VECTURA #20

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ABGEFAHREN

«Takabisha» in Japan hat mit 121 Grad das steilste Gefälle; die Passagiere hängen kopfüber, bevor sie in die Tiefe stürzen. Gerstlauer errichtete auch den «Smiler» im britischen Alton Towers, mit 14 Überkopfelementen aktuell Inversions-Weltmeister. Ein Unfall mit fünf Schwerverletzten Anfang Juni 2015, als dessen Ursache ein Bedienungsfehler gilt, brachte die Bahn jedoch bis zum März dieses Jahres zum Stillstand.

Ob Planung, Konstruktion, Baubewilligung, Transport, Service oder Wartung: Der betriebene technische Aufwand ist enorm

Der wichtigste Taktgeber der Branche bleibt indes Intamin. Neben den Giovanola-Abgängern Bolliger und Mabillard hatten noch andere bei den Schweizern das Geschäft gelernt. Etwa der Deutsche Peter Schnabel, der den Intamin-Vertrieb in den USA führte und dort 1994 Premier Rides gründete, schon zwei Jahre später aber dem Amerikaner Jim Seay verkaufte; Premier ist heute in den USA der wichtigste Anbieter. Daneben existiert dort S&S, die 2002 die ebenso traditionsreiche wie finanzschwache Arrow Dynamics gekauft hatte, ihrerseits aber 2012 in der japanischen Sansei Yusoki aufging. Auch für weitere Schweizer Firmen hat Intamin Geburtshilfe geleistet. Peter Ziegler, ein Ex-Intamin-Mann, gründete 1995 Bear Rides (Bear stand für Best Amusement Rides) und zügelte sie später unters Dach des Flumser Maschinenbauers Bartholet. Ziegler hat sich zurückgezogen; heute firmiert die Vergnügungsbereitstellung bei Bartholet unter dem Namen Swiss Rides und ist spezialisiert auf Seil- und Einschienenbahnen, Riesenräder und gemütliche Bootsfahrten. Und Willi Walser, der 15 Jahre für Intamin gearbeitet hatte, HERBST 2016 157


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