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Zu Besuch im Art Deco Hotel Montana in

«Mein Karriereziel: Spass bei der Arbeit»

Im Art Deco Hotel Montana stehen die Mitarbeitenden im Fokus und werden mit besonderen Aktionen wertgeschätzt. Warum das so ist? Und wieso der Spass bei der Arbeit für Direktorin Miriam Böger zentral ist? Ein Besuch am Hügel über dem Seebecken von Luzern zeigt es.

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Text: Erich Büchler Bilder: Holger Jacob

Art Deco Hotel Montana

6002 Luzern hotel-montana.ch

Erhältlich in 5cl, 70cl und 150cl, 17% vol. Zutaten für 10 Stück: Für die Waffeln: 125 g Butter, weich 60 g Zucker 1 Pck. Vanillezucker 1 Prise Salz 3 Eier (Größe M) 125 ml Milch (3,5% Fett) 50 g Kakaopulver 200 g Weizenmehl (Type 405) SchokowaffelnBaileys 125 ml Baileys Chocolat Luxe Für die Sauce: 150 g Zucker 50 ml Wasser 35 g Butter 130 ml Baileys The Original Irish Cream Salz

Zubereitung: 1 Für den Waffelteig Butter, Zucker, Vanillezucker und Salz schaumig schlagen. Eier nach und nach hinzufügen und weiterhin schaumig schlagen. Kakaopulver und Mehl vermischen und abwechselnd mit Milch und Baileys in die Masse einrühren. Die Masse portionsweise in einem Waffeleisen backen und die Waffeln auf einem Gitter auskühlen lassen.

2 Für die Sauce in der Zwischenzeit Zucker und Wasser unter ständigem Rühren bei starker

Hitze zum Kochen bringen. Anschließend auf niedriger Stufe kochen lassen, bis die

Zuckermasse eine goldbraune Farbe hat. Topf vom Herd nehmen und Butter, Baileys und

Salz nach Belieben einrühren. Mit Vanilleeis servieren.

SSeit rund 110 Jahren steht das Art Deco Hotel Montana in Luzern auf der Anhöhe über dem Seebecken der Stadt. Mag sein, dass die Weitsicht über die Stadt im Hotel die besten Ideen verschmelzen liess, oder der Antrieb von Fritz Erni, anders zu sein, ausschlagge- Direktorin Miriam Böger und Marketingleiterin Sandra Widmer prägen zusambend war: Jedenfalls wurde dem Art Deco men mit zwölf weiteren Frauen und nur zwei Männern das «Montana»-Kader. Hotel Montana als erstem Vier-SterneHotel der Schweiz vom renommierten Hotelrating der «Sonntagszeitung» die richtigen Funktion ein», erklärt Miriam passt. Daher ist es eher Zufall, dass so vieAuszeichnung «Hotel des Jahres» verlie- Böger, die seit April 2020 als Direktorin le Frauen im Kader sind. Über das ganze hen. Grund für diese Auszeichnung war wirkt, und fährt fort: «Er plante weitsich- Hotel gesehen sind der Männer- und der neben der Top-Infrastruktur und dem tig und sah die Entwicklung einzelner Frauenanteil ausgeglichen», stellt Miriam hochstehenden Angebot mit Sicherheit Mitarbeitenden voraus.» Trotz dem ver- Böger klar. auch die Vielfalt der kompetenten Mitar- breiteten Vorurteil, dass Frauen aufgrund beitenden, die täglich für das Wohl der von Familienplänen die Karriereleiter Regenbogenfarben für die Gäste sorgen. nicht hochsteigen wollen oder können, Mitarbeitenden prägen vierzehn Frauen und nur zwei Die Hotelbranche ist so facettenreich und Mitarbeitende, das wertvolle Gut Männer das Montana-Kader. Zufall oder vielfältig wie keine andere. An einigen «Fritz Erni führte das Art Deco Hotel Mon- bewusst gesteuert? «Fritz Erni arbeitete Hotels wehen Fahnen mit den Wappen tana während 24 Jahren. Sein feines Ge- sehr gerne mit Frauen. Doch nicht die Frau vieler Länder dieser Welt, um die Gäste spür für Trends war bemerkenswert. Mit ist entscheidend, sondern der Umstand, willkommen zu heissen. Dass in den HoFeingefühl stellte er Mitarbeitende in der ob der Typ Mensch in diese Funktion tels auch Mitarbeitende aus aller Welt arbeiten, wird oft vergessen. Sie identifizieren sich mit den Gepflogenheiten des Betriebs und schenken dem Gast besondere Aufmerksamkeit. Zudem treffen sie auf Gäste aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlicher Weltanschauung sowie sexueller Orientierung. Beim Eingang des Art Deco Hotels Montana weht eine zusätzliche Fahne in den Farben des Regenbogens. Die Fahne symbolisiert die Gleichberechtigung der Gäste und die Wertschätzung der Mitarbeitenden. Diese zeigt sich in verschiedenen Formen wie Dienstaltersgeschenken, Mitarbeiterfesten, diversen Vergünstigungen, Kostenbeteiligungen usw. «An der letzten Weihnachtsfeier flossen bei vielen Mitarbeitenden die Tränen», erzählt Miriam Böger. «Das Jahr 2019 war für uns eines der stärksten und erfolgreichsten in der Geschichte des Hotels. Als ÜberraBeim Art-Deco-Inneneinrichtungsstil sind Edelhölzer besonders beliebt. schung erhielt unsere Belegschaft

Marketingleiterin Sandra Widmer machte Karriere im Hotel und beim Rudern.

einen einmaligen, vierzehnten Monatslohn. Mit solchen Gesten setzen wir immer wieder Zeichen der Wertschätzung. Das durchschnittliche Dienstalter beträgt vier Jahre. Im Kader sind fünf Mitarbeitende, die länger als zehn Jahre bei uns arbeiten. Das ist in der Gastronomiebranche eher ungewöhnlich.»

Schweizer Meisterin

Auf dem Rundgang durch das Hotel treffen wir an der Réception auf Sandra Widmer, die Leiterin Marketing & Sales und Mitglied der erweiterten Geschäftsleitung. Ihre aufgestellte Art strahlt Kompetenz aus. Sie arbeitet seit fünf Jahren im Art Deco Hotel Montana. Nebst ihrer Karriere im Hotel frönt Sandra Widmer ihren Hobbys: dem Wandern in den Schweizer Alpen und Rudern auf dem Vierwaldstättersee. Sie erzählt, dass sie drei bis vier Mal pro Woche trainiere und an einigen Ruderregatten teilnehme. Das gebe oft lange Tage, da sie früh am Morgen vor der Arbeit trainiere. Miriam Böger ergänzt später, dass Sandra Widmer bei den Seniorinnen im Achter (mit Steuermann) Schweizer Meisterin und in Budapest im Vierer (ohne) an einer internationalen Regatta (World Rowing Masters) als erstes Team durch das Ziel ruderte. «Wir sind stolz auf diese Leistungen und geben unseren Mitarbeitenden Freiraum, ihre Hobbys trotz der unregelmässigen Arbeitszeiten auszuüben», betont Miriam Böger.

Das Hotel auf dem Hügel

Sandra Widmer führt uns die halbrunde Treppe hoch, zeigt uns einige Hotelzimmer und lässt immer wieder kleine Anekdoten einfliessen. Zum Beispiel jene, warum das Hotel nicht am See gebaut wurde: «Der Bauherr Alfred Schrämli war der Schwiegersohn des damaligen ‹Palace›Besitzers. Dieser verweigerte ihm den Bau eines Hotels neben seinem Hotel direkt am See, da er seine Konkurrenz scheute. Dies ärgerte Schrämli dermassen, dass er nach einem Streit mit dem Schwiegervater mit den Worten ‹Du Siech, de boui haut uf dech ufe› konterte und sein Hotel direkt hinter dem Hotel Palace in den Hügel baute – mit prächtiger Aussicht auf den Vierwaldstättersee und die umliegenden Berge.» Sandra Widmers Ausführungen sind umfassend und kurzweilig. Sie fühlt sich sichtlich wohl in den Art-Deco-Räumlichkeiten.

Eine traurige Zeit

Zurück im Restaurant Scala. Annabelle Hess, Assistentin Chef de Service, und Kellner Fabian Rosiny decken die Tische für den Abendservice ein. Mit kurzen Hinweisen und Tipps erklärt Annabelle Hess, wie viel und was eingedeckt werden muss. «Ich brauche den Kontakt zu den Gästen und den Mitarbeitenden», bekennt die Frohnatur. «Während der Corona-Zeit war das Hotel acht Wochen geschlossen. Das war sehr traurig. In dieser Zeit freute ich mich immer auf Sonntag um fünf Minuten vor elf: Normalerweise treffen wir uns nach dem Frühstückservice, um mit einem alkoholfreien Apéro auf den bevorstehenden Brunch-Service anzustossen. Da werden Infos zwischen dem Küchen- und dem Service-Team ausgetauscht. Während der Corona-Zeit haben wir uns

Annabelle Hess liebt die Arbeit vor dem Gast.

Die prächtige Sicht durch die Hotelfenster auf das Seebecken von Luzern.

per ‹Zoom› online getroffen und mit einem feinen Prosecco oder einem Bier digital angestossen. Ich freue mich, wieder hier zu sein.» Annabelle Hess arbeitet seit drei Jahren im Art Deco Hotel Montana, ist 25 Jahre alt und verantwortlich für sämtliche Bankette. «Im Sommer durfte ich das Geburtstagsbankett unserer Direktorin, inklusive Serviceleitung, übernehmen. Das war ein toller Anlass, der mich besonders stolz gemacht hat», erzählt sie. Beim Weggehen scheint sie mit einem prüfenden Blick jedes Glas und Besteck zu scannen. Lachend ruft sie Kellner Fabian Rosiny zu: «Hesch guet ufdeckt, danke vöu mou.»

Spass an der Arbeit

Miriam Böger ist im Schwarzwald aufgewachsen. Nach der Matura im Jahr 1999 wusste sie nicht genau, welcher Herausforderung sie sich stellen möchte. «Ich will einen Job, der mir Spass macht», erklärte der damalige Teenager ihrer Mutter. Das kam bei dieser schlecht an. «Ihre Worte, das Leben sei kein Ponyhof und ich müsse mich durchbeissen und Karriere machen, hallen immer noch in meinen Ohren. Sie drückte mir eine Gastronomiefachzeitung mit diversen Stellenangeboten aus der Schweiz in die Hand. Ich bewarb mich im Romantik-Hotel Beau-Site

in Saas-Fee für die Réception. Dort infizierte ich mich mit dem Gastronomie-Virus. Dieser brach während meiner Ausbildung an der Schweizer Hotelfachschule in Luzern vollends aus und hält mich bis heute gefangen. Nach der Zeit als Assistentin im Bereich Seminar- und Bankettverkauf im Art Deco Hotel Montana wollte ich weg, um weitere Erfahrung zu sammeln», erzählt Miriam Böger. Das schaffte sie nur für kurze Zeit. Der Draht nach Luzern war immer da. Fritz Erni, der pensionierte Hoteldirektor, bot ihr die Stelle als Leiterin Finanzen und Human Resources an; da konnte sie nicht widerstehen. «Ich hatte sehr viel Glück und war oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Zudem unterstützten mich Männer wie Fritz Erni oder der Ex-Palace-Direktor Peter Durrer. Er gab mir den Mut, wieder im Art Deco Hotel Montana einzusteigen. Er sagte mir: ‹Nimm diese Herausforderung an, dann hast du ein Bein in der Türe – Fritz wird auch einmal pensioniert.› So nahm die Geschichte ihren Lauf. Nie hätte ich gedacht, dass Hoteldirektorin zu sein, so viel Spass macht.» ▪

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