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Das literarische Darmstadt 32

Auf „Eine poetische Reise durch seine Geschichten“ lädt der Erzähler Rafik Schami ab 20 Uhr in der Römerhalle in Dieburg ein und bietet dabei einen regenbogenbunten Einblick in sein episches Werk zwischen nahöstlichem Basar und deutschem Flohmarkt.

Freitag, 18. November

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Orientierung im Dickicht der zehntausenden Neuerscheinungen bieten unter anderem die gut sortierten Sortimente der Buchhandlung am Markt und des Bessunger Buchladens. Ihre „Lieblinge des Jahres“ stellen die Buchhändlerinnen ab 19.30 Uhr im Nachbarschaftsheim im Schlösschen im Prinz-Emil-Garten vor.

Samstag, 19. November

Florenz statt New York, Toskana statt Minnesota: Was wäre, wenn der große nordamerikanische Singer-Songwriter Bob Dylan ein genialer Barde im Norden Italiens des 15. Jahrhunderts gewesen wäre? Diese alternative Geschichte erzählt Torsten van de Sand in „Robertos endlose Reise“, aus der der in Irland lebende Niedersachse um 19 Uhr in der Weinspirale liest.

Dienstag, 22. November

Die „Zukunftsmusik“ spielt 1985 im weit entfernten Moskau und doch deuten sich die Veränderungen durch Glasnost und Perestroika auch in der sibirischen Provinz an. Aus ihrem Roman über große Umbrüche im Kleinen liest Katerina Poladjan ab 19 Uhr im Literaturhaus.

Zum Debütantenball lädt das Literaturhaus ab 19.30 Uhr in die Centralstation. Die „Nullerjahre“ erlebte Hendrik Bolz zwischen den Baseballschlägern rechter Banden und der neuen Gewalt aggressiven HipHops. Nach dem Roman über eine „Jugend in blühenden Landschaften“ des Zugezogen-Maskulin-Rappers liest ein weiterer Musiker aus seinem literarischen Erstlingswerk: „Doch“, bekennt Drangsal mit seinem Erzählband und reflektiert in kurzen Geschichten und Anekdoten seinen Werdegang aus der Pfalz nach Berlin.

Mittwoch, 23. November

„Axel Hacke liest und erzählt“, heißt das Motto des Abends ab 19.30 Uhr in der Centralstation – und dazu kann der Kolumnist nicht nur wieder auf zig Ausgaben des Magazins der Süddeutschen Zeitung zugreifen, sondern auch auf das neue Buch über „Ein Haus für viele Sommer“ in einem italienischen Dorf, das seiner Familie alljährlich als Feriendomizil dient.

Donnerstag, 24. November

„Chich – der Klartraumwandler“ erlebt schlafend die unmöglichsten Abenteuer. Aus seinem Debütroman über kontrollierbare kleine Fluchten liest der Darmstädter Autor Jonas R. Kairies ab 19 Uhr im Künstlerhaus Ziegelhütte und wird dabei von der Cellistin Ruth Schönweitz begleitet.

„Was war da eigentlich los?“, fragt Aart Veder im Künstlerkeller im Schloss und führt auf Einladung der Literaturintiative in der Reihe „Darmstädter Dichter“ ab 19.30 Uhr in das kurze Leben und umso bedeutendere Schaffen des südhessischen Revolutionärs, Arzt und Schriftstellers Georg Büchner ein.

Dienstag, 29. November

„... Vorbei ist das schöne Lieben!“, bedauerte der Taugenichts im Roman von Joseph von Eichendorff. Aus dem Leben des Dichters weiß Literaturkritiker Martin Maria Schwarz ab 19 Uhr im Literaturhaus Spannendes zu erzählen und erklärt dabei auch, wie aktuell das doppelbödige und ironische Werk aus der Romantik heute wieder ist.

Melodien des Feminismus

Unsere Theater-Tipps im November

AUSWAHL + TEXTE: LEA SPILL | FOTO: VARIETÉ EXTRA

1 Frauen wie wir, Frauen wie Ihr

Drei Rätsel für Deinen Kopf: Prinzessin Turandot ist mächtig, schön und eiskalt. Sie weiß, was sie will, und auch bei der Partnersuche stellt sie klare Regeln auf: Wer drei Rätsel lösen kann, darf sie zur Frau nehmen. Wer verliert, verliert auch seinen Kopf. Die Häupter rollen und nur ein namenloser Fremder schafft es, alle Rätsel zu entschlüsseln. Dass diese tatsächlich seine Gefährtin Liù gelöst hat, die schlussendlich für ihn stirbt, ist nebensächlich. Hinter jedem erfolgreichen Mann stand mal eine kluge Frau. Der Namenlose wird zum Helden und erobert seinen Platz an der Seite und im Herzen der Prinzessin. Puccinis letzte Oper zeigt Frauenbilder, die zum Nachdenken anregen. Muss ein Mann seine Dame erobern, ehe sie ihn erhört? Gehört es zur weiblichen Natur, sich aufzuopfern? Verleiht es mehr Macht, einen großen Namen zu haben oder das Geheimnis seiner Identität zu wahren?

Feministische Wege einer Heinerin: Vor über 200 Jahren erblickte die Darmstädterin Luise Büchner die Welt, um diese auf den Kopf zu stellen. Regisseurin Lara Yilmaz begibt sich auf Spurensuche nach der Schriftstellerin und feministischen Vorreiterin. Das Leben damals war kein Zuckerschlecken und für Frauen schon gar nicht. Bezahlte Arbeit, jenseits rein karitativer Charakterzüge, die allen weiblichen Wesen selbstverständlich in die Wiege gelegt worden zu sein scheinen: eine Rarität. Luise Büchner setzte sich für die Ausbildung von Frauen ein. In „Becoming Luise Büchner“ wird Altes mit Neuem verbunden. Während eine Schauspielerin und eine Sängerin ihren eigenen Feminismus unter die Lupe nehmen, erschafft Komponistin Elena Postumi auf Grundlage von Luise Büchners Texten Melodien des Feminismus. — „Turandot“ am Sa, 19.11. um 19.30 Uhr im Großen Haus Staatstheater Darmstadt, Georg-Büchner-Platz 1

„Becoming Luise Büchner“

Uraufführung am So, 13.11. um 19 Uhr + weitere Termine in der Goldenen Krone Goldene Krone, Schustergasse 18 staatstheater-darmstadt.de + goldene-krone.de