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Schweiz Da sich die Pandemielage zu entspannen scheint und die Schutzmaßnahmen gelockert werden, was mit einer Aufhellung des Gesamtklimas einhergeht, wird für 2021 ein reales BIP-Wachstum von 3,2 % und für 2022 von 2,9 % erwartet. Bessere Arbeitsmarktaussichten und die allmähliche Abnahme der aktuell hohen Ersparnis werden das Konsumwachstum stützen. Mit sinkender Unsicherheit dürfte sich die Investitionstätigkeit beleben. Die deflationären Tendenzen werden im Zuge der Erholung wohl abklingen, die Teuerung dürfte jedoch deutlich unter dem oberen Rand des Zielkorridors verharren. Die Regierung hat rasch gehandelt, um Beschäftigung und Einkommen während des Abschwungs zu stützen. Der fiskalpolitische Kurs dürfte 2021 konjunkturstützend ausgerichtet bleiben, was angemessen ist. Die fiskalischen Maßnahmen sollten dabei gezielter auf die Unterstützung wirtschaftlich tragfähiger Arbeitsplätze und Unternehmen ausgerichtet werden. Strukturreformen gilt es zu beschleunigen, insbesondere solche, die das Geschäftsumfeld verbessern und interne Wettbewerbshindernisse beseitigen. In Anbetracht der niedrigen Inflationserwartungen und der weiterhin hohen Ungewissheit sollte die Geldpolitik akkommodierend bleiben. Die Impfkampagne kommt voran und damit auch die Öffnung der Wirtschaft Angesichts stark steigender Infektionszahlen im Herbst 2020 wurden die Kontaktbeschränkungen im vierten Quartal nach und nach verschärft. Im Januar wurde dann ein partieller Lockdown verordnet, durch den sich die Zahl der täglichen Neuinfektionen deutlich verringerte. Im März wurde mit der Lockerung der Beschränkungen begonnen. Nicht essenzielle Läden, Museen und Sporteinrichtungen konnten wieder öffnen. Die zuständigen Stellen versuchen der Bedrohung, die von neuen Virusvarianten ausgeht, mit schnellerem Impfen, verstärkten Testkapazitäten und der Bereitstellung kostenloser Selbsttests zu begegnen. Lieferengpässe sorgten für Verzögerungen in der Impfkampagne, die Schweiz hält jedoch an ihrem Ziel fest, bis Ende Juni 70 % der Bevölkerung zu impfen.
Switzerland Policy support cushioned the impact of the pandemic on workers Index, 100 = max 140
The impact of the crisis differed greatly between sectors Thousands 1400
← The KOF Stringency Index¹ Short-time workers →
120
Diffusion index, s.a. 75
Index 2019 = 100 150 ← PMI, manufacturing sector
1200
70
100
1000
65
130
80
800
60
120
60
600
55
110
40
400
50
100
20
200
45
90
0 Feb-20
May-20
Aug-20
Nov-20
Feb-21
May-21
0
40 Jan-20
140
Retail trade sales, volume →
Apr-20
Jul-20
Oct-20
Jan-21
Apr-21
80
1. The KOF Stringency Index record the stringency of COVID-19 policy measures in Switzerland. The values range from 0 (no measures) to 100 (full lockdown). Source: Refinitiv; KOF Swiss Economic Institute; and SECO. StatLink 2 https://stat.link/085piy OECD-WIRTSCHAFTSAUSBLICK, AUSGABE 2021/1: LÄNDERNOTIZ SCHWEIZ © OECD 2021