Panorama 2012 Zahlen und Fakten
Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie
2
Geschäftszahlen
Inhalt Panorama 2012
8
8
Geschäftsjahr Mem-Industrie 2011 im Überblick
9
Auftragseingang MEM-Industrie
10
Umsatz MEM-Industrie
11
Kapazitätsauslastung MEM-Industrie
12
Exporte MEM-Industrie
16
Handelsbilanz
17
Beschäftigte der verarbeitenden Industrie
Die BRIC-Staaten
1
die MEM-Industrie im nationalen Kontext
6
Die Wachstumsdynamik der BRIC-Staaten ist beeindruckend. Der hohe technologische Nachholbedarf und der steigende Konsum einer immer breiteren Mittelschicht machen diese Länder als Absatzmärkte für die Industrie attraktiv.
BRASILIEN
russland
20
Design und Layout Victor Hotz AG, Lasting Impressions in Print, Steinhausen Druck Victor Hotz AG, Lasting Impressions in Print, Steinhausen (Klimaneutral gedruckt auf chlorfrei herges telltem Papier) Fotos Swissmem
18
22
3
Produktions- und Standortfaktoren
28
28
Wechselkursindex
28
Wechselkurse (in Schweizer Franken)
29
Arbeitskosten in der verarbeitenden Industrie 2010
30
Innovationsranking
31
Aufwand für Forschung und Entwicklung
31
F+E-Personal nach Wirtschaftszweig
32
Energieverbrauch Swissmem-Mitglieder
32
CO2-Emissionen Swissmem-Mitglieder
33
Europäische Industriestrompreise 2011
34
Gesamtschweizerische Streikstatistik
4
Branchenstruktur
indien
35
Betriebsgrössenstruktur
36
Personalstruktur
37
Berufslernende
35
China
5
die MEM-Industrie im internationalen Kontext
24
26
38
38 Personalbestand der Schweizer Industrie im Ausland 38 Personalbestand gesamte Industrie nach Weltregionen 39
Personalbestand ausländischer Industriefirmen in der Schweiz
40 Kapitalbestand der Schweizer Industrie im Ausland und nach Weltregionen 41 Kapitalbestand ausländischer Firmen in der Schweiz 42 Die wichtigsten Maschinenexport-Länder 2010 42
Rangliste ausgewählter Produktbereiche
43
Maschinenexporte pro Einwohner
Swissmem – Wir machen uns stark für Sie! Dienstleistungen und Interessenvertretung für einen starken Werk- und Denkplatz Schweiz
Unsere Schwerpunkte Swissmem vertritt die Interessen von rund 1 000 Unternehmen der Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) sowie verwandter technologieorientierter Branchen gegenüber Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit. Swissmem ist dem offenen Wettbewerb, der Innovation sowie der unternehme rischen Freiheit mit gesellschaftlicher Ver antwortung verpflichtet und setzt sich für eine konstruktive Sozialpartnerschaft ein.
Dienstleistungen Kostenlose, professionelle Beratung durch Fachspezialisten, erstklassige Aus- und Weiterbildungsangebote und eine kosten günstige Ausgleichskasse: Mit ihren Dienstleistungen stärkt Swissmem den Werk- und Denkplatz Schweiz. Interessenvertretung Abgestützt auf ein breites Branchen-Knowhow kämpft Swissmem für bestmögliche ordnungspolitische Rahmenbedingungen im Interesse der internationalen Wett bewerbsfähigkeit der Industrie. Netzwerkarbeit Zusammenarbeit und fachlicher Austausch in 23 Fachgruppen, diversen Erfa-Gruppen und Fachkommissionen: Swissmem schafft starke Netzwerke für den langfristigen Erfolg.
Swissmem Panorama 2012 – Editorial
5
wicklung in der EU, wohin 60% der Exporte der MEM-Industrie gehen, sind für 2012 ebenfalls nicht sehr ermutigend. Sie sagen voraus, dass dort das BIP stagniert oder gar leicht rückläufig sein wird. Diese Faktoren werdendie MEMIndustrie weiter belasten.
Hans Hess, Präsident Swissmem
Die Industrie wird gestärkt aus der Krise hervorgehen – Interview mit Hans Hess Auf die Weltwirtschaftskrise 2008/09 folgte in vielen Staaten der Welt eine Schuldenkrise. Die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie (MEM-Industrie) hatte in den vergangenen Quartalen mit grossen Herausforde rungen zu kämpfen. Der starke Frankenkurs als Folge der hohen Verschuldung vieler Staatshaushalte und sinkende Margen machten den Unternehmen zu schaffen. Im Interview äussert sich Swissmem-Präsident Hans Hess dazu, wie er die Lage der MEM-Industrie einschätzt und womit sie künftig rechnen muss. Hans Hess, welche Erinnerungen weckt das Jahr 2011? Das Jahr 2011 war für die Schweizer Maschinen-, Elektro- und Metall-Industrie ein schwieriges Jahr. Besonders in der zweiten Jahreshälfte zeigten sich die neg ativen Effekte der Frankenstärke deutlich. Der negative Höhepunkt war sicherlich der August, als der Kurs des Euro ins Bodenlose zu sinken drohte. Das war ein kritischer Moment für die gesamte Exportindustrie, der Schlimmes befürchten liess. Welches waren die grössten Heraus forderungen? Viele Unternehmen mussten grosse Preiszugeständnisse machen, um trotz Frankenstärke von der damals noch guten Nachfragelage profitieren zu können. Dies wirkte sich umgehend auf die Margen aus. Viele Unternehmen machten deshalb keine Gewinne mehr. Sie zogen alle Register des unter nehmerischen Instrumentariums, um die negativen Auswirkungen abzu dämpfen. Die erzielten Effizienzsteigerungen wurden aber laufend von der fortschreitenden Aufwertung des Schweizer Frankens zunichte gemacht. Erst die Festlegung der Wechselkursunter
grenze von 1.20 CHF/Euro durch die Schweizerische Nationalbank bewirkte eine gewisse Beruhigung, schuf Planungssicherheit und rettete zumindest vorläufig Tausende Arbeitsplätze in der Schweiz. Aber der Anpassungsprozess ist noch nicht abgeschlossen. Was hat Sie am meisten überrascht? Die Firmen der MEM-Industrie haben sehr schnell auf die Frankenstärke reagiert und auf betrieblicher Ebene schon früh Gegenmassnahmen ergriffen. Im Weiteren zeigten sie eine erstaunliche Widerstandskraft, die mich für die Zukunft optimistisch stimmt. Worauf müssen sich die MEM-Unter nehmen einstellen? Ich rechne damit, dass das schwierige wirtschaftliche Umfeld vorerst bestehen bleibt. Solange die Staaten der Euro zone keinen nachhaltigen Weg aus der Schuldenkrise finden, wird es kaum zu einer spürbaren Abschwächung des Schweizer Frankens kommen. Somit wird der Frankenkurs 2012 wohl in einer Bandbreite von 1.20–1.25 CHF/Euro verharren. Für viele Unternehmen dürfte dies zu weiteren Margeneinbussen führen. Die Prognosen für die Wirtschaftsent-
Wie schätzen Sie die mittel- und langfristige Entwicklung der Schweizer MEM-Industrie ein? Die Lage der Schweizer MEM-Industrie ist zwar nach wie vor schwierig. Dennoch wird es nicht zu einer Deindus trialisierungkommen. Die Unternehmen haben die Herausforderung angenommen und arbeiten täglich an ihrer interna tionalen Wettbewerbsfähigkeit. Diesen Weg werden sie konsequent weiter gehen und sich kontinuierlich auf ver ändernde Rahmenbedingungen ein stellen. Der Anpassungsprozess wird schmerzhaft bleiben. Ich bin aber überzeugt, dass die Schweizer Export industrie in ein bis zwei Jahren ins gesamt gestärkt aus dieser «Rosskur» hervorgehen wird. Was erwarten Sie von der Politik in der eben angelaufenen Legislatur? Ich erwarte von der Politik, dass sie mit ihren Entscheiden die Wettbewerbs fähigkeit der Schweizer Exportindustrie stärkt. Die Unternehmen der MEM- Industrie stehen in einem globalen Wettbewerb. Neben Unternehmertum und Innovationskraft beeinflussen die ordnungspolitischen Rahmenbe dingungen ihre internationale Wettbe werbsfähigkeit nachhaltig. In der Legislatur 2012 bis 2015 kommt es zu einer Vielzahl politischer Entscheide, die die internationale Wettbewerbsfähig keit der Schweizer MEM-Industrie direkt oder indirekt beeinflussen werden. Was tut Swissmem? Swissmem wird sich weiterhin auf allen Ebenen für die MEM-Industrie engagieren. Ich und das gesamte Swissmem-Team wollen sicherstellen, dass die MEM-Industrie auch künftig in der Schweiz Wertschöpfung erbringen, Arbeitsplätze schaffen und erfolgreich exportieren kann.
Swissmem Panorama 2012 – Die mem-Industrie im nationalen kontext
6
1 | Die MEM-Industrie im nationalen Kontext
Beschäftigte Schweiz 2011 Vollzeitäquivalente
Übrige Wirtschaftszweige 14%
MEM-Industrie 11%
Erziehung und Unterricht 5%
Übrige Industrie 8% Energie- und Wasserversorgung 1%
Unternehmensbezogene Dienstleistungen 11%
Baugewerbe 9%
Gesundheits- und Sozialwesen 6%
Gastgewerbe 5%
Öffentliche Verwaltung 4% Handel und Autogewerbe 15%
Verkehr und Nachrichtenübermittlung 5% Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 6%
Quelle: Besta Gemäss NOGA 2008
Wertschöpfung Schweiz 2011 Branchenanteile in %
Unternehmensbezogene Dienstleistungen 18%
MEM-Industrie 9% Übrige Industrie 10% Energie- und Wasserversorgung 2%
Öffentliche und persönliche Dienstleistungen 21%
Baugewerbe 6%
Handel und Autogewerbe 13% Land- und Forstwirtschaft 1% Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 12% Quelle: BAK Gemäss NOGA 2002 Reale Wertschöpfung
Gastgewerbe 2% Verkehr und Nachrichtenübermittlung 6%
Swissmem Panorama 2012 – Die mem-Industrie im nationalen kontext
7
Gesamtschweizerischer Warenexport 2011 Branchenanteile in %
Übrige Waren 8% Nahrungs- und Genussmittel 4% Uhren 10% Textil 2% Elektrischer Strom 3% Übrige chemische Produkte 7%
Pharma 31%
Maschinenbau 13% Präzisionsinstrumente 7% Elektrotechnik/Elektronik 6% Metallbau 7% Fahrzeuge 2%
Anteil MEM-Industrie 35%
Quelle: OZD
Wussten sie, dass ...
Von den Schweizer Warenexporten in die BRIC-Staaten entfallen
45%
auf die Produkte der MEM-Industrie.
Eine bedeutende Stütze der Schweizer Wirtschaft
Die MEM-Industrie ist für 9,2% der Schweizer Wertschöpfung zuständig und leistet 35% der gesamten Warenexporte. Sie beschäftigt über 10% der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Schweiz, darunter rund 10 000 Lernende. Damit ist die MEM-Industrie ein wichtiger Pfeiler der Schweizer Volks wirtschaft. In den vergangenen 10 Jahren konnte der sekundäre Wirtschafts sektor einen Zuwachs der Beschäftigten von insgesamt 2,7% verzeichnen. Stärker zugelegt hat im 10-Jahres-Vergleich der tertiäre Bereich (11,4%). Innerhalb des industriellen Sektors bildet die MEM-Industrie den grössten Teilbereich. Auf sie entfallen über 57% der In dustriebeschäftigten und 48% der industriellen Wertschöpf ung.
Zudem stellt die MEM-Industrie neben der chemisch-pharma zeutischen Industrie die grösste Exportbranche der Schweiz dar. Seit dem Jahr 2000 stiegen die Exporte der MEM-Industrie von CHF 59 Mrd. auf CHF 68 Mrd. mit einem zwischenzeitlichen Rekordniveau von CHF 80 Mrd. im Jahr 2008. Die gesamten Wa renexporte der Schweiz erhöhten sich im selben Zeitraum von CHF 127 Mrd. auf CHF 198 Mrd.
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
8
2 | Geschäftszahlen
Geschäftsjahr Mem-Industrie 2011 im Überblick 2009
2010
2011
Veränderung in %
Auftragseingang 1)
85,3
99,3
98,8
– 0,5
Davon Inland
75,7
89,1
87,8
– 1,5
Davon Ausland
88,9
102,7
102,6
– 0,1
Umsatz 1)
99,5
98,5
100,6
2,1
Davon Inland
99,9
107,2
114,2
6,5
Davon Ausland
99,4
96,0
96,8
0,8
79,0%
82,5%
89,6%
Kapazitätsauslastung 2) MEM-Industrie Export 3) Metallindustrie
Mio. CHF
10 487,7
12 738,5
13 023,6
Maschinen- und Fahrzeugbau
Mio. CHF
27 789,0
28 214,6
29 725,9
5,4
Elektrotechnik/Elektronik
Mio. CHF
11 329,3
12 234,4
11 781,8
– 3,7
Präzisionsinstrumente
Mio. CHF
13 839,8
14 394,7
14 010,5
– 2,7
Total Export
Mio. CHF
80 086,3
67 581,5
68 541,8
1,4
35,2%
34,9%
34,7%
Anteil am schweizerischen Gesamtexport
1,4
Inlandabsatz 4) Total
Mio. CHF
19 489,9
19 501,6
21 172,6
8,6
Total Warenumsatz MEM-Industrie
Mio. CHF
82 935,7
87 060,6
89 714,4
3,0
332 411
329 426
337 809
2,5
Vollzeit-Beschäftigte 5) Total MEM-Industrie * Q uellen: 1) 290 Swissmem-Meldefirmen (indexiert), 1. Quartal 2001 = 100 2) KOF/ETH, Jahresdurchschnitt 3) OZD 4) basierend auf Exportquote (2011: 76,4%) der Swissmem-Meldefirmen; ohne Dienstleistungen 5) BFS (BESTA), inkl. Beschäftigte der Uhrenindustrie
2011: Frankenstärke dämpft die wirtschaftliche Erholung der MEM-Industrie
Die Frankenstärke hat im zweiten Halbjahr 2011 die Erholungs tendenzen, die sich bis dahin noch abgezeichnet hatten, weitgehend zum Erliegen gebracht. Hinzu kam eine spürbare Abkühlung der weltweiten Konjunktur. Die Bestellungs eingänge der MEM-Industrie 2011 lagen trotz eines guten ersten Quartals knapp unter den Vorjahreswerten (– 0,5%). Im vierten Quartal brachen die Auftragseingänge im Vergleich zum Vorjahr gar um 18,6% ein. Trotz der hohen Bestellungseingänge Ende 2010 und Anfang 2011 stiegen die Umsätze der Branche im vergangenen
Jahr nur um moderate 2,1%. Sie lagen damit im Schnitt mehr als 20% unter dem Vorkrisenniveau. Die nachteilige Währungssituation zwang die Unternehmen zu raschen und teilweise einschneidenden Massnahmen. Viele mussten massive Preiszugeständnisse machen, um sich im Exportgeschäft behaupten zu können. Allein im Jahr 2011 gingen die Exportpreise um hohe 4,1% zurück, was sich unmittelbar auf die Margen auswirkte. Über ein Drittel der Unternehmen der MEM-Industrie sind dadurch in die ope rative Verlustzone geraten.
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
9
Auftragseingang MEM-Industrie 45%
200
35%
180
25%
160
15%
140
5%
120
0%
100
– 5%
80
– 15%
60
– 25%
40
– 35%
20
– 45%
2002
2003
Veränderung in %
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
0
Index Auftragseingang Total
Quelle: 290 Swissmem-Meldefirmen Indexiert, 1. Quartal 2001 = 100
Auftragseingang MEM-Industrie Jahr/Quartal
Total
in % zum Vorjahr
davon Inland
davon Ausland
Exportquote in %
2001
90,5
–
–
–
75,2
2002
81,3
– 10,2
–11,1
– 9,8
74,0
2003
83,6
2,8
–0,4
3,9
74,9
2004
89,5
7,1
–6,9
11,6
78,3
2005
93,5
4,5
6,5
3,8
78,8
2006
112,3
20,1
10,3
22,0
81,1
2007
137,3
22,3
25,8
21,3
80,5
2008
113,8
– 17,1
–7,5
– 19,4
78,3
2009
85,3
– 25,0
–17,7
– 27,0
76,5
2010
99,3
16,4
17,7
15,5
77,6
2011
98,8
– 0,5
– 1,5
– 0,1
76,4
2011 I
118,8
27,3
39,5
24,1
76,0
2011 II
100,0
– 2,6
– 9,7
– 0,1
76,8
2011 III
86,1
– 4,9
– 15,0
– 2,3
76,4
2011 IV
90,1
– 18,6
– 16,0
– 18,9
76,2
Quelle: 290 Swissmem-Meldefirmen Indexiert, 1. Quartal 2001 = 100
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
10
Umsatz MEM-Industrie 25%
200
20%
180
15%
160
10%
140
5%
120
0%
100
– 5%
80
– 10%
60
– 15%
40
– 20%
20
– 25%
2002
2003
Veränderung in %
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
0
Index Auftragseingang Total
Quelle: 290 Swissmem-Meldefirmen Indexiert, 1. Quartal 2001 = 100
Umsatz MEM-Industrie Jahr/Quartal
Total
in % zum Vorjahr
davon Inland
davon Ausland
2001
100,9
–
–
–
2002
89,1
– 11,7
– 8,3
– 12,8
2003
85,7
– 3,8
– 3,9
– 3,8
2004
90,7
5,8
4,3
6,4
2005
93,4
3,0
– 0,9
4,3
2006
103,6
10,9
4,5
12,9
2007
118,0
13,9
14,8
13,6
2008
124,8
5,8
6,3
5,6
2009
99,5
– 20,3
– 16,6
– 21,2
2010
98,5
– 1,0
7,3
– 3,4
2011
100,6
2,1
6,5
0,8
2011 I
97,8
2,7
12,4
0,2
2011 II
101,9
4,6
1,6
5,5
2011 III
99,6
4,1
5,6
3,8
2011 IV
102,9
– 2,5
7,6
– 5,6
Quelle: 290 Swissmem-Meldefirmen Indexiert, 1. Quartal 2001 = 100
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
11
Kapazitätsauslastung MEM-Industrie 95%
90%
85%
80%
75%
1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Quelle: KOF
Wussten sie, dass ...
86,3% beträgt die langjährige durchschnittliche Kapazitätsauslastung der MEM-Industrie.
Stagnierende Umsätze
Während bei den Auftragseingängen bereits im 2. Quartal 2011 eine negative Entwicklung einsetzte, konnte bei den Um sätzen noch während zwei weiteren Quartalen ein moderates Wachstum erzielt werden. Im 4. Quartal fielen die Umsätze um 2,5% gegenüber dem Vorjahr. Fürs gesamte Jahr 2011 resul tierte ein Plus von 2,1%. Insgesamt hat seit dem Einbruch im Jahr 2008 bei der Umsatz entwicklung eine Stagnation eingesetzt, die aufgrund der Frankenstärke noch nicht überwunden werden konnte. Die Kapazitätsauslastung der Unternehmen der MEM-Industrie lag im vergangenen Jahr durchschnittlich bei 89,6%. Das ist etwas höher als der langjährige Durchschnitt von 86,3%. Einen Tiefpunkt hatte die Branche Ende 2009 erreicht, als die
Auslastung lediglich 76,4% betrug. Da die Unternehmen der MEM-Industrie den internationalen Konjunkturzyklen aufgrund ihrer hohen Exportorientierung stark ausgesetzt sind, ist auch die Kapazitätsauslastung immer wieder grösseren Schwankungen unterworfen. Kurzarbeit oder die temporäre Einführung längerer Arbeitszeiten sind für die Unternehmen der MEM-Industrie wichtige Instrumente, um auf den rasch ändernden Konjunkturverlauf reagieren zu können.
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
12
Exporte MEM-Industrie Anteile der Wirtschaftsräume
Ozeanien 1% Asien 20%
Lateinamerika 2% EU 27 60%
Nordamerika 11% Afrika 2% Übriges Europa 4%
Quelle: OZD
Wussten sie, dass ...
China bei den Absatz märkten neu auf Rang
3
liegt. Vor zehn Jahren hatte es noch auf Rang 10 gelegen.
Die BRIC-Staaten und Deutschland als Wachstumsmotor
Die Unternehmen der MEM-Industrie exportierten im Jahr 2011 Waren im Wert von CHF 68,5 Mrd. Dies bedeutete ein Plus von 1,4% gegenüber 2010. Die Exportdynamik schwächte sich im Schlussquartal angesichts der gedämpften Entwicklung der Weltwirtschaft deutlich ab. Der Rückgang der Exporte im 4. Quartal 2011 betrug gegenüber dem Vorjahr 4,3%. Positive Impulse kamen aus den BRIC-Staaten und den USA. Die Exporte nach Brasilien wuchsen um 6,6%, nach Russland um 17,7%, nach China um 14,2% und in die USA um 3,4%. Einzig die Geschäfte mit Indien liefen gegen den Trend (–1,9%). Die BRIC-Staaten haben in den vergangenen 10 Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. Die Exporte haben sich in dieser Periode mehr als verdreifacht. Der Anteil der BRIC-Staaten am
gesamten Exportvolumen der MEM-Industrie ist dabei von 4,2% auf 10,9% angewachsen. Dieser Trend dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen. Die Verkäufe in die EU, wohin rund 60% der Produkte der MEMIndustrie exportiert werden, nahmen im vergangenen Jahr um 1,3% ab. Vor allem die Exporte in die südlichen EU-Staaten sowie die Benelux-Länder verringerten sich zum Teil massiv. Diesen negativen Trend durchbrechen konnte der deutsche Absatzmarkt, wohin die Exporte der MEM-Industrie um 3,2% wuchsen. Deutschland ist mit einem Exportanteil von 27% der weitaus grösste Markt.
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
13
Exporte MEM-Industrie Anteile der Länder
2009
2010
2011 Mio. CHF
Anteil in %
∆ in % zum Vorjahr
65,0
43 781,7
63,9
– 0,3
26,4
18 427,5
26,9
3,2
6,8
4 254,6
6,2
– 6,9
3 496,6
5,2
3 379,9
4,9
– 3,3
4,8
3 259,2
4,8
2 633,8
3,8
– 19,2
3,8
2 366,1
3,5
2 380,8
3,5
0,6
1 937,4
3,1
2 201,0
3,3
2 317,4
3,4
5,3
Belgien
1 440,3
2,3
1 454,0
2,2
1 388,0
2,0
– 4,5
Spanien
Land
Mio. CHF
Anteil in %
Mio. CHF
Europa *
41 989,5
66,2
43 912,5
Deutschland
16 503,2
26,0
17 860,1
Frankreich
4 556,4
7,2
4 568,5
Italien
3 435,5
5,4
Niederlande
3 025,2
Grossbritannien
2 437,7
Österreich
Anteil in %
1 450,6
2,3
1 393,6
2,1
1 232,7
1,8
– 11,5
Russland
698,1
1,1
777,7
1,2
915,2
1,3
17,7
Polen
717,7
1,1
829,9
1,2
838,7
1,2
1,1
Schweden
722,6
1,1
755,4
1,1
822,7
1,2
8,9
Tschechien
657,2
1,0
770,6
1,1
784,3
1,1
1,8
Türkei
442,1
0,7
661,6
1,0
733,2
1,1
10,8
Übrige
3 965,5
6,3
3 518,2
5,2
3 672,9
5,4
4,4
Asien
11 177,1
17,6
12 895,4
19,1
13 839,8
20,2
6,0
China
2 865,4
4,5
4 179,6
6,2
4 774,3
7,0
14,2
Japan
1 094,7
1,7
1 204,1
1,8
1 298,7
1,9
7,9
924,3
1,5
1 065,5
1,6
1 059,0
1,5
– 0,6
Indien
973,8
1,5
1 050,8
1,6
1 030,6
1,5
– 1,9
Ver. Arab. Emirate
653,4
1,0
499,6
0,7
848,0
1,2
1,2
Singapur
616,6
1,0
724,0
1,1
640,2
0,9
– 11,6
Taiwan
390,8
0,6
577,4
0,9
640,1
0,9
10,9
Hongkong
444,7
0,7
552,1
0,8
582,4
0,8
5,5
Übrige
3 213,4
5,1
3 042,3
4,5
2 966,5
4,3
– 2,5
Amerika
7 878,5
12,4
8 615,5
12,7
9 021,8
13,2
4,7
USA
5 765,6
9,1
6 389,1
9,5
6 606,8
9,6
3,4
Brasilien
587,4
0,9
712,3
1,1
759,3
1,1
6,6
Kanada
429,1
0,7
446,6
0,7
542,1
0,8
21,4
Mexiko
385,8
0,6
433,0
0,6
372,6
0,5
– 14,0
Übrige
710,6
1,1
634,5
0,9
741,0
1,1
16,8
Afrika
Südkorea
1 630,0
2,6
1 345,9
2,0
1 245,8
1,8
– 7,4
Südafrika
274,5
0,4
338,8
0,5
391,4
0,6
15,5
Algerien
355,9
0,6
278,3
0,4
206,3
0,3
– 25,9
Übrige
999,6
1,6
728,8
1,1
648,1
0,9
– 11,0
Ozeanien
770,8
1,2
812,3
1,2
820,2
1,2
1,0
Australien
705,3
1,1
695,3
1,0
739,9
1,1
6,4
65,5
0,1
117
0,2
80,3
0,1
– 31,4
63 445,8
100,0
67 581,5
100,0
68 541,8
100,0
1,4
Übrige Total MEM-Industrie
Quelle: OZD * Europa: EU27 und übriges Europa
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
14
Exporte MEM-Industrie Anteile der Warengruppen
Fahrzeuge 7%
Metallindustrie 19%
Maschinenbau 37%
Elektrotechnik/Elektronik 17% Präzisionsinstrumente 20% Quelle: OZD
Wussten sie, dass …
12,6%
beträgt der Anteil der medizinischen Instrumente und Apparate an den Gesamtexporten der MEMIndustrie. Vor zehn Jahren lag er noch bei 7,2%.
Unterschiedliche Entwicklung in den verschiedenen Produktbereichen
Betrachtet man die Exporte der einzelnen Subbranchen der MEM-Industrie im Jahresvergleich, so zeigen sich gegenläufige Entwicklungen. Positive Wachstumsraten konnten die Sparten Metalle und Metallwaren (+2,2%) sowie der Bereich Maschinenbau (+3,6%) verbuchen. Die Verkäufe in den Bereichen Elektrotechnik und Elektronik sowie Präzi sionsinstrumente reduzierten sich demgegenüber um 3,7% respektive 2,7%. Der Bereich Maschinenbau ist mit einem Exportanteil von 36,6% nach wie vor der mit Abstand bedeutendste Produktions bereich der MEM-Industrie. Stark erhöht werden konnte in den vergangenen Jahren der Export von Präzisionsinstrumenten. Im Vergleich zum Jahr 2000 beträgt der Anteilszuwachs in diesem Bereich 5,4 Prozentpunkte.
Mit Blick auf die einzelnen Produkte bilden die medizinischen Instrumente und Apparate mit Ausfuhren von CHF 8 614,2 Mio. den wichtigsten Exportbereich. Im vergangenen Jahr resultierte zwar ein Rückgang der Exporte um 4,9%, im Mehrjahresver gleich sind die Zuwächse aber dennoch beachtlich: Gegenüber dem Jahr 2000 – als Exporte von CHF 3 648,1 Mio. verzeichnet werden konnten – erhöhten sich die Ausfuhren um 136%.
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
15
Exporte MEM-Industrie Anteile der Warengruppen
2009
2010
2011
Produkt
Mio. CHF Anteil in %
Mio. CHF Anteil in %
Mio. CHF Anteil in %
Maschinenbau
22 432,2
35,4
24 200,6
35,8
25 072,8
36,6
3,6
Werkzeugmaschinen für Metallbearbeitung
2 765,5
4,4
3 133,1
4,6
3 808,8
5,6
21,6
Pumpen, Kompress, Ventilatoren
2 286,7
3,6
2 542,0
3,8
2 489,2
3,6
– 2,1
670,6
1,1
1 637,3
2,4
2 070,5
3,0
26,5
Turbinen, Triebwerke usw.
2 783,5
4,4
2 229,0
3,3
1 953,4
2,8
– 12,4
Grafische Maschinen
1 568,1
2,5
1 748,5
2,6
1 529,6
2,2
– 12,5
876,2
1,4
1 316,7
1,9
1 476,2
2,2
12,1
Wärme- und Kältetechnik
1 370,0
2,2
1 332,8
2,0
1 324,7
1,9
– 0,6
Haushaltapparate
Apparate und Elemente für Halbleiter
Textilmaschinen
∆ in % zum Vorjahr
1 088,7
1,7
1 053,6
1,6
1 033,2
1,5
– 1,9
Verpackungs- und Abfüllmaschinen
809,0
1,3
884,7
1,3
926,5
1,4
4,7
Büromaschinen
941,1
1,5
943,7
1,4
920,5
1,3
– 2,5
Hebe- und Förderapparate
707,7
1,1
696,2
1,0
791,5
1,2
13,7
Kunststoffmaschinen
640,6
1,0
776,4
1,1
775,1
1,1
– 0,2
694,1
1,1
650,5
1,0
743,4
1,1
14,3
3 319,1
5,2
3 142,2
4,6
3 032,6
4,4
– 3,5
Nahrungsmittelmaschinen Übrige Präzisionsinstrumente, -apparate und -geräte
13 839,8
21,8
14 394,7
21,3
14 010,5
20,4
– 2,7
Medizinische Instrumente und Apparate
9 104,1
14,3
9 059,5
13,4
8 614,2
12,6
– 4,9
Mechanische Mess-, Prüf- und Regelapparate
3,0
3 324,6
5,2
3 660,8
5,4
3 771,6
5,5
Optische Geräte
898,4
1,4
1 037,6
1,5
1 067,5
1,6
2,9
Vermessungsinstrumente
512,7
0,8
636,8
0,9
557,2
0,8
– 12,5
Elektrotechnik. Elektronik
11 329,3
17,9
12 234,4
18,1
11 781,8
17,2
– 3,7
Elektrische Schaltapparate und Kabel
3 421,4
5,4
3 802,8
5,6
3 647,3
5,3
– 4,1
Stromerzeugungsapparate und Elektromotoren
2 774,2
4,4
2 952,3
4,4
2 956,2
4,3
0,1
Batterien usw.
2 143,6
3,4
2 129,0
3,2
2 085,9
3,0
– 2,0
Elektrische und elektronische Bauteile
1 577,1
2,5
1 946,0
2,9
1 791,3
2,6
– 7,9
Steuer-, Signal- und Messgeräte
679,7
1,1
687,1
1,0
685,0
1,0
– 0,3
Telekommunikationsgeräte
733,4
1,2
717,3
1,1
616,0
0,9
– 14,1
Elektrische Apparate wie Magnete,
Metalle
10 487,7
16,5
12 738,5
18,8
13 023,6
19,0
2,2
Buntmetalle
1 654,4
2,6
2 349,2
3,5
2 464,6
3,6
4,9
Maschinenelemente
1 927,1
3,0
2 345,9
3,5
2 419,3
3,5
3,1
Werkzeuge und Formbau
1 819,8
2,9
2 035,4
3,0
2 041,6
3,0
0,3
Übrige
5 086,4
8,0
6 008,0
8,9
6 098,1
8,9
1,5
Fahrzeuge
5 356,8
8,4
4 013,4
5,9
4 653,1
6,8
15,9
Strassenfahrzeuge
1 846,4
2,9
1 975,7
2,9
2 109,3
3,1
6,8
Luft- und Raumfahrt
2 418,2
3,8
1 377,3
2,0
1 603,2
2,3
16,4
Schienenfahrzeuge
1 073,9
1,7
642,4
1,0
912,0
1,3
42,0
18,3
0,1
18,0
0,1
28,6
0,1
58,9
63 445,8
100,0
67 581,5
100,0
68 541,8
100,0
1,4
Übrige Total MEM-Industrie
Quelle: OZD
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
16
Handelsbilanz in Mio. CHF
« Importüberschuss
Exportüberschuss » Präzisionsinstrumente Fahrzeuge Elektrotechnik/Elektronik Metallindustrie Maschinenbau Uhren Pharma Textilien Energieträger Nahrungs- und Genussmittel Alle Waren
– 20 000
– 10 000
0
10 000
20 000
30 000
40 000
Quelle: OZD
Stark positive schweizerische Handelsbilanz
Abgesehen vom Jahr 2000 erzielte die Schweiz seit 1993 durchgehend einen Überschuss im Warenaustausch mit dem Ausland. Da die Güterausfuhren im Jahr 2011 erneut um 2,1% stiegen, die Importe sich aber um 0,2% reduzierten, ergab sich im vergangenen Jahr ein Rekordüberschuss im Warenhandel von CHF 23,8 Mrd. Von den Warengruppen erzielten im vergangenen Jahr vor allem die Pharma- und die Uhrenindustrie hohe Aktivsaldi. Die MEM-Industrie wies insgesamt einen geringen Importüber schuss aus. Die Einfuhr von Personenfahrzeugen im Wert von über CHF 11 Mrd. trug im Jahr 2011 am stärksten zur nega tiven Handelsbilanz im MEM-Bereich bei. Leicht höhere Importe als Exporte wurden ebenso im Bereich der Metall industrie verzeichnet, während die Elektrotechnik/
Elektronik, der Maschinenbau sowie die Präzisionsinstrumente jeweils eine positive Bilanz auswiesen. Die MEM-Industrie ist mit über 330 000 Vollzeitbeschäftigen nach wie vor die grösste industrielle Arbeitgeberin der Schweiz. Über die letzten 10 Jahre betrachtet, ist die Beschäf tigtenzahl leicht gestiegen. Die gesamte verarbeitende Industrie verzeichnete demgegenüber ein leichtes Minus bei den Beschäftigten.
Swissmem Panorama 2012 – Geschäftszahlen
17
Beschäftigte der verarbeitenden Industrie Branchenanteile in %
Übrige verarb. Industrie 8% Metallindustrie 15%
Gummi/Kunststoff 6% Textil 2% Holz-/Grafische Industrie 11%
Maschinen und Fahrzeuge 20%
Nahrungsmittel 9% Pharma 6%
Elektronik 6% Datenverarbeitung/Uhren 17%
Quelle: Besta
Beschäftigte der verarbeitenden Industrie Verarbeitende Industrie Jahr
MEM-Industrie
Beschäftigte
∆ in %
Beschäftigte
∆ in %
Anteil in %
2000
593 172
1,5
333 656
2,3
56,2
2001
599 832
1,1
333 261
1,7
55,6
2002
583 211
– 2,8
321 113
– 3,6
55,1
2003
561 911
– 3,7
308 149
– 4,0
54,8
2004
560 959
– 0,2
310 044
0,6
55,3
2005
562 525
0,3
311 432
0,4
55,4
2006
576 983
2,6
324 245
4,1
56,2
2007
594 608
3,1
339 363
4,7
57,1
2008
614 816
3,4
355 799
4,8
57,9
2009
582 417
– 5,3
332 411
– 6,6
57,1
2010
579 163
– 0,4
329 426
– 0,9
56,8
2011
585 475
1,1
337 887
2,2
57,7
Quelle: BESTA
Im Aufwind Die wirtschaftliche Entwicklung der BRIC-Staaten ist beein druckend und ihr zunehmender Einfluss als Akteure im Welthandel verschiebt das globale Gleichgewicht.
Die Abkürzung BRIC wurde vor gut zehn Jahren geprägt und steht für diejenigen vier Schwellenländer, die das Potenzialhaben, in den kommenden Jahrzehnten an die Spitze der Weltwirtschaft aufzuschliessen. Derzeit leben etwa 40 Prozent der Weltbe völkerung in den BRIC-Staaten, und der Anteil dieser Länder am weltweiten Bruttoinlandprodukt beträgt 17 Prozent. Der erhebliche technologische Nachrüstbedarf sowie die steigende Kaufkraft, aber auch die grossen Binnenmärkte wirken wachstumsfördernd und machen diese Länder als Absatzmärkte attraktiv. Die vier so genannten Schwellenländer sind jedoch keine homogene Gruppe. Während Brasilien und Russland stark von der Nachf rage nach Rohstoffen profitieren,
Brasilien
Einwohner
Russland
203 Millionen
Einwohner
142,5 Millionen
BIP
2 517,9 Mrd. USD
BIP
1 828,6 Mrd. USD
Export Schweiz-Brasilien
2 225,9 Mio. CHF
Export Schweiz-Russland
3 008,9 Mio. CHF
Import Brasilien-Schweiz
915,7 Mio. CHF
Import Russland-Schweiz
492,4 Mio. CHF
Rohstoffe und Agrarprodukte Brasilien verfügt über reiche Rohstoffvorkommen. Nebst Eisen erz gehören landwirtschaftliche Produkte wie Kaffee, Kakao, Früchte und Zucker zu den wichtigsten Exportgütern des Landes. Brasiliens Industriezweige erzeugen Fahrzeuge und Fahrzeugteile, Textilien, Stahl und andere Metalle, Zement und Chemikalien. Wirtschaftspolitische Herausforderungen stellen die notwendigen umfassenden Reformen dar sowie die Sozialstruktur in gewissen Regionen. Lediglich die Hälfte der gesamten Bevölkerung ist in die formelle Wirtschaft integriert. Das wirtschaftliche Wachstum nimmt sich im Vergleich zu China und Indien eher mässig aus.
Erdöl und Erdgas Die Energiewirtschaft trägt knapp einen Drittel zur Industrie produktion bei und ist der wichtigste Sektor der russischen Volkswirtschaft. Nach wie vor ist das Land stark vom Rohstoff export abhängig. Dadurch ist die russische Wirtschaft in besonderem Masse den Preisschwankungen auf den Rohstoff märkten ausgesetzt. Die Rohstoffvorkommen drohen sich überdies als Hindernis für die wirtschaftliche Entwicklung an derer Bereiche zu erweisen, indem notwendige Reformen nicht genügend konsequent angegangen werden. Eine weitere wirtschaftspolitische Herausforderung ist die Eindämmung der Bürokratie und der Kampf gegen die Korruption.
Swissmem Panorama 2012 – BRIC
19
machen sich China und Indien auch ihr grosses Reservoir an Arbeitskräften bei gleichzeitig niedrigen Arbeitskosten zunutze. Politische Instabilität und Inflation bergen jedoch auch Risiken für die Entwicklung dieser Länder. Der Bedarf an umfassen den marktwirtschaftlichen Reformen bei gleichzeitig zögerlicher Umsetzung droht zum Bremsfaktor für das Wirtschafts wachstum zu werden. Und nicht zuletzt wird von Bedeutung sein, wie diese Staaten ihre grossen sozialen Unterschiede und strukturellen Ungleichgewichte bewältigen, damit ein immer grösserer Teil ihrer Bevölkerung am wirtschaftlichen Aufschwung partizipieren kann.
Indien
Rechtliche Unsicherheiten, eine komplexe unübersichtliche Gesetzgebung, Bürokratie sowie hohe Zölle und Steuern stellen Handelshemmnisse für Exporteure in diese Länder dar. Um den Marktzugang zu erleichtern und der zunehmenden Bedeutung dieser Staaten als Handelspartner für die Schweizer Wirtschaft Rechnung zu tragen, liess das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement länderspezifische Aussenwirtschaftsstrategien für die BRIC-Staaten erarbeiten. Mit China, Indien und Russland sind die Verhandlungen für Freihan delsabkommen im Rahmen der EFTA im Gange, mit Brasilien befindet man sich in der Vorphase.
China
Einwohner
1,21 Milliarden
Einwohner
BIP
1 843 Mrd. USD
BIP
6 988,5 Mrd. USD
1,338 Milliarden
Export Schweiz-Indien
2 935,2 Mio. CHF
Export Schweiz-China
8 438,5 Mio. CHF
Import Indien-Schweiz
1 042,2 Mio. CHF
Import China-Schweiz
6 277,4 Mio. CHF
Informationstechnologie und Textilien Indien hat sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einem Kompe tenzzentrum für Informationstechnologien sowie zur Atom macht gewandelt. Der Industriesektor ist im Vergleich zu ande ren Schwellenländern Asiens schwach entwickelt und wächst weniger stark als der Dienstleistungssektor. Zu den wichtigsten Sektoren der industriellen Produktion zählen Chemikalien, Bekleidung, Nahrungsmittel, Metalle sowie elektrische Apparate. Die gegenwärtige Regierung setzt sich zum Ziel, die indische Wirtschaft weiter zu deregulieren und die Marktkräfte zu stärken. Es besteht ein hoher Nachholbedarf im Bereich Infrastruktur. Problematisch sind die hohe Inflation sowie die Bürokratie.
Werkbank für Massenware auf dem Weg zu Hightechprodukten Das riesige Angebot an Arbeitskräften verschafft China einen klaren Wettbewerbsvorteil in arbeitsintensiven Produktions prozessen im Verarbeitenden Gewerbe. China verfügt über ein komplettes und modernes Industriesystem; alle Branchen, von Stahl und Eisen über Chemie, Maschinenbau, Textil, Elekt ronik bis hin zu Luft- und Raumfahrt, sind entwickelt und das Land gewinnt zunehmend an Bedeutung als Produktionsstand ort von Spitzentechnologie. Dementsprechend steigen die Kosten. China beherrscht fast die gesamte Weltproduktion von so genannten Seltenen Erden, die unerlässlich für viele Hightechprodukte sind.
brasilien Brasilien hat sich dank geringer Abh채ngigkeit vom Aussenhandel in j체ngster Zeit als verh채ltnism채ssig krisenresistent erwiesen.
Swissmem Panorama 2012 – bric
21
Warenexport MEM-Industrie nach Brasilien in Mio. CHF 1200 1100 1000 900
587,4
528,0
460,2
378,7
200
463,4
300
451,5
400
431,7
500
520,6
600
712,3
726,5
700
759,3
800
100 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Gesamte Warenexporte nach Brasilien 2011 Branchenanteile in %
Uhren 2%
Maschinenbau 17% Elektrotechnik/Elektronik 5%
Pharma 36%
Metallindustrie 3% Fahrzeuge 2% Präzisionsinstrumente 6% Übrige chemische Produkte 23%
Andere Waren 6% Gesamter Warenexport 2011: CHF 2 225,9 Mio.
Brasilien ist für die Schweiz der mit Abstand wichtigste Handels partner in Lateinamerika. Chemische und pharmazeutische Erzeugnisse sowie Maschinen machen über drei Viertel aller Schweizer Exporte nach Brasilien aus. Umgekehrt importiert die Schweiz hauptsächlich land- und forstwirtschaftliche Produkte. Für die MEM-Industrie liegt Brasilien als Absatzmarkt auf Rang 19. Das lateinamerikanische Land hat einen gewalti gen Nachholbedarf beim Ausbau der Infrastruktur. Diese ist permanent überlastet und stellt dadurch einen limitierenden Faktor für das Wirtschaftswachstum dar. In den letzten Jahren haben sich die öffentlichen Finanzen so weit erholt,
dass der Staat wieder vermehrt Mittel für die Verbesserung der Infrastruktur aufwendet. Nebst dem Ausbau des Schienenund Strassenverkehrsnetzes braucht es Investitionen in die Elektrizitätsversorgung und für den allgemeinen Zugang zur Wasser- sowie Abwasserversorgung, der bis heute in Bra silien noch nicht verwirklicht ist. Da der brasilianische Ma schinenpark veraltet ist, gleichzeitig die Kapazitätsauslastung in der Industrie jedoch wieder über 85% liegt, zeichnen sich für Maschinenbauer interessante Geschäftsmöglichkeiten ab.
Russland Die notwendige Modernisierung der russischen Wirtschaft sowie bevorstehende Grossver anstaltungen eröffnen interessante Geschäftsmöglichkeiten für die Schweizer Industrie.
Swissmem Panorama 2012 – bric
23
Warenexport MEM-Industrie nach Russland in Mio. CHF
1 126,9
1100 1000
1 163,7
1200
915,2
900
200
453,0
357,7
300
335,8
400
427,8
500
535,5
600
777,7
700
698,1
790,7
800
100 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Gesamte Warenexporte nach Russland 2011 Branchenanteile in %
Übrige chemische Produkte 6% Uhren 8%
Maschinenbau 16% Elektrotechnik/Elektronik 5% Metallindustrie 3% Fahrzeuge 1% Präzisionsinstrumente 6%
Pharma 42%
Andere Waren 13%
Gesamter Warenexport 2011: CHF 3 008,9 Mio.
Die Exporte der MEM-Industrie nach Russland zeigen in den letzten zehn Jahren ebenfalls eine dynamische Entwicklung und haben sich verdreifacht. Russland steht als Absatzmarkt an 14. Stelle. Gute Chancen haben Nischenanbieter von Hightechprodukten und Hersteller von exklusiven Luxusgütern, welche davon profitieren, dass Schweizer Produkte in der russischen Wahrnehmung mit Qualität und Exklusivität assozi iert werden. Russland investiert viel in die Modernisierung der Strassen, Transportinfrastruktur, Spitäler, Luftfahrt sowie Informationstechnologien und fördert überdies die Nano technologie und Energieeffizienz. Aus Sicht der russischen
Regierung braucht die russische Wirtschaft eine umfassende Modernisierung und muss darauf fokussieren, eine diversi fizierte Ökonomie aufzubauen, die auf hochstehenden Techno logien und Innovation basiert. Für die Olympischen Spiele 2014 in Sotchi und die FIFA Fussball-WM 2018 werden grosse Investitionen in Infrastruktur und Bauten getätigt. Hier ergeben sich gute Geschäftsmöglichkeiten auch für Schweizer KMU. Bürokratie und Korruption stellen hingegen nicht zu unterschätzende Handelshemmnisse dar.
Indien Indiens wirtschaftliche Entwicklung hängt stark vom Ausbau der vorderhand noch schwachen Infra struktur ab. Diesbezüglich ist das Land auf Technik und Know-how aus dem Ausland angewiesen.
Swissmem Panorama 2012 – bric
25
Warenexport MEM-Industrie nach Indien in Mio. CHF
1 030,6
807,6
800
1 050,8
900
973,8
1 025,8
1000
1 093,2
1100
1 123,9
1200
700 600
200
437,0
373,2
300
427,0
400
559,2
500
100 0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Gesamte Warenexporte nach Indien 2011 Branchenanteile in %
Übrige chemische Produkte 10%
Elektrotechnik/Elektronik 6%
Uhren 4% Maschinenbau 19% Bijouterie, Edelmetalle 27% Pharma 20%
Metallindustrie 4% Fahrzeuge 1% Präzisionsinstrumente 6% Andere Waren 3%
Gesamter Warenexport 2011: CHF 2 935,2 Mio.
Indien steht als Absatzmarkt für die MEM-Industrie an 13. Stelle. Den grössten Anteil am Schweizer Exportwachstum im Handelsverkehr mit Indien haben nach der Chemischen Industrie die Maschinen- und Elektronikindustrie sowie Präzisions instrumente. Interessant ist das asiatische Land für Investitio nen im Produktions- und Engineeringbereich. Grosses Entwicklungspotenzial wird u.a. in den Bereichen Infrastruktur, Health und Umwelt gesehen. Der Konsumgütermarkt dagegen ist noch nicht so attraktiv wie in anderen Schwellenländern. Die Schweiz hat in Indien einen sehr guten Ruf, ihre Produkte gelten jedoch als teuer. Für indische Unternehmen indes
ist ein günstiger Preis oft wichtiger als die Qualität. Schweizer Exportunternehmen, die in Indien Fuss fassen möchten, müssen ihre Produktpalette daher genau analysieren, und es ist ein gewisses Mass an Flexibilität erforderlich, um mit den vorhandenen Strukturen zurechtzukommen. Die administrativen und rechtlichen Rahmenbedingungen für den Handel mit Indien sind überdies komplex und zeitraubend.
China Chinas Bedeutung als Exportmarkt f端r die MEM-Industrie steigt rasant und das Land nimmt inzwischen den dritten Rang hinter Deutschland und den USA ein. China verf端gt 端ber eine diversifizierte eigene Industrie.
Swissmem Panorama 2012 – bric
27
Warenexport MEM-Industrie nach China in Mio. CHF
4500 4 179,6
4000
1 242,5
500
2 032,2
1 916,8
1000
1 533,8
1500
1 687,5
2 865,4
2000
2 327,6
2500
2 884,7
3000
3 088,8
3500
4 774,3
5000
0 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011
Gesamte Warenexporte nach China 2011 Branchenanteile in %
Übrige chemische Produkte 4% Uhren 19%
Präzisionsinstrumente 7% Elektrotechnik/Elektronik 8% Metallindustrie 4% Fahrzeuge 1%
Pharma 13% Maschinenbau 37% Andere Waren 7% Gesamter Warenexport 2011: CHF 8 438,5 Mio.
China ist 2011 zur drittgrössten Exportdestination der MEMIndustrie aufgestiegen. Die Wachstumsraten in den vergangenen zehn Jahren sind beeindruckend, die Ausfuhren haben sich vervierfacht. Der bilaterale Handel zwischen China und der Schweiz zeigt, dass die Länder mit denselben Produkten in unterschiedlichen Preisklassen handeln. China ist jedoch auf dem Weg zu Hightech. Der chinesische Markt ist riesig und die Komplexität nicht zu unterschätzen. Es gilt, geografische, ethnische, kulturelle und soziale Aspekte zu berücksichtigen. Wer nach China will, braucht Zeit, Geld und eine konsequente Ausrichtung auf die lokalen Kundenbedürfnisse. Die Durch-
schnittslöhne in den chinesischen Grossstädten haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, sind aber immer noch deutlich tiefer als in Europa. Dennoch wächst mit dem zunehmenden Wohlstand auch die Anspruchshaltung, was zu einer steigenden Nachfrage nach qualitativ besseren Produkten führen wird, für welche die chinesischen Konsumenten durchaus bereit sind, auch einen höheren Preis zu zahlen. Rechtsunsicherheiten, insbesondere im Bereich des Schutzes von geistigem Eigentum, stellen Herausforderungen dar.
Swissmem Panorama 2012 – Produktions- und standortfaktoren
28
3 | Produktions- und Standortfaktoren
Wechselkursindex 160
Aufwertung des CHF «
150 140 130 120 110 100 90
«
80
2008 Real (monatlich)
2009
2010
Abwertung des CHF
2011
Nominal (monatlich)
Quelle: SNB Exportgewichteter Index von Fremdwährungskursen wichtiger Handelspartner Indexiert, Januar 1999 = 100
Wechselkurse (in Schweizer Franken) Land
Währung
2009
Euro-Länder
1 EUR
USA
1 USD
Grossbritannien Japan
Veränderung in % zum Vorjahr
2010
2011
1,510
1,381
1,234
– 10,6
1,085
1,042
0,887
– 14,9
1 GBP
1,696
1,606
1,421
– 11,5
100 JPY
1,161
1,188
1,113
– 6,3
Brasilien
1 BRL
0,547
0,592
0,531
– 10,4
Russland
100 RUB
3,425
3,436
3,020
– 12,1
Indien
100 INR
2,245
2,282
1,905
– 16,5
China
1 CNY
0,159
0,154
0,137
– 10,9
Quelle: SNB
Swissmem Panorama 2012 – Produktions- und standortfaktoren
29
Arbeitskosten in der verarbeitenden Industrie 2010 Euro
Euro
Euro
Norwegen
49,54
31,98
17,56
Schweiz
40,87
26,12
14,75
Belgien
39,31
19,79
19,53
Schweden
37,23
20,69
16,53
Dänemark
36,58
27,02
9,56
D West
36,28
20,67
15,61
Frankreich
34,55
17,55
17,00
Deutschland
34,47
19,75
14,72
Niederlande
32,01
18,17
13,84
Finnland
31,48
18,55
12,92
Österreich
31,13
16,19
14,94
Luxemburg
30,16
20,37
9,79
Italien
25,82
14,50
11,32
Japan
25,49
14,33
11,16
USA
24,41
16,58
7,83
UK
23,10
16,60
6,51
Spanien
21,58
11,65
9,93
Griechenland
16,57
9,55
7,02
9,32
5,22
4,09
Tschechien Ungarn
7,02
3,88
3,15
Polen
6,46
4,35
2,11
3,5
2,30
1,20
2,6
1,90
0,70
Rumänien Bulgarien
0 Stundenlohn
10
20
30
40
50
Personalzusatzkosten
Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft, Köln
Der starke Franken prägt das Jahr 2011
Der starke Anstieg des Schweizer Frankens stellte die Unterneh men der MEM-Industrie im Jahr 2011 vor grosse Heraus forderungen. Kostete ein Euro Anfang 2010 noch fast CHF 1.50, erreichten die beiden Währungen Anfang August 2011 beinahe die Parität. Die Einführung der Untergrenze von CHF 1.20 für einen Euro durch die Schweizerische Nationalbank hat die Lage stabilisiert und den Unternehmen Planungssicherheit gebracht. Die tiefen Bewertungen von Euro und Dollar hatten direkte Auswirkungen auf die internationale Wettbewerbsf ähigkeit der MEM-Industrie. Viele Unternehmen mussten im Export geschäft Preiszugeständnisse machen, um überhaupt im Markt zu bleiben. Der Margenschwund war signifikant. Über 50% der MEM-Firmen verzeichneten auf Stufe EBIT einen Margenver
lust von sechs und mehr Prozentpunkten. Rund ein Drittel der MEM-Betriebe gerieten in die operative Verlustzone. Die für die Exportwirtschaft nachteilige Währungssituation dürfte weiter anhalten. Der starke Schweizer Franken führte im internationalen Ver gleich gleichzeitig zu einer Verteuerung der Arbeitskosten. Das belastet die Standortattraktivität des Werkplatzes Schweiz zusätzlich. Während die Stundenlohnkosten in der Schweiz traditionell hoch liegen, musste in den vergangenen Jahren auch bei den Lohnnebenkosten ein Zuwachs verzeichnet werden.
Swissmem Panorama 2012 – Produktions- und standortfaktoren
30
Innovationsranking
Innovation als Lebenselixier
Schweiz
Die Schweiz stand im Jahr 2011 erneut an der Spitze der Innovationsnationen in Europa. Dies zeigten die Resultate des Innovation Union Scoreboards der EU-Kommission.
Schweden Dänemark Deutschland Finnland
Eine besondere Stärke der Schweiz liegt im Bereich der internationalen Patentanmeldungen und im Verkauf neuer Produkte. Hier konnte sie ihre Position sogar noch ausbauen.
Belgien Grossbritannien Island Niederlande Österreich
Als Bereiche, die im Vergleich schwä cher abschlossen, wurden die Finanzierung von Innovationen sowie die Netzwerkbildung angesehen.
Luxemburg Irland Frankreich EU 27 Slovenien Zypern Estland Norwegen Italien Portugal
Aufwand für Forschung und Entwicklung Der Anteil der MEM-Industrie an den gesamten F+E-Aufwendungen in der Schweiz im Jahr 2008 betrug 28,5%. Die Unternehmen der Branche forschen dabei mit klarem Schwerpunkt in der Schweiz. Die F+E-Ausgaben der Privatwirtschaft im Ausland betragen rund 18 Mrd. Franken; 88% davon werden in den eigenen Betrieben investiert.
Tschechien Spanien Ungarn Griechenland Kroatien Polen Rumänien Bulgarien Türkei 0
0,1
Quelle: Innovation Union Scoreboard 2011
0,2
0,3
0,4
0,5
0,6
0,7
0,8
0,9
1
42% des F+E-Personals in Unterneh men verfügen über einen Hoch schulabschluss. Der Anteil des tech nischen Personals stieg in den Jahren 2004 bis 2008 um 27% – paral lel mit höheren Aufwendungen für die experimentelle Entwicklung (54% der F+E-Aufwendungen).
Swissmem Panorama 2012 – Produktions- und standortfaktoren
31
Aufwand für Forschung und Entwicklung Finanzieller Aufwand in der Schweiz 2008* Branchenanteile in %
Übrige Branchen 23%
Maschinen, Metall, Hochtechnologieinstrumente 28,5%
Nahrungsmittel 4,5%
Total: CHF 11 979 Mio. Total MEM-Industrie: CHF 3 713 Mio.
Chemie/Pharma 44%
* Q uelle: BFS, 2010 (Diese Daten werden alle 4 Jahre erhoben) In der MEM-Industrie werden Metalle, Maschinenbau, Hochtechnologieinstrumente sowie Informations- und Kommunikationstechnologien zusammengefasst Nur Privatwirtschaft
F+E-Personal nach Wirtschaftszweig Anzahl Forschende nach Wirtschaftszweig in der Schweiz 2008* Branchenanteile in %
Übrige Branchen 36%
Nahrungsmittel 7%
Total in Vollzeitäquivalenten: 11 081 Gesamtbestand F+E-Personal in Vollzeitäquivalenten: 39 832 * Q uelle: BFS/economiesuisse, 2010 (Diese Daten werden alle 4 Jahre erhoben) Spezialisten für Planung und Schaffung von neuem Wissen, Produkten, Verfahren Nur Privatwirtschaft
Maschinen, Metall, Hochtechnologieinstrumente 33%
Chemie/Pharma 24%
Swissmem Panorama 2012 – Produktions- und standortfaktoren
32
Energieverbrauch Swissmem-Mitglieder in Terajoule = 280 000 kWh
Energie als wichtiger Standortfaktor
30 000 25 000 20 000 15 000 10 000 5000 0
’90 ’91 ’92 ’93 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’98 ’00 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 Total
Elektrizität
Gas
Erdölprodukte
Quelle: Swissmem
CO2-Emissionen Swissmem-Mitglieder in Tonnen CO2 1 000 000 800 000 600 000 400 000 200 000 0
Quelle: Swissmem
’90 ’91 ’92 ’93 ’93 ’94 ’95 ’96 ’97 ’98 ’98 ’00 ’01 ’02 ’03 ’04 ’05 ’06 ’07 ’08 ’09 ’10 ’11 Total
Erdölprodukte
Gas
Kohle/Koks
Der Energieverbrauch der SwissmemMitgliederfirmen hat im Vergleich zum Vorjahr um 6,8% abgenommen. Die Sparbemühungen der MEMUnternehmen sind kontinuierlich, wodurch sich im Mehrjahres vergleich eine sehr hohe Reduktion ergibt: so verbrauchten die Swissmem-Mitgliederfirmen 2011 insgesamt 56,7% weniger Energie als noch im Jahr 1990. Die Exporte der MEM-Industrie erhöhten sich im gleichen Zeitraum um 75%. Gleichzeitig setzte sich auch der Abwärtstrend beim CO2-Ausstoss weiter fort. Gegenüber dem Vorjahr reduzierte sich dieser im vergangenen Jahr um 14,1%. Die Reduktion, die durch freiwillige Massnahmen erzielt werden konnte, ist weit höher als vom CO2Gesetz vorgesehen. Dieses sieht eine Reduktion des CO2-Ausstosses gegenüber dem Jahr 1990 um 10% vor. Die Swissmem-Mitglied unternehmen haben demgegenüber ihre CO2-Emissionen seit 1990 um 55,4% reduziert. Strom ist die wichtigste und gleich zeitig teuerste Energie für die MEM-Industrie. Im europäischen Vergleich verfügt die Schweiz über hohe Strompreise für industrielle Verbraucher. Im Interesse der Wettbewerbsfähigkeit des Produk tionsstandortes Schweiz ist es äusserst wichtig, dass die künftige Energiepolitik wettbewerbsf ähige Preise, eine sehr hohe Versorgungs sicherheit sowie einen hohen Anteil inländischer Produktion garantiert.
Swissmem Panorama 2012 – Produktions- und standortfaktoren
33
Europäische Industriestrompreise 2011 CHF / kWh, Mittelspannung 2009
2010
2011
Slowakei
0.213
0.164
0.151
Irland
0.180
0.156
0.148
Italien
0.217
0.217
0.144
Schweiz
0.151
0.147
0.143
Tschechien
0.165
0.146
0.134
Spanien
0.172
0.150
0.134
Lettland
0.135
0.125
0.129
Litauen
0.129
0.138
0.128
Belgien
0.168
0.131
0.123
Grossbritannien
0.161
0.133
0.120
Luxemburg
0.175
0.133
0.119
Griechenland
0.143
0.119
0.116
EU 27
0.159
0.128
0.116
Ungarn
0.192
0.192
0.115
Polen
0.139
0.130
0.115
Deutschland
0.171
0.128
0.111
Portugal
0.143
0.123
0.111
Kroatien
0.134
0.127
0.110
Slowenien
0.157
0.127
0.110
Norwegen
0.120
0.118
0.107
Schweden
0.102
0.114
0.106
Dänemark
0.135
0.120
0.104
Niederlande
0.169
0.118
0.104
Rumänien
0.124
0.116
0.099
Türkei
0.118
0.120
0.094
Frankreich
0.106
0.092
0.089
Finnland
0.104
0.092
0.085
0
0.02
Quellen: Eurostat; BFS; Enerprice-Partners AG
0.04
0.06
0.08
0.10
0.12
0.14
0.16
Wussten sie, dass …
Um über
55%
reduzierten die SwissmemMitgliederfirmen die CO2-Emissionen seit dem Jahr 1990.
Swissmem Panorama 2012 – Produktions- und standortfaktoren
34
Gesamtschweizerische Streikstatistik 1) Jahr 2000
Zahl der Arbeitskonflikte 8
Zahl der betroffenen Betriebe 19
Höchstzahl der beteiligten Arbeitnehmer 3 894
Ungefähre Anzahl verlorene Arbeitstage
2001
3
702
20 098
20 098
2002
4
535
21 947
21 447
2003
9
189
8 111
6 141
2004
8
1 117
24 399
38 915
2005
5
11
338
1 392
2006
3
4
635
7 870
2007
2
571
5 083
7 083
2008
8
59
10 160
13 844
2009
3
3
159
395
2010
2
2
107
2 287
Durchschnitt gesamte Schweiz 2000 bis 2010
5
292
8 630
11 294
4 757
* Q uelle: seco; keine neueren Daten verfügbar 1) Streiks, die mindestens einen Arbeitstag dauerten
Der Arbeitsfriede als wichtiger Erfolgsfaktor
Die Anzahl Arbeitskonflikte liegt in der Schweiz weit unter dem internationalen Niveau. Eine konstruktive Sozial partnerschaft bildet denn auch einen der wichtigen Erfolgs faktoren der Unternehmen der MEM-Industrie. Das erste «Friedensabkommen» der Branche wurde im Jahr 1937 zwischen verschiedenen Arbeitnehmerverbänden und dem Arbeitgeberverband der Schweizer Maschinenindustrie (ASM) unterzeichnet. Die MEM-Industrie darf somit im Jahr 2012 auf eine 75-jährige Tradition der Sozialpartnerschaft zurückblicken. Der aktuelle Gesamtarbeitsvertrag der MEM-Indusrie ist noch bis zum 31. Juli 2013 gültig. Er sorgt für fortschrittliche Arbeitsbedingungen und verhindert, dass jedes Unternehmen einzeln die Rahmenverträge verhandeln muss.
Das Bild der MEM-Industrie ist insgesamt geprägt durch Mikro unternehmen (Betriebe mit weniger als 10 Mitarbeitenden) und KMU (10 bis 250 Mitarbeitende). Sie bilden den Hauptharst der Branche. Berücksichtigt man die Anzahl der Beschäftigten, so sind es vor allem die mittleren und die Grossbetriebe, die ins Gewicht fallen.
Swissmem Panorama 2012 – branchenstruktur
35
4 | Branchenstruktur
Betriebsgrössenstruktur Betriebsgrössenstruktur 2008 der MEM-Industrie
nach Anzahl Unternehmen
nach Anzahl Beschäftigter
Kleinbetriebe 22%
Grossbetriebe 35%
Mittelbetriebe 8%
Mikrounternehmen 9%
Grossbetriebe 2% Kleinbetriebe 20% Mikrounternehmen 68%
Mittelbetriebe 36%
Quelle: BFS Mikrounternehmen: 0 bis 9 VZÄ, Kleine Unternehmen: 10 bis 49 VZÄ, Mittlere Unternehmen: 50 bis 250 VZÄ, Grosse Unternehmen: 250 + VZÄ VZÄ: Vollzeitäquivalente
Betriebsgrössenstruktur der MEM-Industrie Kleine Mikrounternehmen Unternehmen 2001 Metallerzeugung und -bearbeitung
2008
2001
Mittlere Unternehmen 2008
2001
Grosse Unternehmen 2008
2001
Gesamtbestand 2008
2008
150
136
75
74
46
42
19
18
270
6 095
5 491
1 425
1 442
261
291
23
25
7 249
1 339
1 318
507
537
262
283
67
74
2 212
544
531
193
203
85
64
32
35
833
1 398
1 355
670
641
287
306
69
68
2 370
Automobilteilen
147
128
48
48
16
13
4
6
195
Sonstiger Fahrzeugbau
161
162
24
28
12
10
4
7
207
9 834
9 121
2 942
2 973
969
1 009
218
233
13 336
Herst. von Metallerzeugnissen Herst. von Datenverarbeitungsgeräten, elektr. und optischen Erzeugnissen Herst. von elektrischen Ausrüstungen Maschinenbau Herst. von Automobilen und
Total
Quelle: BFS
Swissmem Panorama 2012 – branchenstruktur
36
Personalstruktur in %
nach Geschlecht
2008
2009
2010
2011
Frauen
17,4
18,1
17,6
17,6
Männer
82,6
81,9
82,4
82,4
nach Tätigkeitsbereich
2008
2009
2010
2011
Administration/Finanzen/Dienste
14,2
14,9
15,1
15,4
5,4
5,5
5,6
6,1
Verkauf/Marketing
3,3
3,6
4,1
3,9
Produktion/Montage/Unterhalt
Informatik
53,9
52,5
51,0
47,9
Forschung/Entwicklung/Projektierung
15,6
15,4
16,7
18,3
7,6
7,8
7,5
8,2
Technischer Aussendienst/Instruktion
Quelle: Swissmem
Wussten Sie, dass ...
5%
der Lehrstellen in Swissmem-Unternehmen konnten im Jahr 2011 nicht besetzt werden.
Engagement für den Nachwuchs
Über die Hälfte der Beschäftigten in der MEM-Industrie arbeiten in den Bereichen Produktion/Montage/Unterhalt. Im Vergleich zu den Vorjahren zugelegt hat der Bereich Forschung/Entwicklung/Projektierung, in welchem 18,3% der Beschäftigten tätig sind. Über 60% der Swissmem-Mitgliederfirmen bilden Lernende aus. Trotz eines schwierigen wirtschaftlichen Umfelds konnte im vergangenen Jahr eine Zunahme der Lehrverhältnisse von 9 372 auf 9 530 verzeichnet werden. Ein deutlicher Zuwachs ist in den Berufen Automatikmonteur/in, Informatiker/in und Produktionsmechaniker/in festzustellen. Während im Jahr 2010 noch insgesamt 7% der Lehrstellen nicht besetzt werden konnten, reduzierte sich dieser Wert im vergangenen Jahr leicht auf 5%. Mit der Nachwuchsinitiative
tecmania.ch und weiteren Aktivitäten versucht Swissmem, Jugendlichen und deren Eltern die spannenden Pers pektiven aufzuzeigen, die die Industrieberufe bieten, sowie die Attraktivität der Ausbildungen näherzubringen. Gemäss einer Umfrage unter den Swissmem-Mitgliederfirmen fehlen in 58% der KMU-Firmen und 67% der grossen Unternehmen derzeit Fachkräfte. Dieser Fachkräftemangel ist in der MEM-Industrie nicht nur bei internationalen Fachspezialisten, sondern auf allen Stufen feststellbar. Die Pflege der dualen Bildung sowie weitere Investitionen in die Bildung sind daher zentrale Themen für die MEMIndustrie. Dennoch kann der Schweizer Arbeitsmarkt allein die Nachfrage nicht decken. Der Beibehalt der Personen freizügigkeit mit der EU ist daher von grosser Bedeutung.
Swissmem Panorama 2012 – branchenstruktur
37
Berufslernende nach Berufsgruppen Branchenanteile in %
Anlagen- und Apparatebau 3% Maschinenbau 31%
Andere Berufe 18%
Automation 11%
Konstruktion 11%
Betriebswirtschaft 13%
Informatik 6%
Elektronik 7%
Quelle: Swissmem
Berufslernende Gesamt bestand
Neu eingestellte Berufslernende Berufsfeld Anlagen- und Apparatebau
2009
2010
2011
2011
96
104
98
366
Automation
295
273
313
1 150
Betriebswirtschaft
459
493
479
1 438
Elektronik
196
163
217
706
Informatik
176
140
188
679
Konstruktion
323
310
309
1 225
Maschinenbau
889
824
828
3 204
Andere Berufe
167
241
262
762
2 697
2 548
2 694
9 530
Total
Bestände in Swissmem-Mitgliederfirmen
Swissmem Panorama 2012 – die MEM-Industrie im internationalen kontext
38
5 | Die MEM-Industrie im internationalen Kontext
Personalbestand der Schweizer Industrie im Ausland 1 400 000 1 200 000 1 000 000 800 000 600 000 400 000 200 000 0
2002
2003
Gesamte Industrie
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
davon MEM-Industrie
Quelle: SNB
Personalbestand gesamte Industrie nach Weltregionen Region
2008
2009
2010
Anteil in %
539 334
510 993
510 333
40,7
44 685
43 337
43 983
3,5
Europa
584 019
554 329
554 316
44,2
Nordamerika
214 613
201 393
202 698
16,2
Mittel- und Südamerika
135 794
133 917
139 369
11,1
Asien
274 558
277 621
295 520
23,6
Afrika
39 543
39 870
41 424
3,3
Ozeanien
17 372
23 913
20 644
1,6
1 265 899
1 231 043
1 253 971
100,0
EU Übriges Europa
Total
Quelle: SNB
Swissmem Panorama 2012 – die MEM-Industrie im internationalen kontext
39
Personalbestand ausländischer Industriefirmen in der Schweiz 180 000 160 000 140 000 120 000 100 000 80 000 60 000 40 000 20 000 0
2003
2004
Gesamte Industrie
2005
2006
2007
2008
2009
2010
davon MEM-Industrie
Quelle: SNB
Erhöhter Personalbestand im Ausland
Während sich der Personalbestand im Ausland im Jahr 2009 infolge der Weltwirtschaftskrise noch leicht verringerte, führte die nachfolgende Erholung zu einem erneuten Aufbau um 4,1%. Der Anteil der MEM-Industrie am gesamten industriellen Personalbestand im Ausland betrug 39,2% oder 491 745 Beschäftigte. Der stärkste Personalaufbau erfolgte in den vergangenen Jahren in Asien. Die Anzahl der Industriebeschäftigen erhöhte sich im Zeitraum zwischen 2005 und 2010 um 47% oder 94 839 Beschäftigte. Waren im Jahr 2005 noch 18,4% der ausländischen Beschäftigten in Asien tätig, so waren es im vergangenen Jahr bereits 23,6%. Der Personalbestand der Schweizer MEM-Industrie im Ausland erhöhte sich, ohne dass sich gleichzeitig die Anzahl der Beschäftigten in
der Schweiz reduzierte. Im Gegenteil: Zwischen 2005 und 2010 nahm sie um 5,5% zu. Die Schweizer MEM-Industrie beschäftigt damit weltweit über 820 000 Mitarbeitende. Bei den ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz musste im Jahr 2010 ein Rückgang verzeichnet werden. Der Personalbestand der MEM-Industrie reduzierte sich leicht um 2,2%. Zuvor hatte bei den Beschäftigten der Industrie, die in ausländischen Unternehmen in der Schweiz arbeiteten, ein ausgeprägter Aufbau stattgefunden. Zwischen 2004 und 2009 erhöhte sich dieser um 27,3%. Insgesamt über die verg angenen Jahre gesehen, kann nicht von einer Verlage rung der Arbeitsplätze von der Schweiz in billigere Produk tionsländer gesprochen werden. Sowohl im Inland als auch im Ausland konnte bei den Beschäftigen ein Zuwachs ver zeichnet werden.
Swissmem Panorama 2012 – die MEM-Industrie im internationalen kontext
40
Kapitalbestand der Schweizer Industrie im Ausland in Mio. CHF 350 000 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 0
2002
2003
Gesamte Industrie
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
davon MEM-Industrie
Quelle: SNB
Kapitalbestand gesamte Industrie nach Weltregionen Region EU Übriges Europa Europa
2008
2009
2010
Anteil in %
128 280
128 238
124 783
41,3
34 244
31 439
28 396
9,4
162 524
159 677
153 179
50,7
Nordamerika
69 739
69 544
68 746
22,8
Mittel- und Südamerika
42 225
46 405
41 486
13,7
Asien
32 291
34 580
33 583
11,1
Afrika
2 670
2 958
3 628
1,2
Ozeanien
2 790
1 192
1 546
0,5
312 238
314 357
302 169
100,0
Total
Quelle: SNB
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Kapitalbestand ausländischer Firmen in der Schweiz in Mio. CHF 350 000 300 000 250 000 200 000 150 000 100 000 50 000 0
2003
2004
Gesamte Industrie
2005
2006
2007
2008
2009
2010
davon MEM-Industrie
Quelle: SNB
Hoher Anstieg der Direktinvestitionen in Asien
Während sich der Kapitalbestand der gesamten Industrie im Ausland im Jahr 2010 um 3,9% reduzierte, erhöhte sich jener der MEM-Industrie im Gegenzug um 3,5%. Der Währungsdruck sowie der Aufbau neuer Märkte führten zu höheren Investi tionen im Ausland. Der Anteil der MEM-Industrie am gesamten industriellen Kapitalbestand im Ausland betrug 30,1%. Die Investitionen der Industrie im Ausland nahmen vor allem seit dem Jahr 2004 markant zu. Der Kapitalbestand der Gesamtindustrie lag 2010 um CHF 142 Mrd. oder 88,9% höher als 2004. Betrachtet man Asien allein, so ergab sich im selben Zeitraum gar ein Zuwachs um 135,8%, was die zuneh mende Bedeutung dieser Märkte für die MEM-Industrie deutlich unterstreicht. Bei den ausländischen Direktinvesti tionen in der Schweiz war im Jahr 2010 ein Rückgang zu
verzeichnen. Das dürfte unter anderem mit einem währungs bedingten Attraktivitätsverlust des Produktionsstandortes Schweiz im Zusammenhang stehen. Seit dem Jahr 2004 nahm der ausländische Kapitalbestand in Schweizer Industrieunternehmen um 113% zu.
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Die wichtigsten Maschinenexportländer 2010 Land
Rang 1
Rang 2
Rang 3
Rang 4
Rang 5
Rang 6
Rang 7
Rang 8
Rang 9
Rang 10
D
JAP
USA
CHINA
I
F
KOR
UK
NL
CH
Rang 6
Rang 7
Rang 8
Rang 9
Rang 10
Source: VDMA, Maschinenbau, ohne Büro- und Informationstechnik
Rangliste ausgewählter Produktbereiche Rang 1
Rang 2
Rang 3
Rang 4
Rang 5
Papierverarbeitungsmaschinen D
I
CH
CHINA
USA
F
JAP
NL
UK
B
Verpackungsmaschinen
I
USA
CH
F
CHINA
S
JAP
NL
E
D
Werkzeugmaschinen
JAP
D
I
USA
CH
CHINA
KOR
A
F
E
Textilmaschinen
D
JAP
I
CHINA
CH
USA
F
TWN
KOR
B
Druck- und Papiertechnik
D
I
JAP
USA
CH
CHINA
FIN
F
UK
A
Waagen
CHINA
D
JAP
UK
USA
CH
NL
MEX
I
DK
Nahrungsmittelmaschinen
D
I
NL
USA
CHINA
CH
DK
F
UK
JAP
Turbinen
USA
D
JAP
I
UK
CHINA
F
CH
S
MEX
Präzisionswerkzeuge
D
JAP
CHINA
KOR
USA
I
USA
CH
A
S
Kompressoren/Vakuumtechnik D
USA
I
JAP
CHINA
B
F
UK
CH
MEX
Kunststoff-/Gummimaschinen
JAP
CHINA
I
USA
TWN
F
CAN
CH
KOR
D
Quelle: VDMA
Wussten sie, dass ...
Rang 1 belegt die Schweiz, betrachtet man die Maschinenexporte pro Kopf der Bevölkerung.
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Maschinenexporte pro Einwohner in 1000 Euro
Schweiz Luxemburg Österreich Dänemark Belgien Deutschland Singapur Schweden Niederlande Italien Norwegen Slowenien Tschechien Japan Rep. Korea Taiwan Ungarn Frankreich 0
0,5
1,0
1,5
2,0
2,5
Quelle: VDMA
Die Schweiz – ein führendes Maschinenexportland
In absoluten Zahlen gerechnet nahm die Schweiz im Jahr 2010 Rang 10 unter den wichtigsten Maschinenexportländern der Welt ein. Betrachtet man die Exporte pro Kopf der Bevölkerung, so ist die Schweiz sogar Weltmeister. In zahlreichen Produkt bereichen gehören Schweizer Unternehmen zu den führenden Anbietern. Die Kombination aus Innovation und hoher Fertigungsqualität führt dazu, dass sich die Schweizer Unternehmen erfolgreich auf den Weltmärkten behaupten können. Ergänzend dazu hat in den vergangenen Jahren auch die Bedeutung des Service geschäfts laufend zugenommen. Vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen zeichnen sich durch eine Konzentration auf wenige Nischenmärkte bei gleichzeitig hoher Dienstleistungsorientierung aus. Stabile
politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen, erstklassige Infrastruktur, die Verfügbarkeit von Fachkräften sowie die hohe Qualität der Hochschulen sorgen zudem dafür, dass diverse multinationale Unternehmen ihre Konzernaktivitäten weiterhin in der Schweiz angesiedelt haben. Ein flexibler Arbeitsmarkt und ein innovationsfreundliches Umfeld sind – trotz schwierigem Währungsumfeld – weitere wichtige Voraussetzungen, damit die Unternehmen der MEM-Industrie auch künftig erfolgreich in der Schweiz produ zieren und ihre Erzeugnisse in die Weltmärkte exportieren können.
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