5 minute read

Start.klar im UFO: Gesellschaft und Werte in Bewegung

Gesellschaft und Werte in Bewegung

Veranstaltungen trotz Corona? Schwierig, aber machbar, wie das Jugend- und Kulturzentrum UFO mit „start.klar.“ unter Beweis stellt. Seit 2015 findet die gemeinsam mit Zigori LAB und in Kooperation mit dem „KVW-Bezirk Pustertal“ organisierte Dialogreihe nun schon im UFO statt, stets vor einem zahlreichen und begeisterten Publikum. Das Thema des heurigen Jahres: Gesellschaftlichen Werte. Aufgrund der aktuellen Corona-Bestimmungen wurde der erste start.klar.-Abend anfangs November zum Thema „Verfassung und Südtirol-Autonomie. Ein Wertegerüst für heute und morgen?“ kurzerhand auf die Internetplattform Zoom verlegt. Mit Erfolg. Nun stehen noch zwei weitere Abende und das Social-Forum an.

Otempora, o mores!“ Was Cicero beklagte, geht uns auch heute immer „ wieder durch den Kopf. Wie steht es um Wertehaltungen, und wie steht es mit der Wertedebatte in unserer Zeit und in unserer Gesellschaft? Die Dialogreihe setzt dabei bei zentralen Themenbereichen an, die einen starken Einfluss auf unser Alltagsleben haben. An drei Abenden rücken die Wechselwirkung von Werten und Verfassungen sowie von Werten und Journalismus in den Fokus. Zudem wird erörtert, was es mit den viel zitierten christlichen Werten auf sich hat. Und das UFO SOCIAL FORUM, das ebenfalls im Rahmen der Reihe stattfindet, beschäftigt sich heuer mit dem Thema des Jahres: COVID-19.

WANDELNDE WERTEORDNUNGEN

Beim ersten Abend, wie immer gestaltet und gekonnt moderiert von Markus Lobis, waren die Professorin für italienisches Verfassungsrecht, Esther Happacher, und der

Wärmepumpen ... die Zeit ist gekommen.

www.rcmarketing.it

Fragen Sie Imperial oder Ihren Installateur! Die Präsidentin der Ärztekammer Dr. Monica Oberrauch steht Rede und Antwort.

Rai Südtirol

Historiker Hans Heiss zu Gast. Beide zeigten auf, wie sich wandelnde Werteordnungen in Verfassungen verdichten und somit ein Fundament zur Regelung komplexer politischer und gesellschaftlicher Systeme darstellen. Hans Heiss nannte die Französische Revolution als Ausgangspunkt für die Forderung nach bürgerlicher Mit- und Selbstbestimmung und ging auf wesentliche Etappen der Verfassungsgebung bis hin zur Nachkriegszeit im 20. Jahrhundert ein. Esther Happacher erläuterte inhaltliche Schwerpunkt und Grundrechte der italienischen Verfassung wie die Meinungs- und Versammlungsfreiheit, das Recht auf Bildung, auf Gesundheit und auf Arbeit. Im zweiten Teil des Abends rückte die Südtirol-Autonomie ins Zentrum, die eine Art Verfassung für Südtirol darstellt. Da Esther Happacher für Südtirol in der Sechser- und Zwölferkommission sitzt, konnte sie konkrete Einblicke in die Alltagsarbeit geben, während Hans Heiss eine fundierte Betrachtung aus historischer und politischer Sicht einbrachte. Dabei wurde die fehlende emotionale Verbindung zu Werten der Autonomie ebenso behandelt, wie die Notwendigkeit von zeitgemäßen Antworten und Anpassungen auf gesellschaftliche Entwicklungen. Interessierte können die Veranstaltung auf der Facebookseite des UFO abrufen.

Prof. Andreas Conca ist Primar der Jugendpsychiatrie und hat eine klare Meinung.

Sabes

WIE GEHT ES NUN WEITER?

Am Mittwoch, den 2. Dezember, findet um 20 Uhr das 6. UFO Social Forum zum Thema: „Vom Umgang mit Krisen am Beispiel des Corona-Lockdown 2020“ statt. Ein kleines Virus stellt uns vor enorme Herausforderungen und es ist noch nicht abzusehen, welche Folgen COVID-19 global und regional haben wird. Das UFO SOCIAL FORUM wird aus diesem Anlass zum Ort des Nachdenkens, Analysierens und des Erfahrungsaustausches. Mit der Präsidentin der Südtiroler Ärztekammer, Dr. Monica Oberrauch, und dem Primar der Jugendpsychiatrie, Prof. Andreas Conca, sind fachkundige Gäste auf dem virtuellen Podium. Gemeinsam mit ihnen findet ein Dialog mit Menschen statt, die in vielfältiger Weise von der Corona-Krise betroffen sind und die das Erlebte und Erlittene aus ihrer Perspektive darstellen werden. Zugeschaltet werden Dr. Elisabeth Gruber, Intensivmedizinerin, Beauftragte für die COVID-19 Koordination in Bruneck, Elisabeth Gruber, Pflegedienstleiterin der Wohn- und Pflegeheime Mittleres Pustertal, Dietmar Gamper, Regisseur und freischaffender Künstler, Cornelia Brugger, Kindergärtnerin und Gewerkschafterin und Joe Morandell, der im März einen sehr schweren Covid-Krankheitsverlauf hatte.

Die weiteren start.klar Abende finden am Mittwoch, dem 16. Dezember (Thema: Orientierung oder Gängelung? Werte und christliche Kirchen heute; Gäste: Johanna Brunner & Paolo Renner) und am Mittwoch, dem 20. Jänner (Quote oder Ethik? Von Werten, Haltungen und Ansprüchen an den Journalismus; Gäste: Heidy Kessler & Lorenz Gallmetzer) statt. Veranstaltungsbeginn ist jeweils 20 Uhr. // jst

DIGITALE

VERANSTALTUNG

Da das Social-Forum nicht im UFOSaal stattfinden kann, wird die Veranstaltung in digitaler Version angeboten. Die entsprechenden Links zum zoom-Event und die Infos zur gesamten start.klar.-Reihe findet man hier: www.ufobruneck.it

Weiters kann der Dialogabend per Livestream über die Facebook-Seite des UFO verfolgt werden: https://www.facebook.com/UFObruneck //

BILDUNG IM DORF DER BILDUNGSAUSSCHUSS

KLEIDUNG AUF WELTREISE

Moderne Kleiderschränke wechseln häufig den Inhalt. Neue Trends, Rabatte und Ausverkauf fördern die kurze Nutzungsdauer von Kleidungsstücken. Wer will, kann es sich leisten, die Stücke regelmäßig nach saisonaler Mode auszutauschen.

Mehr als 90 Prozent unserer Kleidung stammen aus Asien, besonders aus China, Bangladesch und Indien: Billiglohnländer, in denen Arbeits- und Umweltschutz meist nur auf dem Papier stehen. Anstatt auf „hochwertig“ und „wenig“ wird auf „billig“ und „viel“ gesetzt. Mode zum Wegwerfen heißt das Geschäftsmodell der Textilindustrie. Vom Endpreis, den die Kleidung kostet, kommt nur wenig in den Herstellerländern an. Der „Lebensweg“ der Kleidung beschreibt eine Reise rund um den Erdball: vom Baumwollanbau in Indien über das Spinnen, Weben, Färben, Nähen in Europa und Asien bis zum Verkauf in unseren Geschäften und der letzten Reise des ausgedienten Stückes mit dem Kleidercontainer nach Afrika. Wer der Textilindustrie nachreist, erlebt einige unangenehme Überraschungen. Um unsere Kleidung herzustellen, arbeiten die Näherinnen in den Produktionsländern unter prekären Arbeitsbedingungen zu niedrigsten Löhnen. Billige Mode zerstört die Lebensgrundlage der Arbei-

terinnen und ihrer Familien, aber auch unsere Umwelt. Giftige Gerbschlämme und Färbereirückstände gelangen bei der Produktion ungefiltert in die Flüsse. Millionen Menschen haben kein sauberes Trinkwasser. Viele leiden unter Hautausschlägen, Durchfall, Verlust des Geruchssinns und Krebs. So muss es nicht sein! Es gibt auch saubere Produktionstechnologien. Sie müssen von uns Verbrauchern, der Textilbranche und den Ladeninhabern nur eingefordert und bezahlt werden. Durch die Wahl fairer und ökologisch produzierter Textilien können wir Einfluss auf die Missstände in der Textilindustrie nehmen.

Bildungsausschuss Sand in Taufers

Der lange Weg unserer Kleidung

mit Verena Gschnell als online Veranstaltung am Mi 25.11.20, 20.00 Uhr Anmeldung: 0474 530 093, info@biwep.it