kmuRUNDSCHAU 04/2015

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Marcom

Bei der Umstellung sollte auf einen professionellen Partner gesetzt werden.

Telefonie nach 2017 – wie weiter? Die Swisscom kappt das analoge Telefonnetz von Stefan Züger

Umstellen ist angesagt: Mit der Abschaltung des analogen Telefonnetzes in der Schweiz durch die Swisscom ist nicht Lichterlöschen bei der Telefonie – auch bei KMU nicht. Wer jetzt bereits die Weichen stellt, ist auf der sicheren Seite.

D

ie Zeit läuft – in nicht allzu ferner Zukunft wird in der Schweiz das analoge Telefonnetz samt ISDNAnschlüssen durch die Swisscom abgestellt. 2017 lautet das Datum, welches wie ein Damoklesschwert über vielen Schweizer Telefonanschlüssen schwebt. Betroffen sind nicht etwa nur Private, enorm viele Unternehmen sehen sich im typischen KMU-Land Schweiz mit der Tatsache konfrontiert, ab diesem Datum umstellen zu müssen. Was heisst das jetzt für Besitzer oder Geschäftsführer einer Kleinfirma mit 15  Angestellten? Muss jetzt die erst vier Jahre alte Kommunikationsplattform, die wohlbehütet in einem Rack im Keller treu und zuverlässig ihren Dienst verrichtet, fortgeworfen und müssen gleich noch neue PCs gekauft werden? Denn ohne diese scheint man ja ab 2017 nicht mehr telefonieren zu können … Es kommt ja die Internettelefonie.

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Panik ist jetzt sicher der falsche Ratgeber, denn die «neue» VoIP-Technologie (Voice over Internet) hat durchaus ihre Pluspunkte: Vor allem der Kostenvorteil und die zu erwartenden Einsparungen – nicht nur in der Telefonie selbst, sondern auch bezüglich Wartung und Pflege der IT / IP-Infrastruktur – sprechen für den Wechsel auf ein IP-Kommunikationssystem. Gleichzeitig überzeugt IP mit Flexibilität: Heim- und Telearbeitsplätze lassen sich genauso problemlos in das Netzwerk integrieren wie verteilte Standorte. Welche strategischen Schritte sollten nun auf der Agenda stehen? Bei der Umstellung auf ein VoIP-System gilt es, mit seinem Installationspartner Kontakt aufzunehmen, mit diesem die vorhandene Netzwerkinfrastruktur genau zu analysieren und allenfalls zu optimieren. Denn die Übertragung der Sprache über das IP-Netzwerk erfordert eine gewisse «Quality of Services» (Übertragungsqualität). Mögliche Übertragungsver-

luste und Laufzeitschwankungen (Jitter) sollen vermieden werden, um eine gute Sprachqualität sicherzustellen. Dabei werden verschiedene Standards herangezogen. Eine effiziente, virtuelle Trennung von Sprach- und Datenpaketen ermöglicht die optimale Ausnutzung der Bandbreite und gewährleistet gleichzeitig mehr Datensicherheit. Für die Priorisierung der Datensprachpakete wurde ein spezieller Standard definiert. Bei Unternehmen spielen natürlich die Sicherheit und die Power-over-Ethernet-Netzwerk-Komponenten, die das Netzwerk für die Stromversorgung der Telefone bilden, eine wichtige Rolle. Eine sorgfältige Projektplanung der weiteren Schritte, wie Implementierung, Inbetriebnahme und Wartung, ist eine wichtige Voraussetzung für einen reibungslosen und erfolgreichen Einsatz der neuen Technologie. Von Anfang an sollten auch die Kontrolle und Optimie-


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