PRESTIGE Switzerland Volume 41

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CULTURE & ART

Der Architekt, sein Akkordeon und ein Zufall James macht an der Princetown University seinen Abschluss in Architektur, hat ein Stipendium im Sack, um nach Princetown zurückzukehren und seinen Master zu schreiben, und die Weichen für eine Architektenzukunft scheinen gestellt zu sein. Bis ihn ein Anruf seiner Freunde Josh Logan und Henry Fonda erreicht. Er soll bei ihrem Theaterprojekt mitmachen. Doch James ist nicht für eine Rolle vorgesehen, sondern dafür, in der Teestube, direkt neben dem Theater, Akkordeon für die Gäste spielen. «Ich blieb genau eine Nacht, weil sie meinten, mein Gedudel verderbe den Gästen den Appetit. Also bekam ich kleine Jobs als Requisiteur. Irgendwann erhielt ich eine sehr kleine Rolle am Broadway in New York, und für mich schien die Chance, etwas Klitzekleines am Broadway zu spielen, um ein Vielfaches faszinierender, als an die Uni zurückzukehren. Das ist sozusagen der Anfang, wie alles begann.»

Der Ruf der Traumfabrik Als James 27 Jahre alt ist, winkt Hollywood. Hedda Hopper, eine Schauspielerin und ab den

1930er Jahren bekannte und einflussreiche Gesellschaftskolumnistin in Hollywood, macht die Film­produktions- und Filmverleihgesellschaft Metro-­ Goldwyn-Mayer, MGM, auf James aufmerksam. 1935 erhält er einen für damals typischen Siebenjahresvertrag. «Du spielst in New York winzige Rollen in grossen Filmen an der Seite von noch grösseren Stars wie Spencer Tracy, Joan Crawford oder Clark Gable und plötzlich hast du eine riesige Rolle in einem winzigen Film, aber in Holly­ wood. In der Zwischenzeit lernst du dein Handwerk während dem Schauspielern, und ich denke, dass das die einzige Art ist, wie man es lernen kann.» James dreht teilweise gleichzeitig mehrere Filme, und für Hollywoods Studio-Bosse scheint es das Normalste auf der Welt zu sein, die Schauspieler ad hoc von einem Set zu pflücken und in ein anderes zu verpflanzen. «In diesen Zeiten wurden wir von den Studios wie Baseballspieler getauscht. Das eine Studio brauchte dich für ein Skript, das andere dafür, dass du für einen Schauspieler einspringst. Es war hart, und ich musste jedes Mal von Neuem instruiert werden. Einmal tauschten sie mich aus für sieben Pferde, sieben Stunt-Pferde.»

James Stewart als George Bailey im Oscar-gekrönten Film «Ist das Leben nicht schön?» von 1947

«Das Fenster zum Hof» Der US-amerikanische Thriller, in dem der britische Regisseur Alfred Hitchcock Regie führte, ist der Beginn der Paramount-Ära, während der Hitchcock einige seiner bedeutendsten Filme umsetzt. Am 4. August 1954 feierte der Film anlässlich einer Benefizveranstaltung seine Premiere im Rivoli Theatre in New York und spielte in den USA 26,1 Millionen US-Dollar ein, etwa 229 Millionen US-Dollar umgerechnet auf die heutige Zeit.


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