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Wenn Baby eine Reise macht
Dass sich eine Reise mit Baby vollkommen von einem Urlaub ohne Nachwuchs unterscheidet, versteht sich von selbst. Doch wie können frischgebackene Eltern die Zeit auf Reisen genießen, wenn sie weiterhin die Bedürfnisse ihres Säuglings berücksichtigen müssen? von alexander kords
Ist der Nachwuchs da, dann ist der Alltag nicht mehr wie vorher. Beinahe ständig braucht das Baby Aufmerksamkeit, Schlaflosigkeit ist ein dauerhafter Begleiter der Eltern. Kein Wunder also, dass das Bedürfnis nach Urlaub bald übergroß wird. Doch eine Reise mit Kleinkind unterscheidet sich komplett von einer ohne Nachwuchs. Denn nicht nur nimmt man die elterlichen Pflichten in die eigentlich freie Zeit mit. Man muss den Aufenthalt in der Ferne auch an den Bedürfnissen des kleinsten Mitglieds der Reisegesellschaft ausrichten.
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Die Qual der Urlaubsziel-Wahl Das beginnt bei der Frage nach dem Urlaubsziel. Es gibt rund 200 Länder auf der Welt, und sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Distanz, die zu überwinden ist, um sie zu besuchen. Es gibt auch teilweise große Unterschiede, die das Reisen mit Kindern betreffen. So eignet sich etwa Bolivien eher für einen Abenteuerurlaub ohne Nachwuchs, während Costa Rica als eines der sichersten Länder Amerikas gilt. Pakistan ist touristisch kaum erschlossen, wohingegen sich Südafrika nicht nur bei frischgebackenen Eltern großer Beliebtheit erfreut. Oder man bleibt einfach gleich im schönen Österreich und entdeckt die Vorzüge des eigenen Heimatlandes.
Fliegen oder fahren? Mit der Wahl des Reiselands geht auch die Entscheidung für das Verkehrsmittel einher, mit dem es in den Urlaub geht. Und auch die treffen junge Eltern nicht für sich selbst, sondern in erster Linie für ihren Nachwuchs. Flugzeug, Bahn, Bus, Auto – es gibt einige Optionen, und jede hat ihre Vor- und Nachteile. In der Bahn haben Eltern und Kind viel Bewegungsfreiheit, allerdings ist die Reise stark von der Infrastruktur abhängig. Denn: Wo es keine Schienen gibt, fahren auch keine Züge. Mit dem Flugzeug kommt man am schnellsten an weiter entfernte Orte, muss aber am Flughafen lange warten und sitzt dann an Bord recht beengt. Das Auto bietet die größte Flexibilität, aber manche Babys vertragen partout keine längeren Autofahrten.
© Unsplash (1), Stefanie Schindler (1)
Pros und Contras der Übernachtungsoptionen Auch gilt es zu entscheiden, wie man am Urlaubsort übernachtet. Ein Ferienhaus zum Beispiel beinhaltet eine eigene Küche und gewährt den Eltern bei Bedarf eine gewisse Privatsphäre. Andererseits hat nicht jeder Lust darauf, auch noch im Urlaub zu kochen und zu putzen, wie es im Ferienhaus notwendig ist. Im Hotel übernimmt das Personal das Saubermachen, und die Mahlzeiten gibt es im hauseigenen Restaurant. Dafür ist das Hotelzimmer aber relativ klein und bietet kaum Platz, um sich zurückzuziehen. Couchsurfing ist eine ideale Möglichkeit, neben dem Land auch unkompliziert Leute kennenzulernen, könnte aber für alle Beteiligten schwierig werden, wenn das Baby häufig schreit. Und ein Wohnmobil ist ein Haus, das immer mit dabei ist, erfordert aber eine große Toleranz gegenüber beengten Wohnverhältnissen.

Die unvermeidlichen Formalitäten Nicht zu vernachlässigen sind auch die formalen Vorbereitungen einer Reise. Je nachdem, wohin sie führt und wie lange sie dauern soll, sind verschiedene Dinge zu erledigen. Dazu gehört etwa die Überprüfung des Impfschutzes. Mehrere Monate vor Reiseantritt sollte man beim Kinderarzt vorstellig werden und mit ihm besprechen, welche Impfungen zu empfehlen und welche sogar dringend notwendig sind. Auch das Beantragen der Reiseunterlagen zählt zu den eher unangenehmen, aber nicht weniger wichtigen Aufgaben. Eventuell benötigen Eltern und Kind für das Zielland ein Visum, vielleicht muss auch eine internationale Geburtsurkunde ausgestellt werden. Reist ein Elternteil allein mit Baby, dann empfiehlt sich unbedingt, dass der andere per eidesstattlicher Erklärung sein Einverständnis verschriftlicht. Ratsam ist es auch, eine Reiserücktrittsversicherung abzuschließen – gerade dann, wenn man mit einem Baby in den Urlaub fahren will. Nicht selten kommt es vor, dass der Nachwuchs kurz vor Reiseantritt krank wird. Ohne Versicherung würde man auf den bereits geleisteten Zahlungen sitzen bleiben.
Über Babys kommt man ins Gespräch So herausfordernd eine Reise mit Baby auch sein kann: Sie ist oft auch voller spannender Begegnungen. Denn kaum etwas zieht so zuverlässig das Interesse vieler Einheimischer auf sich wie ein Kleinkind. Über das Baby kommt man so nahezu problemlos mit anderen Menschen ins Gespräch – seien es nette ältere Damen, die dem Kind gerne über den Kopf streicheln würden, oder andere Jungeltern, mit denen man Episoden aus dem Alltag mit Baby austauscht. Letzteres funktioniert am besten auf dem Spielplatz oder am Strand, wo sich nun mal weltweit die meisten Eltern tummeln. Vor allem Kleinkinder aus fernen Kulturkreisen werden in manchen Ländern gerne gesehen. In China gilt es etwa bei manchen Menschen als Glücksbringer, ein blondes Kind anzufassen. Wer nicht möchte, dass das eigene Kind permanent berührt wird, muss also wohl oder übel einige Erwartungen enttäuschen.

Zurück im Alltag Auch der schönste Urlaub geht irgendwann zu Ende. Damit nach dem Heimkommen nicht gleich wieder der Stress beginnt, ist es eine gute Idee, die Kleidung schon am Urlaubsort zu sortieren. Wandert die gesamte Schmutzwäsche in einen Koffer, dann kann dieser zu Hause direkt in die Waschmaschine geleert werden. Ansonsten heißt es nun: Urlaubsfotos sichten und in Erinnerungen schwelgen. Das eine oder andere Sandkorn, das auch Monate nach der Reise an unerwarteten Stellen auftaucht, trägt seinen Teil dazu bei.
Sandburgen bauen, das rauschende Meer im Hintergrund – am Strand fühlen sich die meisten Babys besonders wohl. Und ihre Eltern kommen gut mit Gleichgesinnten ins Gespräch. Mit dem Flugzeug erreicht man weit entfernte Reiseziele am schnellsten. Die Wartezeit vor dem Boarding wird mit „Flugzeuge schauen“ überbrückt.
Stefanie Schindler
gibt in ihrem Ratgeber „Reise-Hacks für frischgebackene Eltern“ jede Menge Tipps, wie der Urlaub mit Baby möglichst stressfrei abläuft. Zusätzlich aufgelockert werden die Tipps durch witzige Einschübe, etwa zu berühmten Familien auf Reisen oder zu abseitigen Gesetzen aus aller Welt. Dazu kommen kurze Erfahrungsberichte von ihren eigenen Trips aus der Zeit, als ihre Kinder noch kleiner waren. Stefanie Schindler bloggt unter www.adailytravelmate.com.

Tipi: Was ist der größte Unterschied zwischen einer Reise mit und ohne Baby?
Stefanie Schindler: Kinder – egal, wie klein sie sind – haben schon ein eigenes Temperament und stellen ganz eigene Anforderungen an eine Reise, die wir Eltern berücksichtigen müssen. So können wir eine Reise nicht mehr nur nach unseren persönlichen Vorlieben planen, sondern müssen auch die kleinen Reisenden einbeziehen. Der größte Unterschied liegt also darin, bei der Planung und vor Ort auf die Bedürfnisse aller Reisenden zu achten.
Was ist die größte Herausforderung?
Die größte Herausforderung liegt in vielen Familien darin, eine gute Balance zwischen dem eigenen Bedürfnis nach Erholung oder Abenteuer (je nach persönlicher Reisepräferenz) und dem Alltag mit Baby, der ja immer mitreist, zu finden.
Wie alt sollte ein Baby mindestens sein, damit man es auf eine längere Reise mitnehmen kann?
Ist ein Baby gesund, dann spricht nichts gegen eine längere Reise, sobald sich
Auch im Urlaub verlangt ein Baby seinen Eltern die volle Aufmerksamkeit ab. Mit einer cleveren Aufgabenteilung kommt aber zumindest ein Elternteil für eine gewisse Zeit zur Ruhe. Eltern diese zutrauen und sich auch die Mama körperlich ganz fit fühlt. Ich persönlich finde eine Reise ab drei Monaten gut machbar.

Was war das spannendste Reiseabenteuer, das Sie bislang mit Kind(ern) erlebt haben?
Da wir gerne aktiv unterwegs sind, sind unsere Hüttentouren mit Kindern in den Alpen immer wieder ein Reiseabenteuer. Ansonsten werde ich ganz sicher mein Leben lang an unsere zweimonatige Elternzeitreise mit Baby, Kleinkind und Wohnmobil durch Tasmanien denken. Das war eine der schönsten Reisen meines Lebens.
Welches ist das kinderfreundlichste Land, das Sie bisher bereist haben?
Ganz klar Schweden. Die gemütlichen Ferienhäuschen sind ein Traum für Familien, und da die Besitzer häufig selbst Kinder oder Enkel haben, fehlt es nie an Spielsachen.
Welche Art von Fortbewegung und Unterkunft bevorzugen Sie auf Reisen und warum?
Wir bevorzugen das Auto und Ferienhäuser. Das Auto bietet einfach unglaublich viel praktischen Stauraum. Und egal, wie lange oder kurz die Reise ist, unser Auto ist immer voll. Frühstücken im Schlafanzug? Abends schnell noch eine Portion Nudeln kochen? Auf der Terrasse sitzen, während die Kids schlafen? All das bietet uns ein Ferienhaus, das für uns auf Reisen ein Zuhause auf Zeit ist.
LESETIPP
Stefanie Schindler:
Reise-Hacks für frischgebackene Eltern.
Ein kinderfreundlicher Wegweiser; Conbook, € 10,30.
Packliste
für frischgebackene Eltern
Eine kleine Erste-Hilfe-NotfallApotheke brauchen auch Babys:
Fieberzäpfchen, Nasentropfen,
Zahnungsgel, Linderung gegen
Mückenstiche, Zinksalbe.
Schnuller und Ersatz-Schnuller
Baby-Trage: Der beste Gegenstand für maximale Reiseflexibilität mit Kuschelfaktor
Reisewaschmittel:
Damit lässt sich jede Art von Flecken einfach und schnell auswaschen.
Regenschirm: Schützt nicht nur vor Regen, sondern auch vor Sonnenstrahlen. Perfekt für Babys, die gerade in einer akuten Mützen-VerweigerungsPhase stecken. P acken für ein Baby? Keine Panik. Die kleinen Mitreisenden benötigen unterwegs weniger, als wir Eltern vermuten. Eine Packliste hilft, den Überblick zu bewahren.
Zipp-Beutel: Ein ZippBeutel ist ein (Windel-) Müllbeutel, ein Organizer für Kleinkram und mit Sand befüllt ein spannendes BabysSpielzeug.
Windeln & Feucht-
tücher: Ein Vorrat für die ersten Tage ist sinnvoll.
Kleidung für das
Baby nach dem Zwiebelprinzip auswählen und Kopfbedeckung nicht vergessen.
Moltontücher:
Diese Multitalente sind Wickelunterlage, Spielzeug, Spucktuck, Extra-Kleidungsschicht, Türstopper und Kopfbedeckung.
Baby-Schlafsack:
Hat die Angewohnheit, in der Hektik im Babybett daheim vergessen zu werden.
Geborgen & stilvoll unterwegs
Ganz gleich, ob es durch die Heimatstadt, den Central Park in New York oder übers Kopfsteinpfl aster im Pariser Montmartre geht: Nuna hat mit dem Buggy TRVL und der Babytrage CUDL die perfekten Begleiter für unterwegs.

Ob von zu Hause zur Shopping Mall und wieder zurück zum Auto, von dort zum Flughafen und weiter zur Gepäckaufgabe – mit dem Nuna TRVL wird jeder Trip zum Vergnügen! Der neue Buggy bietet alle Annehmlichkeiten und Funktionen, die Eltern und Kinder heute benötigen: Er verbindet elegantes Design (ausgezeichnet mit dem Red Dot Design Award 2021!) mit cleveren Features und hochwertigen Materialien. Dank seiner einmalig leichtgängigen Räder mit Allradfederung meistert er jeden Untergrund und sorgt dabei für außergewöhnlichen Fahrkomfort und überzeugende Wendigkeit. Der extragroße, gut zugängliche Staukorb nimmt dabei alle notwendigen Dinge für die Ausfl üge mit – vom täglichen Einkauf bis zu den Badesachen im Urlaub.
Praktische Features Weil Reisen bekanntlich müde macht, lässt sich die Rückenlehne mittels Zugband stufenlos bis in eine nahezu waagrechte Liegeposition verstellen – ganz bequem mit einer Hand. Sein Spielbügel mit eleganten Leatherette-Akzenten lässt sich nicht nur abnehmen, sondern auch drehen. So ist häufi ges Ein- und Aussteigen für die Kinder besonders einfach. Nicht zuletzt dank seines Gewichts von nur 6,7 kg (ohne Spielbügel) und dem kompakten Faltmaß ist er der perfekte Partner für unterwegs. Wird der TRVL mal nicht benötigt, lässt er sich schnell und einfach mit nur einem Gri zusammen- und auch wieder auseinanderfalten. Praktisch: Einmal zusammengeklappt, können Eltern ihn sowohl mit dem mitgelieferten Tragegurt transportieren als auch freistehend „parken“ – beide Hände bleiben frei.
Tragende Rolle Auch beim Babytragen bleiben beide Hände frei. Und weil es sich dabei so schön knuddeln und kuscheln lässt, ist es kein Zufall, dass die Nuna Babytrage den Namen CUDL trägt. Merzerisierte Baumwolle macht sie besonders glänzend, seidig und angenehm weich, gleichzeitig ist der OEKO-TEX®zertifi zierte Sto dadurch besonders langlebig und feuchtigkeitsabweisend. Praktische Magnetverschlüsse, ein breiter gepolsterter Bauchgurt mit durchgehendem Klettverschluss, abnehmbare Kopf- und Nackenstütze, integrierte Sitzerhöhung für Neugeborene u.v.m. machen das Tragen und Getragenwerden besonders angenehm. Die CUDL kann ab der Geburt bis zu einem Gewicht von 16 Kilogramm verwendet werden. Mit vier Tragepositionen lässt sich die CUDL perfekt an den Entwicklungsstand des Babys anpassen und kommt so über mehrere Jahre hinweg zum Einsatz.
Die Babytrage Nuna CUDL ist in sechs Fashions erhältlich, darunter die vier neuen Softened Shadow, Softened Thunder, Softened Denim und Softened Sage. Um € 199,95.
Der Buggy Nuna TRVL ist in vier Fashions erhältlich: im Schwarzton Caviar, im Beigeton Hazelwood, im Grünton Pine sowie ab Juli 2022 im Türkiston Seafoam. Um € 399,95.