Places Magazin No.8 – Luzern 2016

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real real stein stein more than stone more than stone

Take the best that exists and make it better. Take the best that exists and make it better.

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real real stein stein more than stone more than stone

When it does not exist, design it. When it does not exist, design it.

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DesignSchenken

Luzerner Designtage 2. – 4. Dezember 2016

Der Event für stimmungsvolle Shopping-, Kultur- und Adventstage rund um das Thema Design in der Stadt Luzern

Öffnungszeiten Freitag, 2. Dezember 14 – 20 Uhr Samstag, 3. Dezember 10 – 18 Uhr Sonntag, 4. Dezember 10 – 1 7 Uhr Hauptstandorte Fachklasse Grafik, Rössligasse 12 Kornschütte, Kornmarkt 3 Weitere Standorte Changemaker, Kramgasse 9 Götti + Niederer, Mühlenplatz 1 Wohnidee, Metzgerrainle 6 Alle Informationen auf www.designschenken.ch

Licht

Karten

lachen

wärmend

Design

Wohnaccessoires

Glanz duftend

Magazine glitzernd

Familie Spiele

Schmuck leuchtend

bezaubernd

Bücher Schnee

Geschenke Modeaccessoires

Liebe Möbel träumen

Geborgenheit

kaufen

Freunde

Partner

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backen prickelnd

Mode bunt einpacken Veranstalter

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EDITORIAL INHALT

Cover: Fotografie: Sandra Kennel. Accesssoires: Nagellack «540 Liquid Mirror» von Chanel. Flutes von Globus. Eau de Parfum «Divine Decadence» von Marc Jacobs. Ring «Golden Forest» von Ole Lynggaard Copenhagen und Ring «Bon Ton Clori» von Pasquale Bruni, beide bei Les Ambassadeurs. Herrenschuhe von Boss. Stiefeletten Kate Spade bei Grieder G.Point.

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Herrenschuhe von Boss. Glitzer-Stiefeletten Kate Spade bei Grieder G.Point.

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FACE TO FACE Comedian Dominic De­ ville über seine Luzerner Wurzeln, Lampenfieber und seine Fernsehshow.

SHORT FEED Kurz und gut – die schönsten und kreativsten Lifestyleideen aus der Region. Christina Noli Die erfahrene Lifestylejournalistin und Modefrau leitet die Places-Redaktion und sucht für Sie nach vielversprechenden Produkten, innovativen Labels – und natürlich den spannendsten Geschichten aus der in- und ausländischen Designszene.

SELECTION Ausgewählte Mode und Accessoires aus dem In- und Ausland sowie die Gesichter dahinter.

SELECTION BEAUTY Neue Produkte, Brands, Expertentipps und alles, was sonst noch schöner macht.

INSIDE BEAUTY Make-up- und HairArtistin Angela Kaeser plaudert über ihre zehn Jahre im Beautybusiness.

FOTOSTRECKE Winterspecial für die kalte Saison voll Gemüt­ lichkeit und rauschender Feste zum Jahresende.

THE GUIDE Unsere Luzerner Hotspots zum Essen, Trinken, Erholen und Kultur geniessen.

LUZERN IM NETZ Vier Stimmen der Luzer­ ner Blogosphere – von Mode über Hotspots bis hin zu eigenen Rezepten.

MR. PREPPY Tommy Hilfiger ist mehr als ein Designer: ein Porträt des amerikani­ schen Modemacher.

AGENDA Alles rund um Luzern, was im Terminkalender notiert werden sollte.

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Liebe Leserin, lieber Leser Auf den ersten Blick erscheint Luzern klein, über­ sichtlich und fast ein bisschen zu perfekt. Wie ich während der Produktion dieser Ausgabe aber erfahren habe, passiert abseits von Löwenbrunnen, Kapellbrücke und Touristenströmen ganz schön viel! Dafür sorgen diverse kreative Köpfe, die mit viel Leidenschaft und Herzblut am Werk sind. Zum Beispiel die beiden Modemacherinnen Désirée Gabriel und Loredana Steiger mit ihrem Label Velvet Novel (Seite 10). Oder der Onlinestore Matrouvaille, wo die Schweiz gleich selbst Programm ist: hübsche Alltagsgegenstände inspiriert von traditionellem Schweizer Handwerk. Nostalgieliebhaber kommen aber auch bei den süssen Sirupkreationen von Sirupier Chris Eckert und seiner Zuckerpeitsche auf ihre Kosten (Seite 8). Im Guide (ab Seite 22) zeigt sich denn auch, dass die Stadt sowohl gourmet- wie auch shoppingtechnisch durchaus einiges zu bieten hat: Vom neu eröffneten Zur Werkstatt mit dem kreativen Gastrokonzept bis hin zu Glore, dem grössten Concept-Store der Schweiz mit trendiger Ökomode – interessierte und weltoffene Kunden kommen in Luzern definitiv auf ihre Kosten. Kein Blatt vor den Mund nimmt der weggezogene Luzerner, dessen Herz dem Punk, seiner Arbeit als Comedian und natürlich nach wie vor der Zentralschweiz gehört: Dominic Deville wird diesen Winter mit seiner Late-Night-Show «Deville» das Schweizer Fernsehen rocken. Places verriet er im Interview, wie er es zum Nachfolger von Giacobbo/Müller geschafft hat (Seite 6). Die digitale Landschaft der Innerschweiz prägen zudem einige sehr spannende Stimmen im Netz. Wir haben bei vier Luzerner Bloggern nachgefragt, was die Stadt und die Region für sie bedeutet (Seite 26). Zum Schluss wagten wir den Sprung über den grossen Teich und beleuchten Werk und Leben des amerikanischen Designers Tommy Hilfiger (Seite 28). Ich wünsche unterhaltsame Lektüre!

Simone Knittel Die Journalistin und Bloggerin Simone Knittel kennt nicht nur Luzern und die ansässige Kreativszene bestens, sie weiss auch immer, wo gerade die neusten Foodtrends degustiert werden können. Uns verriet sie für den Guide dieser Ausgabe ihre Tipps für die Luzerner Innenstadt.

Sandra Kennel Mit viel Fingerspitzengefühl arbeitet sich die Fotografin an ihre StillLife-Bilder heran, denn sie weiss genau, wann diese wirklich gut sind. Für Places rückte sie die Fotostrecke ins richtige Licht.

Herzlich, Ihre Christina Noli

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Face to Face

DOMINIC DEVILLE

Der Neue beim Schweizer Fern­sehen: Dominic Deville ist auf Erfolgskurs.

Der ehemalige Kindergärtner aus Kriens und Enfant terrible der Schweizer Comedyszene sorgt seit kurzem mit seiner Late-Night-Show «Deville» beim Schweizer Fernsehen für geistreiche Unterhaltung. Wie ihm der Sprung von Luzerns Kleinbühnen vor die grossen Kameras gelang, verriet der erfolgreiche Entertainer im Interview. Zudem erzählte er, wo bei ihm der Spass aufhört, was ihm Luzern bedeutet und warum er manchmal auch ganz gerne schweigt. Interview: Christina Noli / Foto: Mali Lazell

PLACES Du trittst mit deiner Show «Deville» in die Fussstapfen von Giacobbo/Müller beim Schweizer Fernsehen. Gratulation!

fieber aber stärker als im Fernsehen, da gibt es schliesslich keine Tricks oder Aufnahmewiederholungen.

Dominic Deville Ja, das ist toll! Bis März wird «Deville» regelmässig im Fernsehen zu sehen sein. Nachdem das Programm in den letzten Jahren immer wieder in der Schwebe war, freue ich mich umso mehr über die Zusage. Mein Team und ich haben sehr lange darauf hingearbeitet.

Wie gehst du mit Kritik an dir und deiner Arbeit um? Das kommt sehr darauf an, wer die Kritik äussert. Sind das Leute, denen ich vertraue, kann ich das gut annehmen und daran arbeiten. Sonst gebe ich mich ehrlich gesagt aber wenig mit Kritik ab. Ich höre auf mein Team, und wir machen zusammen genau das, was wir selbst auch lustig finden.

Wo liegt denn der Unterschied zwischen Bühne und Fernsehen? Wenn man auf einer Bühne steht, dann spielt man für die Leute im gleichen Raum. Im Fernsehen gibt es bei meiner Show zwar auch ein kleines Livepublikum, ich muss aber vor allem für die Menschen hinter der Kamera agieren. Das war am Anfang gar nicht so leicht. Da die Aufzeichnungen nicht live sind, kann ich aber auch mal etwas ausprobieren. Wenn es dann nicht funktioniert, lasse ich es einfach weg, und wir nehmen nochmals auf. Auf der Bühne geht das nicht.

Vom Kindergärtner zum Come­dian – wie geht das? Als Lehrperson ist man gewohnt, zwanzig Kinder bei der Stange zu halten, da muss man schon über ein gewisses Unterhaltungstalent verfügen. Mit Comedy angefangen habe ich dann irgendwann auf Kleinbühnen, wo ich regelmässig moderierte und dabei Geschichten aus meinem Berufsalltag einfliessen liess. So entstand eines Tages mein erstes Programm «Kinderschreck». Eigentlich bin ich aber nach wie vor ein Anfänger, ich mische erst seit drei vier Jahren überhaupt in der Szene mit.

Hast du noch Lampenfieber? Oder ein Beruhigungsritual? Ach das gute alte Lampenfieber. (lacht) Das wird und soll eigentlich nie verschwinden. Es hilft, dass man voll konzentriert ist und alles andere daneben verblasst. Auf der Bühne ist das Lampen­­

Wo hört bei dir der Spass auf ? Bei meinem Privatleben. Meine Familie halte ich deshalb komplett aus dem Be­rufs­ leben raus. Beruflich hingegen hört bei mir der Spass bei Humor auf, der keine Doppeldeutigkeit aufweist oder direkt unter die Gürtellinie zielt.

Inspirieren dich deine Kinder zu deinen Scherzen? Nein, ich möchte da eine klare Trennung machen und meine Familie in meinen Programmen nicht zum Thema machen. Du wirst als der Punk der Schweizer Comedians gehandelt. Warst du mal einer? Ja, definitiv. Ich komme aus dieser Szene, höre die Musik und spiele noch immer in meiner Punkband Failed Teachers. In meinem Herzen bin ich wohl immer noch ein Punk. Die Nietenlederjacken sind zwar Vergangenheit, mein Leben lebe ich aber immer noch nach dem Punkanspruch. Das bedeutet, dass ich nur das mache, was mir gefällt, und mich von nichts und niemandem aufhalten lasse. Wie kann man dich zum schwei­gen bringen? Da ich in meinem Beruf die ganze Zeit rede, schweige ich auch sehr gerne ab und zu. Wenn ich eingeladen bin und andere das Gespräch bestreiten, lehne ich mich zurück und geniesse es. Wenn die Unterhaltung aber einschläft und ich mich zu langweilen beginne, dann bin ich auch gerne der Unterhalter. Du bist in der Nähe von Luzern aufgewachsen. Was bedeutet dir die Stadt? Ach ja, Luzern. (seufzt) Obwohl ich die vielen kreativen Leute da bewundere, war Luzern für mich schon immer ein

bisschen zu klein und zu perfekt. Wie eine Wundertraumstadt. Daraus entsteht wohl auch so eine Art Sättigungsgefühl bei den Bewohnern, sodass viele gar nicht das Bedürfnis haben, etwas Neues anzuschieben. Ich bin vor etwa sieben Jahren weggezogen, zuerst nach Berlin und dann nach Zürich. Nach wie vor bin ich aber oft in der Gegend, meine Eltern, Brüder und viele Freunde wohnen ja noch da. Und ich besuche regelmässig das Kleintheater Luzern. Dieses spielte, genau wie das Kulturzentrum Sedel, für meine Karriere eine sehr wichtige Rolle. Wo gehst du denn heute hin, wenn du in Luzern bist? Meist zu Freunden nach Hause. Oder in den Südpol. Und natürlich ist das Verkehrshaus mit den Kindern Pflichtprogramm. Auf was darf man neben «Deville» sonst noch gespannt sein? Ich darf ein Buch schreiben, bei dem aber noch nicht ganz klar ist, in welche Richtung es gehen wird. Ausserdem bin ich mit meiner Musik unterwegs und habe neben der Band noch ein kleines Undergroundlabel. Und zu Weihnachten kommt mein unheimliches Kartenspiel «Kontakt» heraus. Aber all das ist im Moment der Arbeit für das Schweizer Fernsehen untergeordnet.

dominicdeville.ch

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SHORT FEED

Kulturgut

Traditionshandwerk meets zeitgemässes Design: Bei Dominique Rosenmund und Tina Tomovic von Matrouvaille gibt es moderne Alltagsgegenstände zu erstehen, die gleichzeitig nostalgisch anmuten. Die Gründerinnen des Luzerner Onlineshops, eine Fotografin und eine Designerin, lassen sich für ihre Kreationen von traditionellem Handwerk inspirieren und schaffen daraus Objekte, die eine Hommage an Schweizer Traditionen sind: Anhänger mit heimischen Tieren, kleine Lederaccessoires, Zündholzschachteln mit feinen Zeichnungen oder Flaschenöffner mit Trachtenmuster finden sich im Sortiment. Es sind aber auch Holzspardosen, die traditionelle Fenster aus den Bergen zieren, oder lustige Rubbelkarten, die beim Beschenkten für einen Überraschungseffekt sorgen, im Angebot. Bei Matrouvaille ist alles Swiss made, man spürt die Leidenschaft der Macherinnen für schöne Dinge und natürlich nicht zuletzt für die Schweiz und ihr Handwerk. matrouvaille.ch

Abgebrannt Gruselalarm mit dämonischer Überraschung: Die leicht makabren Pyro-Pets der isländischen Designerin Thorunn Arnadottir und des Produktentwicklers Dan Koval sind das perfekte Gadget für alle, die mal Pause vom weihnachtlichen Bling-Bling brauchen oder ganz einfach innovative Designobjekte mögen. Als eine hübsche Weihnachtsmann-Kerze beim Abbrennen immer mal wieder eine dämonische Fratze zeigte und nur als faszinierender Wachshaufen zurückblieb, kam der Designerin die Idee für ihre Wachs- tierchen. Erst mal angezündet zeigen diese nämlich nach und nach ein metallisches Skelett – fieses Grinsen inklusive. pyropetcandles.co.uk

Knalleffekt Künstlerin Nica Giuliani und Designerin Corina Zuberbühler lassen mit ihren handbefüllten Kawoom-Tischbomben aus Schweizer Produktion Kindheitserinne­­­r­­­ ungen wieder aufleben. Egal, ob «Mon­ ster­pong», «Tiertumult» oder «Kultkabi­ nett», die Begeisterung von Gross und Klein ist Ihnen sicher, wenn eine dieser Tischbomben hübsche – und sogar rezyklierbare – Überraschungen durch die Luft regnen lässt. Ausserdem dürfte Ihnen ein fulminanter Start ins neue Jahr somit wohl sicher sein! kawoom.ch

Le Sirupier

Er nennt sich selbst Sirup-Alchemist und kennt seine Fräuleins bis ins kleinste Detail – der gelernte Koch Chris Eckert vereint in seinen süssen Limonadensirup-Kreationen seine Liebe zu Kulinarik, Design und Nostalgischem. In der kleinen Luzerner Manufaktur Zuckerpeitsche kreiert er einzigartigen Sirup, der mit hochwertigen Inhaltsstoffen und der wohl tollsten Verpackung überhaupt auftrumpft – Zuckerwasser wird salonfähig! Nun müssen Sie sich nur noch für eines (oder auch mehrere) der hübschen Fräuleins entscheiden. zuckerpeitsche.ch

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Ihre Divina Bettwäsche fertigen und konfektionieren wir in unserer Manufaktur in Rheineck SG. Somit können wir auch individuelle Wünsche erfüllen und Sondergrössen realisieren. Natürlich in einmaliger Schweizer Qualität. Fragen Sie im gehobenen Schweizer Fachhandel nach Divina.

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SELECTION Neues aus der Welt der schönen Dinge. Aufgespürt, gesammelt, ausgewählt.

PRÄMIERTE ALTERNATIVE Was tun, wenn man den Sneakers der Jugend entwachsen ist? Genau, man gründet sein eigenes Label und kreiert haargenau die Schuhe, die man tragen möchte. So entsteht in einer Schweizer Manufaktur das, was die beiden talentierten schweizerisch-deutschen Designer von Velt in Berlin entwerfen. Die innovative Debütkollektion wurde sogar mit dem Schweizer Designpreis geehrt. velt.ch

VOYAGE VOYAGE

WELTENBUMMLER

Reisen und Louis Vuitton gehören zusammen wie Tim und sein Struppi. Unter dem Titel «Fashion Eye» erscheint nun eine neue Reihe von Reisebüchern, die fünf Städte durch die Augen von fünf bekannten Modefotografen zeigt. Unser Favorit: das Paris der 60er mit Aufnahmen von Jeanloup Sieff. louisvuitton.com

München, Seoul, Luzern – egal wo Sie zu Hause sind oder wo Sie hingehen, eines ist sicher: Ihre Habseligkeiten sollen stilvoll mitreisen. Genau deshalb und weil alle irgendwie immer irgendwo unterwegs sind, hat die Münchner Traditionsmarke MCM die neue «Nomad»-Kollektion lanciert, die auf die Bedürfnisse der Globetrotter des 21. Jahrhunderts eingeht. Will heissen: Die Modelle sind durchdacht, leicht, unisex und aus widerstandsfähigem Leder. Ihr zeitloser Chic sorgt dafür, dass Sie in Korea genauso wie in der Schweiz, heute, morgen und auch übermorgen, stylish durchs Leben kommen. mcmworldwide.com

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NACHWUCHS Die Jungs von Viu sind mit ihren Brillen seit 2012 auf der Überholspur unterwegs. Der neueste Coup sind zwei Modelle aus Titan, handgemacht in Japan. Ausser dem Material und dem Produktionsort bleibt aber alles wie gehabt: faire Preise, Schweizer Design und unverkennbarer Style. ch.shopviu.com

Bild: Tse Kao

SCHMUCK UND SMART Aktivitätstracker sind bis anhin nicht unbedingt für ihr schickes Aussehen bekannt. Dieses Modell der «Fossil Q»-Kollektion dürfte mit dem schicken Lederarmband vielleicht aber doch die oder den einen zum Umdenken bewegen. Kompatibel ist das intelligente Armband mit Android-Smartphones, genauso wie auch mit iPhones. fossil.com

Bild: Cedric Zellweger

FAIR(Y)TALES

MADE IN LUZERN

Die Holländerin Elsien Gringhuis gewann mit ihrem gleichnamigen Label schon unzählige Preise. Ihre fair und nachhaltig produzierte Mode kreiert die Designerin nach ihrem eigenen Rhythmus. So bleiben die minimalistisch anmutenden Stücke erhältlich, bis die hochwertigen Materialien aufgebraucht sind. Die neue Kollektion thematisiert in reduzierter Zweifarbigkeit die Dualität der heutigen Gesellschaft. elsiengringhuis.com

Velvet Novel prägt seit einigen Saisons namhaft die Luzerner Modelandschaft. Die Designerinnen Désirée Gabriel und Loredana Steiger haben vor ihrer Labelgründung im Ausland bei den Besten gelernt, bevor sie beschlossen, den Fokus bei ihrer eigenen Marke auf Jacken und Mäntel zu legen. Diese überzeugen mit klarer weiblicher Ästhetik und entstehen im Studio an der Steinenstrasse 3, wo gleich anprobiert und geshoppt werden kann. velvet-novel.com

Bild: Raphaela Pichler

COMMON GROUND

EINER FÜR IMMER

Strellson katapultiert seine Kreationen von Kreuzlingen direkt hinaus in die Welt des guten Stils; dahin, wo die Grenzen zwischen Casual- und Businesslooks verschwimmen. Die Teile der «New Age»Kollektion sind für Junge und weniger Junge, für Gross- und Kleinstädter – für Kerle eben. strellson.com

Stylistin Karin Anna Biedert und Schneiderin Beatrice Capdevila wollen mit ihrem kleinen, feinen Label La Première ein Statement gegen Fast-Fashion setzen. So kreieren die beiden seit 2011 Mäntel, die die Trägerinnen ein Leben lang begleiten sollen. Der Schnitt des wiederkehrenden bewährten Modells: ein taillierter Wickelmantel, der allen Frauen steht. Jedes Jahr gibt es neue Farben, die in vier Längen gewählt werden können. Verarbeitet werden die hochwertigen Materialien wie Loden, Seide und Wolle in einem kleinen Familienbetrieb in Bosnien. Entscheidungsfreudige vor, die Stückzahl ist limitiert. la-premiere.ch

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SELECTION Beauty

Lichtspiel Konturieren und modellieren Sie Ihr Gesicht mit dem neuen «Dior­blush Light & Contour» wie ein Profi. Mithilfe der beiden aufeinander abgestimmten Töne können Sie je nach Gesichtsform betonen oder kaschieren. dior.com

EX ZENTRISCH Die «Nutcracker Sweet»-Kollektion von MAC vereint einige der schönsten Dinge überhaupt – Magie, Schleckereien und Make-up. Unser Favorit: Die Lidschatten-Palette für schimmernde Partynächte. maccosmetics.ch

Duftes Debüt

Pariser Chic mit einer Prise Rock ’n’ Roll: Der erste Duft der Modemarke Zadig & Voltaire «This is her!» und das Pendant dazu «This is him!» punkten nicht nur mit schickem Flakon; die Kom­ position für sie duftet sinnlich nach rosa Pfeffer, Vanille und Sandelholz, während er mit schwarzem Pfeffer, Vanille und Weihrauch verführt. zadig-et-voltaire.com

Starkmacher ITALIENISCHER

Gleich zwei neue Produkte aus dem Hause Aesop sagen stumpfer und trockener Winterhaut den Kampf an: «Lucent Facial Concentrate», ein ausgleichendes Serum, und «Parsley Seed Anti-Oxidant Facial Cream», die Feuchtigkeits­pflege für drüber, helfen der Haut, nicht in den Winterschlaf zu fallen. aesop.com

LUXUS

Der neue Duft «Eau Sensuelle» von Bottega Veneta lädt zum Träumen ein. Das fruchtig-­ florale Bouquet der Chypre-Komposition erinnert an einen Sommertag. Und an die Lederaccessoires des italienischen Traditionshauses. bottegaveneta.com

Insidertipps von …

Iris Blättler, PR und Social Media Manager bei The Body Shop Seit ihrer Jugend – und ihrem ersten Duft «White Musk» – schlägt das Herz von Iris Blättler für The Body Shop. Kosmetik bedeutet für die Beautyfrau, sich selbst etwas Gutes zu tun und sich immer wieder kleine Wellbeing-Auszeiten aus dem Alltag zu gönnen. Seit 2012 ist sie für die PR von The Body Shop Schweiz zuständig.

thebodyshop.ch

Wie oft sollte man sich im Winter mit einer Gesichtsmaske verwöhnen? Ich empfehle einmal in der Woche. Bei Personen, die viel reisen oder wenig Schlaf bekommen, können Masken wahre Wunder bewirken! Was ist das Geheimnis der neuen SuperfoodGesichtsmasken? Wir kennen die entgiftende Wirkung von Char­coal, Grüntee oder Acai vor allem von Smoothies. Während uns diese von innen heraus strahlen lassen, unterstützen unsere neuen SuperfoodGesichtsmasken Sie dabei, von aussen so gesund zu strahlen, wie Sie sich fühlen. Die Masken sind alle vegetarisch, fast alle vegan. Wieso? Es gehört zur DNA von The Body Shop, dass wir in unseren Produkten keine tierischen Inhaltsstoffe verwenden. Das heisst, alle unsere Produkte sind vegetarisch. Immer mehr zudem vegan, sprich, sie kommen ohne Bienenwachs, Schellack, Honig oder Lanolin aus.

Für ihn

Welche Tipps können Sie für strapazierte Winter­haut verraten? Durch das Heizen wird die Haut zusätzlich aus­ getrocknet, weshalb sie intensivere Pflege als im Sommer braucht. Vergessen Sie zudem nicht, eine Tagespflege mit Lichtschutzfaktur aufzutragen, da auch in den kalten Monaten die Sonne scheint.

Die Bedürfnisse von Männerhaut sind anders – egal ob Intellektueller oder Bauarbeiter, Pflege muss sein. Genau da setzt die neue Linie mit dem klaren Namen von Marionnaud an: «Men» ist für Männer. Punkt. marionnaud.ch

BOOSTER

Da kommt Ihr Kollagen auf Touren: Sensai vereint in seiner luxuriösen «Wrinkle Repair Cream» Anti-Falten-Wirkung auf höchstem Niveau mit der Erfahrung aus jahrzehnte­­langer Forschung. sensai-cosmetics.com

Die neuen SuperfoodGesichtsmasken gibt es in diversen Ausführungen und für jeden Hauttyp.

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Inside Beauty

BEAUTY IS HER BUSINESS Angela Kaeser schminkt, stylt und frisiert seit über zehn Jahren Frauen, Männer, Models oder Promis für diverse Marken, Magazine und Werbeproduktionen. Dazwischen tourt die 41-Jährige mit Haargurus um die Welt, pinselt im Backstagebereich von Fashion Weeks herum, reist an exklusive Shootinglocations oder gibt ihre Erfahrungen als Dozentin weiter. Im Interview erzählt die kreative Make-up- und Hair-Artistin, warum sie den Sprung nach New York gewagt hat und, warum der Job nicht immer so glamourös ist, wie viele denken. Ausserdem plaudert sie aus ihrem SchminkNähkästchen und verrät, auf welche BeautyTrends Sie besser verzichten und wer ihr am Set schon alles begegnet ist. Interview: Christina Noli Fotos: Anna Sharova (Porträt) und Janette Gloor

PLACES Du arbeitest schon seit über zehn Jahren als Make-up- und Hair-Artistin. Was war dein letzter beruflicher Höhepunkt? Angela Kaeser Die MTV Music Awards im August waren eine un­ vergessliche Erfahrung! Wenn man in der kleinen Schweiz mit MTV aufwächst und dann plötzlich selbst an so einem Riesenevent arbeitet, während Beyoncé, Jay Z oder Nicky Minaj an einem vorbei­ spazieren, ist das schon sehr beeindruckend. Genau wie die Grösse ­d ieser Veran­ staltung: Ganze Strassen­ blocks rund um den Ma­d ison Square Garden waren abgesperrt, weil sich da Bühnen­ equip­ ment, Scheinwerfer und so weiter stapelten. Und im Backstagebereich ar­ beiteten Tausende von Leuten – unglaublich!

Im Goldrausch – die Arbeit als Make-up- und Hair-Artistin mit Pinsel, Farben und Tuben braucht viel Fingerspitzengefühl.

Was ist für ein gelungenes und professionelles Make-up das Wichtigste? Das Hautbild. Man schafft sozusagen eine schöne Lein­ wand, bevor man zu malen beginnt. Da gehört eine gute Pflege sowie die passende Grundierung für den entsprechenden Hauttyp dazu. Welche Beauty-Helferlein hast du immer dabei? Eine gute Feuchtigkeitspflege! Ich liebe den Kiehl’s «Ultra Facial Moisturizer». Oder die Foundations von Face Atelier, speziell der aktuellen Linie «Ultra Skin». Ein weiteres Must-have ist die «Eight Hour Cream»-Lippenpflege von Eliza­ beth Arden. Und die neuen Lippenstifte der Airbrush-Marke Temptu; die sind matt und deckend und trocknen nicht aus – sehr toll!

Ist deine Arbeit so glamourös, wie viele sich das vorstellen? Nein, eigentlich nicht. Ich arbeite ja im Hinter­ Welchen aktuellen Beauty-Trend grund, und der ist oft nicht sollte man ausprobieren? sehr glamourös. Meist Dunkle Lippen in einem schönen Bor­ International gefragt: Beauty-Profi Angela Kaeser. schminke und frisiere ich deaux. Das steht fast allen Frauen, die irgendwo im Gang oder Farbe muss aber unbedingt auf den in einem kleinen Raum. Zudem sind die Arbeitstage Hautton abgestimmt werden. Einzig mit sehr schmalen lang und die Verpflegung meist schlecht. Als Make-upLippen sollte man bei dunklen Farben vorsichtig sein. und Hair-Artistin darf man sich nicht zu schade sein, hart zu arbeiten. Selbstständig zu sein, bedeutet nämlich Gibt es in deinen Augen auch Trends, die man «selbst» und «ständig». Es braucht viel Durchhaltewil­ nicht nachmachen sollte? len, eine Überholspur oder einen Lift gibt es nicht, man Kim Kardashian. (lacht) Nein, aber im Ernst, diese muss schlicht und einfach wie alle anderen die Treppe Konturing-Trends, die im Moment Instagram überflu­ nehmen. Trotzdem liebe ich meine Arbeit sehr! Ich darf ten sind so unnatürlich! Die Frauen sehen alle wie Püpp­ viele spannende Leute treffen und immer wieder tolle chen aus. Genauso wie das übertriebene Nachzeichnen Orte kennenlernen! der Brauen, stammt diese Technik doch ursprünglich aus

dem Dragqueen-Make-up und war dafür gedacht, einen Mann in eine Frau zu transformieren. Mir geht es viel mehr um natürliche Schönheit; darum, diese mit mög­ lichst wenig zu unterstützen und zu betonen. Wieso bist du nach New York gezogen? Ich bin immer wieder nach New York gereist und habe dort Kontakte geknüpft. Als ich realisiert habe, dass ich in der Schweiz irgendwann limitiert sein werde, habe ich vor einigen Jahren diesen Schritt gewagt. Aber ich kom­ me nach wie vor viel in die Schweiz, privat und beruflich. Mit welchen Promis hast du schon gearbeitet? Die bekanntesten sind wohl Tina Turner, Miranda Kerr oder auch 50 Cent. Gibt es zu einer dieser Persönlichkeiten eine lustige Anekdote zu erzählen? Das Beste war wohl, als mich ein Fernsehsender ohne genauere Informationen beauftragte, zwei Damen zu schminken. Diese beiden redeten unaufhörlich von einer Tina, die bald kommen sollte. Als wir dann ins Fern­ sehstudio hinuntergegangen sind, habe ich mir nichts gedacht und wie gewöhnlich nur meine Set-Tasche mit­ genommen. Als dann aber plötzlich Tina Turner herein­ stöckelte, bin ich fast umgekippt! Zum Glück befand sich dabei in meiner Handtasche meine eigene Foundation, die auch für Tinas Hautton passte, denn ich hatte in der Set-Tasche kein Make-up für Dunkelhäutige dabei. Wen möchtest du gerne mal aufhübschen? Christy Turlington und ihre Lippen. Aber ich würde auch zu Beyoncé nicht Nein sagen. angelakaeser.com

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Winterspecial

I’VE GOT MY

LOVE WARM TO KEEP ME

Vorhang auf für die frostige Saison: Wintermärchen, Pistenabenteuer, Kaminfeuerromantik oder rauschendes Fest – die kalten Tage und der Jahreswechsel wollen stilvoll begangen werden. Immer mit dabei: passende Accessoires für die Piste, das Chalet, die Familienfeier oder die Sylvesterparty.

Fotografie: Sandra Kennel @ Tina Aich Fotografen / sandrakennel.com Produktion: Christina Noli

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Ohrringe von Thomas Sabo. Eau de Toilette «No 5 L’Eau» von Chanel. Uhr «Calvin Klein Minimal» von Calvin Klein Watches + Jewelry. Pflegende Foundation «Dream Skin Perfect Skin Cushion» von Dior.

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Places No. 8 Sonnenbrille «Madeleine » von Mykita/Damir Doma. Kopfhörer «HD 4.30» von Sennheiser.

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Moonboots von Inuikii bei Grieder G.Point. Uhr «Pure» von Hanowa. Portabler Speaker «Acton» von Marshall bei Globus.

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Clutch Lulu Guinness bei Globus.

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Eau de Parfum Caresse «Trésor La Nuit» von Lancôme. Lippenstift Rouge Allure «247 Ultraberry» von Chanel. Armspangen «Happy Hearts» von Chopard. Handtasche Salar bei Grieder G.Point.

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Pullover A.P.C. von Kitchener. Jupe Red Valentino von Grieder. Uhr Michael Kors. Ringe Qudo. Tasche Mollerus.

Ohrringe «L’Heure du Diamant» von Chopard. Eau de Parfum «Divine Decadence» von Marc Jacobs. Flutes von Globus. Herrenschuhe von Boss. Glitzer-Stiefeletten von Kate Spade bei Grieder G.Point.

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Kleine Handtasche von Furla.

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THE GUIDE DIE HANDLUNG

Die Handlung führt Labels aus der ganzen Welt; und viele aus der Schweiz. Marken und Stil sind bunt gemischt, Trends sind sekundär, wichtig sind der Inhaberin Eva Herren eine faire Produktionweise und die Lang­lebigkeit ihrer mannigfaltigen Trouvaillen. Das kleine, feine Universum am Bundesplatz bietet Mode in Kleinserien, Taschen und Portemonnaies von Manufakturen aus Japan, sorgfältig geschaffenen Schmuck aus Skandinavien, Bücher von Kunstschaffenden, Parfüme oder Necessaires und Etuis von jungen Designern aus der Schweiz. die-handlung.ch

BOUTIQUE MAI

Alltagstauglich, aber nicht alltäglich ist die Mode der Boutique Mai. Melanie Kunz kleidet mit regionalen Marken wie Manusha, Velvet Novel, Foulalà oder Knit Kit und internationalen Namen wie Filippa K Männer und Frauen ein, die Wert auf Slow Fashion legen. Als kleines Goodie gibt es zudem die Eigenkreationen der Besitzerin zu erstehen. boutique-mai.ch

DAS EICHHOF

KATEGORIEN Gastronomie. Die besten Restaurants, Bars und Cafés der Stadt.

Shopping. Vom stylischen Möbel­laden bis zum trendigen Fashionshop.

Kultur. Museen, Konzerte, Events.

Clubs. Die besten Orte zum Tanzen. Erholung. Lauschige Parks und dampfende Wellnessoasen.

Places’ pick. Die Lieblinge der Redaktion.

Im Wirtshaus zum Eichhof, direkt neben der gleichnamigen Brauerei, kann man – abgesehen vom Bier – ein Stück Luzerner Geschichte geniessen. Das neue Konzept der Küche lautet seit 2015 «Seit Steinzeit», Neudeutsch auch Paleoernährung, weshalb auf dem Menü viel Fleisch und Fisch stehen. Weitgehend verzichtet wird aber auf vorverarbeitetes Getreide, Milchprodukte und weissen Zucker. Gekocht wird mit urtümlichen und naturbelassenen Zutaten, die Speisen sind aber modern und definitiv nicht aus der Steinzeit. Das Highlight im Sommer: der wunderschöne Garten. wirtshaus-eichhof.ch

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RAMONA ZIMMERMANN

PASTARAZZI

Das junge Team von Ramona Zimmermann überzeugt nicht nur im professionellen Umgang mit Haaren; schliesslich weiss die Gründerin als Hair- und Make-up-Artistin genau, dass ein passend geschminktes Gesicht den perfekten Haarschnitt kompletiert. Egal, ob rockiger Kurzhaarschnitt, glamouröse Wellen, Hochsteckfrisur für den grossen Tag oder natürliche Extensions – im hübschen Salon an der Habsburgerstrasse 32 werden (fast) alle Schönheitswünsche von Frauen, Männern und Kindern wahr. Wer zwischendurch mal etwas Inspiration sucht, auch der Blog kann sich dank der richtigen Prise Trendaffinität und eigenem Stil sehen lassen! ramonaz.ch

Seit April verwöhnen die «Teigaffen» vom Pastarazzi Luzern mit selbst gemachten Ravioli, Ciabattas, Gnocchi oder eben allerlei Leckerem aus Pastateig – vegane und glutenfreie Alternativen auch für zu Hause inklusive. Als Belohnung erhielt das Team den Zentralschweizer Neuunternehmer-Preis. Bravo und buon Appetito! pastarazzi.ch

ZUR WERKSTATT

In der kürzlich eröffneten Werkstatt wird es bestimmt nie langweilig. Das einzigartige Konzeptrestaurant bietet diverse Genussideen, die nicht nur in der Region ihresgleichen suchen. So wird der Salat aus der Schüssel selbst geschöpft, der Hauptgang abends in der Pfanne auf dem Tisch präsentiert, während man diesen am Mittag gleich in der Küche holt. Neben Sonderwünsche anbringen darf auch gleich nachgeschöpft werden – fast wie zu Hause. Der hintere Teil des Lokals bietet zudem Raum für Genussworkshops wie «Braut-Schau», «Team-Werk» oder «Herren-Runde». Das Werkstatt-Team um Simone Müller-Staubli, Thomas Nussbaumer und Sebastian Hohl zeigt, hilft und kreiert mit seinen Gästen Cocktails, Apéros oder gleich ganze Menüs. Fazit: Gelungene Idee in tollem Ambiente! zurwerkstatt.ch

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THE GUIDE QUAI 4

GLORE

Quai 4, das ist ein Restaurant und drei Quartierläden mit frischen und regionalen Produkten. Ausserdem ist es Arbeits-Integrationsprojekt für Menschen mit einer psychischen Behinderung. Nicht unbedingt Trendlokal Nummer eins, rangführend aber definitiv im Bezug auf ein liebevolles Miteinander in der Gesellschaft! quai4.ch

CHEZ CASSIS

Glore steht für «globally responsible» und hat sich als grösster Conceptstore der Schweiz für ökologisch und fair produzierte Mode komplett dem Nachhaltigkeitsgedanken verschrieben. Will aber nicht heissen, dass Mode- und Trendbewusste hier nicht fündig werden. Im Gegenteil, mit Marken wie Veja, Elsien Gringhuis, Royal Blush, Kings of Indigo, Nudie Jeans und vielen anderen sind tolle nationale wie internationale Namen vertreten. Rebekka Sommerhalder hat mit ihrem Laden am Löwengraben 12 eine wunderschöne Welt für alle geschaffen, denen es wichtig ist, woher ihr Outfit kommt, wer es unter welchen Bedingungen hergestellt hat und woraus das Material besteht. glore.ch

LE CREUSET

COCOON

Bild: Timmy Memeti

Im gemütlichen Laden-Café von Magalie Marini und ihrer Mutter trifft Paris auf orientalischen Charme. Ohne WLAN kann man mal wieder die Seele baumeln lassen, hausgemachte Mezze oder ein Stück Kuchen zu Tee, Kaffee oder heisser Schokolade geniessen und zwischendurch einer Lesung oder einem Konzert horchen. chezcassis.ch

Diesen Sommer wurde der erste Schweizer Shop der Kultmarke Le Creuset an der Kapellgasse 12 eröffnet. Das farbenfrohe Kochgeschirr aus Gusseisen ist ein Klassiker unter Küchengöttern und solchen, die es noch werden wollen. Der Laden bietet aber auch andere Materialien und sogar Pastelltöne, um sich am Herd richtig auszutoben. lecreuset.ch

Die Schönheitsoase für alle, die gerne wissen, was auf ihrer Haut landet: Im Cocoon Cosmetics wird geglättet, erfrischt, entspannt und natürlich verschönert. Inhaberin Cécile Pirkebner sorgt mit feinen Händen, Präzisionsarbeit und einem Lächeln auf den Lippen für Schönheit, die Sie von aussen nach innen strahlen lässt. cocoon-cosmetic.ch

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KAREL KORNER

HOTEL ANKER

Die schicke Bar, deren Innenleben mit hübscher Vintagenote punktet, feierte vor kurzem den ersten Geburtstag. Definitiv schon lange raus aus den Kinderschuhen sind die immer frisch zubereiteten Cocktails, die Barlady Judy Lauber grösstenteils selbst kreiert: Egal, ob Gurkenschurke, Hafenschlampe, Mango Unchained oder Dont Mezz with the Duke, im Karel Korner hat man in Sachen Hochprozentiges die Qual der Wahl. Aber natürlich stehen auch diverse Biersorten und vieles mehr auf der Karte der ehemaligen Kebabbude, die zurzeit das Nachtleben der Stadt aufmischt. karelkorner.ch

Der Fassade sieht man die umfängliche Renovation im Innern des geschichtsträchtigen Hotels und Restaurants Anker nur dezent an, schliesslich steht diese unter Denkmalschutz. Vom Esssaal im Erdgeschoss bis zu den rund 40 Zimmern war man stets versucht, die grossartige Architektur so weit wie möglich beizubehalten. So entstanden im ganzen Haus immer wieder kleine Besonderheiten, während Alt auf Neu trifft. Chic wird es in der Turmsuite des Boutique-Hotels: doppelstöckig mit privater Dachterrasse, traumhafter Aussicht und eigenem Whirlpool. Die Eröffnung ist für Dezember geplant. hotel-restaurant-anker.ch

HINICHT

Das Hinicht ist eine von Luzerns jüngsten gastronomischen Begegnungszonen: Eröffnet Ende August, soll das Hinicht die kleine hübsche Bar sein, an die man sich gerne nach den Ferien zurückerinnert. Egal, ob morgens zum hausgemachten Knuspermüesli, zum schnellen Pulled Pork Burger am Mittag oder zum Apéro am Abend – das Team von Inhaberin Sara Kathriner ist stets bemüht, seinen Gästen Momente der Entspannung in seiner Wohlfühloase mit stilvollem Ambiente zu bieten. hinicht.ch

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Blogs Luzern

LUZERN NETZ IM

Die Luzerner Blogosphere hat einiges zu bieten: Egal ob gutes Essen, Mode oder auch die Hotspots der Stadt im Fokus stehen – Places hat bei vier der digitalen Lokalmatadoren nachgefragt, was sie an «ihrer» Stadt mögen, wo man sie trifft und was ihnen das Bloggen im Social-Media-Zeitalter bedeutet.

I am Metal Heart

@iammetalheart.com, #iam_metalheart 1714 Likes, 8482 Abonnenten

Das Herz von Carina Danièle gehört, wie ihr Blogname unschwer erraten lässt, dem Heavy Metal. Die 26-jährige Luzernerin bloggt denn auch seit zwei Jahren über das, was sie ins Schwärmen bringt: Musik, Mode und Kosmetik. Von Beauty-Tutorials – schwarze Lippen schminken will gelernt sein – über Musik bis hin zu inspirierenden Outfits bringt das It-Girl frischen Wind ins Netz. Am Wochenende sorgt sie zudem an den Plattentellern des Bruch Brothers für rockige Partystimmung. PLACES Liest du auch andere Blogs? Carina Danièle Momentan finde ich kaum Zeit zum Lesen, ich schau mir unterwegs aber gerne Youtube-Videos der BeautyBloggerinnen Michelle Phan und Desi Perkins an. Hobby oder Job? Oder beides? Definitiv Hobby. Es entstehen zwar immer wieder interessante Kooperationen dank dem Blog, aber ich betreibe ihn nur nebenbei. Hauptberuflich arbeite ich bei einem grossen Konzertveranstalter in Zürich. Was bedeutet dir Social Media? Früher war mir Social Media sehr wichtig, heute nutze ich es vor allem, um mit Familie und Freunden zu kommunizieren. Als Blogger kommt man um die sozialen Netzwerke nicht herum, deshalb teile ich auch immer meine neusten Beiträge auf Facebook und Instagram.

Für tägliche inszenierte Bilder fehlt mir jedoch momentan einfach die Zeit. Wo trifft man dich? Am Wochenende meistens im Bruch Brothers, wo ich regelmässig auflege. Die Stimmung, die Musik und die Leute dort sind super! Was liebst du an Luzern? Was nicht? Die Kulisse des Vierwaldstättersees mit dem Bergpanorama ist einmalig und wirkt beinahe idyllisch. Die Stadt ist übersichtlich, und man kann fast überall zu Fuss hingehen, das mag ich. Ich verbinde sehr viel mit Luzern; ich bin hier aufgewachsen, habe meine Freunde und meine Familie hier. Das macht Luzern für mich zu einer der schönsten Städte. Hingegen fehlt die Vielfalt an Restaurants, und ich vermisse einen Zara-Store. (lacht) Wenn nicht in Luzern, wo würdest du wohnen? In Zürich, da ich dort arbeite und nichts gegen einen kürzeren Arbeitsweg hätte. Welches Buch liest du zurzeit? Ein «Lustiges Taschenbuch» von Walt Disney, das mir meine Chefin geschenkt hat. Mit wem würdest du gerne mal im Lift stecken bleiben, Fondue essen oder Kaffee trinken? Kaffee trinken mit Joan Jett. Ich finde ihre Lebensgeschichte sehr inspirierend und denke, dass ich viel von ihr lernen könnte.

Shareat @shareat.ch #shareat.ch

1296 Likes, 3356 Abonnenten

Dominik Inal hat mit seiner Freundin Sara Dos Reis den Food- und Lifestyleblog Shareat vor rund zwei Jahren gegründet. Auf die Idee kam der 24-jährige Sohn einer Köchin, als er Anfang zwanzig aus dem Hotel Mama auszog und merken musste, dass es gar nicht so einfach ist, saisonal, regional und abwechslungsreich zu kochen. Auf dem Blog probieren die beiden neue Rezepte aus und berichten über Foodthemen und Gastronomie. Dominik kocht, richtet an und schreibt, während Sara sich um Fotografie und Design kümmert. PLACES Liest du auch andere Blogs? Dominik Inal Als Blogger finde ich es wichtig, anderen, speziell Schweizer Bloggern, zu folgen. Die Szene in der Schweiz ist im internationalen Vergleich verhältnismässig klein. Sehr inspirierend finde ich die Blogs Kuisine, Nom Nom oder Comme Soie. Alles tolle Leute, die mit viel Leidenschaft dabei sind! Hobby oder Job? Oder beides? Ganz klar Hobby. Zwar verdiene ich bereits einige Franken damit, könnte jedoch (noch) nicht meinen Lebensunterhalt damit bestreiten. Aber wer weiss, was die Zukunft bringt… Was bedeutet dir Social Media? Social Media hilft mir, Inhalte zu streuen und an meine Zielgruppe zu gelangen. Seit den Algorithmus-Umstell­ ungen auf Facebook und Instagram wird es jedoch immer schwieriger, Beiträge ohne finanzielle Hilfe allen Followern zu zeigen. Das ist schade, da so jene Blogger mit Tausenden Abonnenten zusätzlich gepusht werden, während die kleinen Schreiberlinge leer ausgehen.

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Wo trifft man dich? Als leidenschaftlicher «Foodie» bin ich oft in Restaurants in Luzern anzutreffen. Ob im Grottino 1313, im Tibits oder in der Werkstatt – wo es leckeres Essen gibt, bin ich meistens nicht weit! Was liebst du an Luzern? Was nicht? Die Region rund um Luzern und den Vierwaldstättersee bietet eine unglaubliche Vielfalt. Ich kann morgens auf den Pilatus und am Nachmittag eine Schifffahrt auf dem See geniessen. Aber ich würde mir wünschen, dass sich die Stadt mehr traut. Gerade in kulinarischer Hinsicht geht man lieber auf Nummer sicher, statt neue Trends auszuprobieren. Ich bin mir sicher, Luzern wäre bereit dafür! Wenn nicht in Luzern, wo würdest du wohnen? In New York. Für mich ein motivierender und inspirierender Grossstadt-Dschungel mit unzähligen kulinarischen Perlen! Welches Buch liest du zurzeit? «Dein bestes Ich» von Christo Foerster; ein Inspirationsratgeber mit Tipps und Tricks für Achtsamkeit im Alltag. Mit wem würdest du gerne mal im Lift stecken bleiben, Fondue essen oder Kaffee trinken? Fondue essen mit dem Luzerner Sänger Kunz oder dem Koch Jamie Oliver. Falls ihr das lest, meldet euch gerne!

Lozärn läbt @lozaernlaebt #luzernlebt

802 Likes, 758 Abonnenten

Der Facebook-Blog von Karen Fleischmann steckt sozusagen noch in den Kinderschuhen, denn er entstand erst diesen Sommer ganz spontan während des Lucerne Festival. Die Geschichte ist einfach: Das Zürcher Model kam der Liebe wegen nach Luzern, wo sie feststellte, dass die Stadt für sie der schönste Fleck der Schweiz ist. So beschloss die 32-Jährige kurzerhand, ein Netzwerk fern von Kapellbrücke und Löwenmonument zu erschaffen und für Luzerner, genauso wie für Nichtansässige, die Perlen der Stadt aufzuspüren. PLACES Liest du auch andere Blogs? Karen Fleischmann Ich verfolge sie auf Instagram und Facebook. Für Blogs mit viel Text fehlt mir aber meist die Zeit. Natürlich habe ich einige Blogs abonniert, bei denen Luzern und die Region thematisiert wird, allerdings sind es meist Natur­ fotos, die da gepostet werden.

Mary Miso

@marymisomiso #marymisomiso

Hobby oder Job? Ganz klar beides! Aber hauptberuflich arbeite ich als Köchin im Gottlieb Duttweiler Institut. Was bedeutet dir Social Media? Social Media ist mir sehr wichtig. Aber ich finde auch, man sollte nicht sein Leben davon abhängig machen. 500 oder 10’000 Likes – das ist doch egal. Wo trifft man dich? Ich mag das Restaurant Drei Könige. Das Alpineum empfehle ich für einen Drink am Abend, das Reussbad für ein gepflegtes Tête-à-Tête und das Hinicht für einen guten Kaffee.

PLACES Liest du auch andere Blogs? Marianne Frener Ja, so entstehen manchmal Ideen. Viel lieber inspiriere ich mich aber auf Reisen und an Märkten. Ausserdem lasse ich mir, immer wenn jemand von meinen Freunden verreist, Foodmagazine mit nach Hause bringen.

Was bedeutet dir Social Media? Social Media ist mir sehr wichtig. Es vernetzt Menschen einfacher als nie zuvor! Ob als Einzelfirma oder Riesenunternehmen, vieles geht durch das Netz. In meinen Augen ist das auch der günstigste und einfachste Weg für Werbung, worauf in Zukunft wohl noch mehr Menschen und Firmen setzen werden. Printmagazine und Fernsehen gehören vielleicht bald der Vergangenheit an. Wo trifft man dich? Durch meinen Job bin ich viel unterwegs, aber wenn ich Zeit für einen Kaffee habe, gehe ich gerne ins Luz. Ich liebe es, am Wasser zu sein, deshalb ist dieses stylishe und gemütliche Café für mich genau das Richtige! Wie beschreibst du die Stadt einem NichtLuzerner? Luzern ist eine wunderschöne Stadt mit viel Natur, Archi­ tektur, coolen Cafés, netten versteckten Läden, Kunst und viel Potenzial! Was liebst du an Luzern? Ich liebe den Vierwaldstättersee, die Ruhe, die Alpen und das aufblühende Bruch-Quartier.

830 Likes, 348 Abonnenten

Marianne «Mary» Frener betreibt ihren Foodblog seit 2012, wo die 35-Jährige regelmässig ihre neuesten Rezeptkreationen verrät. Die Luzernerin liebt die Schnelligkeit des Internets, denn oft liegen bei ihr zwischen Idee und Veröffentlichung eines Rezeptes nur knapp 24 Stunden. Die gelernte Bäcker-Konditorin und Köchin veröffentlichte nach einigen Jahren Berufserfahrung in Grand Hotels und kleineren «Gault Millau»-Restaurants 2010 ihr erstes Kochbuch «Nagellack und Rösti». Es folgten 2011 «Fette Beute» und 2015 «Mary Miso – Die Bei­ lage zur Hauptspeise».

Hobby oder Job? «Lozärn läbt» wird zurzeit immer grösser, ich bin aber keine Super-Bloggerin, die ganze Seiten mit Text füllt. Ich weiss, dass solche Blogs sehr viel Zeit und Herzblut benötigen. Also Hobby.

Wenn nicht in Luzern, wo würdest du wohnen? In Zürich. Welches Buch liest du zurzeit? «Untenrum frei» von Margarete Stokowski. Mit wem würdest du gerne mal im Lift stecken bleiben, Fondue essen oder Kaffee trinken? Im Lift stecken bleiben mit dem 14. Dalai Lama.

Wie beschreibst du die Stadt einem NichtLuzerner? Luzern ist einfach wunderschön und interessant. Luzern ist ein grosses Dorf, alles braucht ein bisschen länger hier. Was liebst du an Luzern? Was nicht? Man kann die Füsse im See baden und auf die verschneiten Berge schauen – toll! Was mich stört, ist dasselbe, was ich an Luzern liebe: Es ist ein kleines Dorf. Experimente, sei es kulinarisch oder in anderen Bereichen, scheitern oft an mangelndem Interesse. Wenn nicht in Luzern, wo würdest du wohnen? In England, meiner zweiten Heimat. Während meiner Zeit in den Cotswolds habe ich Land, Leute und Küche lieben gelernt. Welches Buch liest du zurzeit? «Mister Aufziehvogel» von Haruki Murakami. Mit wem würdest du gerne mal im Lift stecken bleiben, Fondue essen oder Kaffee trinken? Fondue essen mit Emma Watson.

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Tommy Hilfiger

MR. PREPPY Vom kleinstädtischen Boutiquebesitzer zum international gefragten Designer und Freund der Supermodels: Tommy Hilfigers Leben liest sich wie der Klassiker des amerikanischen Traums. Was der heute 65-Jährige ausser dem Namen mit seiner vor längerer Zeit verkauften Firma noch zu tun hat? So einiges. Redaktion: Christina Noli

T Erfolgreich und zufrieden: Tommy Hilfiger

ommy Hilfiger ist ein talentierter Designer; vielmehr aber ist er ein geschickter Unter­ nehmer. In den letzten 30 Jahren kleidete die Marke vom Rapstar der 90er bis zum stilsicheren Geschäftsmann von heute un­ zählige Menschen rund um den Globus. Seine Mode stand zunächst für den AllAmerican-Preppy-Look: clean und schick, mit PoloShirts, karierten Hemden und Chinos. Später folg­ten grosse Logos und Schriftzüge. Im November erschien die Biografie des Designers, «American Dreamer», in der er Erfolge genauso wie Schattenseiten offen und ehrlich beleuchtet: seine ersten Triumphe in New York, die Kind­ heit mit einem gewalttätigen Vater oder seinen BeinaheKonkurs Anfang des Jahrtausends, um nur einige zu nennen. Mittlerweile mischt die Firma wieder ganz vorn mit, doch der Mode­macher weiss besser als viele andere, dass Erfolg keine Selbstverständlichkeit ist. Ist dies wohl der Grund, weshalb der Mittsechziger noch lange nicht ans Aufhören denkt? Zwar ist er seit einigen Jahren nicht mehr Eigentümer der Tommy Hilfiger Corporation, nach wie vor aber Chefdesigner, kreativer Stratege und natür­ lich Namensgeber und Gesicht der Marke. Mittlerweile vertreibt die Firma neben diversen Kleiderlinien auch Uhren, Parfüme, Sonnenbrillen oder Kinderkleider.

GROSSE TRÄUME Geboren 1951 in einer ärmlichen Familie in Elmira, New York, war Tommy Hilfiger von Mode und deren Verbindung zur Popkultur schon in jungen Jahren faszi­ niert. Während er den Traum, seinen Idolen Jimy Hen­ drix oder Mick Jagger musikalisch nachzueifern, bald begrub, fokussierte er sich auf deren Style. So begann er mit gerade mal 18 Jahren in Manhatten Jeans einzu­ kaufen und diese nach eigenem Gusto und der angesag­ ten Hippie-Mode zu verändern. Bald schon bot er die Kreationen in seiner Boutique People’s Choice an, die er mit zwei Freunden und 150 Dollar Startguthaben in seiner Heimatstadt eröffnete. Nach einigen sehr erfolg­ reichen Jahren folgte 1977 der Konkurs. Kein Grund al­ lerdings für den eifrigen Unternehmer, den Kopf in den Sand zu stecken: Kurzerhand zog er mit seiner ersten Frau nach New York, um in der Metropole sein Glück zu versuchen. 1984 gründete er mit Hilfe eines Inves­ tors die Firma, die bis heute seinen Namen trägt. Bereits nach wenigen Jahren war die Marke, mittlerweile zur börsenkotierten Tommy Hilfiger Corporation avanciert, so erfolgreich, dass diverse Geschäfte aus dem Boden gestampft wurden. Sein Stil, eine Mischung aus lässiger Sportswear, preppy College-Mode und neu interpre­ tierten Klassikern traf den Nerv der Zeit. Als sich aber

der Newcomer in einer seiner Kampagnen selbst in die Riege der erfolgreichsten amerikanischen Designer – darunter Calvin Klein und Ralph Lauren – einreihte, traf ihn die Missgunst seiner Mitstreiter. Sogar so sehr, dass ihm der Council of Fashion Designers of America 1994 den Award verweigerte. Ein Jahr später bekam er diesen aber dann doch noch. AUFSTIEG UND ZUSAMMENBRUCH Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Hip-Hop-Grössen und ihre Fans der Marke zum Erfolg verhelfen würden? Mitverantwortlich für den damaligen Hype war Rapper Snoop Dogg, als er 1994 bei einem Fernsehauftritt ein Rugby­shirt mit riesiger Tommy-Aufschrift trug. Dass aus­ gerechnet in diesen Jahren Rassismusgerüchte aufkamen, ist wohl Neidern zuzuschreiben. Während dieser Jahre waren die Baggypants und Oversizedshirts mit übergros­ sen Logos und Lettern aus der Mode nicht mehr weg­ zudenken, und die Verkaufszahlen explodierten. 1996 wurde das Portfolio mit einer Damenkollektion erweitert, 1998 folgte Hilfiger Denim. Da Trends aber leider meist so schnell verschwinden, wie sie gekommen sind, kam es, dass um die Jahrtausendwende kein Hahn mehr nach der Mode von Tommy Hilfiger krähte. Die coolen Kids waren schon beim übernächsten Trend, während Elite­ studenten andere Marken bevorzugten. Das Resultat: Die Verkäufe brachen ein, Boutiquen wurden geschlos­ sen. Einziges Trostpflaster in dieser Zeit war der euro­ päische Markt, der nach wie vor zulegte. So wurde der Hauptsitz nach Amsterdam verlegt, und Tommy Hil­ figer verkaufte 2006 sein Unternehmen an Apax. Diese wiederum verkaufte die Firma 2010 an den Mode­ konzern Philips-Van Heusen. Mittlerweile ist Tommy Hilfiger seit ungefähr zehn Jahren nicht mehr Besitzer seiner Firma, die Rolle des kreativen Beraters scheint ihm aber zu gefallen. Während sich andere mit dem Tages­ geschäft und den Finanzen herumschlagen müssen, ge­ niesst Hilfiger lieber Zeit mit seiner zweiten Frau Dree oder seinen fünf Kindern. 2012 bekam er den Geoffrey Beene Lifetime Achievement Award für sein Lebenswerk, doch Tommy Hilfiger wäre nicht er selbst, wenn er sich nun zurücklehnen würde. So hat der Designer für die aktuelle Winterkollektion das Model der Stunde, Gigi Hadid, für eine Kooperation an Bord geholt, lancierte kürzlich ein Parfüm mit Rafael Nadal und brachte mit Runway of Dreams eine Kollektion für behinderte Kinder auf den Markt. Man darf also gespannt sein, mit was uns der Tau­ sendsassa noch überraschen wird, denn eines ist klar, ans Aufhören denkt er bestimmt noch lange nicht. tommyhilfiger.com

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New York Fashion Week im September 2016, Tag 2 am Tommy-Pier: Während zuvor nur Models, Jounalisten und Modeleute Zugang zum Vergnügungspark hatten, durften sich danach alle Interessierten in den Rummel stürzen.

Die Stärke von Tommy Hilfigers Männermode: Casual meets Business. Oder mit anderen Worten: Mode für alle.

Gigi Hadid, Hilfigers neue Muse, präsentiert auf dem Laufsteg das Firmenlogo in Übergrösse.

Revival der 90er: Plakativer Schriftzug und sportliche Schnitte in der Frühlingskollektion 2017.

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AGENDA

EVENTS, AUSSTELLUNGEN, FESTIVALS, PARTYS DEZEMBER

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DESIGN SCHENKEN Bereits zum achten Mal öffnet die Messe für Designliebhaber und solche, die es noch werden wollen, ihre Tore. Während dreier Tage sorgen Franziska Bründler und ihr Team für Inspiration und natürlich für stilvolle Geschenke. /2.– 4.12.2016 designschenken.ch

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STRANDGUT Der Flohmarkt im Neubad lädt jeden 3. Sonntag im Monat Liebhaber zum Stö­bern, Gucken, Feilschen und natürlich Verkaufen ein. /18.12.2016 neubad.org HUTZENLAUB & STÄUBLI Mit ihrem neuen Programm «Sister App» beweisen Fritz Bisenz und Jasmin Clamor feinsten pointierten Humor! Im Fokus: der digitale Alltag, die Ressourcen und die Integration von Ausländern – spannend! /21., 22. 23.12.2016 hutzenlaubundstaeubli.ch

SCHWEIZERHOF WEIHNACHTSMARKT Echte Handwerkskunst und lokale Produkte stehen im Zentrum des Weihnachtmarktes im Luzerner Hotel. Musik, Glühwein und Leb­ kuchenhaus inklusive. /4.12. & 11.12.2016 schweizerhof-luzern.ch ZENTRALSCHWEIZER KUNSTSCHAFFEN Die schönsten kreativen Ergüsse von Künstlern aus der Region sind an drei Tagen im Kunstmuseum zu begutachten. /10.–12.12.2016 kunstmuseumluzern.ch

Bild: Eric Studer, «Figure III»

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IMPRESSUM LUCKY CHOPS Die wilden Jungs aus New York gehen mit ihrem funky BrassSound und viel Blasmusik gerade durch die Decke und gastieren Ende Januar im KKL. /31.1.2017 luckychops.com

CEO/PUBLISHER Thomas Walliser thomas.walliser@placesmag.ch HEAD OF MARKETING & SALES Sarah Preissel sarah.preissel@placesmag.ch CHEFREDAKTEURIN Christina Noli christina.noli@placesmag.ch ART DIRECTION/GRAFIK Lianel Spengler lianel.spengler@placesmag.ch MITARBEIT AN DIESER AUSGABE Simone Knittel, Sandra Kennel

FEBRUAR

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BEARDYMAN Der Beatbox-Virtuose und musikalische Imitator gibt sich im Februar in der Schüür die Ehre. /4.2.2017 beardyman.co.uk

MÄRZ

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VERLAG Boll Verlag AG Stationsstrasse 49 8902 Urdorf redaktion@placesmag.ch

STAND UP! Ausdauertraining für Ihre Lachmuskeln: Sieben Comedians aus allen Ecken des Landes bündeln ihre Kräfte und gehen zusammen auf die «Swiss Comedy Tour». Unter anderen mit dabei: Stefan Büsser, Bendrit Baira oder Michael Elsener. /17.1.2017 stand-up.ch

YONNI MEIER So frech und spritzig wie keine andere: Autorin und Kolumnistin Yonni Meier alias Pony M. schreibt nicht alltägliche All­ tagsg­­­­ eschichten; im November erschien ihr drittes Buch «1982», das sie nach der Lesung in der Schüür persönlich signiert. /4.3.2017 yonni.ch

KORREKTORAT Renata Casagrande, Rita Frommenwiler, Josefine Gamma KUNDENBERATUNG anzeigen@placesmag.ch Roy Mahiphan roy.mahiphan@placesmag.ch Marcel Gasche marcel.gasche@placesmag.ch Sybille Schär sybille.schaer@placesmag.ch ABONNEMENTE abo@wohnrevue.ch DRUCK Stämpfli AG Wölflistrasse 1 Postfach 8326 CH-3001 Bern Tel. +41 31 300 66 66 DISTRIBUTION Exklusiv an ausgewählten Orten oder auf Anfrage erhältlich. RECHTLICHES Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, ist nur mit Zustimmung der Redaktion und mit Quellenangabe gestattet. Namentlich oder mit Initialen gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion oder des Herausgebers wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder und Datenträger aller Art übernimmt der Verlag keine Haftung. FOLGEN SIE UNS AUF SOCIAL MEDIA

placesmag.ch @placesmagazin #placesmagazin

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Glatt. Geschmeidig. Einfach. Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihre Haare gleichzeitig bürsten und glätten! Entdecken Sie die revolutionäre Glättbürste CB7400 von REMINGTON®, sie vereint Haarbürste und Haarglätter in nur einem Produkt und reduziert dadurch die Stylingzeit. Sie ist für alle Haartypen geeignet und verfügt über drei Temperatureinstellungen sowie antistatische, keramikbeschichtete Borsten. Diese ermöglichen ein Glätten der Haare in nur einem Zug und sorgen für ein glattes und geschmeidiges Styling.

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