PRESTIGE Germany Volume 11 Auszug

Page 27

STYLE

JAPANESE

ART & CULTURE

1 I Der japanische Prinz der Pop-Art Ob im «Museum of Modern Art» in New York oder im «Centre Pompidou» in Paris, kaum ein renommiertes Kunsthaus, das Keiichi Tanaami nicht mit einer Ausstellung geehrt hat. 1936 in der Präfektur Tokio geboren, gehört Keiichi Tanaami zu den bedeutendsten Künstlern des Nachkriegs-Japan. In seinen frühen Bildern finden sich in den grellen Motiven die Schrecken des Krieges, während seine Werke der 1960er von den psychedelischen Einflüssen dieser Zeit inspiriert sind. Mit seinen Collagen, Gemälden, Skulpturen und Animationsfilmen zwischen Pop-Art und Street-Art wurde er schnell zum japanischen Pendant von Andy Warhol, den er 1967 in New York persönlich traf und später auf eine Reise durch Japan begleitete. 1975 wurde Tanaami der erste Art Director der japanischen Ausgabe des «Playboy»-Magazins «Monthly Playboy».

2 I Marketing-Superstar

1

Er gilt als einer der innovativsten Künstler unserer Zeit, und nicht selten wird er dabei mit Andy Warhol, Damien Hirst oder Jeff Koons verglichen. Takashi Murakami, geboren am 1. Februar 1962 in Tokio und Tausendsassa unter den Künstlern. Seine Handschrift? Bunt, knallig und zwischen klassischer japanischer Kunst und der Popkultur seines Landes angesiedelt. So farbenfroh und fröhlich seine Werke auf den ersten Blick scheinen, zwischen den Zeilen betreiben sie gesellschaftliche Kritik. Takashi Murakami lebt in Tokio, wo er seine Agentur «KaiKai Kiki Co» mit 120 Mitarbeitern und einem Ableger in New York führt und sein künstlerisches Schaffen weltweit erfolgreich vermarktet. Murakami ist ein Marketing-Genie, das in der Vergangenheit nicht nur aufsehenerregende Kollaborationen mit Louis Vuitton oder Kanye West einging, sondern virtuos wie kein anderer die Grenzen zwischen Kunst und Kommerz verwischt.

3 I Skateboard Art

2

3

Zerbrochene Skateboards sind der Stoff, aus dem Haroshis Kunstwerke sind. Ob hölzerne Sneakers, Elchkopf, Haifisch, Hydrant oder seine neuesten Schöpfungen, eine Reihe von 20 Figuren mit dem Titel «Guzo» – nichts, was der 1978 geborene japanische Künstler nicht schon aus alten Skateboard-Decks kreiert hätte. Und ein kleines Geheimnis bergen sie alle in sich. Denn gleich dem einstigen Buddha-Bildhauer «Unkei», der im 12. Jahrhundert jeweils eine Kristallkugel in seine Statuen einschloss, um ihnen eine Seele zu verleihen, arbeitet auch Haroshi ein kleines Stück Skateboard-Metall in seine Skulpturen ein.

The luxurious way of life | 45


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.