onrail Ausgabe 3/2013

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Brian Jones und Mick Jagger in New York, 1966

Redaktion: Christine sicher

Kultur

Verdammt cool F otos : 1966 Paul Mc C art ne y/Fotogr af in: Linda Mc C art ney, Salz burg M us eum , LUCKY COM ICS 2013, Kik i Kog el n ik F ou n dati on , W i en /New Yor k, 2013

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it dieser Ausstellung hat das Kunsthaus Wien einen echten Coup gelandet: Paul McCartney ist eigens nach Wien gereist, um die weltweit größte Linda McCartney-Retrospektive zu eröffnen. Die 1998 an Brustkrebs verstorbene Frau des Ex-Beatle schuf ikonenhafte Porträts von Musikstars der 1960er-Jahre. Sie knipste die Stones, Frank Zappa, Jimi Hendrix, Janis Joplin und schaffte es mit einem Foto von Eric Clapton als erste Fotografin auf

das Cover der Zeitschrift „Rolling Stone“. Ihre Arbeiten sind das Ergebnis eines untrüglichen Gespürs für den richtigen Moment. Paul McCartney erinnert sich: „Von ihr fotografiert zu werden, fühlte sich angenehm und locker an. Sie drückte auf den Auslöser, wenn man es am wenigsten erwartete, und dann hatte sie ihr Foto im Kasten. Ihr trockener Humor schimmerte bei allem durch, was sie tat.“ Die Familie McCartney, die gemeinsam mit Andreas

Schillernd Kiki Kogelnik (1935–1997) ist für ihre dekorativen Köpfe aus Muranoglas wohlbekannt. Weniger beachtet ist das radikale Frühwerk der extravaganten PopArt-Künstlerin. Anfang der 1960er-Jahre geht die Kärntnerin nach New York, freundet sich mit Warhol, Lichtenstein und Oldenburg an. Ihre liebstes Werkzeug war die Schere. „Hangings“ heißen ihre bunten, lebensgroßen Schablonen, die sie über Kleiderhaken hängte. Die Kunsthalle Krems zeigt von 14.7. bis 6.10. eine Retrospektive. www.kunsthalle.at

Kiki Kogelnik, Selbstporträt, 1964

Lonesome Lucky Luke reitet in Krems! Das Karikaturmuseum huldigt dem anständigen Cowboy mit einer großen Ausstellung. Im Mittelpunkt steht die Arbeit des Zeichners Achdé, der 2001 nach dem Tod von Erfinder Morris einsprang (bis 17.11.).

Hirsch kuratiert hat, stellte für die Ausstellung aber auch weit weniger bekannte Werke zur Verfügung: Fotos aus dem Familienleben mit den insgesamt vier Kindern, Bilder von Tieren, Pflanzen, Landschaften, Stillleben, soziale Studien. Interessant: Die engagierte Tierschützerin und Vegetarierin experimentierte gern mit Techniken aus den Anfängen der Fotografie, etwa Sonnen- oder Blaudruck. Bis 6.10., täglich 10 bis 19 Uhr, www.kunsthauswien.com.

Die tausend Inseln im St. LorenzStrom in Kanada, 1856

Imaginär Reisen, das war im 19. Jahrhundert eine elitäre Angelegenheit. Kaum jemand hatte Geld dafür. Man holte sich die weite Welt lieber ins Wohnzimmer: Reisemaler präsentierten „optische Zimmerreisen“ nach dem Guckkastenprinzip. Einer ihrer erfolgreichsten Vertreter war Hubert Sattler, der die Daheimgebliebenen mit „Kosmoramen“, riesigen Landschafts- und Stadtansichten, beeindruckte. Unter dem Titel „Sattlers Kosmorama“ zeigt die Wiener Hermesvilla bis 3.11. 40 Gemälde des Weitgereisten. www.wienmuseum.at 33

Persönliches Exemplar von t.harrer@bohmann.at, alle Rechte vorbehalten. Nutzungsbedingungen unter www.kiosk.at


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