Gewerbe | Seite 33
PfäffikerIN | Dezember 2013
GEWERBE Brigitte Flüelers Kleisterei ist umgezogen
Schöner, reichhaltiger – auch verwirrender einem Super-T-Shirt aus Dänemark angefangen, das vom ersten Tag an gelaufen sei. «Danach ging es darum, dieses Shirt zu kombinieren. Das Sortiment wuchs und wuchs. Meine Kundinnen schätzen es besonders, dass ich alle Grössen führe. Auch Mode über Grösse 48 ist hier erhältlich». Am Weihnachtsmarkt war im neuen Laden kein Durchkommen. Viele Besucherinnen und Besucher – man sieht hier viele Männer – äusserten sich, dass sie wiederkämen, wenn sie einmal mehr Zeit hätten. Andere liessen sich an der Bar im hinteren Teil des Ladens ein Getränk servieren. Für ihre Stammkundschaft tut Brigitte Flüeler eben – fast – alles. Fazit: Wer hier nichts findet, ist selber schuld …
Seit 30 Jahren fertigt Brigitte Flüeler aus Blumenbinderdraht, Papier und Kleister skurrile, naive Figürchen, die mit ihren einfachen Gesichtern an Kinderarbeiten erinnern. Sie vertreibt ihre Kleistereien via das Heimatwerk sowie in der Kleisterei und in einem weiteren kleinen Laden in Filisur mit grossem Erfolg. Mit den Jahren hat sie ihr Sortiment ständig erweitert. Unzählige Kunstgegenstände und Geschenkartikel, Kleider, Mützen, Schals, Regenstiefel machen ihren neuen Laden an der Kempttalstrasse 14 zur eigentlichen Fundgrube. hjk. Viele Leute wissen auch heute noch nicht viel mit dem Begriff Kleisterei anzufangen. Wir haben Brigitte Flüeler deshalb gebeten, doch einmal zu zeigen, was sie da wirklich macht. Auf dem Tisch
Brigitte Flüeler präsentiert die Kleidung, die sie verkauft, oft am eigenen Leib «Gestell» in Form des Umrisses eines Figürchens. «Das gibt eine Ziege», erklärt sie, greift nach den Papierschnipseln, taucht sie mit den Fingern in die weisse Kleistermasse, wickelt Stück für Stück um den Draht. Wie von Geisterhand entsteht der grobe Umriss einer ihrer berühmten Ziegen. Jetzt müsse das Gebilde erst mal trocknen, danach folge ein erster Anstrich
Eine Ziege entsteht steht eine Packung Kleister. Daneben liegt eine Spule Draht – Blumenbinderdraht genau – und einige Zeitungsschnipsel. Und dann zeigt die ehemalige Handarbeitslehrerin, wie dieses Kleistern funktioniert. Ein Stück Draht wird abgezwackt. Den Rest bekommt man ohne Zeitlupe kaum mit. Brigitte Flüelers Hände formen den dünnen Draht in atemberaubender Geschwindigkeit zu einem einfachen
Kleistern braucht wenig Rohmaterial, dafür umso mehr Kreativität
Im hinteren Teil des Ladens – ein Muss! – gibt es etwas zu trinken
mit Acrylfarbe, später weitere. Zwei finale Farbtupfer erwecken die Kleisterfigur schliesslich «zum Leben»: Sobald die Augen gesetzt sind, erhält das Wesen seinen Charakter, schaut freundlich, grimmig oder fragend aus. Figuren auf Wunsch Brigitte Flüeler produziert vielfach Engel, Tiere, auf Kundenwunsch auch spezielle Figürchen wie Golfer oder Tennisspieler. Oft sind die Figuren zu Gruppen zusammenmontiert. Von jeder geht eine eigene Faszination aus. Wenn sie für ihren Hauptabnehmer, das Heimatwerk, arbeitet, hat sie oft Bestellungen zwischen 100 und 200 Objekten à 3 bis 6 Figürchen abzuarbeiten. «Da sitze ich jeweils tagelang am Tisch und forme, klebe, male usw., nehme jedes Figürchen x-mal in die Hand», erklärt sie. Die einzelnen Sujets wandeln sich stetig. Kreativität ist eines der Markenzeichen von Brigitte Flüeler. Fasziniert von nordischen Lädelis In den nordischen Ländern Dänemark und Schweden gibt es zahlreiche kleine Läden, die ein ähnlich breites Spektrum von Wohnaccessoires aufweisen wie die Kleisterei. «Wir haben irgendwann damit angefangen, später wurde es immer mehr.» Die Kleisterei bietet auch in den neuen, wesentlich grösseren Räumlichkeiten ein Sammelsurium von Kleinigkeiten, Kleinoden oder überraschenden Ideen zum Wohnen oder schlicht nur zum Gernhaben. «Das Sortiment wandelt sich ständig. Oft bringt uns die Kundschaft auf neue Ideen. Wir lassen uns gerne inspirieren», sagt Brigitte Flüeler. Ein raffiniertes Kleidersortiment ergänzt das Angebot. Kleider? Sie habe einst mit
Zur Kleisterei, Kempttalstrasse 14, 8330 Pfäffikon, Öffnungszeiten: Mo–Fr: 9.00–18.30 Uhr durchgehend, Sa: 9–16 Uhr durchgehend
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