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Warum diese Rachsucht?


Prinz Harry attackiert in seinen Memoiren „Spare“ nicht nur seine königliche Familie. Er gesteht zugleich, dass das Christentum ihn kalt lasse, obwohl seine Familie die Führungsrolle der anglikanischen Kirche innehat.
Ein Buch voller Wut, Hass und peinlichen Enthüllungen: Prinz Harry ruiniert mit seiner Autobiografie „Spare“ (in Deutschland „Reserve“) seine engsten Familienbande und zugleich sein eigenes Bild in der Weltöffentlichkeit. Warum tut er das? Es gibt verborgene Motive: Geld: Das Herzogspaar lebt einen Superreichen-Lifestyle in der kalifornischen Milliardärsenklave Montecito, wird aber vom Königshaus nicht mehr finanziert. Harry und Meghan brauchen also Geld. Viel Geld. Die Deals von Harry und Meghan mit Spotify, Netflix und Buchverlagen sollen dem Paar bereits mehr als 100 Millionen Dollar eingebracht haben.
Bruderneid: Ein Hauptmotiv im Harry-Spektakel ist die Rivalität mit seinem Bruder. William ist designierter Thronfolger im Rampenlicht, Harry nur ein gefühlter Ersatz im Schatten, ein „Spare“, wie er sein Buch demonstrativ übertitelt. Der Stachel, keine wichtige Rolle zu spielen, scheint tief zu sitzen. Die Bibel kennt den Brudermord von Kain und Abel, die Mythologie erzählt das gleiche von Romulus und Remus, das Motiv der Bruder-Tragödie ist eingraviert in Harrys Leben. Sein Buch und seine Interviews wirken wie ein verbaler Brudermord.

Vaterkomplex: Harry berichtet in dem Buch von seiner psychischen Belastung aufgrund des frühen Todes seiner Mutter und der gestörten Beziehung zu seinem gefühlskalten Vater. Er habe die Umarmungen des Vaters vermisst, unter dessen Witzen, dass er möglicherweise gar nicht sein Vater sei, gelitten. Es gibt im Buch traurige Passagen, bei denen man den verstörten Harry am liebsten noch nachträglich in den Arm nehmen und trösten möchte. Doch dann merkt man, dass er eine therapeutische Kommunikation der Hassliebe mit seinem Vater betreibt, den er scharf anklagt und zugleich bettelnd „zurückhaben“ will.
ihr Leben daher selbstständig finanzieren.
Gottlosigkeit und Rache: Harrys Buch ist auch ein bewusster Aufschrei gegen die Zwänge und Rituale einer uralten Institution. Das Königshaus an sich wird an den Pranger gestellt. Auch dessen religiösen Bezug greift Harry gezielt an. Er sei „nicht religiös“, verkündet er. Das Christentum lasse ihn kalt. Dieses Bekenntnis der Gottlosigkeit trifft das Königshaus zusätzlich, denn es ist seit Jahrhunderten der oberste Statthalter der Kirche von England. Für Harrys Großmutter Elisabeth II. war der persönliche Glaube untrennbar mit ihrer verfassungsmäßigen Pflicht verbunden. König Charles beschreibt sich selbst als „engagierten anglikanischen Christen“, auch wenn er als eher offen für andere Religionen gilt. Harry aber will davon nichts mehr wissen. Er sucht stattdessen Erleuchtung bei Drogen, Geistertieren, die ihm seine verstorbene Mutter Diana geschickt habe, sowie täglichem Yoga und Meditation. Der tragische Tod seiner Mutter hat Harry offensichtlich aus der Bahn getragen, Gott verlieren und ihn zu einem zornigen Rachemann werden lassen. |