der Fachschaft bedanke ich mich für dieses Interview. 21 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Vielen Dank Herr Professor Schäfer. Nichts zu danken.

- Interview geführt von Manuel Scheiber

- Wieder ganz unten und noch dazu keinen Plan von nichts Gerade erst hast du es geschafft – du bist endlich ganz oben angekommen, du hast das Ziel nach 12 beziehungsweise 13 Jahre endlich erreicht. Das Abi in der Tasche, eine strahlende Zukunft vor Augen. Veränderungen stehen bevor, die du schon lange sehnsüchtig erwartest - das Studentenleben sollte jetzt endlich, nach jahrelangem Schulbankdrücken, beginnen... Doch schon am ersten Tag an der Uni ereilt dich die ernüchternde Erkenntnis – du fängst wieder ganz unten an – als Ersti. Und du fühlst dich dumm. Ja, das mag jetzt etwas plump klingen, aber so ist es nun mal – du merkst, dass du keinen blassen Schimmer hast, wie es an der Uni so läuft. In der Einführungswoche triffst du dann aber zum Glück auf Leidensgenossen, Kommilitoninnen und Kommilitonen, die genauso planlos sind wie du. Am Anfang versteht sich jeder mit jedem, denn hier fangen alle bei null an – jeder ist auf sich allein gestellt und will das so schnell wie möglich ändern – geteiltes Leid ist schließlich halbes Leid oder so ähnlich. Und eins ist klar, so viele neue Leute wie zu deinem Studienstart, wirst du wohl nie wieder in so kurzer Zeit kennenlernen. Bei der offiziellen Begrüßung wirst du von deinem künftigen Professor zu „vielleicht der besten Studienwahl, die man hat treffen können“ beglückwünscht und kurze Zeit später sitzt du schon in deiner ersten Jura-Vorlesung. Die Ereignisse überschlagen sich. Du merkst schnell, dass das Credo für die nächsten Jahre wohl „Es kommt darauf an.“ lauten wird... na toll. Dir schwirrt bald schon der Kopf von so viel Neuem und es bleiben nur einzelne Wortfetzen in deinem Gedächtnis zurück: korrespondierende Willenserklärungen – Vertrag – objektiver Empfängerhorizont – essentialia negotii – Verkehrssitte – invitatio ad offerendum und so weiter und so fort. Aha, so muss ich mir dann wohl grob den Lerninhalt meiner nächsten Jahre vorstellen. Darauf erst mal einen Kaffee – ab ins Café EO. Jedenfalls hieß es, dass man dort am schnellsten an das dringend benötigte Koffein kommt. Du hast keine Ahnung wo dieses Café ist, also schnell mal in der Uni-eigenen App die Campusoption aufgerufen – puh, das erleichtert die Orientierung zum Glück ganz schön! Dir knurrt der Magen - der erste Besuch in der Mensa steht an. Du läufst einmal quer über die Mensawiese. Du hast deinen Studentenausweis in der Hand und bist dir nicht ganz sicher, wie das hier jetzt funktioniert. Du drückst dich ein bisschen im Eingangsbereich herum, beobachtest ältere Studenten wie sie zielsicher in die Mensa marschieren um das alltägliche Ritual der Nahrungsaufnahme zu begehen, während du beeindruckt die flimmernden Flachbildschirme mit dem heutigen Essensangebot betrachtest. Es hilft nichts, du wirst wohl jemanden fragen müssen, wie das 22 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Bezahlsystem funktioniert. Also stellst du deine Frage der nächsten vorbeikommenden Studentin. Die Antwort: „Du musst deine ecUM am Aufwerter aufladen, dann gehst du durch das Drehkreuz, suchst dir was aus und bezahlst dann an der Kasse, indem das Geld direkt von der Karte abgebucht wird.“ So weit so gut, diese Herausforderung wäre bewältigt. Zum Glück triffst du deine Sitznachbarn aus der Vorlesung wieder und findest gleich einen Platz am Tisch deiner vielleicht bald neuen Freunde. Der erste Tag wäre geschafft und auch die nächsten Tage meisterst du eigentlich ohne größere Probleme. Klar, Hilfe brauchst du schon ab und zu, aber du merkst schnell – einfach fragen, denn eigentlich sind hier immer alle hilfsbereit und niemand schaut dich komisch an, auch wenn du selbst deine Fragen nicht unbedingt sehr geistreich findest. Doch dann bekommst du eine „Hausaufgabe“ von deinem Professor des öffentlichen Rechts. Eher untypisch für die Uni, aber dir wird schnell klar, dass diese Aufgabe mehr eine erzieherische Maßnahme ist – du sollst dich gleich zu Beginn deines Studiums mit der JuraBib vertraut machen, indem du eine bestimmte Entscheidung des Bundesverfassungsrechts findest. Vielleicht nicht verkehrt, denn in den nächsten Jahren wirst du dort die eine oder andere Stunde verbringen. Ziel ist es, genau anzugeben wo eben diese eine Entscheidungssammlung in der Bibliothek zu finden ist und wie viele Ausgaben es gibt. So weit so gut. Die Bib ist schnell gefunden – im Nachfragen bist du ja schon Profi, also gehst du schnurstracks auf die Bibliotheksmitarbeiter zu und lässt dir das System erklären. Fünf Minuten später stehst du im richtigen Stock, im richtigen Gang, vor dem richtigen Regal und ziehst das richtige Buch heraus. Etwas geblättert und da ist die gesuchte Stelle. Das war ja einfach. Von deinem Erfolg beflügelt, beschließt du eine Kopie der Entscheidung zu machen – sozusagen als Andenken an deine erste, schon recht lehrreiche, Woche an deiner Uni. An den großen Druck-/Kopiergeräten bist du bei deiner Suche schon vorbeigekommen. Nun stehst du mit deiner Entscheidungssammlung davor und liest die Anleitung des Geräts durch. Ok, erst einmal anmelden mit Benutzername und Passwort – kein Problem. ecUM über die gekennzeichnete Fläche ziehen – alles klar. Aber was ist das? Kein Druckguthaben?! Kann ja nicht sein, schließlich hast du erst eben zehn Euro auf deine Karte geladen. Du zweifelst schon am Bezahlsystem und wendest dich erneut an die Angestellten der Bibliothek. Du hörst zum ersten Mal von einem separaten Druckkonto, das du erst noch aufladen musst, bevor du den Druckdienst in Anspruch nehmen kannst. Dein Erfolgsgefühl von eben ist verflogen und dir wird klar, dass es noch eine Weile dauern wird, bis du den vollen Durchblick im Studienalltag haben wirst. Ein Jahr später. Du eilst gerade aus der Bib Richtung nächste Vorlesung und beschließt gerade vorher noch schnell einen Kaffee beim Sammo zu holen – da gibt's einfach den besten - als dich ein Student anspricht. Er bittet dich um Hilfe und fragt, warum er mit seiner aufgeladenen Karte einfach nicht drucken könne. Du antwortest ihm: „Du musst erst dein Druckkonto aufladen. Dazu musst du zuerst über den Aufwerter Geld auf die ecUM laden und dieses dann über das Terminal auf das Druckkonto verschieben. Das nächste Terminal von hier aus steht in der Uni-Bib.“ Du lächelst ihm aufmunternd zu und bist mit deinen Gedanken schon bei deinem heiß ersehnten Latte Macchiato. Als du schließlich im Hörsaal sitzt, genüsslich deinen Kaffee trinkst und dabei deinem Prof zuhörst, schweifen deine Gedanken ab und du denkst an den Ersti von eben. Du fragst dich, ob er wohl seine Herausforderung gemeistert hat, so wie du deine, die gleiche, vor einem Jahr. Ein Jahr ist das erst her – in diesem Moment 23 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 wird dir klar, wie viel du in dieser Zeit erlebt hast. Du lächelst leise vor dich hin – in der Zwischenzeit ist deine Uni auch irgendwie zu deinem Zuhause geworden.

- Annika Bührle

- Fachschaftsvorstellung -

- FS-Rat-Referat - Ann Kathrin Meininger -

Hallo liebe Kommilitonen Kommilitoninnen,

und

mein Name ist Ann Kathrin und studiere nun schon im 3. Semester des Studiengangs Unternehmensjurist. Erst einmal ein herzliches Willkommen von meiner Seite. Mannheim sieht auf den ersten Blick schlimmer aus, als es ist. Eigentlich kann man es hier sehr gut aushalten, wenn man sich erst mal eingelebt hat. Nur ein gut gemeinter Rat, verirrt euch nie nach Ludwigshafen ;-) Ich leite das FS-Rat Referat, seit kurzem alleine, weshalb ich mich über tatkräftige Unterstützung in jedem Fall freuen würde. Voraussetzungen dafür gibt es fast keine, außer einem gewissen Maß an Durchhaltevermögen und Sinn für Humor. Aber das sollte für zukünftige Juristen kein allzu großes Problem darstellen. Dieses Referat beinhaltet, sich einmal im Monat mit den AStA-Vertretern und den Vertretern der anderen Fachschaften zusammen zu setzen und sich über Neuigkeiten, Probleme oder Organisatorisches auszutauschen. Das mag sich vielleicht zunächst recht langweilig anhören, ist aber eines der wichtigsten Referate innerhalb der Fachschaft, da man sonst nicht wüsste, was die Pläne der anderen Fachschaften sind oder gar welche Neuerungen von Seiten der Uni anstehen. Ansonsten kann ich euch nur ein wunderbares erstes Semester wünschen, viel Spaß und vielleicht sieht man sich schon bald auf der nächsten Schneckenhof-Party! 24 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 - Fetenreferat - Felix Bockemühl -

„Wer studieren kann, der kann auch feiern...“ ...und hier kommt das Feten-Referat der Fachschaft Jura ins Spiel. Wir sorgen dafür, dass ihr in lockerer Atmosphäre, das eine oder andere Getränk genießend, feiert, tanzt und Kontakte knüpft. Und wo könnte das entspannter möglich sein, als bei unseren Partys auf dem Campus der Uni auf dem Schneckenhof und in den Katakomben. Ich, Felix Bockemühl, studiere im dritten Semester und habe nach einem Jahr an der Uni Mannheim große Freude daran mich für euch zu engagieren. Nach tollen Feiern im letzten Jahr habe ich, so wie die gesamte Fachschaft vor, im nächsten Semester für weitere unvergessliche Momente zu sorgen. Doch vor dem Vergnügen kommt die Arbeit und so liegt es in der Natur der Sache, dass eine gelungenen Fete auch eine Menge Aufwand mit sich bringt, denn wie Spiderman uns lehrte: „With great power comes great responsibilty“. Organisation, Verantwortung und die Kommunikation zwischen den Fachschaften ist ebenso wichtig, wie während der Feier den Überblick zu behalten. Mit der Zuversicht diesen Aufgaben gewachsen zu sein, freue ich mich auf das kommende Herbst-Winter-Semester (HWS) und möchte euch alle, insbesondere unsere neuen ERSTIS, schon jetzt einladen mit uns am 19. September 2013 auf dem Jura-Schneckenhof der Universität Mannheim im Schloss zu feiern!

Euer Felix

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- Westflügel HWS 2013 - Veranstaltungsreferat - Elen Ghebreslassie -

Hello folks, mein Name ist Elen Ghebreslassie, ich bin Studentin im 3. Semester und die diesjährige Referatsleiterin und somit Verantwortliche für die ordnungsgemäße Organisation der seriösen Veranstaltungen unserer Fachschaft. Nicht mit dem Fetenreferat zu verwechseln, hier bleiben wir nüchtern. Nachdem wir uns in der Fachschaft regelrecht um den Posten des Veranstaltungsreferenten geschlagen haben und es zu mehreren heftigen Diskussionen quer durch die Gruppe kam, ging ich als stolze Siegerin der Schlacht hervor. Ehrlich gesagt, wurde ich vielmehr dazu „überredet“, weil sich die Begeisterung für dieses Referat eher in Grenzen hielt. Mittlerweile habe ich mich genauer mit dem Referat auseinandergesetzt und muss feststellen: Völlig unterschätztes Referat! Und das meine ich auch so. Zu meiner Arbeit gehört die Planung, Organisation und natürlich die Durchführung der jährlichen Fahrt zur Juracon, sowie der juristischen Abende mit verschiedenen Referenten. Zu unseren juristischen Abenden werden für gewöhnlich Großkanzleien oder – unternehmen, interessante Professoren, Menschen, die junge Studenten in Sachen Recht etwas Inspiration und Perspektive schenken können, eingeladen. So unterschiedlich die Referenten sein können, so unterschiedlich können auch die Abende und ihre Themen werden. Also wer Lust auf ein vielfältiges und in seiner Gestaltung flexibles Referat hat, der kann sich im Laufe meiner Amtszeit mit mir zusammensetzen und wer weiß, sich selbst nächstes Jahr, um dieselbe Zeit am PC den Kopf darüber zerbersten, wie man sich selbst und das Veranstaltungsreferat im Westflügel präsentieren will, kann, soll, darf. Kurze Anmerkung: Unzuverlässige Quatschköppe sind hier leider fehl am Platz, wer sich also Verantwortungsbewusstsein zutraut, ein Händchen für Organisation und dazu noch Interesse an diesem Referat hat, ist hier genau richtig!

An alle Erstis ein herzliches WELCOME von mir! ELEN

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- Westflügel HWS 2013 - Referat für Studienmaterialien - Jana Heucher & Sophie Michel -

Hallo liebe UJUs, wir sind Jana und Sophie, eure Referentinnen für Studienmaterialien und studieren beide im 3. Semester Unternehmensjurist LLB. Anders als der Name es vermuten lässt, verteilen wir keine Blöcke oder Stifte. Es handelt sich vielmehr um ein neues Referat, welches sich aus den drei ehemaligen Referaten, KVV, Bücherbasar und Examensprotokolle zusammensetzt. Das Referat macht uns sehr viel Spaß, weil es abwechslungsreich und spannend ist. Durch unsere Referatsarbeit haben wir direkten Kontakt zu euch Ujus in den unterschiedlichsten Semestern. Was umfasst unser Referat? •

KVV – das kommentiert Vorlesungsverzeichnis erscheint jedes Semester und soll euch einen Überblick über die Vorlesungen verschaffen und beim Stundenplan erstellen eine kleine Hilfe sein. Professoren und Dozenten erläutern hierin die wichtigsten Inhalte ihrer Vorlesungen, sozusagen die „essentialia negotii“.

Bücherbasar – zu Beginn jeden Semesters veranstaltet die Fachschaft für euch einen Bücherbasar, wo ihr vorlesungsrelevante Bücher zum halben Preis kaufen und verkaufen könnt.

Examensprotokolle – die Fachschaft stellt euch vor eurem mündlichen Staatsexamen Examensprotokolle zur Verfügung, aus denen ihr entnehmen könnt, wie ehemalige Prüflinge die Prüfer und die Prüfungssituation empfunden haben.

Bei Fragen könnt ihr euch gerne an uns wenden. examensprotokolle.fsjura@uni-mannheim.de kvv.fsjura@uni-mannheim.de Viele Grüße, Jana & Sophie

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- Westflügel HWS 2013 - Westflügelreferat - Manuel Scheiber -

Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist Manuel Scheiber und ich leite das Westflügelreferat. Zum Zeitpunkt der Ausgabe dieses Westflügels, befinde ich mich in meinem 3. Semester als Unternehmensjurist und ich habe nun mittlerweile meine 2. Ausgabe des Westflügels veröffentlicht. Mein Verantwortungsbereich als Referatsleiter erstreckt sich auf diese kleine famose Zeitschrift, die du gerade in deinen Händen hältst. Die Arbeit, für eine Ausgabe des Westflügels, beginnt für mich dann, wenn andere fröhlich in die Ferien fahren, und endet sobald ihr diese Zeitschrift, zu Beginn eines jeden Semesters, in den Händen haltet. Die Arbeit am Westflügel ist traditionsreich und besteht schon seit zwei Jahrzehnten an der Universität Mannheim. Es ist also eine verantwortungsvolle Arbeit, die durch genaue Archivierung, unverändert erhalten bleibt. Durch diese Arbeit, schafft ihr es euren Kommilitonen Informationen, Unterhaltung und schöne Erinnerungen zu schenken, die sie jederzeit wieder aus ihrem Regal nehmen können. Was mich besonders an der Arbeit am Westflügel reizt, ist die Möglichkeit, vollständig, unzensiert und unendlich kreativ zu sein. Es bestehen beinahe keine Grenzen, und man ist in der Lage immer wieder neue Dinge zu probieren, aber auch Altes zu wiederholen. Das Traditionsreichste am Westflügel, sind die berühmten Interviews mit den Professoren der Universität Mannheim. Ihr erhaltet also jedes Semester erneut die Möglichkeit, diverse Professoren zu treffen, und diesen eure Fragen zu stellen. Natürlich mit der Intention, euren Kommilitonen spannendes und informatives Material zu liefern. Solltet ihr Interesse an der Mitarbeit am Westflügel haben, dann kann ich euch versichern, dass euch jede Menge Spaß erwartet. Mit dem Westflügel habt ihr die Möglichkeit, eure Ideen als Artikel unter eure Kommilitonen zu bringen. Der Westflügel wird nicht zensiert, und ist auch für Gastbeiträge, ob unterhaltsam, spannend oder kritisch, offen. Mir persönlich ist es ein großes Anliegen, so wie es auch schon meinem Vorgänger Stephan Alexander war, den Westflügel wieder seine alte Größe und Bedeutung zu verleihen. Diese modernen Zeiten, so gut sie auch sein mögen, tragen immer unterschwelliger dazu bei, dass solche Traditionszeitungen wie der Westflügel verblassen. Doch wir Mannheimer Schlossbewohner sind traditionsbewusst, und wir lassen unsere stolze Vergangenheit nicht als langen Schatten in der Vergangenheit verschwinden, sondern tragen diese in die Gegenwart. 28 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Solltet Ihr Fragen, Ideen, Wünsche oder gar Interesse an der Mitarbeit am Westflügel haben. Dann dürft Ihr mir gerne schreiben oder mich direkt ansprechen. westfluegel.fsjura@uni-mannheim.de Ich wünsche euch noch viel Erfolg für eure Zukunft. Manuel Scheiber

„Hallo Herr Chefredakteur!“ Nico Blum, Mitglied der Fachschaft. Der Westflügel nahm mir zwar meinen Namen, aber nicht den Sinn für Humor.

Anmerkung: Diese Fachschaftsvorstellung repräsentiert nicht alle Referatsleiter und Referate. Weitere Mitglieder der Fachschaft findet ihr auf der Homepage. 29 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 - Mannheimer Besonderheiten Die Universitätsstadt Mannheim hat natürlich einiges für Studenten zu bieten. Damit ihr euch anfangs besser zurechtfindet und eure Freizeitplanung sich leichter gestalten lässt, werden wir euch im Folgenden einige Mannheimer Besonderheiten aufzählen.

Clubs/Discos/Kinos Restaurants

Kneipen/Bars/Cafes/

Baton Rouge, O7, 17 Genesis, H7, 15 Koi Club&Restaurant, N5, 2 Soho, J7, 16 Tiffany, O7, 25 Zimmer, Q5-Passage Ritzz, P7, 18 Cinemaxx, N7, 17 Cineplex Planken, P4, 13

Cafe Sammo, B1, 4 Cafe Vienna, S1, 15 Barrios, Q5, 4 AFM, Alte Feuerwache Enchilada, S4, 17-22 Playa del MA, Industriestraße Starbucks, O7, 18 Vapiano, Friedrichsplatz 1 Tokyo Sushi Bar, L14, 11

Sport

Theater/Konzert Museen

Uni Mannheim-Institut für Sport (mehr Details unter: http://www.uni-mannheim.de/sport) Fitness- und Kraftstudio D2 Bowling-Center Mannheim, E4 Eissportzentrum Herzogenried, F3 SAP-Arena, K6 R.-Clemente-Fied (Baseball), H5 Herzogenriedbad, F4 Tennis- und Squashcenter, H5

Kunsthalle, H3 Planetarium, I4/5 Technoseum, I4/5 Alte Feuerwache, G3 Nationaltheater, H3/4 Oststadttheater, H3

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- Westflügel HWS 2013 Sehenswürdigkeiten Wasserturm, H3: Der Mannheimer Wasserturm ist ein bekanntes Wahrzeichen von Mannheim. Besonders bei Lichteinbruch lohnt es sich, aufgrund des Lichtdesigns, hinzugehen.

Luisenpark, H4/5: Der Luisenpark ist eine viel besuchte Sehenswürdigkeit in Mannheim. Die großzügige Parkanlage ist Freizeitanlage, Botanischer Garten und Tierpark in Einem.

SAP-Arena, K6: Die SAP Arena ist eine Multifunktionshalle in Mannheim mit bis zu 15.000 Plätzen. Die Arena ist Heimspielstätte des Eishockeyvereins Adler Mannheim sowie des Handballvereins Rhein-Neckar Löwen. Sie wird außerdem für andere Sportveranstaltungen, wie z.B. Basketballspiele, Wrestlingevents oder als Bühne für Konzerte sowie als Versammlungsraum benutzt. - Beyza Gedik

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- Westflügel HWS 2013 - Professoren Interview Im Gespräch mit Prof. Dr. Martin Peitz

Herr Professor Peitz, vielen Dank für Ihre Zeit. Kein Problem. Sie wirkten damals in der Vorlesung „Grundlagen der Volkswirtschaftslehre“, als ein sehr nachdenklicher Professor. In Ihren Vorlesungen hielten Sie gerne inne, überlegten kurz und fuhren dann fort. Sind Sie ein sehr nachdenklicher Mensch oder fällt es schwer diese höchst anspruchsvolle Materie, in die Worte zu verpacken, die Erstsemester verstehen können? Ich bin ein langsam denkender Mensch und brauche etwas Zeit. Ich finde es in der Tat schwierig, gerade bei einer Erstsemesterveranstaltung mit vielen Studierenden, geeignete Worte zu finden. Da ist es für mich einfach unumgänglich, manchmal kurz inne zu halten und genau zu überlegen, wie ich etwas erkläre, bevor ich mich vergaloppiere oder unklar ausdrücke. Deswegen lieber etwas weniger sagen, aber dafür dann hoffentlich das richtige. Werden Sie diese Vorlesung im kommenden Semester wieder halten? Ich habe nächstes Semester ein Forschungssemester. Mein Kollege, Herr Engelmann wird den ersten Teil der Veranstaltung lesen. Findet dann auch wieder diese Trennung statt, zwischen Makro- und Mikroökonomie? Ja, Herr Professor Engelmann wird nur meinen Teil übernehmen. Es ist uns wichtig dass jeder Professor in der Nähe seines Forschungsgebiets unterrichtet. Reichen diese vier Grundlagenveranstaltung?

Semesterwochenstunden

für

eine

ordentliche

Die Herausforderung in diesen Grundlagenveranstaltungen ist nicht unbedingt die Zeit, sondern die Heterogenität der Studierenden, die ja ganz unterschiedliche Studiengänge gewählt haben. Deshalb gehen wir weniger auf formale Methoden ein und konzentrieren 32 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 uns auf Begrifflichkeiten und grundlegende Einsichten, aber ganz ohne formale Analyse geht es auch nicht. Wir wollen die Grundlagen so vermitteln, dass Studierende lernen, als Ökonomen zu argumentieren. Ist diese Grundlagenvorlesung an der Universität Mannheim vergleichbar mit anderen Universitäten? Nicht an allen Universitäten wird eine Grundlagenvorlesung angeboten. An der Universität Mannheim wird diese Vorlesung sehr breit gehört und soll deshalb auch für Studierende verständlich und interessant sein, die sich nicht primär mit Volkswirtschaftslehre beschäftigen. Die Volkswirtschaftslehre steht man momentan sehr in der Kritik. Viele Modelle und Theorien der Volkswirtschaftslehre seien durch die Krise 2008 diskreditiert. Kaum ein Ökonom habe die Krise kommen sehen, und die gängigen Modelle können das Geschehen angeblich weder abbilden noch erklären. Muss die Volkswirtschaftslehre eventuell vollkommen überdacht werden? Ich denke, dass eine Pauschalkritik an der Volkswirtschaftslehre nicht angebracht ist, dass es aber Defizite in bestimmten Bereichen gibt. Meiner Meinung nach ist es richtig, dass die Krise einige Bereiche der Volkswirtschaftslehre vor eine Herausforderung stellt. Aber es ist falsch zu sagen, dass kein Ökonom die Krise vorausgesehen hätte. Gerade die Ansicht, dass sich in einigen Bereichen der Ökonomie eine Blase gebildet hatte, beispielsweise auf dem Immobilienmarkt in den USA, war eine Ansicht, die von vielen Ökonomen geteilt wurde. Man kann nur nicht vorhersehen, wann eine Blase platzt. Das ist ja genau die Eigenschaft einer Blase. Wenn man sich anschaut, was moniert wird, so ist dies insbesondere das Verhalten der Banken, nämlich dass sich einige hohe Boni sicherten und zu riskante Anlagen tätigten. Genau solches Verhalten wird aber von gängigen ökonomischen Modellen abgebildet. Es wird hierbei unterstellt, dass Menschen ein System in bestimmten Situationen ausnutzen, wenn sie einen Vorteil daraus ziehen können. Die oft so geschmähte Ökonomie hat sich sehr wohl damit beschäftigt, wie Institutionen beschaffen sein müssen und wie Märkte reguliert werden müssen, damit das Fehlverhalten begrenzt wird. Leider wurden die Einsichten nicht hinreichend von der Politik berücksichtigt oder umgesetzt. Wird sich im kommenden Semester etwas an der Abschlussklausur ändern? Nein, es sind keine Änderungen geplant. Wir müssen in kurzer Zeit über tausend Klausuren korrigieren und benoten. Außerdem wollen wir die Grundlagen auch in der Klausur breit abdecken. Ich glaube deshalb nicht, dass sich etwas an der Art der Klausur etwas ändern wird, da ich keine bessere Alternative sehe. Dann sind wir auch schon am Ende für dieses Interview. Möchten Sie den kommenden Erstsemestern noch einen Ratschlag für ihr kommendes Studium geben? Mein Ratschlag ist, dass Studierende sich während der Vorlesung nicht damit beschäftigen sollten, was in der Klausur drankommt. Das sollten sie, wenn überhaupt, erst ein paar Wochen vor der Klausur machen. Es ist viel sinnvoller, sich für Volkswirtschaftslehre zu begeistern und den Stoff der Vorlesung zu vertiefen. Wenn man sich interessiert, bleibt 33 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 automatisch viel mehr hängen. Und letztlich wird in der Klausur Verständnis abgefragt. Dieses Verständnis erhält man, wenn man der Vorlesung aufmerksam folgt und sich mit dem Thema beschäftigt und nachbereitet. Und dann sollte es mit der Klausur auch keine Probleme geben.

- Interview geführt von Manuel Scheiber

- Schätze aus dem Archiv Ich für meinen Teil muss gestehen, dass ich in meiner Freizeit sehr gerne das Archiv des Westflügels durchstöbere. Man findet sehr oft spannende Artikel, kreative Zeichnungen und auch spannendes aus der Geschichte. Das Wissen über die Geschichte, ist ein kostbarer Besitz. Denn wer die Geschichte kennt, kennt die Zusammenhänge und Beziehungen der Vergangenheit, welche bis in die Gegenwart reichen. Doch gerne werden Dinge vergessen oder geraten ins Abseits. Der Verlust an dem Wissen der Geschichte ist ein tragischer Verlust. Denn Geschichte lehrt uns vieles. Angefangen von Erfahrungen bis hin zu den verschiedensten Kausalitäten des Lebens. Geschichte nährt unsere Moral und bestimmt Entwicklungen bis tief in die Zukunft hinein. Und deshalb setze ich mir den persönlichen Anspruch, mit der Rubrik „Schätze aus dem Archiv“, die Studierenden an etwas zu erinnern oder ihnen erstmalig etwas zu zeigen. In dieser Ausgabe des Westflügels, gehe ich an den goldenen Anfang der langen Reihe von Westflügeln. Westflügel Nr. 1. „Liebe Leute, nach langen Geburtswehen liegt sie nun endlich vor euch, die erste Ausgabe des WESTFLÜGEL.“ Mit diesen Worten beginnt eine Ära die bis heute andauert und schon in der ersten Ausgabe findet sich einer der interessantesten Artikel, dessen geschichtlicher Aspekt auch noch heute auf uns einwirkt. Dieser Artikel liefert uns einen Einblick in eine bedeutende Gründungsgeschichte, die man so nicht auf der Homepage der Fakultätsgruppe selbst findet. Er ist sozusagen eine Rarität und droht ins Vergessen zu geraten, deshalb belebe ich diesen geschichtlichen Aspekt in dieser Ausgabe zum Leben. Ich erlaube mir diesmal den gesamten Artikel, aus dem Jahre 1989/90, abzudrucken:

„el§a eröffnet neue Wege in Europa… Europa rückt näher zusammen, und jeder will - oder muß - mitmachen, um einem vermeintlichen Rückstand nach 1992 zu begegnen. Dem können sich natürlich auch die Juristen der westlichen Kontinentgemeinschaft nicht verschließen. Ganz in diesem Trend liegt elsa, die European law Students Association. Und damit ein jeder auf den ersten Blick erkennt, daß es sich dabei um Juristen handelt, hat man das „s“ in elsa kurzerhand in ein wohl bekanntes Paragraphenzeichen verwandelt, el§a. 34 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Was verbirgt sich hinter den vier Buchstaben? Ziel der Gruppierung, die sich oben stehende Überschrift zum Motto gesetzt hat, ist es, internationale Beziehungen auf dem Gebiet der Juristerei herzustellen. Kontakte mit ausländischen Kommilitonen und Kommilitoninnen sollen geknüpft, die gemeinsame Zusammenarbeit gefördert werden. Über diesen Weg möchte man den Zugang zu fremden Rechtsordnungen erleichtern. Erreicht werden sollen diese Ziele durch Vorträge, internationale Seminare, Exkursionen und Studienbesuche. Kernstück soll in Zukunft ein innereuropäischer Praktikantenaustauch sein. Auf der Basis „wie du mir, so ich dir“ vermitteln dann die nationalen el§a-Gruppen solche begehrten Praktikaplätze an ausländische Studierende. STEP heißt das Programm, mit dessen Hilfe die angehenden Juristen und Juristinnen ihren „Marktwert“ anheben wollen. Offen steht el§a für Studierende, Referendare und junge Volljuristen. Gegründet wurde el§a 1981 - als viele noch gar nicht an einen Binnenmarkt 1993 dachten - in Wien. Die Idee verbreitete sich rasch in mittlerweile 21 Ländern Westeuropas. In Deutschland gibt es bereits 15 Fakultätsgruppen, beispielsweise seit zwei Jahren in Heidelberg. Klar, daß man da in der Quadratestadt nicht hintanstehen wollte. … jetzt auch in Mannheim Auf Anregung einiger Fachschaftsmitglieder trafen sich am 8. Juni dieses Jahres 18 Mannheimer Studenten und Studentinnen, um an der Schloßuniversität eine Fakultätsgruppe ins Leben zu rufen. Dem voraus gegangen war eine Menge Vorarbeit. So mußten zum Beispiel Finanzamt und Registergericht von der Gemeinnützigkeit des einzutragenden Vereins überzeugt werden. Auch eine Satzung wurde mit Hilfe des Heidelberger el§a-Vorstands erstellt. Den letzten Schliff erhielt das Werk freilich erst bei der Gründungsversammlung, die wegen des großen Interesses statt im Fachschaftszimmer im Seminarraum EW 169 abgehalten wurde. Kernpunkt der Versammlung war natürlich die Vergabe der Posten in Vorstand und Referaten: Zum ersten 1. Vorsitzenden wurde Klaus Gutschalk gewählt. Als 2. Vorsitzenden wählten die Gründungsmitglieder Hartmut Kientz. Die Finanzen übernimmt Lutz Sudergat. Für das Referat STEP ist Christine Treibel verantwortlich. Referentin für local activities ist Susanne Schnaufer, für bilaterale Studienbeziehungen Daniela Gehrunger. Die PR-Arbeit übernahmen Dagmar Laubscher und Boris Basic. Noch nicht besetzt wurde das Referat für academic activities. Wer mehr über el§a und die Arbeit in Mannheim erfahren möchte, kann einfach in die Versammlung, deren Termine am Schwarzen Brett bekannt gegeben werden, kommen. Zur Not hilft auch ein Besuch bei der Fachschaft. Text: Matthias Fenner Mitarbeit: Heike Gredner“ 35 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Es kennt sicher jeder von euch El§a, aber sicher wussten nur die Wenigstens von euch seit wann es El§a an der Universität Mannheim gibt, wer bei der Gründung beteiligt war, oder wer die ersten Vorstände waren. Ich hoffe, dass ich etwas Licht ins Dunkle bringen, und euch zeigen konnte wie verstrickt manches doch sein kann. Insbesondere wenn man den Vergleich von damals zu heute zieht. El§a hat mittlerweile mehr als 35.000 Mitglieder, ist in 43 Ländern Europas vertreten, und ist die weltweit größte Jurastudentenvereinigung. Die Unternehmensjuristen der Universität Mannheim profitieren somit schon seit Jahrzehnten, von der Arbeit der Fachschaft Jura und von El§a. Zwei geschichtlich verbundene, jedoch unabhängige Vereinigungen, die stets darum bemüht sind den Studierenden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen, und ihnen ein abwechslungsreiches Studium zu garantieren. Aus meiner persönlichen Erfahrung, die ich während eines Bowlingabends und diversen Sitzungen sammeln durfte, kann ich euch einen Besuch bei El§a nur empfehlen, ihr werdet es sicher nicht bereuen. Weiterhin möchte ich noch darauf hinweisen, dass es in dieser Ausgabe einen Artikel direkt von El§a gibt. Einfach weiterlesen.

- Manuel Scheiber

ELSA, The European Law Students' Association, ist die weltgrößte Jurastudentenvereinigung und bietet Jurastudenten, Referendaren und jungen Juristen die Möglichkeit, sich zu engagieren und weiterzubilden. Völkerverständigung, die Ausbildung sozial kompetenter Juristen, akademische Arbeit und Praxisbezug sind die Grundpfeiler des Selbstverständnisses von ELSA.

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- Westflügel HWS 2013 Als Vorreiter für die universitäre Ausbildung bietet ELSA studienbegleitend sowohl akademische als auch stark praxisbezogene Aktivitäten inklusive Auslandserfahrung, internationaler Kommunikation, Organisation von Projekten und Soft Skills. Wir sind Teil der größten Organisation von Jurastudenten weltweit, der European Law Students‘ Association. Über 38.000 Mitglieder an mehr als 300 Universitäten in 42 Ländern machen uns zu eben dieser, einer unabhängigen, politisch neutralen und als gemeinnützig anerkannten internationalen Organisation von Jurastudenten, Rechtsreferendaren und jungen Juristen.

Du bei ELSA! Vom ersten Semester an bis zum Eintritt ins Berufsleben erlebst du Jura hautnah – mit L@WEvents, Vorträgen, Seminaren, Moot Courts und Institutional Visits (wie beispielsweise im letzten Semester zum Bundesgerichtshof). Dass du mit ELSA auch schon einen Fuß in den größten und erfolgreichsten Kanzleien Deutschlands hast, zeigt der immer größer werdende aktive Förderkreis von ELSA Deutschland e.V. Darüber hinaus erhältst du als ELSA-Mitglied die Chance, deine eigene Internationalität zu entdecken – und ganz nebenbei und unkompliziert wichtige Auslandserfahrungen zu sammeln: Ob du an einer Law School in Europas Metropolen teilnimmst oder die Möglichkeit nutzt, im Rahmen des europaweiten Praktikanten-Programms STEP (Student Trainee Exchange Programme) ganz problemlos ein (bezahltes!) Kanzlei-Praktikum im Ausland zu absolvieren…Mit ELSA ist alles möglich! Aber ELSA fördert nicht nur die studienbegleitende Ausbildung – ELSA bietet dir das gewisse Etwas, das das Jura-Studium nicht mehr trocken erscheinen lässt. So lernst du auf nationalen ELSA Events Studenten aller deutschen Jura-Fakultäten kennen…Du wirst ganz schnell merken, man feiert überall ein klein bisschen anders als in Mannheim! Und auch deine Lokalgruppe organisiert für dich zahlreiche Events (wie z.B. der ELSA Stammtisch, die WELDE Brauerei-Tour oder ein Kneipenbummel durch die besten Kneipen der Umgebung)…Wenn du einmal dabei warst, wirst du immer dabei sein wollen! Na? Neugierig geworden? Willst du den ELSA Spirit selbst erleben? Dann besuch uns doch einfach bei Facebook oder komm zu unserer ersten Sitzung im HWS am 9. September um 19 Uhr in EW 242

- Julia Wildgans

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- Westflügel HWS 2013 - Der Fall Collini - Eine Buchkritik -

„Was treibt einen Menschen, der sich ein Leben lang nichts hat zuschulden kommen lassen, zu einem Mord?“ Ferdinand von Schirach ist ein Berliner Strafverteidiger, der seit 2009 auch als Schriftsteller tätig ist. Seine Werke drehen sich – wie sollte es auch anders sein – ausschließlich um Verbrechen, Schuld, Recht und Gerechtigkeit. „Der Fall Collini“ ist 2011 im PIPER-Verlag erschienen und Schirachs erster Roman nach seinen beiden Sammlungen von Kurzgeschichten „Verbrechen“ (2009, Verfilmung im ZDF 2013) und „Schuld“ (2010). Fabrizio Collini arbeitete jahrzehntelang für ein großes deutsches Automobilunternehmen. In all dieser Zeit hatte er sich nichts zu Schulden kommen lassen. Bis er eines Tages einen alten Mann ermordet. Scheinbar ohne erkennbares Motiv. Der erste Fall für Caspar Leinen, einen jungen Strafverteidiger. Zuerst begeistert von dieser Chance entwickelt sich der Fall für ihn zu einer großen Belastung – er kennt das Mordopfer persönlich. Es handelt sich dabei um den Großvater seines besten Freundes. In seiner Kindheit verbrachte Leinen viele glückliche Sommer auf dem Anwesen des reichen deutschen Großindustriellen. Collini gesteht den Mord – über sein Motiv schweigt er allerdings. Ein schwer zu verteidigender Mandant, doch im Zuge seiner Recherche enthüllt Leinen erschütternde, weit zurückliegende Ereignisse, die ein dunkles Kapitel unserer Justizgeschichte ans Tageslicht bringen... Ferdinand von Schirach schreibt so wie ein Jurist nun einmal gelernt hat zu denken – sachlich, rational, objektiv, präzise, analytisch. Im ersten Moment mag man denken, dass solch eine Art von Schreibstil einem Roman nur schwer gerecht werden kann. Doch der Leser wird eines besseren belehrt. Durch Schirachs einfache, klare, emotionslose Schilderung des Handlungsverlaufs, fokussiert der Leser sich automatisch auf die zentralen gesellschaftlichen und rechtlichen Problempunkte der Geschichte. Der Leser wird gezwungen, eigene Entscheidungen zu treffen, wie die Schlagworte Verbrechen, Schuld, 38 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Recht und Gerechtigkeit im jeweiligen Fall zu bewerten sind. Und eins steht fest – viele werden wohl für sich zu erstaunlichen Ergebnissen kommen. Dem Autor gelingt es, Kritik zu üben ohne solche zu beabsichtigen – das muss ihm erst einmal nachgemacht werden. Diesem Roman gelingt es auf subtile Art und Weise, dem Leser die Macht der Justiz vor Augen zu führen und die daraus resultierende überaus wichtige und große Verantwortung aller Juristen für die Gesellschaft ins Gedächtnis zu rufen. Fazit: Ganz klar – absolut empfehlenswert! Tipp: Am 11. September 2013 erscheint Schirachs neuer Roman mit dem Titel „Tabu“. - Annika Bührle Quelle: http://www.schirach.de/ (16.06.2013, 17:30 Uhr)

- Morgens 15:30 in Deutschland – das Handbuch für aufgeweckte Studenten- Eine Buchkritik -

„Schmutziges Geschirr schimmelt nicht, wenn man's einfriert.“ Der 28-jährige Siegener Germanistikstudent David Werker hat seit dem Gewinn der Talentschmiede des Quatsch Comedy Clubs Berlin 2007 den Fuß in der Tür zum deutschen Comedygeschäft. Seitdem tourte er mit Stand-up-Kurzauftritten durch das Land, ab 2009 sogar mit seinem ersten eigenen Programm. Letztes Jahr gewann der Student den deutschen Comedypreis in der Kategorie „Bester Newcomer“ und ist somit in der deutschen Spaß-Branche endgültig angekommen. 39 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Das Buch „Morgens 15:30 in Deutschland – das Handbuch für aufgeweckte Studenten“ ist im Jahr 2010 im Lagenscheidt Verlag erschienen und Werkers erstes literarisches Werk. Der Student Werker schildert überspitzt in höchst ironischer Weise mit frechem Wortwitz, einem bemerkenswerten Gespür für Situationskomik und studentischem Charme Alltagserlebnisse eines jeden deutschen Studenten. Sein Buch umfasst die Themenkomplexe „Vor der Uni“, „An der Uni“, „Studentenleben“, „Studentenleben XXL“, „Immer Ärger mit der Uni“, „Student auf Abwegen“ und „Nach 18 Semestern“. Der Autor zeigt wie's geht - Wohnungssuche: Für 120 EURO wohnen wie Gott in Frankfurt! Studententypen: Klapp den Kragen hoch, und ich sag dir, was du studierst! Das StudiSurvivaltraining: So überlebst du ohne Mutti! Du lernst, wie du auf jeder noch so feuchtfröhlichen Party dank dem „Drunk Communicator“ problemlos deutlich machen kannst, was du eigentlich genau willst. Wer kennt es nicht - Prüfungsstress: Studenten im Ausnahmezustand. Befindet man sich in diesem Ausnahmezustand, ist es total logisch und nachvollziehbar, dass der Student, der in 24 Stunden eine 40-seitige Hausarbeit abzugeben hat, erst einmal vier Stunden auf dem Bett herumhüpft, um von der Kanne Kaffee von eben herunterzukommen und um die zu schreibende Seitenzahl pro Stunde auf zwei aufzurunden – das letzte was er jetzt brauchen kann, wäre schließlich Bruchrechnen! Zuallerletzt schildert Werker seine Zukunftsvision: “I have a Traumuni“ Wer träumt beispielsweise nicht schon lange von einem Formulare-McDrive ohne längere Wartezeit? Wer zwischendurch einfach genug hat von der typischen wissenschaftlichen, wohl eher weniger lustigen Uni-Lektüre, greift am besten sofort zu diesem Buch, um mal wieder beim Lesen von Gedrucktem pure Freude in Verbindung mit garantiertem Lachmuskelkater zu erfahren. Genial-witzige Studentenanekdoten aus jedem nur erdenklichen Lebensbereich! Tipp: Werkers Buch gibt’s übrigens auch als Hörbuch! - Annika Bührle Quelle: http://www.david-werker.de/ (25.06.2013, 15:30 Uhr)

- Deutscher Einheitsbrei – Francis Farewell Musik gehört zum Leben, insbesondere gute Musik. Deshalb erlaube ich mir hier eine Band zu präsentieren, die regelmäßig in Mannheim und Umgebung unterwegs ist, und vor allem „live“, sehr viel Spaß macht. 40 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 „Francis Farewell“ sind mehr oder weniger noch Newcomer, die von ihrer Musik zwar finanziell noch nicht leben können, aber mit mindestens so viel Leidenschaft auf die Bühne kommen wie die Stars der Branche. Eigentlich möchte ich hier keine Werbung betreiben, aber die Texte dieser Musiker brennen sich regelrecht in das Gehirn der Hörer. Insbesondere ihr Album „Deutschereinheitsbrei“.

Also ganz nach „Abschied“ hört sich das Album von „Francis Farewell“ nicht an. Ebenso sucht man vergeblich den „deutschen-Einheitsbrei“. Wer auf alberne Plattitüden oder herabwürdigende Lachsalven im schönen Anzug mit Monokel abfährt, sollte sich dieses Album lieber nicht anhören, und auf die Band auch „live“ verzichten. Cover und Albumname verleiten zu der Annahme, man würde ein „Spaß-Album“ in den Händen halten. Doch dem ist nicht so. Wer sich hinter die Songtexte und hinter die „teilweisen“ Reime der einzelnen Songs denkt, wird fasziniert illuminiert. Man stellt bald fest, dass dieses Album ein Labsal für jene ist, die dazu in der Lage sind fruchtbare Gedanken zu erzeugen und zu behalten. Die Aufnahmen der einzelnen Titel können in der Qualität mit jedem Album in den Charts locker mithalten, doch dürfte das Album für eine Platzierung zu anspruchsvoll sein. Dieses Album beinhaltet Songs, welche selbst nach dem 57. Mal anhören noch Spaß machen, und einem Dinge präsentieren, die einem noch gar nicht aufgefallen sind. Eine zeitkritische Komposition geistiger Gegenwart unter dem Mantel der Heiterkeit. - Hier möchte ich explizit zwei Songs vorstellen „Die Leiter“ „Iron Maiden“ scheitert ständig an seinen Opernern, doch „Francis Farewell“ kreiert mit seinem Opener den für mich besten Song des Albums. Dieser Song ist dazu in der Lage ganze Generationen zu begeistern und trotz der trostlosen Wahrheit, denjenigen noch ein Lächeln abzuringen. Mancher würde jetzt zwar behaupten man hätte schon zu oft über Tatsachen gelacht, die die Wahrheit sind, doch sollte man mir glauben, wenn ich sage: „so hat man noch nie gelacht“. Der Text trifft genau auf den Punkt, angefangen von der heutigen Überbeschäftigung, wie sie schon zu Zeiten Seneca’s herrschte, bis hin zu den steuerlichen Nachteilen des 2. Bildungsweges. Weiterhin stellt der Songtext das Leben als Leiter dar, welche nur mit der Teilnahme am rücksichtslosen Konkurrenzkampf, erfolgreich erklommen

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- Westflügel HWS 2013 werden kann. Insgesamt präsentiert der Text gesellschaftliche Nachteile die zur Selbstverständlichkeit verkommen. Der Song hat an und für sich ein sehr schönes Klangbild, auch wenn die Stimme an manchen Stellen etwas schwer zu verstehen ist, was mich hin und wieder etwas geärgert hat, da dieser Text nicht nur gehört, sondern auch verstanden werden will. Was sich beinahe auf das ganze Album bezieht (es will verstanden werden!). Der Refrain hat Schwung und bringt sicherlich auch den größten Nerd zum wackeln. Der Rhythmus ist gelungen und hat keine hörbaren Fehler oder sonstige Ungereimtheiten. Fazit: „Macht und Geld“, sind wahrlich die Huren aus Babylon. Dieser Song schwingt sich vom anfänglichen Lebenslauf des Komponisten zum „sanften“ Aufzeigen der unangenehmen Wahrheiten unserer Leistungsgesellschaft. Hier wird letztlich ein harter Text mit einem stimmungsvollen Sound kombiniert, was sich als perfekte Mischung herausstellt. Frau Merkel wird sich dieses Album sicher unter der Kategorie „Dinge die ich nicht hören will“ einsortieren. Dennoch, bei diesem Song hat sich bei mir die Frage aufgeworfen, wer so erfolgreich solch konträre Dinge kombiniert: trinkt der morgens Orangensaft zum Frühstück oder gönnt er sich lieber ein frisches Glas Benzin?

„Kein falscher Neid“ TNT und Dynamit wünschte ich mir als diese Lied anfing. Nachdem perfekten Beginner, „Die Leiter“, welcher eine Euphorie in mir erzeugte die sich schon ins Grenzenlose überlagern wollte, zerstörte das Intro von „Kein falscher Neid“, sämtliche emotionale Erregung. Meine erste Handlung bestand darin, eine verbale Verunglimpfung von mir zu geben und auszuschalten. Ich weiß nicht wer für die Tracklist verantwortlich ist, aber ich wünsche dieser Person keine guten Nächte. Sondern Albträume im Format von Stephen Kings – Shining. Es brauchte eine Zeit bis ich dem Lied eine erneute Chance geben wollte, da dieses Lied einfach vollkommen falsch positioniert wurde (und am besten einzeln gehört werden sollte). Die 2. Chance – Der Rhythmus dieses Kunstwerks ist etwas ruhiger und langsamer gehalten, besondere Höhepunkte sind nicht zu erwarten, und der Gesang besteht zum großen Teil aus langgezogenen Worten. Insgesamt missfällt mir das gesamte Arrangement. Die 3. Chance - Nach dem Konsum von ca. 4 Flaschen Gerstensaft fühlte ich eine innerliche Annäherung. Mir wurde bewusst, dass dieses Lied für einen gewissen geistigen Zustand geschrieben wurde. Durch den Konsum von Alkohol und dem dadurch folgenden abstumpfen sämtlicher Sinne fängt man schon nach kurzer Zeit an, eine gewisse Sympathie für dieses Lied zu empfinden (zum Glück gibt es eine Repeat-Taste). Als ich diese Erkenntnis über mehrere Tage verarbeitet und überdacht hatte, wurde mir die eigentliche Genialität dieses Meisterwerks bewusst. Die Künstler legen es nicht darauf an, wie die üblichen Musiker der Branche, durchgehend gemocht zu werden. Trotz des Strebens nach dem kommerziellen Erfolg, bewahren sie sich doch ihre künstlerischen Freiheiten, und schreiben einen Song, der nur in der totalen Geistesabwesenheit zu lieben ist. Sie haben einen „George W. Bush“ geschrieben. Nur mit wesentlich besserer Aussprache. Deshalb kann ich gegen Ende nur meinen Dank für dieses Wechselbad der Gefühle

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- Westflügel HWS 2013 aussprechen, ich habe selten ein Album hören dürfen, dass es so versteht mit meinen Emotionen zu spielen. Francis Farewell, die Freuds der Musik. http://www.francisfarewell.com/

- Manuel Scheiber

- 1. FC Mannheim Revolution Eine wichtige Erkenntnis aus dem Sport ist, dass mit zunehmendem Erfolg auch das öffentliche Interesse steigt. Und so war es für die Revolution selbstverständlich, dass sie auf die Anfrage des Westflügels einging. „Für mich als PR-Manager wäre es natürlich fatal, wenn ich das Angebot einer solch bedeutsamen Zeitschrift ausschlagen würde! Die Arbeit lasse ich aber natürlich andere machen, schließlich bin ich kein Schriftsteller, sondern Manager!“, erklärte Patrick Nagy beim Saisonabschluss. Die Anstellung eines PR-Managers war nach einer Facebook-Seite der zweite Schritt der Kampagne „RevolutionWorldWide“, mit der der Verein versucht, internationale Popularität zu gewinnen. Dabei hat alles so beschaulich begonnen: Erst im September letzten Jahres wurde der Verein von ein paar Uju-Erstis gegründet, die im Studium nicht auf Fußball verzichten wollten. Weitere Kommilitonen folgten und die Revolution wuchs zu einer kleinen Familie zusammen. Was in dieser ersten Saison allerdings gänzlich fehlte war der sportliche Erfolg. Dies sollte sich in der zweiten Spielzeit ändern: Mit einigen Neuzugängen und erhöhtem Ehrgeiz wollte die Revolution endlich etwas reißen. Doch kaum hatte die Saison begonnen, gab es bereits den ersten Rückschlag: gegen die „BWLer&Partners“ verlor man mit 3:1. Doch das Team ließ sich nicht unterkriegen. „Was uns nicht umbringt, macht uns nur stärker!“, wusste Johannes Hagmann, der in dieser Saison nicht nur sportlich einiges einstecken musste. Und so kam es dann auch: In einem hart umkämpften Spiel behielt die Revolution mit 3:2 die Oberhand über die „Chaos Sand Hopper“. Es folgten ein klarer 4:0 Sieg gegen „HS United“ und ein 3:1 gegen die „Jungbusch Kickers“. Anschließend gelang sogar ein Transfercoup: Mit Robert Stelzer wurde endlich ein Trainer für die bis dato trainerlose Mannschaft verpflichtet. Und gleich im ersten Spiel gelang ein 6:0 Kantersieg gegen „Paris aint german“. 43 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 Bereits wenige Tage später folgte das wohl wichtigste Spiel der Saison gegen „Die letzten Luden“, in dem es um nichts Geringeres als den Einzug ins Halbfinale ging. Auf den Wunsch der Revolution, das Spiel zu verschieben wurde leider nicht eingegangen und so musste die Mannschaft auf einige Stammspieler verzichten. Dennoch schlug sich das Team beachtlich und musste erst kurz vor Ende die bittere 2:1 Niederlage hinnehmen. Am letzten Spieltag gegen „Dynamo Tresen“ konnte die Revolution mit einem 5:3 dann ihren ehrenvollen dritten Platz verteidigen. Als Fazit der Saison kann man zusammenfassen, dass sicherlich mehr möglich war, aber der dritte Platz in der Gruppe dennoch eine beachtliche Leistung ist. Jedenfalls machte die Saison Lust auf mehr und wer weiß, wozu es in der nächsten reicht? Im September geht es dann endlich wieder los und die Revolution sucht noch qualifizierte Verstärkung für ihre aufstrebende Mannschaft! Trainer Robert Stelzer weiß schon wie seine Wunschspieler sein sollten: „Sie sollte wissen was Fußball is and die basic rules. If sie haben gespielt bereits, that ist natürlich ein Bonus! Just come to the Probetraining!“ Auf der Facebook-Page werden wir rechtzeitig bekannt geben, wann und wo eben dieses Probetraining stattfinden wird.  www.facebook.com/1FCMannheimRevolution

- Marc Reisch

- 1. FCUJURIST Der erste Pokalgewinn und der große Traum von Paris ! Lange

sollte

es

dauern,

lange

kämpften

und

rackerten

die

Vertreter

der

Unternehmensjuristen, um im HWS 2012/13 dann endlich den Pokal in den Katakomben und Räumlichkeiten des Barockschlosses der Universität Mannheim ausstellen zu dürfen, der Erfolg war perfekt. Zu alldem kam noch hinzu, dass der Sieger neben dem Pokal dann auch das Teilnahmeticket nach Paris in den Händen hielt. Dieses Turnier stellte die Partneruniversität, die ESSEC University, in einem Vorort von Paris diversen Universitäten aus 15 verschiedenen Ländern weltweit zur Verfügung. Ein Turnier, indem der Wettkampf verschiedener Länder zwar Priorität genießt, allerdings auch

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- Westflügel HWS 2013 der Umgang als solcher mit den verschiedenen Kulturen und Menschen nicht zu kurz kam, im Gegenteil! Und wir, als eine einfache Unimannschaft, als Vertreter Deutschlands in Frankreich? Ein unglaubliches Gefühl, dass sich wie ein Sonnenschein über die Spieler des 1.FCU-Jurist legte und das ganze Semester über nicht weichen wollte. Mit all diesem Wissen und der Euphorie im Rücken starteten wir in die vergangene Pokalrunde zum FSS 2013. Was dieser Erfolg als kleine Begleiterscheinung mit sich brachte, wir waren nun Topfavorit auf den Pokal! Doch war es von Anfang an auch klar, dass es sich nicht einfach gestalten wird, ins Finale einzuziehen, geschweige denn, den Titel zu verteidigen. Denn das schaffte vorher, al la Champions League, noch keine Mannschaft. Die ersten Spiele der Pokalrunde sollten sich nicht weiter schwierig gestalten und wurden dann auch souverän gespielt und verdient gewonnen. Somit waren wir nach einer kurzen Zwischenbilanz weiterhin auf Erfolgskurs: - die letzten 13 Spiele ungeschlagen ( Saisonübergreifend inklusive Freundschaftsspiele); - davon 12 Siege und lediglich ein Unentschieden; - Plus den Pokalsieg aus der Vorsaison und die Qualifikation für das internationale Turnier. Wer will da noch an der Spielkunst der "Ujus" zweifeln, am Team um Trainer Pep Seidel. Der Erfolg hat gestimmt und die Weichen waren erneut auf den nächsten Titel eingestellt. Trotz der Einstellung der Trainingseinheiten sollte es also doch gelingen, oder etwa nicht?! Das 3. Spiel der laufenden Saison sollte dann auch Licht ins Dunkel bringen und die Frage beantworten, ob auch ohne Trainingsaufwand und ohne den nötigen Biss der Vorsaison erneut der Titelgewinn erfolgen kann. Dieses Spiel ging verloren. Ein komisches Gefühl, plötzlich zu verlieren. Der Topfavorit, der eine unglaubliche Bilanz aufwies, gegen den Underdog verloren? Das sind die Geschichten, die der Fußball nun mal schreibt und wir wussten jetzt endgültig, dass das kein Zuckerschlecken wird. Die darauffolgenden zwei Spiele wurden dann auch wieder nach alter Art souverän bestritten und gewonnen. Als wären die Juristen erneut erwacht. Die Lust das Mittel, der Griff nach dem Pokal unser Zaubertrank. Aber es sollte einfach nicht so sein, dass der Titelverteidiger erneut den Titel mit nach Hause nimmt. Dabei sollten viele Gründe ausschlaggebend gewesen sein, zumal viele Spieler Vereinsspieler sind und an Sonntagen selbst ein Spiel hatten und von der Turnierleitung sehr 45 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 viele Spiele dann gerade auf die Sonntage verlegt wurden. Aber das sollte keine Ausrede sein und wir stellten uns dieser Doppelbelastung. Da auch parallel das Pariser Turnier stattfand, kann man hier auch durchaus von einer Dreifachbelastung sprechen. Ein harter Brocken also. So spielten wir also in Paris gegen die verschiedensten Menschen aus aller Welt. Und auch da wurden wir schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt, denn direkt das 1. Spiel gegen Tschechien ging knapp, aber letzten Endes doch verdient mit 2:0 verloren. Ein weiterer Dämpfer, der uns aber trotzdem nicht verzweifeln ließ, im Gegenteil, so motivierte uns diese Niederlage erneut und wir gewannen das nächste Spiel gegen den Gastgeber aus Frankreich hervorragend mit einem 3:0. Da jedoch jeweils nur der 1. aus allen drei Gruppen weiterkam und Tschechien bei uns ungeschlagen den 1. Platz ergatterte, war unsere letzte Chance über die Regelung des besten 2. in die KO Phase zu gelangen. Das sollte den wieder erstarkten Juristen aber gelingen! Und so wurde das nächste und entscheidende Spiel mit einem unglaublichen 19:0 gegen schwache Algerier gewonnen und die Juristen zogen ins Halbfinale. Aber nach einem organisatorischem Problem der Turnierleitung wurde aus dem Halbfinale ein Viertelfinale gemacht, welches wir dann anschließend knapp mit 3:2 verloren haben. Das Gegentor gefallen in der letzten Minute, wie ein Dolchstoß mitten ins Herz. Das war hart. Aus der Traum! Und auch zurück in Deutschland sollten wir kein Glück mehr haben, denn das darauffolgende Sonntagspiel verloren wir gegen die BWLer, welches aber ausschlaggebend war für das Weiterkommen. So zogen die BWLer in die Finalrunden und der 1.FCU schied aus, in der Vorrunde. Das gab es sehr, sehr lange nicht mehr und doch ist es passiert. So sollte es nun mal sein. Auch wenn es von Anfang an klar war, dass diese Saison die schwerste Saison aller Zeiten wird, so tat es doch weh, mit anzusehen, wie uns die Träume mit einer Nadel zerstochen wurden, wie nah Freud und Leid doch zusammenleben. Das Resümee, eine unglaublicher Ausbau unseres Erfahrungsstocks. Die Erfahrung einer Doppelbelastung ( “Dreifachbelastung” ), wie sehr sie doch jemanden mitnehmen kann. Den Fußball und den Sport in anderen Ländern beobachten und den Stellenwert erkennen. Auch wenn diese Saison ohne Titel ausging, war sie alles in allem in einem Wort ausgedrückt: Unvergesslich! - Karim Baghlani

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- Westflügel HWS 2013 - Westflügel Gewinnspiel Alte und neue Ideen, können dazu dienen etwas Neues zu kreieren oder etwas zu bereichern. Und es ist unumstritten, ich wollte diese Ausgabe bereichern und eventuell etwas Neues kreieren. Deshalb nahm ich mir ältere Ausgaben des Westflügels zur Hand und suchte nach neuen Ideen, nach neuen Möglichkeiten und es dauerte nicht lange. In dieser Ausgabe findet erstmalig wieder ein Gewinnspiel statt, ein Gewinnspiel das knifflig aber ohne besondere mathematische oder juristische Kenntnisse zu lösen ist. Es genügt ein gesunder Verstand, unabhängig davon in welchem Semester man sich befindet. Doch was ist ein Gewinnspiel ohne halbwegs ansprechende Preise? Deshalb begab ich mich für euch auf die Reise durch Mannheim und habe in kleineren und größeren Gesprächen die notwendigen Kontakte geknüpft. Und siehe da… ich war erfolgreich! „Gewinnen könnt Ihr 11 „Studenten-sorglos-Pakete“ und zusätzlich wird unter allen Gewinnern ein Hauptpreis verlost!“ Mit eurer Teilnahme akzeptiert ihr folgende Bedingungen: Teilnahmebedingungen Westflügel – Gewinnspiel (bis zum 25. September 2013) Die Teilnahme am Gewinnspiel ist kostenlos und freiwillig. Nicht teilnahmeberechtigt sind Mitarbeiter der Westflügel-Redaktion, Personen, die mit der Durchführung des Gewinnspiels betraut sind und deren jeweilige Angehörige sowie Fachschaftsmitglieder. Jeder Teilnehmer darf nur einmal einen Lösungssatz einsenden. Die Westflügel-Redaktion behält sich vor, Personen von der Teilnahme auszuschließen, die sich durch Manipulation Vorteile verschaffen. In diesen Fällen kann der Gewinn auch noch nachträglich aberkannt werden und ein Ersatzgewinner bestimmt werden. Die Teilnahme ist möglich bis zum 25.09.2013. Für eventuelle Fehler übernimmt die Redaktion keine Haftung. Zur Fristwahrung ist der Zugang der Einsendung bei der Redaktion maßgebend. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Änderung oder ein Umtausch der Gewinne ist nicht möglich. Gewinnansprüche sind nicht übertragbar. Die Gewinner des Gewinnspiels werden per E-Mail benachrichtigt. Sollte eine Teilnahme des Gewinners aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht möglich sein oder sollte der Gewinner nicht innerhalb von 14 Tagen auf die Gewinnbenachrichtigung antworten, verfällt der Gewinn und ein Ersatzgewinner wird ausgelost. Eure E-Mail Adressen werden nicht über das Gewinnspiel hinaus gespeichert oder weitergegeben. Gewinnausgabe solange der Vorrat reicht. Die Auslosung findet unter Aufsicht der Fachschaft statt.

Anleitung: 1. Die im Rätsel diagonal, vertikal und horizontal versteckten „Juristischen Begriffe“ einkreisen (siehe Beispiel: fett markiert), von links nach rechts lesen und umgekehrt, sowie von oben nach unten und unten nach oben. 2. Aus den nicht eingekreisten Buchstaben den Lösungssatz herauslesen und diesen an westfluegel.fsjura@uni-mannheim.de schicken. 47 | S e i t e

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- Westflügel HWS 2013 F N E T E F N E B M O K A T A K

U E B U N G R E U B O M N H R A

W N R R B N E E N P U R H I E F

E O L I E G I R I T S A D N N F

W I L Z T N R S E A C N O R L E

S T U D E N T E N S T A L E D E

I L T E T E J M I T T H E I U L

E I E Z N E E O H O H I U N H W

N M T J U S S C B R C N R S C V

E M J R T N E E P I E E S S S T

R O U E O R G E G U R E C H T E

W K R A F P R O F S D E K A N !

A N A A U D S D E K L A U S U R

L N R R N I W I H B U E C H E R

D T S D T I N O N I H I D P I B

BGB

Kartei

Rechte

Studenten

Buecher

Katakombenfete

Satorius

Uni

Dekan

Klausur

Schuldner

Unisport

Ferienjob

Kommilitonen

Schuldrecht

Urlaub

Freischuss

Kopieren

Semester

Uebung

Handelsgesetz

Mensa

Seminar

VWL

Hiwi

Mord

Sitzung

Wienerwald

Jura

Prof

StGB

Hausarbeiten

Jus

REP

Strafrecht

Kaffee

Reaar (Füllwort)

Streitfrage

S A A S N E M Z R U C N A N E G

E G A R F T I E R T S E A A A B

N E T I E B R A S U A H L Z R H

Im Namen der Fachschaft Jura bedanke ich mich bei unseren Sponsoren!

KRUMB BÜRO- & SCHREIBKULTUR

- Manuel Scheiber

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- Westflügel HWS 2013 - Juristische Witze Trifft ein Mann einen Freund auf der Straße, der mit Gehstützen geht. Fragt der Mann seinen Freund: "Was ist denn passiert?". Sagt der Freund: "Ich hatte einen Autounfall." Der Mann: "Kannst du nicht ohne die Gehstützen gehen?". Der Freund: "Mein Arzt sagt ja, aber mein Anwalt sagt nein." Im Park sitzen zwei Mütter nebeneinander und unterhalten sich darüber, was denn aus ihren Kindern werden soll. Fragt die eine die andere: "was möchte ihr Sohn denn später mal werden?". Sagt die andere "Rechtsanwalt. Er streitet gerne, weiß alles besser und mischt sich dauernd in die Angelegenheiten anderer ein." „Angeklagte“, fragt der Richter, „haben Sie sich nun in der käuflichen Liebe betätigt oder nicht?“ -„Habe ich nicht“, verteidigt sich die Angeklagte, „ich habe nur eine gewisse Leihgebühr erhoben!“ Marcel wird wegen Beleidigung zu 100 Euro Geldstrafe verurteilt. „Haben Sie noch etwas zu sagen?“ fragt der Richter abschließend. „Das schon“, murmelt John. „Aber das wird mir dann doch zu teuer.“ Was sagt ein arbeitsloser deutscher Jurist zu einem Juristen, der einen Job hat? „Einmal zum Wasserturm bitte!" Der Angeklagte fragte seinen Anwalt, wie lange die ganze Angelegenheit wohl dauern werde. Anwalt: "Für mich vier Stunden und für Sie vier Jahre..." Der Angeklagte zu seinem Rechtsanwalt: „Wenn ich mit einem halben Jahr davonkomme, bekommen Sie 20.000 Euro von mir." Nach dem Prozess meint der Anwalt: „Das war aber ein wirklich hartes Stück Arbeit! Die wollten Sie doch glatt freisprechen." Der Richter fragt die Zeugin: „... und wie alt sind Sie?" Beharrliches Schweigen seitens der Zeugin. Darauf der Richter verärgert: „Wenn Sie nicht antworten, lasse ich Sie von den Zuschauern schätzen!" Verteidiger zu seinem Klienten: "Jetzt können wir nur noch hoffen, dass wir mit einem blauen Auge davon kommen!" Ängstlich zuckt sein Mandant zusammen: "Glauben Sie wirklich, dass der Richter mich schlagen wird?!“ „Glaubst du eigentlich an Justiz-Irrtümer?" „Klar, ich bin schon dreimal freigesprochen worden!"

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- Westflügel HWS 2013 - Die berühmten letzten Worte Herausforderung – dieses Wort beschreibt vielleicht am besten, was vor den Arbeiten an solch einer Zeitschrift im Kopf der Macher eines Westflügels umherschwirrt. Viele Ausgaben des Westflügels wurden in den letzten Jahren gedruckt, zahlreiche Artikel geschrieben.

Irgendwie muss man sich und die typischen Themen einer studentischen Juristenzeitschrift immer wieder neu erfinden, sonst wird’s eben schnell langweilig. Das Team des Westflügels war für die Arbeiten dieser Ausgabe breiter aufgestellt als noch die Semester zuvor. Ziel war es, durch die daraus resultierenden unterschiedlichen Schreibstile und durch viele verschiedene Rubriken, Abwechslung und Lesevergnügen zu garantieren.

Wir alle vom Westflügel-Team hoffen, dass uns das ein Stück weit gelungen ist und jeder für sich etwas Interessantes, Bemerkenswertes, Lustiges oder anderweitig Unterhaltendes in dieser Ausgabe gefunden hat.

Hast du Lust, künftige Westflügel-Ausgaben zu planen und zu organisieren, zu gestalten und zu designen oder deine journalistischen und kreativen Fähigkeiten beim Schreiben von Artikeln unter Beweis zu stellen – kurz, deine eigenen Ideen einzubringen? Dann komm einfach mal bei einer Fachschaftssitzung vorbei und sprich uns an! Weitere Informationen findest du auf unserer Homepage unter: http://fsjura.uni-mannheim.de/

Im Namen des Westflügel-Teams und der gesamten Fachschaft Jura, wünschen wir den Erstsemestern einen guten Start, allen viel Erfolg bei den kommenden Klausuren und Prüfungen und weiterhin ein erfolgreiches Studium der Rechtswissenschaft!

- Annika Bührle

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- Westflügel HWS 2013 - Fetentermine FSS 2013 Studienzeit bedeutet ja bekanntlich nicht nur Lernen, sondern natürlich auch ordentlich feiern und die "schönste Zeit des Lebens" genießen! Deshalb findet ihr hier die Fetentermine für das kommende Semester:

29.08.2013

AStA Ersti-Fete

Schneckenhof

05.09.2013

SpLit/Histo

Schneckenhof

12.09.2013

WiPäd

Schneckenhof

26.09.2013

FIM/Psycho

Schneckenhof

02.10.2013

AStA Oktoberfest

Schneckenhof

10.10.2013

BWL

Schneckenhof

17.10.2013

SoWi/MKW

Katakomben

24.10.2013

VWL

Katakomben

31.10.2013

AStA

Katakomben

07.11.2013

Psycho

Katakomben

Und der absolute Pflichttermin für alle Unternehmensjuristen! Am

19.09.2013 findet die Jura-Fete im Schneckenhof statt. Erscheinen ist Pflicht! - Beyza Gedik

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