3 minute read

Stäfa

Ritterhäuser Ürikon die ritterhäuser Ürikon sind eine häusergruppe aus dem 16. Jahrhundert in Ürikon in der Gemeinde stäfa am Zürichsee im schweizerischen Kanton Zürich. sie besteht aus einem sogenannten Burgstall, dem eigentlichen ritterhaus und einer Kapelle.

den romantisierenden namen «ritterhaus» erhielten die Gebäude erst im 19. Jahrhundert in erinnerung an die ritter von Ürikon, die jedoch schon im 14. Jahrhundert ausgestorben waren und mit dem Gebäude nichts zu tun hatten.

Advertisement

nach einsiedeln zinspflichtig. das neue haus diente als Wohn- und ammanssitz. Wie das ritterhaus in den Besitz der Pfenninger kam, ist nicht ganz klar. denkbar ist, dass sie es wie den Burgstall von den Wirz erbten. 1682 wurde das haus zweigeteilt: die eine hälfte blieb im Besitz von heinrich Pfenninger, die andere hälfte kaufte heinrich heusser von Bubikon. die aufteilung wurde in einem mehrseitigen Vertrag minutiös festgehalten; die beiden hielten fest, sie wollten das ritterhaus glÿsam brüoderlich miteinander theilen. Bereits vor 1693 verkaufte heinrich Pfenninger seinen hausteil an Jakob suter aus Wädenswil – der Beginn einer rasch wechselnden folge von handänderungen.

Zur Baugeschichte des Hauses das langgestreckte giebelständige Gebäude ist, wie jedes ältere Gebäude, während Jahrhunderten in kleineren oder grösseren etappen gewachsen. Bei einer um- oder neunutzung eines Gebäudes wurden die vorhandenen Bauteile, sofern sie qualitativ noch genügten, erhalten und weiter verwendet. erst unsere heutige Wegwerfmentalität lässt ganze städte zu ausgehöhlten heimatschutzkulissen werden. Bauliche Kosmetik konnte man sich früher bei uns nicht leisten.die farb ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich ein Gebäude langsam im laufe der Jahrhunderte verändert hat, ohne dabei seinen ursprünglichen charakter zu verlieren. die lesegesellschaft und mit ihr der bauleitende architekt versuchten, dieser entwicklung rechnung zu tragen. nur durch reparaturen und einbauten - nicht durch abbrüche - sollte das haus dem heutigen Wohnkomfort angepasst werden. der Beitrag des 20. Jahrhunderts sollte so bescheiden sein wie die Änderungen der früheren Jahrhunderte. eines der wichtigsten hilfsmittel, die Baugeschichte eines Gebäudes abzuklären, ist heute die dendrochronologische altersbestimmung der Bauhölzer. die untersuchungen an der farb besorgte das laboratoire de dendrochronologie aus moudon. es kam zum ergebnis, dass die Bäume des ältesten hausteiles um 1454 geschlagen wurden, so dass wir annehmen können, dass der zentrale hausteil bereits um 1460 als Bohlenständerbau erstellt wurde.

Bibliothek die Gemeindebibliothek, die gleichzeitig auch als schulbibliothek geführt wird, verfügt über rund 19000 medien für alle altersgruppen und über die verschiedensten themenbereiche. das gesamte medien-angebot wird laufend durch neuerscheinungen ergänzt. Wünsche von Benutzer-/innen werden gerne entgegen genommen.

Öffnungszeiten mo: 15.00 bis 20.00 uhr di, do, fr: 15.00 bis 19.00 uhr mi: 10.00 bis 12.00 uhr, 15.00 bis 19.00 uhr sa: 10.00 bis 13.00 uhr ferienzeit: di und fr 15.00 - 19.00

Bibliothek stäfa tränkebachstrasse 35

8712 stäfa telefon 044 927 21 80 sehenswert sind drei getäferte stuben mit Kachelöfen sowie eine geschnitzte gotische Balkendecke aus dem erbauungsjahr 1531 mit Wappen und narrenköpfen, einem damals beliebten motiv. die Balkendecke wurde 1906 ausgebaut und im schweizerischen landesmuseum eingelagert. heute ist sie seit 1963 als leihgabe wieder im ritterhaus. das haus wurde auf dem Boden errichtet, den seinerzeit die ritter von Ürkon dem Kloster einsiedeln stifteten. noch 1552 war hans diebold Wirz, der als letzter Besitzer genannt wird, das ritterhaus blieb 136 Jahre lang im Besitz der familie Bühler. 1835 verkaufte hauptmann Johann caspar Bühler haus und hof für 20000 Gulden an rudolf und Jakob hürlimann aus dem Kehlhof in stäfa, der es 1876 an den Viehhändler Jakob schärer aus hombrechtikon verkaufte. nach einer grossen, durch hagelschläge und mehltau verursachten Krise im rebbau musste schärer kurz nach 1900 Konkurs anmelden. das ritterhaus wurde 1904 öffentlich versteigert und kam in den Besitz des Gerbereibesitzers arnold Pünter, der es ein Jahr später an ferdinand Wunderli aus meilen weiterverkaufte. der letzte Besitzerwechsel erfolgte 1945: das ritterhaus kam in den Besitz der 1943 gegründeten ritterhaus-Vereinigung, die das heruntergekommene Gebäude 1949 restaurierte. das haus ist als lagerhaus für schulklassen und Jugendverbände eingerichtet und bietet Platz für 35 Personen. der Keller mit unverputzten mauern, massiven deckenbalken und Kamin kann für feste und anlässe gemietet werden.

Das Ritterhaus ein mächtiger riegelbau, entstand 1531, vierzig Jahre nach dem Burgstall. es liegt westlich davon und ist von diesem durch einen kleinen Bach getrennt. Bauherr war die neffen von heinrich Wirz, die söhne seines Bruders hans. Ob das haus ebenfalls auf resten eines Vorgängerbaus errichtet wurde, ist unklar.

1699 kam das ritterhaus durch Kauf in den Besitz des reichen amtshauptmanns und Getreide- und Weinhändlers felix Bühler (1637–1699). Im Besitz der familie Bühler entwickelte sich das ritterhaus zum Zentrum eines florierenden landwirtschaftlichen Zentrums mit schwergewicht auf Weinbau.

This article is from: