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Rund ums Grillen

Richtig grillen

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ist gar nicht so einfach

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Von vielen Balkonen oder Gärten steigt jetzt wieder Grillduft empor. Fleisch, Fisch oder Gemüse einkaufen, auf Grill legen, Bierchen trinken – fertig ist das Grillvergnügen. Na ja, ganz so einfach ist es nicht, denn es gilt auch einiges zu beachten.

Die Vorbereitungen Ein guter Grillabend basiert auf dem richtigen Einkauf von Qualitätsfl eisch beziehungsweise gutem Fisch und/oder Gemüse. Das Fleisch sollte etwas dicker geschnitten und hochwertig sein, damit es nicht wässert, der Fisch sollte fangfrisch sein. Daran sollte man nicht sparen. Dies gilt bei Vegetariern oder Veganern natürlich auch für Qualitäts-Gemüse, am besten Bio-Ware. Wer marinierte Grillprodukte bevorzugt, sollte dies selbst machen. Denn bei bereits marinierter Ware kann die Marinade auch mindere Qualität oder die fehlende Frische der Produkte “überdecken”. Zudem enthält Fertig-Marinade oft unerwünschte Farb- und Konservierungssto e sowie Geschmacksverstärker. Tipp bei Fleisch: Haben Sie keine Angst vor Fett, denn ein allzu mageres Stück Fleisch wird leicht trocken. Dies gilt ebenso für Fische, so dass beispielsweise eine Makrele besser für den Grill geeignet ist als eine Seezunge. Wichtig: Kassler, Kochschinken, Wiener Würstchen oder Bockwurst schmecken zwar lecker, sollten jedoch nicht gegrillt werden. Dabei könnten gesundheitsgefährdende Nitrosamine entstehen. Der Grill Vorheizen ist Pflicht: Legen Sie nichts auf den Grill, bevor dieser seine Betriebstemperatur erreicht hat. Als Faustregel gilt: Ein Gasgrill braucht ca. 10 Minuten, bis er auf Temperatur kommt, bei einem Holzkohlegrill sind es etwa 30-40 Minuten. Sobald die Kohlen vollständig von einer grauen Schicht überzogen sind, kann es losgehen. Vor dem Grillen sollte der Rost leicht eingeölt werden, damit das Fleisch sich hinterher besser löst. Am besten geht dies mit hitzestabilem Öl, wie zum Beispiel Rapsöl oder Sonnenblumenöl. Alternativ kann man auch mit einer Speckschwarte über den Grillrost reiben.

Achten sie auf die Sicherheit Dies gilt natürlich vor allem in Falle von Kinder-Beteiligung, die ja – abhängend vom Alter – sogar auf Augenhöhe mit dem Grill “leben”. Flüssigen Brandbeschleuniger sollte man generell nicht nutzen, speziell aber natürlich nicht, wenn Kinder in der Nähe sind. Deshalb, aber auch zur Sicherheit von Erwachsenen, die bei einem launigen Grillabend so manches Mal nicht mehr ganz so vorsichtig sind, gilt: Kein Spiritus, Benzin oder selbstgemachte Grillanzünder verwenden. Stattdessen sollte man feste und geprüfte Grillanzünder aus dem Fachhandel verwenden. Auch elektrische Grillanzünder eignen sich besser zum Anfachen der Glut. Einfacher Tipp: mit Kohle befüllte Eierkartons. Und zum Löschen des Grills muss man immer einen mit Sand gefüllten Kübel, einen Feuer-

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löscher oder eine Löschdecke in Griffnähe bereithalten, um im Fall der Fälle schnell löschen zu können.

Das richtige Werkzeug Es bedarf keiner Profiaustattung, aber einige Basis-Werkzeuge sollten vorhanden sein wie eine gute Grillzange oder ein Fischbräter. Wenden Sie Fleisch nie mit einer Gabel, denn die Einstich-Löcher bewirken, dass das Fleisch austrocknen und zäh werden kann.

Geduld und Vertrauen Deckelgrills, Stichwort Weber-Grills, gehören zu den beliebtesten Grill-Varianten. Aber Sie sollten der Versuchung widerstehen, alle paar Sekunden nachzuschauen, ob unterm Deckel alles stimmt. Das ist nämlich nur der Fall, solange die feinen Röstaromen unter der Haube bleiben. Also abwarten. Auch das vermeintlich fertige Steak sollte nicht sofort verzehrt werden, sondern muss ein paar Minuten ruhen, damit sich die Fleischsäfte im Fleisch gut verteilen. Damit die Temperatur beim Essen dennoch stimmt, wickelt man das Fleisch einfach für einige Minuten in Alufolie oder legt es unter eine Haube.

Wenden verboten Auch häufiges Wenden ist verpönt. Einmal sollte reichen, denn wer zu oft dreht, verhindert die Bildung einer schönen Kruste. Es kann auch passieren, dass die Hitze nicht bis zum Kern vordringt, zumindest lässt sich der optimale Garpunkt so viel schlechter abschätzen.

Bier ist tabu Natürlich nicht als Getränk, sondern als “Zutat”. Wer immer noch denkt, ein oder mehrere Schuss Bier bringen Geschmack ans Fleisch, der irrt. Ganz im Gegenteil: im Zusammenspiel mit der heißen Glut werden sogar krebserregende Sto e freigesetzt. Kohle nachfüllen Gute Holzkohle, zum Beispiel aus reiner Buche, hält lange eine gleichmäßige Hitze. Sollte es dennoch vorkommen, dass Sie neu Kohle „auflegen“ müssen, so machen Sie dies nicht während der Zubereitung. Fachen Sie den Grill neu an. Noch glühende Kohle mit kalter Kohle zu vermischen verhindert eine gleichmäßige Hitzeverteilung und damit ein gleichmäßiges Braten.

Grillmarinaden Es gibt soviele Grillmarinaden-Rezepte, wie es Grillfreunde gibt. Trotzdem hier einige Anregungen. Für alle Marinaden gilt: Am besten tags zuvor das Fleisch damit einreiben und in den Kühlschrank geben bis zum Grillen. Zutaten für 6 Portionen: Saft einer Zitrone, 4 Knoblauchzehen, 4 TL Honig, 4 TL Olivenöl, je 1 Prise Chilipulver, Salz, Pfe er, Paprika

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·Marinade 1

·Marinade 2

Zutaten für 8 Portionen: 2 gehackte Knoblauchzehen, 1 EL Senf, 4 EL trockener Rotwein, 6 EL Olivenöl, je 1 TL Rosmarin, Thymian, Oregano, 1 EL gehackte Petersilie, 2 EL Zitronensaft, 1 Prise Pfe er

·Marinade 3

Zutaten für 4 Portionen: 5 EL Olivenöl, 3 EL Sherry, 2 EL Sojasauce, 1 TL Senf, 3 gehackte Knoblauchzehen, 1 Prise Salz, 1 Prise Pfe er

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