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Österreich Die Erholung der österreichischen Wirtschaft wird an Tempo gewinnen und die gesamtwirtschaftliche Produktion dürfte 2021 um 3,4 % und 2022 um 4,2 % expandieren. Der Aufschwung des Welthandels und großzügige Staatshilfen sorgen für ein kräftiges Investitionswachstum. Mit einer verringerten Ersparnisbildung der privaten Haushalte wird der Konsum wieder anziehen. Dank weltweiter Impffortschritte wird es möglich sein, die Reiserestriktionen zu lockern, was dem Gastgewerbe und der Beschäftigung im zweiten Halbjahr 2021 Auftrieb geben wird. Der Anstieg der Rohstoffpreise dürfte kurzfristig eine leichte Erhöhung des Verbraucherpreisauftriebs nach sich ziehen. Das Haushaltsdefizit soll 2021 und 2022 sinken. Die Fiskalpolitik sollte konjunkturstützend ausgerichtet bleiben, bis die Erholung richtig in Gang ist. Die großzügigen Anreize zugunsten von Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung werden den Übergang zu einer umweltfreundlicheren Wirtschaft erleichtern und auch das Wachstumspotenzial steigern. Um in allen Wirtschaftszweigen und Regionen eine gleichmäßige und reibungslose Erholung zu garantieren, müssen die zuständigen staatlichen Stellen gegen die hohe Verschuldung kleiner Unternehmen in dem von der Pandemie besonders stark getroffenen Gastgewerbe vorgehen. Zur Förderung von Unternehmensfinanzierungsoptionen, die keine Schulden verursachen, könnte die Regierung die Einführung steuerlicher Anreize für Eigenkapitalbildung und Gewinneinbehaltung in Erwägung ziehen. Um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, wurden lokal begrenzte Ausgangsbeschränkungen verhängt Nach Aufhebung des dritten strengen Lockdowns Anfang Februar stieg die Zahl der Neuinfektionen erneut an. Die Entwicklung verlief in den verschiedenen Teilen des Landes unterschiedlich. In Wien und den östlichen Landesteilen drohten die Intensivstationen aufgrund rasch steigender Patientenzahlen an ihre Belastungsgrenzen zu stoßen. Dies veranlasste die zuständigen Stellen dazu, neue lokal beschränkte Ausgangssperren einzuführen. Seit Ende März hat sich die Ausbreitung des Virus verlangsamt. Dank der stetig voranschreitenden Impfkampagne und der hohen Testkapazitäten konnte die Regierung die Beschränkungen im Mai lockern und das Land wieder öffnen.
Austria Economic activity is rebounding
Pent-up demand will underpin consumption
Index 2019Q4 = 100, s.a. 110
Q-o-q % changes 15 ← Private consumption
Current growth path Pre-crisis growth path¹
105
% of disposable income 24
Household saving ratio² →
10
20
100
5
16
95
0
12
90
-5
8
85
-10
4
80
2019
2020
2021
2022
0
-15
2015
2016
2017
2018
2019
2020
2021
2022
0
1. The pre-crisis growth path is based on the November 2019 OECD Economic Outlook projection, with linear extrapolation for 2022 based on trend growth in 2021. 2. Projection from the first quarter of 2021. Source: OECD Economic Outlook 106 and 109 databases. StatLink 2 https://stat.link/lb9jvr OECD-WIRTSCHAFTSAUSBLICK, AUSGABE 2021/1: LÄNDERNOTIZ ÖSTERREICH © OECD 2021