Aufgeschnappt: Stadtkultur-Neuigkeiten 26

175 kriminalisierte Homosexualität und stammte aus dem Deutschen Kaiserreich. Insbesondere im Nationalsozialismus forderte er Tausende Opfer. Erst 1994 wurde der Passus aus dem Gesetzbuch gestrichen. Dass in Darmstadt hierzu ein Ort der Erinnerung installiert wird, geht auf die politische Initiative der Wählervereinigung Uffbasse zurück, die 2016 die Schaffung eines entsprechenden Gedenkortes einforderte. darmstadt.de

Die neue Wandelkarte ist da. Für die vierte Auflage wurden 82 Adressen in Darmstadt zum Einkaufen, Reparieren, Teilen, Tauschen oder Mitmachen gesammelt. Das Projekt listet eine Auswahl an Lebensmittelhändlern mit fairen, regionalen und/oder Produkten in Bio-Qualität, Secondhand-Geschäfte, aber auch Cafés und Restaurants sowie Bücherschränke, Reparaturwerkstätten und mehr. „Der Stadtplan möchte Menschen ermutigen, neue Orte und Initiativen kennenzulernen“, so die Herausgeber zur nunmehr vierten Auflage. Inhaltlich verantwortlich zeichnen sich der Weltladen Darmstadt sowie die Initiativen Transition Town Darm stadt und Hochschulgruppe Nachhaltigkeit. Kostenfrei mitnehmen könnt Ihr die Wandelkarte unter anderem im Weltladen, im Darmstadt Shop am Luisenplatz, im Neuen Rathaus sowie an fast allen auf der Karte markierten Orten. Oder als PDF-Download: transition-darmstadt.de

Gibt 'ne gute und 'ne schlechte Nachricht vom Golden Leaves Festival. Die gute: Nächstes Jahr feiert das Open Air seine zehnte Ausgabe, und zwar am 02. und 03. September auf dem Gelände des Jagdschlosses Kranichstein. Tickets bekommt Ihr ab sofort im Vorverkauf! Die schlechte: Pandemie sowie der super kurzfristige Umzug der Veranstaltung auf den Messplatz – das Bespielen des Waldgeländes am Jagdschloss wurde diesen Sommer wegen massiver Trockenheit untersagt – haben das Projekt finanziell schwer gebeutelt. Und so stellen die Veranstalter bei Ihrer Ankündigung leider auch die weitere Zukunft infrage. „Also war's das ...?“ Die entschlossene Antwort: „Wir machen weiter. Ab sofort leben wir jede Festivalausgabe, als wäre es unsere letzte.“ Planungssicherheit und Unterstützung machen dabei nur Ticketverkäufe möglich. Wer also weiterhin frische Indie-Lieblinge und Newcomer-Perlen im Spätsommer live sehen will: Ran an die Karten! goldenleavesfestival.de

Am 26. Oktober wurden neue Stolpersteine in Darmstadt verlegt. Eingelassen in Gehwege erinnern die quadratischen Messingtafeln an den Holocaust und die Opfer des deutschen Faschismus. Seit 1992 setzt der Künstler Gunter Demnig die Gedenksteine bundes- und europaweit vor den Häusern ihrer einstigen Bewohner ein – versehen mit den Namen der im Nationalsozialismus Vertriebenen und Vernichteten. Finanziert wird das Projekt maßgeblich über Spenden und Patenschaften für Stolpersteine, die von der gemeinnützigen Stiftung „Stiftung – Spuren – Gunter Demnig“ gebündelt werden. Die 16 jüngst verlegten Gedenksteine findet Ihr im Pflaster am Hiroshima-Nagasaki-Platz hinterm Darmstadtium (für Karoline und Rika Billigheimer, Bertha Frank, Ludwig Grünfeld, Bertha Held, Malka und Leiser Hochbaum, Minna Jonas, Wilhelmine und Siegfried Mannheimer, Henriette Mayer und Adolf Strass), an Stiftstraße 7 (für Johanna Kleeblatt) sowie am Mathildenplatz 4 (für Gertrude Ranis). Weitere Infos online unter: darmstädter-geschichtswerkstatt.de und stolpersteine.eu

Ausgezeichnetes Programm gibt's im Programmkino Rex. Was für Cineasten längst keine Neuigkeit ist, wurde jetzt noch mal amtlich bestätigt. Die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien zeichnete das Darmstädter Lichtspielhaus erneut für „besonders wertvolles Kinoprogramm“ mit dem Kinoprogrammpreis des Bundes aus. Programmmacher Marcel Kurth und sein Team freuen sich: „Wir Kinomacher fühlen uns bestärkt im Festhalten an einem vielfältigen, besonderen und engagierten Filmprogramm.“ Gratulation! kinos-darmstadt.de

Krimi-Epos, Entführung und Wakanda

Unsere Kino-Tipps im November

AUSWAHL + TEXTE: DIRK HENNINGER | ABBILDUNG: SALZGEBER & CO. MEDIEN GMBH („SO DAMN EASY GOING“)

1 Romantisches Krimi-Epos mit vielen Stars 2 Kind eines entführten Vaters

Allein die illustre Liste der Schauspieler im neuen Film des gefeierten Autors und Regisseurs David O. Russell („American Hustle“) ist schon einen Kinobesuch wert, denn mit dabei sind Christian Bale, Margot Robbie, John David Washington, Andrea Riseborough, Anya Taylor-Joy, Chris Rock, Matthias Schoenaerts, Michael Shannon, Mike Myers, Taylor Swift, Zoe Saldaña, Rami Malek und Robert De Niro. „Amsterdam“ ist ein romantisches Krimi-Epos über drei Freunde im Zentrum eines der schockierendsten Geheimkomplotte der US-Geschichte. —

„Amsterdam“

ab Do, 03.11. Kinopolis (+ Programmkino Rex ab Do, 10.11.)

Der neue Film von Hans-Christian Schmid („23“, „Crazy“) erzählt die Entführung von Jan Philipp Reemtsma aus der Sicht der Angehörigen und basiert auf dem autobiografischen Buch von Johann Scheerer. Der 13-Jährige (Claude Heinrich) erlebt 1996 zum ersten Mal echte Angst: Die Entführung seines Vaters (Philipp Hauß) dauert beklemmende 33 Tage. Zwischen gescheiterten Geldübergaben erreichen ihn dessen verzweifelte Briefe. Und immer deutlicher wird dabei, dass das Leben des Vaters nur entgegen der Polizeistrategie zu retten ist. —

„Wir sind dann wohl die Angehörigen“

ab Do, 03.11. | Programmkino Rex (+ ab Do, 24.11. im Kommunalen Kino Weiterstadt)