Stagione Magazin #5/2018

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DAS NEUE OPERNHAUS

#5 in Kooperation mit

Theater an der Wien Magazin Mai | Juni 2018


Wien Tuchlauben 8 01 535 30 53 Akris Boutique auf www.akris.ch


INHALT

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Tanz im Mai Die Möwe von John Neumeier 7 Premiere in der Kammeroper Mozarts Così fan tutte 10 Saisonvorschau Szenische Premieren 14 Saisonvorschau Oper konzertant 16 Saisonvorschau Sonderprojekte 17

Das neue Junge Ensemble

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Der Freundeskreis des Theater an der Wien

EDITORIAL

Liebe Leserin, lieber Leser! Mit der Premiere von John Neumeiers Ballett Die Möwe frei nach Anton Tschechow endet die erfolgreiche Saison 2017/18. Seit der Wiedereröffnung des Theater an der Wien als neues Opernhaus 2006 stellten John Neumeier und das von ihm begründete und geleitete Hamburg Ballett regelmäßig ihre tänzerischen Umsetzungen zumeist literarischer Stoffe vor. Modernes Musiktheater wäre ohne den Tanz nicht denkbar und daher ist es mir ein Anliegen, auch dem Tanztheater einen fixen Platz in unserem Programm einzuräumen. Das bislang dritte Junge Ensemble des Theater an der Wien verabschiedet sich in der Kammeroper mit Mozarts und Da Pontes vielschichtiger Komödie Così fan tutte, die sich in ihrer Doppelbödigkeit jeder eindimensionalen Deutung entzieht. Keine andere Oper Mozarts hat die Nachwelt so nachhaltig verunsichert wie diese Schule der Liebenden, die von Regisseur Valentin Schwarz und Dirigent Stefan Vladar mit und für das Junge Ensemble in ihrer Deutung erarbeitet wird. Es freut mich, dass ich ab Herbst 2018 nun noch weitere vier Jahre das künstlerische Profil im Theater an der Wien verantworten darf, und ich habe für die kommenden Saisonen 2018 bis 2022 ein Konzept entwickelt, das auf den bisherigen 100 verschiedenen Opernproduktionen des TAW aufbaut und doch gleichzeitig eine Neugestaltung darstellen wird. Die Grafik Im Morgengrauen des berühmten Wiener Malers Herwig Zens hat mich dazu angeregt, die kommenden vier Saisonen als Tagesablauf zu gliedern. Vom Morgen über den Mittag, vom Abend in die Nacht spannt sich das vierjährige Programm, das auch zeitlich die Entwicklung der Oper berücksichtigt. A priori beginnt also die Saison 2018 „Im Morgengrau“, ehe ich 2019 zur Tagesmitte In medias res gehen möchte. 2020 soll der Vorabend zeigen, was De facto auf einer Bühne und im Leben möglich ist, ehe die vierte Saison 2021/22 nächtens Summa summarum den Schlusspunkt setzt. Im Neuaufbruch in die kommenden vier Saisonen wird das Theater an der Wien einheitlich als „Das Opernhaus der Stadt Wien“ auftreten und im Großen Haus an der Wienzeile sowie im Kleinen Haus am Fleischmarkt ein gesamtheitlich gedachtes Programm verwirklichen. Ich freue mich darauf, Ihnen auch die kommenden vier Jahre innovatives und spannendes Musiktheater anbieten zu dürfen und wünsche Ihnen bewegende und unvergessliche Stunden in den zwei Spielstätten des Theater an der Wien.

I M PR E S S U M: Theater an der Wien – Intendant Prof. DI Roland Geyer Medieninhaber/Herausgeber: Vereinigte Bühnen Wien Ges.m.b.H. Geschäftsführer Prof. Dr. Franz Patay Ein Unternehmen der Wien Holding | Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Tel. (+43/1) 588 30-1010 oper@theater-wien.at | www.theater-wien.at Für den Inhalt verantwortlich: Intendant Prof. DI Roland Geyer Redaktion: Johannes Penninger | Grafik: Constanze Nečas Theater an der Wien-Team: Karin Bohnert, Jochen Breiholz, Gabriela Hauk, Sylvia Hödl, Sabine Seisenbacher, Claudia Stobrawa, Ugo Varela, Philipp Wagner-Nguyen, Ksenija Zadravec Marketing & Produktion: Andrea Bräuer Redaktionsschluss: 18. April 2018 | Herstellung: Johann Sandler GesmbH & Co KG, | Druckereiweg 1, 3671 Marbach Änderungen und Irrtümer vorbehalten | DVR 0518751

Herzlichst Ihr

Intendant Roland Geyer

B I LDNAC HWE I S: Cover: beyond | Emmanuel Polanco | colagene.com S. 4 Die Möwe © Kiran West S. 5 John Neumeier © Steven Haberland S. 7 Stefan Vladar © Marco Borggreve S. 9 Das Junge Ensemble des Theater an der Wien © Peter M. Mayr Anna Marshania © Peter M. Mayr S. 12 Elias: Der blinde Seher, 2011 © Herwig Zens King Arthur: Marsyas, 2011 © Herwig Zens S. 13 Die Jungfrau von Orleans: Der Tod und das Mädchen, 2010 © Herwig Zens Oberon: Illustration für Wia da stülle Ozean von Hans Dieter Mairinger, 2017 © Herwig Zens S. 15 Max Emanuel Cencic © Anna Hoffmann S. 16 Elisabeth Kulman © Julia Wesely Angelika Kirchschlager © Nikolaus Karlinsky S. 17 Ilona Revolskaya © Kristina Mangul // Jenna Siladie © Tony Gigov Tatiana Kuryatnikova © privat // Johannes Bamberger © Homolka Kristján Jóhannesson © Herwig Prammer // Dumitru Madarasan © privat

AGRANA. FiNGeRspitzeNGeFühl FüR KultuR ZUCKER. STÄRKE. FRUCHT. - mit diesen drei Standbeinen ist AGRANA weltweit erfolgreich tätig, doch auch das kulturelle Leben in Österreich hat viel zu bieten. Mit unserem Fingerspitzengefühl für Kultur sorgen wir mit Engagement dafür, dass es auch so bleibt. AGRANA ist Hauptsponsor des Theater an der Wien. AGRANA.COM DeR NAtüRliche MehRweRt


TANZ IM MAI

Ein Leben als Künstler Das Hamburg Ballett bringt Die Möwe von John Neumeier an die Wienzeile Von Jörn Rieckhoff Erst kürzlich hat John Neumeier beim Hamburg Ballett seinen Vertrag für weitere vier Jahre verlängert. 2023 wird der Ballettintendant und Chefchoreograf sensationelle 50 Jahre als Direktor der Compagnie feiern. Er gilt damit als dienstältester Ballettchef der Welt. Eine vergleichbare, auch langfristig erfolgreiche Periode konnten bisher wohl nur Marius Petipa und George Balanchine vorweisen. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass John Neumeier gefragt ist wie nie zuvor. In Hamburg beschert ihm der Rückhalt im Publikum eine Traumauslastung von 95 %. Als Gastchoreograf betreut er persönlich die Einstudierung seiner Ballette an den großen Häusern in aller Welt. Obwohl er mit seinen Werken eine große Bandbreite an Ballettgenres abdeckt, gilt John Neumeier als Meister des Handlungsballetts, wobei er die klassische Ballett-Tradition fortführt und sie um zeitgenössische Ausdrucksformen bereichert. Seine Kameliendame nach Alexandre Dumas d.J. feiert in diesem Jahr 40-jähriges Jubiläum und kam aus diesem Anlass am 20. April als Premiere mit dem Polish National Ballet in Warschau neu heraus. In der kommenden Spielzeit ist das Ballett bei den folgenden Compagnien im Repertoire: Ballett der Pariser Oper (allein hier mit 18 Aufführungen), Stuttgarter Ballett, Bayerisches Staatsballett, Königlich Dänisches Ballett und Het Nationale Ballet – beim Hamburg Ballett ist es als Repertoireklassiker ebenfalls gesetzt.

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Die Möwe in Starbesetzung Trotz zahlreicher internationaler Verpflichtungen als Choreograf erhält John Neumeier die rege Tourneetätigkeit seiner eigenen Compagnie aufrecht. In dieser Saison war das Hamburg Ballett bereits in Baden-Baden, Moskau, Tokio, Kyoto und Friedrichshafen zu Gast – und macht am 7. und 8. Mai für zwei Vorstellungen von John Neumeiers Ballett Die Möwe nach Anton Tschechow Station im Theater an der Wien. Für seine hiesigen Fans hat der Intendant seine Beziehungen spielen lassen und bringt zwei herausragende Gastsolisten mit nach Wien: Alina Cojocaru vom English National Ballet und Artem Ovcharenko, Star des Bolschoi-Ballett. Beide haben in letzter Zeit erneut eng mit John Neumeier zusammengearbeitet: Alina Cojocaru feierte nach ihrer Babypause Anfang Februar mit dem Hamburg Ballett ihre Rückkehr auf die Bühne, als sie in Tokio die Titelrolle in John Neumeiers Kameliendame verkörperte. Artem Ovcharenko war an der Einstudierung der Bolschoi-Neuproduktion von John Neumeiers Anna Karenina beteiligt und tanzte im März die männliche Hauptrolle Graf Wronsky. Ein Literaturballett In Tschechows Drama Die Möwe treffen auf einem abgelegenen Landgut Menschen aus mehreren Generationen zusammen, die sich über ihre jeweiligen Lebensentwürfe austauschen. Besondere Brisanz gewinnen die Gespräche nicht nur durch verschachtelte Liebesbeziehungen, sondern auch durch die literarischen Ambitionen der maßgeblichen Hauptfiguren. Zu ihnen gehören der renommierte, schon ältere Schriftsteller Trigorin und eine langjährig erfolgreiche Schauspielerin, denen zwei junge Leute gegenüberstehen: der an modernen Ideen orientierte Schriftsteller Kostja und Nina, die von einer Karriere als Schauspielerin träumt. Für seine Ballettadaption des Dramas traf John Neumeier eine fundamentale Entscheidung: Um die literarischen Schichten der Dramenhandlung für das Publikum sichtbar zu machen, verwendete er als Entsprechung verschiedene Tanzstile, wie sie zur Entstehungszeit der Möwe lebendig waren. Auch die Berufszweige der Hauptpersonen werden von der Welt des Schauspiels und der Literatur auf den Bereich von Ballett und Tanz beziehungsweise Choreografie übertragen. Der Stil von Kostjas visionären Choreografien entspricht einer erfundenen Form des modernen Tanzes, wie er


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von einem ambitionierten Zeitgenossen Vaslaw Nijinskys erdacht worden sein könnte. Seine Mutter Arkadina blickt zurück auf eine glanzvolle Karriere als Primaballerina – und vertritt damit die Welt des klassischen Tanzes, wie ihn etwa Anna Pawlowa repräsentierte. Im Gegensatz zu ihr erleidet Nina mit der erträumten Karriere als Tänzerin sozialen Schiffbruch. Die Liebesbeziehung zu dem Erfolgschoreografen Trigorin geht schnell zu Bruch, und in Moskau kommt sie über ein Engagement als Revuetänzerin nicht hinaus. Tschechows Drama spielt ausschließlich in der ländlichen Abgeschiedenheit und viele wichtige Situationen werden nur gesprächsweise in Erinnerung gerufen. In der Kunstform des Balletts ist diese Erzählweise nicht möglich. Daher bringt John Neumeier in seiner Adaption manches als „reale“ Situation auf die Bühne, was im Drama nur angedeutet ist – wie zum Beispiel Ninas Auftritt als Revuetänzerin in Moskau und eine klassische Ballettaufführung mit Arkadina als Primaballerina. Die Möwe Wie aber kommt das Werk zu seinem Titel? In Tschechows Drama führt Nina das Symbol der Möwe ein, als sie gegen den Willen ihrer Eltern an einer Aufführung von Kostjas neuartigem Theaterstück auftritt; gegenüber Kostja bekennt sie: „Der Vater und die Stiefmutter lassen mich nicht hierher. Sie nennen das hier Boheme … haben Angst, ich könnte zur Bühne gehen … Und dabei zieht es mich hierher zum See wie die Möwe … Mein Herz ist voll von Ihnen …“. Die Möwe erscheint hier als Symbol des Aufbruchs und der künstlerischen Ambitionen – und zugleich einer möglichen Annäherung von Kostja und Nina. Schon bald aber wird dieses Symbol mit abgründigen Assoziationen angereichert, wenn Kostja eine Möwe erlegt und sie Nina zum Geschenk macht. Die Entfaltung der weiteren Handlung lässt sich als Allegorie lesen, in der die Anforderungen des Lebens und der Liebe einerseits und der Kunst andererseits in immer neuen Konstellationen beleuchtet werden. Jeder dieser Bereiche verdient die volle Aufmerksamkeit, aber als Künstler hat man die schwierige Aufgabe, eine Balance zu entwickeln zwischen der Hingabe an die Kunst und der Liebe zu einem Menschen. Diese Dimension war John Neumeier in seiner Ballettfassung der Möwe besonders wichtig. Dem Programmheft dieser Produktion stellte er daher das folgende Motto voran:

John Neumeier

Auch für das Moskauer Künstlertheater, dessen Premiere 1898 Tschechows Drama Die Möwe zum Durchbruch verhalf, standen derartige Fragen zum Verhältnis von Kunst und Leben im Zentrum der Arbeit. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass die Möwe schon bald zum Emblem dieses innovativen Ensembles wurde – ein starkes Symbol für eine künstlerische Vision!

DIE MÖWE Ballett von John Neumeier frei nach Anton Tschechow MUSIK VON DMITRI SCHOSTAKOWITSCH, EVELYN GLENNIE, PETER I. TSCHAIKOWSKI, ALEXANDER SKRJABIN Musikalische Leitung

Markus Lehtinen

Choreografie, Bühnenbild und Kostüme

John Neumeier

Ballettkompanie

Solisten und Corps de Ballet

HAMBURG BALLETT

Wiener KammerOrchester

Was bedeutet es, verliebt zu sein? Was bedeutet es, ein Künstler zu sein? Was bedeutet es, ein verliebter Künstler zu sein? Was bedeutet es, jemand zu sein, der in die Idee verliebt ist, Künstler zu sein?

PREMIERE Montag, 7. Mai 2018, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNG 8. Mai 2018, 19.00 Uhr

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PREMIERE IN DER KAMMEROPER

Schule der Liebenden Mit Così fan tutte schufen Mozart und Da Ponte ihre dritte gemeinsame Komödie Kein anderes Werk Mozarts hat die Nachwelt mehr überfordert als seine dritte Oper, die er gemeinsam mit dem Librettisten Lorenzo Da Ponte verfasst hat, und von keiner anderen Oper Mozarts ist weniger über ihre Entstehung bekannt als von der Komödie Così fan tutte. Da Ponte begann 1789 mit der Dichtung eines Librettos namens La scuola degli amanti, das für Salieri vorgesehen war. Salieri begann zwar mit der Vertonung, brach die Komposition aber aus unbekannten Gründen ab. Mozart und Da Ponte setzten die Arbeit gemeinsam fort. Es war zwar Mozart, der den Satz Così fan tutte zum Motto seiner musikalischen Ideen machte, aber es ist ungesichert, wann und von wem dieser Satz, der so viel Verstörung auslösen sollte, zum Titel erhoben wurde. „Ein elendes welsches Produkt“ nannten die Berliner Annalen des Theaters 1791 die Oper, nur interessant wegen der „kraftvollen erhabenen Musik eines Mozart“. „Ein elendes Ding, das alle Weiber herabsetzet“, schlug der Schriftsteller Friedrich Ludwig Schröder in dieselbe Kerbe. Ursache der Ablehnung war die weibliche Form des Titels, „So machen es alle Frauen“, und in Folge wurde die Oper umbenannt in Weibertreue oder Die Mädchen sind von Flandern, Die Zauberprobe oder So sind sie alle oder Die Guerillas. Mozart und Da Ponte, die sich bei Le nozze di Figaro und Don Giovanni blendend ergänzten, haben mit Sicherheit in ihrer dritten Oper keine unüberlegte Geschichte auf die Bühne gebracht. Mit Così fan tutte legten sie aber ihre doppelbödigste und vielschichtigste Oper vor, ein oberflächlich heiteres Werk, für das Mozart dennoch seine ernsteste Musik komponiert hat. Così fan tutte ist keine Oper über weibliche Untreue, dazu ist das Verhalten der Männer selbst viel zu unmoralisch und ihr Begehren zu beharrlich, sondern eine desillusionierende Schule der Liebenden, eine Parabel von Täuschung und Enttäuschung, in der letztlich niemand gewinnt und alle verlieren. Selbst wie die Uraufführung am 26. Januar 1790 im alten Wiener Burgtheater am Michaelerplatz aufgenommen wurde, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit sagen. Denn nach vier weiteren Aufführungen starb Kaiser Joseph II., der Hof trauerte und die Theater mussten schließen. Die Komödie wurde zwar rasch in ganz Europa aufgeführt, doch selten in ihrer ursprünglichen Form. Es sollte bis ins 20. Jahrhundert dauern, bis Così fan tutte als gleichwertiges Werk neben Figaro und Don Giovanni gestellt wurde.

Stefan Vladar

COSÌ FAN TUTTE Dramma giocoso in zwei Akten (1790) MUSIK VON WOLFGANG AMADEUS MOZART LIBRETTO VON LORENZO DA PONTE In italienischer Sprache mit deutschen Übertiteln Musikalische Leitung

Stefan Vladar

Raphael Schluesselberg (12. 06.)

Inszenierung

Valentin Schwarz

Ausstattung

Andrea Cozzi

Licht

Franz Tscheck

Fiordiligi

Anna Gillingham

Dorabella

Anna Marshania

Ferrando

Julian Henao Gonzalez

Guglielmo

Matteo Loi

Don Alfonso

Florian Köfler

Despina

Carolina Lippo

Wiener KammerOrchester Neuproduktion des Theater an der Wien in der Kammeroper

PREMIERE Dienstag, 15. Mai 2018, 19.00 Uhr

AUFFÜHRUNGEN 17. / 19. / 23. / 25. / 27. Mai 2018, 19.00 Uhr 6. / 8. / 10. / 12. Juni 2018, 19.00 Uhr

EINFÜHRUNGSMATINEE Sonntag, 13. Mai 2018, 11.00 Uhr

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ABSCHIED IN DER KAMMEROPER

Gefördert und gefordert Das dritte Junge Ensemble verabschiedet sich mit Mozarts und Da Pontes Così fan tutte Die Soldaten Ferrando und Guglielmo sind von der Treue ihrer Verlobten, den Schwestern Fiordiligi und Dorabella, überzeugt. Nur der alternde Philosoph Don Alfonso mag an die naive Idealisierung der Liebe nicht mehr glauben. Er bietet, unterstützt vom Hausmädchen Despina, den Soldaten eine Wette an und alle Beteiligten lernen die unzähmbare Kraft der Liebe kennen. In den sechs Rollen der doppelbödigen und ambivalenten Komödie von Mozart und Da Ponte verabschieden sich nach zwei Jahren in der Kammeroper die sechs jungen Sängerinnen und Sänger des dritten Jungen Ensembles. Für den österreichischen Bassisten Florian Köfler, der den Don Alfonso singen wird, ist es „ein wirklicher Luxus, dass gerade Così fan tutte am Ende unserer Zeit als Ensemble gespielt wird, da wir in dieser Produktion zum ersten und wahrscheinlich letzten Mal alle gemeinsam auf der Bühne stehen.“ Die Rollen der Verlobten übernehmen Anna Gillingham als Fiordiligi und Anna Marshania als Dorabella. Fiordiligi ist für die englische Sopranistin Gillingham „auf ganz unterschiedliche Weise“ interpretiert worden. Sie sieht ihre Rolle zu Beginn „als loyale, prinzipientreue, moralische und liebevolle Frau. Andererseits ist sie aber auch verwöhnt und kann sich dem Charme ihres neuen Verehrers offensichtlich nicht entziehen. Sie ist moralisch nicht ganz so tadellos, wie sie es von sich selbst glaubt.“ Mezzosopranistin Anna Marshania freut sich auf die Rolle der leidenschaftlichen Dorabella: „Persönlich habe ich das Gefühl, dass Dorabella und ich über das gleiche Temperament verfügen. Ich interessiere mich sehr für ihre Entwicklung, denn Da Pontes Libretto ist voller Doppeldeutigkeiten. Dorabella ist eine hübsche, junge Frau mit aufbrausendem Charakter, aber sie ist auch liebevoll, sie ist selbstbewusst und gleichzeitig sehr verletzlich.“ Das Hausmädchen Despina ist eine der vielschichtigsten Figuren, die Mozart vertont hat. Sopranistin Carolina Lippo findet, dass über sie alles gesagt wurde, was denkbar ist: „Dass sie Frauen hasst, dass sie Männer hasst, dass sie eine Feministin ist, dass sie zynisch und affektlos ist und vieles mehr. Ich denke, Despina hat einen dunklen Abgrund, den niemand wahrnimmt, und sie möchte ihre dunkle Seite auch lieber verbergen.“ Die zwei Soldaten werden von Tenor Julian Henao Gonzalez als Ferrando und Matteo Loi dargestellt, für den der Guglielmo „wie für jeden Bariton eine großartige Rolle“ sei, „die gleich mit der ersten Arie bedeutungsvoll anhebt“. Gonzalez hält den Ferrando für eine ebenso unglaubliche wie wichtige Rolle im Mozart-Repertoire, weil sein Charakter

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„ständig variiert: Er ist lustig, er ist romantisch und am Ende ist er dramatisch. Das macht ihn zu einer Herausforderung für jeden Sänger, nicht nur stimmlich, sondern auch interpretatorisch durch die vielen Veränderungen, die seine Persönlichkeit verlangen.“ Arbeitsalltag und Aufführungen „Die tägliche Arbeit mit unseren Studienleitern und den verschiedenen Regisseurinnen und Regisseuren hat mich in meiner Entwicklung sehr gefordert und gefördert“, fasst Florian Köfler die künstlerische Tätigkeit als Mitglied des Jungen Ensembles zusammen. „Die stilistische Bandbreite der verschiedenen Opern in den vergangenen zwei Spielzeiten, vom Barock bis in die Moderne, vom Bassbuffo bis zum seriösen Bass, war für mich stimmlich als auch darstellerisch sehr fordernd und hat den Grundstein eines breiten Repertoires für meine zukünftige Karriere gelegt.“ Für alle sechs Mitglieder waren die regelmäßigen Aufführungen der wichtigste Teil ihrer Entwicklung. „Für mich als Sopranistin ist es phantastisch“, meint Anna Gillingham, „mein Repertoire um Rollen wie Mélisande und Arianna erweitert zu haben. Diese Partien in so vielen Aufführungen gesungen zu haben, bedeutet, sie wirklich verinnerlicht und jederzeit wieder abrufbar zu haben. Unterschiedliche Partien in beinahe monatlich wechselnden, langen Aufführungsserien zu singen bewirkte, dass für mich jede weitere Aufführung ein bißchen weniger furchteinflößend war.“ „Am meisten geholfen haben mir die vielen Aufführungen“, meint auch Bariton Matteo Loi. „Meine Lieblingsrollen waren Blasio in Salieris La scuola de’ gelosi und zu meiner Überraschung Golaud in Debussys Pelléas et Mélisande, obwohl diese Rolle anfänglich für mich am schwierigsten war.“ Nach zwei Jahren fühlt sich Matteo Loi aber „sängerisch sicherer als je zuvor“. Auch Tenor Julian Henao Gonzalez unterstreicht die Bedeutung der Praxis. „Häufig auf der Bühne zu stehen und die verschiedenen Möglichkeiten auszuprobieren, wie ich eine Rolle singen und interpretieren kann“, sei seine wichtigste Erfahrung im Jungen Ensemble gewesen. An La scuola de’ gelosi und an Pelléas et Mélisande erinnert er sich wie Loi am liebsten, weil sie ihm in seiner musikalischen Entwicklung am meisten geholfen haben. „Aufführungen auf der Bühne!“, fasst auch Anna Marshania ihre wichtigste Erinnerung zusammen. „Erst die Bühne erschafft eine echte Opernsängerin. In so vielen unterschiedlichen Opernpartien verschiedener Epochen aufzutreten war eine kolossale Erfahrung.“ Welche


DAS NEUE OPERNHAUS

Das Junge Ensemble des Theater an der Wien: Florian Köfler, Anna Gillingham, Anna Marshania, Matteo Loi, Julian Henao Gonzalez und Carolina Lippo (v.li.)

Herausforderungen das Leben als darstellende Künstlerin an eine Sängerin stellen kann, erlebte Carolina Lippo: „Während der Aufführungsserie von Don Pasquale ist ein Familienmitglied von mir verstorben, dennoch habe ich die Oper gesungen. Das ist wohl der schwierigste Moment im Leben einer Sängerin.“ Höhepunkte und Abschied Als besondere Höhepunkte nennen die jungen Sängerinnen und Sänger gerne ihre Mitwirkung in Aufführungen im Theater an der Wien. „Mit Michael Schade und dem Concentus Musicus Mozarts Die Schuldigkeit des Ersten Gebots konzertant im Theater an der Wien singen zu dürfen“ war für Anna Gillingham „ein ganz besonderes Erlebnis“. Auch Florian Köfler ist seine „erste große Produktion am Theater an der Wien, Purcells The Fairy Queen, im Gedächtnis geblieben. Die phantasievolle Regiearbeit und die wunderbare Musik, die mir vor der Produktion gänzlich unbekannt war, sind mir im Probenprozess sehr ans Herz gewachsen.“ Carolina Lippo habe an die Rolle der Merab in Händels Saul im Theater an der Wien und an Norina in Don Pasquale besonders viele gute Erinnerungen: „In beiden Produktionen haben alle Beteiligten viele Ideen ausge-

tauscht. Wir haben uns auch in den Pausen während der Aufführungen noch über diese Werke unterhalten. Das hat mir gut gefallen.“ Anna Marshanias Lieblingsrolle war Carlotta in Salieris La scuola de’ gelosi in der Kammeroper: „Obwohl das keine große Rolle mit nur einer Arie ist. Aber in der Inszenierung der wunderbaren Jean Renshaw war ich ständig auf der Bühne und habe viele schauspielerische Aufgaben erfüllt. Diese Erfahrung hat mir geholfen, mich als komische Darstellerin zu entwicklen.“ Mitglied des Jungen Ensembles zu sein, sei ein großes Glück für sie gewesen, sagt sie stellvertretend für alle: „Die zwei Jahre sind rasch vergangen und sie waren eine unvergessliche Erfahrung für mich.“ Carolina Lippo ergänzt: „Für mich war jede Rolle, die ich gesungen habe, hilfreich, um meine Stimme zu entwickeln.“ Florian Köfler wird ein Stück besonders vermissen: „Der Abschied von Der Besuch der alten Dame fiel mir besonders schwer, da ich die letzte Vorstellung mit dem Gefühl sang, dieses Stück wohl zum allerletzten Mal zu interpretieren. Leider fristet dieses Ausnahmewerk der Moderne ein Nischendasein. Ich würde mir wünschen, dass diese hervorragende Produktion zu einer Renaissance dieses hochaktuellen Stücks führt.“

KAMMEROPER KLASSIK CLUB

PORTRAITKONZERT

Hosted by: OSSI SCHELLMANN

ANNA MARSHANIA

11. Juni 2018, 18.00 bis 24.00 Uhr

Mezzosopran

Summerstage Pavillon, U4 Station Roßauer Lände, 1090 Wien

Klavier: Marcin Koziel

Gästeliste! Erstkonsumation 15 ¤ | Info und Tischreservierung:

Montag, 4. Juni 2018, 19.30 Uhr

01/319 66 44 oder unter: office@summerstage.at

Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

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SAISONVORSCHAU

Im Morgengrau Die Produktionen der kommenden Saison im Überblick Mit „Im Morgengrau“ ist die Saison 2018/19 übertitelt und beginnt mit Werken aus jenen Epochen, in denen die Oper einen ersten Höhepunkt erreicht hat. Werke von Komponisten und Dichtern des Barock und der Klassik prägen die vielfältige kommende Saison, in der vier große Themenkreise verhandelt werden sollen:

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ALCINA von Georg Friedrich Händel

Der ZauberKreis eröffnet das Spieljahr, in dessen Mittelpunkt Georg Friedrich Händel steht, von dem vier „magische“ Opern präsentiert werden. Mit dem SchillerKreis zeigen wir den großen Einfluss dichterischen Schaffens auf die Oper anhand der Vertonung von Meisterwerken von Friedrich Schiller. Im WeberKreis ist die Lebenszeit Carl Maria von Webers in seiner Musik präsent. Der vierte Kreis schließlich bringt programmatische „Zwillinge“, die das breite Spektrum des Theater an der Wien umspannen. Zwei Oratorien von Händel und Mendelssohn, zwei rare Tschaikowski-Opern, zwei Frauenfiguren und zwei „vincitori generosi“ sind darin verknüpft.

Alcina, verführerische Zauberin aus Ariosts Epos Orlando furioso, lockt Ritter auf ihre paradiesische Insel und verwandelt sie nach kurzem Liebesspiel in Steine und Pflanzen. Drei Opern hat Georg Friedrich Händel nach Ariost komponiert, Alcina entstand als letzte 1735 für das neu eröffnete Covent Garden Theatre und wurde mit 18 Vorstellungen ein später Opernerfolg für den Komponisten. Händel zeigt eine menschliche Alcina, die, weil sie zum ersten Mal wirklich liebt, ihre Zauberkraft verliert. Stefan Gottfried, Leiter des Concentus Musicus Wien, verantwortet die erste Premiere der kommenden Saison mit seinem Ensemble. Es singt der Arnold Schoenberg Chor. Im Jänner wird der conductor in residence 2018/19 mit Purcells Semi-opera King Arthur eine zweite Barockoper interpretieren. Die Titelrolle der Alcina übernimmt die deutsche Sopranistin Marlis Petersen in der Inszenierung von Tatjana Gürbaca. Premiere am Samstag, 15. September 2018 im Theater an der Wien

DIE ZAUBERINSEL von Henry Purcell

GUILLAUME TELL von Gioachino Rossini

Mit dem Opernpasticcio nach Shakespeares Der Sturm stellt sich das neue Junge Ensemble des Theater an der Wien in seiner ersten szenischen Produktion vor. Vermutlich in seinem Todesjahr 1695 begann Purcell mit der Komposition von Liedern für John Drydens ältere Bearbeitung von Shakespeares Stück unter dem Titel The Enchanted Island. Sein Tod im Alter von 36 Jahren verhinderte die Fertigstellung, heute gilt nur ein einziges Lied aus Purcells Feder. Die britische Regisseurin Jean Renshaw, die zum dritten Mal in der Kammeroper tätig ist, hat eine neue Fassung der Zauberinsel erstellt, die ausschließlich aus Musik von Henry Purcell besteht und die frühe, barocke Tradition der Masque wieder aufleben lassen wird. Die musikalische Leitung übernimmt Markellos Chryssicos, der in der Kammeroper zuletzt Nicola Porporas Arianna in Nasso interpretiert hat. Premiere am Samstag, 29. September 2018 in der Kammeroper

Rossinis Vertonung des berühmten Dramas ist die erste von drei Premieren der kommenden Saison nach Werken von Friedrich Schiller. In seiner letzten Oper wandte sich Rossini seiner gewichtigsten literarischen Vorlage zu und zeigt die Entwicklung Tells vom Familienvater zum Freiheitskämpfer gegen die habsburgische Obrigkeit. Regisseur Torsten Fischer, der zuletzt Mozarts Die Zauberflöte einer Neudeutung unterzogen hat, wendet sich der Wechselwirkung von individueller Freiheit und politischer Unterdrückung zu. Christoph Pohl, der 2016 in der Inszenierung von Fischer die Titelrolle in Salieris Falstaff übernommen hat, interpretiert den berühmten Schützen. Der junge venezolanische Dirigent Diego Matheuz, seit 2011 Chefdirigent des Teatro La Fenice in Venedig, debütiert im Theater an der Wien und leitet die Wiener Symphoniker und den Arnold Schoenberg Chor. Premiere am Samstag, 13. Oktober 2018 im Theater an der Wien


DAS NEUE OPERNHAUS

ALCINA DIE ZAUBERINSEL TESEO

ZAUBER KREIS

KING ARTHUR ORLANDO L’ENFANT / OLYMPIA

GUILLAUME TELL

SCHILLER KREIS

DON CARLOS DIE JUNGFRAU VON ORLEANS

ORLANDO FURIOSO

RINALDO

LA FEMME C’EST MOI

EURYANTHE

WEBER KREIS

DER FREISCHÜTZ PETER SCHMOLL OBERON

CANDIDE •

DER VIERTE KREIS

MESSIAH ELIAS • IOLANTA / UNDINE MAZEPPA •

SERSE GISMONDO

TESEO von Georg Friedrich Händel

DON CARLOS von Giuseppe Verdi

Für seine dritte Londoner Oper beschäftigte sich Händel mit dem beliebten Theseus-Stoff, sein dramaturgisches Interesse galt aber weniger dem antiken Helden, sondern der Zauberin Medea, die sich in Theseus verliebt hat. Dirigent René Jacobs wendet sich nach Mozarts Die Zauberflöte mit Händels Teseo wieder einer barocken Oper zu und leitet die Akademie für Alte Musik Berlin und den Arnold Schoenberg Chor. Die Rolle der Medea übernimmt die französische Mezzosopranistin Gaëlle Arquez, die zuletzt unter René Jacobs als Idamante in Mozarts Idomeneo aufgetreten ist. Nach ihrer Deutung von Paisiellos Il barbiere di Siviglia 2015 kehrt das Regieduo Moshe Leiser und Patrice Caurier an die Wienzeile zurück und beschäftigt sich mit Händels unglücklicher Zauberin Medea und ihrer unerfüllten Liebe zum Titelhelden Teseo. Premiere am Mittwoch, 14. November 2018 im Theater an der Wien

Friedrich Schiller zählte zu Verdis Lieblingsautoren, bereits als junger Komponist schuf er während seiner arbeitsreichen Galeerenjahre drei Opern nach Dramen von Schiller. In dieser Zeit beschäftigte er sich bereits mit Don Karlos, doch erst zwei Jahrzehnte später wurde Don Carlos 1867 in der Pariser Oper ohne großen Erfolg aufgeführt. Verdi überarbeitete die Oper in den kommenden Jahrzehnten mehrfach, heute liegt sie in sieben Fassungen vor. Der belgische Schauspieler Sébastien Dutrieux ist in den vergangenen Jahren vermehrt in Musiktheaterproduktionen aufgetreten und hat sich auf das Regiefach verlegt. Für die Kammeroper hat er eine Fassung von Don Carlos für das Junge Ensemble erstellt. Dutrieux’ Version richtet den Fokus bewusst auf die menschlichen Schicksale innerhalb der spanischen Königsfamilie, die musikalische Leitung übernimmt Matteo Pais. Premiere am Mittwoch, 28. November 2018 in der Kammeroper

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EURYANTHE von Carl Maria von Weber

KING ARTHUR von Henry Purcell

Dem Komponisten Carl Maria von Weber ist einer der vier inhaltlichen Schwerpunkte der kommenden Saison gewidmet. Sein Werk wird heute vielfach auf die romantische Oper Der Freischütz reduziert, die 1821 erfolgreich uraufgeführt worden war. Weber erhielt daraufhin einen Auftrag vom Wiener Kärntnertortheater. Da er sich mit dem Freischütz-Librettisten Johann Friedrich Kind überworfen hatte, schrieb er gemeinsam mit Helmina von Chézy das Libretto zu Euryanthe nach einer französischen Erzählung aus dem 13. Jahrhundert. Regisseur Christof Loy wird diese im Mittelalter angesiedelte „Große romantische Oper“ vergegenwärtigen. Die musikalische Leitung übernimmt Constantin Trinks, der zuletzt mit Henrich Marschner und Richard Wagner seine Vorliebe für die deutsche Romantik im Theater an der Wien bewiesen hat. Premiere am Mittwoch, 12. Dezember 2018 im Theater an der Wien

Nach dem Saisonauftakt übernimmt Stefan Gottfried, langjähriger musikalischer Wegbegleiter von Nikolaus Harnoncourt, im Jänner seine zweite musikalische Leitung in der kommenden Saison und widmet sich dem Orpheus britannicus Henry Purcell und dessen Semi-opera King Arthur, die in annähernd gleichen Teilen Schauspiel, Musik und Tanz verknüpft. King Arthur wurde 1691 in London erfolgreich uraufgeführt, besonders die Arie des Cold Genius „What power art thou“ zählt bis heute zu den berühmtesten Melodien der Operngeschichte. Zum ersten Mal stellt der deutsche Schauspieler und Regisseur Sven-Eric Bechtolf eine Inszenierung im Theater an der Wien vor und bettet die eigentliche Handlung um König Arthur, der mit dem Sachsenkönig Oswald um die Macht in England und um die Liebe der blinden Emmeline kämpft, in eine gegenwärtige, spannende Rahmenhandlung. Premiere am Donnerstag, 17. Jänner 2019 im Theater an der Wien

ELIAS von Felix Mendelssohn Bartholdy

L’ENFANT ET LES SORTILÈGES von Maurice Ravel OLYMPIA von Jacques Offenbach

In seinem zweiten und letzten Oratorium vertonte Felix Mendelssohn Bartholdy Texte des Alten Testaments, die das Leben und den Glaubensweg des Propheten Elias behandeln. Im Auftrag des Birmingham Music Festival entstanden, wurde Elias 1846 dort vor einem begeisterten Publikum uraufgeführt, obwohl die Blütezeit des Oratoriums längst vorüber war. Der deutsche Bariton Christian Gerhaher, zuletzt als Henzes und Bachmanns Der Prinz von Homburg im Theater an der Wien, übernimmt die liedhaft angelegte Hauptrolle des Elias. Der finnische Dirigent Jukka-Pekka Saraste, seit 2010 Chefdirigent des WDR Sinfonieorchesters Köln, leitet bei seinem Debüt im Theater an der Wien das ORF Radio-Symphonieorchester Wien und den Arnold Schoenberg Chor. Auch Regisseur Calixto Bieito wird sich zum ersten Mal mit einer Inszenierung an der Wienzeile vorstellen. Premiere am Samstag, 16. Februar 2019 im Theater an der Wien

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Maurice Ravel schuf die kurze, kaum einstündige Oper in zwei Teilen L’enfant et les sortilèges, zu deutsch Das Kind und der Zauberspuk, 1924 nach einem Libretto der berühmten Autorin Colette, in dem sich ein unfolgsames Kind mit den unerwarteten Folgen seines Tobens konfrontiert sieht. Die junge Regisseurin Barbora Horáková-Joly kombiniert Ravels und Colettes phantasievolle Vision eines Kindes mit der ebenso ausufernden Welt der Olympia aus dem zweiten Akt von Jacques Offenbachs Les contes d’Hoffmann zu einem Opernabend. Die musikalische Leitung übernimmt Raphael Schluesselberg, der für das Theater an der Wien bislang die Jugendopern verantwortet hat und als musikalischer Studienleiter tätig war. Premiere am Dienstag, 26. Februar 2019 in der Kammeroper


DAS NEUE OPERNHAUS

DIE JUNGFRAU VON ORLEANS von Peter Iljitsch Tschaikowski

ORLANDO von Georg Friedrich Händel

Tschaikowski verehrte seit seiner Kindheit Johanna, die Jungfrau von Orleans. Als er nach Eugen Onegin einen Stoff für ein Drama im Stil der französischen Grand Opéra suchte, wandte er sich seinem Idol in der Adaption von Schiller zu. Nach dessen Tragödie verfasste Tschaikowski das Libretto, die Uraufführung fand 1881 im Mariinski-Theater in St. Petersburg statt. Die Titelrolle, der besondere Aufmerksamkeit zukommt, übernimmt Mezzosopranistin Oksana Volkova. Die ukrainische Dirigentin Oksana Lyniv, Chefdirigentin der Oper Graz und des Grazer Philharmonischen Orchesters, leitet die Wiener Symphoniker und den Arnold Schoenberg Chor. Die Inszenierung stammt von Lotte de Beer, die im Theater an der Wien zuletzt Bizets Les Pêcheurs de perles erfolgreich im Medienzeitalter angesiedelt hat. Premiere am Samstag, 16. März 2019 im Theater an der Wien

Neben Alcina basiert auch Händels Orlando auf Ariosts Orlando furioso. Der titelgebende Ritter Roland verliert aus Liebe und Verwirrung den Verstand, denn die von ihm begehrte Königin Angelica liebt den Prinzen Medoro, der wiederum ungehemmt von der Schäferin Dorinda angebetet wird. Erst der Zauberer Zoroastro kann Orlando heilen und ihn auf den heldenhaften Pfad eines Ritters zurückführen. Der italienische Dirigent und Blockflötist Giovanni Antonini und sein Ensemble Il Giardino Armonico realisieren nach mehreren konzertanten Aufführungen erstmals eine szenische Produktion im Theater an der Wien. In der Inszenierung von Claus Guth übernimmt Christophe Dumaux die Titelrolle. Die von Orlando angebetete Angelica wird von Anna Prohaska verkörpert und als Zoroastro, seit Nietzsche besser als Zarathustra bekannt, stiftet schlussendlich Florian Boesch Frieden. Premiere am Sonntag, 14. April 2019 im Theater an der Wien

CANDIDE von Leonard Bernstein

OBERON von Carl Maria von Weber

Vor hundert Jahren kam Leonard Bernstein als Sohn einer jüdisch-ukrainischen Einwandererfamilie in Massachusetts zur Welt, der in seiner langen Laufbahn zum international erfolgreichsten Dirigenten und Komponisten aus den Vereinigten Staaten avancierte. Das in der Urfassung als comic operetta bezeichnete Bühnenwerk nach Voltaires satirischem Roman Candide oder der Optimismus aus dem Jahr 1759 entstand für das Martin Beck Theatre auf dem New Yorker Broadway, wurde aber verhalten aufgenommen. Candide wurde mehrfach überarbeitet, erst spätere Versionen, die sich den Bedürfnissen des Broadways anpassten, konnten sich durchsetzen. In der Kammeroper übernimmt Dirigent Benjamin Bayl die musikalische Leitung, es musiziert das Wiener KammerOrchester. In der Titelrolle ist der österreichische Tenor Johannes Bamberger zu sehen. Premiere am Dienstag, 30. April 2019 in der Kammeroper

Weber komponierte seine letzte Oper Oberon im Auftrag des Royal Opera House in London, starb aber bereits zwei Monate nach der Uraufführung 1826. Das Libretto basierte auf Wielands gleichnamigem Versepos, das 1780 erschienen war und vom englischen Librettisten James Planché im Stil einer Semi-opera mit vielen Sprechpassagen zusammengestellt wurde. Weber leitete die erfolgreiche Uraufführung in London, doch aufgrund der heterogenen Form konnte sich die Oper rund um Oberon und seine Gemahlin Titania in Europa nicht durchsetzen. Regisseur und Puppenspieler Nikolaus Habjan nutzt diese Zwischenräume und mischt seine Puppen unter die singenden und sprechenden Figuren. Unter der musikalischen Leitung von Thomas Guggeis übernimmt Mauro Peter die Titelrolle, es musizieren das Wiener KammerOrchester und der Arnold Schoenberg Chor. Premiere am Montag, 13. Mai 2019 im Theater an der Wien

STAGIONE #5 | 13


SAISONVORSCHAU OPER KONZERTANT Die konzertanten Opernaufführungen der kommenden Saison ergänzen die szenischen Produktionen und erweitern die vier Themenkreise der Spielzeit 2018/19. Zum Auftakt stehen einander zwei barocke Königsopern gegenüber. In Gismondo von Leonardo Vinci verkörpert Max Emanuel Cencic in der Titelrolle den König von Polen, Franco Fagioli übernimmt in der folgenden Aufführung von Händels Serse die Titelrolle des persischen Königs.

GISMONDO Dramma per musica in drei Akten (1727) Musik von Leonardo Vinci Libretto nach Francesco Brianis Il vincitor generoso Musikalische Leitung & Konzertmeisterin: Martyna Pastuszka {oh!} Orkiestra Historyczna Mit Max Emanuel Cencic als Gismondo sowie Dilyara Idrisova, Sophie Juncker, Jake Arditti u.a. Dienstag, 25. September 2018, 19.00 Uhr

SERSE Antonio Salieri schuf Tarare nach einem Libretto von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais 1787 für Paris und konnte einen weiteren Erfolg in der französischen Metropole erzielen. Christophe Rousset leitet in der konzertanten Aufführung sein Ensemble Les Talens Lyriques, Jean-Sébastien Bou verliebt sich in der turbulenten Handlung als König Atar in die schöne Gattin seines braven Soldaten Tarare. Als Gegenpol zu Mendelssohns Oratorium Elias leitet der englische Barockexperte Robert King die Aufführung des berühmten Händel-Oratoriums Messiah. Zwei konzertante Aufführungen wenden sich dem Schaffen von Carl Maria von Weber zu. Mit sechzehn Jahren komponierte Weber die komische Oper Peter Schmoll, die nur teilweise erhalten ist und mit neuen Gesangstexten von Willy Werner Göttig aufgeführt wird. Die französische Dirigentin Laurence Equilbey wendet sich Webers größtem Erfolg zu und leitet die konzertante Aufführung von Der Freischütz. Zwei konzertante Abende mit Werken Tschaikowskis entspringen dem vierten Kreis. Dirigent Evgeny Brazhnik und das Ensemble der Helikon Oper Moskau interpretieren zunächst die Oper Mazeppa, die selbst in Moskau nach der Uraufführung verhalten aufgenommen wurde. Tschaikowskis letzte Oper, den Einakter Iolanta, und das frühe Fragment Undine stellt Brazhnik an einem Abend vor. Zwei konzertante Aufführungen drücken dem Zauberkreis ihren Stempel auf: Antonio Vivaldi schuf Orlando furioso nach Ariosts Versepos 1727 für Venedig, und mit Rinaldo nach Torquato Tassos La Gerusalemme Liberata gab Händel 1711 seinen Einstand als Opernkomponist in London.

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Oper in drei Akten (1738) Musik von Georg Friedrich Händel Libretto nach Niccolò Minato und Silvio Stampiglia Musikalische Leitung: Maxim Emelyanychev Il pomo d’oro Mit Franco Fagioli als Serse, Inga Kalna, Delphine Galou, Vivica Genaux, Andreas Wolf u.a. Montag, 22. Oktober 2018, 19.00 Uhr

TARARE Oper in einem Prolog und fünf Akten (1787) Musik von Antonio Salieri Libretto von Pierre Augustin Caron de Beaumarchais Musikalische Leitung: Christophe Rousset Les Talens Lyriques Mit Cyrille Dubois als Tarare, Jean-Sébastien Bou, Karine Deshayes, Tassis Christoyannis u.a. Samstag, 24. November 2018, 19.00 Uhr

MESSIAH Oratorium in drei Teilen (1742) Musik von Georg Friedrich Händel Libretto von Charles Jennens Musikalische Leitung: Robert King The King’s Consort Mit Julia Doyle, Hilary Summers, Joshua Ellicott & David Wilson-Johnson Sonntag, 16. Dezember 2018, 19.00 Uhr


DAS NEUE OPERNHAUS

PETER SCHMOLL Komische Oper in zwei Akten (1802) Musik von Carl Maria von Weber Libretto nach Carl Gottlob Cramers Roman Peter Schmoll und seine Nachbarn Musikalische Leitung: Roberto Paternostro ORF-Radio-Symphonieorchester Wien Mit Paul Armin Edelmann als Peter Schmoll, Jenna Siladie, Sebastian Kohlhepp, Lars Woldt u.a. Mittwoch, 23. Jänner 2019, 19.00 Uhr

MAZEPPA Oper in drei Akten (1884) Musik und Libretto von Peter Iljitsch Tschaikowski Musikalische Leitung: Evgeny Brazhnik Orchester und Chor der Helikon Oper Moskau Mit Aleksei Isayev als Mazeppa, Olga Tolkmit, Igor Morozov, Mikhail Guchov, Ksenia Vyaznikova u.a. Donnerstag, 21. Februar 2019, 19.00 Uhr

IOLANTA Lyrische Oper in einem Akt (1892) Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski Libretto von Modest Tschaikowski

UNDINE

Max Emanuel Cencic

Opern-Fragment (1869) Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski Libretto von Vladimir Sollogub Musikalische Leitung: Evgeny Brazhnik Orchester und Chor der Helikon Oper Moskau Mit Elena Mikhailenko, Aleksei Tikhomirov, Ivan Gyngazov, Aleksei Isayev u.a. Freitag, 22. Februar 2019, 19.00 Uhr

ORLANDO FURIOSO

DER FREISCHÜTZ

RINALDO

Romantische Oper in drei Aufzügen (1821) Musik von Carl Maria von Weber Libretto von Johann Friedrich Kind Musikalische Leitung: Laurence Equilbey Insula orchestra Mit Steven Humes, Tuomas Katajala, Johanni van Oostrum, Chiara Skerath u.a. Freitag, 22. März 2019, 19.00 Uhr

Dramma per musica in drei Akten (1711) Musik von Georg Friedrich Händel Libretto von Giacomo Rossi Musikalische Leitung: Jean-Christophe Spinosi Ensemble Matheus Mit David DQ Lee als Rinaldo, Dara Savinova, Ekaterina Bakanova, Filippo Mineccia Samstag, 27. April 2019, 19.00 Uhr

Dramma per musica in drei Akten (1727) Musik von Antonio Vivaldi Libretto von Grazia Braccioli Musikalische Leitung: George Petrou | Armonia Atenea Mit Max Emanuel Cencic als Orlando, Ruxandra Donose, Nian Wang, Julia Lezhneva u.a. Dienstag, 26. März 2019, 19.00 Uhr

STAGIONE #5 | 15


SAISONVORSCHAU SONDERPROJEKTE

Elisabeth Kulman

LA FEMME C’EST MOI Szenischer Liederabend von und mit Elisabeth Kulman In ihrem Programm La femme c’est moi erweitert Elisabeth Kulman die Grenzen des Klassikgenres und interpretiert Arien aus Opern sowie Werke des klassischen Liedrepertoires und kombiniert diese mit Hits von den Beatles bis Michael Jackson. Dabei leiht Kulman ihre Stimme Frauenfiguren wie Bizets Carmen, Mozarts Pamina, Brechts und Weills Seeräuberjenny oder Cole Porters Kate. Dabei treffen Komponisten aufeinander, die wie Franz Schubert und Michael Jackson scheinbar nicht zusammengehören. La femme c’est moi wurde gemeinsam mit Tscho Theissing konzipiert, der auch für die Arrangements verantwortlich zeichnet. Dienstag, 20. November 2018 im Theater an der Wien

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Angelika Kirchschlager

KRIEG UND FRIEDEN EINE FREUNDSCHAFT AUS LIEBE Kammerspiel mit Angelika Kirchschlager und Erwin Steinhauer Bertha von Suttner war durch ihren Antikriegsroman Die Waffen nieder in Europa als Pazifistin bekannt. Alfred Nobel, schwedischer Chemiker, konnte es sich als reicher Waffenfabrikant leisten, den nach ihm benannten Preis zu stiften. Sie lernten sich in Paris kennen und die beiden höchst unterschiedlichen Temperamente verband überraschenderweise starke Zuneigung. Ihr über Jahrzehnte geführter Briefwechsel bildet die Textgrundlage dieses Abends, in dem Angelika Kirchschlager und Erwin Steinhauer das ungleiche Paar verkörpern. Donnerstag, 18. Oktober 2018, 19.30 Uhr Donnerstag, 31. Jänner 2019, 19.30 Uhr Samstag, 2. März 2019, 19.30 Uhr in der Kammeroper

IM SCHATTEN DER VENUS

IM MORGENGRAU

Kabarett in der Hölle Seit 2010 begeistern die historischen Kabarettprogramme von Georg Wacks im Souterrain des Theater an der Wien, dem ehemaligen Theater und Kabarett „Die Hölle“. Zum zehnjährigen Jubiläum präsentiert das eingespielte Ensemble Elena Schreiber, Stefan Fleischhacker, Martin Thoma, Georg Wacks und Christoph Wagner-Trenkwitz das außerirdisch schöne Programm Im Schatten der Venus. Das Ensemble wagt sich weit hinaus über die Grenzen bekannter Welten und Mythen. Zwischen Yin und Yang, Saladin und Schopenhauer, Nikolaus von Myra und Frank Sinatra führen sie durch Raum und Zeit ins Zentrum des Universums. Premiere am Dienstag, 6. November 2018 in der Hölle, dem Souterrain des Theater an der Wien

Ausblick Intendant Roland Geyer präsentiert das Konzept der neuen Saison 2018/19 und führt zwischen den einzelnen Sätzen von Joseph Haydns 6. Symphonie Le Matin Kurzgespräche mit conductor in residence Stefan Gottfried, dem neuen Leiter des Concentus Musicus Wien, mit Regisseur Torsten Fischer, der seit der Wiedereröffnung 2006 bereits zehn Produktionen im Theater an der Wien inszeniert hat, und mit Kristján Jóhannesson, dem Bariton des neuen Jungen Ensemble des Theater an der Wien. Es spielen Musiker des Concentus Musicus Wien unter der Leitung von Stefan Gottfried. Sonntag, 23. September 2018 im Theater an der Wien


SAISONVORSCHAU

Das neue Junge Ensemble Die Sängerinnen und Sänger der kommenden zwei Saisonen Das Junge Ensemble des Theater an der Wien (JET) wurde 2012 mit dem Ziel gegründet, jungen Sängerinnen und Sängern nach ihrer stimmlichen Ausbildung und ersten Erfahrungen in renommierten Opernstudios in der Wiener Kammeroper eine musikalische Heimat

zu geben, in der sie sich zu vielseitigen und individuellen Bühnenpersönlichkeiten entwickeln können. Drei Sängerinnen und drei Sänger werden ab der kommenden Saison für zwei Jahre das vierte Junge Ensemble des Theater an der Wien bilden.

ILONA REVOLSKAYA

JENNA SILADIE

Sopran Die russische Sopranistin debütierte 2012 in Tschaikowskis Iolanta am Opernstudio des Moskauer Konservatoriums. 2016 wechselte sie an die Royal Academy Opera in London, wo sie in Händels Alcina ebenso wie in Mozarts Don Giovanni weitere Erfahrungen sammeln konnte. Zu ihren zukünftigen Engagements zählen Auftritte in Amadigi di Gaula und in Teseo beim Londoner Händel Festival.

Sopran Die gebürtige US-Amerikanerin studierte an der Yale Universität und debütierte 2014 in der Gotham Chamber Opera in New York. An der Santa Fe Opera absolvierte sie das zweijährige Nachwuchsprogramm Young Artist Residency und wurde mit dem Campbell Wachter Memorial Award ausgezeichnet. 2017 gab sie ihr Europadebüt als Gutrune in Wagners Götterdämmerung in der Oper Wuppertal.

TATIANA KURYATNIKOVA

JOHANNES BAMBERGER

Mezzosopran Die Mezzosopranistin gewann 2008 den von Elena Obraztova organisierten Wettbewerb für junge Sänger in St. Petersburg. Sie studierte an der Gnesin Musik-Akademie in Moskau, wo sie an Aufführungen von Mozarts Le nozze di Figaro und Tschaikowskis Eugen Onegin mitwirkte. 2018 übernahm sie die Titelrolle in der musikalischen Führung für Kinder Wir befreien Eurydike! im Theater an der Wien.

Tenor Der St. Pöltner Tenor studierte an der Universität für Musik Wien, gastierte im Landestheater Linz in Haydns Il mondo della luna und debütierte in Die Schöpfung im Stift Melk. 2015 wurde er von der Fritz-WunderlichGesellschaft zu den ersten Fritz Wunderlich Musiktagen in dessen Geburtsstadt Kusel eingeladen. 2017 debütierte er als Tenorsolist in Bachs Johannes-passion im Festspielhaus seiner Heimatstadt.

KRISTJÁN JÓHANNESSON

DUMITRU MADARASAN

Bariton Der isländische Bariton studierte in Reykjavik, wo er erste Bühnenerfahrungen sammelte, und in Wien. Von der Neuen Oper Wien wurde er für Kreneks Pallas Athene weint und die Uraufführung von Panisellos Le Malentendu engagiert. Im Theater an der Wien war er bereits in Bergs Wozzeck, als Gunther in Wagners Die Ring-Trilogie und als Starveling in Brittens A Midsummer Night’s Dream zu hören.

Bass Der rumänische Bass erhielt seine musikalische Ausbildung in Cluj Napoca sowie in Targu Mures. Er debütierte als Antonio in Le nozze di Figaro in der Ungarischen Oper in Cluj und war in der Philharmonie in Targu Mures in Verdis Rigoletto zu hören. Im Januar 2017 gastierte er in der Kammeroper als Tod in Ullmanns Der Kaiser von Atlantis und im April 2018 trat er im Theater an der Wien als Snug in Brittens A Midsummer Night’s Dream auf.

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Meissl & Schadn. Der Name steht für alles, was die Wiener Küche einst groß und berühmt gemacht hat. Heute ist das nicht anders. Im neuen Meissl & Schadn erfährt daher vor allem die Lieblingsspeise der Österreicher, das echte Wiener Schnitzel, seine Perfektion. Und so ertönt das charakteristische Klopfen, das beim fachgerechten Plattieren entsteht, ab sofort in aller Regelmäßigkeit durch unsere offene Salonküche. Der Österreicher liebste Musik.

RESERVIERUNGEN

Mo – So 12 – 01, Schuber tring 10 –12, 1010 Vienna, +43 1 90 212, www.meisslundschadn.at


FREUNDESKREIS

Opernfreundschaft Die Freunde Theater an der Wien unterstützen die Arbeit des Opernhauses an der Wienzeile Der Verein Freunde Theater an der Wien unterstützt seit 2007 unter der Leitung von Präsident Sigi Menz das Theater an der Wien als Spielstätte für innovatives Musiktheater. Mit seinem Engagement möchte der Verein den Stellenwert des Theater an der Wien in der internationalen Opernwelt bekräftigen, während das angebotene Programm den Mitgliedern immer wieder ermöglicht, einen Blick hinter die Kulissen eines Opernhauses zu werfen und in direkten Kontakt mit den Künstlerinnen und Künstlern zu treten. MITGLIED ¤ 50,– p.a. • Sie werden laufend persönlich über alle Aktivitäten des Theater an der Wien und des Vereins informiert • Sie erhalten eine exklusive Mitgliedskarte • Sie erhalten jährlich die spezielle Dokumentations DVD, das Jahrbuch und den Bildkalender des Theater an der Wien • Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen (gilt auch für die Kammeroper), Anmeldung und Kartenabholung an der Tageskasse FÖRDERER ¤ 350,– p.a. In Ergänzung zu den Angeboten für Mitglieder (siehe oben) können Sie als Förderer folgende weitere Vorteile in Anspruch nehmen: • Bevorzugte Behandlung Ihrer Abonnement und Kartenbestellung

• Programmheft gratis • Besuch einer Generalprobe pro Jahr • Reservierter Stehtisch in einem Pausenbuffet zur Vorbestellung von Getränken, Brötchen etc. gegen Bezahlung (Reservierung: Tel. 01 588 30-2915) • Einmal pro Jahr Treffen zu einem exklusiven Cocktail mit dem Intendanten und KünstlerInnen des Theater an der Wien JUGENDMITGLIED (bis 26 Jahre) ¤ 10,– (Aufnahmegebühr für eine 2-Jahres-Mitgliedschaft) • Zusendung des Stagione-Magazins sowie des Jugend an der Wien-Magazins • Freier Eintritt zu allen Einführungsmatineen • Einmal pro Jahr Jugendtreff mit Opernfachleuten ARCADIA Mitglieder und Förderer erhalten gegen Vorweis der Mitgliedskarte einen Nachlass von 10 % im Arcadia Opera Shop, Kärntner Str. 40, 1010 Wien, und am Arcadia-Verkaufsstand im Theater an der Wien. Ausgenommen sind Druckwerke (Bücher etc.). Für Rückfragen steht Ihnen die Generalsekretärin des Vereins, Frau Brigitte Gampe, unter Tel. + 43 (0) 664 1811776 oder E-Mail: freunde@theater-an-der-wien.at gerne zur Verfügung.

Bitte senden Sie diesen Abschnitt ausreichend frankiert an

BEITRITTSERKLÄRUNG Verein FREUNDE Theater AN DER WIEN

Linke Wienzeile 6 | 1060 Wien

Ich trete hiermit dem Verein FREUNDE THEATER AN DER WIEN bei. Bitte senden Sie mir weitere Informationen an folgende Adresse: Name: ____________________________________________________ Adresse: ______________________________________________ Tel: _____________________ Fax: ______________________________ E-Mail: _______________________________________________ Mitglied ¤ 50,– p. a.

Jugendmitglied (bis 26 J.) ¤ 10,– (einmalige Aufnahmegebühr, gilt 2 Jahre)

Förderer ¤ 350,– p. a.

Zutreffendes bitte ankreuzen!

Datum: ____________ Unterschrift: ______________________________ Einwilligung zur Verarbeitung Ihrer Daten gemäß Datenschutzgrundverordnung Einwilligung zur Verarbeitung personenbezogener Daten zum Zweck: Marktforschungs-, Marketing,- und Werbezwecke, Newsletter für die Kundenverwaltung. Ich stimme zu, dass meine persönlichen Daten (Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mailadresse) durch die Vereinigte Bühnen Wien GmbH zum angegebenen Zweck automationsunterstützt verarbeitet werden. Diese Zustimmung kann ich jederzeit mittels Brief an das Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien oder per E-Mail an oper@theater-wien.at widerrufen, ohne dass die Rechtmäßigkeit der aufgrund der Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung berührt wird. _____________________________, am _____________________ Ort Datum

____________________________________________ Unterschrift

Weitere Informationen gemäß Art. 13 DSGVO finden Sie unter datenschutz.theater-wien.at


7. MAI BIS 12. JUNI 2018 DAS NEUE OPERNHAUS DIE MÖWE

John Neumeier (Choreografie, Bühnenbild und Kostüme)

Markus Lehtinen (Dirigent)

COSÌ FAN TUTTE

Stefan Vladar (Dirigent)

Valentin Schwarz (Inszenierung)

Anna Gillingham (Fiordiligi)

Anna Marshania (Dorabella)

Julian Henao Gonzalez (Ferrando)

Matteo Loi (Guglielmo)

Florian Köfler (Don Alfonso)

Carolina Lippo (Despina)

Die Möwe

Ballett von John Neumeier frei nach Anton Tschechow Musik von Dmitri Schostakowitsch, Evelyn Glennie, Peter I. Tschaikowski, Alexander Skrjabin | Dirigent: Markus Lehtinen | Choreografie, Bühnenbild und Kostüme: John Neumeier | Solisten und Corps de Ballet HAMBURG BALLETT | Wiener KammerOrchester Premiere: Montag, 7. Mai 2018, 19.00 Uhr | Aufführung: 8. Mai 2018, 19.00 Uhr | Tickets: € 118 | 98 | 78 | 62 | 48 | 31 | 14

Così fan tutte

Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1790) Dirigent: Stefan Vladar, Raphel Schluesselberg (12. 6.) | Inszenierung: Valentin Schwarz | Mit: Anna Gillingham, Anna Marshania, Julian Henao Gonzalez, Matteo Loi, Florian Köfler, Carolina Lippo | Wiener KammerOrchester Premiere: Dienstag, 15. Mai 2018, 19.00 Uhr | Aufführungen: 17. / 19. / 23. / 25. / 27. Mai 2018, 19.00 Uhr, 6. / 8. / 10. / 12. Juni 2018, 19.00 Uhr Tickets: € 51 | 40 | 29 | 19 | Einführungsmatinee: Sonntag, 13. Mai 2018, 11.00 Uhr | Tickets: € 5 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Portraitkonzert Anna Marshania

Klavier: Marcin Koziel | Montag, 4. Juni 2018, 19.30 Uhr | Tickets: € 10 | Spielort: Kammeroper, Fleischmarkt 24, 1010 Wien

Kammeroper Klassik Club

KARTEN

Freier Vorverkauf an der Tageskasse im Theater an der Wien und am Wien-Ticket Pavillon sowie per Telefon und Internet. Schriftliche Bestellungen: Theater an der Wien, Linke Wienzeile 6, 1060 Wien Tageskassen: Theater an der Wien: Linke Wienzeile 6, 1060 Wien | Mo-Sa 10-18 Uhr Wien-Ticket Pavillon: Karajan-Platz (neben der Staatsoper) | tägl. 10-19 Uhr Internet: www.theater-wien.at (Online-Bestellungen nur mit Kreditkarte) Ö1 Clubmitglieder erhalten für hauseigene Produktionen auf maximal zwei Karten pro Vorstellung eine Ermäßigung von 10%. Abonnement: Das Abonnementprogramm senden wir Ihnen auf Anfrage gerne kostenlos zu. Kontakt: abonnement@theater-wien.at Änderungen der Vorstellungszeiten, Preise, Preiskategorien, Öffnungszeiten sowie Besetzungen vorbehalten.

Kartentelefon: täglich 8 bis 20 Uhr Hauptsponsor

Vereinigte Bühnen Wien, 1060 Wien, Österr. Post AG, Sponsoring. Post, GZ 03Z034773 S, Retouren an: Postfach 555, 1008 Wien

KlangBlatt 4/2018 | DVR 0518751

Hosted by: Ossi Schellmann | Montag, 11. Juni 2018, 18.00 bis 24.00 Uhr | Summerstage Pavillon, U4 Station Roßauer Lände, 1090 Wien


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