Ariel – Die Firma Ariel in Birmingham begann 1870 mit dem Bau von Fahrrädern. 1901 entstand ein erstes Motorrad mit einem belgischen Minerva-Motor. 1926 trat der Konstrukteur Val Page in die Firma ein, er brachte Ariel zu einem Höhepunkt. Zu seinen schönsten Konstruktionen gehörte die „Red-Hunter“-Reihe. Es waren sportliche Einzylindermaschinen mit roten Tanks, die das Motorraddesign ihrer Zeit stark beeinflussten. 1931 begann Ariel, die von Edward Turner entworfene „Square Four“ zu bauen. Sie hatte einen Vierzylindermotor mit je zwei nebeneinander angelegten Zylindern mit 500, später 600 und ab 1936 1000 ccm Hubraum. Die „SQ4“ wurde zu einem der bekanntesten englischen Motorräder, sie war solo 100 Meilen pro Stunde schnell, man fuhr sie aber meistens als Gespannmaschine. Ariel wurde 1959 an den BSA-Konzern verkauft und musste Zweitakter bauen. 1967 kam das Ende dieser stolzen Marke.
Ariel Square Four, 1932, GB, 599 ccm, 38 PS, 140 km/h, Motor: 4 ohv. Böhmerland – Sehr spezielle Motorräder sind die Böhmerland-Modelle des Industriellen Albin Liebisch aus Schönlinde, später in Schluckenau in Nordböhmen. Diese Maschinen hatten einen Gitterrohrrahmen mit sehr langem Radstand, zwei oder drei Sitzplätze, Räder aus Aluguss und zwei Reservetanks. Der Konstrukteur schrieb in der Werbung: „Tritt als Folgeerscheinung der schlechten Strassenverhältnisse auf den Markt. Die niedrig gestreckte Bauart verbürgt ungeahnte Elastizität auf löchrigen Strassen. Kein Zerschütteln oder Ermüden auf grosser Tour. Durch Zuverlässigkeit und angenehme Gangart erfreuen sie sich grosser Beliebtheit und verbreiten sich von selbst ohne besondere Reklame.“
Böhmerland, 1932, CZ, 600 ccm, 25 PS, 129 km/h, Motor: 1 ohv. Kuriosum aus der Tschechoslowakei: ein Motorrad mit drei Sitzen. 68