Doppelgleisige Abschnitte im Visier

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LESERBRIEFE

„FADENSCHEINIGE ARGUMENTE FÜR EINE MEHR ALS ­FRAGWÜRDIGE LÖSUNG“ Der Gemeinderat von Partschins hat am 30. Mai den Einwand der Bürgerinitiative Rabland gegen die Eintragung einer oberirdischen Umfahrung in den Gemeindebauleitplan abgelehnt. „Die Ablehnung kommt nicht überraschend, trotz­ dem sind wir enttäuscht, dass die Gemeinde die Gesamtuntertunnelung nicht einmal mehr in Betracht zieht und fadenscheinige Argumente für die oberirdische Variante findet“, heißt es seitens der Bürgerinitiative. Mit der Entschei­ dung für eine oberirdische Umfahrung, 100 Meter vom Dorfzentrum von Rabland entfernt, sei die Gemeinde Partschins drauf und dran, eine Jahrhundertchance zu verspielen. „Mit einer Gesamtuntertunnelung des Dorfes könnte man das Verkehrsproblem in Rabland ein- für allemal lösen, mit der oberirdischen Variante werden noch Generationen belastet“, so die Bürgerinitiative, die daher Einspruch gegen die Entscheidung der Gemeinde für die oberirdi­ sche Trasse erhoben hatte. Dieser wurde vom Gemeinderat abgelehnt. „Liest man die Argu­ mente, die die Gemeinde für die oberirdische Umfahrung vorbringt, erkennt man, dass es vor­ dergründig nur zwei sind: die Bewertungsmatrix und nebulöse Bedenken des Landes“, heißt es aus der Bürgerinitiative. So werde immer wie­ der angeführt, dass die Gesamtuntertunnelung „vom Land nicht unterstützt“ werde. „Da muss man sich fragen, ob der Gemeinderat die Auf­ gabe hat, die Interessen des Landes gegenüber den Bürgern zu vertreten oder doch eher jene ihrer Bürger gegenüber dem Land.“ Fast 1.000 Rablander haben sich mit ihren Unterschriften für eine Gesamtuntertunnelung ausgesprochen: „Sehr viel klarer kann der Auftrag der Bürger an ihre Gemeinde nicht sein“, so die Bürgerinitia­ tive. Gegen den Tunnelwunsch der Rablander wird von der Gemeinde vorgebracht, dieser sei technisch nicht machbar. „Renommierte Tunnelbauexperten sagen genau das Gegenteil: die Gesamtuntertunnelung ist machbar, eine Verlängerung des Tunnels der oberirdischen Trasse – wie von der Gemeinde in Aussicht ge­ stellt – wegen des hohen Grundwasserspiegels

aber nicht“, so die Vertreter der Bürgerinitiative. „Es bleibt also bei einem Tunnelportal, das ge­ rade einmal 70 Meter von einer Wohnsiedlung entfernt errichtet wird.“ Der Tunnel in diesem Bereich unterlaufe nahezu die Keller der direkt anliegenden Wohnhäuser. „Deren Eigentümer wurden bis dato weder durch die Gemeindever­ waltung, noch durch den beauftragten Techni­ ker ausreichend aufgeklärt.“ Bei der Bewertung der Varianten – übrigens kommt dabei nie die durch externe Experten und jene des Landes optimierte Tunnelvariante zum Zug, sondern immer eine vom Land vorgeschlagene Trasse mit einem verkürzten Tunnel – stützt sich die Gemeinde auf eine von einem regelmäßig für die Gemeinde tätigen Ingenieur ausgearbeitete Be­ wertungsmatrix. „Wer sich diese Matrix genauer ansieht, kommt aus dem Staunen nicht heraus“, heißt es von Seiten der Bürgerinitiative. So werde die Auswirkung der oberirdischen Trasse auf die Lärmentwicklung im Dorf als „neutral“ bewertet. „Neutral? Eine offene Schnellstraße in 100 Metern Entfernung zum Dorfzentrum?“, fragt sich die Bürgerinitiative. Ebenso „neutral“ wird der Eingriff ins Ortsbild bewertet. „Es wun­ dert uns, wie man zu einer solchen Einschätzung kommen kann, wenn man sich vor Augen hält, dass eine neue Straße unmittelbar neben dem Dorf quer durch den Kulturgrund schneidet, an manchen Stellen sogar wegen des Grundwassers auf einem erhöhten Damm – Tunnelportale und Betonwände inklusive.“ Und als „neutral“ hat der Ingenieur die oberirdische Trasse schließlich auch in Sachen Verbrauch von Siedlungsflächen bewertet. „Bei überschlägig 30.000 Quadratme­ tern Flächenverbrauch, also rund viereinhalb Fußballfeldern, ist das eine – sagen wir einmal – gewagte Einschätzung“, so die Bürger­initiative. Sie kündigt an, ihren Widerstand gegen eine oberirdische Trasse fortzusetzen. „Wir wissen die übergroße Mehrheit der Rablander auf un­ serer Seite und fühlen uns unseren Kindern und Kindeskindern verpflichtet. Das ist für uns das Argument, das zählt – und nicht die Tatsache, dass das Land eine Untertunnelung angeblich ,nicht will‘“, so die Bürgerinitiative. BÜRGERINITIATIVE RABLAND, 31.05.2017

Geehrt BOZEN/NATURNS - Am 25. Mai wurden im Merkantilgebäude in Bozen Wirtschaftsbe­ triebe und Handwerksunternehmer für ihre langjährige Tätigkeit geehrt. Unter den Aus­ gezeichneten befand sich auch der Naturnser Im Bild (v.l.): Regionalratspräsident Thomas Widmann, der geehrte Josef Rechenmacher, Friseurmeister Josef Rechenmacher. Er wurde Handelskammer-Präsident Michl Ebner und für seine 50-jährige Handwerkstätigkeit mit Generaldirektor Alfred Aberer. der Goldmedaille der Handelskammer und einem Diplom geehrt. Rechenmacher war 25 Jahre lang lvh-Ortsobmann von Naturns mannstellvertreter im Burggrafenamt und und Plaus sowie je 15 Jahre lvh-Bezirksob­ Generalrat des Verbandes in Bozen. RED

JubiläumsFEST 175 Jahre Musikkapelle Laas

am Samstag, 10. und Sonntag, 11. Juni 2017 auf dem Dorfplatz in Laas

Festprogramm Samstag, 10. Juni: 18.00 Uhr Festeröffnung durch die Looser Goaslschnöller und Einmarsch des Musikvereins Rauenberg e.V. 1912 zum Dorfplatz mit anschließendem Bieranstich. Preisverteilung des Malwettbewerbes der Grundschule Laas „Di Looser Musi“ begleitet von der Jugendkapelle Laas Bis 20.00 Uhr Konzert des Musikvereins Rauenberg e.V. 1912 Ab 20.00 Uhr Unterhaltung durch die Hopfenmusig Sonntag, 11. Juni: 09.15 Uhr Empfang der Verbandsfahne durch die Jubelkapelle 09.30 Uhr Festmesse in der Sportzone „St. Sisinius“ mit anschließendem Festakt 11.30 Uhr Einmarsch der Jubelkapelle mit den Gastkapellen und den teilnehmenden Vereinen zum Dorfplatz 12.00 Uhr Konzert der Musikkapelle Tschengls 14.00 Uhr Konzert der Musikkapelle Eyrs 16.00 Uhr Konzert der Musikkapelle „Peter Mayr“ Pfeffersberg 18.00 Uhr Unterhaltung durch die Saltenoberkrainer Nachmittags Kinderprogramm

DER VINSCHGER 21/17

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