PRESTIGE Switzerland Volume 35

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Kulturerbe gegen böse Geister Das Biikebrennen gehört seit Dezember 2014 zum Kulturerbe der UNESCO. Inselweit gehen am Abend des 21. Februar zehn von der Sylter Dorfjugend und Feuerwehr hoch aufgetürmte Holzstösse, die Birken, auf das Stichwort «Tjen di Biiki ön» in Flammen auf, und tausende von Zuschauern, die zuvor als Fackelzug durch die Dünen stapften, stimmen in die Sylter Hymne «Üüs Söl’ring Lön» ein. Darunter eigentlich sämtliche Sylter. Ehrensache. Und das, was Sie vielleicht für eine wahllose Aneinanderreihung von Iis und Üüs halten, ist die Sylter Heimatsprache Sölring, die zur Biiketradition genauso dazugehört wie der Grünkohl, der mit Bratkartoffeln und Schweinebacke, Kassler oder Kochwurst inselauf und -ab serviert wird, sobald die Flammenhaufen ihre Heizkraft verlieren.

Im Keller der «Sansibar» Einer der berühmtesten Weinkeller Deutschlands liegt unter der «Sansibar» mitten in den Dünen Sylts. Er gehört zu einem der bestsortierten Weinkellern Europas und sein Wert geht in Millionenhöhe. Hausherr Herbert Seckler lagert hier rund 30’000 Flaschen verteilt auf 1100 Sorten. Während oben Currywurst gegessen wird, strömen unten edle Tropfen.

111 faszinierende Orte auf 1000 Quadratkilometern Welche Hafenmole konnte früher einmal schwimmen? Was hat es mit der RALF-Regel auf sich? Wo genau liegt Deutschlands nördlichster Weinberg? Und wer kennt die ungewöhnliche Geschichte der ersten Weltumrundung mit einem Luftboot, das von List auf Sylt aus startete? Mit dem Buch «111 Orte auf Sylt, die man gesehen haben muss» lässt sich die «Insel der Reichen und Schönen» abseits der bekannten Touristenpfade entdecken. 111 Orte auf Sylt, die man gesehen haben muss Sina Beerwald emons: Verlag

Wohnsitz: Hafenbecken Während seine Artgenossen auf den Sandbänken mühsam nach Beute suchen, hat es sich die Kegelrobbe Willi im Hafenbecken bei Hörnum bequem gemacht. Seit 1991 wartet er hier auf Touristen mit Fotoapparaten, die vom Fischhändler Hering für ihn mitbringen. Fotos gegen Fisch – so lautet Willis Regel. Willi wartet unter der Wasseroberfläche und taucht erst auf, sobald er einen Hering über sich schweben sieht. Dass es sich bei dem ausgebufften Willi eigentlich um eine Wilhelmine ­handelt, stört wenig. Wer Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten möchte, sollte mit den Adler-Schiffen einen Ausflug zu den Seehundbänken machen.


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