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Oetwil am See Oetwil am See
Helen Dahm helen dahm (1878-1968) hat 1954 als erste frau den Kunstpreis der stadt Zürich erhalten. die Künstlerin hat ein Werk geschaffen, das in seiner eigenständigkeit bis heute nichts an aktualität verloren hat.
1906 Bruch mit der familie und Wegzug nach münchen; unterricht an der Kunstakademie für frauen bei robert engels und Julius exter sowie an der Kunstschule für grafische techniken bei moritz heymann. Begegnung mit den Werken der Künstlergruppe der Blaue reiter, die sie lebenslang prägen sollten.
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Weinbau Museum Holzhausen in Blick in die Vergangenheit von Oetwil am see am chilerain, zwischen Kirche und Gemeindehaus. befindet sich das Ortsmuseum Oetwil. das ehemalige Kleinbauernhaus wurde 1558 erbaut und 1983 als Ortsmuseum eingerichtet. die ausstellung führt in die Zeit des 18. und 19. Jahrhunderts zurück und dokumentiert den tageslauf einer seidenweber- und Kleinbauernfamilie zwischen Zürichsee und Oberland.
Zwei museen unter einem dach: 2008 wurde in der nachbarwohnung das helen dahm museum eröffnet und mit dem bestehenden Ortsmuseum verbunden.
Öffnungszeiten april bis november: Jeden ersten sonntag des monats von 10.00 bis 13.00 uhr sowie an abstimmungssonntagen und an der Oetwiler chilbi am ersten samstag und sonntag im Oktober.
Ortsmuseum chilerain 8/10
8618 Oetwil am see führungen ausserhalb der Öffnungszeiten auf anfrage bei frau silvia schaber tel. 044 929 60 27, silvia.schaber@oetwil.ch helen dahm war expressionistin aus dem umkreis des «Blauen reiters», eine mystikerin der Blumenbilder und experimentierfreudige tachistin. sie war malende Gottsucherin ebenso wie eine bedeutende landschaftsmalerin des Zürcher Oberlandes und frühe Indienreisende. der Kontakt zu den expressionisten kam ohne Zweifel über helen dahms langjährige lebensgefährtin else strantz zustande. dahm hatte strantz in Zürich kennengelernt, wo diese an ihrer dissertation arbeitete. Zeitweise war strantz dann in münchen für die Galerie von hans Goltz tätig. helen dahm schuf ein Werk, das über 2200 arbeiten umfasst. Viele davon finden sich in schweizer museen und sammlungen. erfahren sie mehr auf der führung durch leben und Werk! die Künstlerin helen dahm gehört zu den wichtigen figuren der Kunst der ersten hälfte des 20. Jahrhunderts in der schweiz. Ihr künstlerischer Weg reicht von spätromantischen anfängen über den expressionismus bis hin zur abstraktion. helen dahm wurde am 21. mai 1878 im deutschen egelshofen geboren und starb am 24. mai 1968 in männedorf (Zh). helen dahm wächst als ältestes von vier Kindern in bürgerlichen, aber schwierigen Verhältnissen in egelshofen und Kreuzlingen auf; sie besucht ihren ersten Zeichenunterricht bei max von sury. nach dem Konkurs des väterlichen textilunternehmens zieht die familie 1897 nach Zürich. der umzug nach Oetwil mag neben dem traum else strantz von einem kleinen haus auf dem lande finanzielle Gründe gehabt haben. Jedenfalls tauschte helen dahm im alter von etwas über vierzig Jahren die städtische Künstlerboheme gegen eine selbstversorgerische lebensweise, geprägt vom sie umgebenden bäuerlichen rhythmus ihrer nachbarschaft. nach der trennung von else strantz 1932 geriet helen dahm in eine schwere existentielle Krise. die einsamkeit war fortan eines der unterschwelligen themen in ihrem leben. doch bedeutete ihr das ländliche leben in der reichen Oberländer natur, die sie immer wieder zum motiv in ihren Werken machte, eine unerschöpfliche Quelle der schaffenskraft. dem Wümmet wird verständlicherweise viel Platz eingeräumt. so sind neben der prächtig wiederhergestellten trotte von 1788 ein tausenbock samt tause zu bewundern. antike Weinfässer, Kellerpumpen und eine hausbrennerei ergänzen die reichbestückte Weinbauausstellung. neben dem Weinbaumuseum sind in eigens dafür bestimmten räumen auch zahlreiche museale stücke aus landwirtschaft und feuerwehr zu bewundern.
Im Jahre 1772 wurden in Oetwil am see erstmals reben registriert, unter anderem auch in holzhausen. damals wurden reben angebaut, die heute kaum mehr bekannt sind, wie thuneroder chnollrebe bei den weissen oder mörchler und Briegler bei den blauen sorten. das Weinbaumuseum ist nach dem Jahreszyklus der rebe gegliedert. ein grosses Wandbild am eingang veranschaulicht, wie ein rebberg um die Jahrhundertwende ausgesehen haben könnte. der erste teil der ausstellung ist den Winter- und frühlingsarbeiten im rebberg gewidmet.
1913 kehrt dahm mit Ihrer freundin else strantz nach Zürich zurück, es enstehen nun vermehrt Gemälde. für ihren lebensunterhalt verkauft sie selbstgefertigte stoffe. dahm nimmt an den ausstellungen der Zürcher Kunstgesellschaft teil und wird von der Presse ab und zu rezensiert, ohne dass es zu einer eigentlichen anerkennung ihres schaffens kommt. 1916 erste einzelausstellung im Zürcher atelier an der Gemeindestrasse. förderung erfährt sie durch die familie langnese-hug. Oft Besuche mit strantz im Brahmshaus in rüschlikon.
1919 gemeinsame Übersiedlung nach Oetwil am see, aufgabe der kunstgewerblichen tätigkeit und Konzentration auf die malerei.
Weinbau- und landwirtschaftsmuseum holzhausen
8618 Oetwil am see telefon 044 929 19 79 juschenkel@bluewin.ch