vorwort
sehr geehrte Damen und Herren, liebes publikum, mit großen Schritten gehen wir auf die Fertigstellung der Renovierung des Opernhauses am Offenbachplatz zu, und das neue Domizil der Kinderoper ist im Rohbau bereits fertig gestellt. Die Spielzeit 2014.2015 wird die letzte Interims-Saison sein – der Endspurt hat begonnen! Im Rahmen des Finales gehen wir noch einmal auf Reisen und besinnen uns somit auf das, was dieses Interim wesentlich ausgemacht hat und immer noch ausmacht: das Unterwegssein. »Unterwegs« bezieht sich nicht nur auf die Spielorte: Auch mit unseren Büros und Gewerken sind wir über die ganze Stadt verstreut. Insgesamt bieten wir Ihnen zehn Neuproduktionen und acht Wieder aufnahmen. In der Oper am Dom erwarten Sie vier große szenische Premieren, zwei konzertante Premieren und vier Wiederaufnahmen. Mit unserem Partner, dem Gürzenich-Orchester Köln, veranstalten wir in Kooperation eine konzertante Premiere der selten gespielten Oper »JOLANTHE« von Piotr Iljitsch Tschaikowskij. Zwei weitere Premieren führen uns an zwei neue Unterwegs-Spielorte: Das » TAGEBUCH EINES VERSCHOLLENEN« von Leoš Janáˇcek erlebt eine szenische Umsetzung im Kolumba, und »DAS LIED DER FRAUEN VOM FLUSS«, ein neues Stück von La Fura dels Baus, wird am Ufer des Rheins aus der Taufe gehoben. Ich freue mich, dass es für die Eröffnungspremiere »LEUCIPPO« , eine Ausgrabung von Johann Adolf Hasse, gelungen ist, noch einmal das Palladium als Spielstätte anzumieten. Aufgrund des großen Erfolgs und der großen Nachfrage stehen »THE TURN OF THE SCREW« in der Trinitatiskirche und »LA CLEMENZA DI TITO« im Oberlandesgericht erneut auf dem Spielplan. Ein neuer, weit entfernter Spielort führt die Oper Köln mit »MY FAIR LADY« an das Royal Opera House Muscat im Oman. Wir folgen damit einer Einladung der dortigen Intendantin, Christina Scheppelmann. Die beiden Premieren »SOLARIS« von Detlev Glanert und der Doppel abend »IL PRIGIONIERO« / »EKKLESIASTISCHE AKTION« von Luigi Dallapiccola / Bernd Alois Zimmermann sind ein Bekenntnis zur neueren Opernliteratur. Die Beschäftigung mit der Moderne hat
vorwort
Tradition an der Oper Köln, spätestens seit der Eröffnung des Hauses am Offenbachplatz im Jahr 1957. Auch der Komponist Detlev Glanert ist hier kein Unbekannter: » SOLARIS « nach dem Roman von Stanisław Lem ist – nach »Scherz, Satire, Ironie« (2004) und »Caligula« (2006) – die dritte Produktion des Komponisten, die in Köln zu sehen ist. Luigi Dallapiccolas »IL PRIGIONIERO« setzt sich auf bezwingende Weise mit den totalitären Regimes des 20. Jahrhunderts auseinander. Ein Plädoyer für Humanität ist Mozarts letzte Oper »DIE ZAUBERFLÖTE«. »Wir leben durch die Lieb’ allein!« singen Pamina und Papageno in Mozarts Meisterwerk – eine Aussage, die wir uns gerne zum Motto machen. Die vierte große Premiere ist Richard Strauss gewidmet. Das franko-kanadische Team Renaud Doucet und André Barbe wird »ARABELLA« in Szene setzen. Ich freue mich sehr, den ausgewiesenen Strauss-Kenner Stefan Soltesz für die Musikalische Leitung gewonnen zu haben. Die französische Oper ist mit einer konzertanten Aufführung von Hector Berlioz’ eindrucksvoller Légende dramatique »LA DAMNATION DE FAUST« (»Fausts Verdammnis«) vertreten. Für das Silvester-Ereignis »DIE LUSTIGE WITWE« – mit Anne Schwanewilms und Bo Skovhus – sollte man sich jetzt schon Karten sichern. Die Kinderoper spielt für ein weiteres Jahr am Kartäuserwall und bietet drei Premieren, drei Wiederaufnahmen und die Begleitveranstaltungen »Am Pilz der Zeit«, »Opernführer für Kinder« sowie »Advent in der Oper« zur »Zauberflöte«. Ganz besonders freue ich mich über die beiden hochkarätigen Tanz gastspiele: » SACRE « von Sasha Waltz – begleitet vom Gürzenich- Orchester Köln – und » LES BALLETS RUSSES« vom Bayerischen Staatsballett. Liebes, verehrtes Publikum, ich wünsche Ihnen – gemeinsam mit uns – ein gelungenes Finale des Interims. Ihre
Dr. Birgit Meyer
intendantin der oper köln