Hildesheim Die „Hildesheimer Braumanufaktur“ feiert Geburtstag
Stößchen!
Seit einem Jahr verzückt die „Hildesheimer Braumanufaktur“ zahlreiche durstigen Kehlen in und um Hildesheim. Höchste Zeit, diesen Erfolg mit einer großen Geburtstagssause zu feiern. PUBLIC-Redakteur Kilian Schwartz hat sich vorab mit Jan Pfeiffer und Malte Feldmann
ier formte diesen wunderschönen Körin die Tasche greifen muss, ist klar. Billigpreis und per“. Wer erinnert sich nicht an SprüQualität – das funktioniert halt nicht. Dass Pfeiffer che wie diesen, auf niemals passenden und Feldmann ihrem Konzept treu bleiben, weiß T-Shirts aufgedruckt und von zwielichihre Kundschaft offenbar nachhaltig zu schätzen: tigen Händlern in zwielichtigen SchütInzwischen stoßen die Beiden an die Grenzen ihrer zenfestbuden feilgeboten? Es ist kein Kapazitäten, in Zukunft sollen weitere Lagertanks Zufall, dass man in der Hildesheimer Braumanufakfür mehr Platz zum Brauen sorgen. Denn tur vergebens solche Parolen sucht. Seit einem Jahr eines ist klar: „Der Biernachschub muss betreiben Jan Pfeiffer und Malte Feldmann auf dem gewährleistet sein!“, grinst Pfeiffer. Gelände des ehemaligen Hildesheimer Wasserwerks Auch der Brauereiverkauf soll die Braumanufaktur und zollen dem edlen im Jahre Zwei nach Gerstensaft den gebührenden Tribut. Dass der Eröffnung auses hier nicht um die möglichst schnelle geweitet werden. und effiziente Kehlenbefriedigung geht, Während man versteht sich von selbst. Es geht um Quadas edle Gebräu lität und Genuss, um Abenteuerlust und bisher nur donletztendlich um die Auflebung einer Kultur, die subtiler und vielschichtiger ist, als man vielleicht denken mag. Pfeiffer und Feldmann haben sich während des Studiums der Getränketechnologie an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe kennengelernt und den gemeinsamen Traum einer eigenen Brauerei in die Tat umgesetzt. Als regionale Bierversorger haben sich die beiden inzwischen einen derart guten Ruf erarbeitet, dass Sorten wie das aromatische „Kellerpils“, das fruchtigbittere „West Coast Pale Ale“ oder das dunkel-malzige „Brunhilde India Brown Ale“ Das perlt: Malte Feldmann und Jan Pfeiffer freuen sich über ein Jahr „Braumanufaktur“ nicht nur die durstigen Kehlen von unzählinerstags vor Ort erwerben konnte, denken Pfeiffer gen Fans von Nah und Fern entzücken, sondern das Bier auch in zahlreichen Supermärkten oder auf Verund Feldmann über einen zusätzlichen Tag in der Woche nach, an dem sich Kunden mit Nachschub anstaltungen zu haben ist – und seit Neuestem sogar eindecken können. in der „Bootschaft“ direkt aus dem Zapfhahn spruNatürlich tüfteln die beiden auch weiterhin an neuen delt (gezapft wird dort bisher nur das „West Coast“, die anderen Sorten gibt’s aus der Flasche). Trotz des Sorten, die die Herzen ihrer Fans künftig erprickeln sollen: Mit sogenannten „Sondersuden“ wollen die anhaltenden Hypes der „Craft beer revolution“ wolBrauer noch mehr Abwechslung in ihr Angebot len sich die beiden Brauer aber keineswegs hinter bringen. Mit dem „Double IPA“ etwa schwappt dem diffusen Label verstecken. Denn obgleich der ein Extra Schwung Fruchtaroma ins Bierglas, dem Begriff „Craft“ an das Handwerk erinnert, das mit mit zusätzlicher Hopfen-Power – dem sogenannten dem Brauen verbunden ist, variiert die Auffassung „Hopfenstopfen“ – eine kräftige Bitternote entgeund Handhabe in der Brauereibranche. „Ob craft gengesetzt wird. Noch ein bisschen extremer geht oder nicht, uns ist es wichtig, dass die Rohstoffe und es unter dem Label „Funk Soul Brewers“ zu: Beim der Brauprozess wieder in den Mittelpunkt rücken“, „Burst Generator“ zum Beispiel haben Pfeiffer und erklären Pfeiffer und Feldmann. Dass man für eine Feldmann den Hopfenanteil bis ans Limit getrieentsprechende Qualität auch schon mal etwas tiefer
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ben. Die cremige Textur des Indian Pale Ales, die durch die Zugabe von Haferflocken entsteht, soll dabei bewusst an Saft erinnern. So wertvoll wie ein kleines Steak also – bloß eben in flüssig. Auch diese ungewöhnlichen Kreationen haben Liebhaber bereits für sich entdeckt, lediglich ein paar Kisten haben Pfeiffer und Feldmann noch für das „Hildesheimer Schmeckfest Hopfen und Happen“ retten können – denn auch hier gibt’s selbstverständlich die perligen Erzeugnisse der Braumanufaktur. Ein Jahr, und noch kein bisschen schal: Zum Jubiläum lassen Pfeiffer und Feldmann die Kronkorken ploppen. An zwei Tagen laden sie Freunde, Fans uns Familie auf das Gelände der Braumanufaktur, um mit Musik, Schmaus und allerlei Selbstgebrautem das erfolgreiche Jahr gebührend zu feiern. Am Freitag, 21. April, läutet der offizielle Fassanstich den Geburtstag ein, bevor mit Leckereien von „Feinkossler“ und entspannter Musik von „Ember Sea“ der Abend weitergeht. Extra zu diesem Anlass wird es ein exklusives Geburtstagsbier geben, das an diesem Tag vorgestellt wird. Tags darauf, am Samstag, 22. April, haben Pfeiffer und Feldmann mit „Roben’s Craft Beer“, „Das schwarze Huhn“ sowie „Schoppe Bräu“ weitere Brauereien nach Hildesheim eingeladen, die mit ihren Gerstensäften das Häubchen auf der Schaumkrone bereiten. Für die entsprechende Grundlage sorgt an diesem Tag „Feinkossler“ mit Steinofenpizza sowie die Kochschule Ambiente. Musik gibt’s von „Mango y Papaya feat. Kiwi“. Eine Notiz am Rande: Pfeiffer und Feldmann raten allen Gästen, unbedingt zu Fuß oder mit dem Rad anzureisen. Der „Brauereigeburtstag“ findet am Freitag und Samstag, 21. und 22. April, auf dem Gelände der Hildesheimer Braumanufaktur an der Goslarschen Landstraße 15 statt. Los geht’s am Freitag um 16 Uhr, am Samstag beginnt die Sause um 11 Uhr. Der Eintritt ist frei. Weitere Infos gibt’s unter www.hildesheimer-braumanufaktur.de.
Foto: Kilian Schwartz
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eine „Brunhilde“ gegönnt.