onrail Ausgabe 6/2013

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€ 1,90 P.b.b Verlagspostamt A-1110 Wien 02Z031052M

N° 6 | 2013

N° 6 | 2013 dezemBER | Jänner

Kitzbühel | Pistenhotels | Eislaufen | Athen | Mallorca | Schweiz | Exotische Tiere

Reise – Kultur – Genuss – Lebenslust

Athen Phönix aus der Asche

Mallorca Mit dem Rucksack

Schweiz Auf zum Zauberberg!

Koala & Co Exotische Tiere hautnah erleben

Winter!

• Die weiße Diva Kitzbühel • Eislaufen in freier Natur • Hotels direkt an der Piste

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Editorial Nachrichten aus der Redaktion

Fotos: simon p ic hle r, k l aus nüc ht e rn | coverf oto: ww w.s portalm.at

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as hat es mit den Bierdosen im Waschbecken auf sich, wollten wir von onrail-Autor Simon Pichler beiläufig wissen, nachdem er das umfangreiche Bildmaterial von seiner Wandertour auf Mallorca abgeliefert hatte (zirka zwei Millionen Fotos von Felsen in allen Formationen). Wir wussten: Pichler war solo unterwegs – er würde sich doch nicht vor Ort eine nette Reisebegleitung angelacht und Orgien am Zimmer gefeiert haben? Seine Antwort trieb uns fast die Tränen in die Augen (kurz spielten wir sogar mit dem Gedanken, unsere rigide Reisespesenregelung zu überdenken): „Wenn ich mich abends in einer wenig attraktiven Absteige in Bahnhofsnähe einsam fühle, übe ich einen alten Kunstgriff. Ich öffne zwei Dosen Bier und trinke abwechselnd daraus. Dann fühle ich mich nicht so allein.“ Glücklicherweise wehte Pichler nur unmittelbar nach seiner Ankunft in Palma leise Melancholie an – auf seiner Wanderung über die Serra de Tramuntana von einem Refugi zum nächsten (so heißen die Schutzhütten auf Mallorca) war er konstant in Hochstimmung, nur unterbrochen von gelegentlichen euphorischen Anwandlungen. Als er nach der abenteuerlichen Durchquerung der Schlucht Torrent de Pareis schließlich Port de Sa Colobra erreichte und den Strand praktisch für sich allein hatte, war er vollkommen im Glück. Um die traumhafte Bucht so menschenleer zu erleben, darf man allerdings nicht in der Hochsaison unterwegs sein. Pichler ging den Weitwanderweg GR 221 Anfang November an und fand es da trotz ein

Impressum

Abonnement

wenig Schnee in höheren Lagen in der Sonne bei weitem warm genug. Der Schmäh mit den zwei Dosen Bier geht übrigens auf Pichlers Lieblingswitz zurück. In voller Länge nachzulesen auf www.facebook.com/onrail – lassen Sie sich doch mal blicken! Und wenn Sie bei der Gelegenheit gleich diesen lustigen kleinen Anhalterdaumen anklicken, freut es uns natürlich auch. Jeder möchte gern gefallen. Sehr angetan war onrail-Autor Klaus Nüchtern von der schönen Schweiz. Anders als weiland der stockbesoffene Obelix hat er von seiner kulinarischen Tour durchs Bündnerland auch etwas mitbekommen und würde sich auf die Frage „Wie ist denn Helvetien so als Land?“ nie zur Antwort „flach!“ versteigen. Nüchtern war auf Einladung von Schweiz Tourismus unterwegs, wurde praktisch ununterbrochen mit kalorienreichen Spezialitäten gefüttert, durfte mit dem berühmten Bernina Express fahren und im ehemaligen Lungensanatorium Schatzalp wohnen, das dank Thomas Manns Jahrhundertroman „Der Zauberberg“ zu unsterblichem Ruhm gelangt ist. Er kam hochzufrieden zurück und bestellte umgehend Buchweizennudeln für Pizzoccheri im Internet, das Gemüse dafür holt er sich vom Karmelitermarkt. Und einen neuen Vogel hat er auch kennengelernt: Das heisere Gelächter des Tannenhähers klingt dem Free-Jazz-Fan noch immer im Ohr.

Simon Pichler war auf Mallorca mit schmalem Budget unterwegs. Minibar hat’s nicht gespielt. Seite 60

Klaus Nüchtern vertilgte in Graubünden dieses Rösti mit allen Schikanen. Zu trinken gab’s Wätterguoge. Seite 64

Chefredakteurin

Chefredakteurin: Christina Dany  Redaktion: Mag. Christine Sicher, Mag. Claudia Süß  Mitarbeiter dieser Ausgabe: Anita Ericson, Martin Grabner, Dr. Claudia Jörg-Brosche, Mag. Klaus Nüchtern, Simon Pichler, Martin Swoboda/homolka.cc  Visuelle Kon­zeption/Art Direktion: Tom Thörmer/Creativwerk  Layout: Claudia Fritzenwanker  Bildagenturen: APA Picturedesk, Bildagentur Waldhäusl, Buenos Dias, Corbis, Getty Images, iStockphoto.com, Look-Foto, Mauritius, Superstock  Anzeigenverkauf: Marianne Kostandinovic (Leitung, Dw. 486), Tatjana Harrer (Dw. 117)  Team-Assistenz: Christa Fuchs (Dw. 535)  Vertrieb & Aboverwaltung: Angelika Stola (Dw. 462)  Herausgeber, Medieninhaber: Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co. KG, 1110 Wien  Geschäftsführung: Dr. Gabriele S. Ambros, Gerhard Milletich  Verlagsleitung: Mag. (FH) Patrick Lenhart  Verlag, Redaktion & Anzeigen: 1110 Wien, Leberstraße 122, Tel.: 01/740 95-535, Fax-Dw. 538  Produktion: Repromedia Druckges.m.b.H Nfg. KG, 1110 Wien, Leberstraße 122  Druck: Niederösterreichisches Pressehaus, Gutenbergstraße 12, 3100 St. Pölten  Website: www.onrail.at  E-Mail: redaktion@onrail.at onrail erscheint 6 x jährlich. Einzelpreis: € 1,90; Jahresabo (6 Hefte): € 9,90 inkl. Porto; 2-Jahres-Abo (12 Hefte): € 14,90 inkl. Porto (Preise 2013); Einzelverkaufspreis Ausland: € 4,75; Jahresabo Ausland: € 27,–  Abo-Kontakt: Tel.: 01/740 95-466, Fax-Dw. 477, abo@bohmann.at

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Inhalt

Unzählige Lampen beleuchten nächtens die Pattaki Straße – nicht die einzigen Lichter, die einem nach ein paar intensiven Tagen in Athen aufgehen!

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7 Österreich

46 Tirol

Nah & gut. Winterfreuden im Tiefschnee, Frühstücken bis Mitternacht im Café Stadtkind, verbilligte Skipässe im Internet

Mehr Speed. Der railjet braucht von Wien nach Innsbruck nur noch etwas über vier Stunden!

14 Kitzbühel

49 Europa

Weiße Diva. Mit viel Geld ist es dort besonders lustig – mit ein bissl Geld geht’s aber auch.

Tipps & Termine. Zum Sonnetanken nach Zypern, Filmtouren in Paris, Tipps fürs Trentino und ein neues Luxushotel auf Mallorca

20 Skihotels Direkt an der Piste. Zwölf Häuser in bester Lage und für hohe Ansprüche in puncto Design

26 Eislaufen Mit Fischen drunter. Natureis ist für Kenner das einzig Wahre. In Österreich besonders sicher und schön: der Weißensee in Kärnten

31 Kultur

Keine Bange. „Alles wird gut“ ist vielleicht eine zu optimistische Prognose, aber dass alles schlecht wäre, kann man auch nicht behaupten.

60 Mallorca Gut zu Fuß. Auf dem spektakulären Fernwander­ weg GR 221 über die Serra de Tramuntana

64 Schweiz

Sehen & hören. Astronauten im Technischen Museum, spinnerte Römer in der Volksoper und der unverwüstliche Bruce Springsteen

Graubünden. Eine kulinarische Bahnreise durch das Bündnerland, mit Kunst und Käse

69 Fernreise

36 Kunstwerk

Weit & weg. Wie man zum Wharariki-Strand kommt, was Richard Branson in Kenia treibt und was Weltenbummler zu erzählen haben

Passing By. Die aufwendig kolorierten Foto­ grafien des Wiener Künstlers Paul Landerl

F oto : martin swob oda/ h omol ka.cc

56 Athen

76 Koala & Co

41 Bahnwelt Hin & retour. Das Kombiticket Wintersport von ÖBB Rail Tours, neue Direktverbindung zwischen Linz und Graz, Interview mit Kurt Palm

Hautnah. Tier-Dokus im Fernsehen und Besuche im Zoo machen auf Dauer nicht glücklich.

82 Gewinnspiel

44 Städteziel Grüezi! Zürich im Winter ist ein heißer Tipp, dann schmeckt auch das Raclette am besten.

Glück & Preise. Urlaub im Karawankenhof, Pflege­ produkte von Esbjerg und warme Füße

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Viel Pulverschnee! Salzburg ist mit FreerideRouten gut bestückt.

Redaktion: Christine sicher

Österreich

Freiheit und Vorsicht T

iefer Pulverschnee statt glatt gebügelter Piste. Freeride ist nach dem Tourengehen der wichtigste Trend im Skiwinter. Früher sagte man einfach Tiefschneefahrer zu ihnen: Sportler, die die bequeme Auffahrt mit den Liften schätzen, danach aber immer noch ein Stück zu Fuß gehen, um zu unpräparierten Hängen zu gelangen. Voraussetzung ist die Beherrschung des Tiefschneefahrens, das geht leichter mit den Rockern, drehfreudigen, hochge-

bogenen Skiern. Viele Tourismusregionen haben sich auf die wachsende FreerideGemeinde spezialisiert. Powder-Fans aus aller Welt pilgern gern nach St. Anton am Arlberg, und im Tiroler Skigebiet Fieberbrunn übertrifft die Zahl der Variantenstrecken jene der gewalzten Pisten. Für Newcomer und Kids ein ideales Revier, aber auch für Profis: Am 1. Februar 2014 treffen sich hier die Könner zur Freeride World Tour. In Salzburg bieten Sportgas-

Fotos: Waldvie rt el Tourismus/Ishoot pe ople.at, Salz burgerl and Tourism us , S port hot e l Si lvre tta

Schnelle Meute Huskys fühlen sich nicht nur in Alaska wohl, auch das Waldviertel ist ein namhafter Stützpunkt der lauffreudigen Rudeltiere. Die Familie Dastig zum Beispiel hält in Arbesbach 30 Siberian Huskys und veranstaltet Schlittenhunde-Workshops. Waldviertel Tourismus hat das Husky-Abenteuer nun zu einem Package geschnürt: „Alaska-Feeling pur“ umfasst zwei Nächte, Abendessen und einen halben Tag mit den schnellen Hunden. Ab € 231,– bis Februar buchbar (je nach Schneelage). www.waldviertel-angebote.at Huskys hören auf „Go!“, „Gee!“ und „Whuuu!“

tein und das Kitzsteinhorn traumhafte Routen. Eher noch ein Geheimtipp ist hier der Lungau. Auch Niederösterreich verlässt die gesicherten Pisten, am Hochkar wurde soeben das Freeride Zentrum Ost eröffnet. Jeden Freitag lockt der Schnuppertag um € 59,–. Und was ist mit der Lawinengefahr? Die ist nicht zu vernachlässigen, weshalb der Alpenverein in verschiedenen Regionen „Risk’n’fun Camps“ veranstaltet. www.alpenverein.at

Sporthotel Silvretta

Gehört Nettes Mitbringsel aus Wien: Das Hotel Sacher hat jüngst eine eigene CD-Edition heraus­ gebracht. Je nach Geschmack in vier Musikstilen: „Jazz Moods“ (auch in Vinyl erhältlich!), „Classic“, „Lounge“ und „Alles Walzer“. shop.sacher.com

Einst und heute Vor knapp 90 Jahren verbrachte Ernest Hemingway zwei Winter im Montafon, lernte hier Skifahren und schrieb in „Schnee am Kilimandscharo“: „Am Weihnachtstag in Schruns war der Schnee so weiß, dass es den Augen wehtat …“ Schnee gibt es in der Vorarlberger Region noch immer reichlich, ein paar schicke Hotels sind dazugekommen. Auch das traditionsreiche Sporthotel Silvretta in Gaschurn investierte sieben Millionen Euro in einen zeitgemäßen Look. Nacht ab € 96,–. www.sporthotel.silvretta-montafon.at 7

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Noch ein Toast Sie lieben es, auswärts gut zu frühstücken? Dann sollten Sie mal in dem gut gemachten Foodblog www.diefruehstueckerinnen.at stöbern. Zwei Autorinnen testen regelmäßig das Angebot in den Städten Wien, Graz, Linz und Salz­ burg. Unabhängig und völlig unbestechlich, wie sie betonen: „Wir nehmen keine Einladungen zum Frühstück von Lokalen an.“

Roland-Rainer-Sessel zieren das Café Stadtkind.

Urbane Heimat Frühstücken bis Mitternacht! Nicht nur Spätaufsteher finden im Café Stadtkind in Wien einen schönen Rückzugsort. or knapp 100 Jahren schrieb der Wiener Dichter Anton Wildgans: „Ich bin ein Kind der Stadt. Die Leute meinen und spotten leichthin über unsereinen, dass solch ein Stadtkind keine Heimat hat.“ Damals war er Stammgast im Café Beethoven in der Universitätsstraße 11. Heute lädt hier das „Café Stadtkind“ – inspiriert von Wildgans’ Gedicht – zur Einkehr. Man sitzt vor großen Spiegeln auf den berühmten Stadthallen-Sesseln von Ronald Rainer und edlen Lederbänken, die auf schwarz schimmerndem Bitu-Terrazzo-Boden ste-

hen. Auch sehr schön: Die langgezogene Bar aus hellem Birkenholz. Das Frühstück wird bis Lokalschluss um Mitternacht serviert – von der BioJoghurtschale mit frischen Früchten bis zum Rührei mit Trüffelöl und schwarzem Sesam. Die Preise sind fair, auf der Karte stehen viele Snacks, und auch aufwendigere Gerichte sind unter zehn Euro zu haben. Klar, die Hauptuni ist ja nicht weit. Zu trinken gibt es Hadmar Biobier, eine Spezialität aus dem Waldviertel und hausgemachte Biosodas. www.stadtkind.at

Smarte Suite

Badewanne in der Weitzer Suite

Florian Weitzer ist ein Hotelier, der alles richtig macht. Sorgsam und mit viel Geschmack wird derzeit das altehrwürdige Hotel „Das Weitzer“, eine der besten Adressen in Graz, veredelt. Mehr als die Hälfte der 204 Zimmer sind schon renoviert. Das neueste Glanzstück: Die Weitzer Suite im obersten Geschoß des Hauses: 116 m2, frei stehende Badewanne, Grünoase im Wohnbereich, offener Kamin – da bleiben keine Wünsche offen. Preis pro Nacht: € 336,–. www.hotelweitzer.com

Noch ein Hotel Schon wieder ein neues Hotel in Wien! Pardon, eigentlich will das achtstöckige Guesthouse gleich hinter der Wiener Staatsoper gar kein Hotel sein. Lieber ein „Zuhause auf Zeit“. Die 39 Zimmer wurden von Designer Sir Terence Conran gestaltet. Sehr nett: gemütliche Fensterbänke zum Draufsitzen. Die Brasserie und Bakery stehen allen offen. Nacht ab € 200,–. www.theguesthouse.at Deluxe-Doppelzimmer

Herzig Sexy sind sie ja nicht gerade – aber süß! Und handgenäht. Hinter den Pyja­ mas des Labels Luisa Hill steht die Wiener Designerin und Schauspielerin Alexandra Hil­ verth. Modell „Candy“ um € 119,–. www. luisahill.com

Noch immer gut Funktionskleidung aus syntheti­ schen Materialen mag ihre Vorteile haben. Schöner ist die neue „Skiwandern“-Kollektion der Salzburger Trachtenfirma Gössl. Jacken und Hosen aus gefilzten Wollstoffen, Pullis aus reiner Schurwolle oder eine nostalgische Skibrille mit AluRahmen (€ 85,–) erinnern an die Zeiten, als Skipionier Georg Bilgeri in den verschneiten Bergen unter­ wegs war. www.goessl.com

Bilgeri-Brille

Fotos: Göss l, The Gue st house , Karol a Rie gle r, C af é Stadtk ind, We it ze r, Luisa Hill

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Ist es resch?

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Beim Langlaufen werden 600 Muskeln trainiert!

Herbst-Winter

Special

2013/14

K l AG e N F u R Te am W ör th er se

Herbst-Winter Special

Keine Ausreden „Jeder, der gehen kann, kann auch langlaufen.“ Trotzdem empfiehlt Weltmeister Alois Stadlober, ein bisschen an der Technik zu feilen. Ungefähr sechs Stunden dauert es, bis Anfänger das richtige Gleiten und Skaten draufhaben. Im Langlaufzentrum Ramsau in der Steiermark – hier umfasst das Loipennetz 220 Kilometer – wurde kürzlich ein neuer Nordic X-Park zum Üben und fürs Vergnügen eröffnet. Es gibt kleinere Sprünge, Steilkurven, Wellenbahnen und Slalomstangen. www.ramsau.com

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Polstern ist ein altes Handwerk, das viel Geschick und kreatives Gespür braucht. Martina Sperl war schon 29 Jahre alt, als sie beschloss, Polstermeiste­ rin zu werden. Kürzlich hat sie in Graz am Lendplatz ihr Atelier KT_Anzeige_ WS 2013_87,5x125_DE.indd samt Showroom eröffnet. Beson­ ders gern möbelt sie Stücke aus den 1940er- bis 60er-Jahre auf. Sperl: „Ich möchte Möbel machen, die man vererben kann.“ www.martinasperl.at

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Fotos: Mart ina Spe rl, Hot el Rosengart e n, St e ie rmark Tourism us

Auf Rosen gebettet Große Freude in Kirchberg in Tirol: Der aktuelle „Gault Millau“ bewertet Simon Taxacher erstmals mit vier Hauben. Der 37-jährige Aufsteiger kocht seit 13 Jahren in seinem Genießerrestaurant Rosengarten. Im Jahr 2010 eröffnete er direkt im Anschluss ans Restaurant das Hotel Rosengarten mit 26 Zimmern und einem originellen Frühstücksbutler. Feine Köstlichkeiten werden stilvoll verpackt und können im Zimmer verspeist werden. Pro Nacht ab € 220,–. www.rosengarten-taxacher.com

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Weniger Ballast Frust wegen der Weihnachtsvöllerei? Wer nicht einfach bloß fasten will, checkt im Ayurveda Resort Sonnhof in Hinterthiersee (Tirol) ein und lässt sich mit Panchakarma von Schlacken und Giften befreien. Das Hotel praktiziert diese Königin der ayurvedischen Kuren im Original. Sechs Tage Panchakarma mit sieben Nächtigungen kosten € 1288,–. www.sonnhof-ayurveda.at

Die Schnäppchenjagd im Internet boomt. Auch Skipässe sind online mitunter zum halben Preis zu haben.

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kifahren wird langsam zum Luxussport, kritisieren Konsumentenschützer. Die Preise für Skipässe steigen stetig. Die Folge: Nur noch 38 Prozent der Österreicher zieht es gelegentlich auf die Pisten. Damit die Ski-Nation Österreich auch eine bleibt, hat Georg Baumgartner seine Plattform www.skihappyhour.at gegründet, wo man um bis zu 50 Prozent verbilligte Liftkarten finden kann. Betriebe stellen ihre Angebote auf die Website, angemeldete Benutzer können täglich von 14 bis 24 Uhr nach Schnäppchen jagen. Nach Be-

zahlung des gewünschten Angebots erhält man per E-Mail eine Bestätigung, die dann im Gültigkeitszeitraum vor Ort beim Partner eingelöst wird. Bei Redaktionsschluss war das Angebot noch überschaubar, es gab zum Beispiel eine Tageskarte für Bad Kleinkirchheim um 34,40 statt um 43 Euro, für den Kaunertaler Gletscher war der Tagespass von 40 auf 26,50 Euro verbilligt. Beide Angebote waren aber in der gesamten Wintersaison einlösbar, was natürlich fein ist. Ähnliche Portale gibt es für Outdoor, Golf und Wellness.

Next Generation Die Familie Gmachl prägt seit sieben Generationen das Dorfleben in Bergheim bei Salzburg. Festspielgäste schätzen ihr Luxushotel samt Haubenrestaurant. Für Einheimische und weniger Betuchte wurde jetzt die Fleischerei und das Wirtshaus – es heißt nun „Franz“ statt „Dorfstube“ – umgebaut. Architekt Franz Kirchmayr setzt auf modernen Style kombiniert mit Handwerkskunst und Selbstgemachtem. Gelungen! www.franz-bergheim.at Ein Gulasch kostet im Franz keine neun Euro.

Spirit Lounge

Früh übt sich

Mehr Gemüse

Lustkauf Macht Einkau­ fen glücklich? Ja, außer sams­ tags bei IKEA. Was man alles beachten sollte, damit Shopping zum Vergnügen wird, beschreibt Cosima Reif in ihrem Buch „Das ShoppingKamasutra“ Metro Verlag, € 16,90

„Anständig essen“ heißt ein Sym­ posium in Bad Hofgastein, das sich von 28. bis 30. März mit dem Thema Kinder befasst: In Vorträgen und Diskussionen wird die kulinari­ sche Erziehung des Nachwuchses ausführlich erörtert. Prominente Gäste wie Josef Zotter, Walter Esel­ böck und Barbara van Melle verra­ ten, wie Kinder für gesundes und frisches Essen zu gewinnen sind. www.gastein.com

Kürbishummus

Viel zu essen Allein in Österreich gibt es mittler­ weile 150 Foodblogs. Die Seite www.foodblogaward.at listet eine gute Auswahl auf: Die AMA zeich­ net jedes Jahr die besten deutsch­ sprachigen Blogs aus, den 1. Platz belegte heuer der oberösterreichi­ sche Lifestyle-Journalist Kevin Ilse mit seinem Blog www.thestepfordhusband.at. Schöne Fotos und nachvollziehbare Rezepte animie­ ren zum Nachkochen.

Fotos: Sam E dwards/Ojo Im ages /Ge tt y Image s, Ke vin Il se , Fr anz, Istockphot.com, Ay urv eda res ort Sonnhof

Wieder was gespart

Jeder Euro zählt, auch im Winterurlaub.

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F otos: Therme Gei n b erg , WALA He i l mi t t e l Gmb H, Si l b e rre g i o n Kar w e n de l

Hoher Anspruch Die an sich sehr kritischen Tester des „Relax-Guide“ waren geradezu gerührt: „Ob unserer Abreise wurden wir fast trübsinnig – das passiert uns höchst selten!“ Und so kamen die Geinberg5 Private SPA Villas in Oberösterreich zum hohen Lob „mutigste wellnesstouristische Innovation des vergangenen Jahres“ und wurden mit vier Lilien und 19 Punkten ausgezeichnet (die höchstmögliche Bewertung). Besonders gut gefielen den Testern der Hamam, der Butlerservice und die privaten Spa-Anwendungen in der Suite. Die Villen sind 114 bis 300 m² groß und für zwei bis sechs Personen gedacht. Alle sind mit frei stehender Badewanne, finnischer Sauna, Dampfdusche und AußenWhirlpool ausgestattet. Klarerweise nicht ganz billig: eine Nacht ab € 295,–. www.therme-geinberg.at

Eindeutig das Wunderteam von morgen

Wohltat Wenn es draußen stürmt und schneit: einfach die Bade­ wanne volllaufen lassen und das wär­ mende „Wind und Wetter Bad“ von Dr. Hauschka ins Wasser geben. Duftet angenehm würzig nach Fich­ tennadeln! € 6,–

Orientalische Erlebniswelt

So ist’s leistbar Endlich einmal ein tolles Angebot, das auch in der Hochsaison gilt! In der Tiroler Region Karwendel mit ihren vier überschaubaren Skigebieten gibt es von 15.12. bis 14.3. Gratisskikurse für Kinder (von 4 bis 12 Jahren) im Wert von € 179,–. Voraussetzung: Die Familie muss eine Urlaubswoche von Samstag bis Samstag buchen. Auch die Karte für die Anfängerlifte ist inklusive. Und auf die Leihausrüstung für die Kids geben die Skischulen der Region 50 Prozent Ermäßigung. Eine Woche im Apartment gibt es hier schon ab € 216,–pro Person. www.gratisskikurs.com

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r wonderland Träumen auf dem Eis  Verträumt oder voller Energie – wie schön kann es auf dem Eis sein! Engelmann, Wiener Eislaufverein und der Eistraum ab 23. Jänner: Hier können Eislaufbegeisterte Pirouetten tanzen und zur Musik die Runden drehen. www.wien.at Der groSSe FerienspaSS  Geheime Winkel der Stadt erkunden, Expeditionen durch die Winternatur machen, Sportarten schnuppern, Museen von ihrer spannendsten Seite erleben, Neues ausprobieren – beim wienXtra-ferienspiel ist alles möglich! www.ferienspiel.at Lebensbäume  Zugegeben, es ist ein langer Weg dorthin, aber es lohnt sich: Am Himmel ist Wien greifbar nah. BesucherInnen haben nicht nur einen einzigartigen Blick über die Stadt, sondern können beim Lebensbaumkreis Neues lernen, die Sisi-Kapelle bestaunen und sich im Oktogon aufwärmen. www.himmel.at

Tanz und Genuss  Hier geht’s um den Ball: Die Wiener Ballsaison hat die Menschen dieser Stadt wieder einmal fest im Griff. Gesellschaftliche Highlights, ein beschwingter Abend im stilvollen Ambiente, oder auch ganz entspannt. www.ballkalender.cc Wien ist wanderful  Egal ob nebelig trüb oder strahlender Sonnenschein – mit der richtigen Kleidung heißt es auch im Winter: Raus an die frische Luft! Spazieren gehen, walken, laufen oder gemütlich dahinschlendern, Hauptsache sich bewegen. Und wer sich einmal dazu entschlossen hat, spürt spätestens beim Auftauen danach, wie schön es ist, etwas für das eigene Wohlbefinden getan zu haben. Noch dazu hat Wien bezaubernd schöne und unberührte Naturlandschaften wie den Wienerwald oder den Nationalpark Donauauen. Das muss man gesehen haben! www.wald.wien.at

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stadthalle  Musik, Events und sportliche Highlights, das alles kann man in der Wiener Stadthalle erleben. Hier ist mit Sicherheit etwas für jeden Geschmack dabei! www.stadthalle.com, www.wien-ticket.at

Skifahren in der Stadt  In Wien ist es tatsächlich möglich, mit öffentlichen Verkehrsmitteln in 35 Minuten von der City zur Skipiste zu gelangen: Seit mehr als 100 Jahren ist die Hohe Wand Wiese als Wintersport-Ausflugsziel in Wien beliebt. www.highhills.at Zur Ruhe kommen  In der Hauptbücherei der Stadt kann man wunderbar zur Ruhe kommen. Zeitungen aus aller Welt, Hörbücher, E-Books und natürlich Bücher zum Angreifen und Lesen. Und das alles in entspannter Atmosphäre. www.buechereien.wien.at Wellness und Spa  Entspannung pur. Ruhe und Gelassenheit. Hier kann man wunderbar den Alltag und den Stress vergessen, relaxen, dem Körper und der Seele etwas Gutes tun. Und das mitten in der Stadt! www.thermewien.at

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Die weiße Diva Kitzbühel ist mondän, hier fließt das Geld. Das Nette: Hier kann jeder ein bisschen am großen Luxus teilhaben. Oder sich ins ruhige, urige Kitzbühel zurückziehen. Das gibt es nämlich auch. Text  Claudia Jörg-Brosche

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ein, so steil hinunter kann man nicht fahren. Unmöglich, völlig verrückt. Da überschlägt man sich unter Garantie! Instruktor Michael Heckelsbruch bleibt cool: „Locker geht das.“ Vor uns liegt ein Abhang, so abschüssig wie die Trasse einer Hochschaubahn, dazu vereist und gespickt mit Felsen und Steinen. Heckelsbruch gibt trotz unserer Bedenken gefühlvoll Gas. Gleichzeitig drückt er Knöpfchen, zieht an Hebeln, kurzum: lässt die High-End-Technik das Spiel übernehmen. Unser fahrbarer Untersatz ist nämlich ein für Kitzbühel eher unerwarteter: Statt der Brettln reiten wir ein „Würferl“, wie der gämsengleiche, rund 2,5 Tonnen schwere Geländewagenklassiker „G“ von Mercedes-Benz liebevoll genannt wird. Ort des Geschehens ist auch nicht die Streif-Abfahrt, sondern der eindrucksvolle Steinbruch des Hartsteinwerks Oberndorf. Das Gelände ist spektakulär. Extreme Steigungen, haarsträubende Abhänge, beeindruckende Steilkurven. Null Problem für die „G“-Klasse: drei Differenzialsperren, Low-Range-Modus, GeDas nicht ganz wohlfeile „Würferl“ in Aktion

Die Anschaffung eines MercedesGeländewagens steht nicht zur Diskussion, wer oben schläft hingegen schon.

ländeuntersetzung, synchronisiertes Verteilergetriebe, elektronisches TraktionsSystem, Leiterrahmen, Starrachsen – die Zahnräder greifen gefühlvoll ineinander und schnurren sanft wie ein glücklicher Kater. Der Wagen klettert 80 Grad steil ab­ wärts, völlig kontrolliert, ohne einen Zentimeter zu rutschen. Genauso souverän geht’s wieder bergauf. Niemals hätte ich gedacht, dass man mit einem Auto solche Hänge bezwingen kann. Wenn man aber den Preis dieses Mercedes-Benz-Geländebüffels erfährt, wundert einen fast nichts mehr: So wie es da steht, kostet das „Würferl“ stolze 150.000 Euro. Was hat diese leicht abgehobene MotorEuphorie in einer Kitzbühel-Story verloren? Das ist leicht erklärt: Dieses Abenteuer kann jeder erleben. Zum Nulltarif! Seit fünf Jahren macht Mercedes-Benz mit den „Kitzbühel Offroad Experiences“ Station in der Gamsstadt. Interessierte sind eingeladen, die Mercedes-Geländewagenklassiker der G-, GL-, GLK- und M-Klasse auf dem Gelände-Parcours unter fachkundiger Anleitung selbst auszuprobieren, oder man lässt sich die verblüffende Geländetauglichkeit vom Profi demonstrieren. Zum kostenlosen Service gehört auch die Abholung vom Hotel im ledergepolsterten Edelmobil und der Shuttledienst zum Steinbruch. Der Aufwand scheint

Fotos: Dagm ar Sc hwell e/l aif, K itzbühel Marke ting, Offroad E xp erie nc e

Blick auf die Liebfrauenkirche (links) und die Pfarrkirche „Zum Heiligen Andreas“

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sich für die Autobauer aus Stuttgart zu rechnen: Offenbar schlägt doch der eine oder andere frisch Beeindruckte noch vor Ort zu. Und wenn nicht, macht’s auch nichts. Nicht einmal, als ich im Fragebogen unter „eigenes Fahrzeug“ meinen lieben, kleinen Nissan Micra, genannt Mickrig, eintrage, werde ich schief angeschaut. Szenenwechsel. Wieder geht es extrem steil hinunter. Doch diesmal haben wir tatsächlich Ski unter den Füßen – und vor uns liegt die berühmt-berüchtigte StreifAbfahrt. „Nein, nein, nein. Ganz. Sicher. Nicht!“ verweigert meine Begleiterin den Ritt in den Steilhang. Allein bei der Vor­ stellung, wie sich hier die Weltklasse-Skiathleten beim jährlichen Hahnenkammrennen mit rund 145 Sachen im Schuss

Maierl-Alm und Chalets

Vorne die Streif, im Hintergrund ragt der wilde Kaiser auf.

Fotos: Cl audia Jörg-Brosc he (2), Kitz bühel Me dialounge (2) , Hot el Kit zhof (2), s chwe de nkape ll e

Seit 1937 ist die Streif Austragungsort der internationalen Hahnenkammrennen. hinunterstürzen, kriegt man Gänsehaut. Zum Glück hat der 3312 Meter lange Pistenklassiker seit dem Winter 2010/11 einen kleinen, wesentlich harmloseren Ableger: die Parallel-Streif, das entschärfte Streif-Erlebnis in unmittelbarer Nähe zum Original für jedermann. Die rote (mittelschwere) Piste ist immer geöffnet, sogar wenn die Renn-Streif wegen des alpinen Skizirkus gesperrt ist. Auf den Pisten herrscht in der Rennwoche also nahezu Normalität, in Kitzbühel selbst hingegen der Ausnahmezustand. Dann strömt der internationale Jetset in das schmucke Städtchen, und die Diva steht wieder einmal weltweit im Mittelpunkt. Wie kam es eigentlich zum legendären Ruf Kitzbühels? Warum ist gerade dieser Tiroler Ort, der bereits anno 1271 sein Stadtrecht erhielt, bei Reich & Schön aus aller Welt so beliebt?

Whirlpool

Ruhiges Refugium am Berg direkt an der Piste, bestehend aus der Maierl-Alm mit zehn Gästezimmern, Schwimmbad, Sauna und Dampfbad sowie fünf edlen Luxus-Chalets (für je 8 bis 10 Personen) mit privater Sauna und Außen-Whirlpool mit Panoramablick. 1 ÜF im Chalet ab € 170,– pro Person, 1 ÜF in der MaierlAlm ab € 95,– (HP-Aufpreis € 29,–). www.maierl.at

Kitzhof Mountain Design Resort Modernes Design kombiniert mit traditionellem Ambiente. Klare Linien, viel Glas und Tageslicht, Fußböden aus Gebirgslärche, Altholz, moderne Möbel, grauer und roter Loden, Leder, warme Farben – und natürlich die Kitz-Gams. Dazu ein Spa (600 m²) mit Pool, finnische Sauna, Sanarium und Dampfbad. Der Kitzhof ist Mitglied bei der Gruppe Design Hotels und zierte bereits Titelseiten von Hoteldesign-Bildbänden. Fünf Minuten Fußweg ins Zentrum; Ski-Shuttle zur nahen Fleckalmbahn oder Skibus zur Hahnenkammbahn (Haltestelle vor der Tür). 1 ÜF im DZ ab € 110,– pro Person. www.hotel-kitzhof.com

Kitzhof

Gasthof Huberbräu Uriger Gasthof im Zentrum zwischen Hinter- und Vorderstadt, gern von Einheimischen frequentiert. Gut und günstig: bodenständiges Tagesmenü ab neun Euro. Tel.: 05356/656 77

Christian und Markus Winkler betreiben das Restaurant Schwedenkapelle.

Restaurant Schwedenkapelle Die beiden Brüder Christian und Markus Winkler schupfen Service und Küche dieses 2-Hauben-Restaurants in Klausenbach bei Kitzbühel (15 Punkte im „Gault Millau“). Auf den Teller kommt Regionales mit erfrischend jungem Touch, phantasievoll interpretiert, z. B. Kalbsstelzentascherl mit Bierrettich und geschmorten Schalotten oder geräucherte Blutwurst mit Waldorfsalat und Wasabipudding. Hauptspeisen: € 18,– bis € 29,–. www.schwedenkapelle.com

Seidlalm Skihütte direkt an der Streif-Abfahrt, ideal für den letzten Einkehrschwung vor der Gamsstadt. Gemütliches Après-Ski, selbstgemachte Hausmannskost, teils aus eigener Landwirtschaft. Auch abends geöffnet (Reservierung nötig). www.seidlalm.at

Alpengasthof Schroll

Eisstockschießen – ein alter Volkssport, der auch der Jugend Spaß macht.

Dies ist die absolute Lieblingseinkehr der onrail-Autorin im Skigebiet Kitzbühel: ein 400 Jahre alter Bauernhof, seit 100 Jahren Wirtshaus, mit uralter Stube. Oma Schroll kocht alles frisch, ihr Kaiserschmarrn ist legendär! Vernünftige Preise.

Schroll

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Bärenbadalm Von vielen ersehnt, selten zu finden: eine Skihütte ohne Dodelmusik. Der Sohn des Hauses, Oswald Hochfilzer, zeichnet für den guten Ton dieser stylishen Hütte verantwortlich: Er legt nur Chillout- und Loungemusik auf. www.baerenbadalm.at

Breitmoos

Sportalm Outlet Kitzbühel Ein Shoppingtipp muss sein: Die hoch­ wertige, modische Sportbekleidung von Sportalm hat ihren Preis – in diesem Outlet findet man aber auch vergleichsweise preiswerte Stücke. St. Johanner Straße 9, Tel.: 05356/740 97, www.sportalm.at

Kitzbühel Offroad Experience Von 27. Dezember bis 2. März können Interessierte auf Selbstfahrparcours im Hartsteinwerk Kitzbühel die SUV- und AllradModelle von Mercedes-Benz Probe fahren oder sich bei Übungsparcours Demonstrationsfahrten von deren Leistungs­fähigkeit überzeugen lassen. Professionelle Offroadfahr­trainings sind ebenfalls möglich (jeden Samstag, halbtägig, € 145,–). www.offroad-kitzbuehel.com

Kitzbühel Freeride Weeks Von 6. bis 20. Jänner gibt’s zwei Wochen lang ein Freeride-Programm unter Leitung von Freeride-Profi Matthias Haunholder. Tiefschneebegeisterte vom Anfänger bis zum Profi erkunden mit staatlich geprüften Skilehrern das 230 km² große Backcountry-Areal Kitzbühels. Tolles Rahmenprogramm! 3-tägiges Freeride-Package: Hotel ab € 246,–, Skischule ab € 225,– p. P. www.kitzbuehel.com

74. Hahnenkamm-Rennen Das spektakulärste Skirennen der Welt auf der legendären Streif (24.–26.1.). Vor Ort ist der Rummel gewaltig – am meisten sieht man zu Hause im Patschenkino. www.hahnenkamm.com Slalomfahrer am Ganslernhang

Sportalm-Mode: Der Familien­ betrieb aus Kitzbühel genießt weltweit einen guten Ruf.

Kitzbühel wird Kitzbühl ausgesprochen, manche sagen einfach nur salopp Kitz. (mittlerweile gibt es vier). Der damals neunjährige Pepi arbeitete, so wie viele andere Bauernbuben auch, als Caddy und verlor die Scheu vor der reichen und vornehmen Gesellschaft. Als die jungen Einheimischen in weiterer Folge als Skilehrer in Erscheinung traten, waren bereits zahlreiche Freundschaften entstanden. Treichl erklärt das Phänomen Kitzbühel so: „EinDas legendäre Wunderteam der 1950er-Jahre

Extratipp: Ziehen Sie die Bahnanreise in Betracht! Das preiswerte ÖBB-Kombiticket Wintersport (Bahnkarte plus Skipass) gibt’s für 1, 2 oder 6 Tage. Preisbeispiel: ab/bis Wien plus 6-TagesSkipass € 297,– (mit vorteilscard € 272,–). www.oebb.at

Fotos: Lut z Korn, Sp ortalm ( 2), Mart in Lugge r, Offroad E xp erie nc e

Uriges, einfaches Gasthaus am Pass Thurn bei der Talstation der Panoramabahn etwas abseits der Piste. Beliebt sind hier die Fohlenspezialitäten, Steaks (Fleisch aus eigener Landwirtschaft), Sulz und Käse (hausgemacht). www.breitmoos.at

Es war der örtliche Kupferbergbau, der ab dem Mittelalter für Reichtum sorgte. Hier war viel Geld zu machen, das zog Kaufleute und Künstler an. Allein bis zu 2000 Knappen wohnten in Kitzbühel. Um die Menschen satt zu bekommen, wurde die Landwirtschaft im Tal forciert, aus Platzmangel mussten die Bergleute ihre Siedlungen in die höheren Etagen verlegen. So entstanden Almsiedlungen samt Verbindungswegen in die Stadt. Der Bergbau florierte bis in die 1920erJahre. Dann übernahm nahtlos der Tou­ rismus. Viele Voraussetzungen waren bereits vorhanden: erschlossene Almen, gemütliche Hütten und ein Wegenetz am Berg. Bereits 1908 kartografierte Franz Reisch, der erste Skifahrer Kitzbühels, die Region und beschrieb die schönsten Touren in einem Buch. Als dann die Hahnenkammbahn als erste Seilbahn Österreichs im Winter 1928/29 ihren Betrieb aufnahm, war Kitzbühel in aller Munde. „Kitzbühel hat keinerlei Brüche in seiner kulturellen Tradition“, meint Pepi Treichl, Kitzbüheler Original und Fremdenführer. „Und es hat von Anfang an den Tourismusboom mitgeprägt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war unsere Stellung einzigartig auf der Welt.“ 1955 folgte der erste Golfplatz

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Fotos: Ingolf Pomp e/LOOK -foto ( 2), C l audia Jörg-Brosche

Die Bergstation der Dreiseil-Umlaufbahn (3S-Bahn) am Pengelstein

heimische und Gäste waren hier immer auf gleicher Augenhöhe.“ In den Sechziger- und Siebzigerjahren wurde Kitzbühel zum Hotspot des internatinalen Jetsets, Stars wie Kirk Douglas oder Coco Chanel verbrachten hier ihren Winterurlaub. Doch irgendwann kam die mondäne Schönheit langsam in die Jahre. Niemand wollte so recht bemerken, dass Kitzbühel ein wenig Staub ansetzte. Die Liftanlagen waren im Vergleich zu vielen Mitbewerbern Schnee von gestern, die Hotels verloren an Glanz. In den Achtzigern verpasste Kitzbühel endgültig den Anschluss. Die Diva schlitterte in eine veritable Krise. Doch es war noch nicht zu spät. Ganz im Gegenteil, die Krise stärkte Kitzbühel. Es wurde Zeit für ein gründliches Facelifting. Das große Umdenken begann 2005 mit dem Neubau des Golf- und Spa-Resorts A-Rosa bei Schloss Kaps. Viele alteingesessene Kitzbüheler Hoteliers griffen ebenfalls tief in die Tasche, Traditionsbetriebe wie der Schwarze Adler, das Weiße Rössl, der Bichlhof, Kitzhof oder der Tennerhof brachten ihre Häuser auf Hochglanz. Zusätzlich entstanden luxuriöse Neubauten: das Austria Trend Hotel Schloss Lebenberg, das Grand Tirolia Resort am Golfplatz Eichenheim, das Kempinski Hotel Das Tirol in Jochberg oder die edlen Maierl-Chalets. Jüngste Neuzugänge waren 2013 das Q! Resort Health & Spa und der Kitzbühel Country Club samt Apart-

ments für Mitglieder. Das neue Kitzbühel musste natürlich auch lift- und skitechnisch State of the Art bieten. Die Investitions­ initiative begann mit der 3S-Bahn im Dezember 2004: Endlich wurden jahrzehntealte Pläne, die beiden Skigebiete Hahnenkamm-Pengelstein und Jochberg-Resterhöhe via Seilbahn zu verbinden, realisiert. Weitere Liftneubauten verbessern seitdem Jahr für Jahr das Skigebiet. Heuer wurden endlich auch der letzte uralte Sessellift und der prähistorische Schlepplift von Jochberg auf die Wurzhöhe durch die topmoderne Wagstättbahn (ZehnerEinseilumlaufbahn) ersetzt und die Piste ausgebaut. Die Diva strahlt jetzt wieder. Und präsentiert sich trotzdem nicht komplett abgehoben: An vielen Ecken ist sie bodenständig und überraschend urig geblieben, mit ihren vielen schmucken, alten Bauernhäusern. Gäste mit Durchschnittseinkommen urlauben neben Spitzenverdienern, auf den Skipisten und in den Skihütten vermischen sich die Milieus unbemerkt. Vom abenteuerlichen Ritt im Mercedes-Würferl schwärmen die einen wie die anderen. Man kann ja unerwähnt lassen, dass man wegen des Kaufs noch ein wenig überlegt. Der Alpengasthof Schroll ist für seinen köstlichen Kaiserschmarrn berühmt.

Einkaufsstraße in der Altstadt von Kitzbühel

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Winterurlaub

Auf dem Dach des Alpinhotel Pacheiner auf der Gerlitzen befindet sich Österreichs größte private Sternwarte.

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Einmal umfallen Was zeichnet ein gutes Skihotel vor allem aus? Die Nähe zur Piste natürlich! Und am liebsten sind uns solche, die nicht nur gut liegen, sondern auch noch gut ausschauen.

F oto: Alpinhot el Pache ine r/fr anz Gerdl

Text  Christine Sicher

S

o lässt man sich den Skiurlaub gefallen: Man holt die Carver aus dem Skistall, schlüpft in die vorgewärmten Skischuhe und startet auf nahezu menschenleeren, frisch präparierten Pisten in den Tag. Weil man ja unter den Ersten auf der Piste war, gönnt man sich zwischendurch ein kleines Nickerchen im Zimmer und – statt sündteurer Würsteln in überfüllten Skihütten – ein gepflegtes Mittagessen im Hotelrestaurant. „Ski in, Ski out“, heißt die moderne englische Bezeichnung für diesen Spaß. Voraussetzung: Das Hotel muss unmittelbar an der Piste liegen. Das kann natürlich unten im Ort sein – in

Skigebieten wie Obertauern, Oberlech oder Zürs verfügen ja praktisch alle Hotels über direkten Liftanschluss – und ist für Partyvögel und Diskogeher wahrscheinlich die bessere Wahl. Richtig genussvoll wird’s für alle anderen in luftiger Höhe, wenn man abends die Gipfel ganz für sich alleine hat und zuschauen kann, wie die Sonne hinter den Zwei- und Dreitausendern verschwindet. Gleich drei äußerst schicke Herbergen sind hoch oben auf der Gerlitzen in Kärnten angesiedelt. Dank innovationsfreudiger Hoteliers hat sich das sonnige Skigebiet mit der fabelhaften Aussicht zu einem richtigen Designzentrum ge21

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Das Mountain Resort Feuerberg liegt auf 1766 Metern mitten im Skigebiet Gerlitzen.

Sonnenplatzerl auf der Terrasse des Kronthaler

Skifahrer verbrennen viele Kalorien. Das Frühstück im Kronthaler hält länger vor.

Schon wesentlich dünner ist die Luft auf 2350 Metern, einer Höhe, in der man sich höchstens ein spartanisches Alpenvereinshaus erwarten würde – aber im Hochzillertal elf Luxussuiten, drei Stockwerke tief in den Felsen eingelassen, geboten bekommt. Die Wedelhütte gehört zur umtriebigen Schultz-Gruppe, dem größten privaten Bergbahnbetreiber Österreichs. Die Geschwister Martha und Heinrich Schultz managen sechs Skigebiete und etliche architektonisch hochwertige Ho-

Spitzenqualität im Topsegment – in über 2300 Meter Höhe eine bestechende Idee. tels und Restaurants. Ganz neu sind die Kristall Lodges, vier zweistöckige Panoramasuiten, angeschlossen an die Kristallhütte im Hochzillertal. Die beiden Bergbegeisterten schwärmen von „urbaner Kultur in den Bergen“ und investieren gern in verschlafeneren Regionen. Sehr zur Freude der Bürgermeister, nicht immer zum Wohlgefallen der Umweltschützer. Jüngstes Beispiel: Das schlichte Hoteldorf Gradonna in Kals, mit direktem Pistenanschluss in Osttirols größtem Skigebiet, dem Großglockner Resort Kals-Matrei. Die Anlage hat eine Kapazität von 500 Betten,

Fotos: Das Kront haler/Günt e r Standl (2) , Fe uerberg

mausert. Am höchsten Punkt auf 1900 Metern thront seit den 1930er-Jahren der Pacheiner, ein uriger Gasthof, zu dem sich letztes Jahr das lifestylige Alpinhotel gesellte. 31 Wohnräume wurden modern und heimelig mit natürlichen Materialien wie Lärchenholz, Schiefer und Lodenstoffen ausgestattet. Bis zum Sommer wird noch um einen 14 Meter langen Infinity-Pool erweitert. Sternderl schauen kann man schon jetzt, auch wenn man nicht dort nächtigt: Auf dem Dach des Hotels ist Österreichs größte private Sternwarte installiert. 150 Meter weiter unten haben Isabella und Erwin Berger aus einem schäbigen Hotel das traumhafte Mountain Resort Feuerberg geschaffen. Seit 2007 wird laufend in neue Zimmer und Wellness-Sperenzchen investiert, bisher rund zwölf Millionen Euro. Im Ruheraum mit Rundumblick auf die Kärntner Seen bis hin zu den Julischen Alpen sorgt zum Beispiel ein neuer „Naturschallwandler“ dafür, dass man Musik auch spüren kann. Das kleine Hotel 12 liegt auch auf 1750 Metern, genau an der 12. Kehre der Mautstraße auf die Gerlitzen, und verfügt über zwölf von Künstlern gestaltete Zimmer.

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F otos: Schu ltz gru ppe, Lü rz er , wi e se rgu t / g. stan dl

weshalb der Österreichische Alpenverein dem Gradonna den Titel „Bergsteigerdorf“ kurzerhand aberkannte. An der Architektur gibt es aber nichts auszusetzen: Der verglaste Hotelturm und die 41 Chalets (alle aus Holz und mit Schindeln verkleidet) sind perfekt in die Berglandschaft integriert. Unmittelbar vor der Hotel- oder Chalettür macht die Bindung „klack“, und dann ist es nur noch eine kurze Schussfahrt bis zur Talstation in Kals. Zum Service guter Skihotels gehört auch ein Ski- und Schuhverleih. Und, noch besser: eine Rezeption, die gleich den Skipass ausstellt. Nichts ist lästiger als langes Anstehen vor der Liftkasse. Das bietet zum Beispiel das Hotel Steffisalp in Warth in Vorarlberg. Dank des brandneuen Auenfeldjets hat man jetzt noch mehr Pisten­ kilometer vor der Haustür: Die zwei Kilometer lange Zehner-Gondelbahn verbindet die Skigebiete von Lech Zürs und WarthSchröcken. Mit 47 Liften und Bahnen und 190 Kilometer Skiabfahrten entstand so das größte Skigebiet in Vorarlberg. Die vielen Pistenkilometer schätzen Skifahrer auch am Skigebiet Saalbach-Hinterglemm. Hier gibt es für jene, die geschnitzten Herzerlbalkonen wenig abgewinnen können, eine feine Alternative: Das Wie-

Alpinhotel Pacheiner Gerlitzen, Kärnten. DZ ab € 82,– inklusive Genusspension. Selbstversorger-Appartement Hochalm (78m2) für bis zu sechs Personen geeignet ab € 317,– (Preis gilt für drei Personen, jede weitere Person kostet € 89,–). www.pacheiner.at Lürzer Alm

Lürzer Ferien Obertauern, Salzburg. Hotel Kesselspitze (eleganter Luxus, neu renoviert, Nacht ab € 117,–), Hotel Edelweiss (modernes Ambiente, Nacht ab € 76,–) und Hotel Frau Holle (typisch alpenländisch, Nacht ab € 72,–). www.luerzer.at

Wiesergut

Vom GradonnaChalet mit dem Schlitten direkt auf die Rodelbahn

Saalbach-Hinterglemm, Salzburg. Suite ab € 160,– pro Person, Nacht und Frühstück. Keine Hochsaison-Aufschläge, ganzjährig gleichbleibender Preis, buchbar ab drei NächLobby ten. Package „Winterlicht und Winterduft“ inkl. fünf Nächte, Skipass, Abendmenü, zwei Spa-Anwendungen in der GutshofSuite (35 m2) um € 1200,– pro Person. www.wiesergut.com

Feuerberg Gerlitzen, Kärnten. Hotel: € 105,– bis 175,– pro Person mit Verwöhnpension. Selbstversorger-Chalet: €  153,– bis 254,– je Chalet und Nacht für zwei Personen. www.hotel-feuerberg.at

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Das Kronthaler

Alpiner Lifestyle

Achensee, Tirol. DZ „Double M“, 37 m2 ab € 170,– pro Person und Vollpension inkl. alkoholfreie Getränke an der Saftbar. 60 m2-Suite mit Private Spa ab € 215,–. www.daskronthaler.com

Falkensteiner Cristallo Katschberg, Kärnten. Familienzimmer ab € 110,– inkl. Vollpension und Säfte für die Kinder. Hauseigener Skiverleih, Skikurs buchbar über das Hotel. www.falkensteiner.com

Sporthotel Steffisalp Warth, Vorarlberg. Ab-Preis pro Zimmer und HP für zwei Personen: € 234,–. Pauschale „Bock auf Ski & Fun“ bis 21. April: sieben Nächte, zwei Skipässe, HP für zwei Erwachsene € 1796,–. Den Skipass gibt es an der Rezeption. www.steffisalp.at

Kals am Großglockner, Osttirol. DZ ab € 129,– pro Person inkl. Halbpension. „Chalet Klassik“, ca. 120 m2 , für vier Personen ab € 490,– (ohne Verpflegung). Skiverleih direkt im Hotel. www.gradonna.at

Kühn gebaut Ideal für Familien: das Falkensteiner Cristallo auf dem Katschberg

Wedelhütte Hochzillertal, Tirol. Zehn Juniorsuiten für zwei bis vier Personen, 48 m2, € 198,– pro Person inklusive Kulinarik. Luxus-Suite „Gipfelglück“, 110 m2, € 880,– für vier Personen inklusive Kulinarik. www.wedelhuette.at

Das Goldberg Bad Hofgastein, Salzburg. Panorama-Studios ab € 100,–. Turmsuiten ab € 160,– . Ganzjährig gleichbleibender Preis inklusive Kulinarik. Pauschale „Mein WinterzauAußenpool des Goldberg ber“ (4.1.–11.1., 1.2. –15.3.): sieben Nächte ab € 930,– pro Person. Pauschale „Genuss-Skilauf“ (15.3.–26.4.): sieben Nächte ab € 785,– pro Person. www.dasgoldberg.at

Der Steinbock ist das Wappentier des Sporthotel Steffisalp in Vorarlberg.

Hotel 12 Gerlitzen, Kärnten. Nur zwölf Zimmer, alle von verschiedenen Künstlern individuell gestaltet. Eine Nacht im DZ ab € 115,–. www.hotel12.at

Hotel 12, Skiterrasse

Das Mooser Hotel St. Anton am Arlberg, Tirol. DZ für bis zu drei Personen ab € 110,– pro Nacht inkl. Frühstück, Suite für bis zu vier Personen ab € 151,–. Service für Skifahrer: eigenes abschließbares, beheiztes und belüftetes Skidepot im Keller, Skipass an der Nur 17 Zimmer Rezeption (kein Anstellen an der Liftkassa!). Skiverleihservice: „Sport Alber“ holt die Gäste im Hotel ab und fährt mit ihnen in den Shop. www.mooserhotel.at

Wedelhütte: Luxus auf 2350 Metern Seehöhe

sergut, ein Boutiquehotel, in dem das junge Hotelierspaar Sepp und Martina Kröll ihre Philosphie des Schlichten und Schönen konsequent umgesetzt hat. Ähnlich puristisch – aber dank warmer Materialien wie Holz, Lehm und Leinen auch gemütlich – geben sich Das Kronthaler am Achensee, nur einen Schneeballwurf vom Skigebiet Christlum entfernt, und Das Goldberg in Bad Hofgastein, das im Juli 2013 eröffnet hat. Dieses Haus ist sogar mit einer eigenen Kaffeerösterei und Brotmanufaktur ausgestattet. Als einziges Hotel in Bad Hofgastein liegt es direkt an der Piste, und zwar im Skigebiet Schlossalm-Angertal-Stubnerkogel in Österreichs größtem Wintersportgebiet Ski amadé. Im Hotel steht ein beheizter Skischrank, man kümmert sich auch um das Wachsen und Schleifen der Skier. Denn auf bestens präpariertes Material kommt’s neben all den anderen, willkommenen Annehmlichkeiten eben auch an.

Fotos: Ste ffisalp, Sc hultz Grupp e, Das M oose r Hot el, Das Gold be rg/Stand l, Falk enst e ine r, Das Kronthale r/Gerh ard Wol kersd orfer, h otel 12, das kron thal er

Gradonna

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Foto: Verein Fisser Blochziehen, Andreas Kirschner

WerBunG

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Fotos: Fasnacht Imst

aum ein anderes Brauchtum ist so archaisch wie die Fasnachten, die in vielen Tiroler Orten in ganz unterschiedlichen Ausprägungen stattfinden. Jede von ihnen hat ihre typischen Figuren und Masken – und ihren eigenen Rhythmus von drei, vier oder fünf Jahren. 2014 sind es das Fisser Blochziehen (26. Jänner) und die Imster Buabefasnacht (9. Februar), die man auf keinen Fall versäumen sollte. Wer im Winter nach Tirol reist, in München, Verona, Wien oder Zürich in den Zug steigt und dann verschneite Wiesen

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FASnAcHT In TIrol und weiß in der Sonne blitzende Berge an sich vorüberziehen lässt, dem steht der Sinn meist nach Skivergnügen oder einer zünftigen Rodelpartie. Im Wintersportort Fiss bekommt man darüber hinaus das Brauchtum des Blochziehens zu sehen, bei dem ein 35 Meter langer Baumstamm durchs Dorf gezogen wird – begleitet vom ausgelassenen Bajatzl, dem ganz in Moos und Flechten geklei-

deten Miasmann und vielen anderen, prächtig kostümierten Figuren. Mit bunten Stoffen, Bändern und Stickereien wunderschön ausstaffiert sind auch die Teilnehmer der Imster Buabefasnacht, dem „kleinen Bruder“ des berühmten Schemenlaufens. Dabei übernehmen die 6- bis 16-Jährigen die Hauptrollen in einem traditionsreichen Spiel, das sonst nur Erwachsenen vorbehalten ist. Als Scheller, Roller, Hexen, Lagge oder Laberer vollführen sie ihre Sprünge und Tänze wie die Großen und beweisen, dass das Fasnachtsbrauchtum auch weiterhin von Generation zu Generation weitergegeben wird. Informationen: Tirol Werbung GmbH Maria-Theresien-Straße 55 A-6020 Innsbruck t +43.512.7272-0

www.kultur.tirol.at www.tirol.at/fasnacht

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Eislaufen

Übers Wasser zischen Schlittschuhfahren in freier Natur ist ein herrlicher Winterspaß, bei dem man sich wunderbar schwerelos fühlt. Außer natürlich, wenn’s einen aufhaut – aber wer wird denn gleich mit dem zweitschlimmsten Malheur auf einem zugefrorenen See rechnen! Text  Martin Grabner

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ie Luft ist schneidend kalt. Es ist 6.30 Uhr in der Früh und noch fast zappenduster. Ein Trüppchen Eisläufer zieht sich im warmen Festzelt für das bevorstehende Rennen um. Viele tragen die typischen hautengen Ganzkörperanzüge, die beim Eisschnelllaufen üblich sind und eine hohe Windschlüpfrigkeit garantieren. Die Füße stecken schon in den ProfiEisschnelllaufschuhen mit den 50 Zentimeter langen, messerscharfen Eisen un-

ten dran. Manche tragen die sogar ohne Socken, das sind die ganz harten Hunde. Die Startnummer wird an beiden Oberschenkeln angebracht, der hastig übergeworfene Anorak spendet noch ein wenig Wärme, bevor es mit dampfendem Atem hinaus an den Start geht – hinaus auf die riesige Natureisfläche des Weißensees. Der seichte Westteil des Sees friert verlässlich jeden Winter zu und bietet damit Natureislaufvergnügen pur. Die größere Fläche des östlichen und tieferen Teils des

Sees braucht indes tiefere Temperaturen und wesentlich länger, um eine sichere, tragende Eisdecke zu erlangen. Dieses Jahr verläuft die Strecke der „Alternativen Holländischen 11-Städte Tour“ wegen der großen Kälte über den ganzen auf 930 Meter Seehöhe gelegenen See – das sind exakt 25 Kilometer pro Runde. In meinem Fall heißt das: viermal den See hinauf bis ans Ostufer und wieder retour hinunter bis zum Westufer und dann zurück zu Start und Ziel in Techendorf. Bei

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Foto: He id e Bense r/Corbis

den vier Volksläufen während der 14-tägigen, größten Eissportveranstaltung der Welt kann man auch als Amateur über 50, 100 oder 200 Kilometer an den Start gehen – je nach Lust und Laune und vor allem Kondition. Ich habe bei der Anmeldung optimistisch 100 angekreuzt und somit quasi den goldenen Mittelweg gewählt. Mein Outfit ist nicht ganz so superprofessionell: Eine normale Laufhose, Laufjacke, Haube, Handschuhe und warme Thermounterwäsche sollen mich vor der Kälte schützen. Nach dem Startschuss um exakt 7 Uhr ziehe ich tief gebückt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt die ersten Kilometer über die riesige Eisfläche Richtung Ostufer. Ich laufe eine Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp über 20 Stundenkilometern,

Man soll sich nicht leichtfertig auf dünnes Eis begeben, aber wenn’s gut trägt, ist der Spaß riesig!

das sollte zur angestrebten Zielzeit von knapp unter fünf Stunden reichen. Die besten Teilnehmer des Volkslaufes an diesem Tag erreichen aber oft sogar fast das Doppelte an Spitzengeschwindigkeit. Das merke ich bald in der zweiten Runde, als die führenden Holländer wie ein Schnellzug an mir vorbeibrausen. Mittlerweile laufe ich wie in Trance, ab und zu fahre ich ein Stück aufrecht und strecke meinen Rücken, um dann wieder die gebückte Haltung einzunehmen und im gleichmäßigen 27

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Eislaufarena Weißensee Eisgarantie! Allerdings hat es nicht jedes Jahr ausreichend dickes Eis auf dem ganzen See: Der Ostteil ist tiefer und friert deshalb viel langsamer zu – aber am flachen Westteil geht’s eigentlich jeden Winter gut dahin, auf einer bis zu vier Kilo­ meter langen Runde. Am Weißensee ist meist die ganze Winter­ saison über Eislaufen möglich. Normale Schlittschuhe oder Eisschnelllaufschuhe, sogenannte „lange Eisen“, kann man im örtlichen Sportgeschäft in Techendorf ausleihen. Auf der super gepflegten Eisfläche macht es auch Hobbyläufern Spaß, in der typischen tiefgebeugten Haltung dahinzusausen. www.natureislauf.at, www.weissensee.com

Holländische Eisschnelllaufprofis am Weißensee

Eislaufen auf dem größten Natureislaufplatz Europas ist nicht jedes Jahr möglich, da es besonderer Witterungsverhältnisse bedarf. Es muss eine lange und vor allem windstille Kälteperiode herrschen, dann entsteht eine dicke und vor allem glatte Eis­ fläche. Hotspot ist die Ruster Bucht, hier gibt es auch einen Eislaufschuhverleih. Die über 320 km² große Natureisfläche bietet genügend Platz für Win­ tersportler aller Art: Eisläufer, Eissegler und Surfer tummeln Glitzernde Weite sich an schönen Wintertagen auf dem Steppensee. Alle Eis­ flächen sind bequem von den Strandparkplätzen zu erreichen, Sitzbänke zum Anziehen der Schlittschuhe sind auch vorhanden. Seile und Leitern liegen am Eisrand bereit, falls in dem flachen Gewässer jemand einbricht. www.neusiedlersee.com

Winteridylle Lunzer See Der Lunzer See eignet sich hervorragend, um mit Schlitt- oder Schneeschuhen, Langlaufskiern oder einfach zu Fuß die Winterlandschaft zu genießen. Durch seine „eisgekühlte“ Lage friert der See meistens Ende Dezember/Anfang Jänner zu. Wenn das Wetter passt, entsteht mit­ unter blitzblankes Spiegeleis. Liegt zu viel Schnee auf dem Eis, wird ein Rundkurs freigeschaufelt. Einen Schlittschuhverleih gibt es im Gasthof Pension Zellerhof (Tel.: 07486/84 50). www.lunz.at

Der Weißensee macht seinem Namen hier alle Ehre. Extratipp: In den Niederlanden wird Eisschnelllaufen seit über 200 Jahren als Nahverkehrsvariante und Sportart praktiziert. Ende des 19. Jahrhunderts wurde eine 200 Kilometer lange Stre­ cke durch elf Städte entwickelt. Diese 11-Städte-Tour (Elfsteden­ tocht) war ursprünglich ein in der niederländischen Provinz Friesland in strengen Wintern veranstaltetes, volksfestartiges Eisschnelllaufereignis. Die unbeständige Eissituation aufgrund der zunehmend wärmeren Winter ermöglichte dort aber in den letzten Jahrzehnten kaum noch Bewerbe. Deshalb gibt es seit nunmehr 24 Jahren die Alternative am Weißensee. Das nächste Mal vom 18.1. bis 1.2.2014. www.weissensee.com

Bereits vor 800 Jahren glitten in den Niederlanden Menschen mit Eisenkufen an Holzschuhen über die zugefrorenen Kanäle.

Takt der Kufen dahinzuziehen. Inzwischen ist es schon vollkommen hell, bald wird die Sonne hoffentlich ein paar wärmende Strahlen für die Eissportler übrig haben. In meinem Fall wäre das ziemlich dringend notwendig. Die Thermounterwäsche versagt auf der ganzen Linie. Um die Körpermitte friert mich erbärmlich, in meiner Verzweiflung stopfe ich mir nach der ersten Runde in einer Mobiltoilette bei Start und Ziel jede Menge Klopapier in die Hose, das isoliert hoffentlich ein wenig. Daneben versuche ich mich mit einem Becher heißer Rindsuppe aufzuwärmen und stärke mich bibbernd mit einem dieser köstlichen Rosinenbrote mit Käse. Aber obwohl es so kalt ist an diesem Tag, macht mir das Eislaufen unheimlich Spaß. Die Weite der Landschaft, das Knirschen der Kufen, der Blick vom Ostufer auf die weiß blitzenden Dreitausender im Westen des Sees! Für die am Rennen teilnehmenden Niederländer ist dieser Blick ja noch einmal etwas ganz Besonderes, so was haben sie in Holland nicht. Viele kleine und auch manche der großen österreichischen Seen bieten in kalten Wintern Natur-Eislaufvergnügen. Der Neusiedler See wird bei der richtigen Witterung zum größten Natureislaufplatz EuroUnd jetzt viel Spaß beim Aufstehen

Fotos: VINC ENT JANNINK /EPA/pic ture desk .com, WWW.Istockphoto.com, Öste rre ich We rbu ng , W einf r anz , B urge nl an d Tou ri smu s/ La mmerhu be r, Wol fg ang W ei n häu pl / W esten d 61/ Corbis

Eismeer Neusiedler See

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rathon. Der Weißensee machte das Rennen. Aufmerksam geworden war man auf den idyllisch gelegenen Kärntner Bergsee ursprünglich durch den James-Bond-Film „Der Hauch des Todes“. Eismeister Norbert Jank musste damals für die Dreharbeiten eine zwei Hektar große Eisfläche aufwändig präparieren, damit 007 Timothy Dalton mit seinem Aston Martin gefahrlos auf dem Eis landen konnte. Inzwischen ist es schon fast Mittag, die Sonne wärmt zum Glück tatsächlich ein wenig, und ich kämpfe jetzt schon ein wenig mit der Konzentration in der letzten Runde. Links und rechts überholen mich die „fliegenden Holländer“ mit oft aberwitzigem Tempo. Bei Kilometer 80 passiert es dann. Eine Spalte, die linke

Eislaufen am Zeller See

Kufe bleibt ruckartig stecken, und schon liege ich auf dem Bauch und schlittere endlos dahin. Zum Glück trage ich keine gröberen Blessuren davon, ein paar blaue Flecken werde ich aber wohl davontragen. Ich rapple mich ächzend auf und gebe auf den letzten Kilometern noch einmal so richtig Vollgas. Die letzte große Kurve am West­ufer nehme ich wieder in tief gebück-

Klopapier als Kältedämmung ist keine sonderlich elegante Lösung. ter Haltung mit wachsendem sportlichen Ehrgeiz, und dann geht’s Richtung Ziel in Techendorf. Kilometer 98, 99 und dann der Zielsprint. Ich schaue auf die Stoppuhr: 4 Stunden, 58 Minuten, 17 Sekunden. So lange habe ich für meine 100 Kilometer gebraucht. Obwohl mir das Kreuz ganz schön weh tut, nehme ich mir kurz nach dem Zieleinlauf vor, mich im nächsten Jahr noch zu steigern. Dann aber über die volle Distanz von 200 Kilometern mit genügend Vorbereitung, ausgiebigem Rückentraining – und vor allem untenrum deutlich wärmer angezogen.

Up to date mit

© Hofer

F oto: Zel l am See/ Kap ru n Tou ri smu s

pas. Voraussetzung ist eine lang anhaltende, windstille Kälteperiode. Das kommt allerdings nicht jedes Jahr vor. Der Wörthersee, der Zeller See oder der Lunzer See locken bei entsprechenden Temperaturen ebenfalls mit passablen bis sehr guten Eisverhältnissen. Aber am allerbesten ist es hier am Weißensee. Hier wird die Eisfläche von Eismeister-Legende Norbert Jank jedes Jahr ab Ende November systematisch gepflegt. Dieses Jahr konnte er die Strecke auf Grund der extremen Temperaturen der letzten Tage fast optimal präparieren, einzig die vielen Sprünge im Eis stören ein wenig. Sie entstehen immer dann, wenn es zu schnell kalt wird, weil das Eis ununterbrochen arbeitet. „Aber so ist eben das Wesen des Natureises, da können wir bei der Präparierung und Pflege nicht viel dagegen tun“, erklärt Norbert Jank. Der Weißensee ist inzwischen weit über die Grenzen Österreichs hinaus berühmt, nirgendwo sonst sind die Bedingungen so ideal, um auf Natureis zu laufen. Deshalb sind auch die holländischen Spitzenläufer da. Vor 24 Jahren suchte der holländische Veranstalter „Stichting Wintersporten“ nach einem sicheren Austragungsort für den traditionellen Eisschnelllaufma-

SCHAU FUSSBALL Die tollsten Szenen der Ostliga jetzt auf schau TV jeden Montag ab 18 Uhr zu jeder vollen Stunde rund um die Uhr 24 x im Loop www.schaumedia.at schau TV – den ersten Erlebnissender der Ostregion (Wien, Bgld., NÖ) – empfangen Sie nonstop über Satellit, kabel plus, aon TV und im Großraum Wien zusätzlich via Antenne. eigeninserat_07_schauTV_180x125_HEISSELIGA_ssp_v2_k.indd 1

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4. BIS 20. APRIL 2014 INNSBRUCK HALL i. T. WATTENS

EINIGE HÖHEPUNKTE AUS 3 WOCHEN ZWISCHEN SPIEL UND TRAUM ... SO 13.04.2014, 20.15 UHR WATTENS, MARIENKIRCHE

C.P.E. BACH LUKASPASSION Il Fondamento, Ltg: Paul Dombrecht

DO 17.04.2014, 20.15 UHR INNSBRUCK, DOGANA

tanz ÉLÉGIE

Choreographie: Olivier Dubois, Ballet National de Marseille

FR 18.04.2014, 20.15 UHR HALL, SALZLAGER

SALOMONE ROSSI PSALMEN Profeti della Quinta, Ltg: Elam Rotem

SA 19.04.2014, 19.30 UHR INNSBRUCK, SAAL TIROL

G.F. HÄNDEL LA RESURREZIONE

Lautten Compagney, Capella Angelica, Ltg: Wolfgang Katschner

SO 20.04.2014, 20.15 UHR INNSBRUCK, DOGANA

tanz WHAT THE BODY...

Choreographie: Wim Vandekeybus, Cie Ultima Vez

Ticket-Hotline: +43 (0)5223 53808 und ab Mitte Jänner auf www.osterfestival.at

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Der Raumanzug Aouda.X wurde 2013 vom Österreichischen Weltraum Forum in Marokko getestet.

Redaktion: Christine sicher

Kultur

Völlig losgelöst V

or 400 Jahren phantasierte sich der Astronom Johannes Kepler auf den Mond. Opiate sollten ihm helfen, die Reise unbeschadet zu überstehen. Das Weltall zu erkunden und eines Tages vielleicht sogar ferne Welten zu besiedeln, gehört immer noch zu den großen Träumen der Menschheit. Die Ausstellung „Space“ im Technischen Museum Wien erzählt davon sehr anschaulich. Rund 150 Objekte sind auf 600 Quadratmetern versammelt, zum

Beispiel der Raumanzug, den Franz Viehböck 1991 in der Raumstation Mir trug oder eine originale Stufe der ELDO-EuropaRakete, 700 Kilo schwer und vier Meter lang. Interaktive Stationen laden zum Mitmachen ein, etwa der „Space Curl“, in dem man sich festschnallen lassen und einen Hauch von Schwerelosigkeit spüren kann. Die virtuelle Reise führt auch zum Mars, derzeit das attraktivste Ziel der bemannten Raumfahrt. Wann der erste Mensch

seinen Fuß auf den Roten Planeten setzen wird, steht allerdings noch in den Sternen. Hindernisse sind die Kosten von rund 100 Milliarden Dollar und die enorme Distanz: Eine Marsmission dauert mindestens eineinhalb Jahre. Noch ein Tipp: Nur alle zwei Jahre ist der Mars so gut zu sehen wie im März und April 2014. Deshalb widmet sich das Technische Museum von 26. bis 30. März mit Workshops ausführlich unserem Nachbarplaneten. www.tmw.at

Fotos: Cyril Helnwein, Stage-Ent ertainme nt/Morris MacMatze n, ÖWF/K at ja Z anel l A-Ku x

Prähistorisch Materiell

Bitte nicht gackern!

Provokant Cyril Helnwein zeigt erstmals seine Fotos in Österreich. „Beautiful Desasters“ („schöne Katastrophen“) heißt die Ausstellung, die sich der Vorliebe des Künstlers für das Skurrile widmet. Cyril, Sohn von Gottfried Helnwein, verließ Wien mit acht Jahren. Er arbeitet mit analoger Technik, ohne digitale Manipulation. Zu den Sammlern seiner Werke gehören Marilyn Manson und Demi Moore. Yoshi’s Contemporary Art Gallery, Wien, bis 17. Jänner. www.theworldofyoshi.com

Gareth James verwendet für diese Skulptur alte Fahrradschläuche und nennt sie „Money stands for limitlessness“. Warum? Ein Besuch im Mumok könnte Aufschluss geben. Dort läuft bis 2. Februar eine Ausstellung zum Thema Geld, Krise und Kunst. www.mumok.at

Holiday on Ice macht Pause. Von 8. bis 19. Jänner begeben sich stattdessen knuddelige Urzeit-Tiere auf das Eis der Wiener Stadthalle. Die Show „Ice Age“ ist ein Mix aus Kino, Akrobatik, Eiskunstlauf und Tanz. Die Tierfiguren sind den Filmoriginalen verblüffend genau nachempfunden. Die beiden Mammuts Manni und Ellie sind 3,60 Meter hoch, 2,50 Meter breit und 4,20 Meter lang. Und Otto Waalkes leiht seine Stimme wie im Kino dem geschwätzigen Faultier Sid. Ticketpreise von € 20,– bis € 59,–. www.stadthalle.com Faultier Sid in Aktion

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Hintergründig

„Die spinnen, die Römer!“ Nur der Titel ist von Asterix geborgt.

Guido Tartarotti wird nicht nur für seine pointierten „Kurier“-Kolumnen geschätzt, mittlerweile ist er auch als Kabarettist etabliert. Und er füllt immer größere Säle: Die Premiere seines vierten Programms „Urlaubsfotos“ findet erstmals im Rabenhof statt. Keine Sorge: keine Diashow! Es wird ein Abend voller komischer Reiseerlebnisse (ab 20. Jänner.). www.rabenhof.at

Guido Tartarotti

Viel Applaus

Herzerwärmend

M

arcel Prawy brachte 1956 das erste Musical nach Kontinental­ europa, und zwar in die Volksoper: „Kiss Me, Kate“ von Cole Porter. Unter Direktor Robert Meyer schließt das Haus am Gürtel an die alten Erfolge an und beweist, was die Auswahl der Stücke betrifft, ein gutes Händchen. Sehr gelungen: „Sweeney Todd“, das düstere Meisterwerk um einen rachsüchtigen Barbier von Steven Sondheim. „So sieht ein echter Triumph aus, so hört sich ein echter Triumph an“, urteilte der „Kurier“ über die Regiearbeit von Musicalprofi Matthias

Davids. Während der Musical-Wochen von 29.12. bis 2.3.2014 stehen neben „Sweeney Todd“ drei weitere Stücke mit 32 Vorstellungen auf dem Spielplan: „My Fair Lady“, „Kiss Me, Kate“ und „Guys and Dolls“. Extratipp: Der Musical-Pass um € 25,– gewährt 15 Prozent Rabatt. Er gilt auch für „Die spinnen, die Römer!“ im April und Mai 2014. Steven Sondheims Erstling (im Original: „A Funny Thing Happened on the Way to the Forum“) mit Robert Meyer als Sklave Pseudolus hat mit Asterix und Obelix übrigens nix zu tun. www.volksoper.at

Krumm Erwin Wurms Gurke darf nicht fehlen, wenn’s um „Essen in der Kunst“ geht, auch nicht Daniel Spoerris Fallenbilder und die Eat Art der Sechzigerund Siebzigerjahre. Wo? Im Forum Frohner in Krems, bis 23. März. www.kunsthalle.at

Im Ersten „Stadtflanerien“ nennt der Kulturverein Aktionsradius seine geführten Spaziergänge durch die Wiener Bezirke. Einige dieser Streifzüge gibt es zum Nachhören auf CD: Nach Hörbüchern zur Leopoldstadt, zu Wieden und Margareten ist jetzt auch eines zur Inneren Stadt erschienen. Autorin Carola Timmel sprach mit Franz Schuh, Louie Austen und Friedrich Achleitner über den ersten Bezirk. Der Soundtrack kommt von Célia Mara, Musikmigrantin aus Brasilien. € 20,–, www.aktionsradius.at

Bewährtes Team

Célia Mara lebt seit 1991 in Österreich.

Häuslich Die Frau Franzi ist „schäggsbia­ narrisch“. Beim Putzen sinniert sie über Shakespeares große Tragödien. Seit fünf Jahren verkörpert Marika Reichhold die Putzfrau und trans­ feriert Welttheater in Alltagssprache. Zum Jubiläum bringt das Kosmostheater in Wien „schäggsbia in ana dua“: vier Stücke von 18. bis 22.2. www.kosmostheater.at Frau Franzi

Fotos: Studio Wurm/© Bild rech t, Wien, 2013, Barbar a Palffy/Volks op er, Ge org schlos se r, Rei nhard We rne r, I ng o Pertr amer, Han n es B ü rstmayr

Wer gute (und gut gemachte) Musicals sehen will, sollte sich frohen Mutes in die Wiener Volksoper begeben.

Ernst Molden und Willi Resetarits haben ihr zweites Album aufgenommen. „Ho Rugg“ heißt es und wird am 30.1. im Stadtsaal in Wien präsentiert. Gemeinsam mit Hannes Wirth und Walther Soyka verlassen sie Wien: „Wir gehen nach draußen, auf Reisen in die Finsternisse und Sonnenflecken des wei­ten Landes.“ www.stadtsaal.com

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F otos: B elved ere, Wi en / B i l d recht, Wi e n , 2013, No rdi co , Nu ri t h Wag n e r- St r au ss

Sachensuche Ihr kompletter Name lautet Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf. Kinder in aller Welt lieben das anarchische Mädchen für Sprüche wie „Liebe kleine Krummelus, niemals will ich werden gruß!“ 2015 wird Pippi Langstrumpf eine weitere Ehre zuteil: Sie wird in Schweden auf einer neuen Banknote abgebildet. Das in 50 Sprachen übersetzte Buch von Astrid Lindgren funktioniert auch als Theaterstück prächtig und steht gleich in zwei heimischen Landestheatern auf dem Spielplan. In Salzburg noch bis 27. Jänner, inszeniert von der Schwedin Gunilla Hallström. In St. Pölten führt Barbara Nowotny Regie (bis 22. März). www.salzburgerlandestheater.at, www.landestheater.net Swintha Gersthofer spielt die Pippi in St. Pölten.

Sweeney Todd

Kurios Dieser kleine Spielzeugfernseher ist ein sogenanntes Plastiskop und bewahrt in seinem Inneren Märchenbilder auf. Zu sehen in der Ausstellung „100 % Linz“ im Nordico Stadtmuseum, die Skurriles, Vergessenes und Alltägliches mit Linz-Bezug zeigt. www.nordico.at

Kiss me, Kate

Lisl Ponger: „Out of Austria“, 2000

Sammellust Das architektonisch hochinteressante 21er Haus gegenüber dem neuen Hauptbahnhof in Wien ist an sich schon sehenswert. Jetzt lohnt ein Besuch doppelt, denn das Museum zeigt gerade, was es im letzten Jahrzehnt so alles gesammelt hat. Vertreten ist das Who’s Who der aktuellen heimischen Kunstszene: Heimo Zobernig, Franz West, Erwin Wurm und Gerwald Rockenschaub ebenso wie die jüngeren Aufsteiger Mathias Poledna, Markus Schinwald oder Florian Pumhösl (bis 11. Februar.). www.21erhaus.at

My Fair Lady

Guys and Dolls

Musical-Wochen operette

oper

musical

ballett

von 29. Dezember 2013 bis 2. März 2014

Info: 01/514 44-3670 · Karten: 01/513 1 513 · tickets@volksoper.at · www.volksoper.at

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Mit 64 Jahren ist „The Boss“ so cool wie eh und je. Reife Leistung!

Blutsauger Jim Jarmusch schickt Tilda Swinton und Tom Hiddelston als Liebespaar auf die Leinwand, und zwar als sehr ausdauerndes: Sie sind Vampire. In „Only Lovers Left Alive“ gehen Rockmusiker Adam und seine Eve mit der Zeit – keine Halsbeißerei mehr, man schlürft lieber Blutkonserven. Das Vampirding ist aber eher Nebensache, es geht um die ewige Liebe (ab 26.12.).

Auf ewig Dein

Arbeiterheld

Mörder

B

ruce Springsteen wirft offenbar nichts weg. Oder vielleicht hat er schon vor knapp 40 Jahren geahnt, dass ein von ihm vollgekritzeltes Stückchen Papier einmal sehr viel wert sein würde? Anfang Dezember wurde das aus einem Notizbuch herausgerissene linierte Blatt mit Aufzeichnungen zu seinem Song „Born to Run“ jedenfalls um 197.000 Dollar bei Sotheby’s versteigert. (Rekordhalter ist übrigens Bob Dylan, dessen Manuskript zu „The Times They Are A-Changin‘“ um 422.000 Dollar verkauft wurde.) Einige im Jahr 1974 notierte Textzeilen hat Springsteen

im Lied tatsächlich verwendet, andere wieder verworfen. Insgesamt feilte er sechs Monate lang an seinem ersten großen Hit. Am 10. Jänner erscheint sein 18. Album „High Hopes“. Springsteen arbeitete dafür erstmals mit Tom Morello zusammen, dem 49-jährigen Gitarristen der Band „Rage Against the Machine“, der vom Magazin „Rolling Stone“ auf Platz 26 der „100 besten Gitarristen aller Zeiten“ gereiht wurde. „Tom ist meine Muse, er gab dem gesamten Projekt den Push auf das nächste Level“, sagt der Boss. www.sonymusic.at

Kunstvoll Die Galerie der Komischen Künste im Wiener Museumsquartier macht sich für Cartoons stark – einer zwar einerseits sehr beliebten, andererseits immer noch sträflich unterschätzten Kunstform. Aktuelle Ausstellung: „Cartoons in der Kunst“. Unter anderen zeigen Bruno Haberzettl, Stephan Rürup und Ari Plikat, was ihnen dazu alles einfällt. Zur Ausstellung gibt’s auch einen gleichnamigen Katalog, Holzbaum Verlag, € 20,–. www.komischekuenste.com

Löchrig „Silberschnüffel“ – so nennt der Künstler Gunter Damisch liebevoll diese 2,74 Meter hohe Aluminiumskulptur. Wer jetzt neugierig ist, wie wohl die „Hängeblattweltweglöcher“ ausschauen, fährt nach St. Pölten in die Landesgalerie ZEIT KUNST Niederösterreich (bis 23. Februar). www.zeitkunstnoe.at

Psychologie der Täter

Cowboys High Noon in den Alpen: Regisseur Andreas Prochaska drehte mit „Das finstere Tal“ einen österreichischen Western. Erzählt wird die Geschichte eines amerikanischen Fotografen, der 1875 in ein abgelegenes Bergdorf kommt, um sich für ein Unrecht gnadenlos zu rächen. Vorlage ist der gleichnamige Roman von Thomas Willmann, in einer Hauptrolle ist Tobias Moretti zu sehen (ab 21.2.)

Sam Riley als Rächer

Fotos: DocMovie /C hristoph R au, Sony Music , Alle gro F ilm/Thomas W. Kiennast, Polyf ilm, Karl Sch rot t er | c artoon : Stephan Rü ru p

Bruce Springsteen ist immer noch in Bestform und bringt am 10. Jänner ein neues Album heraus.

Warum töten Familienväter Frauen und Kinder? Wie werden nette junge Männer zu gnadenlosen Schlächtern? „Das radikal Böse“, der neue Film von Stefan Ruzowitzky, beschäftigt sich mit den systematischen Erschießungen jüdischer Zivilisten durch deutsche Einsatzgruppen in Osteuropa. „Die Täter melden sich in einer gänzlich neuen Form mit authentischen Statements aus dem Grab“, sagt Ruzowitzky (ab 17.1.).

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Ernst des Lebens

F oto: otto Si mon er, k_ m.arch i t e kt u r, Art B ru t KG

Arthur Schnitzler, sechs Jahre alt, blickt grübelnd in die Kamera. Der dreijährige Kronprinz Rudolf schaut einsam und verloren aus in der Oberstuniform eines Infanterie-Regiments, traumatisiert vom Drill der frühen Kindheit. Zwei von 250 berührenden Kinderfotos, die die Nationalbibliothek für die Ausstellung „Kinder, wie die Zeit vergeht“ zusammengetragen hat. Die Aufnahmen stammen aus dem Zeitraum 1870 bis 1970 und geben einen sozial- und kulturhistorischen Einblick in die damalige Alltagswelt. Man sieht Bilder von verarmten Kindern aus den 1920er-Jahren oder von jüdischen Kindern auf der Flucht, aber auch von Kindergärten aus dem „Roten Wien“ der 1950er-Jahre (bis 23. Februar). www.onb.ac.at

Wohnanlage in Vorarlberg von k_m.architektur

10 x 15 Klein hat es begonnen, Großes ist daraus entstanden. Der Psychi­ater Leo Navratil gab seinen Patienten in Gugging zunächst nur postkartengroße Blätter in die Hand. 300 dieser „small formats“ sind bis 9. März im Museum Gugging zu sehen. www.gugging.at

Im Kindergarten, 1959

Baubeschau Das Architekturzentrum Wien hat sich seit seiner Eröffnung vor 20 Jahren trotz schmalem Budget und großer Raumnot international einen guten Ruf erarbeitet. Acht Jahre nach der Eröffnung der wichtigen Dauerausstellung „a_schau“, die erstmals 150 Jahre heimische Architekturgeschichte aufbereitet, wurde jetzt die Episode „Gegenwart“ runderneuert: 200 Projekte aus allen Bundesländern zeigen das aktuelle Wirken der österreichischen Architekturbüros – von Schutzhütten über Gipfelplattformen bis zu Wohnhäusern und Kulturstätten. Tipp: Auch die onlineBauwerksammlung des AZW präsentiert sich in neuer Frische: www.azw.at/baudatenbank

stadttheater[bühnebaden]

Das Feuerwerk Musikalische Komödie von Paul Burkhard

Nach einem Lustspiel von Emil Sautter Buch von Erik Charell und Jürg Amstein Gesangstexte von Jürg Amstein und Robert Gilbert

14. 12. 2013 – 31. 1. 2014 t u. a. mi berger en l r Schel Dagma einz Zuber und H Theaterplatz 7, 2500 Baden T +43 2252 22522

www.buehnebaden.at

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Kunstwerk

„see me“ 110 x 170 cm Venedig, 2013

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Malen mit

Licht

Der Wiener Fotograf Paul Landerl verwandelt seine Bilder mit einer speziellen Kolorierungstechnik in einzigartige Gemälde.

bild : paul l anderl

Text  Christina Dany

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„just around the corner, 110 x 170 cm, Venedig, 2013

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uf den ersten Blick glaubt man, eine alte kolorierte Fotografie aus den 1920er-Jahren vor sich zu haben. Vage Nostalgie stellt sich ein – und im nächsten Moment leise Irritation. Flip-Flops, Hotpants und Miniröcke? Da kann etwas nicht stimmen. Paul Landerls eigentümliche Bilder bescheren dem Betrachter eine kleine sensorische Sensation – dieses sekundenkurze erschrockene Hüpfen des Herzens, das zwischen vermeintlichem Erkennen und tatsächlicher Erkenntnis liegt. Dein Gehirn wird ausgetrickst und gleich darauf registrierst du seinen Irrtum amüsiert. Die Diskrepanz zwischen dem, was man zu sehen glaubt, und dem, was es wirklich ist, macht einen Teil des Reizes von Landerls Arbeiten aus. Der Überraschungseffekt nutzt sich naturgemäß schnell ab, doch danach wird’s erst richtig interessant. Wie macht er das? Warum macht er das?

Auf Reisen entstehen Momentaufnahmen, die kleine Geschichten erzählen. Die abgebildeten Arbeiten sind bis 31.1. in der Galerie Ruberl zu sehen, 1010 Wien, Himmelpfortgasse 11. www.landerl.com

erstes eigenes Studio in Wien und fotografierte für namhafte Agenturen und Magazine. Doch auf Dauer machte ihm der Job keinen Spaß. Landerl: „Irgendwann habe ich den ganzen Zirkus einfach nicht mehr ausgehalten. Diese hysterischen Visagisten und g’spritzten Typen sind mir auf die Nerven gegangen.“ Er wandte sich der Schwarzweißfotografie zu. „Die wirkungsvoll inszenierbare Dynamik faszinierte mich – aber meine Ergebnisse blieben immer hinter meinen Erwartungen zurück.“ Er suchte nach einer Methode, mit der sich

bild er: Paul L ande rl

„instinctive“, Mallorca, 2012

Landerl verbrachte nach seiner Ausbildung zum Fotografen in Wien und an der School of Visual Arts in New York mehrere Jahre in den Vereinigten Staaten, wo er als Mode-, Architektur- und Produktfotograf arbeitete. In dieser Zeit entstanden Sujets für Plattencovers von „The Ramones“ und „The Hypnotics“ bis zu „Guns N’ Roses“. Ende der Neunzigerjahre gründete er sein

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magazin-city.at magazin.city

„as times go by“, Mallorca, 2012

„la signora in rosso“, Venedig, 2013

seine Vorstellungen besser realisieren ließen. Nach intensiven Recherchen und Versuchen entwickelte er auf Basis eines historischen Edeldruckverfahrens eine aufwendige Technik, mit der er heute seine polychromen, wie gemalt wirkenden Bilder gestaltet. Ausgangsmaterial sind immer Kontaktabzüge von analogen fotografischen Aufnahmen, meist mit der Großformatkamera angefertigt. Das endgültige Bild ist auf Malerleinwand in einen Rahmen gespannt. Dazwischen liegen zahlreiche Arbeitsschritte, in denen Landerl bis zu 50 Schichten aus Pigmentfarben übereinanderlegt, jede wird einzeln neu belichtet. An einem Bild arbeitet er drei bis fünf Wochen. Derzeit sind rund 20 seiner Arbeiten in der Wiener Galerie Ruberl zu sehen, die Ausstellung „Passing By“ läuft bis 31. Jänner 2014. Im April ist eine weitere Ausstellung mit Bildern geplant, die in Tel Aviv und Jerusalem entstanden sind.

„the lady and the tramp“, Wien, 2009

Was Metropolen wie New York, London, Paris oder für Wien: ein Stadtmagazin für Tokyo haben, bietet

Architektur, Stadtentwicklung, Urbanität und Design

bild er: Paul L ande rl

Die Mediadaten

Städteschwerpunkte 2014: Wien, Rio de Janeiro, Venedig, Bristol sowie die Kulturhauptstädte Umea und Riga.

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2014 sind erschienen!

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Spezialität im Skigebiet Dachstein-West: Gaudi­ pisten mit Zeitnehmung, Buckeln und Wellen

Redaktion: Christine sicher

Bahn

Ski-Express D

as beliebte Kombiticket Wintersport von ÖBB Rail Tours geht in die zweite Runde. Auch Ischgl, Österreichs Top-Spot für Party und Aprés Ski, fand das Konzept überzeugend und ist neben der Skiregion Hochkönig neuer Partner der ÖBB. Das Ticket bietet ja auch tatsächlich viele Vorteile: Neben der Bahnfahrt gibt es einen 1-, 2- oder 6-Tage-Skipass und wo nötig, den Transfer mit ÖBB-Postbus. Alles ist möglich – vom einzelnen Skitag bis zur

kompletten Wintersportwoche. Und alles ist äußerst günstig kalkuliert. Eine Bahnfahrt mit 1-Tages-Skipass gibt es schon ab € 34,–. 19 Skigebiete stehen zur Wahl, darunter St. Anton am Arlberg, Lech-Zürs, Zell am See-Kaprun, Semmering, Bad Gastein, Kitzbühel, Dachstein-West oder Nassfeld. Kinder und Jugendliche fahren ermäßigt, Kinder bis sechs Jahre sogar gratis. Preisbeispiel: Hin- und Rückfahrt von Wien nach St. Anton am Arlberg (der Bahnhof

liegt mitten im Ort, gleich bei den Hotels und Seilbahnstationen) inklusive 6-TagesSkipass mit ÖBB VORTEILSCARD um € 292,– (der Skipass alleine würde schon € 235,– kosten!). Ski mitschleppen ist nicht notwendig: ÖBB Rail Tours kooperiert mit der Handelskette Intersport Rent, die in den meisten Skiorten vertreten ist und Kombiticket-Kunden mindestens zehn Prozent Rabatt gewährt. Alle Infos im 60-seitigen Folder oder unter railtours.oebb.at

Fotos: OÖ.Tourismus/Er be r, Fr anz Marc Fre i/LOO K-foto, Istoc kp hoto.com, Stadt Wi en marke ti ng

Bestpreis Der BahnCity-Hit ist einfach die günstigste Variante, um Europas Städte zu erkunden. Von 7. Jänner bis 31. März 2014 bieten ÖBB Rail Tours eine Neuauflage dieses erfolgreichen Angebotes: In diesem Zeitraum kann man ab € 65,– zum Sightseeing oder Shoppen in 27 Städte reisen. Acht Länder stehen zur Auswahl, Bahnfahrt hin und retour sowie eine Nacht im Hotel sind im Package inkludiert. Auch nicht schlecht: Gegen einen Aufpreis von nur € 15,– fährt man innerhalb von Österreich 1. Klasse. railtours.oebb.at Mit der Bahn zum Eistraum in Wien

Bellissima! Es gibt wieder einen Tagzug zwischen Wien und Venedig! Abfahrt um 6:30 Uhr in Wien Meidling, Ankunft um 14:05 in Venedig Santa Lucia. Angebot von ÖBB Rail Tours: eine Nacht und Bahnfahrt im Tagzug IC 30/31 ab € 175,–. railtours.oebb.at

Schloss Nymphenburg

Zeitgewinn Der Fahrplan nach München wird immer dichter. Bereits jede Stunde fährt ein Zug ab Wien, der schnelle ÖBB railjet startet im Zwei-Stunden-Takt. Dazwischen gibt es eine Umsteigeverbindung in Salzburg. Die Rei­ sezeit beträgt mit dem Direktzug drei Stunden und 56 Minuten, mit Umsteigen auch nur vier Stunden und elf Minuten. ÖBB Rail Tours hat das passende München-Package dazu: Eine Nacht im familiär geführten Stadthotel Mirabell ist ab € 125,– zu haben – inklusive Bahnfahrt versteht sich! railtours.oebb.at 41

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Fleißig schaufeln

Die Sonne wärmt am Grazer Schlossberg auch bei Schnee und Eis.

Die ÖBB sind für Schnee und Eis gut gerüstet. Jährlich werden rund 40 Millionen Euro für den Winterdienst ausgegeben. Bei Schneefall arbeiten bis zu 5000 Mitarbeiter im Schichtbetrieb, vor allem im Gleis- und Weichenbereich sowie an den Bahnsteigen. 11.000 Weichen sind mit Weichenheizungen ausgestattet (von rund 15.000 Weichen insgesamt). Die Weichen können bequem mittels einer speziellen „Flugschneetaste“ enteist werden. Trotz Schneepflügen und Schneefräsen ist der Winterdienst allerdings oft mühsame Handarbeit.

Der neue Fahrplan macht es möglich: Zwischen Graz und Linz gibt es wieder zwei Direktverbindungen.

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ie drittgrößte Stadt Österreichs ist mit der zweitgrößten wieder gut vernetzt. Seit dem Fahrplanwechsel am 15. Dezember verbinden zwei direkte InterCity-Züge Graz und Linz. Abfahrt in Graz ist um 7:45 Uhr und 15:45 Uhr, Abfahrt in Linz um 9:14 Uhr und 17:14 Uhr. Die Fahrzeit verkürzt sich mit diesen Zügen auf drei Stunden. Das bedeutet 21 Minuten Zeitersparnis zu den bisherigen Umsteigeverbindungen, die weiterhin bestehen bleiben und um acht Minuten beschleunigt wurden. Auch die Reisezeit zwischen Graz und Salzburg konnte verkürzt werden, und zwar auf unter vier Stunden.

Besonders erfolgreich sind die vier steirischen S-Bahn-Linien. Täglich nutzen rund 50.000 Fahrgäste das attraktive Angebot der ÖBB. Am höheren Komfort der Züge wird gerade fleißig gearbeitet: 40 Garnituren werden umgebaut und mit bequemeren Sitzen ausgestattet. Der Sitztyp wurde von den Bahnkunden selbst in verschiedenen Test ausgewählt. Ab 2015 werden außerdem 18 neue Niederflurzüge des Typs „Desiro MainLine“ durch die Steiermark rollen. Und das Beste kommt zum Schluss: Neu im Angebot ist eine direkte Tagzugverbindung von Graz nach Zürich. Bitte auf Seite 44 weiterlesen!

Die Weichen sind geheizt!

Richtig Gas geben Nach langer Pause kehrt die Formel 1 nach Österreich zurück. Gefahren wird voraussichtlich am 22. Juni in Spielberg – auf dem Red Bull Ring. Der Run auf die Tickets ist enorm. Gut, dass sich die ÖBB ein Kontingent gesichert haben und mit einem Partyzug der ErlebnisBahn zum Rennen düsen. Das Ticket kostet € 169,– und beinhaltet die Bahnfahrt ab Wien Franz-Josefs-Bahnhof (Zustieg in Wien Meidling und Wiener Neustadt möglich) sowie den Eintritt (Stehplatz) für den „Großen Preis von Österreich“. Am besten gleich buchen: railtours.oebb.at

Entspannt zum Meeting

Wussten Sie, dass … Früh aufstehen

… die Österreicher im Schnitt pro Jahr 1233 Kilometer mit der Bahn fahren? Ein internationales Spitzenergebnis, laut einer Studie des Schweizer Informationsdienstes für den öffentlichen Verkehr. Die fleißigsten Bahnfahrer sind demnach die Schweizer mit 2274 km pro Kopf vor den Japanern (1912 km). Mehr Kilometer als die Österreicher legen nur noch die Dänen (1365) und die Franzosen (1301) zurück.

Es gibt eine neue Frühverbindung von Wien nach Salzburg und Innsbruck. Der perfekte Zug für Geschäftsreisende, um rechtzeitig einen Termin wahrnehmen zu können. Abfahrt ist von Montag bis Samstag um 5:30 Uhr in Wien Westbahnhof, Ankunft in Salzburg um 7:52 Uhr, in Innsbruck um 9:38 Uhr. Zum ungestörten Arbeiten nutzt man das 1.-Klasse-Service mit Zeitungen, Service am Platz und freiem Zutritt zu den ÖBB Club Lounges. Unser Tipp: Mit der kostenlosen BUSINESSCard erhalten Sie 20 Prozent Rabatt auf das Ticket! oebb.at

Fotos: ÖBB /Eise nbe rger ( 2), ÖBB /Feuerfeil, Steie rmark Touris mus/Harry Schiffer

Comeback

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Filmreif

Der beleuchtete Zielhang der Planai

Kurt Palm plädiert auch im Zug für eine klassenlose Gesellschaft.

D Tief in der Nacht Beim Nightrace in Schladming sind die Zuschauer in Feierlaune. 50.000 Fans werden am 28. Jänner 2014 am Fuße der Planai ihren Slalomkönig feiern. Die Aufwärmrunde kann man schon zuvor im Partyzug der ÖBB ErlebnisBahn absolvieren. Am Renntag geht es mit DJ, Snacks und Getränken von Wien Franz-Josefs-Bahnhof (ab 11 Uhr) zum alpinen Großereignis. Kosten: ab € 60,– inklusive Bahnfahrt und Partywaggon (hin und retour) und Ticket für den Nachtslalom. railtours.oebb.at

Riskante Abfahrt Die steilste Piste der Welt und jede Menge Adabeis: Die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel finden von 24. bis 26. Jänner statt. Die ÖBB sind mit 300 Zügen und 76.500 zusätzlichen Sitzplätzen für den Ansturm gut gerüstet. Das „Kitzbühel Hahnenkamm Kombiticket“ gibt’s ab € 26,– (inkl. Bahnfahrt und Tageskarte für ein Skirennen nach Wahl). Die Renntickets sind auch an den ÖBB-Fahrkartenautomaten erhältlich. tirol.oebb.at

Fotos: www.istock photo.com , Mic hael a Mand el, VST, St eierMark Tourismus

Hoch in der Luft Wird Gregor Schlierenzauer in dieser Saison wieder alles gewinnen? Für die Skispringen am Kulm in Bad Mitterndorf am 11. und 12. Jänner haben die ÖBB Kombitickets ab € 25,– im Programm (inkl. Bahnfahrt und Eintrittskarte). Außerdem fährt ein Partyzug von Wien zum Kulm. Preis: € 60,– (inkl. Bahnfahrt und Ticket, nur noch Plätze für den 12.1.). Auch für die Vierschanzentournee am 4.1. am Bergisel und am 6.1. in Bischofs­ hofen sind günstige Kombitickets zu haben. railtours.oebb.at Absprung von der Bergiselschanze

er vielseitige Autor und Regisseur findet Bahnfahren lebensnah und inspirierend: „Viele Passagen aus meinem Roman ‚Bad Fucking‘ habe ich in der Bahn gehört. Mir selbst wäre das nie eingefallen“, erzählt Palm. 90 Prozent seiner Lesereisen absolviert er mit der Bahn. „Für mich ist das wie Kino. Man braucht sich nur ans Fenster zu setzen, und es rennt ein ganzer Film ab.“ Am 20. Dezember kommt sein trashiger Krimi „Bad Fucking“ (bitte nicht englisch aussprechen) in die Kinos. Harald Sicheritz hat die Story über ein verruchtes Dorf mit Adele Neuhauser und Michael Ostrowski verfilmt. Im Jänner erscheint im Residenz Verlag das neue Buch des bekennenden Kommunisten: „Bringt mir die Nudel von Gioachino Rossini“. Und im April startet sein Film „Kafka, Kiffer und Chaoten“. www.palmfiction.net Kurt Palm stöpselt keine Kopfhörer in seine Ohren, er hört lieber Menschen zu.

onrail: Wie verbringen Sie Ihre Zeit im Zug am liebsten? Palm: Jedenfalls nicht mit Arbeit. Ich schreibe nicht, lese sehr wenig. Ich sitze einfach da, höre den Leuten zu, schaue aus dem Fenster und denke mir Geschichten aus. Zum Beispiel über die Menschen, die in diesen halbfertigen Scheidungsruinen wohnen. Man lernt mit der Bahn Gegenden kennen, wo man sonst nie hinkommt. Allein die Ortsnamen! Wenn ich die Durchsage „Ausschlag-Zöbern“ höre, fällt mir ein ganzer Roman dazu ein. onrail: Reisen Sie 1. oder 2. Klasse? Palm: Immer 2. Klasse. Ich lehne die 1. Klasse ab, ich finde, die Bahn ist ein Massenverkehrsmittel, wo eine 1. Klasse nichts zu suchen hat. Ich bin in meinem Leben dreimal 1. Klasse gefahren und habe mich jedes Mal höchst unwohl gefühlt. Dort sitzen eingebildete Leute herum, denen es offenbar taugt, wenn sie jemanden um einen Kaffee schicken können. onrail: Ärgern Sie sich manchmal über die Bahn? Palm: Nein, ich bin ein zufriedener Kunde. Die Bahn wird immer besser und schneller. Mir ist das eigentlich schon fast zu schnell. Die gewonnenen 20 Minuten sind für das Leben doch vollkommen uninteressant. Was macht man mit dieser Zeit? Schaut man sich noch ein paar Homepages mehr an? Das ungekürzte Interview lesen Sie auf www.onrail.at! 43

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Schweiz

Im Winter nach Zürich? Ja, weil ein deftiges Käsefondue jetzt am besten schmeckt – und hier sogar in der Straßenbahn serviert wird. Text  Christine Sicher

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er den besten Asterix-Band aller Zeiten kennt, weiß Bescheid: Die Schweizer tunken aufgespießte Brotstücke gerne in geschmolzenen Käse, sehen es aber gar nicht gern, wenn das Brot in das Caquelon – so heißt der Keramik-Topf, speziell für Käsefondues – fällt. Im Palast des Statthalters Feistus Raclettus hieß es nach dem dritten Fauxpas: „In den See mit ihm!“ Keine Sorge, so streng wie in „Asterix bei den Schweizern“ sind die Regeln in Zürich nirgends. Da ist man höchstens mit einer Runde Kirschschnaps dran. Einmal heißer Käse, das muss sein im winterlichen Zürich. Noch geselliger wird das an sich schon kommunikative Fädenziehen im „Fondue Tram“ (richtig gelesen, in der Schweiz heißt es das Tram). Die nostalgische Straßenbahn fährt bis 15. März durch die Stadt, im Pauschalpreis von CHF 93,– (ca. € 75,–) ist eine zweistündige Rundfahrt mit Vorspeisenteller, Fondue, Glühwein und

Nach Weihnachten purzeln selbst im teuren Zürich die Preise.

anderen Extras inkludiert. Wem das zu teuer ist: Viele gute Fondue-Adressen findet man auf der Website des Tourismusverbandes: www.zuerich.com Nach der Kalorienbombe eine Runde Eislaufen auf dem Zürichsee? Vergessen Sie es. Das bananenförmige Gewässer ist zuletzt im Jahr 1963 vollständig zugefroren. Unerschrockene können dafür schwimmen gehen oder zumindest die Zehen eintauchen. Die Badi Enge (hier wiederum sagt man die Badi und nicht das Bad) öffnet im Winter die Sauna am See. Für Eisläufer bietet Zürich einen adäquaten Ersatz: In der weitläufigen Anlage des Luxushotels „Dolder Grand“ am Zürichberg – vor

Fotos: Sw is s-im age.c h, Zürich Tourismus (2), Istock p hoto.com , Es shalle

Wir schmelzen

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Winterstimmung an der Limmat, im Hintergrund die mächtige Doppelturmfassade des Großmünsters

Mit dem Swiss Pass unterwegs Die ganze Schweiz mit einem Ticket erleben – das bietet das Swiss Travel System. Mit diesen Fahrkarten nützt man das dichteste Verkehrsnetz der Welt (26.000 Bahn-, Autobus- und Schiffskilometer) optimal aus. Auch Panoramastrecken, Straßenbahnen und Busse in 75 Städten sind inkludiert. 50 Prozent Ermäßigung gibt es auf den meisten Bergbahnen, kostenlosen Eintritt in 470 Museen. Tipp: Auf den berühmten Rigibahnen fahren Sie mit dem Swiss Pass ohne jeden Zuschlag! Schnell zugreifen! Kaufen Sie bei den ÖBB einen Swiss Pass und fahren Sie zwischen 1. Jänner und 30. April 2014 gratis mit der Bahn in die Schweiz! Im Rahmen der Swiss Travel System Anreiseaktion ist die Bahnanreise für Inhaber eines Swiss Pass oder Swiss Flexi Pass ab jedem ÖBB-Bahnhof in die Schweiz kostenlos. Das Angebot gilt nur bei Kauf eines Swiss Passes oder Swiss Flexi Passes an einer ÖBB-Vertriebsstelle für die kostenlose Bahnhofstraße Hin- und Rückfahrt zu den Schweizer Grenzbahnhöfen Buchs SG oder St. Margarethen (nicht gültig in EuroNightZügen). Weitere Infos unter oebb.at/swisstravelsystem

Gut getaktet

dahin! ein paar Jahren von Architekt Norman Foster aufgepeppt – findet sich die größte Kunsteisfläche Europas (6000 m2). Die Dolder Kunsteisbahn stammt aus dem Jahr 1930 und ist bis 4. März geöffnet. Schlittschuhe kann man sich vor Ort ausborgen. Hinauf geht’s bequem mit der Dolderbahn, einer kleinen Zahnradbahn, die eine Steigung von 19 Prozent überwindet. Dank der erhöhten Lage ragt das Dolder auch oft aus der Nebeldecke. Ebenso wie der Uetliberg, der 871 Meter hohe Hausberg der Zürcher. Im Winter werden die Wanderwege zum Rodeln, auf Schweizerdeutsch Schlitteln, freigegeben. Die längste Strecke ist 3,1 Kilometer lang. Es wird Zeit, nach einem Nachtisch zu rufen. Qualitätsbewusste Fans von Schweizer Schokolade liegen mit der Confiserie „Sprüngli“ in der Bahnhofstraße richtig. Vielgerühmt sind deren „Luxemburgerli“ – eine kleinere und luftigere Variante der Macarons.

Seit dem 15.12. fahren noch mehr Züge in die Schweiz. SieRestaurant Esshalle benmal am Tag ab Innsbruck; sechsmal am Tag ab Wien, Linz und Salzburg
und – neu! – einmal am Tag ab Graz. Diese EuroCity-Direktverbindung fährt ab Graz (9:45 Uhr) via Bischofs­ hofen (12:50), Zell am See (13:42) und Kitzbühel (14:28) nach Zürich. Damit ist Zürich im Zwei-Stunden-Takt von Österreich aus erreichbar. SparSchiene-Tickets ab € 29,–, kürzere Strecken (z.B. Innsbruck–Zürich) ab € 19,–. Mit dem Nachtreisezug können Sie ab € 59,– inkl. Frühstück im Liegewagen oder ab € 79,– inkl. Frühstück im Schlafwagen nach Zürich rollen. sparschiene.oebb.at Wien–Zürich mit dem railjet rj3641 rj 160 rj162 rj564/ rj166 rj168 EC1642 Wien Westbf. 05:30 07:30 09:30 11:30 13:30 15:30 St. Pölten Hbf. 05:56 07:56 09:56 11:56 13:56 15:56 Linz Hbf. 06:47 08:47 10:47 12:47 14:47 16:47 Salzburg Hbf. 07:56 09:56 11:56 13:56 15:56 17:56 Innsbruck Hbf. 09:44 11:44 13:44 15:43 17:44 19:44 Feldkirch 11:48 13:48 15:48 17:44 19:48 21:51 Zürich HB 13:20 15:20 17:20 19:20 21:20 23:20 1  rj364 verkehrt Mo-Sa ab Wien; täglich ab Salzburg  2  Umstieg in Innsbruck

Zürich–Wien mit dem railjet rj161 EC163/ rj165 rj167 rj169 rj363 rj5631 Zürich HB 06:40 08:40 10:40 12:40 14:40 16:40 Feldkirch 08:12 10:14 12:09 14:09 16:09 18:14 Innsbruck Hbf. 10:16 12:16 14:16 16:16 18:16 20:16 Salzburg Hbf. 12:03 14:03 16:03 18:03 20:03 22:06 Linz Hbf. 13:13 15:13 17:13 19:13 21:13 23:13 St. Pölten Hbf. 14:03 16:03 18:03 20:03 22:03 00:03 Wien Westbf. 14:30 16:30 18:30 20:30 22:30 00:30 1  Umstieg in Innsbruck

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Tirol Ice Q am Gaislachkogel

Eisige Höhe

Mehr Speed Tirol ist so schnell und so oft wie noch nie mit der Bahn erreichbar. Probieren Sie es doch mal aus!

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as schafft man mit dem Auto nie und nimmer: Der railjet braucht von Wien nach Innsbruck nur noch vier Stunden und acht Minuten! Die Fahrzeit zwischen den zwei Städten konnte um weitere sieben Minuten verkürzt werden. Besonders das Tiroler Unterland mit Kufstein, Jenbach und Wörgl profitiert von der Qualitäts­ offensive im neuen Fahrplan. Weil die InterCity-Züge großteils durch schnellere railjets ersetzt wurden, konnte die Reisezeit um bis zu 30 Minuten verkürzt werden. Ein Beispiel: Von Kufstein nach Wien braucht man nur noch drei Stunden und 44 Minuten (bisher vier Stunden und dreizehn Minuten). Auch im Tiroler Oberland legen die railjets nun einen Stopp ein, und zwar in den für den Tourismus äußerst wichtigen Bahnhöfen Ötztal und Imst-Pitztal. Beeindruckende Zeitersparnis durch die Umstellung auf den

Hochgeschwindigkeitszug: Mit dem ICZug dauerte die Reise von Wien nach Ötztal fünf Stunden 26 Minuten – der railjet braucht für dieselbe Strecke nur noch vier Stunden und 36 Minuten. Das sind 50 Minuten weniger! Durch die neuen Zughalte werden die Gletscherskigebiete im Ötztal und Pitztal auch mit Direktzügen aus der Schweiz versorgt. Die Reisezeit von Imst oder Ötztal direkt nach Zürich liegt bei rund drei Stunden. Insgesamt sind die beiden Bahnhöfe mit Direktzügen und Umsteigeverbindungen achtmal täglich an Wien angebunden. Lust, das neue Angebot zu testen? Am günstigsten reisen Sie mit der SparSchiene Österreich nach Tirol. Einfach im Internet sparschiene.oebb.at aufrufen, auf „Ticket buchen“ klicken, Verbindung abfragen und schon sieht man, ob für den gewünschten Zug noch SparSchiene-Tickets verfügbar sind.

Der neue Fahrplan ins Tiroler Unterland RJ660 RJ862 RJ868 RJ7621 RJ764 06:30 10:30 16:30 18:30 19:30 Wien Westbf. 06:56 10:56 16:56 18:56 19:56 St. Pölten Hbf. 07:47 11:47 17:47 19:47 20:47 Linz Hbf. 09:00 13:00 19:00 21:00 21:56 Salzburg Hbf. 10:12 14:12 20:12 22:12 23:07 Kufstein 10:22 14:22 20:22 22.22 23:16 Wörgl Hbf. 10:36 14:36 20:36 22:36 23:31 Jenbach 10:54 14:54 20:55 22:54 23:48 Innsbruck Hbf.

RJ492 RJ765 RJ863 RJ869 RJ661 09:30 10:30 13:30 19:30 23:30 09:03 10:03 13:03 19:03 23:03 08:13 09:13 12:13 18:13 22:13 06:58 08:02 10:58 16:58 21:03 05:46 06:51 09:46 15:46 19:46 05:37 06:41 09:37 15:37 19:37 05:22 06:26 09:22 15:22 19:22 05:05 06:09 09:05 15:05 19:05

1  tgl. außer Sa, nicht am 25., 31.12., 5.1., 20.4., 8.6.   2  tgl. außer So, nicht am 26.12., 1.,6.1.,21.4., 9.6.

Kostenloser Bus Auf dem Pitztaler Gletscher geht es für Skifahrer bis auf 3440 Meter hinauf. Nirgendwo sonst in Österreich kommt man mit einer Bahn höher als hier. In der futuristischen Bergstation ist Österreichs höchstes Café untergebracht. Café auf 3440 m Anreise: mit dem railjet bis zum Bahnhof Imst-Pitztal, dann per Bus oder Taxi zum Hotel. Für die kostenlose Anreise vom Bahnhof Imst-Pitztal bis in Ihre Unterkunft erhalten Sie bei Ihrem Gastgeber einen Gutschein. www.pitztal.com

Sanfter Winter Eine mittelalterliche Stadt, ein Naturschutzgebiet und gemütliche Tiroler Bergdörfer: Das Ferienland Kufstein liegt am Tor zum größten Skigebiet Österreichs, der Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental, und entfaltet seinen Winterzauber auch abseits der Pisten, beim Winterwandern, Langlaufen oder Rodeln. Anreise: Mit dem railjet nach Kufstein, danach beste Busverbindungen in alle Orte. Viele Vermieter holen ihre Gäste auch gern vom Bahnhof ab. www.kufstein.com Bergwinter in Tirol

Fotos: Öst erreic h We rbung/Burgstaller, P it ztaler Gle tsc her, K AM/St efan Astne r, Ob ermose r Archit ek tur

Die Skiwelt Wilder Kaiser-Brixental, Österreichs größtes Skigebiet

Die Ötztaler Bergwelt ist um ein Architekturwunder reicher: Auf dem Gaislach­ kogel in 3048 Meter Seehöhe eröffnete das Bergrestaurant ICE Q, gebaut vom bekannten Tiroler Architekten Johann Obermoser. Die Glasfassade eröffnet neue Perspektiven auf die urgewaltigen Gipfel rundherum. Oben auf dem Dach genießt man die Aussicht unter freiem Himmel, die Dachterrasse ist über eine Hängebrücke mit dem Gipfel verbunden. Anreise: Mit dem railjet bis zum Bahnhof Ötztal, dann weiter mit dem Bus direkt zur Gaislachkogelbahn. www.oetztal.com

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10. - 12.01.14 · Festspielhaus Bregenz 28.01. - 02.02.14 · Halle E im MuseumsQuartier Wien 01. - 06.07.14 · Brucknerhaus Linz 08. - 13.07.14 · Oper Graz www.ballet-revolucion.at BB Promotion GmbH in cooperation with Sundance Productions, Inc. NY presents a production of Michael Brenner

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Thüringen

Unumstrittenes Wahrzeichen Thüringens ist die über Eisenach thronende ­Wartburg, seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe und wie kaum eine andere Burg mit deutscher Geschichte verbunden, nicht nur, weil Martin Luther hier das Neue ­Testament übersetzte. Heute ist der Festsaal stimmungsvoller Rahmen für ­hochkarätige Konzert- und Opernveranstaltungen. Auch in der Kulturstadt Weimar kommt man am UNESCO-Welterbe nicht vorbei – insgesamt 16 (!) Objekte der beiden Ensembles „Klassisches Weimar“ und Baumkronenpfad im Nationalpark Hainich „Die Bauhausstätten in Weimar und Dessau“ laden ein, darunter Highlights wie Goethes Wohnhaus, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek oder das weltberühmte Bauhaus-Museum. Und auf dem Weg von Eisenach nach Weimar lohnt ein ­Abstecher in den Nationalpark Hainich – dieser wurde Anna Amalia Bibliothek, Weimar 2011 von der UNESCO zum Weltnaturerbe gekürt und gehört zu den „Alten Buchenwäldern Deutschlands“. Auf zahlreichen Pfaden – zu Fuß, per Rad oder zu Pferd – Bauhaus Museum, Weimar kann man hier einen echten Urwald erkunden. Natürliche Wildnis in unmittelbarer Nachbarschaft zur Hochkultur – das ist Thüringen! Thüringer Tourismus GmbH D-99084 Erfurt, Willy-Brandt-Platz 1 Tel. +49 361 37420, service@thueringen-tourismus.de unesco.thueringen-entdecken.de

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Jetzt noch eine milde Gabe aus dem Picknickkorb …

Redaktion: Claudia Süss

Europa

Warmes Plätzchen C

oole Hunde haben bei uns immer einen Stein im Brett. Der relaxte Vierbeiner im Bild posiert vor einer Kirche auf Zypern. Wesentlich öfter werden Ihnen auf der Insel der Aphrodite jedoch zutrauliche Samtpfoten begegnen – uns sind katzennarrische Zypern-Fans bekannt, die immer eine Packung Brekkies im Gepäck mitführen. Aber es gibt auf der Insel auch genügend andere lohnende Fotomotive, die sich an den 340 Sonnentagen pro Jahr

im besten Licht präsentieren. Etwa die roten Dörfer (Kokkinochoria) in Paralimni. Hier im Osten Zyperns sieht die Erde wie verrostet aus. Das liegt am Eisengehalt des vulkanischen Bodens. Typisch für die Gegend zwischen Larnaka, Kap Greco und der „Green Line“ (der Grenze zur Türkischen Republik Nordzypern) sind auch die zahlreichen Windräder, die früher das Grundwasser hochpumpten. Gulet hat für die Sommersaison 2014 sein Zypern-Pro-

gramm aufgestockt: Künftig geht’s dreimal wöchentlich mit Fly Niki von Wien nach Larnaca. Man kann aus 40 Hotels wählen, 15 davon aus der „World of TUI“ sind exklusiv bei Gulet buchbar. Direkt an der Bucht von Larnaca liegt das kürzlich renovierte 4-Sterne Lordos Beach Resort. Bei Buchung bis 28. Februar gibt’s 20 Prozent Rabatt, bis zum 30. April zehn Prozent. Eine Woche mit Flug und Frühstück ist ab € 590,– buchbar. www.gulet.at

Fotos: Gule t, Gaude nz Danuser, Chris_Elwe ll/istock photo, age fotostoc k /LOOK-f oto

Prämierte Pisten Der World Travel Award, auch „Oscar der Reisebranche genannt“, hat eine neue Unterkategorie: Im November wurde der erste World Ski Award vergeben. In der Kategorie „Bestes Skiresort der Schweiz“ siegte Laax im Kanton Graubünden. Mit 235 Pistenkilometern ist es eines der größten zusammenhängenden Skigebiete des Landes. In den nächsten Jahren wird die Infrastruktur noch weiter ausgebaut, schon seit Saisonstart warten rund um den Crap Sogn Gion neue Snowpark-Angebote auf Freestyler. www.laax.com Snowboarder in Laax

Duftig Do you like the flowers, do you like the daffodils? Südengland ist des Gartenliebhabers Paradies. Ruefa führt Sie im Mai und Juli 2014 eine Woche lang zu Märzenbechern und Magnolien. Inklusive Flug und HP im urigen Land­hotel ab € 1120,– buchbar. www.ruefa.at

Die Ulica Piwna, Danzigs Biermeile

Berühmtes Bier Zum Trinken war es nicht geeignet, aber als Würze hat es Suppen und Saucen das gewisse Etwas verpasst – und auch im Medizinschrank durfte es nicht fehlen: Das einst sirupartige Jopenbier hat Danzig berühmt gemacht. Heute gibt es in der polnischen Stadt auch eine trinkbare Version – nebst zahlreichen anderen Biersorten. Raiffeisen Reisen veranstaltet im Frühling eine achttägige Polen-Rundreise „durch die Jahrhunderte“ (auch für Bierverweigerer). 29.5. bis 5.6., inkl. Flug und HP ab € 1149,–. www.raiffeisen-reisen.at 49

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Eingemummelt Pack die Pudelhaube ein! Städte­ reisen haben auch in der kalten Jahreszeit etwas für sich. Warm anziehen – und geht schon. TUI hat in den Wintermonaten spezielle City-Schnäppchen im Programm: Rabatte bis zu 38 Prozent gelten für 250 Hotels in 43 Städten sowie für neun Musicals und Shows. Eine Nacht in Hamburg gibt’s z. B. schon ab € 30,–! www.tui.at

Mit diesen Schuhen kann man nicht weit gehen, aber es weit bringen.

Großes Kino in junges Mädchen macht mit seinem blinden Freund Schluss (oder doch nicht), ein altes Ehepaar peppt seine Beziehung im Bordell auf, eine Mutter nimmt Abschied von ihrem verstorbenen Sohn. Das passiert in drei der 18 Episoden des Films „Paris, je t’aime“ (2006). Jede Geschichte spielt in einem anderen Arrondissement, jede Episode hat einen anderen Regisseur. Die SeineMetropole ist eine wunderbare Filmkulisse. Jedes Jahr finden in Paris durchschnittlich 900 Dreharbeiten an 5000 Locations statt. Neuerdings

stellt die „Mission Cinéma“ des Pariser Rathauses 17 englischsprachige Rundgänge auf den Spuren bekannter Filme zum Download bereit. Der Parcours „Ratatouille“ führt unter anderem ins Musée des Egouts (das Kanalmuseum) und zu Julien Aurouze, wo mit toten Ratten im Schaufenster für Ungeziefervertilgungsdienste geworben wird. Zu makaber? Dann vielleicht besser wie Anne Hathaway in „Der Teufel trägt Prada“ über die Place de la Concorde spazieren. Nur vielleicht etwas bequemer angezogen. www.paris.fr

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Privater Infinity-Pool an der Algarve

„Praia“ und „Trevo“ heißen die beiden umfassend renovierten Villen im Vila Vita Parc Resort & Spa an der Algarve. Zielpublikum des 5-SterneRefugiums: betuchte Familien oder Gruppen bis zu zwölf Personen. Für € 1800,– pro Nacht inkl. Frühstück wird u. a. ein Infinity-Pool mit Gegenstromanlage geboten. Besonders nett ist der schlagobershäubchen­ artige Strandkorb am Poolrand. Natürliche Alternative: Das Meer ist nicht weit, dort wartet ein Traumstrand. www.vilavitaparc.com

Saftig Den Blutoran­ gen um den Ätna tun Tem­ peraturschwan­ kungen gut – davon kommt die schöne rote Farbe. Wer Nachtfrost nicht fürchtet, bucht die achttägige Sizilienreise von Windrose im Februar (es gibt aber auch spätere Ter­ mine). Mit Flug/ HP ab € 990,–. www.diewind­ rose.com

Anfang Mai und Anfang Juni (zu Pfingsten) veranstaltet Kneissl Tou­ ristik eine viertägige Busreise in den Nationalpark Plitvicer Seen. In dem kroatischen Naturparadies wandert man dann zu Wasserfällen, fährt mit dem Elektroboot und geo­ logisch Interessierte können Rau­ wacke bewundern, ein Gestein, das auch Zellenkalk genannt wird. Mit HP ab € 420,– zu buchen. www.kneissltouristik.at Frühling in Kroatien

Hoffnungsvoll Die Finnmark ist die Heimat der Samen, der Ureinwohner Norwe­ gens. Ihre Lebensweise im Einklang mit der Natur und ihre uralten Tra­ ditionen lernen die Teilnehmer der zwölftägigen neuen HurtigrutenReise „Im Herzen Lapplands“ Ende März kennen. Weitere Highlights: ein Hotel aus Eis und Schnee und hoffentlich das Nordlicht. Mit Flug und Vollpension ab € 1798,–. www.hurtigruten.de Samen in Tracht

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Lehrreich

Paris ist eine der meistgefilmten Metropolen der Welt. Neue Rundgänge folgen den Drehorten berühmter Filme.

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Hamburg im Winter

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Der Rotwein ist ein Haucherl zu kalt.

Feine Häppchen Eine ordinäre Jause oder ein aufgetauter Germknödel locken heute keinen mehr hinter dem Ofen hervor. Oder von der Piste herunter. Es sollte schon Slopefood sein. Das kredenzen Spitzenköche in 14 Skihütten zwischen Corvara, La Villa/Stern und St. Kassian in den Dolomiten bis März. Den Kochlöffel schwingen Küchenchefs u. a. aus der Toskana, Slowenien, Luxemburg und Taiwan. Einen Slopefood-Imbiss mit einem Glas Wein gibt es um zwölf Euro. www.dolomiti.it

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Reiches Erbe Der Legende nach wurde Segovia von Herkules dem Ägypter, einem Nachfahren Noahs, um 1076 v. Chr. gegründet. Was wir dem biblischen Schiffbauer indirekt so alles verdanken! Die Region der Sierra de Madrid im Zentrum Spaniens ist ein kulturhistorisches und landschaftliches Juwel. Eine neue achttägige Rundreise der AlpinSchule Innsbruck führt durch die mythische Felslandschaft Pedriza und zu Kulturdenkmälern. Mit Vollpension ab/bis Madrid ab € 995,–. www.asi

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Kathedrale in Segovia

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Vielseitig

Moschee in Edirne

Auf die Piste oder ins Museum? Im Trentino sind Wintersportler genauso gut aufgehoben wie Kulturinteressierte. Gründe, ins Trentino zu fahren. Zum Beispiel um das interaktive Wissenschaftsmuseum MUSE in Trient zu besuchen. Anfassen und experimentieren erlaubt und erwünscht. Außerdem wird 2014 ein Kulturjahr der Sonderklasse. 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs findet die Veranstaltungsreihe „Vom Krieg zum Frieden“ statt. Musiker aus allen Ländern, die am Krieg teilnahmen, musizieren entlang des 450 Kilometer langen „Friedenspfads“ zwischen Passo del Tonale und der Marmolata. www.visittrentino.it

Wilder Mix

Wohnen im Großstadtdschungel

Den Begriff „Großstadtdschungel“ hat der Designer Werner Aisslinger wörtlich genommen: In den 149 Zimmern des neuen 25hours Hotel Berlin/Bikini treffen sich Stilelemente aus City und Urwald. Grünpflanzen überwuchern Betonwände, in den Zimmern mit Sicht auf den Berliner Zoo entspannt man in Hängematten. Krönung: das Restaurant und die Bar im Dachgeschoß, die einen tarzanschreifördernden Blick über Berlin eröffnen. Eröffnung im Jänner. DZ ab € 105,–. 25hours-hotels.com

Lange Geschichte

Fesch! Ob in Moskau oder Mistel­ bach, diese Mütze hält die Ohren garan­ tiert warm. Das Wiener Familienunter­ nehmen Mühlbauer fertigt hochwertige, modische Kopf­ bedeckungen, auf Wunsch auch Unikate. Russenmütze um € 285,–. www.muehl­ bauer.at

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Gib’s Pfötli!

Dicke Freunde Der Schweizer Nationalhund ist extrem gutmütig. Bernhardiner lieben den Kontakt zum Menschen und helfen uns seit Jahrhunderten – früher als Lawinenretter, heute als Therapeuten. Seit anderthalb Jahren bietet die NPO Fondation Barry in Martigny tiergestützte Therapien an: Die Hunde besuchen Pflegeheime, für verhaltensauffällige Jugendliche gibt es mehrtägige Camps. www.fondation-barry.ch

Fotos: Alessandro Trovat i, 25hours hot e l s , Mühlbaue r, Miur a Hot e l/De sign Hotel s, Ke n W el sh/Get t y im ag es, F on dati on Barry

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uf den Gesichtern alter Hasen erscheint ein seliges Grinsen, wenn man die magischen Worte „Sella Ronda“ ausspricht. Die Pisten des Rundwegs zählen zu den berühmtesten der Welt und begeistern auch Skitourengeher. Höhepunkt: der internationale Nacht-Skimarathon am 21. Februar ab Canazei. Die Zweierteams bewältigen auf ihrem Weg um den Sellastock eine Strecke von 42 Kilometern und 2700 Höhenmeter im Aufstieg. Auch wenn Ihnen sportliche Höchstleistungen im Schnee nicht so liegen, gibt es gute

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Schwieriger Start

Die Terrasse des Restaurants Es Fanals

„Wenn Richard, dann Wagner. Wenn Strauss, dann Johann.“ Richard Strauss musste zu Beginn seiner Karriere einiges an Häme erdulden. Leipzig widmet ihm 2014 zum 150. Geburtstag ein Themenjahr. Gruber Reisen führt vier Tage in die Stadt. Inkl. Bahnfahrt, Frühstück, Stadtführungen und Eintritten ab € 348,–. www.gruberreisen.at

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Ungestörte Idylle Keine Planschorgien im Pool, kein Geschrei – zumindest garantiert keines aus Kindermündern. Die Sensimar Hotels sind Erwachsenen vorbehalten. Jetzt gibt es ein neues Haus: Das Sensimar Grand Mediter­ raneo Resort & Spa ist das erste Hotel der TUI-Marke auf Korfu. Eine Woche mit Flug und Halbpen­ sion ist ab 836,– zu haben, auch All-Inclusive-Verpflegung ist wähl­ bar. www.tui.at Korfu ohne Kinder

Feste Preise Das Jumeirah Port Soller Hotel verbreitet orientalisches Flair auf Mallorca. Feilschen ist leider ausgeschlossen.

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umeirah – klingt irgendwie arabisch. Ist es auch, es bedeutet „schön“. Ein Stadtteil Dubais trägt den Namen – einer der teuersten übrigens, und das will wirklich was heißen. Die Jumeirah Group wiederum ist eine internationale Hotelkette, die der mächtigsten Familie des Emirats gehört, den Al Maktums. Entsprechend befinden sich ausschließlich Anlagen im hochpreisigen Luxussegment im Portfolio. Seit 2012 weht der noble Wüstenwind auch in Spanien: Das Jumeirah Port Soller Hotel & Spa liegt an der Westküste Mallor-

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Griechenland

Ein altes Kontorhaus in der Kerameikos Straße dient der Künstlerinitiative „Remap Athens“ als Hauptquartier.

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Die wahre ewige Stadt Das mag jetzt in Ihren Ohren vielleicht paradox klingen, aber wir können Ihnen versichern: Athen boomt! Text und Fotos  Martin Swoboda/homolka.cc

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s schaut auf den ersten Blick viel­ leicht nicht danach aus, denn die Athener stöhnen immer noch sehr unter dem schmerzlich enger ge­ schnallten Gürtel. Doch eine junge Gene­ ration bringt mit Kunst und Kultur un­ verdrossen frischen Wind in die Stadt. Glauben Sie nicht so recht? Dachten wir uns schon. Deshalb begeben wir uns nun gemeinsam auf einen Spaziergang durch die Metropole, dann reden wir weiter. Als Erstes pilgern wir gleich einmal ins Museum, und zwar in das große, nationale auf der Patission (das „Straße“ spart man sich in Athen, keine Zeit). In dem eleganten klassizistischen Bau des Theophil-Han­ sen-Schülers Ernst Ziller warten unzäh­ lige einzigartige Fundstücke auf stau­ nende Besucher, nicht wenige davon wur­ den vom Meeresgrund geborgen (fatale Navigationsirrtümer waren in der Antike an der Tagesordnung). Zurzeit gibt es dort eine Sonderausstel­ lung, die einem Ding gewidmet ist, das, wäre es einst an seinem Bestimmungsort angelangt, der Menschheit den Computer wohl schon vor etlichen Jahrhunderten beschert hätte. Oder zumindest einen frü­ hen Vorläufer davon. Bei dem zugegebe­ nermaßen arg oxidierten Exponat handelt

es sich um den Mechanismus von Antiky­ thera, eine faszinierende Apparatur, mit deren Hilfe sich der Gang der Gestirne absolut exakt berechnen und nachspielen ließ. Schlichte Zeitgenossen werden an Hexerei geglaubt, wahre Kenner wohl schon damals die Tragweite der Erfindung erkannt haben. Ist aber leider mit dem Schiff untergegangen – und damit auch die Chance der hellenistischen Welt auf den globalen Machtanspruch. Tritt man aus dem Museum wieder ins Freie, fällt der Blick zuerst auf den wenig attraktiven Stadtteil jenseits des Patission Boulevards. Schaut man hingegen nach links, strahlt an dessen südlichem Ende hell die Silhouette der Akropolis. Lassen Sie sich nicht blenden – der Weg dorthin führt durch die reinste Verkehrshölle! Stattdessen biegen wir lieber gleich hin­ auf nach Exarcheia ab. Glauben Sie nicht den drastischen Warnungen angeblicher Auskenner, die das Viertel als Spielwiese ruchloser Anarchisten verunglimpfen. Tatsächlich findet man hinter den bunten Tags und Graffitis ein Stück echtes altes Athen. Besonders empfehlenswert ist hier ein Bummel am Samstag. Dann verwan­ delt sich die Kalidromiou Straße unter dem Strefi-Hügel in einen lebhaften

Vorne frischer Kukuruz, hinten die Akropolis

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Monastiraki gleich neben der Plaka – Treffpunkt seit drei Jahrtausenden

Antike Statue und moderne Skulptur in trauter Zweisamkeit, Nationalmuseum

Zeitgenössische Künstlern dient der Hellenismus nach wie vor als Inspiration. Mittagspause in Psirri. Viele Rollläden sind wahre Kunstwerke.

nur den mittlerweile zum griechischen Nationalgetränk avancierten Cappuccino Freddo, sondern kann auch in Büchern über Design und Architektur stöbern. Das trifft sich gut, befindet man sich hier doch im Souterrain des „Blue Building“ von Konstantin Antonopoulos. Das erste griechische Appartementhaus ist ein frü­ hes Beispiel modernistischer Architektur aus dem Jahre 1932. Von der Plateia lassen wir uns mit dem Menschenstrom die Themistokleous hin­ untertreiben. Gleich im ersten Block laben

Souvlaki mit Zwiebel und Tzaziki muss sein, da kommt kein Burger mit. sich Souvlaki-Kenner jeden sozialen Hin­ tergrundes in der Bar Kavvouras. Auf dem meterlangen Holzkohlengrill brutzeln all­ zeit köstliche Fleischspießchen – mit ein wenig Zwiebel, Tomate und Tzaziki blitz­ schnell in eine knusprige Pita gewickelt, ergibt das immer noch das beste und au­ thentischste Fastfood. Über die Hauptverkehrsachsen Solonos, Akadimias und Panepistimiou (deren offi­ ziellen Namen Leoforos Eleftheriou Veni­ zelou übrigens kaum ein Athener kennt), gelangen wir in weiterer Folge zur Stadiou,

fotos: mart in swoboda/hom olka. cc

Wochenmarkt. Produzenten aus dem Umland preisen inbrünstig ihr Obst und Gemüse an, Fischer aus Piräus den nächtlichen Fang. Die schiere Lautstärke und verbale Kreativität dabei sind ein­ drucksvoll. Die Qualität des Angebots wird von kritischen Groß­ müttern davon völlig unbeeindruckt geprüft – am Wochenende kommt für die liebe Familie schließlich nur das Beste auf den Tisch. Mittendrin irren vom Lärm aus dem Schönheitsschlaf ge­ rissene Models und Musen umher, die im legendären Hotel Orion auf Jobs warten (von dessen Dachterrasse man übrigens den besten Blick über die Stadt genießt). Hunger? Sie können Ihren Appetit gleich stillen, wenn Sie die Benaki drei Blocks hinunterschlendern. Dort stoßen Sie auf die offenen grünen Türen der Taverna Barba Iannis, wo man seine Wahl noch wie früher üblich an der Vitrine vor der Küche trifft. Am Wochenende besonders beliebt ist der Schweinsbraten mit Erdäpfelsalat – das klassische Festessen der Athener, haben Sie das gewusst? Den Kaffee nimmt man dann auf der Plateia, dem Mittelpunkt von Exarcheia und ein beliebter Treff alternativer Jugendlicher jeden Alters. Im Café Floral bekommt man nicht

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fotos: mart in swoboda/hom olka. cc

der innersten der drei großen Ringstraßen. Deren Überquerung erfordert Entschlossenheit und Reaktionsschnelligkeit, doch da­ nach hat man mit der verkehrsberuhigten Aeolou das fußgänger­ freundliche Zentrum erreicht. Nachdem wir den großzügigen Kotzia Platz gequert haben, von dessen anderer Seite das klassi­ zistische Rathaus grüßt, stoßen wir auf die Sofokleous, deren Straßenname in Vor-Euro-Zeiten Synonym für die dort befind­ liche Börse und die damit verbundenen unberechenbaren Wäh­ rungs- und Kurssprünge stand. Nachdem Griechenland mittler­ weile zum fremdbestimmten finanzpolitischen Schmuddelkind Europas erklärt wurde, steht das Gebäude seit vielen Jahren leer. Das verstaubte Finanzzentrum bot jedoch 2013 der 4. Athener Biennale einen stilvollen Unterschlupf. Im Börsensaal kontras­ tiert kritische Kunst wirkungsvoll die alte Pracht. Nebenan werden noch immer lautstark Kurse ausgerufen – al­ lerdings die jeweils aktuellen für Ziegen, Schweinehälften und allerlei Meeresgetier. Auch das schon seit Jahrhunderten. Der Fleisch- und Fischmarkt ist ein absolutes Highlight der an Attrak­ tionen reichen Altstadt. Auf der Athinas Straße davor und den angrenzenden Stadtvierteln findet man zudem alles, was neben Lebensmitteln und deren Zubereitung sonst noch im Haushalt gebraucht werden könnte – und mit alles meinen wir alles! Der alten, oft erstaunlich zielführenden Richtungsanweisung „immer der Nase nach“ folgend, finden wir automatisch die Evri­ pidou mit ihren Gewürzläden. Weiter unten wird die Szenerie dann recht asiatisch. Um das gepflegte Auftreten der Geschäfts­

Hotel Orion & Dryades

Gäste der Taverne Barba Iannis gustieren an der Vitrine.

Im Garten der Six Dogs

leute kümmern sich pakistanische Barbiere, die auch die spekta­ kuläre Technik der Körper- und Ohrenhaarentfernung mittels brennender Wattebäusche virtuos beherrschen. An der Plateia Eleftherias, die den meisten Athenern wiederum ausschließlich als Kumunduru bekannt ist, stößt man auf die Piraeous, auf der Karte als Tsaldari ausgewiesen. (Sie merken schon, fast nichts wird in Athen so genannt, wie es auf dem Stadt­ plan heißt.) Auf der gegenüberliegenden Straßenseite kann man dem Kerameikos-Viertel dabei zusehen, wie es sich gerade von einem heruntergekommenen Stadtteil in ein neues urbanes Hoff­ nungsgebiet verwandelt. Erst haben Künstler die alten Lager und Kontorhäuser als billige Ateliers entdeckt, die malerischen klei­ nen Bordelle haben sie nicht wirklich gestört. Mit der Aktion „Remap Athina“ hat diese Entwicklung vergangenen Herbst ihre organisierte Präsentation erlebt – falls Sie die Arbeit des letzten Biennale-Direktors inspizieren möchten, finden sie diese in ei­ nem leer stehenden Laden an der Ecke Thermopilon und Kerami­ kou. Vom leicht zwielichtigen Ambiente der Umgebung sollten Sie sich nicht irritieren lassen – das ist hier einfach die Vorstufe zu etwas ganz Neuem, mit Sicherheit Besserem.

Wer im Urlaub familiäre griechische Atmosphäre schätzt, wird diese beiden Häuser lieben. Das Dryades ist etwas bürgerlicher ausgerichtet, das Orion hat sich vom weltbekannten Modelhotel zum gemütlichen Stammquartier von Kreativen und Intellektuellen entwickelt. Und die Aussicht von der Dachterrasse ist überhaupt der Hammer! www.orion-dryades.com

Yperokeanio Warum dieses Lokal „Ozeandampfer“ heißt, erschließt sich dem hungrigen Neuankömmling nicht sofort – auf den ersten Blick ist es schlicht eine dieser wunderbar einfachen Tavernen in einer Stoa. In dem einstigen Café in der Geschäftspassage bieten die jungen Eigentümer klassische kleine Gerichte an, am Oberdeck wurde eine Pop-Up-Bar installiert. Sehenswert! Od. Perikleous 56, Kentro

Six Dogs Die sechs Hunde manifestieren sich in Form von sechs kleinen Gassenlokalen und Bühnen, in denen wechselnde Ausstellungen, Konzerte und schwer klassifizierbare Aktionen ihre Bühne finden. Clou des Ensembles ist jedoch der Garten, den man nur unterirdisch erreicht. Zwischen historischem Gemäuer stehen hier riesige Bäume, gefeiert und getrunken wird bis in den Morgen. Od. Avramiotou 6-8, Plaka

BIOS Das Zentrum für zeitgenössische Kunst und Cross Media Arts residiert in einem nicht mehr ganz taufrischen architektonischen Kleinod des Modernismus. Es liegt direkt am rund um die Uhr pulsierenden Piraeus Boulevard – im Rücken das im radikalen Umbruch befindliche KeramikosViertel, in unmittelbarer Nähe des Kulturzentrums Gazi – hier fühlt man den Puls der Stadt! www.bios.gr

Athener und Touristen auf der Plaka

Extratipp: Die Athener achten darauf, dass ihre Plaka nicht komplett vom Tourismus vereinnahmt wird. Auch im Epizentrum des Kitschs halten sie die Stellung. Eine Verteidigerin guten griechischen Geschmacks ist Kallitoi Spyrodonos. In ihrer kleinen Galerie Hellenic Art & Design findet man reichlich Beispiele kreativen Gestaltens, ideal geeignet als geschmackvolle Souvenirs. Chairefontos 10, Plateia Agia Ekaterini, Plaka. www.hellenicartanddesign.gr 59

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Mallorca

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ipfelglück mit Meerblick – das ist etwas, was die Alpen nur in ihren südlichsten Ausläufern bieten können. Auf Mallorca hingegen ist diese feine Kombination relativ einfach zu erlangen: Das höchste Gebirge der Baleareninsel, die Serra de Tramuntana, ragt immerhin bis über 1400 Meter empor und verläuft parallel zur Nordwestküste. Wandern liegt weltweit im Trend und wird für gewöhnlich von angenehmeren Zeitgenossen betrieben als dem typischen Ballermann-Touristen. Also haben die Mallorquiner für diese wohlgelittene Klientel eine Traversierung ihres höchsten Gebirges geschaffen. Die Fundamente dafür waren längst in Stein gemauert. Denn seit dem 10. Jahrhundert wird auf Mallorca Stein auf Stein geschlichtet, um in den steilen Hängen Terrassen für die landwirtschaftliche Bebauung zu schaffen

sowie als Befestigung der Saumpfade. Diese sogenannten Trockenmauern haben dem Weitwanderweg auch seinen Namen gegeben: Ruta de Pedra en Sec, unter Insidern besser bekannt als GR 221. Ganz so fertig, wie Reiseführer und Kartenwerke es gerne darstellen, ist die Route freilich noch nicht. Aber auch das ist ein reizvoller Aspekt. Wer, so wie ich, die sorgfältige Planung schon als Teil des Urlaubsvergnügens betrachtet, kann hier variantenreich kombinieren. Im Folgenden stelle ich Ihnen meine persönliche Tour vor – man kann sie nachwandern oder sich seine eigene zusammenstellen. Los geht’s in Valdemossa, dem Städtchen, das seine Popularität einer miesen Kritik verdankt. Hier haben Frédéric Chopin und George Sand 1838/39 knapp 100 Tage in der Kartause verbracht. Von den erzkatholischen Einheimischen wurden sie miss-

foto: S imon pic hle r

Nach der Überschreitung des Col d’es Prat eröffnet sich der Blick auf den Puig Major (1445 m), den höchsten Gipfel der Balearen.

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Der weite Weg zum Meer Millionen Deutsche können nicht irren: Mallorca ist schön! Aber am allerschönsten ist es dann, wenn nur wenige von ihnen unterwegs sind. Und zwar dort, wo sie auch sonst kaum hinfinden. Text  Simon Pichler

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Vorplanung tut unbedingt not, wenn Sie die Refugis als Stützpunkte nützen wollen, das mallorquinische Pendant zu den österreichischen Schutzhütten: Schlafräume mit Stockbetten, einfache Küche, sehr zivile Preise. Man sollte aber unbedingt reservieren, klappt problemlos übers Internet, z. B. auf www.conselldemallorca.net (deutsch­ sprachige Version). Im Bild links das Refugi Tossals Verds. Die in unserer Story angeführten Tages­ etappen sind mit Gehzeiten zwischen 5,5 und 7 Stunden locker zu bewältigen. Technische Schwierigkeiten gibt es keine, die Orientierung kann allerdings manchmal knifflig werden.

Einkehr ohne Askese Wanderer, die zwischendurch auch mal ein kleines, aber allein bewohnbares Zimmerchen zu schätzen wissen, wohnen direkt im Santuari de Lluc recht günstig (Santuari ist mit Kloster nicht ganz korrekt übersetzt, es bedeutet Heiligtum). Hier findet man drei nette Restaurants, das beste davon ist das Ca’s Amitger (www.casamitger.es). Dort gibt es, anders als in den Touristen­ fallen massenhaft frequentierter Orte, noch original mallorqui­ nische Küche, etwa Sopas (das sind keine Suppen, son­ dern deftige Eintöpfe) und Pa amb olì (Bauernbrot mit Tomaten, Olivenöl, SerranoSchinken). Und natürlich fri­ sche Meeresfische. „Rap“ heißt übrigens Seeteufel und ist sehr zu empfehlen.

Ausflug für Trittsichere Von Lluc aus lassen sich viele weitere schöne Touren unter­ nehmen, z. B. die nicht ganz unanspruchsvolle Wanderung zu den Cova de ses Bruixes („Hexenhöhlen“), Ausgangspunkt ist die Ortschaft Mortitx zwischen Lluc und Pollença. Gute Kon­ dition ist gefragt, die Gehzeit beträgt bis zu fünf Stunden. ­www.mallorca-erleben.info Die Serpentinenstraße nach Port de Sa Calobra

Extratipp: onrail-Autor Simon Pichler empfiehlt ganz begeistert eine Tour nach Port de Sa Calobra: „Die abenteuerliche Durch­ steigung der wilden Schlucht Torrent de Pareis erfordert einige Kletterei, und wenn’s blöd hergeht, können Sturzbäche zur Umkehr zwingen. Aber allein die Ausblicke von der 14 Kilome­ ter langen Serpentinenstrecke mit den zwölf Haarnadelkurven sind atemberaubend. Und erst die spektakulären Felsen am Strand – hier kann man von einem echten Naturwunder spre­ chen!“ Im Sommer sieht man hier das Meer vor lauter Touristen nicht, erzählten ihm die Einheimischen – Pichler war Anfang November da und hatte die Bucht ganz für sich alleine.

Dieser bizarre Kalkfelsen in der Nähe von Lluc erinnert eindeutig an einen Hundebärensaurier.

Zwei Kälbchen auf dem Weg zum Cubér-Stausee, der nicht nur Menschen mit Trinkwasser versorgt.

trauisch geschnitten. Chopins exzentri­ sche Freundin bedachte sie im Gegenzug mit vernichtenden Urteilen. Die schlechte Nachrede brachte dem netten Bergstädt­ chen bis heute Abermillionen ein. Im Touristeninfozentrum warnt mich ein perfekt Deutsch sprechender Ange­ stellter gleich einmal vor dem in der Karte eingezeichneten Weg. Es könne leider im­ mer wieder passieren, dass wegen Diffe­ renzen mit Grundbesitzern plötzlich ver­ schlossene Tore und Stacheldrahtzäune den Weg versperrten. Also nehme ich vor­ sichtshalber den weiteren Weg über das Refugi Son Moragues und folge dem Camí de S’Arxiduc über die Hochebene auf gut 900 Meter bis zu deren westlichem Ende. Dort steht (seit langem endlich wieder) ein Wegweiser in Richtung Deià.

Wer alle paar Meter eine liebevoll aufgepinselte Wegmarkierung erwartet, wird hier auf eine harte Probe gestellt. Sonderlich ambitioniert markiert ist die Route nicht. Nur unscheinbare Steinmän­ ner weisen den Weg durch die Schlucht, der geradewegs in den Abgrund führt, und selbst die machen sich rar. Doch der Pfad entpuppt sich als überraschend raffiniert angelegt und führt ohne Kletterei ins Künstlerdörfchen Deia. Kurze Verschnaufpause. Rein strecken­ mäßig habe ich erst die Hälfte der Tages­ etappe geschafft – allerdings sind jetzt nicht mehr gar so viele Höhenmeter zu bewältigen. Mit Gepäck für mehrere Tage auf dem Rücken kann sich das trotzdem noch ganz schön ziehen. Das Refugi de Muleta liegt sehr schön beim westlichen Leuchtturm von Port de Sóller über einer Brandung von fast atlantischer Wildheit.

Der Autor am Mirador Casanova über dem Tal des Torrent de Pareis

Fotos: simon p ic hler (5), age fotostoc k/look -foto

Schlichte Unterkünfte

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fotos: simon p ic hler

Trockensteinmauern sichern den steilen Abstieg zum Santuari de Lluc.

Die zweite Etappe ist die längste, aber man kann ein bisschen schwindeln: Mit der halbstündig verkehrenden, pittores­ ken Uralt-Straßenbahn von Port de Sóller nach Sóller kürze ich den Wandertag um eine gute halbe Stunde ab (um stolze fünf Euro). Und der schönste Teil beginnt ja jetzt erst! Zunächst kommt der schweiß­ treibende Barranco von Biniaraix mit sei­ nen bizarren Felstürmen, Tropfsteinen in kleinen Felskuhlen und ziegelroten Wän­ den. Dann wird man mit dem großartigen Ausblick vom Sattel L’Ofre auf die Berge und den türkisblauen Cúber-Stausee be­ lohnt, der als Trinkwasser-Reservoir fun­ giert. Zum See steigt man auf einem sanf­ ten Pfad hinab und kann zwischen mehre­ ren schönen Jausenplätzen wählen, einer davon an der Quelle Sa Font des Noguer, mit Tischchen und Bankerln unter Pinien. Ob man von dort die anstrengende Diret­ tissima über den Klettersteig oder die ge­ ruhsamere Linienführung des eigentli­ chen GR 221 wählt – die Gehzeit bis zum Refugi Tossals Verds bleibt sich ziemlich gleich. Dort angelangt, lässt der Ausblick auf den fast kreisrunden Puig de S’Alcadena alle Strapazen vergessen. Kein Schwindeln gibt es auf Etappe drei, und das ist auch gut so. Okay, die erste Stunde kennt man schon vom Vortag – aber dann lasse ich die Wäldchen hinter

mir und steige an den Hängen des Puig de Massanella höher. Mit 1367 Metern ist er der höchste erreichbare Gipfel der Balea­ ren. (Der allerhöchste, der Puig Major, ist militärisches Sperrgebiet. Die Glasfiber­ kuppel für die Radarüberwachung des halben Mittelmeeres ist weithin sichtbar. Dafür hat man kurzerhand zehn Meter des unschuldigen Berges weggesprengt.) Der Puig de Massanella wäre mit leichter Kletterei bezwingbar – heftige Windböen bringen mich aber rasch von diesem va­ gen Plan ab. In der Nähe des Sattels Col d’es Prat kann ich mich zeitweise auch am normalen Wanderpfad kaum auf den Fü­ ßen halten. Doch dann eröffnet sich un­ vermittelt ein Panorama, dass mir der

Die Straßenbahn nach Sóller

Atem stockt. Ich stehe tatsächlich mitten im Gebirge und blicke auf den schim­ mernden Ozean! Für einen Alpenlandbe­ wohner ein surrealer Anblick. Aber nun steht wieder ein anstrengen­ der Abstieg bevor: 800 Höhenmeter (mit etlichen Gegenanstiegen!) hinunter zum Santuari de Lluc. Jetzt freue ich mich auf einen Ruhetag. Von Lluc aus gibt es zahl­ reiche Möglichkeiten etwas zu unterneh­ men. Pflichtprogramm ist natürlich die Besichtigung des geschichtsträchtigen Klosters aus dem 13. Jahrhundert und des angeschlossenen Museums. In der Kirche singt regelmäßig der Coro de Blavet, ein Knabenchor zu Ehren der Jungfrau Maria, der vor fast 600 Jahren gegründet wurde. Die letzte Etappe von Lluc nach Pollença ist sehr idyllisch und auch gut markiert. Nicht mehr so spektakulär, aber dafür auch nicht mehr so anstrengend. Danach sollte man unbedingt noch ein Stündchen durch das 8000-Seelen-Städt­ chen bummeln. Die Römerbrücke, die en­ gen Gassen mit Stileinflüssen von mau­ risch bis italienisch, schließlich der Aus­ blick vom Kalvarienberg über die Stadt und die Bucht – zwar tun mir jetzt die Füße schon einigermaßen weh, aber im Geiste beginne ich schon wieder zu planen. Denn ein zweiter Weitwanderweg, der GR 222, ist ja gerade im Entstehen. 63

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Schweiz

Die Schatzalp, ein autofreies Erholungs- und Skigebiet, liegt auf einer s端d足 exponierten Terrasse oberhalb von Davos.

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Eine Axt, bitte!

Eine kulinarische Bahnreise durchs Bündnerland, auf der man zu viel frischer Luft, tollen Ausblicken und reichlich Kalorien kommt.

Foto: S wit ze rl and Touris m/swiss-image .ch/Castelbe rg & Haas

Text  Klaus Nüchtern

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a steht man also am Bahnsteig von Klosters, in aller Herrgottsfrüh, und geniert sich ein bisschen. Weil ja nie ganz sicher ist, ob man in diesen verstörend ausgefuchsten und multifunktionalen Schlafwagenabteilen eh alles richtig gemacht und nicht etwa die Schuhablage als Kopfpolster missbraucht oder sich selbst mit dem Bettnachbarn verwechselt hat. Die ortsansässige Bahnsteigbevölkerung teilt solche Sorgen ganz offensichtlich nicht, sie sieht so glücklich, kregel und putzmunter aus, als hätte man ihr schon vor Stunden ein Kännchen frisch aufgebrühten Kaffee, ein Körbchen frisch aufgebackene Croissants und das Tablett mit der frisch aufgeföhnten Unterwäsche gereicht. Und vermutlich verhält es sich tatsächlich genau so, denn irgendwo muss der Erfolg der Schweiz schließlich herkommen – und irgendwo muss es auch hin, das

viele schöne Geld, warum es also nicht in eine anständige Frühstückskultur investieren und in den Schienenverkehr? Von Klosters, wo heutzutage ja schon jeder Windsor Urlaub macht, geht es mit der Bahn weiter nach Davos. Da, wo’s heute Hotels, Sportzentren und Supermärkte hat, die so anmutig in den Ort gewürfelt wurden wie nur je in irgendeinen Wintersportort, gab der Deutsche Alexander Spengler, ein zur Flucht genötigter 48er-Revoluzzer, vor gut 150 Jahren den Startschuss zur Erfolgsstory von Davos. Die Spenglerversprengung bescherte dem Ort seine medizintouristische Karriere, die nicht ohne kulturhistorische Folgen blieb: „Ohne die Tuberkulose wäre Davos überhaupt nix geworden“, formuliert es trocken Timothy Nelson, der uns durch das berühmteste Sanatorium der Weltliteratur führt. Den epochalen Roman „Der Zauberberg“ (1924) verdanken wir einem 65

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Kuraufenthalt von Thomas Manns Frau Katia in Davos. Madame Mann (die im Übrigen nicht wirklich tuberkulosekrank war) residierte 1912 rund 300 Meter unter der auf 1865 Höhenmetern gelegenen Schatzalp. Das ehemalige Sanatorium ist das einzige im „Zauberberg“ mit Klarnamen geführte Etablissement. Seit nunmehr 60 Jahren dient es als Hotel – ein beeindruckend dimensionierter, zart vor sich hin bröckelnder Jugendstilbau, der eine Generalsanierung vertragen könnte, aber sofort Lust auf ausgedehnte Liegekuren macht. „Vom Essen wirst du dick und rund / Vom Liegen wird die Lung’ gesund / Denn dem Bacill’ in deiner Brust / Vergeht dabei die Lebenslust“, dichtete der Schatzalp-Patient Adolf Schuster 1870 in seinen „Humoristischen Lebensregeln für Davoser Kurgäste“. Den kalorischen Aufwand, mit dem man seinerzeit die Schwindsucht bekämpfte (Kulmbacher Bier schon am Vormittag) kennt man ja aus dem „Zauberberg“. Die Küche, die man uns auf unserer pittoresken Bahnbummelei durchs Bündnerland kredenzt, ist davon nicht wahnsinnig weit entfernt, sprich, sichtlich nicht für Menschen konzipiert, die den ganzen Tag am Schreibtisch hocken, sondern für solche, die im Schweiße ihres Angesichts Bäume umhacken. Zum Beispiel das Rösti im Bergrestaurant Der Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) zählt zur Familie der Rabenvögel. Im Volksmund wird er auch Nussrabe genannt.

Bahnfahrt durch das tiefverschneite Klosters-Serneus

Strela Alp. Man zaudere nicht zickig, sondern wähle die vollausgestattete Version mit Speck, Käse, Spiegelei und Polenta. Nach einem kleinen Spaziergang ins Tal, den ortsansässige und gar nicht scheue Tannenhäher mit ihrem Gelächter begleiten, wird man dort selbstverständlich eine Graubündner Nusstorte erstehen, ein ausgesprochen flaches und ebenso kompaktes Teil, das – eine gewisse Geschicklichkeit und Zielsicherheit vorausgesetzt – zum Totwerfen kleinerer Wirbeltiere hervorragend geeignet ist, nebstbei aber auch phantastisch schmeckt. Tags darauf begeben wir uns von Davos ins Puschlav. Die Strecke von Thusis bis Tirano zählt seit 2008 zum UNESCO-Welterbe. Der Panaromawagen des Bernina Express ist die beste Möglichkeit, die Fahrt durch 55 Tunnel und über 196 Brücken zu genießen. Und falls man – wie es nach den ersten paar 180-Grad-Kehren unweigerlich geschieht – nicht mehr weiß, in welches Tal man gerade schaut, zeigt sich der schnauzbartbebürstelte Zugbegleiter nur allzu gerne bereit, den Fahrgästen die besten Positionen für die spektakulärsten Ausblicke im Voraus anzusagen. Dass man an diesem Tag auf über 2000 Metern aufgrund des erbsensuppendicken Nebels nicht annähernd bis zum Piz Palü sieht, sondern gerade mal die Ufer des Lago Bianco ausmachen kann, tut seinem Enthusiasmus keinen Abbruch. In Poschiavo spricht man nicht nur Italienisch – der ganze 1700 Einwohner zäh-

Fotos: Switze rl and Tourism /swiss-im age.c h/Cast elbe rg & Haas, ib/Rolf Nuss baum er/Bildage nt ur Wal dhäu sl , Stefan Sch u etz / LOOK- foto

Das Sanatorium auf der Schatzalp wurde 1898 im Jugendstil erbaut. Seit 1954 ist es ein Hotel.

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Fotos: www.sc hatz alp.c h (2), Joc he n Lit tke mann, Kirc hner Museum Davos, Bruce Yuanyue B i/g ett y Images/Lon ely Pl an et Imag es , F r ances co Di bartolo/ Bu enos Di as

lende Ort atmet südliches Flair. Im Laufe der Geschichte hat sich die von protes­ tantischen Einwohnern gegründete Gemeinde, in der es eine einzige Ampel gibt, vom ländlichen Dorf zu einer kleinen italienischen Stadt gemausert. Großzügig gestaltete, mit Balkonen, Fensterläden, Stuck und Trompe-l’œil-Motiven verzierte Häuser, die zum Teil noch aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen, bestimmen das Stadtbild, vor allem aber die dazugehörigen üppigen, auch zum Obst- und Gemüseanbau genutzten Gärten. Auf dem Gebiet der Kulinarik strengt sich der Puschlavertaler besonders an. Er durchstreift nicht nur die umliegenden Wälder, um Edelkastanien zu ernten und dem Wild nachzustellen, er kümmert sich auch darum, dass die essbaren Vegetabilia, die hier angebaut werden, möglichst natürlich heranreifen: 95 Prozent der Produkte sind bio-zertifiziert. Die Spezialität, für die die Region berühmt ist, heißt Pizzoccheri, ein Gericht auf Basis bräunlicher Buchweizennudeln. Den Spruch „Das Auge isst mit“ kann man sich hier schenken, denn, ehrlich gesagt,

Bequem herumkommen Die unkomplizierteste Möglichkeit, mit öffentlichen Verkehrsmitteln durch die Schweiz zu reisen, bietet der Swiss Pass (SP): ein praktisches All-in-One-Ticket für die Eisenbahn, Busse und Schiffe. Auf die meisten Bergbahnen gibt es 50 Prozent Ermäßigung, außerdem gewährt der SP gratis Zutritt zu 470 Museen. Auf den Panoramastrecken (z. B. Bernina Express) fallen Reservierungskosten an. Preis für vier aufeinanderfolgende Reisetage (2. Klasse): € 227,–. www.swisstravelsystem.com

„Der Zauberberg“ von Thomas Mann erschien 1924. Sicher das meistgelesene Werk im Hotel Schatzalp nach der Speisekarte.

Waldweg auf der Schatzalp

Das zwischen 1898 und 1900 errichtete, 300 Meter über Davos gelegene Hotel Schatzalp diente einst als Lungensanatorium und gelangte durch Thomas Manns Roman „Der Zauberberg“ zu großer Berühmtheit – wer sich hier einquartiert, hat für gewöhnlich das Buch im Gepäck. Der Speisesaal des Jugendstilbaus ist im Originalzustand erhalten, auch die Zimmereinrichtung ist weitgehend authentisch. Das Röntgenzimmer wurde allerdings in eine Bar umgewandelt. Je nach Saison und Kategorie beträgt der Preis für ein Doppelzimmer zwischen 115 und 205 Franken (rund € 94,– und € 167,–). Tipp: Eine Führung mit Timothy Nelson durch das Sanatorium ist ebenso informativ wie unterhaltsam. www.schatzalp.ch

Bilder betrachten

Die Schweiz macht dick, wenn man nicht aufpasst, keine Frage. Pizzoccheri sehen ein bisschen so aus, als hätte man einen Gemüsegarten umgegraben und direkt auf den Teller geschaufelt. Mit allem. Indes: Schmecken tut das Ganze hervorragend! Und damit es ja nicht zu kalorienarm ausfällt, wird dazu Wurst gereicht, vorzugsweise eine köstliche Mortadella di Poschiavo, die von den Schweizer Slowfoodisten zur besten Wurst des Landes gekürt wurde. Und Parmesan wird natürlich auch noch reichlich darübergerieben – schließlich hat man am Nachmittag ja ein paar Wälder zu roden.

Morbid wohnen

Derzeit ist im Kirchnermuseum in Davos eine Baselitz-Ausstellung zu sehen.

Der deutsche expressionistische Maler Ernst Ludwig Kirchner, Mitbegründer der Künstlergruppe „Brücke“, zog 1917 in die Schweiz in die Nähe von Davos, wo er sich 1938 umbrachte. Ihm ist heute in Davos ein eigenes Museum gewidmet, das mit wechselnden Exponaten aus den Beständen der E. L. K.-Stiftungssammlung bespielt wird, die rund 40 Gemälde, 700 Aquarelle und Zeichnung sowie sieben Skulpturen umfasst (www.kirchnermuseum.ch). Im Museumsshop werden im Übrigen auch die wunderschönen Foulards des Basler Textildesignunternehmers Matrix verkauft (www.matrixdesign.ch).

Bier trinken Als Alternative zum Marktführer Calanda aus Chur gibt es das hervorragende Bier aus der höchstgelegenen Schweizer Brauerei in Monstein, das mit kalk­ armen Berquellwasser und einheimischem Bio-Malz gebraut wird. Der Ausstoß der Aktiengesellschaft, die mit nur fünf Angestellten das Auslangen findet, beträgt rund 200.000 Liter im Jahr. Die fünf Biersorten umfassen das Huusbier (4,8 %), das naturtrübe, nach dem Alpensalamander benannte Wätterguoge (5 %), das herbe Bio Mungga (3,5 %), den Bio-Steinbock (6,5 %) und das Weizenbier Hausträffel. www.monsteiner.ch Extratipp: onrail-Autor Klaus Nüchtern schaufelte auf seiner Graubündenreise mit großem Genuss und gesundem Appetit Pizzoccheri in sich hinein. Dieses schlichte, optisch nicht über­ mäßig ansprechende Gericht basiert auf Buchweizennudeln, dazu kommt reichlich Gemüse (Erdäpfel, Spinat, Lauch, Kohl etc.). Ein Rezept zum Downloaden finden Sie hier: www.graubuenden.ch 67

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Ausritt am abgelegenen Wharariki Beach auf der Südinsel

Redaktion: Claudia süss

Fernreise

Wasser und Eis Fotos: Karl Johae ntges /LOOK-foto, Just in Lewis/Get t y Im ages , des ign-3000.de , Fr ank Biene wald/i mage /im ageb roker.n et/ Su perStock

W

ir hätten da vielleicht eine Frage für die nächste Millionenshow: Wo liegt der Wharariki Beach? – Richtig, nur eine Stunde von Takaka entfernt. Diese kleine Ortschaft wiederum befindet sich im Norden der Südinsel Neuseelands und ist ein bei Touristen beliebter Ausgangspunkt für den Besuch des Abel Tasman Nationalparks. Abel Tasman war jener niederländische Seefahrer, der das Land 1642 entdeckte. An den goldgelben Stränden und

in den Wäldern des Nationalparks tummeln sich mehr als 70 Vogelarten. Auch ein Österreicher ist auf dem Inselstaat verewigt – mit dem Franz-Josef-Gletscher, dem der deutsche Entdecker Julius von Haast 1865 den Namen des Kaisers verpasste. Sein englischer Vorgänger hatte den Vorschlag „Victoria-Gletscher“ nicht offiziell angemeldet. Pech gehabt. Beide Sehenswürdigkeiten werden auf einer 22-tägigen großen Neuseelandreise von

Engagiert

Maya und Monika

Gierig

Versunken Selbst Satelliten können nicht alles ausspionieren. Um die im Urwald versunkenen Städte in Honduras zu entdecken, haben Wissenschaftler den Dschungel vom Flugzeug aus mit Laserstrahlen gescannt. Anschauen kann man die sichtbar gemachten Konturen zwar nur auf Bildern, aber das Land bietet genügend Sehenswertes an der Oberfläche, etwa die Maya-Stadt Copán. Eine zwölftägige Reise nach Guatemala, Honduras und Antigua ist inklusive Flug und Frühstück ab € 3050,– buchbar. www.kneissltouristik.at

Coco Weltweit Reisen besucht. Weitere Höhepunkte: die Geysire und Mud Pools in Te Puia, traditionelle Maori-Tänze, der Besuch einer Jadefabrik und natürlich Stadtrundfahrten durch Auckland und Wellington. Die Reise ist mit Flügen und teils Frühstück, teils Halbpension ab € 6232,– buchbar. Wer noch länger Zeit und ausreichend finanzielle Reserven hat, kann im Anschluss eine Badewoche auf Fidschi in Erwägung ziehen. www.coco-tours.at

Mit Plankton kann dieser Wal nichts anfangen – er steht auf Orangen, Kiwis und Bananen! Die originellen Metalldraht-Obstkörbe von Seletti gibt es auch in Schweineoder Hasenform. Äpfel, Birnen und Quitten kann man natürlich auch reinfüllen. € 89,–, www.design3000.de

1991 gelangte ein junger Mann auf einer Trekkingtour in Ladakh in das wunderschöne, damals extrem abgelegene Bergdorf Lingshed. Es war Liebe auf den ersten Blick. Der spätere Weltweitwandern-Gründer schloss sein Architekturstudium mit der Planung eines Schulbauprojektes ebendort ab. 2014 zeigt Christian Hlade auf einer 18-tägigen Reise seine Lieblingsplätze in und um Leh und entlang des Indus-Tales. Mit Flug und teils Verpflegung ab € 2980,–. 100 Euro davon kommen Lingshed zugute. www.weltweitwandern.at

Authentisches Ladakh 69

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Phoenix Golf Resort

Gute Kombi

Das Mahali Mzuri Safari Camp in der Masai Mara

Streng limitiert

Nach Vietnam zu fahren um zu golfen, ist zwar nicht wirklich notwendig – aber unvergleichlich. Der Schweizer Asien-Veranstalter Nezasa bietet unterschiedliche Reisepakete wie den „Vietnam Golf Trail“ (z. B. 12 Tage inkl. Unterbringung und zwei Inlandsflügen ab USD 2833,–), die sich zu einer individuellen Tour zusammenstoppeln lassen. www.nezasa.com

Borobudur-Tempel

Der umtriebige britische Millionär Richard Branson hat ein luxuriöses Camp in der Masai Mara eröffnet. mit Blick über die sanften Steppen der Masai Mara. Der Olare Motorogi Naturschutzpark erstreckt sich auf mehr als 13.500 Hektar und erlaubt nur eine geringe Besucherzahl zu bestimmten Zeitpunkten. Die Gäste der Lodge können sich zweimal täglich auf Pirschfahrt begeben oder auf geführten Safari-Walks die Tierwelt erleben – besonders eindrucksvoll ist das während der großen Gnu-Wanderung von September bis November. Eine Nacht mit Vollpension kostet ab USD 590,– pro Person. www.mahalimzuri.virgin.com

Bärenstark

Paddeltour am Caddy Lake

Wissen Sie eigentlich, wie Winnie the Pooh zu seinem Namen kam? Nein, nichts Unanständiges. Der „Bär von sehr geringem Verstand“ wurde nach Winnipeg benannt, Hauptstadt Manitobas. Zu Bären hat die kanadische Provinz überhaupt ein inniges Verhältnis. In Churchill kann man Eisbären aus nächster Nähe von „Tundra Vehicles“ aus erleben. Schwarzbären sieht man hingegen im Südosten Manitobas, zum Beispiel beim Paddeln im Whiteshell Provincial Park. www.travelmanitoba.com

Harte Arbeit

Sauber Kleinen Dreckspatzen fällt der Weg in die Badewanne mit dem richtigen Spielgefährten viel leichter: Die lustigen Waschlappen von Fürnis gibt’s u. a. als Affe, Löwe oder Krokodil. € 8,–, www.fuernis. com

Um 800 n. Chr. wurden auf Java zwei Millionen Steinquader aufgeschichtet. Der Borobudur-Tempel erhebt sich als Stufenpyramide über neun Terrassen, von oben sieht er aus wie ein riesiges Mandala. Pflichtprogramm auf Java-Reisen! Ab 30.3. fliegt Air France täglich von Paris über Singapur nach Jakarta. Hin- und Rückflüge starten abends, damit man ausgeschlafen ankommt. www.airfrance.com

The Ritz-Carlton Tianjin

Neuer Luxus The Ritz-Carlton zieht es nach China. Im Oktober hat das neue 330-Zimmer-Haus der Gruppe in Tianjin im Nordosten des Landes seine Pforten geöffnet. Das Gebäude im Art-décoStil liegt im historischen Herzen des ehemaligen britischen Territoriums, das mittlerweile ein modernes Geschäftsviertel ist. Hübsch: Viele Zimmer haben französische Balkone aus Stein. DZ ab ca. € 145,–. www.ritzcarlton.com

Fotos: Jack Broc kway, Tr ave l Manitoba, Fürnis, Ne zasa, Mart in Be nik /Weste nd61/Corb is , T he Rit z- C arlton Hotel Compan y

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icht alles, was Richard Branson anpackt, findet ungeteilte Zustimmung. Manchmal nervt er mit seinen Aktionen. Mit dem neuen Resort Mahali Mzuri in der Masai Mara dürfte der Virgin-Boss aber goldrichtig liegen. Die Lodge ist Teil der Virgin Limited Edition und wurde in Zusammenarbeit mit den einheimischen Masai gestaltet. Höchste Priorität dabei: geringstmögliche Emmissionen und Belastung für die Umgebung durch den Tourismus. Die zwölf luxuriösen Zeltsuiten liegen am Rande eines üppigen Tals

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Große Träume

F otos: Gu l et, SHU SHU , Kon r ad Wot h e / LOOK- foto

„Safari Beach“ und „Diamonds Thudufushi“ – klingt nach Phantasieorten, an denen Barbie und Ken Urlaub machen. Es sind aber zwei ganz reale Inseln der Malediven und ideale Ziele für Schnorchler und Taucher. Gulet hat die beiden Privatinseln neu in sein Programm aufgenommen. Eine Woche in den Diamonds Thudufushi Beach & Water Villas (4 Sterne) ist mit Anreise und All-inclusive-Verpflegung ab € 2253,– zu haben. Noch luxuriöser: das Constance Halaveli im Ari Atoll, Mitglied der Leading Hotels of the Word (eine Woche AI ab € 3149,–). Damit die Erholung nicht unter der mühseligen An- und Abreise leidet, fliegt Austrian ab 2014 auch im Sommer nonstop von Wien nach Male. Flüge ab München bieten Emirates und Qatar Airways. www.gulet.at

Giraffen gehören trotz ihrer Größe nicht zu den Big Five.

Handlich Wir sind ja nicht infantil. Natürlich sind diese japanischen Wachsmalkreiden in Nilpferdform für die Kinder gedacht. Aber ausprobieren würden wir sie schon gern mal. Sollte sie der Nachwuchs jemals wieder rausrücken. Set mit sechs bunten Kreiden um € 14,60. www.shushu-munich.com

Constance Halaveli Resort

STUDIENREISEN

Viele Tiere Der Ngorongoro-Krater in der Serengeti ist ein Naturparadies der Superlative: Im weltgrößten Kraterkessel herrscht die höchste Raubtierdichte Afrikas. Warum? Die Massen von Zebras, Büffeln, Gnus und Gazellen sind ein willkommenes Fressen für Löwen, Hyänen und Leoparden. ITS Billa Reisen hat Tansania neu ins Programm aufgenommen und bietet eine Woche Safari zu den Big Five im Ngorongoro-Krater, im Serengeti-Nationalpark und am Lake Manyara mit anschließender Badewoche in einem 4-Sterne-Resort in Kenia inklusive Flug ab € 3155,–. www.its-billa.at

sri lanka

Insel Ceylon – das antike Sinhala Termine 12.04. – 20.04.2014 15.11. – 23.11.2014 leiTung Chandana Lenora leisTungen Flüge mit Qatar inkl. Gebühren, klimat. Bus, ****Hotels***, HP, Besichtigungen inkl. Eintrittsgebühren

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Mittendrin Einen authentischen Einblick in asiatische Länder gewähren die Reisen der österreichischen Anthropologin Gabriele Tautscher. Teilnehmer besuchen z. B. die Nomaden von Kutch in Gujarat, Indien, die für ihre Textilkunst bekannt sind – und können sich in einem Workshop selbst versuchen. 19 Tage ab € 2375,– (teils mit Verpflegung, exkl. Flüge). www.nepal-reisen.at

Beide Hände am Stock wären besser gewesen.

Unvergesslich eisen ist Brutalität. Es zwingt einen, Fremden zu vertrauen und all dem gewohnten Trost von Heim und Freunden zu entsagen. Nichts gehört einem, außer den wesentlichen Dingen – Luft, Schlaf, Träume, das Meer, der Himmel.“ So formulierte es der italienische Schriftstellers Cesare Pavese (1908–1950), und im Prinzip gilt das immer noch – abseits des Massentourismus wohlgemerkt, dort, wo sich eine fremde Kultur unverfälscht und manchmal erschreckend offenbart. Die Reiseführermarke Marco Polo fordert un-

Nicht vom Weg abkommen!

ter dem Motto „Weltenbummler erzählen“ ihre Leserinnen und Leser dazu auf, persönliche Reiseanekdoten abzuliefern. Die besten werden auf der Website veröffentlicht. Bloggerin Gesa Neitzel berichtet von ihrem Irrweg durch Bangkok, auf dem ihr ein gewisser Daeng zu Hilfe kam. Philipp Laage erzählt von einer skurrilen Busfahrt durch Tansania. Und Silvia Fritzsche schreibt von einer Spende in Ecuador. Wer ebenfalls das Bedürfnis hat, eine Story unter die Leute zu bringen, schreibt an onlineredaktion@marcopolo.de.

Surfer Girl Vergessen Sie Malibu oder die Gold Coast! Puerto Escondido heißt der neue Geheimtipp – ein kleines, aber feines Surferparadies im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca. Unser Tipp für Surfer Girls and Boys: Die 16 Bungalows des neuen Hotels Escondido. Sandwege führen von urigen Hütten mit traditionellen Palapa-Dächern direkt zum Strand. Dabei bitte aufpassen – links und rechts davon gedeihen stattliche Kakteen. DZ mit HP ab USD 395,–. www.hotelescondido.com

Den Namen „Hotel Hotel“ kann man mehr oder weniger originell finden, aber die Brüder Nectar und Jonathan Efkarpidis, beide Designer, haben sich beim im November eröffneten Haus im australischen Canberra jedenfalls etwas gedacht: Regionale Künstler und kleine Betriebe wurden in die Planung einbezogen und soweit möglich recyclierte Materialien verwendet. DZ ab rund € 190,–. www.designhotels.com

Zu Fuß Durch Rhododendronwälder und Reisfelder, über die längste Hängebrücke Bhutans und natürlich zum berühmten Kloster „Tigers Nest“ führt eine zwölftägige Trekkingtour von Geo Reisen. Ab/bis Kathmandu inkl. Verpflegung ab € 2590,–. www.geo.at

Das Hotel Hotel. Ohne Schmäh.

Andernorts Glücklich ist man am Urlaubsziel angelangt – der Koffer aber leider nicht. Kleiner Trost: Wer das zündholzschachtelkleine Ortungsgerät LoccaMini eingepackt hatte, kann sich den Aufenhaltsort seines Gepäcks auf den Meter genau anzeigen lassen – per Smartphone-App für iOS, Android und Windows Phone oder über die Web App. Ab € 99,–. www.locca.de

Da ist er ja!

Fotos: Fr anz Marc Fre i/LOOK-foto, De sign Hote l s (2), ands em/istoc k photo, R abouan Jean- Bap tiste/H em is /Corbi s, Di eter Spears/ Getty Imag es

Naheliegend

Marco Polo ruft Weltenbummler dazu auf, ihre aufregend­s­ ten Reiseabenteuer online zu veröffentlichen.

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Begegnung in Indien

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Thailand Dschungelwanderungen und Traumstrände des Südens

· 6 abwechslungsreiche Wanderungen · Nachtzugfahrt von Bangkok nach Surat Than · Entspannung am Traumstrand der Andamanensee

Wanderung im Vulkankessel

· 16-tägige Aktivreise inkl. Flug, Übernachtung, Verpflegung und Wikinger-Reiseleitung ab 2.195 €

Etwas abgelegen Eines der schönsten Dörfer Frankreichs liegt – im Indischen Ozean. Der ehemalige Kurort Hell-Bourg auf Réunion gehört offiziell zu den „Plus beaux villages de France“. Mit ein Grund für die Wahl war sicher die Villa Folio, ein typisch kreolisches Haus unter Denkmalschutz. Eine neue Wanderreise durch das französische Übersee-Département bietet Gruber Reisen, sie führt zehn Tage lang zu Wasserfällen, Lavaklippen, Gärten und pittoresken Dörfern. Mit Flug ab € 2410,–. www.gruberreisen.at

Globaler Überblick Mit Google Earth hat man ja angeblich „die ganze Welt in der Hand“. Die App ist sicher praktisch – wir finden trotzdem, dass nichts über den guten alten Globus geht, wenn man ein Gefühl für die Größe der Kontinente, die Weite der Ozeane und die Vielzahl der Länder bekommen möchte. Dekorativ ist so eine Weltkugel außerdem. Den Globus „Atmosphere Newworld“ aus Bambus finden wir zum Beispiel wirklich hübsch. Tools Design, € 119,–. www.einrichten-design.de

Fotos: mauritius image s/ib/Stefan K ie fe r, e inricht en-design.de , jahn re isen

Von Insel zu Insel Rund 115 Inseln gehören zu den Seychellen. Die meisten davon sind aus Korallen entstanden und bis heute unbewohnt. Gut für die Natur, die sich hier ungestört entwickeln konnte und eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt hervorgebracht hat – allein drei endemische Schildkrötenarten leben auf dem Archipel. Jahn Reisen erweitert 2014 sein Seychellen-Angebot und bietet nun auch Schiffsreisen an. Eine achttägige Kreuzfahrt ist mit Flug und Vollpension ab € 4195,– buchbar. www.jahn-reisen.at

Bei Buchung bis 05.01.2014 Frühbucherrabatt von 3% auf den Grundreisepreis für Reisetermine 2014 sichern. Infos, Kataloge und Buchungen unter: Reisestudio IKARUS Tomaschko GmbH Langwiesgasse 22 · 1140 Vienna/Austria Tel: +43 1 4924095 · www.ikarus-dodo.at

Jedes Buch von Paperblanks wird durch die Welt der Kunst und Kultur, traditionelles Handwerk und seine Praxis sowie Visionäre, Rebellen und Künstler verschiedenster Epochen inspiriert. Ob sich der Verlag den Einflüssen des französischen Sammlers Jean Grolier, eines Kenners geschmackvoller Buchbindekunst zu Beginn der Neuzeit, widmet oder persische Buchbindekunst aus dem 16. Jahrhundert sowie feinste Filigranarbeit aus Deutschland als Vorbild nimmt, es entstehen erlesene Notiz- und Skizzenbücher, die den Menschen aus ihrer Tradition heraus inspirieren, kreativ und kommunikativ zu sein. Auch für die Planung Ihrer Termine schafft Paperblanks den geeigneten Rahmen: In gelungener Kombination aus Eleganz und qualitätsvoller Verarbeitung fertigt der Verlag seine beliebten 12-Monatskalender. www.paperblanks.de

Segeltörn auf den Seychellen

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Costa neoCollection

Der Genuss des beschaulichen Reisens 15 Costa Schiffe sind weltweit auf allen sieben Weltmeeren unterwegs.

Reisen Sie in Ihrem Rhythmus an Orte, wo andere nicht hinkommen. Die entspannten wie vielseitigen Unterhaltungsangebote sind ein befreiendes Erlebnis für sich. So wie die Essenszeiten, die Sie zu der von Ihnen bevorzugten Zeit

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auswählen können. Die Liegezeiten der Schiffe sind wundervoll lang, sie dauern manchmal sogar zwei Tage. Sie erleben damit eine Nacht vor Ort, ein Abendessen und die Zeit danach, bis spät in die Nacht hinein. Landausflüge in kleinen Gruppen ermöglichen den Genuss, die schönsten Entdeckungen in aller Ruhe zu erleben.

Für echte Kenner – eine Reise für den Gaumen. Die Menüs an Bord bestehen aus regionalen Rezepten, in denen die kulturellen und kulinarischen Traditionen zum Ausdruck kommen: von Sizilien bis zur Toskana, von der Provence zu den Lofoten und bis nach Kapstadt. Oder wählen Sie einen der speziellen Ausflüge für Weinkenner, die wir für Sie vorbereitet haben.

Fotos: shutterstock

Zwei davon, die Costa neoRiviera und die Costa neoRomantica, wurden für die Costa neoCollection auserwählt – für Reisen auf eine andere, gänzlich neue Art: mehr Zeit, mehr Flexibilität, mehr Individualität, mehr Reise. Beide Schiffe sind kleiner geschnitten und gelangen somit auch in Häfen, wo größere Schiffe nicht hinkommen. Die Bereiche an Bord sind entsprechend

gemütlicher und eleganter, weniger Kabinen, eine gediegene Atmosphäre, ein noch aufmerksamerer und individuellerer Service werden geboten.

Ungewöhnliche Landaufenthalte, verborgene Perlen und alle Zeit, diese zu genießen. Anfang Februar 2014 begibt sich die Costa neoRiviera auf eine 61-

tägige Reise „Rund um Afrika“. Ab Dubai bis Savona gelangen Sie dabei unter anderem auf die Malediven, Seychellen, Madagaskar, Mauritius, Mosambik, Südafrika, Namibia, Senegal und viele mehr – alleine der exotische Klang der Namen entführt einen auf eine Traumreise. Auch in Teiletappen ist diese einzigartige Kreuzfahrt möglich. Oder begeben Sie sich auf eine traumhafte Reise ins Mittelmeer. Die Costa neoRiviera bietet Ihnen auf zwei verschiedenen Routen Reiseziele wie Korsika, St. Tropez, Portofino, Pisa, Modica und das Val di Noto .... Und Nordeuropa mit der Costa neoRomantica. Erleben Sie Nordeuropa und sein unglaubliches Licht. Intensiv, vollkommen und magisch. Drei Reisen mit großen Städten, kleinen Dörfern und majestätischer Natur. Das Panorama und die langen Halts lassen es zu, sich Zeit zu nehmen – Routen, die weiter als bis zum Nordpol führen.

Ein neues Gefühl des Reisens erwartet Sie – willkommen an Bord!

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CostaneoCollection

Alle Zeit der Welt genießen

Costa neoRIVIERa Das HERz DEs MIttElMEEREs 11 tagE ab/bIs saVona Savona - Toulon - 2 Tage Barcelona - Porto Empedocle - Malta - Salerno - Livorno - Savona TErMinE: 11., 22. APriL; 3., 14., 25. MAi; 12., 23. SEP.; 4. OkT. 2014 ab

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Tiererlebnisse

Einmal im Leben Wer von exotischen Tieren fasziniert ist, hat im Prinzip drei Möglichkeiten: 1. Universum schauen. 2. In den Zoo gehen und durch Gitterstäbe und Glasscheiben blicken. 3. Eine Safari buchen und das Beste hoffen. Es gibt allerdings noch ein paar bessere Alternativen.

Foto: Ge tt y Images/Gallo Images ROOTS Collect ion/Max Pad dler

Text  Anita Ericson

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Einmal so einen Riesen aus der N채he sehen oder gar auf ihm zu reiten, davon tr채umen viele. Noch besser: Elefanten baden!

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lefanten sind intelligente und hochsensible Geschöpfe. Beeindruckend ist unter anderem die Fürsorglichkeit, mit der sie miteinander umgehen. In freier Wildbahn pflegen die grauen Giganten einen engen Familienzusammenhalt. Nicht jeder Elefant hat indes das Glück, seine sozialen Bedürfnisse ausleben zu können. Vor allem ehemalige Arbeitselefanten in Asien fristen oft ein sehr einsames Dasein. Für sie setzt sich Pat Trungprakan in Nordthailand ein. In seinem privaten Camp bietet er momentan 38 Dickhäutern ein Refugium. Den Tieren ist es zuvor nicht gut ergangen. Auf der Patara Elephant Farm können sie nun mit Artgenossen ein Leben in natürlicher Umgebung führen und sind weitgehend von allen Zwängen befreit. Logische Folge: Jedes Jahr kommen hier ein paar Elefantenbabys auf die Welt. Hier macht das Elefantenbaden dem Tier, dem Reiter und dem zuschauenden weiblichen Publikum Spaß.

Trotzdem herrscht auch hier Ordnung und es wird ein fixer Tagesablauf eingehalten. Schließlich müssen die Elefanten mangels weiträumiger Wildnis beschäftigt und vor allem gut gepflegt werden. Das hat den findigen Pat auf die Idee gebracht, ein Besucherprogramm unter dem Namen „Elephant owner for one day“ zu entwickeln, bei dem weder Ketten noch Stricke noch Stöcke zum Einsatz kommen. Elefantenfans haben ihren Spaß und nehmen bleibende Eindrücke mit – und dabei ist das Programm sinnvoll und lässt den grauen Riesen ihre Würde. Man bekommt ein bestimmtes Tier zugewiesen, das man im Laufe des Tages unter Anleitung eines professionellen Elefantenhüters (diesen Beruf gibt es wirklich in Thailand!) zunächst einmal kennenlernt und ihm danach eine Art Wellnessprogramm angedeihen lässt: Der Dickhäuter wird in einem natürlichen Waldteich gründlich geschrubbt, gebürstet und geputzt, für die heiklen Stellen hinter den Ohren nimmt man dazu auf seinem Nacken Platz. Am Nachmittag reitet man dann auf dem Rücken des Elefanten zu einem Wasserfall für ein ausgiebiges Bad. Man erlebt hautnah mit: Elefanten

Fotos: Patar a C amp, 4F R/Ge t ty Images

Netter Bikini, aber wo ist meine Wassermelone?

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Kaninchen streicheln okay, aber Kängurus füttern ist das nächste Level!

lieben es zu pritscheln! In Zusammenarbeit mit dem staatlichen Conservation Centre betreibt Pat übrigens auch ein Reintroduction-Programm, von dem bisher acht Elefanten profitiert haben: Diese Glücklichen leben nunmehr in den Wäldern Nordthailands ein völlig eigenständiges Leben. Szenenwechsel. Wir hüpfen auf dem Globus von Thailand nach Australien. Das Prinzip von „volunteer work“ hört sich seltsam an: Man arbeitet hart und wird dafür nicht etwa angemessen entlohnt, ganz im Gegenteil: Man muss auch noch dafür bezahlen. Aber als volunteer worker (freiwilliger Arbeiter) un-

kennen: Jeden Tag werden Sie einem der Tierpfleger zugewiesen, um ihn bei seinen täglichen Pflichten zu unterstützen. Gehege putzen und Gartenpflege ist natürlich nicht so lustig, aber als Ausgleich warten erfreulichere Aufgaben, etwa das Füttern der schon ungeduldig wartenden Tiere. Vielleicht werden Sie auch gebeten, mit dem Dingo spazieren zu gehen. Ein bisschen Bewegung kann nie schaden. Ein Highlight ist die Arbeit in der Känguru-Sektion, wo Sie sich unter die Hüpfer mischen (Kraulen ist immer höchst will-

Fotos: Paul S oud ers/Corbis , Fr ans Lemme ns /Ge t ty Images

Was steht an? Den Dingo Gassi führen, danach das Wombat wiegen. terstützen Sie freilich Ihr Wunschprojekt und bekommen als Teil des Teams Zugang hinter die Kulissen. Hier beginnt sich die Sache immateriell für Sie zu rechnen. Die einen begeistern sich für archäologische Ausgrabungen, die anderen möchten lieber mit lebendigen Kreaturen zu tun haben – Koalabären stehen zum Beispiel hoch im Kurs. Im Koala Sanctuary in der Nähe von Brisbane sind helfende Hände für zwei oder vier Wochen das ganze Jahr über gefragt. Das Sanctuary, das zu den besten Zoos weltweit gezählt wird, beherbergt ausschließlich australische Arten, darunter Koalas, Kängurus, Wallabys, Dingos, Wombats und Possums. Als freiwilliger Mitarbeiter an fünf Tagen die Woche lernen Sie die unterschiedlichsten Bereiche des Zoos mitsamt seinen Bewohnern gut

Er scheint echt nichts dagegen zu haben. 79

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Die urzeitlich anmutenden Meerechsen gibt es nur auf den Galápagos-Inseln. Sie ernähren sich von Algen und Tang.

Seehundkolonie auf der Insel Española, Galápagos

Riesenschildkröte auf Santa Cruz, der zweitgrößten Insel des Galápagos-Archipels

Hier können Sie das Teleobjektiv getrost daheimlassen und stattdessen die Makrooptik einpacken. Ja, es ist auf den Inseln vor Ecuador sogar so, dass man als Mensch angehalten ist, tunlichst aufzupassen, wo man hintritt, damit man nicht aus Versehen einen Tölpel über den Haufen rennt oder einer Echse auf den Schwanz steigt. Die völlig furchtlosen Viecher denken hier nämlich nicht im Traum daran beiseitezurücken, nur weil ein paar mit offenen Mün-

Balzende Albatrosse sind ein überaus erheiterndes Spektakel, auch akustisch. dern staunende Kreuzfahrtpassagiere auf Landgang durch ihre Kolonien stapfen. Flauschige Blaufußtölpelküken, balzende Fregattvögel, knallbunte Krabben und urtümliche Echsen bergen an sich schon großes Begeisterungspotenzial. Doch bietet eine Safari auf Galápagos, auf der man übrigens am besten Flip-Flops trägt, noch ein weiteres absolutes Highlight: Seelöwen in allen Größen und Putzigkeitsstu-

Fotos: Mat t Moy er/Get ty Images, Andre w Bain/Ge tt y IIm ages, Anita Eric son

kommen) und ihr Verhalten dokumentieren. Am Ende eines abwechslungsreichen Arbeitstages können Sie außerdem am ganz normalen Besucherprogramm des Sanctuary teilnehmen und so zum Beispiel einen kuscheligen Koala auf dem Arm halten, sich einen Python um den Hals hängen lassen oder australischen Hütehunden bei ihrer Arbeit mit den Schafen zusehen. Tiere in Gefangenschaft, egal wie gut gemeint das Projekt und wie artgerecht die Haltung auch ist, sind nicht jedermanns Sache. Tiere in freier Wildbahn sind für Naturenthusiasten das einzig Wahre. Der Haken daran: Auf einer Safari gibt’s nun mal keine hundertprozentige Begegnungsgarantie. Und wenn sie einem schon einmal ins Blickfeld laufen, sind wilde Tiere tendenziell scheu und meist um Distanz bemüht. Außer auf Galápagos.

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Punta Suárez auf der Insel Española

Fotos: Anita E ricson (3), Patar a C amp, Touris m and E vent s Quee nsl and/F ergu son

Elefanten pflegen

fen quasi zum Greifen nah. Es erfordert ziemlich viel Disziplin, die strengen Verhaltensregeln des Ökoparadieses einzuhalten: auch dem allerherzigsten Seelöwenbaby niemals das Flösschen tätscheln! Man nehme davon Abstand, einem sich in der Sonne räkelnden und freundlich dreinblickenden Seelöwen den Bauch zu kraulen. Und überhaupt niemals näher rangehen als einen Meter (alles auch zum eigenen Schutz: Seelöwen können nämlich ganz ordentlich zubeißen). Allerdings kann es passieren, dass die jungen, von Natur aus extrem neugierigen Seelöwen die Distanz selbst nicht wahren, vor allem im Wasser, wo sie gern mit entzückten Schnorchlern ihr Spiel treiben. Sie kommen auf Tuchfühlung heran, glotzen einem frontal aus wenigen Zentimetern Entfernung in die Taucherbrille, zischen wie Torpedos knapp unter dem Bauch durch und steigern das Tempo durch rasante Spiralen. Beim Versuch mitzuhalten, weiß man bald nicht mehr wo oben und unten ist. Zugegeben: Für so ein Erlebnis in und unter Wasser brauchen Sie ein Quäntchen Glück. An Land hingegen sind Seelöwen sonder Zahl in Armeslänge Entfernung garantiert. Und auch das vergisst man ein Leben lang nicht.

Hoch oben

Das Patara Elephant Camp liegt in der Nähe der nordthailändischen Stadt Chiang Mai, die ein bekannter Ausgangspunkt für Aktivtourismus ist und mehrmals täglich von Bangkok aus angeflogen wird. Unser Unterkunftstipp: Joy’s House, ein familiär geführtes Guesthouse in einem traditionellen Anwesen, der Gewinn kommt Waisen zugute (DZ ab € 35,–, www.joyshouse.net). Das tolle Angebot „Elephant owner for one day“ buchen Sie direkt beim Anbieter Pat Trungprakan (ca. € 140,–, www.pataraelephantfarm.com). Etwas tiefer

Woher der Blaufußtölpel seinen Namen hat, ist wirklich unschwer zu erkennen.

Koalas knuddeln Infos zum Volunteer Work Koala Sanctuary finden Sie auf www. koala.net, Ihren Volunteer-Aufenthalt (mit Unterkunft in einem Backpackerhostel in Brisbane) buchen Sie bei www.realgap.co.uk. Zwei Wochen kosten £ 569 (ca. € 680,–), vier Wochen £ 899,– (ca. € 1075,–).

Seelöwen unterhalten Rund 80 Schiffe bieten vier-, fünf- und achttägige GalápagosKreuzfahrten zu ausgewählten Inseln und Besucherplätzen. Zwischen den Landgängen gibt es immer wieder die Möglichkeit zu schnorcheln. Unser Tipp: Bleiben Sie zumindest eine Woche und wählen Sie eher ein kleineres Schiff, sodass bei den Ausflügen kein Gedränge entsteht. Einen guten Überblick über das Angebot (mit Buchungsmöglichkeiten) finden Sie hier: www.ecuador-discover.de/ galapagos/kreuzfahrten Völlig am Boden 81

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Sehr erholsam F

uturistisch, mit vielen Ecken und Kanten ragt die KärntenTherme in Warmbad-Villach in den Himmel. Gleich daran angeschlossen und mit einem Bademantelgang verbunden punktet auch das 4-Sterne-Thermenhotel Karawankenhof mit mutiger Architektur. Auf drei Stockwerken verteilen sich 89 moderne Zimmer und Suiten sowie zehn Appartements. Klare Linien und frische Farben prägen das Design. Vor allem in der Ferienzeit stehen Familien im Mittelpunkt. Der Kara-

wankenhof verfügt über großzügige Familienzimmer und Suiten mit bis zu 63 m2 Wohnfläche. Ein Hit ist der hoteleigene Croco-Club für Kinder ab drei Jahren mit buntem Programm. Familienpauschalen inklusive zwei Nächten (ein Kind urlaubt kostenlos) sind schon ab € 225,– pro Person zu haben. Aktivurlauber können sich im Dreiländereck rund um Villach und in den Julischen Alpen austoben, Radfahrer zieht es auf den Drauradweg. Zum Skifahren geht’s auf das Dreiländereck oder die

Ganz natürlich

Gewinnfrage

„Made in Austria“ heißt eine vielseitige Naturkos­ metik-Linie des Wiener Pflegespezialisten Esbjerg: Rasiergels und Rasiercremen, Aftershaves, AntiAging-Produkte und Öle werden in Österreich ausschließlich mit natürlichen Inhaltsstoffen und vitalisiertem Wasser hergestellt. Erhältlich im Esbjerg Store in der Krugerstraße 7, 1010 Wien, oder im Web­ shop: www.esbjerg.com. onrail verlost ein Naturkosmetik-Set „für sie“ und eines „für ihn“ (jeweils drei Produkte).

Der Weitwanderweg GR 221 verbindet teils sehr abgelegene Schutzhütten miteinander. Wie heißen diese Hütten in der Landessprache? Tipp: Im Infokasten zu unserer MallorcaStory (Seite 62) steht die Lösung! Schicken Sie eine Postkarte mit der richtigen Antwort an onrail, Leberstraße 122, 1110 Wien oder ein E-Mail an gewinnspiel@onrail. at. Vollständige Absenderadresse nicht vergessen! Einsendeschluss ist der 10.2.2014.

Gerlitzen, auch das Nassfeld ist nicht weit. Wellness-Begeisterte schätzen das SpaSpecial. Gäste können aus verschiedenen Arrangements wählen, z.  B. „Glücksmomente“, „Kraft der Ausstrahlung“ oder „Elemente-Erlebnis“. Das Package ist ab € 335,– buchbar (zwei Nächte mit HP). Wer gerne noch länger bleiben möchte: onrail verlost fünf Nächte für zwei Personen inkl. Eintritt in die KärntenTherme und allen Karawankenhof-Inklusivleistungen! www.karawankenhof.com

Schön warm Ausgefallene Geschenke und witzige Gadgets findet man im Online-Shop von radbag mit Sitz in Vorarlberg. Zum Beispiel diese herrlich flauschigen Kuschelpatschen, die an kalten Tagen hervorragende Dienste leisten. Sie sind mit Hirse gefüllt und lassen sich rasch im Herd oder in der Mikrowelle erwärmen. onrail verlost acht Paar beige Kuschelboots in der Größe M (entspricht Größe 37 bis 40). www.radbag.de Keine kalten Füße mehr!

Teilnahmebedingungen: Mit der Teilnahme an diesem onrail-Gewinnspiel erklären sich die Absender einverstanden, dass ihre Daten elektronisch gespeichert und für Marketingzwecke der Bohmann Druck und Verlag GmbH & Co.KG sowie jener Firmen, die Reisen oder andere Preise zur Verfügung stellen, weiter verwendet werden dürfen. Die Gewinner werden schriftlich verständigt. Über die Gewinnspiele kann kein Schriftverkehr geführt werden und sie finden unter Ausschluss des Rechtswegs statt.

Gewinnspiel

f oto s: Karwan ke n h o f/ Mari o R ab e n st e i n e r , E sb j e rg , R a dbag

Viel Platz für Eltern und Kinder im Karawankenhof: Die Familienzimmer sind bis zu 63 m2 groß.

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Öfter nach Deutschland und Tirol Mehr Möglichkeiten durch neuen ÖBB-Fahrplan Warum am Salzburger Hauptbahnhof kaum ein Gleis neben dem anderen blieb und im Unterinntal der längste Bahntunnel Österreichs gegraben wurde, beantwortet der neue ÖBB-Fahrplan: Ab 15. Dezember können Sie wesentlich öfter und schneller mit der Bahn unterwegs sein, und zwar nicht nur auf der Westbahnstrecke, sondern im ganzen Land und auch bei Reisen nach Deutschland. Dank seiner neun durchgehenden Bahnsteige kann der Salzburger Hauptbahnhof nun viel mehr Verbindungen bewältigen. Täglich 12, montags bis samstags sogar 13, sind es allein zwischen Wien und München. Entweder fährt man mit einem direkten railjet, der weniger als vier Stunden benötigt. Oder man steigt in Salzburg um und ist auch dann in 4:11 Stunden am Ziel. Aber nicht nur München rückt so näher

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heran. Die Eurocitys, in die man Richtung Deutschland umsteigen kann, fahren unter anderem nach Augsburg, Ulm und Stuttgart weiter. Oder man nimmt im Anschluss an den railjet von Wien einen der Regionalzüge, mit denen etwa die Ferienregion am Chiemsee 15 Mal am Tag in weniger als dreieinhalb Stunden von Wien aus erreichbar ist.

bruck und Wien stündlich eine attraktive Reisemöglichkeit gibt.

Wer im Westen Österreichs daheim ist, gelangt dank der Neubaustrecke durch das Unterinntal in 4:08 Stunden von Innsbruck nach Wien. Diese Rekordzeit erzielt auch der zusätzliche railjet, der montags bis samstags um 5.30 Uhr in Wien startet und vor allem Geschäftsreisenden eine Top-Verbindung nach Salzburg und Innsbruck bietet. Weitere railjets, die fünf Mal täglich auch in Kufstein, Wörgl und Jenbach stehen bleiben, sowie Intercitys ergänzen das ÖBB-Angebot so, dass es zwischen Inns-

Nur einen Nachteil haben die häufigen und schnellen Verbindungen: Sie lassen einfach zu wenig Zeit, um den neuen Salzburger Hauptbahnhof zu bewundern. Aber vielleicht nutzen Sie die Möglichkeiten des neuen ÖBB-Fahrplans ja einmal anders und planen einen längeren Zwischenstopp ein. Der nächste Zug fährt ohnehin bald.

Und selbst der Süden Österreichs profitiert jetzt von den Um- und Neubauten an der Westbahnstrecke. Wer zum Beispiel von Klagenfurt nach Stuttgart fahren möchte, spart beim frühen Intercity ab 6.45 Uhr künftig eine Dreiviertelstunde Fahrzeit.

Details zum Fahrplan und Tickets auf oebb.at

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Ab in den Schnee! Bahn + Skipass ab € 34,-* Bahnfahren und mehr. 84_Ins_OR_OEBB_RailTours.indd 84

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