kmuRUNDSCHAU 02/2017

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KOLUMNE

DAS NEUE ESSGEFÜHL IM BÜRO von Abouzar Rahmani

W

ir leben in einer Ära, die geprägt ist von «unbewussten» Entscheidungen. Wir alle versuchen, die Dinge in unserem Leben zu pflegen, die uns glücklich machen und unserer Gesundheit guttun. Leider sieht die Realität aber oft anders aus. Viele Entscheidungen werden von Stress und Bequemlichkeit beeinflusst, auch bei der Wahl der Nahrungsmittel. Das Essen als solches verliert an Wichtigkeit und wird als «Mühseligkeit» statt «Notwendigkeit» betrachtet. Dies spiegelt sich in der Verfügbarkeit von Mahlzeiten und Snacks in den Büros wider. Es ist offensichtlich, dass hier der leckere, kurzfristige Kick – ein Energiepush – gesucht wird und nicht ein lang anhaltendes Sättigungsgefühl. Die herkömmlichen Snacks sind voller leeren Kalorien, raffiniertem Zucker, Konservierungsstoffen und schädlichen Fetten. Viel zu häufig verschlingen Mitarbeiter eine viel zu grosse Mahlzeit vor dem Bildschirm, gefolgt von einem Energieeinbruch, der mit Kaffee überbrückt wird. Wenn dies nichts hilft, wird zu einem zuckerhaltigen Bissen gegriffen, damit ein schnelles Hoch erreicht wird. Das wiederum endet in einem noch tieferen Energieloch – ein Teufelskreis. Der Verzehr von ungesunden Nahrungsmitteln, hauptsächlich zuckerreich und voller schädlicher Fette, zu unregelmässigen Zeiten, wenig Bewegung und die falsche Bildung in Ernährungsfragen sind Gründe für ein langjähriges Übergewicht. Erst wer aufhört, seinen Körper mit bearbeiteten Produkten und leeren Kalorien zu überfluten und stattdessen zu gesunden, natürlichen Lebensmitteln greift, ist in der Lage, nachhaltig abzunehmen. Wie kann also ein gesundes und bewusstes Essverhalten erreicht werden? Hier sind Geduld, Wissen und Durchhaltevermögen

gefragt, denn eine gesunde Ernährung verlangt, die eigenen Gewohnheiten langfristig zu ändern. Gesundes Essen bedeutet, eine angemessene Balance von Proteinen, guten Fetten, komplexen Kohlenhydraten, Mineralstoffen und Vitaminen zu finden. Als Erstes gilt es, die schlechten, zuckerreichen Snacks zu streichen und mit gesunden, unbelasteten Alternativen, wie zum Beispiel getrocknete Früchte oder Nüsse, zu ersetzen. Es sollte, ohne Ausnahme, auf die Inhaltsstoffe geachtet werden. Generell gilt: Wenn die Zutaten auf der Verpackung unverständlich sind, ist es besser, ein anderes Produkt zu finden. Unbekannte Inhalte bedeuten meistens unnatürliche Stoffe, welche der Gesundheit schaden können. Zweitens: Für das Mittagessen einen gesunden Imbiss oder Restaurant suchen, wo lokale und unbearbeitete Zutaten verwendet werden. Es ist ein weit verbreitetes Missverständnis, dass Fastfood ungesund sein muss, die Lebensmittel und die Zubereitung machen den Unterschied. Der wohl aufwendigste, aber oft bewussteste Schritt ist, drittens, das eigene Zubereiten der Mahlzeiten, und damit die volle Kontrolle über alle Zutaten. Gesunde Snacks können eingeplant und mitgenommen werden, sodass die Versuchung gar nicht erst aufkommt, nach den ungesunden Alternativen zu greifen. Auf den Punkt gebracht: Für die Gesundheit der Gesellschaft ist es entscheidend, den Trend des «unbewussten» Essens umzukehren. Eine Auswahl von natürlichen, unbearbeiteten Snacks am Arbeitsplatz garantieren gesündere, ausgeglichenere und produktivere Mitarbeiter, was der Firma wiederum zugute kommt. Zudem hilft die Unterstützung von lokalen Geschäften, das Angebot an gesundem Essen zu erweitern.

Abouzar Rahmani ist Gründer und CEO von FoodYoung, eines Schweizer Gruppenunternehmens, das in gesunde Lebensmittelmarken investiert und bei deren Entwicklung hilft. www.foodyoung.com www.qibi.ch

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