1 minute read

Viele realistische Denkanstöße

Mit einem gut besuchten Klima-Café in der Reither Karwendelhalle fand kürzlich der regionale Klimarat von Leutasch und Reith seinen Abschluss. 26 zufällig ausgewählte Bürger zwischen 13 und 80 Jahren hatten daran teilgenommen und für die Gemeinden Vorschläge ausgearbeitet, wie man Klimaziele durch nachhaltige Impulse auf lokaler Ebene besser umsetzen könne.

Als Vorbild diente der österreichische Klimarat. In Tirol wurde dieses Modell auf regionale Ebene heruntergebrochen und in den Regionen Volders, Kaunerberg und Reith/Leutasch umgesetzt. Hier am Plateau kamen die zufällig ausgewählten Bürger einmal an einem Samstag Nachmittag und einmal ein ganzes Wochenende lang im April zusammen. Vergangenen Donnerstag wurden die Ergebnisse der Leutascher und Reither Bevölkerung vorgestellt, kommende Woche sind zwei Termine mit den Gemeinderäten der beiden Gemeinden geplant. Anfang Mai findet eine tirolweite Präsentation in Innsbruck für die Tiroler Landesregierung statt.

Advertisement

Unter anderem sprachen die Klimaräte 28 Empfehlungen in vier Handlungsfeldern aus. Dazu zählen zum Beispiel die Einführung von SchülerShuttlebussen, die Forcierung der Umfahrung Leithen, die Einführung einer Blockabfertigung am Zirler Berg, die Schaffung einer „umweltbewussten Urlaubsregion“, die Aufstellung von Mitfahrbänken, die Umsetzung von Energie-Gemeinschaften, die Schaffung von Gemeinderichtlinien für Mini-Windturbinen und Sonnenkollektoren und die Anstellung von Umweltbeauftragten in den Gemeinden.

Am Ende der Präsentation wurden auch die Besucher des Klima-Cafés eingebunden und durften Dinge vorschlagen, die aus ihrer Sicht nicht genannt wurden. Unter anderem wurden Besucherstromlenkungen

Fokus aufs Budget!

im Naturpark, Nachverdichtungen in den Ortsgebieten, Fernwärme, Müllvermeidungsmaßnahmen, Park&RideParkplätze in Weidach und eine bessere Busanbindung über den Zirlerberg vorgeschlagen. Bgm. Jorgo Chrysochoidis und Dominik HiIltpolt bedankten sich bei den Klimaräten und bezeichneten die Vorschläge als weitgehend realisierbar.

Der Seefelder Gemeinderat hat es wahrlich nicht leicht. Er muss heuer 2,5 Mio. Euro Abgang verhindern und die ausständigen WM-Millionen eintreiben. Anstatt sich aber auf diese Mammutaufgabe zu konzentrieren, hat man (siehe Artikel auf Seite 4) bei der letzten Sitzung eineinhalb Stunden über 25.000 Euro Einsparungspotential bei den Vereinssubventionen debattiert. Umgerechnet auf einen Privathaushalt mit einem durchnittlichen Einkommen von 40.000 Euro im Jahr (Seefeld hat ca. 18 Mio. Euro Jahresbudget) entspricht das einer Einsparung von gerade einmal 55 Euro. Noch prekärer wird der Vergleich, wenn man die 1200 Euro Verköstigungskosten der Schützen heranzieht. Das wäre ein Sparpotential von 1,5 Euro im Privathaushalt. Der Gemeinderat wäre also gut beraten, sich heuer auf seine Hauptaufgaben zu konzentrieren und nicht durch Ersatzquerelen sich Ärger mit den Vereinen einzuhandeln. Subventionsrichtlinien sind eine gute Sache. Sie können aber das Gemeindebudget nicht retten. Im heurigen Jahr muss man sie in Ruhe erproben und die Anfangsschwierigkeiten ausmerzen. Dann kann man das Regelwerk nächstes Jahr ohne Debatten einfach zur Anwendung bringen.

This article is from: