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Insider Monika und Jürgen Um land

Cala Ratjada Insider:

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Orientierung und Heimatgefühl

Mit der Facebook-Gruppe „Cala Ratjada Insider“, gegründet von Monika und Jürgen Umland, fi ng vor sieben Jahren alles an. Mittlerweile tauschen sich auf der Plattform rund 27.000 Mitglieder aus, über Gastronomie, Dienstleistungen, Handel, Hotels, Unterkünfte und vieles mehr. Die Gruppe „Cala Ratjada Insider“ ist zudem Networking-Plattform mit sozialem Engagement und wird ergänzt durch das gleichnamige Magazin, das gerade zum neunten Mal erschienen ist.

EL AVISO: Bei Euch gibt es ständig neue Fotos, Filme und Updates aus Cala Ratjada und seiner Umgebung. Das sieht nach 24-Stunden-Tagen aus, wie scha t Ihr das? Jürgen Umland: Die 27.000 Mitglieder konnte niemand voraussagen, wir haben ja klein angefangen. Von Anfang an war unsere Freundin Marja Link dabei, die uns auch mit ihren Sprachkenntnissen sehr unterstützt, denn die Insider stammen über die Deutschen hinaus aus insgesamt 51 Nationen. Heute sind wir sehr froh, dass ein sechsköpfi ges Administratoren-Team uns hier super unterstützt. Schwerpunkt ist sowohl in Facebook als auch in unserem Magazin Orientierungshilfe zu geben für Cala Ratjada und Umgebung.

Monika Umland: Und die Gruppe wächst nach wie vor, bei den Residenten wie auch den Touristen, wobei wir von 100 Anmeldungen nur etwa 55 annehmen. Beispielsweise Rechts- oder Linksradikale wollen wir nicht.

EA: Man kann Euch nach 25 Jahren hier auf der Insel als Experten bezeichnen. Gibt es noch irgendwas, was Ihr den Gruppenmitgliedern nicht aus dem Stand beantworten könnt? JU: Das gibt es schon. Wir haben mit der Entscheidung für Cala Ratjada alles richtig gemacht. Der größte Fehler unseres Lebens war, dass wir uns die ersten 10 bis 12 Jahre fast ausschließlich mit Deutschen angefreundet haben, es war sprachlich einfacher. Unser Tipp für alle anderen ist: Sucht euch spanische Bekannte, damit ihr etwas von der Sprache lernt. Ansonsten haben wir uns damals nach Deutschland die Mallorca Zeitung kommen lassen und uns intensiv mit den Themen der Insel beschäftigt. Daher haben wir auch ein ziemlich breites Wissen über Mallorca Und auch durch unser Networking können wir die meisten Sachen beantworten, aber eben auch nicht alles.

EA: Wie kann man sich die Kommunikation bei 27.000 Mitgliedern vorstellen, selbst wenn immer nur ein Teil davon aktiv ist? MU: Im Prinzip sind wir eine große Familie, mit großem Zusammenhalt und mit Herz. Da wird auch schnell und unkompliziert geholfen. Mit unserem Mitglied Michael Moers haben wir beispielsweise gerade ein Wohltätigkeits-Dinner für die Ukraine und den Verkauf von Orangenmarmelade initiiert. Zur Flutkatastrophe vor drei Jahren ist viel Geld zusammengekommen, oder auch zu Corona, um den oft arbeitslos gewordenen Bewohnern hier zu helfen.

JU: In der Gruppe selbst funktioniert die Hilfe ebenso:

Kürzlich wurden wir abends angerufen, mit dem Hilferuf: mein Mann kann plötzlich nicht mehr sehen, und wir sind dann zusammen ins Krankenhaus gefahren. Oder ein Medikament wird gebraucht und jemand aus der Gruppe hat es und meldet sich. Ein kleiner Junge hatte vor einiger Zeit seinen Teddybären vergessen und wir haben den Teddy aus dem Hotel geholt und einen Flugpaten gesucht, der das Plüschtier nach Deutschland mitgenommen hat, und so weiter.

EA: Zu der Facebook-Gruppe erscheint regelmäßig das gedruckte Magazin „Cala Ratjada Insider“. Wie hat sich das entwickelt? JU: Wir haben zweimal jährlich sehr klein und mit geringem Umfang angefangen, ein über 200 Seiten starkes Magazin gibt es seit vier Jahren, das inhaltlich interessant ist für den Urlauber, aber auch für den Residenten. Dabei können wir durch den regionalen Schwerpunkt Cala Ratjada und Umgebung Themen sehr kon- zentriert angehen. Ein Beispiel: Alle Apotheken der Insel zu nennen, sprengt in jedem gedruckten Medium den Rahmen, aber die Region können wir abbilden.

MU: In Verbindung mit Facebook haben wir bei unseren Lesern sicherlich einen Anteil daran, dass sie wieder nach Cala Ratjada kommen. Aus vielen Gesprächen wissen wir, durch Fotos, Filme und Beiträge wächst über das Jahr hinweg die Sehnsucht nach Cala Ratjada. Erinnerungen werden wach und eine Art Heimatgefühl entsteht. Nicht selten ist durch die Insider-Gruppe der Bekanntenkreis hier größer als in Deutschland.

EA: Was hat es denn beim Insider-Tre en mit den legendären Mettbrötchen auf sich? MU: Es gab einen Stammtisch von Deutschen hier in Cala Ratjada, der irgendwann für uns und unsere Insider-Gruppe zu klein wurde. Wir haben dann unser eigenes Tre en organisiert. Und die Mettbrötchen, die es in dem Lokal ohnehin gab, waren zunächst eine nicht ganz ernst gemeinte Provokation, denn wer kommt schon nach Mallorca, um Mettbrötchen zu essen? Es kamen dann wechselnde Teilnehmer, die gerade hier im Urlaub waren und mehr über den Ort und die Insel erfahren wollten, und die Mettbrötchen blieben eine Konstante. Ich befürchte, davon kommen wir nicht mehr weg (lacht).

 Das Gespräch führte Frank Heinrich