Public 11/2014

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Hildesheim Mehr als nur Kochen in hildesheim

Essen schmeckt, Rudi rockt Restaurant-Test, Koch-Profis oder Küchenschlachten – Kochshows haben Hochkonjunktur. Während auf der Mattscheibe kulinarische Köstlichkeiten kredenzt werden, landen auf dem heimischen Teller nur Fertiggerichte. Das muss nicht sein. PUBLIC-Autor Björn Stöckemann hat sich informiert, wie auch in Hildesheim das perfekte Dinner auf den Tisch kommt.

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in Drei-Gänge-Menü ist zwar schmackhaft, legt sich aber sichtbar auf die Hüften. Warum also den einzelnen „Gang“ nicht einmal wörtlich nehmen? Jeder Gang macht schlank, weiß schließlich schon der Volksmund, und der irrt sich noch seltener als Wikipedia. Im Drei-Sterne-Restaurant ist das Gehen allerdings Sache des Kellners. Bei „Rudi Rockt“ ist das Bewegen schon im Namen enthalten. Rudi ist nämlich die Abkürzung für „Running Dinner“, weiß Ilka Hey. Sie ist Studentin an der HAWK sowie Organisatorin und Teilnehmerin des hiesigen Ablegers von „Rudi Rockt“. Das Konzept ist einfach. Je zwei Bewerber bereiten einen Teil eines Drei-Gänge-Menüs zu, also Vorspeise, Hauptgericht oder Nachtisch. Die anderen beiden Mahlzeiten werden bei zwei anderen Teilnehmer-Teams serviert. Dort sind demnach sechs Esser zu Gast. Insgesamt besuchen die Teilnehmer also zwei Gastgeber und verbringen den Abend mit zwölf bis dahin völlig Fremden. Ursprünglich stammt die Idee aus dem Raum Aachen

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KOCHSCHUL

ambiente-hildesheim.de

und erfreut sich dort größter Beliebtheit. Teilnehmerzahlen von bis zu 5000 sind dort keine Seltenheit. In Hildesheim liegt die Spitze bisher bei 150. „Wir hoffen natürlich, diesen Rekord dieses Jahr zu knacken“, eifert Hey. Schließlich ist das ganz im Sinne der Aktion. „Es geht vor allem darum, Menschen kennenzulernen, mit denen man ansonsten nichts zu tun hätte, obwohl man teils in derselben Straße wohnt“, erklärt Hey. Schließlich macht Kochen am meisten Spaß, wenn es mit anderen beziehungsweise für andere passiert. Das findet auch Tobias Vatief. Der Hobbykoch ist zum vierten Mal bei „Rudi Rockt“ dabei. „Ich habe auch schon größere Gerichte

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Viele Köche veredeln den Brei

zubereitet, zum Beispiel eine gefüllte Pute über Stunden im Ofen gebraten, aber alleine daheim ist der Griff zum Telefonhörer und der Bringdienst meist verlockender“, gesteht er. „Rudi Rockt“ schafft Abhilfe. Außerdem lernt der gebürtige Hildesheimer nicht nur seine Stadt, sondern auch die unmittelbare Nachbarschaft besser kennen. Jedes Jahr ist es aufs Neue schwierig, sich nach anderthalb Stunden, so viel ist für einen Gang veranschlagt, von der aktuellen Tischgesellschaft loszureißen. Die Beiden wollen im kommenden Jahr die Organisation der nicht-kommerziellen Aktion übernehmen. Geld verdienen sie damit nicht. Finanzielle Mittel haben sie demnach auch nicht zur Verfügung. Das Projekt ist zwar nicht exklusiv für Studierende gedacht, aber für diese natürlich besonders attraktiv. Insbesondere frisch zugezogene Erst-Semester können so spielend neue Kontakte, abseits vom eigenen Studiengang, knüpfen. Für Natalie und Marcela war dies vor drei Jahren Ansporn, es einfach zu probieren – seitdem sind sie jedes Jahr wieder mit Begeisterung dabei. „Es gibt immer leckeres Essen, lustige Gespräche und erinnerungswürdige Anekdoten“, freuen sie sich. Auch dieses Jahr sind sie mit dabei und gespannt, wen und was ihnen der Computer zuteilt. Dieses Jahr fällt „Rudi Rockt“ in Hildesheim auf den Sankt-Martins-Tag am Dienstag, 11. November. Als krönenden Abschluss und letzten Gang hat sich das Organisationsteam dementsprechend für einen gemeinsamen Laternenumzug

entschieden. Anmelden kann man sich für das Kochexperiment auf der offiziellen Homepage www.rudirockt.de. Dort wählen Hobbygastronomen einfach ihre Heimatregion aus. Bewerbungsschluss ist am 9. November, am darauffolgenden Tag erfährt man, welchen Gang man zubereiten soll, wo man erwartet wird und wen man zu erwarten hat (Vegetarier, Veganer oder Allergiker). Auch abseits von „Rudi Rockt“ bietet Hildesheim viele Möglichkeiten, die Fähigkeiten in der Küche zu verfeinern. Ambiente bietet nicht nur Kurse mit verschiedenen, erfahrenen Lehrmeistern, sondern auch Events wie Mitarbeiterpartys, Weihnachtsfeiern, Betriebsfeiern, Kick-Off Meetings oder Teambuilding. Einer von ihnen ist der Berliner T.D. James. Als ausgebildeter Koch und Kaufmann im Fitnessbereich ist er Experte für ausgewogene und gesunde Ernährung. Ein weiterer, bekannter Name der Hildesheimer Kochszene ist Andrea Bargellini. Geboren in der Toskana, bringt er die italienische Küche nicht nur in Kochkursen im Ambiente auf den Teller, sondern bietet individuelle Kurse bei Kunden zuhause an. Trattoria Italiana & Gusto Italiano bewerben sich auf ihrer Homepage als „erste italienische Kochschule in Hildesheim“ und versprechen bei jedem Kochkurs (ausgenommen die für Kinder) „einen Prosecco-Empfang, das Menü und pro Person ein Getränk nach Wahl“ sowie natürlich viel Spaß. Cooks & Wines bietet als Eventlocation Platz für bis zu 200 Gäste in moderner Lichtarchitektur

sowie 90 qm Kochlabor mit Einblick und einem angeschlossenen, exklusiven Weinhandel. Kulinarisches Spezialgebiet ist natürlich die französische Küche. Wer es ganz akademisch mag, der kann auch aus dem vielfältigen Angebot der Volkshochschule Hildesheim schöpfen. Ob für Einsteiger, Fortgeschrittene oder Profis finden sich hier diverse Kurse für jeden Geschmack.

Ambiente Gourmet + Kochschule Rathausstraße 1 Tel. 2 08 18 41 www.ambiente-hildesheim.de

Trattoria Italiana Ostertor 4 Tel. 9 229 636 www.trattoria-hildesheim.de

Andrea Bargellini www.salviarosmarino.de

T.D. James www.eventkoch-hildesheim.de/t-djames

Cooks & Wines Speicherstraße 9, Tel. 93 49 110 www.cooksandwines.de

Volkshochschule Hildesheim Pfaffenstieg 4-5 Tel. 93 61 111 www.vhs-hildesheim.de

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