Magazin Lernende Regionen Juni 2012

Page 1

lernenderegionen.at Magazin der Lernenden Regionen in Österreich | Juni 2012

THEMA Weiterbildung für die Regionale Wirtschaft regionen stellen sich vor Tennengau und Oststeirisches Kernland THEMA Diversität


inhalt

Regionale Wirtschaft und Vielfalt durch Bildung stärken

Thema: Weiterbildung für die Regionale Wirtschaft Weiterbildung zur Stärkung der regionalen Wirtschaft Mehr Wissen ist mehr Wert Mehr Wissen ist Mehrwert

3 Liebe Leserinnen und Leser,

6

Regionale Identität als Basis für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung

8

Neues aus den Regionen 9 Regionen stellen sich vor Tennengau 11 Oststeirisches Kernland 11 THEMA: DIVersität Vielfalt als regionale Ressource 12 Herkes için dans! Tanz für alle! 14 Neues vom LLL 15 Informationsmaterial 16 Kontakt

16

IMPRESSUM: Lernende-Regionen.at – Newsletter der Lernenden Regionen in Österreich erscheint zweimal jährlich als elektronisches Informa­ tionsjournal. Redaktion: Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung, Kontakt: Mag. Ingolf Erler (ingolf.erler@oieb.at), Mag. Barbara GruberRotheneder (barbara.gruber-rotheneder@ oieb.at). Herausgeber: Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung, Schimmelgasse 13-15, 1030 Wien Grundlegende Richtung: Information von Netz­werkpartnerInnen in österreichischen Lernen­ den Regionen. Hergestellt mit Unterstützung von Bund, Ländern und Europäischer Union.

2

lernende regionen

© Josef Resch

Qualifizierungsverbund Mondseeland geht in die zweite Runde 7

die österreichische Wirtschaft wird zum großen Teil von kleinen, innovativen Unternehmen getragen. Sie leisten einen erheblichen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung. Gerade in den ländlichen Regionen haben die Betriebe und ihr Erfolg eine große Bedeutung. Maßgeblichen Anteil am Erfolg von Unternehmen haben die MitarbeiterInnen.

Gut ausgebildete und qualifizierte ArbeitnehmerInnen stärken die Wettbewerbsfähigkeit und die Innovationsmöglichkeiten der Unternehmen. In dieser Ausgabe des Magazins werden innovative Projekte aus Lernenden Regionen präsentiert, durch die regionale Betriebe in ihren Bildungsbemühungen gestärkt werden. Das zweite Schwerpunktthema des Magazins ist der Vielfalt gewidmet. Nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt in Österreich zeichnet sich durch Vielfalt aus, auch unsere Gesellschaft: Frauen, Männer, ältere und jüngere MitbürgerInnen, Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen mit unterschiedlichen Lebensentwürfen und Einstellungen leben Seite an Seite. Wichtig ist, dass diese Unterschiede in unserer Gesellschaft nicht als Problem betrachtet werden. Gerade die Unterschiede zwischen den Menschen machen unsere Regionen vielfältig und lebenswert. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel persönliche Lernerfahrung und nachhaltigen Erfolg in Ihren Lernenden Regionen!

Min.Rat Dipl.Ing Josef Resch Leiter der Abteilung Schule, Erwachsenenbildung und Beratung Lebensministerium


© Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung - oieb

thema

Weiterbildung ZUR Stärkung der regionalen Wirtschaft von Ingolf Erler Unternehmen, die in das Lernen ihrer MitarbeiterInnen investieren sind lang- und mittelfristig deutlich im Vorteil. Dennoch bedarf es noch an Überzeugungsarbeit und Unterstützung, um die betriebliche Weiterbildungspraxis in Österreich zu stärken.

Österreich ist ein Land der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Über 87% der Firmen haben weniger als zehn, über 95% haben weniger als 40 MitarbeiterInnen. Damit arbeitet fast die Hälfte der Beschäftigten in Betrieben unter 40 Personen. Während größere und mittlere Unternehmen zu 99% bis 100% weiterbildungsaktiv sind, liegt der Anteil von Kleinst- und Kleinunternehmen, die innerhalb von zwei Jahren in Weiterbildung investieren, bei 83% bzw. 94%.

Weitaus gravierender ist der Unterschied nach Branchen und Berufsgruppen. Im Durchschnitt nehmen etwas mehr als ein Drittel der MitarbeiterInnen (36,6%) innerhalb eines Jahres an beruflicher Weiterbildung teil. Die höchste Beteiligung findet sich abei im Unterrichts-, Kredit- und Versicherungswesen sowie den Gesundheits- und Sozialberufen. Am niedrigsten sind die Weiterbildungsraten in den Branchen Beherbergung und Gastgewerbe (14%), Bergbau, Bauwesen (rund ein Viertel) sowie in

der Sachgütererzeugung. Ebenfalls unter 30% liegt die Beteiligungsrate bei Verkehrsdienstleistungen, im Handel und in Werkstätten.

Weiterbildungspraxis Wenn in österreichischen Unternehmen weitergebildet wird, geht es fast immer um fachliche, technische oder kaufmännische Themen. Immerhin mehr als ein Drittel setzt auch auf Persönlichkeitsbildung und Soft-Skills. Jedes fünfte kleinere und

lernende regionen 3


© Aleksandar Videnovic - Fotolia.com

© WavebreakMediaMicro - Fotolia.com

thema

mittlere Unternehmen bildet im sprachlichen Bereich fort. Der weitaus größte Teil der Weiterbildungsaktivitäten von KMUs sind dabei externe Kurse und Seminare sowie der Besuch von Ausstellungen, Fachmessen und Konferenzen. Im Vergleich zu großen Unternehmen werden seltener interne Kurse veranstaltet. Rund ein Viertel bietet interne Job Rotation und Aufgabenwechsel als Weiterbildungsmaßnahme an. Jeder fünfte Betrieb organisiert Exkursionen zu Studienzwecken. Weniger als 10% bieten den MitarbeiterInnen 2007/08 eLearningMöglichkeiten oder haben eigene MitaMentorInnen für MitarbeiterInnen. Damit dominieren klassische Formen der Weiterbildung.

Barrieren für Weiterbildung Die mit Abstand am häufigsten genannten Barrieren liegen in zeitlichen Engpässen und Mangel an StellvertreterInnen. Wenn das Bildungsangebot parallel zur Arbeitszeit stattfindet, ist es gerade für kleinere Unternehmen schwierig einen notwendigen Ersatz zu finden. Zudem sind die Arbeitszeiten

4

lernende regionen

der Branchen sehr unterschiedlich: Für die Gastronomie sind Kurse am Abend und Wochenende unmöglich, außerhalb der Arbeitszeit benötigen Eltern die Möglichkeit von Kinderbetreuungseinrichtungen. LandwirtInnen wünschen sich nicht zu lange Kurse, um abends wieder am Hof arbeiten zu können. Zentrales Kriterium ist, den Kurs möglichst nahe am Wohn- und Arbeitsort anzubieten, um lange Anfahrtszeiten zu sparen.

Betriebe für das Lernen stärken Nach den zeitlichen Hürden und dem StellvertreterInnen-Problem werden als dritthäufigste Barriere die Kosten genannt (41%). Da Weiterbildung immer auch eine Investition darstellt, hängt dies eng mit anderen Hindernisgründen zusammen: Für 20% entspricht das Angebot nicht den Anforderungen, 17% haben Skepsis gegenüber dem Nutzen und je 11% haben Schwierigkeiten, den Bedarf zu beurteilen bzw. zu wenig Informationen über das Weiterbildungsangebot. Dahinter steht die klassische betriebswirtschaftliche Frage nach der Amortisation. Bekanntlich erfordern der

Abbildung: Die Weiterbildungsaktivitäten von MitarbeiterInnen in KMUs sind nach Branchen unterschiedlich verteilt.

Wettbewerbs- und Kostendruck von den Betrieben eine strategische Weiterbildungsplanung. Wissenschaftliche Arbeiten zum Thema führen jedoch einige Schwachpunkte in der strategischen Personalentwicklung von KMUs heraus: Nur ein Drittel verfügt über eine solche Personalplanung. Zum einen lassen die oftmals geringe Kapitalausstattung und Auftragsschwankungen sowie die gleichzeitig meist sehr aufwendigen Methoden der Personalplanung nur schwer vereinbaren. Dazu kommt die Befürchtung, besser qualifizierte ArbeitnehmerInnen könnten höhere Löhne fordern oder abgeworben werden. Letzteres befürchten immerhin 16% der ArbeitnehmerInnen. Das überwiegende Motiv im Betrieb Weiterbildung zu ermöglichen, liegt in der Verbesserung der fachlichen Kenntnisse oder in Reaktion auf Entwicklungen im technischen und rechtlichen Umfeld (bis zu 95%). Etwas über die Hälfte der Firmen benötigt Weiterbildung aufgrund des Einsatzes neuer Technologien im Unternehmen. Damit sind die mit Abstand häufigsten Motive vor allem Reaktionen auf Veränderungen im Umfeld der Unternehmen. Weitaus gerin-


thema

ger sind die Motive, in denen betriebliche Weiterbildung als innovatives und strategisches Agieren betrachtet wird: Rund 44% benötigen Weiterbildung, um neue Geschäftsfelder zu eröffnen. Nur ein Viertel gibt an Weiterbildung zu nutzen, um neue Produkte zu entwickeln. Einen eigenen Weiterbildungsplan haben 16% der befragten Unternehmen. Notwendig sind daher Konzepte, die Unternehmen dabei helfen eine strategische Personalplanung zu entwickeln und die Kosten von Bildungsangeboten gemeinsam zu tragen. Eine Möglichkeit dazu stellen Qualifizierungsverbünde dar. Dabei werden regionale Betriebe einer Branche zur Gestaltung von branchenspezifischen Weiterbildungsangeboten zusammengeführt. Qualifizierungsverbünde beraten und ermutigen die Verantwortlichen zu Weiterbildungsmaßnahmen, erarbeiten konkrete Bildungsbedarfe und erstellen auf dieser Basis ein branchenabhängiges Weiterbildungsangebot in der Region (teilweise direkt in den Betrieben). Im Verbund werden Zusatznutzen wie Vernetzung und Erfahrungsaustausch möglich.

Gründe, die für Weiterbildung sprechen In einer Untersuchung der KMU Forschung Austria wurden Betriebe befragt, welche Weiterbildungseffekte sie feststellen konnten: Zwei Drittel der Unternehmen nannten ein höheres Engagement der MitarbeiterInnen, über die Hälfte eine Steigerung der Produktivität, ein starkes Drittel führte Umsatzsteigerungen darauf zurück. Während jedes fünfte Unternehmen (22%) direkt Kosten senken konnte, gab ein Drittel (32%) an, höhere Gehälter an die besser ausgebildeten MitarbeiterInnen zu zahlen. Für ein Drittel machte sich die Weiterbildung über neue KundInnen und Unternehmenskontakte bezahlt, 27% konnten darüber Innovationen entwickeln. Eine MitarbeiterInnenbefragung der Statistik Austria kann Bedenken der Unternehmen vor negativen Folgen von Weiterbildung weitgehend

ausräumen: Nur ein sehr geringer Teil gibt an, den Arbeitsplatz (1,9%) oder den Beruf (3,9%) wechseln zu wollen. Vor allem jüngere MitarbeiterInnen wollen sich weiterbilden, um ihre betriebliche Position weiterzuentwickeln oder aufzusteigen. Bei ArbeitnehmerInnen ab 40 Jahren steht dagegen das Aktualisieren mittlerweile veralteter Kenntnisse im Vordergrund. Weitere häufig genannte Motive sind die Sicherung der Beschäftigung oder neue Tätigkeiten im Betrieb.

handbuch

Agieren statt reagieren Weiterbildung in den Betrieben erfolgt immer noch vor allem als „Reparatur“: Es gibt ein aktuelles Problem, das durch eine kurzfristig gesetzte Bildungsmaßnahme gelöst werden soll. Sinnvoller wäre jedoch eine strategische Planung, die einerseits bereits prospektiv Bildung zur Realisierung geplanter Veränderungen nutzt oder Weiterbildung als Motor von Wandel und Innovation gezielt einsetzt. Dazu bedürfen kleinere Unternehmen jedoch Unterstützung. Beispielsweise mit regionalen und fachspezifischen Qualifizierungsverbünden, aber auch in der strategischen Planung. Das Österreichische Institut für Erwachsenenbildung (oieb) hat dazu ein Konzept ausgearbeitet, wie Bildungsbedarfserhebungen auch mit geringen zeitlichen und finanziellen Mitteln durchgeführt werden könnten (siehe Infobox). Denn letztlich geht es darum, eine moderne, innovative Weiterbildungskultur in den österreichischen Betrieben zu entwickeln.

Regionale Bildungsbedarfserhebungen Das Handbuch führt in handhabbare Methoden der regionalen Bildungsbedarfserhebung ein. Download unter http://www.lernende-regionen.at

quellen KMU Forschung Austria: Unternehmensbefragung 2008 Statistik Austria: Erhebung über betriebliche Bildung 2005 Statistik Austria: Leistungs- und Strukturstatistik 2007 Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung (oieb): Teilnahme und Nicht-Teilnahme an Erwachsenenbildung 2012

autor Mag. Ingolf Erler Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung (oieb) ingolf.erler@oieb.at www.oieb.at

lernende regionen 5


© Leader-Region Triestingtal

„Mehr Wissen ist mehr wert – mehr Wissen ist Mehrwert!“ von Ariella Schuler Seit 2011 läuft im Triestingtal das Projekt „Qualifizierungsmaßnahmen im Triestingtal“ – ein 80%ig gefördertes Seminarprogramm für TriestingtalerInnen. Die Lernende Region Triestingtal – bestehend aus 12 Mitgliedsgemeinden von Kaumberg bis Günselsdorf – hat sich zum Ziel gesetzt, Bildung in der Region strategisch zu entwickeln und ergänzend zu bereits bestehenden Angeboten Qualifizierungsmaßnahmen an­zu­bieten. Durch die Maßnahmen des Projekts „Qualifizierungsmaßnahmen im Triestingtal“ werden in erster Linie beruflich relevante Fähigkeiten und Kenntnisse und damit eine Höherqualifizierung für EPUs und KMUs gefördert.

„Soll und Haben“ Im Leben wie in der Wirtschaft geht es um „Soll und Haben“, so auch im Zusammenhang mit Qualifizierung: man „soll“ sich weiterbilden, um Erfolg zu „haben“ – gleichzeitig lassen zeitliche und finanzielle Ressourcen bei kleinen und mittleren Unternehmen sowie im Gastronomie- und Dienstleistungsbereich oft nicht viel Spielraum für Qualifikation und Weiterbildung.

6

lernende regionen

Niedrige Kosten, variable Seminarzeiten, kurze Wege Niedrige Kosten, variable Seminarzeiten und kurze Anfahrtswege für TeilnehmerInnen heißt daher der Lösungsansatz im Triestingtal. Durch die 80%ige Förderung können Seminare mit Top-TrainerInnen zu äußerst nutzerInnenfreundlichen Preisen angeboten werden. Aufbauend auf die Erfahrungen des ersten Seminarprogramms (14 Angebote aus den Bereichen Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie, Computerkurse für die Generation 50+) wurde 2012 noch intensiver versucht, auf die Wünsche und Bedürfnisse potentieller TeilnehmerInnen aus EPUs und KMUs einzugehen. So wurden • über 40 Seminare zu drei Themenbereichen gestaltet: Wirtschaft, Marke­ting und Tourismus; Persönlichkeitsbildung, Gesundheit und Leistung; Generationen und Kulturen

• Seminarorte im Triestingtal verteilt ausgewählt, um die Anfahrtswege so kurz wie möglich zu halten • Inhalte auf Zielgruppen zugeschnitten, um zu den einzelnen Seminarthemen unterschiedliche Schwerpunkte und Zugänge zu bieten • die Seminarzeiten variabel gestaltet, um je nach beruflichen und persönlichen Möglichkeiten z.B. zwischen Ganztags- und Abendveranstaltungen wählen zu können.

Auch als Veranstalter lernt man nie aus ... Nach dem ersten Viertel der neuen Projekt-Periode lässt sich sagen: • Die Buchung der Seminare wird immer kurzfristiger – ein Zeichen der Zeit, auf das man Rücksicht nehmen muss. • Wer heute „gehört“ werden will, muss viele Sprachen sprechen und Angebote kreativ bewerben: persönliche Kontakte, persönliche Anschreiben (auf dem Postweg oder via E-Mail), Social Media,… • Feedback-Bögen zu evaluieren und ernst zu nehmen, zahlt sich aus: So werden die unterschiedlichen Inhalte und Zeitangebote durchaus geschätzt und über das Kriterium der räumlichen Nähe gestellt. Seminarbroschüren und Medienberichterstattung reichen nicht aus, um Menschen zu erreichen: Über die Hälfte aller TeilnehmerInnen geben an, aufgrund persönlicher Ansprache, Einladung oder Empfehlung zum Seminar gekommen zu sein.

kontakt DIin Elisabeth Hainfellner Ariella Schuler Büro LEADER Region Triestingtal Leobersdorferstraße 42 2560 Berndorf Tel.: +43 (0) 2672 87001 office@triestingtal.at www.triestingtal.at


best practice

Qualifizierungsverbund mondseeland geht in die 2. Runde von Eveline Ablinger Aufgrund des großen Erfolges des Qualifizierungsverbundes Mondseeland, der aus dem Projekt Lernende Regionen entstand, startete im Mondseeland bereits zum zweiten Mal die Initiative für einen Qualifizierungsverbund, um die Wettbewerbsfähigkeit der Region zu stärken. Zielsetzung des Verbundes aus dem AMS Oberösterreich in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Oberösterreich, dem Technologiezentrum Mondseeland und der Regionalentwicklung Mondseeland ist es, die Betriebe der Region bei der Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen zu unterstützen. In der Region gibt es bereits sehr positive Erfahrungen mit dem Qualifizierungsverbund aus den vergangenen Jahren. Kontinuierliche Weiterbildung trägt zur beruflichen und persönlichen Entwicklung der MitarbeiterInnen bei und ermöglicht es, den KundInnen eine effiziente und überzeugende Leistung anzubieten und das Unternehmen wettbewerbsfähig zu halten. Betriebliche Weiterbildung ist eine Investition in die Zukunft und sichert den gesamten Wirtschaftsstandort.

Maßgeschneiderte Schulungsmaßnahmen in den Betrieben Besonderheit dieser Schulungsinitiative ist, dass das Schulungsprogramm sowie die Gestaltung der einzelnen

Schulungsmaßnahmen speziell auf die Bedürfnisse der Unternehmen der Region Mondseeland und ihre MitarbeiterInnen zugeschnitten sind. Gerade für die regionalen Betriebe – unabhängig von deren Größe – stellt der Qualifizierungsverbund eine Chance dar, den eigenen Weiterbildungsbedarf einzuschätzen und den Bedarf regional und kostengünstig zu decken.

Kurskostenförderung für MitarbeiterInnen durch AMS und ESF Die Schulungen werden vom Arbeitsmarktservice Oberösterreich und dem Europäischen Sozialfonds (ESF) lukrativ gefördert. Frauen unter 50 Jahren sowie Männer, die höchstens eine Lehrausbildung oder eine mittlere Schule abgeschlossen haben oder Wiedereinsteiger sind, erhalten eine Kurskostenförderung von zwei Drittel der Kurskosten. Frauen und Männer über 50 erhalten drei Viertel der Kurskosten gefördert.

Nachfrage nach Aus- und Weiterbildung bei regionalen Leitbetrieben groß Beim Start im Jänner 2012 informierten sich VertreterInnen wichtiger regionaler Leitbetriebe und kommunale VertreterInnen über die Möglichkeit die MitarbeiterInnen der Betriebe aus dem Mondseeland bedarfsgerecht aus- und weiterzubilden. In der Folge wurden die Betriebe in Workshops aktiv eingebunden und die Kurse und deren Inhalte auf Basis einer individuellen Bildungsbedarfserhebung spezifisch festgelegt. Im Oktober 2012 startet das vielfältige Schulungsprogramm für die Betriebe. Koordiniert wird der Qualifizierungsverbund von Frau Mag. Eveline Ablinger, die als Projektkoordinatorin im Technologiezentrum Mondseeland zu Verfügung steht.

Abbildung: Team des Qualifizierungsverbunds Mondseeland

© Qualifizierungsverbund Mondseeland

kontakt Mag.a Eveline Ablinger Projektkoordinatorin Technologiezentrum Mondseeland GmbH Technoparkstraße 4 5310 Mondseeland Tel.: +43 (0) 6232 / 90303 eablinger@tzs.at www.tz-mondseeland.at

lernende regionen 7


thema

Regionale Identität als Basis für nachhaltige Wirtschaftsentwicklung © Diana Kosaric - Fotolia.com

von Lena Sailer

Die Erkenntnis, dass regionale Identität und wirtschaftliche Errungenschaften oftmals eng miteinander verbunden sind, wird heute allzu oft leider nur „stiefmütterlich“ behandelt. In der Vergangenheit konnten viele Betriebe durch die Verbindung dieser beiden Gebiete wirtschaftliche Stärken entwickeln, Innovationen vorantreiben und letztendlich große Erfolge erzielen.

Im Rahmen eines Projektes der Lernenden Region Nordburgenland soll dieser Tatsache verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet werden. Durch ein „Über die Schulter schauen“ bei erfolgreichen Wirtschaftstreibenden soll neuen Selbstständigen oder solchen, die es werden wollen, bewusst gemacht werden, wie wirtschaftlicher Erfolg fußend auf der Berücksichtigung der regionalen Identität erlangt werden konnte. Federführend bei der Umsetzung des Projektes ist das Burgenländische Volksbildungswerk.

Bewusstseinsbildung zur regionalen Identität Die erste Phase der Umsetzung des Projektes steht ganz im Zeichen der Bewusstseinsbildung und Motivation. Zu diesem Fragekomplex wurde bereits eine Reihe von Veranstaltungen in mehreren Orten des nördlichen Burgenlandes mit ExpertInnen durchgeführt – speziell zur regionalen Identität. Aktivitäten in den Bereichen Geschichte, Natur und Landschaft sowie (Lebens-)Kultur und Traditionen. Oft ist es ein schwieriges Unterfangen, sich mit Identität und Eigenbild zu beschäftigen, und doch fanden die bisherigen volksbildnerischen Unternehmungen sehr guten Anklang.

8

lernende regionen

„Mia san mir! Und wia san mia?“ Als nächster Schritt läuft derzeit zur Motivation der Bevölkerung, sich auch selbsttätig mit ihrer Identität zu beschäftigen, der Fotowettbewerb zum Thema „Mia san mir! Und wia san mia?“. Zwölf der aussagekräftigsten Fotos daraus werden in einem Wandkalender präsentiert. Zusätzlich zu dieser Aktion wurden als Übergang in die zweite Phase des Projektes zwei Forschungsprojekte an Kultur- und SozialanthropologInnen in Auftrag gegeben, die das Eigenbild der Region wissenschaftlich unterlegen und kritisch beleuchten werden.

Trends der Wirtschaft in der Region als Diskussionsgrundlage erwartet, bevor man sich in der dritten Phase den konkreten wirtschaftlichen Umsetzungsmöglichkeiten widmet. Schließlich soll ja dieses Projekt zu Betriebsgründungen ermutigen und – vor allem auch Frauen – zur Selbstständigkeit anregen. Durch verstärkte Kooperation und Clusterbildung kann eine Basis für die Entwicklung regionaler Qualitätsprodukte geschaffen und so ein Beitrag zur Stärkung der regionalen Wirtschaftskreisläufe geleistet werden.

Fachtagung über regionale Identität in Planung Derzeit arbeitet das Projektteam an der Vorbereitung einer Fachtagung im Herbst. Diese soll insbesondere dem Austausch und der Vertiefung des Bewusstseins für die Besonderheiten der regionalen Identität des Burgenlandes dienen. Sie wird auch Gelegenheit dazu geben, dass sich die regionalen Player verstärkt vernetzen. Aus diesem Netzwerk könnte ein kooperatives Modell für erfolgreiches und nachhaltiges Wirtschaften wachsen. Von der wissenschaftlichen Begleitung der Fachtagung werden Informationen zu zukünftigen

kontakt Mag.a Lena Sailer Burgenländisches Volksbildungswerk lena.sailer@volksbildungswerk.at www.volksbildungswerk.at

DI Rainer Tati´c LAG nordburgenland rainer.tatic@rmb.co.at www.nordburgenlandplus.at


„Jugend kocht!“ in der Lernenden Region Wels-Land Mit dem Projekt „Jugend kocht!“ will die Lernende Region Wels-Land den Bewweis dafür erbringen, dass sich junge Menschen sehr wohl für das Kochen und für Lebensmittel interessieren. Junge Leute aus Wels-Land setzen sich mit Unterstützung der Leader-Region Wels Land, dem Medien Kultur Haus und dem Putti-Hof mit Lebensmitteln aus der Region, mit Einkaufen bei regionalen Anbietern, mit eigenständigem Kochen und mit Nachhaltigkeit auseinander. Die Jugendlichen kochen nicht nur mit professioneller Kochbegleitung ein eigenes Menü, es wird auch gemeinsam ein Film gestaltet, in dem Lebensmittel aus der Region die Hauptrolle spielen. Die Jugendlichen lernen daher im Projekt mehrere Kompetenzen: den nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln, Organisieren, gezieltes Interviewen und den Umgang mit der Kamera. Der Film des Vorjahres kann auf YouTube unter dem Suchbegriff „Jugend kocht 2011“ abgerufen werden. www.lewel.at

Leitfaden und Checklisten für regionale Lernfeste Im Oktober 2011 veranstaltete die Lernende Region Weinviertel-Manhartsberg ein regionales Lernfest in Hollabrunn. Das Lernfest-Team hat nun einen „Praktischen Leitfaden für Lernfeste“ entwickelt und stellt darin sein Wissen und seine Erfahrungen zur Verfügung. Der Leitfaden beinhaltet unter anderem einen Ablaufplan mit den wichtigsten Meilensteinen, die bei der Planung eines Lernfestes zu berücksichtigen sind – von den ersten Planungsschrit-

ten bis zur Nachbereitung. Für einen guten Überblick sorgen zahlreiche Vorlagen, Checklisten und Fragebögen, die für die eigene Planung genützt werden können. Einige Lernende Regionen (Holzwelt Murau, Tennengau, Oberes Ennstal) haben bereits Lernfeste veranstaltet bzw. waren daran mitbeiligt. Geplante Lernfest 2012/2013: Südliches Waldviertel-Nibelungengau am 19. Oktober 2012 in Yspertal, Mostviertel Mitte am 15. Juni 2013 in St. Leonhard und Niederösterreich Süd im Herbst 2013. www.leader.co.at/lernende-region/ lernfest/lernfest-leitfaden

Projektthema „Most- und Heurigenkultur“ im Most-Wiki Im Projekt Most-Wiki der Lernenden Region Moststraße konnten mittlerweile Partnerschaften mit Schulen geknüpft werden. Das Most-Wiki ist ein Informationsportal für die Region Moststraße. Es ist ein Lexikon, in dem sich die Geschichte, Sehenswürdigkeiten, Bauwerke und wichtigen Persönlichkeiten aller Moststraße-Gemeinden sowie wichtige Informationen zum Thema Most und Mostviertler Dialekt finden. Im Projekt geht es darum, das Wissen über die Region zu bündeln und vor allem auszutauschen. Die dritte Klasse der HLW Amstetten hat sein Projektthema „Most- und Heurigenkultur“ im MostWiki online gestellt. Die Projektpräsentation fand am 30. April 2012 statt. Nach der Projektpräsentation in der Aula organisierte die Kulturtouristikklasse des dritten Jahrganges im heimisch dekorierten Schulhof einen Mostheurigen, der große Begeisterung bei den BesucherInnen auslöste. www.moststrasse.at www-mostwiki.at

© LeRe Moststraße

© LeRe Wels-Land

aktuell

Berichte über Lernende

Regionen in Österreich Die Lernenden Regionen in Österreich werden in einer neuen Broschüre der Europäischen Kommission mit dem Titel „The European Agricultural Fund for Rural Development. Examples of project linkages with other EU Funds“ als positives Beispiel für fondsübergreifende Zusammenarbeit erwähnt. Es wird aufgezeigt, welche Vorteile Synergien zwischen EUFonds für die Entwicklung ländlicher Gebiete bringen. Die Themen Lernen im ländlichen Raum und Lernende Regionen werden auch in der Frühjahrsausgabe des Magazins „ausblicke“, das zwei Mal jährlich von Netzwerk Land herausgegeben wird, aufgegriffen. Dabei liegt der Fokus auf den Themen Lernen und Umwelt, Lernen und Gesellschaft und Lernen und Wirtschaft. Bildung für nachhaltige Entwicklung und Wissensmanagement in Lernenden Regionen sind ebenso spezifische Themenschwerpunkte im Magazin wie die Arbeit in regionalen Netzwerken und die strategische Verankerung des lebenslangen Lernens. www.lernende-regionen.at

„green jobs“ - Lernende Region in St. Veit geplant Derzeit wird in Kärnten am Programm der neuen Lernenden Region St. Veit gearbeitet. Aufgrund der EU-Strategie, bis 2020 drei Millionen zusätzliche Green Jobs zu schaffen, wurde die Entwicklung der neuen Lernenden Region St. Veit unter das Motto Green Jobs gestellt. Das Konzept der Lernenden Regionen bietet einen idealen Rahmen für die Erstellung von bedarfsorientierten Aus- und Weiterbildungsangeboten, für die Entwicklung von „grünen“ Berufsbildern und für die Gestaltung von Veränderungsprozessen in der Region. Die Lernende Region „green jobs“ St. Veit verknüpft die wesentlichen globalen Zukunftsbereiche Bildung, Energie und Klimawandel, Innovation und Beschäftigung. www.lernende-regionen.at

lernende regionen 9


aktuell

www.rikk.or.at www.facebook.com/RIKKregional. interkulturell.kompetent www.vrva.at www.traunsteinregion.at

© LeRe mittelburgenland plus

FremdenführerInnen mit regions­ spezifischer Zusatzausbildung

Im Mittelburgenland werden fünf bis acht FremdenführerInnen mit einem regionsspezifischen Ergänzungsmodul ausgebildet. Im Rahmen der Lernenden Region werden die TeilnehmerInnen finanziell dabei unterstützt. In der Region Mittelburgenland gibt es ein großes Potenzial an Angeboten rund um die Themen Natur, Wein und Volksgruppen. Die TeilnehmerInnen der Ausbildung können daher ihr Wissen insbesondere in

10

lernende regionen

www.mittelburgenlandplus.at

Bodenständiges neu entdecken in der Region Mühlviertler Alm

Unter dem Motto „Wås Oids und wås Neichs va do fia d‘Leit“ wurde im Projekt „Bodenständiges neu entdecken“ das Bewusstsein für traditionelles Handwerk, alte Kulturtechniken und Gesundheit gestärkt. Im Frühjahr organisierte die Lernende Region Mühlviertler Alm im Rahmen des Projekts eine zweitägige Veranstaltung in Weitersfelden, um den Menschen alte Traditionen wieder näher zu bringen. Das Angebot der rund 20 AusstellerInnen reichte von Kunsthandwerk über Produkte von Schaf und Ziege, Palmbesen und Besen binden, Getreide, Honig, Dinkelund Eichelkaffee rösten, Überleben in der Natur, Arbeiten mit Naturmaterialien bis hin zur Verwendung von Kräutern. Die BesucherInnen hatten dabei die Möglichkeit, das Handwerk auch selbst auszuprobieren.

Region weiter zu verbreiten. Sie sind BotschafterInnen der Region und sollen ihre Botschaft in Schulen, Vereinen und in den Kommunen außerhalb ihres Wirkungsbereiches erzählen. Im Sommer des letzten Jahres haben 13 Personen aus der Lernenden Region Holzwelt Murau die Ausbildung erfolgreich absolviert. Derzeit finden Cochings für die HolzweltbotschafterInnen statt, um sie bei ihrem Weg in die Selbstständigkeit zu unterstützen. Die BotschafterInnen sind auch bei der REGIONALE12 von 22. Juni bis 22. Juli 2012 im Einsatz, wo sie Führungen anbieten. Es ist geplant, den Lehrgang auch in anderen Regionen anzubieten. www.holzweltbotschafter.at www.holzwelt

„Restlverwertung“ in der Region Salzburger Seenland Das Salzburger Seenland hat seine Projekte unter das Motto „Leben.Energie.Bildung“ gestellt. Die Region setzt sich zum Ziel, Maßnahmen mit dem Fokus auf Energie & Ressourcen, Umweltbildung, Lebensqualität, Lebensstil & Lebensenergie sowie Nachhaltigkeit durchzuführen. Eine dieser Maßnahmen ist das Projekt „Restl kochen“. Mit möglichst wenigen Speiseresten werden kreative Gerichte zubereitet und dabei das Bewusstsein für einen ressourcenschonenden Umgang mit Lebensmitteln gestärkt. Die Rezepte werden schließlich im SeenlandWIKI dokumentiert. In einem weiteren Projekt werden alte Kleidungsstücke zu Stofftaschen umgenäht und damit ein Bewusstsein für Recycling entwickelt. www.rvss.at

www.muehlviertleralm.at

Coaching für HolzweltbotschafterInnen in der Holzwelt Murau HolzweltbotschafterInnen haben die Aufgabe, vorhandenes Wissen aus der

© LeRe Salzburger Seenland

Das Projekt RIKK ist ein Kooperationsprojekt des Regionalmanagements Vöcklabruck-Gmunden, der RegionalCaritas Vöcklabruck-Gmunden und den Leader-Regionen Vöckla-Ager und Traunsteinregion. Es setzt sich zum Ziel, vorhandene interkulturelle Kompetenzen in der Region sichtbar zu machen und weiterzuentwickeln. Mittlerweile ist die Vernetzungsplattform, auf der Wissenswertes zum Thema Interkulturalität und Best-Practice-Beispiele zur Verfügung gestellt werden, online. Die Vernetzungsplattform besteht aus einer Website und einer FacebookFanseite, um verschiedene Zielgruppen zu erreichen und die Vernetzung von ExpertInnen, Betroffenen und Interessierten zu fördern.

den Bereichen Volkskunde, Geschichte, Kunst und Wirtschaft vertiefen. Die FremdenführerInnen lernen regionale Attraktionen und Angebote nicht nur kennen, sondern „erleben“ diese auch, indem die Orte auch besichtigt werden. Denn nur erlebte Geschichten können gut weitererzählt werden.

© LeRe Mühlviertler Alm

RIKK - regional.interkulturell. kompetent ist online


Das Projekt Lernende Region Tennengau läuft seit Juli 2010. Die Bildungseinrichtungen der Region wie BFI, Bibliotheken, Biber Bildungsberatung, Evangelisches Bildungswerk, KBW, Ländliches Fortbildungsinstitut, Salzburger Bildungswerk, VHS und WIFI und der Regionalverband kennen einander nun. Die Einrichtungen wissen, welche Veranstaltungen welche Einrichtungen anbieten und welche Schwerpunkte gesetzt werden. Sie kennen nun auch die Aufgaben und Schwerpunkte des Regionalverbands und haben mit dem Regional- und Leadermanager (in einer Person) ein wichtiges Team-Mitglied gefunden. Es ist gelungen, eine produktive und effektive Arbeitsweise zu finden. Ein Mal pro Monat wird gemeinsam an Projekten gearbeitet. Die Lernende Region Tennengau hat sich für gemeinsame Ziele entschieden: In der Strategie, die am Anfang der Zusammenarbeit ausgearbeitet wurde, stehen die Worte MEHR INFORMATION – MEHR KOMMUNIKATION – MEHR INNOVATION im Vordergrund. Am 8. Oktober 2011 wurde in der Halleiner Salzberghalle das erste Lernfest durchgeführt. Alle Einrichtungen waren aktiv dabei, jeder hat Workshops angeboten, bei dem das Mitmachen und Erleben im Vordergrund stand. Um mit den MitarbeiterInnen in den Orten der Region in Kontakt zu treten, wurden im Jänner des heurigen Jahres Bildungsstammtische durchgeführt. Alle MitarbeiterInnen, die in den Orten arbeiten wurden zu einem geselligen Abend eingeladen, an dem das Thema Erfahrungs- und Informationsaustausch im Vordergrund stand. Um Bildungsthemen in der Region bekannter zu machen, werden regelmäßig kleine Artikel an die Gemeindezeitungen und Gratiszeitungen ausgeschickt.

Kreativwirtschaft im Oststeirischen Kernland Mit diesem Pilotprojekt soll in der Lernenden Region Oststeirisches Kernland vor allem der Faktor der Talente-Förderung hervorgehoben und der handwerklichen Tradition eine neue Bedeutung gegeben werden. Damit ist im Besonderen das Ziel verbunden, junge Leute für gestalterisch spannende und kreative (Handwerks-)Berufe zu gewinnen. Und im Allgemeinen: Die Bearbeitung von bislang vor allem dem urbanen Raum zugeordneten Themen wie Kreativwirtschaft und Forschung setzt einen Impuls, der ungemein belebend für die Positionierung des ländlichen Raums sein kann. Konkret gibt es hierzu einen Know-How-Transfer zwischen Vorarlberg und der Steiermark: Mit dem „System Lädolar“ geht der „Werkraum Bregenzerwald“ neue Wege in der Berufsvermittlung. 16 kleine, originell gestaltete Container zeigen den HandwerkerInnen von morgen die Vielfalt der Lehrberufe im Handwerk. Materialien und Techniken sowie Farben und Formen können sinnlich erfahren werden und machen Lust auf eine Lehre im kreativen Handwerk. Über 40 Lehrlinge haben zusammen mit Handwerksmeistern und einem Architekten die mobilen Container geschaffen. Eine steirische Besonderheit wird die Darstellung insbesondere der kreativen Handwerksberufe und „neuer“ Berufe wie z.B. des Informationsdesigners sein. Das bunte System wird danach in interessierten regionalen Schulen gezeigt, um kreative Berufe anschaulich zu bewerben und eine spielerische Identifikationsmöglichkeit zu bieten.

LErnende Region TENNENGAU 5400 Hallein, Mauttorpromenade 8 lernende-region@tennengau.at www.tennengau.at Bildungskoordinatorin: Mag.a Heike Guritzer-Maurer Projektleiter für die ARGE EB: Dr. Martin Wiedemair 10 NetzwerkpartnerInnen 13 Gemeinden 57.000 EinwohnerInnen

© Werkraum Bregenzerwald

Bildung mit Gemeinsamen Zielen im Tennengau

© Lernende Region Tennengau

regionen

LErnende Region OSTSTEIRISCHES KERNLAND Initiative für Neue Zeitkultur 8224 Kaindorf, Hartl 300 info@zeitkultur.at, www.zeitkultur.at Leader-Management: Mag. Wolfgang Berger Projektbegleitung: Mag.a Sylvia Amann 35 Gemeinden 46.000 EinwohnerInnen

lernende regionen 11


© Robert Kneschke - Fotolia.com

bildung

Vielfalt als Regionale Ressource von Barbara Gruber-Rotheneder Eine Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Vielfalt findet aktuell auf verschiedenen Ebenen der Politik, Wissenschaft und Praxis statt. In vielen Bildungseinrichtungen und -organisationen werden Strategien des Diversity Managements eingeführt, die die Wertschätzung und positive Nutzung gesellschaftlicher Vielfalt betonen. Auch in ländlichen Räumen stellt Vielfalt eine wertvolle Ressource dar. Unsere Gesellschaft zeichnet sich durch Vielfalt unterschiedlicher Lebensformen und -entwürfe aus. Die gesellschaftliche Vielfalt wird in der wissenschaftlichen Diskussion mit dem Begriff Diversität bzw. Diversity bezeichnet und lässt sich anhand mehrerer Dimensionen näher beschreiben: u.a. durch das Alter, das Geschlecht, die ethnische Zugehörigkeit, die sexuelle Orientierung, die körperlichen und geistigen Fähigkeiten (Behinderung) und die soziale Herkunft von Menschen. Mit der Zugehörigkeit bzw. Nicht-Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen der Gesellschaft

12

lernende regionen

(weiblich-männlich, jung-alt etc.) können Chancen oder Grenzen verbunden sein. Und sie wird insbesondere dann problematisch, wenn mit der (Nicht-) Zugehörigkeit auch eine hierarchische Bewertung (im Sinne von Norm vs. Abweichung) einhergeht. Wichtig ist daher ein positiver und wertfreier Umgang mit Vielfalt, um die Exklusion bestimmter Gruppen aufgrund der oben genannten Merkmale zu verhindern.

Vielfalt managen Der Begriff Diversity ist ursprünglich ein

wirtschaftlicher Begriff und stammt aus dem Bereich der Organisationsentwicklung. Global tätige Unternehmen haben zunehmend erkannt, dass der Umgang mit gesellschaftlicher Vielfalt nicht nur aus sozialer und kultureller Sicht wichtig ist, sondern auch die Produktivität steigert, das Arbeitsklima fördert und somit eine heterogene Gruppe von MitarbeiterInnen (auch) ökonomisch nutzbar ist. Mithilfe von Diversity Management und der Entwicklung von sogenannten Codes of Conduct (Verhaltenskodizes) werden Regeln für den innerorganisationalen Umgang mit Vielfalt festgelegt


bildung

und Antidiskriminierung angestrebt. Diversity Management ist aber nicht nur eine wichtige Aufgabe in Unternehmen, sondern auch in Bildungseinrichtungen: Die Universität Wien betont das Potenzial der verschiedenen biografischen, kulturellen und sozialen Hintergründe ihrer Studierenden und MitarbeiterInnen und hat Diversity Management in ihrem Entwicklungsplan als Strategie mit aufgenommen: „Kreativität und Innovation entstehen aus Diversität (=Vielfalt), sie bieten Entwicklungschancen, denen auf allen Ebenen größte Bedeutung zugemessen wird“ – ganz nach dem Motto „Vielfalt bildet! Bildet Vielfalt!“.

Diversität anerkennen und Inklusion ermöglichen Interkulturelle bzw. kultursensible Bildung, feministische Bildung und inklusive Bildung sind wichtige Schlagworte im Bereich der Erwachsenenbildung geworden – sowohl in der Angebotsgestaltung, als auch in der theoretischen Auseinandersetzung. Gerade Einrichtungen der Erwachsenenbildung und andere regionale Kultur- und Sozialeinrichtungen haben die Chance, Menschen vor Ort zu erreichen und inklusionsfördernde Bildungsangebote bereitzustellen. Bereits im Jahr 2007 stellte die Konferenz der Erwachsenenbildung Österreichs (KEBÖ) ihre Jahrestagung unter das Motto „Bildung integriert“ und präsentierte ausgewählte Beispiele zum Thema „Erwachsenenbildung und Migration“. Unabdingbar im Diversity-Ansatz – und dieses Ziel zeigt sich auch in zahlreichen Projektbeispielen – ist wechselseitige Anerkennung. Aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive plädiert Annedore Prengel in ihrer „Pädagogik der Vielfalt“ für ein erweitertes Verständnis von Bildung, das „den historisch und biographisch gewordenen individuellen, geschlechtlichen und kulturellen Verschiedenheiten der Menschen gerecht werden kann und gleichzeitig dem politischen Ziel der Gleichberechtigung verpflichtet ist.“ Wichtig und notwendig für die Anerken-

nung der Anderen sei eine „Haltung des Respekts, die das gleiche Recht auf Lebensglück für die Verschiedenen gelten lässt.“

Vielfalt als regionale Ressource Auch ländliche Räume zeichnen sich durch Vielfalt aus: Diese bezieht sich aber nicht nur auf biologische Vielfalt im Pflanzen- und Tierreich oder auf ökonomische Vielfalt in regionalen Betrieben. Luis Fidlschuster von der ÖAR Regionalberatung hebt in einem Schwerpunktheft des Magazins „ausblicke“ die gesellschaftliche Vielfalt hervor: Gerade im ländlichen Raum seien die Menschen, die dort leben, eine wichtige Ressource. Für die ländliche Entwicklung sei daher die Beteiligung von Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungshintergründen und die Förderung ihrer persönlichen Entwicklung von Bedeutung. Voraussetzung dafür seien „soziale Spielräume“, in denen Vielfalt anerkannt und wertgeschätzt und „Anderssein als Ressource und nicht als Bedrohung gesehen“ wird. „Dadurch können neue Sichtweisen, vielfältige Erfahrungen, interessantes Know-how und neues Potenzial für die Entwicklung erschlossen und genutzt werden.“ Nicht nur im gesellschaftlichen Miteinander, sondern auch in der Arbeit in Netzwerken (wie jenen in den Lernenden Regionen) ist ein respektvoller Umgang die Basis. Vertrauen, Großzügigkeit und Neugierde zwischen den AkteurInnen sind für Fidlschuster die drei Erfolgsfaktoren in „fruchtbaren Netzwerken“.

Diversität in der Praxis Inklusionsfördernde Aktivitäten gibt es nicht nur auf der Ebene politisch Verantwortlicher in vielen Gemeinden; auch im Bereich der (Erwachsenen-) Bildung und Regionalentwicklung finden sich Projektbeispiele zu DiversityThemen: a) Bereits seit 2005 hat sich das Expertinnennetzwerk „learn forever“ (www.learnforever.at) zum Ziel gesetzt, die Weiterbildungsbeteiligung

bildungsbenachteiligter Frauen zu steigern und die vielfältigen Zugangsbarrieren von Frauen zu Bildung abzubauen. b) Das Lernende-Regionen-Projekt „RIKK regional.interkulturell.kompetent“ (www.rikk.or.at) fördert die interkulturelle Kompetenz in der Region. Dabei wird der Blick verstärkt auf bereits vorhandene Kompetenzen gerichtet, die im Projekt sichtbar gemacht und weiterentwickelt werden. c) Das Bildungsund Heimatwerk NÖ (www.bhw-n.eu) startet im Herbst 2012 einen NÖ Lehrgang zum Thema „Barrierefreiheit“. Die TeilnehmerInnen erhalten ein Bewusstsein für die Vielfalt an Barrieren, denen Menschen in ihrem Alltag begegnen und eignen sich Wissen an, wie diese Barrieren abgebaut werden. Praktische Bildungsarbeit stellt daher – neben gesellschaftpolitischen und strukturellen Bestimmungen – einen wichtigen Aspekt bei der Förderung von Vielfalt dar.

literatur Magazin „erwachsenenbildung.at“ u.a. Schwerpunkte Interkulturalität und Gender (http://erwachsenenbildung.at/ magazin/archiv.php) Magazin „ausblicke“, Schwerpunkt Vielfalt, 01/2009 (http://www.netzwerkland.at/netzwerk/magazin-ausblicke) Prengel, Annedore: Pädagogik der Vielfalt. Verschiedenheit und Gleichberechtigung in Interkultureller, Feministischer und Integrativer Pädagogik, 2006 (1993)

autorin Mag.a Barbara Gruber-Rotheneder Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung (oieb) barbara.gruber-rotheneder@oieb.at www.oieb.at

lernende regionen 13


© Laurent Ziegler - www.unstill.net

Abbildung: Aufnahme während einer Probe zum Stück „Exil“

Herkes için dans! Tanz für alle! von Beate Bauer Oh Mensch lerne tanzen, sonst wissen die Engel im Himmel mit dir nichts anzufangen! (Augustinus) Tanz die Toleranz ist eine Projekt der Caritas der Erzdiözese Wien. 2007, im Rahmen der Wiener Festwocheneröffnung, standen über 200 TänzerInnen erstmalig gemeinsam auf einer Bühne. Tanz die Toleranz ist ein Community Dance Projekt, das einen künstlerischen und sozialen Anspruch gleichermaßen vertritt. Seit mittlerweile fünf Jahren wird über die Kunstform Tanz ein Miteinander möglich, das unabhängig von Sprache, Religion oder Herkunft Menschen in Verbindung bringt, die sonst aneinander vorbei leben würden.

Tanz für alle! - unabhängig von Alter, Geschlecht und Herkunft In bisher mehr als 40 Projekten tanzten in den letzten Jahren über 4000 Menschen die Toleranz. Royston Maldoom – bekannt geworden durch seinen Film ,Rhythm is it!‘ – stand als künstlerischer Mentor den ProjektinitiatorInnen in den Anfängen zur Seite. Als Choreograph vertritt Maldoom den Ansatz, jedem Menschen zu jeder Zeit Tanz zu ermöglichen. „Tanz für alle!“ ist seit jeher das Motto von Tanz die Toleranz. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Religion, Herkunft, Hautfarbe oder Vorerfahrung

14

lernende regionen

wird mehrmals die Woche miteinander getanzt. Erwachsene mit und ohne Behinderung tanzen Seite an Seite mit Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen bis ins hohe Alter.

Tanz fördert künstlerische Fähigkeiten, soziale Interaktion und die Gesundheit Seit langem weiß man, dass Tanz enorme Vorteile für Gesundheit, Aktivität, Lebensstil und soziale Interaktion birgt. Für Menschen jeden Alters trifft dies zu – besonders aber für ältere Menschen. Sie stehen viel zu oft am Rande der Gesellschaft, ohne ausreichenden Zugang zu lebensbejahenden, kreativen und kulturellen Tätigkeitsfeldern. Im EU-Jahr des aktiven Alterns möchte Tanz die Toleranz mit künstlerischen Projekten älteren Menschen mehr Möglichkeiten bieten, am kulturellen Leben teilzuhaben. Seit Mai 2012 werden in SeniorInnenund Pflegehäusern der Caritas in Wien erste Pilot-Workshops abgehalten. In gewohnter Umgebung wird SeniorInnen ein Tanzangebot ermöglicht. Neben körperlicher Beweglichkeit fordert und fördert das Tanzen ebenso Konzen-

trations- und Koordinationsfähigkeit. Zugleich können soziale Beziehungen aufgebaut und gestärkt werden. In weiterer Folge können ab September 2012 interessierte Tanzbegeisterte einen zweimonatigen Tanzworkshop für ältere Menschen und SeniorInnen besuchen.

„Tanz die Toleranz“ eröffnet Zugang zu Kunst Abgehalten werden die Tanzworkshops in der Brunnenpassage. Der KunstSozialRaum Brunnenpassage, mitten im 16. Wiener Gemeindebezirk am Yppenplatz, bietet ein vielfältiges Programm für BewohnerInnen des Brunnenviertels als auch für Menschen, die sonst keinen oder wenig Zugang zu Theater, Museen oder Konzerthäuser dieser Stadt haben. Tanz die Toleranz wird dieses Jahr bereits 5 Jahre alt. Zu diesem besonderen Anlass wird im Theater Odeon am 29. Juni 2012 eine Jubiläumsfeier mit Tanzaufführungen stattfinden, wo ein Mal mehr gezeigt wird: „wer miteinander tanzen kann, kann miteinander leben“ (Royston Maldoom).

kontakt Projekt „Tanz die Toleranz“ der Caritas der Erzdiözese Wien www.tanzdietoleranz.at Monica Delgadillo-Aguilar Projektleitung monica.delgadillo-aguilar@caritaswien.at Mag.a Beate Bauer Projektkoordinatorin Tel.: +43 (0) 1 878 12 207 beate.bauer@caritas-wien.at


bildung

www.oieb.at

Lernen vor Ort Innerhalb der Vortragsreihe „Jour fixe Bildungstheorie“ findet am 14. Juni 2012 im Depot in Wien (Breite Gasse 3) ein Vortrag zum Thema „Kommunale Bildungsräume“ statt. „Lernen vor Ort“ ist das Nachfolgeprojekt der deutschen Lernenden Regionen. Die Kurzdarstellung des Gesamtprojekts und konkrete Beispiele der Umsetzung vor Ort sollen die Diskussion über ein neues Verständnis kommunaler Bildungsräume eröffnen. Am folgenden Tag findet zusätzlich ein ExpertInnengespräch mit der Referentin statt: Freitag, 15. Juni 2012, 9.00–12.00 Uhr: Institut für Wissenschaft und Kunst, 1090 Wien, Berggasse 17 (Anmeldung: wolfgang. kellner@ring.bildungswerke.at)

Das Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich startet im Herbst den NÖ Lehrgang „Barrierefreiheit“. Die TeilnehmerInnen sollen dabei auf die Themen Behinderung und Beeinträchtigung, Barrierefreiheit und Inklusion sensibilisiert werden. Der Lehrgang findet von 12. September bis 12. Dezember 2012 im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten statt. Die TeilnehmerInnen des Lehrgangs erhalten ein Bewusstsein für die Vielfalt an Barrieren, denen Menschen in ihrem Alltag begegnen und eignen sich Wissen und Kompetenzen an, wie diese Barrieren abgebaut werden können. Der Lehrgang kostet 590 Euro, bei Anmeldung und Bezahlung bis 31. Mai 2012 nur 490 Euro. Die Module können auch einzeln gebucht werden. www.bhw-n.eu

© Snezana Skundric - Fotolia.com

Das oieb analysierte die Daten des Adult Education Survey 2007 unter dem Fokus von Motivation und Teilnahme an Erwachsenenbildung in Österreich. Zentral waren dabei Fragen der Barrieren, Hürden, Einstellungen, Interessen und Bedürfnisse. Die Studie eignet sich als umfassendes Nachschlagewerk zu Barrieren, Hürden, Einstellungen, Interessen und Bedürfnissen.

NÖ Lehrgang Barierefreiheit

Literaturfestival: Österreich liest Vom 15. bis 21. Oktober 2012 findet wieder österreichweit die Kampagne „Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek“ statt. Dabei sollen neue LeserInnen gewonnen und Lust auf Literatur gemacht werden. Zahlreiche öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken beteiligen sich an der Kampagne. Am Programm stehen Lesungen, Diskussionsrunden, Lesenächte, Literatur-Cafés, Buchausstellungen, Literaturwanderungen, Bilderbuchkinos und Wettbewerbe. www.oesterreichliest.at

Tag der Weiterbildung 12. Juni

© BHW NÖ

Studie zur Weiterbildungsteilnahme

http://www.univie.ac.at/iwk

Hilfe in der Projektplanung

Berufsbildungsforschung Die 3. Österreichische Konferenz für Berufsbildungsforschung findet vom 5. bis 6. Juli 2012 in Steyr statt. Schwerpunktthema ist dieses Mal „Neue Lernwelten als Chance für alle“. Die Konferenz bietet eine Werkschau und Diskussion der österreichischen Berufsbildungsforschung und verwandter Gebiete und richtet sich an Fachleute dieses Bereiches. Ziele der Konferenz sind wissenschaftlicher Austausch und Vernetzung.

Ein neuer Leitfaden der EU-Kommission zeigt Strategien für Bewusstseinsförderung und Maßnahmenplanung in der Erwachsenenbildung auf. Aus einer Studie über Initiativen im Bereich der Erwachsenbildung wurde ein Guide erstellt. Damit soll zukünftigen Projekten geholfen werden, das Bewusstsein für und den Zugang zur Erwachsenenbildung zu verbessern. Die Studie mit dem Titel „Strategies for improving participation in and awareness of adult learning – European guide“ ist derzeit nur in englischer Sprache erhältlich.

www.berufsbildungsforschungkonferenz.at

http://ec.europa.eu/education/moreinformation/doc/2012/adult_en.pdf

Die Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung (PbEB) lädt am 12. Juni 2012 zum Tag der Weiterbildung ein. Ziel ist es, den Stellenwert von Bildung und Weiterbildung in Politik und Gesellschaft zu erhöhen. Die Mitgliedsunternehmen der PbEB organisieren an diesem Tag eigene Informationsveranstaltungen, Verlosungen und Aktionen, beispielsweise Schnupperstunden, Podiumsdiskussionen, Präsentationen und Einzelberatungen. www.tag-der-weiterbildung.at

Zukunftssymposium: 10 Jahre Bildungsnetzwerk Steiermark Das Bildungsnetzwerk Steiermark wird heuer 10 Jahre alt. Aus diesem Grund finden am 16. November 2012 im Heimatsaal Graz, am 21. November 2012 im Stift St. Lambrecht und am 28. November 2012 im Bildungshaus Schloss Retzhof Veranstaltungen statt. www.bildungsnetzwerk-stmk.at

lernende regionen 15


infomaterial

Informationsmaterial Die folgenden Unterlagen erhalten Sie online auf www.lernende-regionen.at unter „Downloads“. Gedruckte Exemplare können beim Lebensministerium bestellt werden: birgit.weinstabl@lebensministerium.at

NEUAUFLAGE: Förderhandbuch Lernende Regionen In diesem Handbuch des oieb finden Sie Förderungen, die für den Weiterbildungsbereich relevant sind. Das Handbuch soll helfen, Orientierung in der Förderlandschaft zu finden und somit den NetzwerkpartnerInnen und darüber hinaus der gesamten Bildungslandschaft neue Projekte ermöglichen. Hinweise auf Ergänzungen und aktuellen Förderungen sind erwünscht. Die Förderungen sind nach Themen und Bundesländern geordnet. Zu folgenden Überthemen wurden Förderungen gesucht: Erwachsenenbildung, Bibliotheken, Gesundheit, Jugend, Klein- und Mittelunternehmen (KMU), Kunst/Kultur, Regionalentwicklung, Tourismus, Umwelt, Wissenschaft/Wissenstransfer, Sonstiges. Handbuch „Digitale Medien“ Das Handbuch „Lernen mit digitalen Medien“ widmet sich dem Lernen mit digitalen Medien - sowohl auf der individuellen, als auch auf der institutionellen Ebene. Es versteht sich als kompaktes Nachschlagewerk und als Werkzeugkoffer und gibt einen ersten Überblick über wichtige digitale Medien und ihre Lernpotenziale. Der erste Abschnitt des Handbuchs ist den Themen Lernen, Lernpotenziale digitaler Medien sowie Mediendidaktik und Medienkompetenz gewidmet. Im zweiten Abschnitt des Handbuchs werden digitale Medien und ihre wesentlichen Funktionen, Anwendungsgebiete und Lernpotenziale beschrieben. Erstellt vom Österreichischen Institut für Erwachsenenbildung (oieb).

16

lernende regionen

Handbücher „Lernende Regionen“ Die Handbücher wurden vom oieb in Zusammenarbeit mit namhaften ExpertInnen aus den Bereichen Bildung und Regionalentwicklung erstellt und laufend ergänzt. Band 1 „Grundlagen“: Allgemeine Einführung in die Thematik „Lernende Regionen“ Band 2 „Strategieentwicklung“: Erläuterung des Förderkonzeptes und Leitfaden zur Erstellung der Strategie einer Lernenden Region. Band 3 „Bundesweite Instrumente“: Darstellung beispielhafter Projekte, die in Lernenden Regionen zur Anwendung kommen können. Fact Sheet „Lernende Regionen“ Hier finden sie die wichtigsten Daten, Fakten und Effekte rund um die Maßnahme „Lernende Regionen“ in einem Fact Sheet zusammengefasst. Es gibt einen Überblick zu den Regionen, den Projektschwerpunkten, den Zielgruppen und den Bildungsprojekten. Dazu bietet es eine Liste an positiven Effekten für Bildung und Regionalentwicklung. Informationsfolder „Lernende Regionen“ Der Folder stellt die wesentlichen Grundzüge, Ziele und Rahmenbedingungen der Maßnahme M341 dar. ‚Für Bildung begeistern‘ - Handbuch für regionales Bildungsmarketing Das Handbuch ist als Leitfaden für die

Erstellung regionaler Bildungsmarketingkonzepte in Lernenden Regionen gedacht. Grundüberlegungen zum Marketing leiten ein, konkrete Anregungen bieten Hilfestellung für die Umsetzung in der eigenen Region. Erstellt von der eb projektmanagement GmbH. Land & Raum Sondernummer „Lernende Regionen“ Eine Ausgabe der Zeitung der ÖKL widmet sich den Lernenden Regionen und präsentiert, neben Basisinformationen, zahlreiche interessante Projekte, wie Lernen in regionalen Netzwerken funktionieren kann. Handbuch „Regionales Wissensmanagement“ Das Handbuch erläutert, was sich hinter dem Begriff des „regionalen Wissensmanagements“ verbirgt, stellt Instrumente und Methoden vor, bringt Beispiele aus der Erwachsenenbildung und der Regionalentwicklung. Erstellt von der SPES Zukunftsakademie. Handbuch „Regionale Bildungsbedarfserhebung“ Dieser vom oieb erstellte Leitfaden entwickelt eine handhabbare Lösung für Lernende Regionen, um regionale Bedarfe an Kompetenzen verschiedenster „Bildungs-Stakeholder“ besser einschätzen zu können. Powerpoint Präsentation Die Präsentation ist als Einführung in die Thematik gedacht und kann beispielsweise im Rahmen einer regionalen Veranstaltung zur Netzwerkbildung zur Anwendung kommen.


termine

Kontaktadressen Bundesverantwortlich Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt- und Wasserwirtschaft, Abt. II/2 DI Josef Resch T: 01-71100/6822 E: josef.resch@lebensministerium.at

Programmverantwortliche der Länder ■■ Burgenland DI Christian Wutschitz Amt der Bgld. Landesreg., Abt. 4a T: 02682/600-2423 E: christian.wutschitz@bgld.gv.at ■■ Kärnten Mag. Reinhard Schinner Amt der Kärntn. Landesreg.,Abt. 20 T: 050/536-32001 E: reinhard.schinner@ktn.gv.at

■■ Niederösterreich DI Gottfried Angerler Amt der NÖ Landesreg., Abt. LF3 T: 02742/9005-12990 E: gottfried.angerler@noel.gv.at ■■ Oberösterreich DI Robert Türkis Amt der OÖ Landesreg., Abt. LFW T: 0732/7720-12277 E: robert.tuerkis@ooe.gv.at ■■ Salzburg Dr. Josef Guggenberger Amt der Szbg. Landesreg., Abt. 4/23 T: 0662/8042-2508 E: josef.guggenberger@salzburg.gv.at ■■ Steiermark Christian Gummerer Landentwicklung Steiermark T: 0676/866 43751 E: christian.gummerer@ land­entwicklung.com

■■ Tirol DI Hans Czakert Amt der Tiroler Landesregierung, Gruppe Agrar T: 0512/508-3906 E: hans.czakert@tirol.gv.at ■■ Vorarlberg Ing.in Andrea Blum LFI Vorarlberg T: 05574/400-190 E: andrea.blum@lk-vbg.at

Bundesweite Koordination ■■ Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung Mag. Klaus Thien Schimmelgasse 13-15, 1030 Wien T: 43-1- 532 25 79-11 E: klaus.thien@oieb.at

www.lernende-regionen.at Die gemeinsame Webseite der Lernenden Regionen • Die Lernenden Regionen stellen sich vor • Hintergrundinformationen, News und Veranstaltungen • Good Practice und Ideen für Projekte • Broschüren und Informations­ material • Kontaktadressen und Support

lernende regionen 17


© ÖIR-Projekthaus/ I.Wach

lernende regionen

Tirol 1 Osttirol Kärnten 2 Hermagor

13 Donau-Böhmerwald 14 Mühlviertler Alm 37 Oberinnviertel-Mattigtal* 38 Kulturerbe Salzkammergut* 39 Vöckla-Ager*

Salzburg

Steiermark

3 Oberpinzgau 4 Tennengau 5 Salzburger Seenland

15 Ausseerland-Salzkammergut 16 Bergregion obersteir. Ennstal 17 Holzwelt Murau 18 Zirbenland 19 Oststeirisches Kernland

Oberösterreich 6 Pramtal 7 Mondseeland 8 Attersee-Attergau (REGATTA) 9 Traunsteinregion 10 Wels Land (LEWEL) 11 Eferding 12 Urfahr West (uwe)

Niederösterreich 20 Waldviertler Grenzland 21 südl. Waldviertel- Nibelungengau 22 Tourismusverband Moststraße 23 Kulturpark Eisenstraße-Ötscherland 24 Wachau-Dunkelsteinerwald

25 Donauland-Traisental-Tullnerfeld 26 Mostviertel-Mitte 27 Niederösterreich Süd 28 Triestingtal 29 Bucklige Welt-Wechselland 30 Weinviertel-Manhartsberg 31 Weinviertel Ost 32 Weinviertel-Donauraum 33 Römerland Carnuntum Burgenland 34 Nordburgenland plus 35 Mittelburgenland plus 36 Südburgenland plus

* Neue Regionen seit 2011

Weitere Informationen zu den 39 Regionen finden Sie unter www.lernende-regionen.at 18

lernende regionen


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.