Hildesheim Peppers Open Air
Lass’ peppen! Ein Festival in Zeiten der Krise. Am 14. September zeigt das „Peppers Open Air“ in Giesen: Auch in widrigen Zeiten lohnt der Blick nach vorne. PUBLIC-Autor Christoph Möller hat mit den Veranstaltern Dirk Hahnrath und Achim Köller gesprochen.
Sa., 31.08., 21.00
Jimmy Jazz Trio Da macht Jazz wieder Spaß! Vorverkauf nutzen!
Sa., 07.09., 21.00
Schuh
Mädchen Report Der Comedy-Hammer! Gute Gags auf schnellen Sohlen Mit Schuh-Tausch-Börse!
Fr., 13.09., 21.00
Werner Lämmerhirt DIE deutsche Gitarrenlegende
Dirk Hahnrath will das „Peppers Open Air“ zum Erfolg führen
Foto: Clemens Heidrich
W
ie muss das gewesen sein, in den 70er und 80er Jahren, als Jugendliche zu Hunderten in Clubs gepilgert sind, deren Existenz manchmal mehr Mythos als Wirklichkeit war? Wenn man hunderte Kilometer gefahren ist, nur um diese eine gute Band zu sehen? Auch wenn man dafür in ein kleines Dörfchen wie Harsum fahren musste. Hier eröffnete 1982 das Peppers. Ein Club für Rockmusik, ein Dorfgasthof, „ein kleiner Tempel der Selbstverwirklichung“, wie Dirk Hahnrath das nennt. Er betrieb das Peppers bis 1988. „Wir hatten Weltstars in Harsum, die Leute haben sich mit dem Laden identifiziert.“ Das Peppers wagte stets den Spagat, zwischen hartem Rock und zeitgemäßer Popmusik, zwischen neu und alt. Heute betreibt Hahnrath in Rheden ein Film- und Musikstudio und ist international als Unternehmensberater tätig. Der einstige Club-Betreiber hat in den letzten Jahren für Volkswagen und Telekom gearbeitet, aktuell für Siemens. Die Liebe zur Musik ist geblieben. Auch die treue Peppers-Fangemeinde. Letztes Jahr, auf einer Peppers-Revivalparty im Speicher in Rössing, kam ihm der Gedanke: Wie wäre es, wenn der Geist des Peppers wiederbelebt wird, in anderer Form, als Kombination aus Festival und Tanznacht? Eine mutige Idee. Die Zeiten, in denen Festivals wie junge Birken aus dem Boden wuchsen, sind längst vorbei. Der Markt scheint übersättigt. Zwei Festivals in Niedersachsen mussten dieses Jahr aufgeben. Das „BootBooHook“-Festival in Hannover, das „Omas Teich Festival“ in Ostfriesland. Beide sind am schlechten Kartenverkauf zu Grunde gegangen – und an den zu hohen Erwartungen der Zuschauer dieser Festivals. Zu Discount-Preisen sollen Weltstars auf der Bühne stehen. „Neun Euro für ein Festival bezahlen und dann Metallica auf der Bühne erwarten, das geht nicht“, sagt Achim Köller, der in Hannover die Konzertagentur K.O.K.S. betreibt. Köller betreut renommierte Festivals wie das Taubertal-Festival, das Serengeti-Festival oder das Open Flair – das mit 20.000 Besuchern zu den größeren deutschen Festivals zählt. Zunächst sei er skeptisch gewesen, das Peppers Open Air auf die Beine zu stellen. Mit einem Grinsen erinnert sich Hahnrath an die erste Reaktion auf seine Idee. „Wenn du pleite gehen willst, mach ein Festival im alten Stil“, habe Köller zu ihm gesagt. Das klang so endgültig, dass der Plan reiflich überlegt werden musste. Erst im Mai dieses Jahres sagte er sich: Ich mache das. Und Köller zog mit. Im Nachhinein ist er froh darüber. „Du hast in der Region Hildesheim kein Mainstream-Festival, auf dem sich mehrere Generationen ver-
September 2013
Für alle Freunde der akustischen Gitarrenmusik
ein absolutes Muss!
gnügen können.“ Jetzt, wo man sich entschieden habe, stehe man vor der Aufgabe, das Festival zu etablieren. Die ersten drei Jahre, schätzt Köller, muss investiert werden. Erst dann stelle sich heraus, ob das Festival tragfähig sei oder nicht. Um lästige wirtschaftliche Fragen geht es den Veranstaltern aber – wenn überhaupt – nur zweitrangig. „Festivals funktionieren heute viel mehr darüber, dass man einfach eine gute Zeit hat“, sagt Köller. „Gutes Ambiente, gutes Programm – die Sachen müssen stimmig sein.“ Gefragt nach dem Gelände, klingt Hahnrath, als würde er aus einem Reisekatalog vorlesen. Von einem „herrlichen Gelände“ ist die Rede, „umringt von Buchen und Birken“, „idyllisch gelegen.“ Tatsächlich muss man ein bisschen suchen, um das Gelände, groß wie ein Fußballplatz, zu finden. Am Ende der Schachtstraße in Giesen am Kaliberg, sollen jetzt die Gitarren klingen. Eröffnet wird das Festival von zwei Nachwuchsbands aus Niedersachsen, die sich auf der Homepage bewerben konnten, und von einer Experten-Jury gewählt werden. Den Bands winkt zudem eine professionelle Tonstudio- oder Videoproduktion, gefördert durch die Deutsche Rockmusik Stiftung – das Netzwerk funktioniert. Nach den Konzerten auf der Hauptbühne (Headliner sind Wohnraumhelden und Itchy Poopzkid) beginnt die Tanznacht im Zelt. Fünf DJs bedienen unterschiedlichste Genres und Stilistiken rund um Rock-Musik. Von Billy Idol bis Billy Talent, von Tina Turner bis Pink, von Bon Jovi, Greenday, Metallica, Toto bis Coldplay bis Rihanna. Und nicht zu vergessen: AC/DC, Die Toten Hosen, der Boss und Michael Jackson! Mit Livemusik von Hellfire und Evil Elvizz gönnen sich die Tanzwütigen mit kurzen Live-Shows eine Pause um anschließend motiviert und munter den Dancefloor stürmen zu können. Für das „gute Ambiente“, das den Veranstalter am Herzen liegt, sorgt nicht nur das grüne Gelände. Sondern auch in Form eines eigenen Peppers-Cocktails der Potters-Bar oder das Bier, „der Trunk“, das erstmals auf dem Festival verköstigt wird. Am Wetter scheitert die Veranstaltung im Übrigen nicht –„wir sind wetterfest und haben Zelte für die Tanznacht“, verspricht Hahnrath. Das Peppers Open Air findet am Samstag, 14. September, in Giesen statt. Tickets kosten 18 Euro zzgl. VVK-Gebühren, als 4-er Ticket 39 Euro zzgl. VVK-Gebühren. Das Ticket gilt als Busticket für den RVHI, ein Nachtbus hält direkt am Gelände. Auf der Bühne stehen u.a. Wohnraumhelden, Itchy Poopzkid, Montreal, David Pfeffer und This! Autumn Skyline.
Sa., 21.09., 21.00
Wasserfuhr Quartett Die Shootingstars der deutschen Jazzszene!
Prädikat
5 Sterne! Tipp!
Do., 26.09., 20.30
The Henry Girls - Irl. „Die Henry Girls sind spektakulär ...die besten Gesangsharmonien aus Donegal seit Clannad“ - BBC
Irish Folk
meets Americana Unbedingt Vorverkauf nutzen!
Fr, 27.09., 21.00
Blue
Dave Goodman Steve Baker
s
Gitarrenzauberer und Harp-Maestro feat. Oliver Spanuth (perc)
Vorverkauf HAZ-Ticket-Shop
Infos unter www.bischofsmuehle.de 7
Online-Tickets unter www.reservix.de