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Darmstädter Kunst-Highlights 44

5 Analoge Kunst und Virtual Reality

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Das Atelierhaus macht Euch zu Grenzgängern – „Spielraum“ verwischt die Trennungen des Analogen und Digitalen. In Zusammenarbeit mit dem Künstlerkollektiv Gruppe V wurde der physischen Ausstellung ein virtuelle Erweiterung gegenübergestellt. Mittels Virtual-Reality-Brillen könnt Ihr Euch so fließend zwischen den Sphären bewegen. Zu sehen gibt's Kunstwerke und Installationen von elf Kunstschaffenden, die persönliche Erfahrungen unter Zeichen der Pandemie verhandeln – und im virtuellen Café das P als Lesestoff. (mn) —

bis 19.09.

(Fr bis So: 16 bis 19 Uhr) Atelierhaus Darmstadt, Riedeselstraße 15 atelierhaus-darmstadt.de

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„Lockdown Tagesschau“

Mit Tusche, Acrylmarkern und Aquarell hat Szenografin Johanna Krimmel eine schwere Zeit festgehalten. Ihr Vater Bernd Krimmel (er war Maler, Kulturreferent der Stadt und Gründungsdirektor des Instituts Mathildenhöhe) schwerkrank – und draußen eine Pandemie, die das Leben weltweit aus den Angeln hob. Zu jeder Zeichnung ist in einem überdimensionalen, transparenten Skizzenbuch der „Tagesschau“-Originalton der abgebildeten Nachrichten gestellt. Der Betrachter, selbst im Fernsehsessel sitzend, wird Teil der Sequenz, die das Jahr 2020 so treffend markiert. (ct) —

bis 12.09.

(Fr bis So: 19 bis 21.30 Uhr und nach Vereinbarung) Atelierhaus LEW 1, Ludwig-Engel-Weg 1 kultur-digitalstadt.de/ueber-ked/lew-1

Mobbing, Meer und Gegengift

Unsere Theater-Tipps im September

AUSWAHL + TEXTE: LEA SPILL + THOMAS LENZ | FOTO: ESMERAY COSKUNKAL (THEATERLABOR INC., „ICH ICH ICH“)

1 Proteste und Revolutionen im Staatstheater

#derwaldbleibt: „Einkaufszentren, Parkplätze, Hochhäuser“ – das sind die Pläne des Bürgermeisters, um aus seiner kleinen Stadt eine waschechte Großstadt zu machen. Dafür muss der Wald nun mal gerodet werden, es gibt doch genug Bäume. Seine Kinder Juliane und Julius sind empört. Wenn der Wald wegkommt, verlieren die Tiere ihr Zuhause und die Kinder ihren liebsten Spielplatz. Doch der Bürgermeister hat keinen Sinn für coole Kletterbäume und der Bagger steht schon bereit. Das schreit nach einem Protest! Die Geschwister mobilisieren Freund:innen und die gewitzte Waldhexe Frau Hullewulle für ihre Aktion. Wenn Ihr wissen wollt, ob sie ihren Wald retten können, dann schaut Euch die Kinderoper, die im Rahmen des Förderprogramms „Ins Freie“ draußen stattfindet.

Revolutionäres aus der Grafenstraße: Georg Büchner war 22, als er „Dantons Tod“ schrieb. Desillusioniert davon, dass die Bauern, die er mit dem „Hessischen Landboten“ agitieren wollte, gar nicht lesen konnten und er und seine Freunde mal mehr, mal weniger dem Gefängnis entkommen mussten. Glaubt er noch an das Gelingen einer friedlichen Revolution? In „Dantons Tod“, das Büchner in seinem alten Kinderzimmer in der Darmstädter Grafenstraße 2 schreibt, erzählt er von der Französischen Revolution. Und zwar nicht von ihren vielversprechenden, elektrisierenden Anfängen, sondern von den wenigen Tagen vor der grausamen Herrschaft der Jakobiner im Frühjahr 1794. Sein dokumentarisches Drama fragt sich: Ist Gewalt für eine gute Sache legitim? Frisst die Revolution am Ende ihre eigenen Kinder? — „Das Städtchen Drumherum“ am Di, 21.09., um 16 Uhr + Mi, 22.09., um 11 Uhr auf dem Georg-BüchnerPlatz „Dantons Tod“ Premiere am Sa, 18.09., um 19.30 Uhr + Do, 23.09., um 20 Uhr im Großen Haus staatstheater-darmstadt.de

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