Klimaschutzpläne

Page 45

VINSCHGER KULTUR und Besucher, die Studie des MCI (2009) bestätigte dem Festival, einen wirtschaftlichen Mehrwert für die Region in Höhe von 1.5 Millionen Euro pro Auflage zu generieren. In den Baustellen blickte man auf Architektur, die neu aufgelegten, bzw. wiederbelebten Märkte Golli und Georgi holten Qualitätshandwerker und Produzentinnen aus der Region, brachten autochthones Saatgut und hochstämmige Bäume auf den Markt, zogen Menschen aus den drei Ländern in die Gassen von Mals und sorgten für Schwung im lokalen Wirtschaftskreislauf. Das Symposium Kirche in der Grenzregion versammelte erstmalig im Kloster Marienberg 2005 die Bischöfe von Chur, Innsbruck, Bozen, gemeinsam mit den Oberen der Lutherischen Gemeinde Merans und der Protestantischen Kirche Graubündens. Das Symposium Ohne Kultur kein Käse (2007) ist heute noch sinnstiftend für etliche Aktivitäten des Vereins, ein weiteres brachte die Erkenntnis, dass vor allem der Gastgeber, also die Menschen der Region, eine zentrale Rolle spielt, wenn Kulturtourismus funktio-

nieren soll. Musikwerkstätten, wie con fuoco (2014), das 2017 eröffnete Archiv der Erinnerung sind nur einige Beispiele für das, was arcus raetiae in den letzten 25 Jahren erarbeitet hat. Kein Wunder, dass arcus raetiae für einen weiteren Besucher vor allem eines ist: „Meine größte Lebensschule.“

„Wer sich nur um die eigene Macht kümmert, verfault. Diese beiden Kräfte sollten sich wieder die Hand geben“. Ganz persönlich: Was hat’s gebracht?

Bewusstseinsbildung. Mit Begeisterung und Freude. Keines der Projekte sei als Selbstzweck entstanden, auch sei nicht immer klar gewesen, wie die Initiativen finanziert werden Das Herz des Vereins: sollten, berichtete der Kulturwirt. Koch und Küche Ohne Begeisterung wäre keines davon weit gekommen, schon Qualitäten von arcus raetiae sein. gar nicht über die Grenze. Vieles, Der Sitz des Vereines ist in der was verwirklicht wurde, hinter- Vergangenheit verortet, seine ließ deutliche Spuren. Bald schon Themen orientieren sich an der setzte sich die Erkenntnis durch, Gegenwart. Der Grenzverkehr dass Volksmusik unters Volk ge- bewegt auf kleinem Raum - und höre; es war die Geburtsstunde behält Zusammenhänge im Blick: der XONG-eigenen Wirtshaus- „In Südtirol gibt es stabilisierende musik-Reihe. „Ich darf behaupten, und mobilisierende Kräfte. Die dass wir damals auch die regio- mobilisierenden Kräfte sollten nale Küche in die Wirtshäuser als das anerkannt werden, was gebracht haben“, sagte Meßner. sie sind: ein wertvoller Zugewinn. Dem Zeitgeist voraus zu sein Das ist auch heute ein Riesenthemag eine der herausragenden ma für Südtirol“, betonte Meßner.

Auf die Frage, was arcus raetiae für sie sei, gab es weitere Antworten derer, die das Geburtstagskind feierten, darunter pensionierte Bürgermeister und Wirtinnen, junge Familienväter, Bauern, Weinbauexperten: „Eine wunderbare Vielfalt im Kleinen“, „Qualität statt Quantität“, aber auch „ein kultureller Mehrwert“, „eine große Inspirationsquelle“ und nicht zuletzt: „Für mich? Der Konrad!“. Dieser Konrad, der betonte, mehr zu danken und weniger zu schimpfen sei das Gebot unserer Zeit, nahm sich selbst beim Wort und dankte allen, die den Verein begleitet oder unterstützt haben, bevor die Musiker Stefano Valla und Daniele Scurati mit einem Geburtstagsständchen den musikalischen Nachmittag einleiteten. KATHARINA HOHENSTEIN

LAAS/SCHLANDERS - Kürzlich ist in den beiden Vinschger Gemeinden Laas und Schlanders der offizielle Startschuss für das erste Marmorsymposium Südtirol mit dem klingenden Namen „Vinschgau kristallin“ gefallen. Das geplante Symposium, eine für alle Interessierten zugängliche Veranstaltung rund um das Thema Marmor mit dreiwöchiger Marmor-Skulpturen-Werkstatt, findet vom 13. Juli bis zum 4. August 2024 in Laas und Schlanders statt. Die beiden Gemeinden organisieren gemeinsam mit den Eigenverwaltungen von Göflan und Laas, sowie den beiden Bruchbetreibern LASA Marmo GmbH und Göflaner Marmor GmbH unter der Trägerschaft des Tourismusvereins Schlanders-Laas ein neues, internationales Event rund um das „weiße Gold“. Dabei steht die Ausarbeitung von sechs Skulpturen aus Marmor innerhalb von

Foto: TOBEL

„Vinschgau kristallin“: 1. Marmorsymposium in Südtirol

Die „Große Runde“ der Organisatoren im Ratssaal der Gemeinde Schlanders nach der Präsentation der teilnehmenden Künstler durch die Jury: (v.l. vorne sitzend) Armin Raich, Karin Meister, Ernst-Ludwig Kolt, Karl Pfitscher, Mary Zischg, Irene Raffeiner, (hinten stehend, v.l.) Peter Pohl, Dietmar Spechtenhauser, Monika Wielander, Elfriede Kirmaier, Dieter Pinggera, Verena Tröger, Kurt Tappeiner, Erhard Alber, Josef Moser, Elmar Schwienbacher.

drei Wochen im Mittelpunkt. Gearbeitet wird im Zuge dieser ersten Ausgabe des Symposiums in Laas am Gelände neben dem Bahnhof. Für 2026 ist bereits eine weitere Edition in Planung, welche dann Bildhauer-Arbeiten in Schlanders vorsieht. Die sechs teilnehmenden Bildhauer und die zwei teilnehmenden „skaters“,

Begleitkünstler aus der Licht-, Video- und Tonkunst, wurden von der dreiköpfigen KuratorenJury Ernst-Ludwig Kolt, Mary Zischg und TOBEL vor wenigen Tagen ausgewählt. Es gingen Bewerbungen von 58 Künstlern aus 4 Kontinenten und über 20 Ländern ein. Mit dabei sein werden die Bildhauer Yang Liu (China),

Noemí Palacios (Spanien), Josef Pleier (Deutschland), Olena Dodatko (Ukraine), Alessandro Canu (Italien) und Fernando Pinto (Kolumbien) sowie die „skaters“ Martin Böttcher & Corinna Zuercher (Deutschland) und Johannes Kroeker (Deutschland). Flankiert werden die Bildhauerarbeiten von einem bunten Rahmenprogramm zahlreicher Mitorganisatoren wie Schlanders Marketing, Marmor Plus, der Fachschule für Steinbearbeitung Laas, der Vi.P, verschiedenen Vereinen und Verbänden, sowie privaten Initiatoren. Ein Höhepunkt des Marmorsymposiums wird sicherlich die Traditionsveranstaltung „Marmor & Marillen“ in Laas, welche als Finissage die drei „weißen Wochen“ gebührend abschließt. Weitere Informationen zum Symposium sind auf der Internetseite und den Social Media Auftritten zur RED Veranstaltung zu finden. DER VINSCHGER 02/24 45


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.