11 minute read

Boom der Pedale Die Freude

Boom der Pedale

Vor allem Familien entdecken die Freuden des gesunden Strampelns neu – ob in der Natur oder in der Stadt. Auch das Angebot an Rädern, Zubehör und BikeHotspots ist so groß wie noch nie.

von peter zirbs

Der Trend zum Rad hat in den letzten zwei Jahren so richtig Fahrt aufgenommen: In den Monaten der begegnungsarmen Freizeitbeschäftigungen bot das Rad die perfekte Möglichkeit, den vier Wänden zu entkommen, sich fit zu halten und Distanzen zurückzulegen. Die Leidenschaft für Fahrräder ist nicht nur geblieben, sondern hat sich nahezu vervielfacht. Das bestätigt auch Rob Weinfurter: Der Vater von drei Kindern hat vor einigen Jahren mit DRAUSSEN (enjoy-draussen.com) erfolgreich eine Firma gegründet, die sich der Herstellung von robuster, sicherer und nicht zuletzt nachhaltiger Bike-, Snowboard- und Skibekleidung für Kids verschrieben hat. Für den vorherrschenden Boom sieht er mehrere Gründe: „Das Angebot an Strecken, Radwegen, Bikeparks und Pumptracks verbessert sich permanent. Wenn man die Möglichkeiten bietet, holen sich die Kinder ihren Platz! Auch Schulen werden aktiv und bieten mehr Abstellplätze. Aber ich denke, im Vergleich zu anderen Ländern gibt es trotzdem noch viel zu tun“, meint Rob und führt weiter aus: „Fahrradfahren macht einfach Spaß und bringt auch der Gesundheit was: Viele Eltern radeln nun mit einem E-Bike ins Büro, was den Vorteil hat, dass man nicht mehr total verschwitzt dort ankommt. Für den Aufschwung verantwortlich sind aber auch Entwicklungen in Technik und Design der Räder – und natürlich der Tourismus, der ebenfalls das Potenzial entdeckt hat.“

Einfach aufsteigen Wer jetzt schon Lust bekommen oder sich endlich einen Ruck gegeben hat: Der Einstieg war noch nie so einfach wie heute. In zahlreichen spezialisierten Shops gibt es nämlich die so wichtige Beratung (siehe Kasten). Generell gilt: Es muss nicht immer das Teuerste sein, aber es empfiehlt sich dennoch, Qualität zu kaufen. Bemerkbar macht sich das in längerer Haltbarkeit, erhöhter Sicherheit und besserer Funktionalität der Produkte – und das gilt für Räder wie auch für Bekleidung und Accessoires. Ach ja, und eine alte Radlerweisheit können wir auch gleich anbringen: Ein durchschnittlich trainierter Mensch wird auch mit einem dreifach teureren Rad nicht signifikant schneller am Berg oben sein. Stattdessen gilt es, eine gute Balance aus Preis und Qualität für die eigene Leistungsstufe zu finden, und genau dabei kann gute Beratung im Fahrradgeschäft sehr hilfreich sein. Und wie bringt man die Jüngsten aufs Rad? „Mit dem richtigen Equipment und ohne Druck. Sich als Eltern viel Zeit nehmen – am einfachsten mit einem Laufrad anfangen und sich als Eltern loslassen trauen. Dann brauchen die Kids beim Umstieg vom Laufrad auf das Fahrrad auch keine Stützen!

Fahrradshops

BIKEPALAST: ist gut sortiert und es gibt ihn 13 x in Österreich bikepalast.com CICLOPIA: in 1060 Wien; gute Beratung, super Werkstatt; auch ausgefallene Marken ciclopia.at MOUNTAINBIKER: stark im Bereich MTB und Rennrad; sechs Standorte

mountainbiker.at

BERNHARD KOHL: tolle Beratung, sehr freundlich bernhardkohl.at Online-Shops

bikester.at • bergspezl.at • bike24.at bikepalast.com

BIKEBASEMENT: Radwerkstatt mit Reparier- und Wartungskursen

bikebasement.at

bikepark.saalfelden-leogang.com saalbach.com • muttereralm.at reiteralm.at • wexltrails.at

Ein Shredder’s Paradise für junge und ältere Fahrer: Der Epic Bikepark Leogang bei Saalfelden bietet mit dem Riders Playground mit einer Fläche von 10.000 m² einen der größten Einsteiger-Bikeparks in Europa.

Und den Helm nicht vergessen“, weiß Weinfurter. Und: „Am meisten Spaß macht der Einstieg immer mit Freunden, MannerSchnitten und einem Pflaster zur Sicherheit.“

Junge Hupfer Mit dem Bike-Boom hat sich naturgemäß auch die Nachwuchsszene verändert: Noch nie gab es so viele so junge Radfahrer. Da steht die Action im Vordergrund – ob als Enduro-, Dirt- oder Trial-Rad. Wer die zum Teil sieben- oder achtjährigen Fahrerinnen und Fahrer sieht, ist meist schwer beeindruckt von ihren Skills. Das findet auch Weinfurter, und deshalb macht er nicht nur Bike-Wear, sondern unterstützt aktive Kids im Alter von 3 bis 11 Jahren mit Material, Know-how und seinem Netzwerk. „Die meisten der Kids sind für mich schon Freunde und nicht nur Partner: Spaß und Freude stehen an erster Stelle. Natürlich sind Rennen ein Teil des Ganzen, aber Ergebnisse zählen im Endeffekt weniger als ein ordentlicher Grinser“, schildert Rob, der selbst regelmäßig am Bike und auf dem Surfboard zu finden ist. „Das ehrliche Feedback der jungen Fahrer hilft uns, unsere Teile besser zu machen.“ Einer dieser jungen Fahrer ist übrigens David Eitzinger (7 J.) – und weil wir ihn so cool finden, haben wir mit ihm und seiner Mama Simone ein kurzes Interview geführt (siehe S. 86).

Bike-Paradies Österreich Nicht zuletzt liegt es wohl auch an der schönen Natur, die zum Radeln geradezu einlädt. Gemeinsame Radausflüge zu den Bike-Hotspots werden zum Alternativprogramm für Urlauber – es muss eben nicht immer das Meer sein. Und was sind die Lieblings-Spots von Rob Weinfurter? „Nicht nur aufgrund der Nähe ist das Trailcenter Wien bei uns an erster Stelle – der neue Kids Skillspark ist der Hit! Für die ganze Familie fein sind die Wexl Trails; dort gibt’s alles vom Motorikpark bis zur Jumpline. Auch schön sind Josiberg Trails und der Trailpark Miesenbach. Und im Sommer freuen wir uns wieder auf den Epic Bikepark Leogang“, macht er Lust auf einen Urlaub auf zwei Rädern. Vielleicht sollte auch der Schreiber dieser Zeilen endlich sein altes Mountainbike aus dem Keller holen, ein Service machen lassen und die untrainierten Beine wieder ein bisschen herausfordern ...

Ebenfalls ein Traum ist Saalbach: Neben vielen anderen Bike-Angeboten gibt es den 2021 eröffneten Learn-To-Ride-Park.

Die SommercampPlattform für Burschen und Mädchen von 6-16 Jahren.

Juli und August 2022 Wien und Umgebung

Tennis by Turin Tennis Academy

Einfach Spaß haben!

Interview

Dein Beginn am Bike?

David: Zuerst ein paar einfache Tricks und Sprünge. Mit den Rampen hab ich mich dann immer weiter gesteigert.

Hast du manchmal Angst?

David: Neue Sprünge schaue ich mir immer sehr gut an und überlege – aber meistens springe ich sie dann schon. Es gibt aber auch Sachen, die ich nicht mache.

Hast du dich schon mal verletzt?

David: Ja, mit 4 Jahren hab ich mir einmal das Schlüsselbein gebrochen.

TIPI wollte mehr von David wissen und hat mit ihm und Mama Simone geplaudert.

Wann hast du begonnen zu fahren?

David: Mit drei Jahren. Simone: David hat sich schon in sehr jungen Jahren für alles mit zwei Rädern interessiert. Vielleicht auch, weil er „vorbelastet“ ist: Sein Papa Philipp ist ehemaliger Motorradrennfahrer; er hat mit 6 Jahren begonnen und kann auf eine erfolgreiche Karriere zurückblicken – er war jüngster Staatsmeister Österreichs, Europameister und hat WM-Rennen bestritten. David hat mit 4 Jahren eine Motocross-Maschine bekommen. Er wollte aber immer lieber mit dem Rad fahren. Wie talentiert er ist, hat uns erst ein Guide im Urlaub in Leogang gesagt. Er meinte: „Euer Sohn hat ein wahnsinniges Gefühl für das Rad, bitte fördert und unterstützt es.“ So hat alles begonnen.

Wie oft sitzt du am Rad?

David: Fast jeden Tag. Simone: Wir geben unser Bestes, um David zu unterstützen. Natürlich geht die Schule vor, und wir können nur am Wochenende richtig biken gehen – meistens an zwei Wochenenden pro Monat, da mein Mann an den anderen Wochenenden arbeiten muss. Wir genießen die Zeit, die wir jetzt gemeinsam haben; mein Mann genießt die Vater-und-Sohn-Zeit und das gemeinsame Hobby sehr. Es ist einfach schön, die Freude und Begeisterung zu sehen, wenn er am Bike sitzt – und das unterstützen wir mit viel Leidenschaft, Zeit und auch Geld.

Was sollten junge Fahrerinnen und Fahrer am Anfang üben?

David: Am besten ist es, sie beginnen mit dem Kurvenfahren. Und nicht zu schnell in die Kurven rein am Anfang!

Aber sicher doch!

TIPI wollte wissen, welche Sicherheitsvorkehrungen für Kinder, die bereits selbstständig mit dem Rad fahren können, sinnvoll sind. Ellen Dehnert, Leiterin Mobilitätsprogramme beim ÖAMTC, hat uns Antworten gegeben. Ellen Dehnert

Leiterin Mobilitätsprogramme beim ÖAMTC

Wie sieht eine verkehrssichere Grundausstattung aus?

Ellen Dehnert: Beim Tragen des Fahrradhelms kommt es sehr häufi g vor, dass die Helmschale nicht zum Kopf passt; also zu groß oder zu klein ist und/oder die Riemen falsch eingestellt sind – etwa zu locker, verdreht oder die seitlichen Bänder tre en sich nicht knapp unter dem Ohr. So suggeriert der Helm einen Schutz, den er im sprichwörtlichen Falle eines Falles aber leider nicht bieten kann. Abgesehen davon natürlich ein neben der StVO-konformen Ausstattung vor allem auch technisch gesehen verkehrssicheres Fahrrad sowie eher helle/bunte Kleidung, evtl. mit refl ektierenden Elementen.

Dos and Don’ts für radfahrende Familien im Verkehr?

Mit Kindern fährt man am besten erst dann im Verkehr, wenn sie wirklich gut mit dem Rad vertraut sind. Dazu gehört etwa, dass sie zuverlässig bremsen, anhalten und auch wieder losfahren können. Oder dass sie sicher abbiegen, Kurven fahren und ohne fremde Hilfe einfache Situationen meistern können, in denen Wahrnehmung und Handlungsfähigkeit gefragt sind.

Was steht als Nächstes am Programm?

David: Ich trainiere gerade für das Kinderrennen in Leogang. Das habe ich aber eh schon letztes Jahr gewonnen. Und ich will es wieder gewinnen.

Dein Tipp für uns?

David: Einfach Spaß haben!

STECKBRIEF DAVID EITZINGER • Instagram: @davidracer85 • Geboren: 17.02.2015 in Vöcklabruck/OÖ • Besucht die 1. Klasse VS in Rutzenmoos • Fährt für den Bikeclub Leogang • Seit vorigem Jahr fährt er Downhill sowie

Pumptrackrennen – letztes Jahr gab’s bei neun Rennen acht Podiumsplätze. • Lieblings-Bikepark: Bikepark Leogang • Er hat drei Räder der Marke VPACE: ein

Enduro-Rad (für Bikepark), ein Dirt-Bike (für Pumptrack), ein Trial-Rad (für Street

Trial fahren und Tricks üben).

Immer hilfreich ist der empathische Perspektivenwechsel vom Erwachsenen in die Kindersituation wie etwa: Hat das Kind eine Gangschaltung, die es bedienen kann? Was ist für das Kind am sichersten – voraus- oder hinterherfahren? Ein Erwachsener vorn, einer hinterher? Wenn das Kind etwas nicht umsetzt: Will es das nicht oder kann es das einfach noch nicht? Inwiefern kann das Kind Situationen überblicken – nämlich größen- wie auch altersmäßig?

Haben Sie noch spezielle Tipps für unsere Leserinnen und Leser?

Geben Sie ihrem Kind vor allem zweierlei: erstens genügend Zeit, sich radfahrend zu entwickeln. Und zweitens spielerische Aufgaben mit dem Rad, an denen die Kinder in ruhiger Umgebung wachsen können. Oft haben Kinder selbst genügend Ideen, bei denen Sie einfach nur eingeladen sind, mitzumachen.

Revolutionär radeln

Spannend und ziemlich cool: Mit dem woom NOW bringt der österreichische Kinder- und Jugendfahrradhersteller woom ein ebenso auffälliges wie außergewöhnliches Bike für den urbanen Lifestyle auf die Straßen. Das neue woom bike ist ein leichtes und voll ausgestattetes Fahrrad mit neuartiger Geometrie und ungewöhnlichen Features.

Zwei Jahre hat es gedauert, bis das neue woom NOW fertig entworfen war: Die Produktentwicklerinnen und -entwickler haben dabei nichts dem Zufall überlassen und ein Bike für Kinder von 6 bis 14 Jahren gestaltet, das den Begri „Kinderfahrrad“ neu defi niert. Die lange Vorlaufzeit hat sich ausgezahlt, denn Ende Mai konnte woom mit dem iF Design Award 2022 einen der renommiertesten internationalen Design-Preise einheimsen – und das war bereits der sechste Award für das woom NOW.

Sicher und praktisch Dabei ist es nicht nur die coole Optik, die es zu einem Blickfang macht: Der den Rädern der Fahrradboten nachempfundene neuartige Rahmen ist nicht nur sehr stabil, sondern unterstützt mit seinem Front Rack eine sichere Fahrt auch mit Gepäck: „Viele woom-Kundinnen und -Kunden haben sich ein Fahrrad gewünscht, das perfekt auf die Mobilitätsbedürfnisse ihrer Kinder im Alltag zugeschnitten ist. Das woom NOW ist unsere Antwort. Es ist ein cooles Bike für die Stadt und ermöglicht Kindern, ihre Wege mit dem Fahrrad zu erledigen“, sagt Matthias Leite-Gürtner, Leiter des ProductDesign-Teams: „Auch dann, wenn sie einen Rucksack, eine Einkaufs- oder eine Sporttasche dabei haben.“ Die straßenverkehrstaugliche Komplettausstattung inklusive Licht und Nabendynamo, hydraulischen Scheibenbremsen und kopfsteinpfl astertauglichen Ballonreifen versteht sich da fast schon von selbst. „Wir wollten ein Rad herstellen, das so cool wie ein Mountainbike ist und sich perfekt für die Großstadt eignet: Gute Transportmöglichkeiten, gute Schutzbleche, damit das Outfi t nicht schmutzig wird, und ein immer verfügbares Licht, das nicht aufgeladen werden muss. Mit dem kleinen Vorderrad ist man außerdem in der Stadt wendiger“, so woom-NOW-Produktmanager Ra ael Zimmel. „Wir wenden uns an urbane junge Menschen, die Wert auf Unabhängigkeit und Freiheit legen.“ Ein weiteres Indiz, wie wichtig dem Hersteller die Sicherheit der jungen Radfans ist: woom bietet nicht nur supersichere und superleichte Fahrräder für Kinder und Jugendliche, sondern auch supercoole Schutzausrüstung. Darunter den beliebten KIDS Helm und die TENS Radhandschuhe – und seit 2022 neu im Sortiment: die NEEBOWS Knie- und Ellbogen-Schützer.

Die Details machen es aus Das macht das woom NOW so revolutionär: Der in den Alu-Rahmen integrierte Front-Gepäckträger erlaubt den Transport von Gepäck bis zu 10 kg. Zusammen mit dem kleineren Vorderrad ergibt das einen niedrigeren Schwerpunkt – das optimiert das Fahrverhalten auch mit Zuladung. Die Rahmengeometrie wurde für den Transport mit Gepäck im Hinblick auf Wendigkeit in der Stadt und eine aufrechte Sitzposition für besten Überblick im Verkehr angepasst. Die Kunststo schale im Gepäckträger schützt wiederum davor, dass Bänder oder Riemen von Rucksäcken in die Speichen gelangen; bei Bedarf kann die Schale aber auch abgeschraubt werden, um z.B. Skateboards gut zu transportieren. Auch cool: Eine praktische Rahmentasche – die Identity Bag – bietet zusätzlich Platz und kann mittels selbst gestaltbarem Schild individualisiert werden. Und was es noch gibt: eine Drehgri -Klingel für einfaches und schnelles Klingeln, einen vor Beschädigung geschützten Scheinwerfer und ein geschütztes Rücklicht!

JETZT MITMACHEN: woom und TIPI verlosen eine brandneues woom NOW. Mitspielen ist wie immer super easy: Schick uns ein Mail mit dem Betreff „woom NOW“ an gewinn@tipimagazin.at – wir drücken schon mal die Daumen und wünschen viel Spaß beim Radeln! Einsendeschluss: 15. August 2022