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Verlagsbeilage

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Reisen

DAS NEUE «ONE&ONLY AESTHESIS» KNÜPFT AN DIE GOLDENE ÄRA DER ATHENER RIVIERA AN. (PD)

CH-8021 ZÜRICH • TELEFON +41 44 258 16 98 • NZZONE.CH


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An Bord unseres s eschiff Boutiqu

Mehr Reiseinspiration für Sie!

9 Tage ab CHF 1240 p.P. Luxuriöse Rhein-Kreuzfahrt

BASEL–KÖLN–AMSTERDAM–BASEL MS THURGAU PRESTIGEbbbbb TULPENPARADIES KEUKENHOF

Zauber der deutschen Ostseeinseln

8 Tage ab CHF 1990* p.P.

2. TAG STRALSUND–VITTE/HIDDENSEE Rundgang(1) durch Stralsund und Besuch(2) des Ozeaneums. Nun heisst es «Leinen los!» und die Fahrt nach Hiddensee beginnt. Rundfahrt im Pferdewagen(1) oder individuelle Velotour(3) über die autofreie Insel. 3. TAG VITTE/HIDDENSEE–LAUTERBACH/RÜGEN–WOLGAST Schifffahrt nach Lauterbach auf Rügen. Ausflug zu den berühmten Kreidefelsen. Beim Ausflug(1) zu den berühmten Kreidefelsen haben Sie die Wahl zwischen einer Bootsfahrt entlang der Küste oder einer Busfahrt(3) zur Viktoriasicht mit Skywalk und Infozentrum. 4. TAG WOLGAST–STETTIN Ausflug(1) zur Insel Usedom und Besuch der Ostseebäder Koserow und Zinnowitz. Schifffahrt über das Haff und die Oder nach Stettin. 5. TAG STETTIN–SCHWEDT Rundfahrt/-gang(1) oder wahlweise ein reiner Rundgang(3) durch die polnische Hafenstadt Stettin mit historischen Gebäuden und Hakenterrasse. Schifffahrt durch den «Nationalpark Unteres Odertal» nach Schwedt. 6. TAG SCHWEDT (–CHORIN)–NIEDERFINOW–LEHNITZ Ausflug(1) zur Zisterzienser-Klosterruine Chorin und dem Schiffshebewerk Niederfinow. Nach kurzer Schifffahrt erleben Sie die senkrechte Hebung um 36 Meter an Bord im eindrucksvollen Hebewerk. Weiterfahrt auf dem Kanal zum Übernachtungsort. 7. TAG LEHNITZ–BERLIN Ankunft in Berlin und Ausflug(2) in den grünen Stadtteil Kladow und zur Heilandskirche mit prächtiger Aussicht. Nach dem Mittagessen Rundfahrt(1) durch Berlin mit seinen unzähligen Sehenswürdigkeiten.

Amriswilerstrasse 12 | 8570 Weinfelden | Tel. 071 552 40 10 | info@thurgautravel.ch

8. TAG BERLIN–BASEL Ausschiffung nach dem Frühstück und Bustransfer zum Bahnhof. Rückfahrt mit der Gruppe im direkten ICE nach Basel. Individuelle Heimreise. BERLIN–STRALSUND Gleiche Reise in umgekehrter Reihenfolge mit kleinen Anpassungen, ohne Ausflug(2) Kladow.

Vitte

Rügen

Stralsund

21.02.–29.02. 29.02.–08.03. 23.03.–31.03.(7) 31.03.–08.04.(7)

08.04.–16.04.(7) 16.04.–24.04.(7) 24.04.–02.05.(7)

(7) Mit Keukenhof

STRALSUND–RÜGEN–STETTIN–BERLIN MS THURGAU CHOPINbbbb 1. TAG BASEL–STRALSUND Individuelle Anreise nach Basel. Bahnfahrt im direkten ICE nach Berlin und weiter mit dem Bus nach Stralsund. Einschiffung und Abendessen.

Reisedaten 2024

Reisedaten 2024 Es het solangs het Rabatt Berlin–Stralsund 11.05.–18.05. 500 14.06.–21.06. 500 16.09.–23.09. 500

Stralsund–Berlin 18.05.–25.05. 500 21.06.–28.06. 500 23.09.–30.09. 500

Unsere Leistungen • Kreuzfahrt mit Vollpension an Bord • Vegetarische Menüoptionen • Vegane Mahlzeiten auf Voranmeldung • Bahnfahrt 2. Klasse ab/bis Basel SBB

inkl. Sitzplatzreservation • Transfers Bahnhof–Schiff–Bahnhof • Thurgau Travel Kreuzfahrtleitung • Zugbegleitung bei An-/Rückreise • Audio-Set bei allen Ausflügen

9 Tage ab CHF 940 p.P. Mittelrhein und zauberhafte Mosel NEU BASEL–TRIER–KOBLENZ–BASEL MS EDELWEISSbbbbk

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Reisedaten 2024

Preise pro Person in CHF (vor Rabattabzug)

15.05.–23.05. 23.05.–31.05. 18.06.–26.06. 14.07.–22.07.

2-Bettkabine Hauptdeck hinten 2490 2-Bettkabine Hauptdeck 2690 1-Bettkabine Hauptdeck 2790 2990 2-Bettkabine Deluxe Hauptdeck(5) 2-Bettkabine Oberdeck, franz. Balkon 3390 1-Bettkabine Oberdeck, franz. Balkon 3490 Zuschlag Alleinbenutzung HD/OD 690/1290 Ausflugspaket (7 Ausflüge) 310 Getränkepaket (Details online) 224 Zuschlag Bahnfahrt 1. Klasse 110 ab 240 Zuschlag Flug Zürich–Berlin–Zürich(6)

7 Tage ab CHF 2390 p.P.

(5) Nicht zur Allleinbenutzung möglich

Elsass, Vogesen und Lothringen

(6) Flug mit Swiss in Economy Class inkl. Taxen

STRASBOURG–LUTZELBOURG–LAGARDE MS MADELEINEbbbb

Nicht inbegriffen: An/Rückreise nach/von Basel, Verpflegung während An-/Rückreise, Versicherungen, Ausflüge, Getränke, Trinkgelder (Empfehlung € 5–10 p.P./ Tag), Auftragspauschale CHF 25 p.P. (entfällt bei Buchung über thurgautravel.ch)

15.09.–23.09. 23.09.–01.10. 10.10.–18.10. 20.11.–28.11.

BESONDERES FLUSSERLEBNIS MIT MAX. 22 GÄSTEN

Reisedaten 2024 17.04.–23.04. 29.05.–04.06.

26.06.–02.07 07.08.–13.08.

Informationen oder buchen thurgautravel.ch Gratis-Nr. 0800 626 550

Ostsee

Lauterbach

Usedom Wolgast

8 Tage ab CHF 1690 p.P. Ab Portos Küste ins schöne Dourotal

DE

Bad Koserow, Usedom

Oder

2-Bettkabine Oberdeck (ca. 12 m²) mit franz. Balkon

Stettin

PORTO–BARCA D’ALVA–RÉGUA–PORTO MS DOURO SPIRITbbbbk UNESCO-WELTKULTURERBE DOUROTAL

Schwedt Niederfinow/Chorin

PL

Abreisedaten 2024 25.03. 03.06. 15.07.(9) 23.09.(7) 04.11.(7|9) 01.04. 01.07.(7|9) 12.08. 30.09.(8) 29.04.(8) 08.07.(9) 19.08. 07.10.

Havel Berlin

(7) Vorprogramm Porto buchbar (8) Aktives Vorprogramm Porto buchbar

Altes und neues Schiffshebewerk, Niederfinow

MS Thurgau Chopinbbbb

(9) Kein Verlängerungsprogramm Lissabon buchbar

| (2) Fak. Ausflug nur an Bord buchbar | (3) Alternativer Ausflug an Bord buchbar | Programmänderungen, speziell aufgrund ungünstiger Wind-/Wetterverhältnisse, vorbehalten Wegen niedriger Brückenhöhen kann das Sonnendeck auf einigen Kanalabschnitten nur eingeschränkt genutzt werden | * Günstigste Kategorie, Rabatt bereits abgezogen (1) Im Ausflugspaket enthalten, vorab buchbar


Verlagsbeilage Reisen

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

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Eine Vielzahl von Hotels, die kürzlich eröffnet haben oder bald loslegen, machen so richtig Lust auf Reisen. Wir präsentieren die herausragenden Neulinge. Von Claus Schweitzer

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Europas schönste Newcomer

Von der Dachterasse des Hotels Dame des Arts im Pariser Quartier Latin hat man den Eiffelturm stets im Blick.

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on den mehreren Hundert Hotels, die seit dem letz­ ten Sommer in Europas Städten und Ferienregio­ nen eröffnet haben oder in den kommenden Monaten debütieren, haben 50 sublime New­ comer unser besonderes Interesse ­geweckt. Bei den Städten geben derzeit – wie schon in den Vorjahren – Paris und London den Ton an. Beide Metropolen sind mit je fünf neuen oder totalerneuer­ ten Häusern in der aktuellen Hot(el) List vertreten. An der Seine wie an der Them­ se werden Hotelschaffende offensichtlich zu besonderen Leistungen und Innovati­ onen animiert, was wohl auch auf dem mörderischen Wettbewerb vor Ort beruht.

Neue Betten für Paris

Impressum «Reisen» ist eine Verlagsbeilage des Unternehmens NZZ im Auftrag von NZZone. Verlagsbeilagen werden nicht von der Redaktion produziert, sondern von unserem Dienstleister für journalistisches Storytelling: NZZ Content Creation. Projektmanagement NZZ Content Creation: Christina Hubbeling (Inhalt), Sara Sparascio (Layout), Armin Apadana (Layout) NZZone: Nathalie Sačer-Ruklić (Verkauf) Kontakt: Neue Zürcher Zeitung AG, Falkenstrasse 11, 8021 Zürich, 044 258 16 98, sales@nzzone.ch nzzone.ch/nzzcontentcreation

In Paris ist das Hôtel Dame des Arts das Hotel der Stunde – und mit Zimmerprei­ sen ab rund 340 Franken gar nicht mal so teuer. Es liegt mitten im umtriebigen Quartier Latin im 6. Arrondissement, hat 109 Zimmer und fühlt sich wie ein zeit­ geistorientierter Mikrokosmos der fran­ zösischen Kapitale an. Während man beim Frühstück im Innenhof oder bei ­einem Multikulti-Sharing-Dîner im Res­ taurant sitzt, wirkt die Gemeinschaft aus Hotelgästen und hiesigen Kreativen, Fa­ shionistas und Bonvivants wie ein locker zusammengewürfelter Freundeskreis. Das Gegenteil vieler konventioneller No­ belabsteigen an der Seine also, wo man sich eher in luxuriös-standardisierten Touristenghettos wähnt und kaum ein Gast französisch spricht. Das «Dame des Arts» positionierte sich virtuos als «Hotel Mittendrin». Das merkt man vor allem, wenn mit dem Frühling die Dachterrasse auf der neunten Etage zu neuem Leben erwacht. Mindestens das Vierfache kostet die Übernachtung im frisch eröffneten «1 Place Vendôme». Die sehr privat an­ mutende, mit grossem Finessenreich­ tum gestaltete 15-Suiten-Stadtresidenz liegt an der Ecke Rue Saint-Honoré und Place Vendôme – dort, wo auch die Cho­ pard Boutique im Parterre glänzt und funkelt. Das Hotel gehört der in Genf

­ansässigen ­Unternehmerfamilie Scheu­ fele, welche die legendäre Uhren- und Schmuckmarke Chopard besitzt. An dieser noblen Adresse kann man nicht einfach auf einen Drink vor­ beischauen: Das Haus ist ausschliesslich Hotelgästen vorbehalten und fördert auf subtile Art den Kontakt unter den Gäs­ ten, sofern es sich ergibt und gegenseitig gewünscht wird – etwa bei einem ge­ meinsamen High Tea oder Abendessen. Ungewöhnlich ist auch der Verzicht auf ein richtiges Restaurant. Anstelle dessen wird zu jeder Zeit alles kulinarisch Er­ denkliche an jedem gewünschten Ort im Haus serviert. Selbst Haute Cuisine ge­ lingt hier facilement: Küchenchef Boris Algarra war zuvor Souschef beim gefeier­ ten Thierry Marx im schräg gegenüber­ liegenden Mandarin Oriental Hotel. Zu den bemerkenswerten Neuan­ kömmlingen in Paris zählen des Weite­ ren das erschwingliche, an der schlich­ ten Ästhetik der Dreissiger- und Vierzi­ gerjahre inspirierte Hôtel des Grands Voyageurs im Saint-Placide-Quartier und das opulent-nostalgische Maison Proust in einer ruhigen Strasse im Stadt­ teil Marais. Ebenfalls im Marais: das far­ benfrohe, vom schwedisch-britischen Designer Martin Brudnizki entworfene «Le Grand Mazarin» (siehe Seite 10).

Das Hotel Peninsula London befindet sich im Herzen von Belgravia.

London Calling Jahr für Jahr bringen zig neue Herbergen eine frische Dynamik in Londons Hotel­ szene. Das grösste Verzauberungspoten­ zial haben momentan die beiden Bou­ tique-Beauties «The Chelsea Town­ house» (das frühere Draycott Hotel) und «At Sloane», die nur zwei Häuserblocks voneinander entfernt im Chelsea-Viertel liegen. Ersteres punktet mit britisch-­ behaglichen Interiors genauso wie mit einem wirklich persönlichen Service. ­ Hier sind Gastgeberinnen und Gastgeber im Einsatz, die sich mühelos daran erin­ nern, dass man morgens geriebenen Ing­ wer zum Orangen-Karotten-Saft liebt. Wer sich in glamourösen Fünfsterne-­ Ketten besser aufgehoben fühlt, kann in London aus allen relevanten Luxus­ hotelgruppen wählen – und ständig

Das «Rosewood Munich» ist der neue Star am Fünfsternehotelhimmel Münchens. kommen neue hinzu, etwa das «Peninsu­ la London» in einem Neubau am Hyde Park Corner. Es eröffnete im Herbst mit drei Jahren Verspätung, doch das Warten hat sich gelohnt, zumindest für jene Rei­ sende, denen Luxus gar nicht klassisch genug sein kann. Das «Peninsula» kon­ kurriert stark mit dem gleichzeitig ins Rennen gegangenen «The OWO Raffles London» (siehe Seite 7). Weitere «new

kids in town»: das «Broadwick Soho» und das sich in den Startlöchern befin­ dende «Mandarin Oriental Mayfair».

Hotel-Boom quer durch Europa In München gab es – nach sechzehn Jah­ ren Bewegungslosigkeit am oberen Ende des Hotelmarkts – wieder eine glanzvolle

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Verlagsbeilage Reisen

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

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Eröffnung im Oktober: Die ­ursprünglich amerikanische und heute asiatische Luxus­hotelgruppe Rosewood, die in ra­ santem Tempo wächst und weltweit mit beachtlichen Neueröffnungen und Über­ nahmen von sich reden macht, hat mit dem «Rosewood Munich» am Rande der Altstadt eine weitere goldene Nadel auf die europäische Landkarte ­gesetzt. Hin­ ter der stattlichen neobarocken Fassade des einstigen Hauptsitzes der Bayeri­ schen Staatsbank ist der britischen Desi­ gnerin Tara Bernerd ein wohnliches Inte­ rior in matten Farben von S ­ enfgelb bis Lodengrün gelungen. Auch in Rom hat sich lange nichts in Sachen smarter Hotellerie getan, doch seitdem die baulichen Bewilligungsver­ fahren gelockert wurden, hat sich die ­Situation molto velocemente verändert. Das Bulgari Hotel Roma, das «Six Senses Rome» sowie das «Anantara Palazzo ­Naiadi», alle im Zentrum der Ewigen Stadt gelegen, machten nur den Anfang. Four Seasons und Rosewood haben für 2025 ihre Openings angekündigt. Zu­ nächst soll aber das «Romeo Roma» in ­einem vierhundertjährigen Palazzo bei der Piazza del Popolo demnächst seine Türen öffnen. Dessen futuristisches Innendesign gehört zu den letzten ­ ­Projekten der verstorbenen Architektin Zaha Hadid und wird mit Sicherheit für Gesprächsstoff in der Hotelwelt sorgen. Inmitten des Mailänder Modevier­ ecks Quadrilatero della Moda ist das «Portrait Milano» rasch in Schwung ­ ­gekommen. Das klosterartige Gebäude fungierte fünf Jahrhunderte lang als Priesterseminar, bevor es nun zu einem Hotel der Lungarno Collection mutierte, die der Modedynastie Ferragamo ­gehört. In Bordeaux hat der französi­ sche Designer Philippe Starck in einem ehemaligen Weinlagerhaus das poeti­ sche «Mondrian Bordeaux Les Carmes» mit kleinem Spa und japanischem Res­ taurant geschaffen. In Biarritz an der baskischen Küste im Südwesten Frank­ reichs bekam das Grandhotel Regina aus der Belle Epoque ein spektakuläres Make­over und ist als lebhaftes «Regina Experimental» auferstanden. Im geor­ gianischen New-Town-Viertel der schot– tischen Hauptstadt ist das lifestylige, ans New Yorker Guggenheim-Museum erinnernde «W Edinburgh» gelandet. Zeitgleich hat das Art-déco-inspirierte Schwesterhotel «W Budapest» gegen­ über der ungarischen Staatsoper das Licht der Welt erblickt. Weitere span­ nende Neulinge haben sich in histori­ sche Strukturen eingenistet: das Doro­ thea Hotel in Budapest, das «Violino d’Oro» in Venedig und das The Hotel Maria in Helsinki. Sie waren noch nie in Brügge? Dann bietet «The Notary» den perfekten ­Anlass, um eine Reise in dieses charman­ te, von vielen kleinen Kanälen und Brü­ cken geprägte flämische Städtchen zu unternehmen. Das Edel-B&B mit hüb­ schem, direkt an den Stadtpark grenzen­ den Garten begeistert mit neun geräumi­ gen Suiten im Stil «mehr ist mehr», doch mit zeitgemässem Flair und Witz.

Das «One&Only Aesthesis» an der Ägäis will die goldene Ära der Athener Riviera wiederaufleben lassen.

Bei den Ferienzielen ragt aktuell Mallorca mit den meisten verheissungsvollen neuen Hotels heraus.

Mitten in den Rebbergen des Piemonts liegt das atmosphärische «Le Marne Relais».

Benvenuti in Bella Italia!

Frisch renoviert: «Regina Experimental».

Das «Mondrian Bordeaux Les Carmes» wurde von Philippe Starck gestaltet.

Das «The Notary» bietet einen weiteren guten Grund, dem belgischen Städtchen Brügge einen Besuch abzustatten.

Top-Jahrgang auf Mallorca Bei den Ferienzielen ragt Mallorca ak­ tuell mit den meisten verheissungsvollen neuen Hotels heraus – allen voran das «Son Bunyola». Das von 1300 Hektar pri­ vatem Land umgebene Anwesen an der Nordwestküste der Baleareninsel und zu Füssen des Gebirgsmassivs Serra de Tramuntana ist ein sehr besonderes ­ Fleckchen Erde – eines, auf dem Immo­ bilien­e­ntwickler drei «A» notieren wür­ den. Doch geht es hier nicht in erster ­Linie um Immobilienentwicklung. Denn­

diesbezüglich sind die Bauvorschriften in dieser wilden, zum Unesco-Welterbe zählenden Kulturlandschaft zu streng. Das «Son Bunyola» ist vielmehr die ­Geschichte einer Leidenschaft. Der britische Unternehmer Sir Richard Branson war noch recht jung, als er sich erstmals in ein Hotel auf Mallorca ver­ liebte und die fabelhafte «La Residencia» in Deià zu dem machte, was sie heute ist. Er verkaufte das zauberhafte Hotel 2002 an die Belmond-Gruppe, die inzwischen zum LVMH-Konzern gehört, bereute es aber kurz darauf und versuchte mehr­ mals, die «Residencia» zurückzukaufen. Als ihm dies nicht gelang, machte er sich auf die Suche nach dem nächsten para­ diesischen Ort auf der Insel. Diesen fand er 24 kurvige Kilometer weiter südwest­ lich, doch sollte es fast zwei Jahrzehnte dauern, bis das ehemalige Herrenhaus Son Bunyola Gestalt als Hotel annehmen und letzten Sommer eröffnen konnte – mit 26 Zimmern, zwei Restaurants, grossem beheiztem Pool und sehr viel Platz für jeden Gast. Es gibt keinen über­ triebenen Luxus, aber es ist alles da, was man braucht – insbesondere ein Gast­ geberteam, das diesen unvergleichli­ chen Landsitz zum Leuchten bringt. Drei weitere, sehr unterschiedliche ­Hotels im Tramuntana-Gebirgszug sind 2023 gestartet: das künstlerisch verspiel­ te «Corazón» zwischen Deià und Sóller, das prunkvoll revitalisierte «Son Net» im Berg­dorf Puigpunyent und die puristisch ­gestaltete «The Lodge» bei Sa Pobla weiter nördlich. Im Budget-Segment erfreut das «Zel Mallorca» am Strand von Palmanova westlich der Inselhauptstadt mit guten Vibes. Das mediterrane 180-Zimmer-­ ­ Hotel wird von der Melià-Gruppe in ­Kooperation mit Tennisstar Rafael Nadal betrieben. Und bald soll das legendäre, doch arg verblasste Hotel Formentor an Mallorcas Nordspitze nach einem langen Dornröschenschlaf wie ein Phönix aus der Asche als Four Seasons Hotel Mallorca at Formentor auf­erstehen. Auf dem spani­ schen Festland strahlt der Costa-­del-SolKlassiker Hotel El Fuerte in Marbella seit dem letzten Sommer in neuem Glanz.

Das «Son Bunyola» macht als Luxushideaway auf Mallorca viel von sich reden.

Auch in Italiens Ferienregionen haben auffallend viele und vielfältige Hotels an einzigartigen Standorten eröffnet. Die Spur der Sterne führt zum «Pieve Aldina» im Herzen des Chianti-Gebiets und zum «La Roqqa» in Porto Ercole ganz im Süden der Toskana. Zum rundum liebenswerten «Vocabolo Moscatelli» in Umbrien und speziell überzeugend zum «Le Marne ­Relais» in den Weinhügeln des Piemont. In Südtirol wurde das «COMO Alpina Dolo­ mites» auf der Seiser Alm neu konzipiert, während sich das «OLM Nature Escape» im Tauferer Ahrntal architektonisch an der kreisrunden Apple-Zentrale im kali­ fornischen Silicon Valley inspirierte. Nicht minder nennenswert: das Adults-­onlyResort Cape of Senses an der Ostküste des Gardasees. Erfahrene Reisende wissen, dass man den Menschenmassen auf Capri am bes­ ten entkommt, indem man dort über­ nachtet. Sind die Tagesausflügler erst einmal mit den letzten Tragflügelbooten aufs Festland entschwunden, bietet die felsige Naturschönheit im Golf von ­Neapel feinste Dolce-Vita-Atmosphäre, besonders stimmig in der aufwendig wiederbelebten, von der Oetker Collec­ tion geführten Hotelikone La Palma. Frankreichs wichtigste Neuzugänge sind das gegenwärtig stark angesagte Wochenendversteck «Abbaye des Vaux de Cerney» südlich von Paris, das kom­ plett erneuerte und erweiterte Land­ haushotel Capelongue im Luberon und


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In der Schweizer Stadthotellerie gibt ­ es derzeit wenig Bewegung.

das Hotel COMO Le Montrachet im Burgundischen Weindorf Puligny-­ ­ Montrachet. Das Hotel besteht aus vier denkmalgeschützten Gebäuden, die sich Das Hotel Maistra 160 in Pontresina wurde von Gion A. Caminada entworfen. mit 30 Zimmern und einem Restaurant zu einer Art Dorfplatz gruppieren. Bei den griechischen Einsteigern Weingebiet Dão südlich von Porto ganz «Creative Box», womit eine professionell betreute Atelier-Werkstatt für kreative «One&Only Aesthesis» an der Athener ­besonders. ­Riviera und Pnoé Breathing Life Resort junge Gäste gemeint ist. an der Nordküste Kretas führen viele Neues aus der Schweiz Im benachbarten St. Moritz wurde das Wege ins Spa und zu innerer Balance. Der interessanteste Hotelneuling hierzu­ hundertjährige Hotel La Margna von Demgegenüber ist das brandneue lande ist das im November eröffnete Grund auf neu gedacht und durch einen «Avant Mar» auf der friedlichen Kykla­ ­Hotel Maistra 160 im Dorfzentrum von modernen Bautrakt ergänzt. Es bringt den-Insel Paros ohne viel Tamtam von Pontresina. Es strahlt eine edle Einfach­ nun als «Grace La Margna» einen urba­ wohltuender Gelassenheit geprägt. heit und moderne Geborgenheit aus – nen Touch in den Ferienort und hebt In Deutschland sorgt das lässig-­ und hat den Anspruch, eng mit dem sich damit von der Old-School-Grandez­ moderne «The Breeze» in Usedom für ­Leben vor Ort verwoben zu sein. Der za der umliegenden Alpenpaläste ab. Vor frischen Wind an der Ostsee. In den Neubau des Bündner Architekten Gion allem die kulinarische Diversität über­ ­Niederlanden sollte man das überaus A. Caminada umfasst 36 Zimmer, 11 zeugt: Das Restaurant The View und die gemütliche Hideaway «De Durgerdam» «Lodges» (Ferienwohnungen) sowie ein angrenzende Bar haben sich umgehend nahe Amsterdam auf dem Schirm Restaurant mit alpin-orientalischer als pulsierende Hot Spots etabliert. Mit grossen Ambitionen hat das «Six haben, in Österreich das vorbildlich Crossover-Küche, eine Lounge und ein ­ neubelebte Grand Hotel Straubinger. reizvolles Spa. Auch eine tausend ­Bücher Senses Crans-Montana» in diesem Winter Und in Portugal lohnt sich beim aristo­ starke Hotelbibliothek über alle Facetten seinen Vollbetrieb aufgenommen. Das kratisch anmutenden, liebenswert des Engadins gibt es, einen Concept stark auf Nachhaltigkeit, Wellbeing und ­geführten «Valverde» die Anreise ins ­Store und eine begeisternd neuartige Outdoor-Erlebnisse getrimmte Hotel

Zimmer des «Mandarin Oriental Savoy» . liegt an der Skipiste oberhalb der Tal­ station der Hauptgondel und umfasst 78 wohlig-wohnliche Zimmer in erdigen Naturfarben, zwei Restaurants mit alpiner respektive japanischer Küche ­ ­sowie ein attraktives Spa mit grossen ­Innen- und Aussenpools, innovativen Trainingseinrichtungen und täglich ­Yoga, Pilates und Co. In der Schweizer Stadthotellerie gibt es derzeit wenig Bewegung, doch reihen sich zwei grundverschiedene Häuser in die aktuelle Hot List ein. Zum einen steht das Gasthaus Traube in Buchs für den weltweiten Trend, dass sich traditions­ reiche Restaurants zu schmucken Bou­ tiquehotels erweitern – in der Kleinstadt im St. Galler Rheintal mit 14 holzgepräg­ ten Zimmern, die stylish und gemütlich zugleich sind. Zum andern feiert das

t­otalerneuerte «Mandarin Oriental Sa­ voy» am Zürcher Paradeplatz ein Revival unter chinesisch-britischer Flagge.

Instagram-Gold in Zürich Die 100 Millionen Franken, die in den Umbau flossen, spiegeln sich in der hochwertigen Innenausstattung, doch ist das 80-Zimmer-Haus auch ein Mus­ terbeispiel für die Homogenisierung der Luxushotellerie: Die Interieurs des Pari­ ser Designers Tristan Auer präsentieren sich trotz anderslautender Beschreibun­ gen der PR-Abteilung im globalen Cor­ porate Chic, und vom Genius Loci des ­«Savoy» als dem ältesten Grandhotel der Stadt ist kaum noch etwas zu spüren. Dafür punktet der neuste «Mandar­ in»-Ableger mit kosmopolitischem Lebensgefühl, zentralster Züri-Lage ­ ­sowie zwei vielversprechenden Restau­ rants. Und die im Frühjahr startende Rooftop-Bar, welche mit ihrem Stadt­ panorama bereits im Gründungsjahr 1838 die damaligen Gäste entzückte, ist pures Instagram-Gold.

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Wandern & Kultur Wallis Facettenreiches Oberwallis

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7 Tage • 12.05.–18.05.2024 & 06.10.–12.10.2024

12 Tage • 04.05.–15.05.2024 & 21.09.–02.10.2024

Vom Schwarznasenschaf über das Roggenbrot bis zum Simplon Hospiz – erleben Sie die vielfältige Walliser Kultur mit der einheimischen Reiseleiterin. Gepaart mit Wanderungen und eindrücklichen Bergkulissen eine unschlagbare Kombination! Wanderzeit 3–4 h.

In Süditalien liegt ein Stück Land, das seit jeher verschiedenste Völker angelockt hat und stets geheimnisvoll geblieben ist. Reise auf den Spuren der Antike und des Mittelalters mit kulturellen Highlights und vielfältigen Wanderungen auf und um den Ätna. Wanderzeit 1–3½ h.

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Wandern & Kultur Estland Unbekanntes Naturparadies mit reicher Kultur

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10 Tage • 25.05.–03.06.2024 & 07.09.–16.09.2024

Seenreiche Wald- und Hügellandschaften, Moore, eine vielseitige Flora und Fauna, menschenleere Strände und Meer – Estland besticht mit abwechslungsreichen Wanderungen, landschaftlicher Schönheit, kulturellem Reichtum und Geschichte. Wanderzeit 2–3 h.

Der Geheimtipp im Südkaukasus hat viele Gemeinsamkeiten mit Armenien. Umso erstaunlicher sind die Unterschiede. Ein faszinierendes Land mit mediterranen Weinbaugebieten, schneebedeckten Gipfeln des Kaukasus und der Hauptstadt Tiflis mit orientalischem Zentrum. Wanderzeit 3½–5 h.

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TINA BREMER

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Die Spy Bar befindet sich in einem Raum im Untergeschoss, wo früher die Spione und Spioninnen rekrutiert wurden.

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er Security-Check findet immer noch statt. Anstatt zu überprüfen, ob sich unter dem Mantel ein ­ ­Abhörgerät oder gar eine Pistole verbirgt, wird beim Betreten des Old War Office in London ­allerdings nur noch sichergestellt, dass eine Reservierung vorhanden ist. Und, of course, ob man den Koffer abnehmen darf. Seit letztem Herbst empfängt das «Raffles London at The OWO» erste Hotelgäste an einer der geschichts­ ­ trächtigsten Adressen des Landes: in der 57 Whitehall, wo einst das britische Kriegsministerium untergebracht war, hinter zwei Meter dicken Mauern, die vor Feinden und neugierigen Ohren schüt­ zen sollten. Zutritt für Personen, die nicht zum Militär gehörten? Mehr als ein Jahrhundert lang streng verboten!

Lizenz zum Schlafen mit sanfter Hand und Samthandschuhen vonstattenging. Wem ein One-Night-Stand im ­«Raffles London at The OWO» nicht ausreicht, der kann auch eines der dazu­gehörigen Ap­ partments, die man ab knapp viereinhalb Millionen Franken sein Eigen nennen darf, erwerben. Einer der ersten Käufer: Michael Bloomberg, ehemaliger Bürger­ meister von New York. Die australische Schauspielerin Rebel Wilson soll eben­ falls zugeschlagen haben, munkelt man. Gut möglich, dass den beiden zu ihrem

Einzug anstatt Brot und Salz ein ­exklusiver Bovet-Zeitmesser überreicht wurde. Im Auftrag der Hinduja Group hat die Luxusuhrenmarke für die Käufer der zehn teuersten Wohnungen ein Sonder­ modell aus 18-karätigem Gold entworfen. Das Geschäft mit gebrandeten Residen­ zen, in denen der Zimmerservice das ­lästige Staubwischen übernimmt und die Besitzer sämtliche Annehmlichkeiten des dazugehörigen Hotels nutzen können, ist umkämpft und äusserst lukrativ. Das Ma­ klerunternehmen Knight Frank sagt ein

Ein Händchen für Historisches

Eingerichtet wurde sie – wie alle 120 Zim­ mer und Suiten des Hotels – von Thierry Despont. Der französische Architekt und Interior Designer, der im August vergan­ genen Jahres überraschend verstarb, hatte ein Händchen für denkmalge­ ­ schützte Gebäude: Er war sowohl für die Renovierung der Freiheitsstatue wie für den Umbau des Woolworth Building in New York zuständig. In London blickte er ebenfalls in die Zukunft, ohne die Vergangenheit aus den Augen zu verlieren. Im ganzen Haus fin­ den sich Reminiszenzen an die Geschich­ Wachstum von rund zwölf P ­ rozent bis te und die Umgebung. Die bronzefarbe­ 2026 voraus. Da kann ein hochkarätiges nen Knöpfe an den Seidenvorhängen Schmuckstück am Handgelenk als Ent­ sind ein Kopf­nicken an militärische Uni­ scheidungsgshilfe nicht schaden. formen, die ­Teppiche in den Fluren eine Noch bevor die ersten Buchungen Hommage an die zinnoberroten Tunika­ ­überhaupt getätigt werden konnten, wur­ jacken der berittenen Leibgarde des Kö­ de «The OWO» als Ikone gehandelt. nigs. Wenn man rechtzeitig aus den ho­ Wandelten doch Persönlichkeiten wie­ hen Fenstern des Hotels schaut, kann ­ Sir Winston Churchill, T.E. Lawrence man den Wachwechsel der Household ­(berühmt geworden als «Lawrence of Ara­ Cavalry beobachten. Hinter den Stallun­ bia») oder der skandalumwitterte Kriegs­ gen erstreckt sich der St. James’-Park, in minister John Profumo durch die Gänge, wurden im The Army Council Room Ent­ Fortsetzung auf Seite 8

In London hat «The OWO» im ehemaligen Kriegsministerium eröffnet. Gut möglich, dass man in den herrschaftlichen Mit sanfter Hand umgebaut Räumen von geheimen Botschaften träumt – und natürlich auch Nach sieben Jahren Umbauzeit stehen die drei Eingangstüren des «The OWO» von James Bond. Von Tina Bremer nun allen offen, die das nötige Kleingeld mitbringen, um eine Nacht in dem Fünf­ sternehaus zu verbringen. Mit einem Startpreis von 1100 briti­ schen Pfund für ein Doppelzimmer zählt es zu den t­euersten der Stadt. Aber schliesslich hat die indische Hinduja Group auch schwindelerregende 1,4 Mil­ liarden Pfund investiert, um das histori­ sche Gebäude für ­­ 250 Jahre vom Verteidigungsministe­rium zu leasen und in das erste ­Raffles-Hotel Englands um­ zuwandeln. Knapp 40 Historikerinnen und Historiker waren in das Unterfangen involviert, stellten sicher, dass der Stuck und die E ­ ichentäfelungen unangetastet blieben und dass der gigantische Umbau

scheidungen getroffen, die den Lauf der Geschichte beeinflusst haben. Der fünf­ einhalb Meter hohe Raum mit seiner Ei­ chentäfelung ist noch immer im Original­ zustand erhalten, allerdings flog der lange Sitzungstisch, an dem im Zweiten Welt­ krieg der D-Day geplant wurde, raus, um Platz zu schaffen für weiche Sofas und Sessel, in denen man vor dem Kamin an ei­ nem London Sling nippen kann. Die Wän­ de zieren nun ­grüne Damast­tapeten. Und auch der ­Name hat sich ­geändert: Das ehe­ malige Büro heisst heute Churchill Suite.


Verlagsbeilage Reisen

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NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

FOTOS: RAFFLES LONDON

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dessen See schwarze Schwäne und ­weisse Pelikane friedlich nebeneinander übers Wasser gleiten – übrigens schon seit dem 17. Jahrhundert. Damals war die Welt noch halbwegs in Ordnung: Die ­Vögel mit den Trichterschnäbeln waren ein Geschenk des russischen Ambassa­ dors an König Charles II. Geht das eigene Zimmer zu einer anderen Strassenseite: auch kein Drama. Alternativ blickt man zum Big Ben oder zur Downing Street, wo Premierminister Rishi Sunak in der Haus­ nummer 10 versucht, dem Chaos des Brexits Herr zu werden.

hohen Wand­ gemälde stehen. Das ­«Saison» ist eines von drei Restaurants im «The OWO», die dem Drei­sternekoch Mauro Colagreco übertragen wurden. Es ist sein Debüt in London. 2006 eröffnete er im südfranzösischen Menton das ­«Mirazur», 2019 wurde es zum besten Re­ staurant der Welt gekürt. Ein Jahr später erhielt es als erstes überhaupt eine Aus­ zeichnung, die Colagreco fast ebenso wichtig sein dürfte: die offizielle «plastic free»-Zertifizierung. Denn der Argenti­ nier setzt sich für eine ökologische Kreis­ laufkulinarik ein, und er kämpft für ein Umdenken in der Gastronomie. Auch in seinen Dependancen im «The OWO» kommt fast alles, was das Team von Co­ lagreco zubereitet, aus der nahen Umge­ bung und stammt aus bio­dynamischer Landwirtschaft – wie das Beef-Filet aus Hereford. Einzig die warmen Handtü­ cher, die vor dem Essen gereicht ­werden, verströmen kein Lokalkolorit: Sie sind mit dem Duft benetzt, der 1853 für die französische Kaiserin Eugénie kompo­ niert wurde.

Churchills Glücksbringer Wenn der Eingangsbereich so etwas wie die Visitenkarte eines Hauses ist, händigt «The OWO» eine besonders reich verzier­ te aus: Die Grand Staircase teilt sich ­unter einem acht Meter hohen Kronleuchter aus venezianischem Muranoglas mit­ 96 Leuchtkörpern, der an einer Stuck­ decke mit Tudorrosen befestigt ist. Fast erwartet man, dass Scarlett O’ Hara oder Das Gebäude des ehemaligen Kriegsministeriums stammt aus dem Jahr 1622. Sisi jeden Moment die Treppe hinab­ schweben. Die Röcke von Ball­roben oder Hoch­ zeitskleider werden erst seit Kurzem ge­ rafft. Über die Stufen aus italienischem Piastracciamarmor durften früher nur ranghohe Offiziere schreiten, alle ande­ ren mussten sich mit den einfachen Treppenhäusern begnügen. Und obwohl sämtliche Oberflächen im Zuge der Reno­ vierung selbstverständlich gewienert und poliert wurden, sind die Schnauzen der beiden Löwenfiguren rechts und links der Handläufe noch ­immer leicht verfärbt. Wann immer ­Winston Churchill hoch zur Balustrade schritt, um vom Bal­ kon aus eine Ansprache zu ­halten, soll er über sie g ­ estrichen haben – die Wild­ katzen dienten als seine Glücksbringer. Die Treppe führt hinauf in die oberen Stockwerke, durch die sich vier Kilome­ ter an Fluren ziehen. Noch beeindru­ ckender als ihre Länge ist die Breite von drei Metern: Man ist versucht, vor den Spiegeln Pirouetten zu drehen, wenn ­gerade niemand hinschaut. Zu Kriegs­ zeiten sausten sogenannte Boy Scouts über die Gänge, zu Fuss oder mit dem Velo. War es doch viel zu riskant, wichti­ ge Botschaften per Post zu verschicken. Geheimhaltung war das oberste Gebot im Old War Office. Und so wurden im Un­ tergeschoss auch zahlreiche Spione re­ krutiert, vor allem weibliche. Ihnen sind Das Restaurant Saison wird von Sternekoch Mauro Colagreco geführt. die acht Ecksuiten des Hotels gewidmet. Die inzwischen 103-jährige Christian Lamb (nein, das vermeintlich fehlende e im Vornamen ist kein Fehler, allenfalls ein Agententrick) zeichnete etwa die Kar­ ten für den Angriff in der Normandie. Die ­betagte Dame war zwar bei der Eröffnung des Hotels Ende September nicht dabei – Prinzessin Anne enthüllte eine Gedenk­ tafel und Andrea Bocelli hielt ein Ständ­ chen – sie liess es sich aber nicht nehmen, ihrer alten Arbeitsstätte vorab einen ­Besuch abzustatten, begleitet von den Kameras der BBC.

Spionin für eine Nacht Eine der fünf Heritage-Suiten ist nach der Spionin Christine Granville benannt. Während des Zweiten Weltkriegs über­ querte sie die verschneiten Karpaten auf Skiern, um ins besetzte Polen zu ­gelangen. Charismatisch, schlau, furcht­ los – diese Attribute machten Granville zu Churchills Lieblingsagentin. Eine ­Affäre wird ihr allerdings mit dem Schriftsteller Ian Fleming nach­ gesagt, den sie zur Figur Vesper Lynd, dem ersten Bond Girl, inspiriert haben soll. Für seine 007-Romane schmökerte der ehemalige Assistent des Naval ­Intelligence ­Service regelmässig in den Wälzern der hauseigenen Militärbiblio­ thek. Und nicht nur das: Das Old War ­Office war bereits in fünf Bond-Filmen als stiller Protagonist zu sehen. Heute reihen sich unter dem Glasdach des ­einstigen Lesesaals keine Bücherregale mehr aneinander. Stattdessen gibt es ­Tische und Sühle, die vor einem meter­

Die Granville-Suite trägt den Namen von Churchills Lieblingsagentin.

Das Hotel als Food-Destination

Das Old War Office war bereits in fünf Bond-Filmen als stiller Protagonist zu sehen.

Zugegeben: Die Gegend um Whitehall ist zwar tagsüber ein Sightseeing-Hotspot, aber nicht unbedingt erste Wahl, wenn es darum geht, sich die Nächte um die ­Ohren zu schlagen. Zu viele Staatsgebäu­ de, zu wenige Passanten. Mit drei Bars (fragen Sie nach der geheimen «Spy Bar» mit einem Aston Martin DB5 über dem Tresen!) und neun Restaurants hat sich «The OWO» jedoch aufgemacht, zu einer eigenen Food-Destination zu werden. Die Mission ist klar: Die Gäste sollen zu Doppel- und Dreifachagenten werden. Mit Spannung erwartet wird das Roof­ top-Restaurant vom Sushimeister Endo Kazutoshi, das von einer Sakebar im ­Erdgeschoss ergänzt wird. Bis zur baldi­ gen Eröffnung braucht man aber nicht auf dem Trockenen sitzen. Die «The Gu­ ard’s Bar and Lounge» serviert bereits jetzt ­einen besonders edlen Tropfen: In Partnerschaft mit dem französischen ­ Haus LOUIS XIII wird aus einer Methusa­ lem-Flasche Premiumcognac ausge­ schenkt, dazu wird Kaviar gereicht. Die Methusalem-Flasche aus Baccaratkristall wird in einer Kiste aus Leder aufbewahrt, die die Farben und Muster der Royal Ma­ jesty’s Horse Guard trägt.

Das Schönste ist die Symbolik Der Spirituosenschrein ist auch hochpro­ zentig, was seine Bedeutung anbelangt: Churchill liess keine Gelegenheit aus, um mit dem Weinbrand anzustossen. Nach einem Glas geht es 290 Pfund leichter, aber mit einem wärmenden ­Gefühl im Bauch über den Innenhof ins «Paper Moon». Das italienische Restau­ rant ist ein Ableger des Mailänder Haupt­ hauses, das als inoffizielle Post-Lauf­ steg-Kantine während der F ­ashion Weeks gilt. An den Wänden ­ hängen ­gerahmte Bilder von Hollywoodstars, die Tische sind weiss eingedeckt, dazwi­ schen thront ein Olivenbaum. Auf dem Porzellanteller dampfen haus­gemachte Ricotta-Gnocchi mit Trüffel­crème und gerösteten Haselnüssen. Bei solch einem Kaloriengemetzel darf auch ein Gym nicht fehlen, um fit wie einst die Generäle zu bleiben. Dafür sorgen unter anderem die Ernährungs­ experten von Pillar. Das Spa zieht sich über vier Etagen und entstand in Koope­ ration mit dem französischen Kosmetikund Duftlabel Guerlain. Mit seinen war­ men Champagnertönen, den massge­ schneiderten Pflegebehandlungen und dem vielleicht schönsten Hotelpool von ganz London wehrt es vor allem eins ab: Stress und den Alltag. Aber vielleicht, denkt man angesichts der gegenwärtigen Negativnachrichtenflut, ist das Schönste am «Raffles London at The OWO» gar nicht so sehr der allgegenwärtige Luxus, sondern die Symbolik: dass aus einem Kriegsministerium, in dem Angriffe und Verteidigungen geplant wurden, ein Ort der Einkehr und Erholung geworden ist.


The Chedi Andermatt

Unendliche Bergwelt in Reichweite 1 Nacht buchen & 2 Ski-Tagespässe erhalten 17. Februar bis 31. März 2024

Alpin. Asiatisch. Anders. The Chedi Andermatt ***** Seit der Eröffnung zählt das The Chedi Andermatt zu den begehrtesten Hotels der Welt und begeistert mit seiner ungezwungenen 5-Sterne-Deluxe-Atmosphäre. Umgeben von der Schönheit der Schweizer Alpen vereint dieses architektonische Meisterwerk alpinen Chic mit asiatisch inspirierten Elementen und authentischer Gastfreundschaft. Auf 1447 m.ü.M. erwarten Sie unvergessliche Momente. 119 elegante, grosszügige Zimmer und Suiten, alle ausgestattet mit Gasfeuerstellen und Balkonen, 5 ausgezeichnete Restaurants und Bars, ein 2400m2 grosser «Spa & Health Club» sowie der 5,5m hohe «Cheese Tower», verwandeln das The Chedi Andermatt in einen inspirierenden Ort der Erholung und des Genusses. Die unendliche Bergwelt liegt in Reichweite: Die grösste Skiarena der Zentralschweiz mit 180 km Pistenlänge, Langlaufloipen durch das weite Tal und Winterwandermöglichkeiten inmitten der imposanten Alpen kreieren eine faszinierende Stimmung.

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Verlagsbeilage Reisen

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Für einmal wohnen wie Alice im Wunderland Mit dem Hotel Le Grand Mazarin ist Paris um einen Wohl­fühltempel reicher geworden. Wer dabei an ein gewöhnliches Hotel denkt, könnte nicht falscher liegen: Ein schwedischer Interior-Designer und ein Michelin-Koch aus Israel haben eine magische Welt geschaffen, die überrascht und verzaubert. Von Maurice Müller

Französische Opulenz Ein Blick auf die Ecke der Rue de la Verre­ rie und Rue des Archives lässt nur schwer erahnen, dass sich hinter der grauen Fas­ sade 50 Zimmer und 11 Suiten verbergen. Ein Ensemble aus drei denkmalgeschütz­ ten Häusern aus dem 14. Jahrhundert bil­ det eine unaufgeregte Front, die in einem starken Kontrast zum Inneren des Hotels steht. Der von Kopf bis Fuss in Violett ge­ kleidete Portier, der vor dem Hotel schon von weitem ins Auge sticht, lässt aber ver­ muten, dass es bei der Zimmereinrich­ tung weniger dezent zu und her geht. Ein bisschen fühlt man sich wie Alice im Wun­ derland, wenn man das Hotel zum ersten Mal betritt. Knallige Farben, aufwendige Fresken, aussergewöhnliche Kunstwerke und beinahe kitschig bezogene Möbel – keines dieser Elemente würde alleine funktionieren, doch hier bilden sie eine Einheit, die man sonst nur aus den bekannten Filmen von Wes Anderson ­ kennt – es scheint als hätte man den Fuss in eine Traumwelt gesetzt. Der schwedische Interior-Designer Martin Brudnizki, Gründer des MBDS De­ sign Studio in London, hat sich für das Le Grand Mazarin am französischen Klassi­ zismus orientiert und traditionellen Stil­ elementen einen neuen, modernen Twist verliehen. Alles soll an die aristokratische Ära erinnern, in der sich Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst und Musik in prächti­ gen Residenzen trafen, um sich den Freu­ den des Schreibens und der guten Kon­ versation hinzugeben. Die schweren Vor­ hänge und die Himmel der Betten aus einem eigens angefertigten Teppich ­ unter­streichen diese Opulenz. «Das Hotel soll sich so anfühlen, als wäre es schon

immer ein Teil der Landschaft des Marais gewesen», sagt Martin Brudnizki.

FOTOS: HOTEL LE GRAND MAZARIN, VINCENT LEROUX

Es gibt wenige Städte, die sowohl im Win­ ter als auch im Sommer gleichermassen eine Reise wert sind. Paris ist so eine Stadt. Nach knapp vier Stunden mit dem TGV ab Zürich findet man sich in einer scheinbar verzauberten Stadt wieder, die ihren Charme zu jeder Jahreszeit versprü­ hen mag. Besonders erfreulich ist es da­ her, dass die kleine, aber feine Hotelkol­ lektion «Maisons Pariente» im letzten Jahr ihr erstes 5-Sterne-Hotel in der Seine-Me­ tropole eröffnet hat. Mitten im Stadtteil Le Marais, knapp 700 Meter vom Centre Pompidou entfernt, bietet das luxuriöse Refugium Le Grand Mazarin eine neue Art an, die Stadt zu erleben. Einst Durchgangspunkt für Einwan­ derer aus Osteuropa, gilt das Marais heu­ te als eine der spannendsten Quartiere in Paris. An jeder Ecke locken kleine Bou­ tiquen und Cafés, und es scheint keine Strasse zu geben, an der nicht mindes­ tens fünf Vintage-Kleiderläden Mode aus vergangenen Tagen präsentieren. Die ho­ he Dichte an verschiedenen Kulturen macht diesen Stadtteil ausserdem zu ­einem kulinarischen Paradies, das die Geschmacksknospen auf eine Reise durch die Küchen dieser Welt entführt. Auch standorttechnisch hat das Marais viele Vorteile: Der Gare de Lyon ist gut zu Fuss erreichbar, Notre Dame und der Louvre sind nur einen Katzensprung ent­ fernt, und mit der Metro ist man inner­ halb weniger Minuten an den ChampsÉlysées. Wer also im Hotel Le Grand ­Mazarin sein Zelt aufschlägt, muss nicht weit gehen, um die Highlights von Paris zu erkunden – ideal für ein verlängertes Wochenende in der Stadt der Liebe.

Ein Erlebnis für alle Sinne

Hier träumt man in einer Traumwelt.

Ein Farbkonzept mit viel Liebe zum Detail.

Selbst beim Frühstück fühlt man sich wie in einem Film von Wes Anderson.

Was bei einem 5-Sterne-Hotel in der Ge­ nusshochburg Paris nicht fehlen darf, ist ein hervorragendes Konzept im Bereich der Kulinarik. Zum Frühstück erwartet ­einen ein typisch französisches Buffet, das selbstverständlich auch rekordver­ dächtige Croissants zu bieten hat. Gour­ mets sollten aber unbedingt auch den Abend im Restaurant des Hotels verbring­ en. Im «Boubalé» begibt man sich mit dem Michelin-Stern gekrönten Koch Assaf Gra­ nit auf eine kulinarische Reise durch Ost­ europa bis nach Jerusalem. Typisch israeli­schen Spezialitäten, die von seiner Grossmutter inspiriert sind, verleiht er ­eine neue, zeitgemässe Sinnlichkeit und erfindet so die aschkenasische Küche neu. Dass er das kann, steht ausser Frage: Mit 12 Restaurants in seiner Heimatstadt Jerusalem, einem in London und fünf in Paris, gilt er als Ikone der neuen israeli­ schen Küche. Es lohnt sich, das Degustier-­ Menu zu wählen und sich einmal quer durch die Speisekarte zu probieren. Bei den diversen Gerichten erspart einem das obendrauf eine schwierige Entscheidung. Dieses Eintauchen-in-die-israelische-Kul­ tur wird mit der Musik und dem Décor des Restaurants zu einem unvergesslichen Er­ lebnis. Von Hand bemalte Decken, eigens für das Restaurant angefertigte Teller und Gläser und opulente Samtbezüge auf den Stühlen machen das Abendessen zu ­einem E ­ rlebnis für alle Sinne. Wer etwas Zeit mitbringt und sich dem Geist des Boubalé vollkommen hingeben möchte, sollte auch die Signature-Cocktails an der Bar verköstigen und dem geheimnisvol­ len Kabarett im Keller einen Besuch ab­ statten. Es ist ein bisschen wie der Schrank nach Narnia: Hinter schweren Türen wartet hier eine zweite Bar in ­einem durch und durch verzaubernden Ambiente – dazu gibt es Performances. Mehr will nicht verraten werden.

Kraftsport und Beauty-Crèmes

Der Pool im Keller des Gebäudes besticht durch die von Hand bemalte Runddecke.

Aschkenasische Speisen von Assaf Granit.

Das «Boubalé» ist im Zentrum des Hotels.

Die Grande Parisian Junior Suite verfügt über einen Balkon mit Aussicht.

Im Untergrund kann man sich auch gleich einen Überblick über den Spa-­Bereich des Hotels verschaffen. Ein wenig unerwartet befinden sich hier nämlich ein wunder­ schönes Schwimmbecken, ein Jacuzzi und ein Hammam. Auch wenn man keine Bade­nixe ist – einen Blick in die Anlage zu werfen lohnt sich allemal. Der Künstler ­Jacques M ­ erle hat den Pool mit seinen bun­ ten Wandmalereien in eine Oase verwan­ delt. Auf den gepolsterten Liege­stühlen lassen sich die Malereien besonders gut be­ staunen und sorgen für bunte Träume. Anstatt vor sich hin zu träumen, kann man sich im Le Grand Mazarin aber auch ordentlich auspowern. Hotelgäste haben Zutritt zum kleinen, aber doch feinen Fit­ nessraum, der mit Laufbändern, Ruder­ geräten und vielem mehr ausgestattet ist. Auch geführte Krafttraining-, Yoga- oder Pilates-Kurse werden angeboten. Ehrli­ cherweise möchte man nach dem Sport aber am liebsten wieder auf dem eigenen Zimmer entspannen und die Regendusche oder die Badewanne voll und ganz auskos­ ten. Ein spezieller Butlerservice liefert aus­ serdem Beauty-Produkte von Brands wie Tata Harper oder Augustinus Bader inner­ halb von 30 Minuten ins Zimmer. Ermög­ licht wird das durch eine Partnerschaft mit dem Pariser Concept Store Oh My Cream!


Kanada Osten

Kanada Westen

12 Tage Rundreise

15 Tage Rundreise Ab

Willkommen im Osten Kanadas, wo die pulsierende Energie der Städte auf die unberührte Schönheit der Natur trifft. Beim Besuch in einer typischen Zuckerhütte lernen Sie alles über den Kanadischen Ahornsirup. I H R E R E I S E I M D E TA I L

1. Tag: Ankunft in Montreal. Geniessen Sie Ihren ersten Abend und erholen Sie sich von der Anreise. 2. Tag: Erkunden Sie Montreal bei einer Stadtrundfahrt. Anschliessend fahren Sie nach Saint-Alexis-des-Monts und übernachten in gemütlichen Chalets. 3. Tag: Geführte Wanderung durch die einheimische Flora und Fauna. Freie Zeit am Nachmittag. 4. Tag: Erleben Sie den imposanten Canyon Sainte-Anne und setzen Sie dann per Bus und Fähre zur idyllischen Insel Aux-Coudres über. Übernachtung auf der Insel 5. Tag: Auf einer gemütlichen Velotour erfahren Sie mehr über die Geschichte der Insel Aux-Coudres, ein kleines Juwel im St. Lorenzstrom. 6. Tag: Per Fähre zurück aufs Festland und weiter nach Tadoussac. Freie Zeit oder optionale Walbeobachtungstour. 7. Tag: Entdecken Sie Quebec bei einer Stadtrundfahrt. Abendessen in einer Zuckerhütte. Sie erfahren Spannendes über den Ahornsirup.

CHF 4590

8. Tag: Weiterfahrt nach Ottawa, der Hauptstadt Kanadas. Stadtrundfahrt mit Besichtigung des Parlamentsgebäudes und des Rideau Kanals. 9. Tag: Fahrt nach Toronto mit einer Bootsfahrt durch die «1000 Inseln». 10. Tag: Besichtigung Niagara Fälle inkl. Bootstour und Stadtrundfahrt in Toronto. 11. Tag: Geniessen Sie einen freien Tag in Toronto. Transfer zum Flughafen und Rückug. 12. Tag: Flug München – Zürich DA S I S T A L L E S I N B E G R I F F E N

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pro Pers. im DZ in CHF

Max. 20 Gäste

Preis

30.06.24 bis 11.07.24 21.07.24 bis 01.08.24 11.08.24 bis 22.08.24 01.09.24 bis 12.09.24

4 590 4 990 5 150 5 290

Zuschläge pro Person:

Einzelzimmer «Smoked Meat» Mittagessen Ausug Walbeobachtung Visumgebühr Flüge in Business ab

870 26 60 50 2430

Ab Türkise Seen, endlose Wälder, schneebedeckte Berge, unberührte Natur – das ist West-Kanada. Lassen Sie sich von den faszinierenden Landschaften beeindrucken und von dem urbanen Lebensstil der Städte Calgary und Vancouver mitreissen. I H R E R E I S E I M D E TA I L

CHF 6450

9. Tag: Per Fähre geht es durch die Inside Passage, einem Seeweg mit etwa 1000 Inseln. 10. Tag: Besuch in Campbell River, der «Lachs-Hauptstadt» Kanadas. 11. Tag: Sie erkunden Chemainus mit seinen zahlreichen Mauergemälden, bevor Sie nach Victoria weiterfahren. 12. Tag: Besuch der weltbekannten Butchart Gardens und Fährüberfahrt nach Vancouver.

1. Tag: Ankunft in Calgary. Geniessen Sie Ihren ersten Abend und erholen Sie sich von der Anreise.

13. Tag: Stadtrundfahrt durch Vancouver.

2. Tag: Orientierungsfahrt durch Calgary. Anschliessend fahren Sie nach Banff, wo Sie eine Stadtrundfahrt in und rund um den Ort Banff geniessen

15. Tag: Freier Vormittag, Rückug nach Zürich.

3. Tag: Wanderung am Lake Louise, umgeben von der atemberaubenden Landschaft der Rocky Mountains und Besuch des märchenhaften Moraine Lake.

- Direktüge in Economy - Rundreise im Reisebus - 14 Nächte in guten Mittelklasshotels - Frühstück und 1 Abendessen - 2 Fährüberfahrten - Besichtigungen & Ausüge gem. Programm - CO₂-Klimaschutzbeitrag myclimate - Deutsch sprechende Reiseleitung vor Ort

4. Tag: Fahrt über den 232 km langen Iceelds Parkway durch die Rocky Mountains. Zwischenstopp bei den Athabasca-Wasserfällen. 5. Tag: Begleiten Sie die Cree Matricia durch die Welt der Panzenmedizin. Optionale Bootsfahrt auf dem märchenhaften Maligne See. 6. Tag: Fahrt vorbei am imposanten Mount Robson und Weiterfahrt auf dem Weg nach Prince George. 7. Tag: Zwischenstopp Fort St. James. Die grösste Sammlung an originaltreuen Holzbauten nimmt Sie mit in die Zeit der Pioniere.

14. Tag: Freier Tag oder optionaler Ausug nach Whister.

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Max. 20 Gäste

8. Tag: Ein Tag im Zeichen der Ureinwohner Nord- Zuschläge pro Person: amerikas. Besuch im historischen Dorf der K’San. Einzelzimmer 16.06.24 Einzelzimmer 25.08. und 08.09.24 Gondelfahrt Sulphur Mountain Bootsfahrt Maligne See / Whistler Visumgebühr Flüge in Business ab

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16.06.24 bis 30.06.24* 6 450 25.08.24 bis 09.09.24 6 750 08.09.24 bis 23.09.24 6 650 *1 Nacht weniger in Vancouver. Tag 14 entfällt. Weitere Informationen nden Sie online.

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1450 1630 55 65/75 50 2760


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Verlagsbeilage Reisen

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Wo die Champagnerkorken Der wohl bekann- teste Bezirk in Monaco durchlief die letzten Jahre eine Metamorphose. Das Leben und der Sommer werden in Monte-Carlo wieder gefeiert wie in den glamourösen 60er-Jahren. Von Maurice Müller

Auf der einen Seite das weite Meer und auf der anderen das Kasino von Monte-Carlo – im aufwendig renovierten Hôtel de Paris ist man mitten im Geschehen.

S

tau ist eine chronische Krankheit, die wohl jede Stadt in sich trägt. Wenn aber ein Ferrari hinter einem Ben­ tley im Stau steht, der wiede­ rum auf das Heck eines pink­ farbenen Lamborghinis schaut, wäh­ rend ein Rolls-Royce vorsichtig versucht einzuparken – spätestens dann weiss man, dass man sich im berühmtesten Teil Monacos befindet. Die geballte La­ dung PS erwartet einen vor dem Kasino in Monte-Carlo – hier scheint Geld auf Geld zu treffen und statt gekleckert wird geklotzt. Wie könnte es auch anders sein, schliesslich ist das steuerbefreite Fürstentum für seinen Glücksspieltem­ pel weltbekannt – und das nicht erst seit James Bond in «Casino Royale» hier sei­ nen grossen Auftritt hatte.

Schlafen wie ein Prinz Die Place du Casino ist aber nicht nur ein Parkplatz der Superlative, sondern auch Vorgarten des weltberühmten Hôtel de Paris – ein Hotel, das an der Côte d’Azur seinesgleichen sucht. Wer das nötige Kleingeld mitbringt, sollte ein oder zwei Nächte hier verbringen und sich in eine Kultur entführen lassen, in der Champa­ gner ein Grundnahrungsmittel zu sein scheint und in der einem die Wünsche von den Lippen abgelesen werden. 1864 eröffnet, wurde das Hotel die letzten

Jahre aufwendig renoviert und erstrahlt seit 2018 wieder in voller Pracht. Histo­ rische Elemente gepaart mit moderner Finesse lassen den Traum vom Gründer François Bland weiterleben: ein Hotel zu schaffen, das alles bisher Geschaffe­ ne übertrifft. Bereits in der Lobby kommt man nicht mehr aus dem Staunen heraus. Ein wunderschöner Steinboden, über des­ sen Mitte ein nicht gerade kleiner Kron­ leuchter von einer gläsernen Kuppel hängt, begrüssen die internationalen Gäste, zu denen auch Prinzen, Sängerin­ nen und Filmstars gehören. Mittig im Raum und beinahe im Weg steht Ludwig XIV – besser gesagt dessen Reiterstatue. Der Legende zufolge soll es Glück brin­ gen, den Fuss des Pferdes zu berühren. Steht also am Abend noch ein Besuch im Kasino auf dem Programm, kann es nicht schaden, dies zu tun. Mit der Lob­ by verbunden ist die hoteleigene Bar Américain, die zu einem Aperitif ein­ lädt. Hier lassen sich die Kreationen von Gucci, Prada und Chanel bestaunen – getragen von jung aussehenden Frauen. Die mit bernstein- und burgunderfarbe­ ner Seide bespannten und mit Rosen­ holz gerahmten Wände machen Lust, auf den lederbezogenen Sitzgelegenhei­ ten Platz zu nehmen und bei einem Mar­ tini oder Old Fashioned der Liveband zu lauschen. Zigarren raucht man auf der

neuen Terrasse mit Blick auf das Meer und das Kasino.

Ein Stück Meer im Pool Nicht bloss sehen, sondern auch erleben lässt sich das Salzwasser im Monte-Car­ lo Beach Hotel mit dem exklusiven See­ bad, dem Monte-Carlo Beach Club. Der Strand wurde von 2021 bis 2022 reno­ viert und im Stile des ursprünglichen Strandbads von 1929 neu angelegt. Aus­ serdem wurde die Bucht mit einem un­ terseeischen Riffdamm ergänzt, womit die Biodiversität gefördert wird. Diese sowie auch die Ökologie werden im Monte-Carlo Beach Hotel gross ge­ schrieben: Seit 2014 ist das Haus Green-Globe-zertifiziert und seit 2018 hält es den Gold-Standard-Status. Wer nach dem Sonnen auf den exklusiven Liegen mit eigenem Servicepersonal ei­ nen Sprung ins Wasser wagen möchte, hat die Wahl zwischen dem offenen Meer oder einem eigens durch ein feines Netz abgesperrten Bereich, der allfällige Quallen und Fische fernhält. Eine nicht minderwertige Alternative ist der auf 28 °C beheizte olympische Meerwasser­ pool, der es erlaubt, ungestört seine Längen zu ziehen.

Die Villa des Zaren Hinter dem Hotel thront auf einem klei­ nen Hügel die bekannte Villa «La Vigie».

Einst von deutschen Truppen im Zweiten Weltkrieg besetzt, erlebte sie ihren zwei­ ten Frühling 1987, nachdem sie sorgfältig renoviert wurde – eigens für Karl Lager­ feld. Als der Modedesigner eines Abends mit Prinzessin Caroline zu Abend geges­ sen hat und die Villa erspähte, äusserte er umgehend seinen Wunsch, die Villa sein Eigen zu nennen, ohne sie jemals besich­ tigt zu haben. Gesagt, getan: Gut zehn Jahre residierte der Modezar auf dem Hü­ gel mit Blick über Monte-Carlo. Als er die Villa 1998 verliess, wurde sie erneut um­ gebaut und eröffnete schliesslich 2022 wieder als Mietvilla. Heute kann die über sechs Schlafzimmer verfügende Villa ge­ mietet werden. Mindestens genauso geschichtsträch­ tig, dafür etwas budgetfreundlicher ist das im letzten Sommer wiedereröffnete Lokal Maona – nur ein Katzensprung vom Strand von Monte-Carlo Beach ent­ fernt. Als Monaco in den 1960er-Jahren das glamouröse und begehrte Reiseziel schlechthin war, öffnete 1962 das Kaba­ rett Maona Monte-Carlo erstmals seine Türen. Es war der perfekte Treffpunkt, um die Freuden des Sommers zu feiern. Grössen aus der Film- und Musikbran­ che wie Liza Minnelli, Michael Caine und Joséphine Baker gaben sich hier re­ gelmässig die Türklinke in die Hand. Was erwartet die Gäste heute, knapp 60 Jahre später? Die gleiche Philosophie

Das berühmte Hôtel de Paris ist ein Hotel, das an der Côte d’Azur seinesgleichen sucht.


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n rund um die Uhr knallen FOTOS: PD

Auf einen Blick Übernachten

Essen

Hôtel de Paris Aufwendig renoviert zeigt sich das Hôtel de Paris seit 2018 in neuem Glanz. Das direkt neben dem Kasino gelegene schlossartige Hotel zählt zu den luxuriösesten der Welt. Es verfügt über einen Rooftop-Pool und hat einen grosszügigen Innenhof. Ebenfalls einen Besuch wert ist die hoteleigene Bar Américain, wo man jeden Abend Livemusik geniessen kann.

Café de Paris 1868 als Le Café Divan bekannt geworden, wurde letzten November das neue Café de Paris eröffnet. Die Brasserie erstreckt sich über zwei Etagen und verfügt über eine Terrasse mit Blick auf die legendäre Place du Casino. Auf dem Dach öffnet 2024 auch das Amazónico Monte-Carlo – ein Restaurant mit Aussicht, das genauso hohe Ansprüche an das Festen hat wie an das Essen.

Monte-Carlo Bay Hotel & Resort Das 4-Sterne-Hotel verfügt über eine vier Hektar grosse Gartenanlage mit Wasserfällen, Sonnenterrassen, Swimmingpool und eine Lagune mit Sandboden – eine wahre Oase zum Entspannen und Genies­ sen. Von den Zimmern aus lässt man den Blick über das weite Meer schweifen, während man sich entscheidet, in welchem der drei Restaurants man zu Abend isst.

Club La Vigie Am äussersten Zipfel der Landzunge des Monte-Carlo Beach befindet sich der Club La Vigie. Hier feiert man das Leben und den Sommer. Küchenchef ist der mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Marcel Ravin, der Gerichte kreiert hat, die von seiner Heimatinsel Martinique inspiriert sind. Zu empfehlen sind hier die frischen Fischgerichte.

Hôtel Hermitage Luxus & Romantik vereint das Hôtel Hermitage wie kein anderes in Monaco. Ein Highlight ist hier der Wintergarten mit seiner Eiffel-Kuppel und die Suiten mit Terrasse und Whirlpool für gemütliche Stunden zu zweit. Aber auch der aussergewöhnliche Spa, den «Thermes Marins Monte-Carlo», und das Sternerestaurant Vistamar sorgen für Wohlfühlmomente.

Coya Das peruanisch ausgerichtete Restaurant Coya entführt in eine andere Welt. Von der Einrichtung hin zu den von Victoria Vallenilla kreierten Gerichten bis zur Musik – hier wurde jedes Detail sorgfältig geplant. Ob für einen kurzen Abstecher oder für den ganzen Abend: Das Coya ist einen Besuch wert. Das Degustationsmenu ist hier besonders zu empfehlen.

Monte-Carlo Beach Näher am Meer geht nicht: Das Monte-­ Carlo Beach Hotel mit seinen vergleichsweise wenigen Zimmern ist direkt auf den Felsen am Meer gebaut und verfügt über einen Privatstrand und ein olympisches Schwimmbecken mit Salzwasser. Das Hotel engagiert sich ausserdem stark für eine nachhaltige Entwicklung und ist Green-Globe-zertifiziert.

Maona 1962 öffnete das Maona erstmals seine Türen und war Treffpunkt von Stars aus Film und Musik. Letzten Sommer wieder eröffnet, entführt es seine Gäste in die glamourösen Zeiten der 60er-Jahre und lebt die Philosophie heute wie damals: Das Leben muss gefeiert werden. Neben lokalen Speisen und einem Blick auf das Meer erwartet die Gäste Livemusik.

Die Villa «La Vigie» war einst das Zuhause von Karl Lagerfeld und kann heute gemietet werden.

Monte-Carlo hat eine Vielzahl an Restaurants: Eines davon ist das peruanisch ausgerichtete «Coya.»

wie damals – es wird rund um die Uhr gefeiert. Von 19 Uhr bis 2 Uhr morgens wechseln sich ein Pianist, eine Sängerin und ein DJ ab und sorgen für eine ange­ nehme Klangwolke, während die Küche monegassische Spezialitäten auftischt, die Lust auf mehr machen. Hervorra­ gender Service, eine gelöste Stimmung und ein freier Blick auf das offene Meer – es scheint auf der Hand zu liegen, wes­ halb Liza Minnelli hier gerne abge­ stiegen ist.

VIP für einen Abend Hat man mehr als einen Abend in Monaco zur Verfügung, sollte man sich auf ein weiteres kulinarisches Abenteuer in Mon­ te-Carlo einlassen. Nicht monegassisch, sondern peruanisch speist man im 2017 eröffneten Restaurant Coya. Gedimmtes Licht, eine bis ins Detail durchdachte Ein­ richtung, exotische Rhythmen und die von Küchenchefin Victoria Vallenilla ent­ wickelten Gerichte entführen in eine an­ dere Welt. Nach einem ersten Cocktail an der Bar, serviert mit Nachos und Guaca­ mole, ist das Degustations-Menu beson­ ders zu empfehlen. Lokal gefangener Wolfsbarsch «lubina classica», die Pou­ let-Version «Anticucho de Polle», das Rin­ derfilet «Lomo de Res» und zum Ab­ schluss das «Caramelo con Chocolate» sind nur ein Teil der servierten Spezialitä­ ten, auf die man sich freuen darf. Auch

wenn es schwer fällt – überessen sollte man sich nicht, schliesslich lockt Monte-­ Carlo auch mit einem pulsierenden Nachtleben, das es zu entdecken gilt. Ein kurzer Verdauungsspaziergang vom Coya entfernt ist das Jimmy’z be­ heimatet. Eine absolute VIP-Welt, in der die berühmtesten DJs der Welt für Stim­ mung sorgen und Korken der bekanntes­ ten und teuersten Champagnermarken knallen. Man muss es selbst erleben, um zu verstehen, weshalb dieser Partytem­ pel seit über 40 Jahren ein Magnet für Feierfreudige ist. Aussergewöhnlich sind nicht nur die Getränkepreise, sondern die Architektur an sich: In einem Halb­ kreis, um das DJ-Pult angeordnet, reiht sich eine Lounge an die andere. Durch das Wummern der Boxen und das tan­ zende Partyvolk schlängeln sich unauf­ fällig Serviceangestellte, die die über­ grossen Magnumflaschen direkt am Platz servieren. Auch geraucht wird hier noch wie vor 40 Jahren. Das ist möglich, da der Club nach hinten geöffnet ist und sich quasi im Freien befindet. Mit der fri­ schen Meeresbrise um die Nase und Champagner in der Hand vergeht die Nacht hier wie im Flug. Eine Nacht, an die man auch am nächsten Morgen noch gerne zurück denkt, während man auf der Terrasse des Hôtel de Paris einen Cappuccino schlürft und das üppige Frühstücksbuffet geniesst.

Man muss es selbst erleben, um zu verstehen, weshalb das «Jimmy’z» ein Magnet für Feierfreudige ist.


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Verlagsbeilage Reisen

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Bald blüht es wieder in den Parks und Grünoasen entlang den europäischen Wasserstrassen. Bei einer Flussreise erlebt man täglich wechselnde Naturschauspiele – und nimmt sein Hotelzimmer immer mit. Von Claus Schweitzer

Kurs auf blühende Gärten W enn in den Bergen noch skigefahren wird, zeigt sich in den Niederlanden bereits der Frühling von seiner schöns­ ten Seite. Die Tulpen-Flussreisen, die jeweils mit einem Tagesausflug zum ­ Keukenhof südwestlich von Amsterdam angereichert sind, stehen dann bei vielen Flusskreuzfahrtunternehmen auf dem Programm.

Kunterbunte Blütenpracht Der berühmte und lediglich während sie­ ben Wochen im Jahr geöffnete Frühlings­ garten trumpft mit der weltgrössten ­Freiland-Blumenschau auf 32 Hektaren auf. Vom 21. März bis 12. Mai wogt hier ein Meer aus Tulpen, Narzissen, Trau­ benhyazinthen in allen erdenklichen Farben und Farbkombinationen. Das ­ frische Grün der 2500 Bäume unter­ ­ streicht die kunterbunte Blütenpracht. Wer durch die täglich von vierzig Gärtne­ rinnen und Gärtnern gepflegte Park­ anlage spazieren möchte, kann 15 Kilo­ meter Wege ablaufen. Allein Thurgau Travel bietet während der Blütezeit des Keukenhofs neun neun­ tägige Rhein-Kreuzfahrten mit der MS Thurgau Prestige und der MS Thurgau Gold ab/nach Basel an, stets auch mit einem Etappenstopp bei den Wind­ ­ mühlen von Kinderdijk nahe Rotterdam. Auch die internationalen Reedereien AmaWaterways, Viking River Cruises, Uniworld und Scenic River Cruises rich­ ten ihre Frühlingsrouten am Rhein stark am Keukenhof aus, meistens ab/nach

Amsterdam, teils von Amsterdam nach Antwerpen (oder umgekehrt). Manche Schiffe bieten auch Exkursionen zur ­Blumenausstellung Floralia Brussels im Schlosspark Groot-Bijgaarden an (5. April bis 2. Mai).

Landschaftsgärten der Schweiz. Der zweite Tag ist von Abstechern zum Botanischen Garten Heidelberg und ­ zum gartenarchitektonisch interessan­ ten Bergfriedhof Heidelberg mit seinen verschlungenen Wegen durch eine üp­ pige, spirituell bedeutsame Vegetation geprägt. Tag drei beginnt im Botani­ schen Garten der Universität Freiburg im Breisgau. Hier wandeln die Teilneh­ menden expeditionsgleich durch unter­ schiedlichste Klimazonen vom Amazo­ nas über den Kongo bis zu Franzö­ sisch-Guyana – und werden dabei auch über die sogenannte Bionik informiert: Das wissenschaftliche Spezialgebiet der hiesigen Universität beschäftigt sich mit dem Übertragen von Phänomenen der Natur auf die Technik. Danach geht es in den Freiburger Heilpflanzengarten Achillea, wo Lilo Meier allerlei Interes­ santes über die therapeutischen ­Wirkungsweisen von Heilpflanzen und Heilkräutern zu berichten weiss.

Gartenflüsterin an Bord

Die Schweizer Reederei Excellence, die zur Twerenbold Reisen Gruppe gehört, legt sich besonders ins Zeug, um auf ­ihren neun Flussschiffen auf Europas Wasserwegen mitreissende Fachleute und Persönlichkeiten aus verschiedens­ ten Wissensgebieten an Bord zu haben – auch zum Thema Gartenkultur und Pflanzenwelten. Lilo Meier zählt zu diesen Expertin­ nen, die zu sorgfältig ausgesuchten Orten begleiten und inspirierte Hintergründe liefern. Blüten und Blätter, Kräuter und Gärten sind ihr Herzensthema. Die studierte Biologin, Ethnobotanikerin ­ und Phytotherapeutin, die sich als Züch­ terin von essbaren Rosen einen Namen gemacht hat, teilt ihr Wissen mit so grosser Begeisterung, dass es geradezu ansteckend ist. Auf der kurzen Themen-Flussreise «Pflanzengeflüster am Oberrhein» vom 5. bis 8. April kann man mit ihr auf bota­ nische Streifzüge gehen. Ein idealer Trip, um kurz mal den Kopf frei zu ­bekommen. Call it Schnupperkurs! Drei Übernachtungen auf der Excellence Queen und jede Menge Grün-Erlebnisse an Land. Noch bevor das Schiff am Basler Rheinhafen loslegt, steht ein ­ ­Besuch der Ermitage in Arlesheim an, ­einer der bedeutendsten historischen

«Wallstreet» des Blumenhandels

Von Ende März bis Mitte Mai wogt im Keukenhof ein Meer aus Tulpen, Narzissen und Hyazinthen in allen erdenklichen Farben.

Die Excellence Queen nimmt vom 21. bis 28. April zudem auch Kurs auf «Frau ­Rebers grüne Niederlande». Auf dieser achttägigen Flussreise zeigt die Pflanzen­ spezialistin und -autorin Sabine Reber überzeugend auf, dass die Gartenkultur rund ums Rhein-Maas-Delta mehr zu ­bieten hat als nur Tulpen. Der erste Aus­ flug führt in die Amsterdamer Auktions­ halle von Royal Flora Holland, die als «Wall Street» des Blumenhandels gilt. Täglich kommt an diesem internationa­ len Marktplatz ein gigantisches Blüten­ meer zusammen, das hier begutachtet,

versteigert und verschickt wird. Am Nachmittag: Keukenhof. Dank der Ge­ sellschaft von Frau Reber mit ein paar unerwarteten Seitenblicken, die über die alles dominierende Pflanzengattung der Liliengewächse hinausgehen. Am nächsten Tag dockt die Excellence Queen in der märchenhaften, früheren Handelsstadt Hoorn am IJsselmeer. Von hier aus können die Passagiere das Poldergebiet Beemster und Schermer ­ ­besuchen, das aufgrund seiner beson­ deren Trockenlegungsmethode und ­Parzellierung mit dem Prädikat Unesco-­ Weltkulturerbe ausgezeichnet wurde. ­Alternativ bietet sich der Julianapark an, ein weitläufiges städtisches Erholungs­ gebiet mit Wanderwegen und Strand in einer Bucht des Markermeers. Danach ­locken die tropischen Dschungelgärten im wetterfesten «Orchideeën Hoeve», wo 2000 Orchideensorten und ungezählte Schmetterlinge zu bewundern sind. ­Weitere Höhepunkte der Reise sind die Gärten des einstigen Königsschlosses Paleis Het Loo, das Belmonte Arboretum bei Arnheim sowie das Hightech-­ Gartenlabor World Horti Center in Rotter­ dam, wo man Erstaunliches über die ­Zukunft der Hortikultur und Landwirt­ schaft erfährt. Sabine Reber begleitet auch die ­«Garten-Flussreise Flandern», die vom­­ 1. bis 9. Juni von Nijmegen via Rotter­ dam, Gent und Maastricht wieder zurück nach Nijmegen führt. Zu den Stationen dieser schönen Tour mit der Excellence Countess zählen grüne Sommeroasen wie der Hortus Botanicus in Leiden (ein Hort der Biodiversität seit 1590) und


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Die grüne Flussreise von Paris zum ­Ärmelkanal führt auch an den Gärten von Étretat in der Normandie vorbei.

vollen Gemälde des französischen ­Impressionisten. Der Garten besteht aus zwei Teilen: dem Blumengarten «Clos Normand» beim rosafarbenen Wohnhaus mit den grünen Fensterläden und – auf der anderen Strassenseite – dem Wasser­ garten «Jardin d’eau» mit dem ikoni­ schen Seerosenteich im Mittelpunkt. Bei dessen Gestaltung liess sich der Maler von japanischen Gärten inspirieren, die er von entsprechenden Drucken her kannte. Zur atmosphärischen Vervoll­ kommnung legte Monet die märchenhaf­ ten Trauerweiden, ein Bambusdickicht und die von Glyzinien bewachsene Nymphenbrücke an. Neu am Ganzen war, dass ein Künstler die Natur arran­ gierte, bevor er sie malte. So schuf er seine Werke zweimal: zunächst mit ­ Pflanzen, dann mit Farben auf Leinwand. Und dies über drei Jahrzehnte lang in ­immer anderen Interpretationen, Pers­ pektiven und Lichteffekten. Praktisch jede Flussreise auf der S ­ eine, etwa mit der Amadeus Diamond (zu ­buchen über Kuoni Cruises) oder der MS Gloria (Thurgau Travel), hat im 500-See­ len-Dorf Giverny respektive im Nachbar­ ort Vernon einen Halt eingeplant. Man­ che Flussveranstalter weben Schloss ­Versailles in ihr Seine-Programm ein. Der monumentale Schlosspark ist als grün-geometrisches Kunstwerk mit kilo­ meterlangen Sichtachsen angelegt und hat in der Gartenkultur seit dem 17. Jahr­ hundert weltweit Massstäbe gesetzt. Wünscht man mehr grüne Expertise und Inspiration zwischen Paris und ­Ärmelkanal, ist die «Garten-Flussreise Seine» vom 16. bis 23. Juni mit der Excel­ lence Royal das Richtige. Pflanzenkund­ ler Kevin Nobs führt zum Jardin du ­Luxembourg und zum Jardin des Plantes in Paris, zum romantischen Landschafts­ park des Château d’Acquigny und zum Rosengarten des Château Mesnil Geoff­ roy. Ebenfalls im Fahrplan dieser Tour: die skulpturalen Gärten von Étretat an Klippenlage bei den sagenhaften Kreide­ felsen sowie der Jardin Le Vasterival, ein botanisches Juwel nördlich von Rouen.

25. Mai bis 1. Juni mit der Excellence Rhône wechseln sich unberührter Wild­ wuchs und hochkultivierte Garten-­ Poesie ab. Höhepunkte sind der Zen-­ Garten des Bildhauers Zen Erik Borja nördlich von Valence und der spektaku­ läre Bambuswald La Bambouseraie am Fusse der Cevennen. Im Jardin ­Médiéval in Uzès fühlt man sich wie in e ­ inem le­ bendigen Herbarium, in dem die grünen Schätze mittelalterlicher Heilkunst ­gedeihen, während man im Jardin de la Maison de Santé in Arles auf den Spuren des Malers Van Gogh wandelt. Ob spezifisch als «Garten-Flussreise» ausgewiesen oder nicht, gibt es für bota­ nische Lustwandler zahlreiche Reise­ optionen auf der Rhône und Saône. So tourt die sublime Riverside Ravel das ganze Sommerhalbjahr auf vier- bis achttägigen Flussreisen zwischen Lyon und Avignon – oder nur von Avignon nach Arles mit Abstechern ins mittel­ alterliche Städtchen Viviers und in die Camargue (zu buchen über MCCM ­Master Cruises Zürich). Auch auf der Amadeus Provence kann man sich wie Gott in Frankreich fühlen, allerdings mit jeweils gleich viel zeitlichem Gewicht auf den Süden (Rhône) und das Burgund mit seinen zauberhaften Weinland­ schaften (Saône).

Luxus der Langsamkeit

FOTOS: PD

Wie bei jeder Flusskreuzfahrt lassen sich hier die unterschiedlichsten Ziele in ­einer Woche bequem verbinden, ohne dass man an etwas Organisatorisches denken muss. Das schwimmende ­Hotel reist immer mit – und bietet bei der Rück­ kehr von den täglichen Ausflügen alle Annehmlichkeiten, die Genuss und ­Erholung verheissen, aber nichts Unsin­ niges darüber hinaus. Zu Flussreisen gehört auch der Luxus der Langsamkeit. Zwischen den ange­ peilten Destinationen gibt es immer ­wieder Entspannungsphasen an Bord mit ständig wechselndem Landschaftskino in Slow Motion, ehe der nächste Ziel­ hafen auftaucht. Diese Verlangsamung des inneren Zeitempfindens wirkt wie Wie Gott in (Süd-)Frankreich ­Balsam auf gestresste Seelen – und erfüllt Kevin Nobs kennt sich auch im Süden der die Sehnsucht nach grossen Gefühlen, Grande Nation aus. Auf der Reise namens die jede Kreuzfahrt von gewöhnlichen «Südfrankreichs grüne Oasen» vom­­ Reisen unterscheidet.

An der schönen grünen Donau Eine Expedition zu den Gärten der Donau verspricht die botanische Reise der Excellence Princess zwischen Passau und Budapest vom 4. bis 11. Mai. «So grün haben Sie die blaue Donau noch nie erlebt», sagt Manfred Rosenberger, ­renommierter österreichischer Garten­

experte und während dieser Maiwoche der begleitende naturwissenschaftliche und gartenhistorische Guide. Angepeilt werden der barocke, auf mehreren Eta­ gen angelegte Stiftspark der Benedikti­ nerabtei Melk (Unesco-Weltkulturerbe), die Gärten Tulln bei Wien, der Botani­ sche Garten Füveszkert in Pest, der Schlossgarten in Bratislava und der Schaugarten Arche Noah in der Wachau.

Ausflüge in kleinen Gruppen Auf derselben Strecke, die sich auf 580 Kilometern durch drei Länder windet und mäandert, ist auch die Riverside ­Mozart auf diversen vier- bis achttägigen Kreuzfahrten im Frühjahr und Sommer unterwegs. Die recht luxuriöse «Mozart» ist eine Ausnahmeerscheinung auf der Donau, doppelt so breit als üblich, mit besonders viel Platz für jeden der maxi­ mal 162 Passagiere und hohen Ansprü­ chen an Design, Kulinarik und Service. Auch die Ausflüge in Kleingruppen statt Pulkformation sind verlässlich gut, was sich zum Beispiel bei einer Landpartie zu den Kittenberger Gärten in Krems oder bei einem Besuch im parkumgebenen Schloss Schönbrunn in Wien zeigt. Im Frühsommer verwandeln sich die Ufer der Seine in wahre Pflanzenparadie­ se. Und was der Keukenhof für Holland ist, sind die Gärten von Giverny für die Normandie – ein Sehnsuchtsziel jedes Gartenreisenden. Alles andere als ein Geheimtipp und doch unbedingt sehenswert, versetzt ­einen das Anwesen, wo Claude Monet ab 1883 bis zu seinem Tod im Jahr 1926 leb­ te und wirkte, direkt in die stimmungs­

Vom Deck der Excellence Countess kann man gemütlich die Landschaft geniessen. BASTIAN SCHWEITZER

­ rbane Gärten wie etwa derjenige des u Willet-Holthuysen-Museums in Amster­ dam oder des Middelheim-Museums in Antwerpen. Praktisch zeitgleich, vom 3. bis 11. Ju­ ni, moderiert Lilo Meier die botanische Odyssee «Gartenkulturen am Rhein» mit der Excellence Baroness ab/bis Basel. ­Dabei werden das Rosarium im elsässi­ schen Saverne, der Landschaftspark von Schloss Augustusburg im Erzgebirge, die Rooftop-Farm «DakAkker» in Rotterdam, das Museum für Gartenkunst in Düssel­ dorf und der «Rosenneuheitengarten» in Baden-Baden erkundet. Warum die Rose die Königin der Blumen ist, macht die ­Expertin in einem Bordvortrag verständ­ lich; dazu entführt sie die Reisenden in einem Workshop in die Welt der pflanzli­ chen Duftstoffe. Im Hochsommer bietet Excellence die Reise «Gartenwelten an drei Flüssen» mit der Excellence Queen von Trier nach Würzburg an. Vom 20. bis 27. Juli erfah­ ren die Mitreisenden die ganze Vielfalt der Gartenkultur an Mosel, Rhein und Main: Klostergärten, Palmenhäuser, Rosengärten, Streuobstwiesen und ­ Schlossparks – alles in sachkundiger ­Begleitung des Emmentaler Botanikers und Pflanzenkundlers Kevin Nobs.

Diese Verlangsamung des inneren Zeitempfindens wirkt wie Balsam auf die gestressten Seelen.

Claude Monets Gärten von Giverny zählen zu den Sehnsuchtszielen.


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Verlagsbeilage Reisen

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Die Villen im «Ellerman House» bieten freie Sicht aufs Meer.

Von der Terrasse des «Ellerman House» kann man wunderschöne Sonnenuntergänge geniessen.

Das Restaurant Fyn gehört zu den Gourmet-Hotspots Kapstadts.

FOTOS: PD

Kunstvolles Kapstadt Das «Ellerman House» in Kapstadt ist mehr als nur ein Hotel. Zum einen verfügt es über die grösste private Sammlung südafrikanischer Kunst, zum anderen verbergen sich besondere Schätze im (Schaum-)Weinkeller. Von Christina Hubbeling

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ir stehen vor einem alten Industriege­ bäude im Stadtteil Observatory. «Bijou» prangt in roten Let­ tern an der Fassade. Ein «Juwel» ist das Art-déco-Gebäude aber beim besten Willen nicht – jedenfalls nicht von aussen. Die «Bijou-Qualitäten» zeigen sich erst beim Betreten. Sie verber­ gen sich im Innern und manifestieren sich im Kreativen. Denn das ehemalige Kino, das im Laufe der Jahre einem Feuer zum Opfer gefallen ist, beherbergt heute Ate­ liers für Künstler. Seit Neustem auch eine Plattform für zeitgenössische, südafrika­ nische Kunstschaffende, die hier Work­ shops veranstalten oder Werke ausstellen. Geführt wird dieses Projekt – es ist noch so neu, dass alles ein wenig improvi­ siert wirkt – von der Kunstvermittlerin ­Talita Swarts. Sie ist so etwas wie die graue Eminenz im Yves-Klein-blauen Kleid der lokalen Kunstszene. Sie kennt hier jeden. Und jeder kennt sie. Auch wir werden sie bald besser kennenlernen im Rahmen unserer Kunsttour, die uns vom Iziko Museums of South Africa ins neue Zeitz Museum MOCAA und weiter durch die altehrwürdigen Räume des Hotels ­Ellerman House führen wird. Dass ein Hotel Bestandteil einer Kunst­ tour ist und in einem Atemzug mit renom­ mierten Museen genannt wird, hat seine Berechtigung: Das «Ellerman House» ver­ fügt über die grösste private Sammlung südafrikanischer Kunst. Ein weiterer ­Superlativ: Der Weinkeller ist nicht nur mit der grössten Dom-Pérignon-Kollek­ tion des Landes bestückt, sondern auch mit einer umfassenden Sammlung hoch­ karätiger Weine aus aller Welt.

fasziniere ihn deshalb so sehr, weil es die Menschen seit der Steinzeit weiter­ gebracht habe, erzählt der Künstler. Das ­Auge kann sich in diesem von oben bis ­unten mit Werkzeugen, Altschrott, nostal­ gischen Maschinen, Antiquitäten, Kunst und geschmiedeten Alltagsobjekten voll­ gestopften Kuriositätenkabinett kaum sattsehen. Gerade ist Hicks damit be­ schäftigt, ein Stück Eisen in die lodernden Flammen zu halten, um es danach mit Hilfe einer riesigen Hammerschmiede platt zu schlagen. Anschliessend wird er mit voller Wucht auf das Metall einhämmern und dabei einen ohrenbetäubenden Lärm verursachen. Für seine Skulpturen ist Conrad Hicks international bekannt. Er fertigt indes nicht nur Kunstobjekte an, sondern auch Gebrauchsgegenstände. ­Besteck und Bratpfannen zum Beispiel. Oder Treppen, wie etwa die schwingende Treppe, die in den Dom-Pérignon-Keller des «Ellerman House» führt. Auch die Kupfertöpfe im Restaurant Fyn stammen aus seiner Schmiede. Das «Fyn» gehört zu den angesagtesten gastronomischen

­dressen Kapstadts. Starkoch Peter A ­Tempelhoff zelebriert hier ein experimen­ telles Fine-Dining-Abenteuer, das eine in­ teressante und für den europäischen Gau­ men ungewohnte Fu­sion-Küche auf die Teller und in die Schüsselchen bringt. Die Geschmäcker Asiens verbinden sich mit traditionellen südafrikanischen Gerich­ ten wie Kingklip oder Springbok. Die Duftnote: Krabbe aus Mozambique mit Algensalat, Lambert’s Bay Abalone oder Cape Wagyu. Es folgen immer noch mehr Gänge mit den dazu passenden Weinen. So wie Hicks mit voller Kraft sein Me­ tall bearbeitet hat, so wacker kämpfen wir uns durch das ambitionierte «Experience Menu» – und werden am Ende des Abends in den Genuss einer vollendeten Kochkunst gekommen sein. Im «Fyn» einzukehren, sollte zum Pflichtpro­ gramm eines Kapstadt-Trips gehören, und man tut gut daran, sich frühzeitig um eine Tischreservation zu kümmern. Fiel der Blick von der Galerie des «Fyn» auf ein Meer schimmernder Scheiben, die wie kleine Ufos in senkrechten Reihen von der hohen Decke hängend durch den

Vollgestopft von oben bis unten Im hinteren Teil des «Bijou» ist in einer riesigen Halle die Atelierwerkstatt des Bildhauers und Kunstschmieds Conrad Hicks untergebracht. Angefangen hat der Südafrikaner mit der rotblonden Strub­ belfrisur mit der handwerklichen Herstel­ lung von Werkzeugen. Dieses Handwerk

Hotelier Paul Harris zeigt seine Gegenwartskunst in der hoteleigenen Galerie.

Raum zu schweben scheinen, so schweift das Auge von der Terrasse des «Ellerman House» weit übers Meer. Schliesslich rückt ein gigantisches Kopffragment einer Malay-Frau ins Blickfeld, das im Garten des Hotels steht, das Gesicht dem Meer abgewandt.

Crash-Kurs in Geschichte Kunst ist im «Ellerman House» allgegen­ wärtig, drinnen wie draussen. Weil die vielen Werke nicht mehr alle in den Räu­ men Platz fanden, errichtete der Besitzer Paul Harris im unteren Teil des Gartens ­eine Galerie, in der ausschliesslich Ge­ genwartskunst ausgestellt ist. Die gut einstündige Kunstführung unter der fachkundigen Leitung von ­ ­Talita Swarts bringt einem nicht nur die lokale Kunstszene näher, sondern ist ­zugleich ein Crash-Kurs in der Landes­ geschichte: «Wenn man die Bilder zu ­lesen versteht, erzählen sie einem viel über die süd­afrikanische Geschichte», sagt Talita Swarts. Das macht die Ellerman-House-­Kunstsammlung so einzigartig und interessant. Das zur Vereinigung Relais & Châteaux gehörende Hotel Ellerman House befindet sich in Kapstadts Nobelviertel Bantry Bay. Es wurde um 1900 als Privatresidenz er­ baut und ist im Gegensatz zum Industrie­ gebäude im Observatory-Viertel ein gut erhaltenes Bijou aus der Art-déco-Zeit. Paul Harris wohnte damals auf der ge­ genüberliegenden Strassenseite und hat­ te die Villa stets im Blickfeld. Als er Mitte der 1980er-Jahre das stattliche Anwesen ­erwerben konnte, ging für ihn ein lang­ gehegter Traum in Erfüllung. 1992 eröffnete er das «Ellerman House» als kleines, feines Boutiquehotel mit nur sieben Gästezimmern. Später wurde der Ostflügel um zwei Villen er­ gänzt, sodass den Gästen heute 13 ele­ gante Zimmer zur Verfügung stehen. ­Eigentlich fühlt man sich hier nicht wie in einem Hotel, sondern wie bei sehr gut­ betuchten Bekannten zu Hause. Dieses Gefühl verstärkt sich, wenn man in einer der Villen residiert: Das Zimmer mit

­ egehbarer Ankleide und riesigem Bade­ b zimmer ist flächenmässig so gross wie ­eine Wohnung. Ferner kommt man in den Genuss eines privaten Pools mit Lie­ gedeck und Meeresblick. Die Villen ver­ fügen auch über ein ausladendes Wohn­ zimmer, Lesezimmer, Esszimmer sowie eine top ausgestattete Küche. Die Kühlschränke sind stets gut mit alkoholischen und nichtalkoholischen ­ Getränken gefüllt, die Kaffeemaschinen sind jederzeit einsatzbereit, und auf dem Esstisch liegen Früchte und andere Snacks für den kleinen Hunger zwischen­ durch. Täglich zaubert der Patissier süsse Backwaren und unverschämte Torten in die Vitrine. Man kann sich von allen ­Naschereien in flüssiger und fester Form rund um die Uhr frei ­bedienen.

Kochen mit lokalen Zutaten Das Dinner wird im Salon im Haupthaus serviert. Auch hier fühlt man sich nicht wie in einem Hotelrestaurant, sondern hat den Eindruck, sich in einem ­privaten Diningroom aufzuhalten. In der Küche wirkt der 40-jährige, aufstrebende ­Küchenchef Kieran Whyte, die kulinari­ sche Gesamtleitung des «Ellerman House» hat Peter Tempelhoff inne. Die beiden kennen sich aus ihrer ­gemeinsamen Zeit im renommierten «The Greenhouse». Für seine kulinarischen Kreationen lässt sich Kieran Whyte von den Küchen aus aller Welt inspirieren; ­gekocht wird, wenn immer möglich, mit Zutaten, die aus Kapstadt und der nahen Umgebung stammen.

Flugverbindung Edelweiss fliegt das ganze Jahr über – ­ausser in den Monaten Juni, Juli und ­August – viermal wöchentlich von Zürich direkt nach Kapstadt hin und zurück. flyedelweiss.com


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Verzaubert von der Schönheit der Natur Die «Big Five» beobachten, atemberaubende Sonnenuntergänge geniessen und zum Schluss Action pur – auf Safari im Sabi Sand Game Reserve in Südafrika. Von Christina Hubbeling

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Das Sabi Sand Game Reserve ist bekannt für seine grosse Leoparden-Population.

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nser Jeep steht seit gut ­einer Viertelstunde still. Und wir versuchen, abso­ lut ruhig zu verharren. Die Tiere sollen nicht auf uns aufmerksam werden. Reden mag ohnehin keiner. Denn das Drama, das sich gerade vor unseren Au­ gen abspielt, verschlägt einem die Spra­ che. Seit 24 Jahren arbeitet Jerry im Sabi Sand Game Reserve. So etwas habe er aber in all den Jahren erst dreimal erlebt, sagt der Späher, der stets wachen Auges den sandigen Boden nach Tierspuren ­absucht, um unseren Guide am Steuer auf die richtige Fährte zu lotsen. Das Ziel: So viele Tiere aufzuspüren wie nur möglich. Auch Bryan und Karen sind überwältigt, obschon das Ehepaar aus Johannesburg bereits mehr als 60 Safaris ­unternommen und somit in der wilden Natur Südafrikas vieles gesehen und ­erlebt hat. Jetzt ­verstehen wir auch, was die Beiden mit ihrer Bemerkung: «Wo Wildhunde unterwegs sind, ist immer etwas los», gemeint haben könnten.

Die Aasgeier lauern schon «Etwas los» bedeutet in diesem Fall, dass wir gerade hautnah erleben, wie sich Darwins Selektionstheorie «Survival of the fittest» zeigen kann: Das Rudel Afri­ kanischer Wildhunde, bestehend aus ­einem Männchen, einem Weibchen und ihren beiden Welpen sowie zwei weite­ ren ausgewachsenen Hunden, hat eine Impala gerissen, nachdem es das zierli­ che Tier bis zur Erschöpfung kilometer­ weit quer durch das Game Reserve gejagt hatte. Bei lebendigem Leib zerren sie es nun in der Luft auseinander und fressen die Gliedmassen und Innereien gierig auf, bis zum Schluss nur noch der Magen übrigbleibt. Auf den Ästen der umliegen­ den Bäume lauern bereits an die 20 Aas­ geier, jederzeit bereit, sich auf übrig­ gebliebene Kadaverreste zu stürzen. Während sich die Hundewelpen ge­ nüsslich am Magen laben, taucht wie aus dem Nichts eine Hyäne auf und will die Beute an sich reissen. Ein heftiger Kampf entbrennt zwischen den Tieren. Die aus­ gewachsenen Hunde versuchen, die ­Hyäne mit aller Macht zu verjagen. Dabei erleidet sie schwere Bisswunden und verzieht sich schliesslich einige Meter weiter unter einen Busch. Durch den Streit sind die Tiere abgelenkt. Auch das Alpha-Männchen, das sich zuvor in ­ Alarmbereitschaft befand und Wache hielt, ist nicht mehr bei der Sache. Ein ­fataler Fehler, denn die Hunde bemer­ ken nicht, wie sich in der Zwischenzeit, angelockt durch den Lärm, eine Löwin herangepirscht hat. Mit einem grossen

PD

Anreise Edelweiss fliegt von Zürich direkt nach Kapstadt hin und zurück. Die Flugzeit beträgt rund elfeinhalb Stunden. Von Kapstadt fliegt Airlink in zirka zweieinhalb Stunden direkt nach Skukuza. Von dort sind es 15 Minuten mit dem Auto bis ins Sabi Sand Game Reserve. flyedelweiss.com; flyairlink.com

Satz stürzt sich die Raubkatze auf eines der Hundewelpen – und tötet es mit ­einem gezielten Biss in den Hals. Als ­wäre nichts geschehen, zieht sie davon – und lässt das Hundebaby liegen.

Nashörner ohne Horn Afrikanische Wildhunde sind vom Aus­ sterben bedroht. Umso tragischer ist es, wenn sie zu Tode kommen. Ursprünglich seien es fünf Welpen gewesen, erklärt unser Guide Nic Coleman, der das Rudel schon seit geraumer Zeit beobachtet. Der 38-Jährige stammt aus der Stadt Bloem­ fontein und arbeitet als Freelance Guide für verschiedene Lodges. Derzeit ist er mehrere Wochen für das Kirkman’s Kamp von Andbeyond im Sabi Sand ­Game ­Reserve im Einsatz. Andbeyond betreibt insgesamt 29 Lodges und Camps in 13 Ländern Afri­ kas, Asiens und Südamerikas. Das 1991 ­gegründete Unternehmen hat sich auf die Fahne geschrieben, seinen Gästen nicht nur eindrückliche Erlebnisse in un­ berührter Natur zu ermöglichen, son­ dern sich auch für den Schutz der Flora und Fauna einzusetzen. So unterstützt Andbeyond verschiedene Projekte, die zum Erhalt der Tierbestände dienen. ­Besonders gefährdet sind beispielsweise auch die Rhinozerosse. Denn ihre Hör­ ner erzielen auf dem Schwarzmarkt viel Geld, werden ihnen doch in gewissen Kulturkreisen magische beziehungswei­ se aphrodisierende Eigenschaften zuge­ sprochen. «Die traurige B ­ ilanz: in fast ­regelmässigen Abständen wurde ein von Wilderern getötetes Nashorn aufgefun­ den», erzählt Nic. Der Kruger National Park sowie das Sabi Sand Game ­Reserve haben daraufhin beschlossen, alle Rhi­ nozerosse zu enthornen, um sie mit ­dieser Massnahme zu schützen. Das 65 000 Hektaren grosse Sabi Sand Game Reserve grenzt im Südwes­ ten an den Kruger-Nationalpark. Damit sich die Tiere frei bewegen können, gibt

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NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Es kann passieren, dass auf einmal ein Büffel oder Kudus vor dem Badezimmerfenster vorbeispazieren, während man gerade am Duschen ist.

Bei Sonnenuntergang ist es auf der Restaurantterasse besonders romantisch.

Löwen zu beobachten, gehört zu den Highlights einer Safari.

Giraffen sind Vegetarier und ziehen sowohl als Einzelgänger als auch in Gruppen durch die Savanne.

Fortsetzung von Seite 17 es weder Absperrungen noch Zäune zwi­ schen den beiden Schutzgebieten. Der Grundstein für das Sabi Sand Naturreser­ vat wurde bereits 1934 gelegt; ein striktes Jagdverbot besteht seit 1990. Dass von den ­Menschen keine Gefahr droht, schei­ nen die Tiere zu wissen. So nehmen wir überrascht – und nicht ganz ohne mulmi­ ges Gefühl – zur Kenntnis, dass es mög­ lich ist, sich im Jeep auf geringe Distanz an die Wildtiere heranzuwagen. Natür­ lich halten wir, wenn immer möglich, Abstand, schliesslich sollen sich die Tiere nicht gestört oder gar bedroht fühlen. «Man muss die Tiere genau beobachten und ihre Signale zu deuten wissen. Wenn sie einen schlechten Tag haben, gehen wir ihnen aus dem Weg», sagt Nic.

Menschen sind nicht interessant Doch manchmal kreuzen sich die Wege unvorhergesehen, und man steht plötz­ lich so nahe vor einem Leopard, dass man ihn fast mit der Hand berühren könnte. Eine Kostprobe davon erhalten wir auf unserer ersten Morgensafari: Pünktlich um 5 Uhr klingelt uns Nic aus dem Schlaf. Nach einer Tasse Kaffee geht’s um 5.30 Uhr los auf die erste Tour. Kaum sind wir mit unserem Vehikel um die Ecke gebo­ gen, steht ein wunderschöner Leopard mitten auf dem Weg. Mit ­geschmeidigen Bewegungen kommt die Wildkatze direkt auf uns zu, spaziert ­sodann, als wären wir Luft, seelenruhig an uns vorbei. Näher geht gar nicht. Was, wenn die Raubkatze es sich anders überlegt und uns im offe­

nen Safarimobil attackiert? Wir wären ihr völlig ausgeliefert. «Die Leoparden inter­ essieren sich nicht für uns, weil wir für sie keine potenzielle Nahrungsquelle sind», beruhigt uns Nic, als er merkt, dass uns die Sache nicht ganz geheuer ist.

Nostalgischer Kolonialstil Seinen Namen verdankt das Andbeyond Kirkman’s Kamp seinem ursprünglichen Eigentümer, dem Farmer Harry Kirkman. Der Nachkomme britischer Einwanderer lebte bis 1969 auf seiner Farm, wo er Vieh züchtete – und Löwen jagte. 1983 ging das Anwesen in neue Hände über, wurde um­ fassend renovierten und zu einem Gäste­ haus transformiert: Das Hauptgebäude wurde umgebaut, mit grosszügigen Ver­ anden und einer Bar ergänzt. Ein Swim­ mingpool sowie ein Tennisplatz ­kamen hinzu. Während der Coronazeit wurde das Kamp erneut einer Renovation unter­ zogen, wobei die 14 Gäste­lodges einer kompletten Neugestaltung unterzogen wurden. Sie bilden eine gelungene Mi­ schung aus nostalgischem 1920er-Kolo­ nialstil und zeitgemässem Komfort. Die 14 Lodges sind eher klein konzipiert, ver­ strömen aber nicht zuletzt deswegen eine urgemütliche, intime A ­ tmosphäre. Die Zimmergrösse ist ohnehin nicht von grosser Bedeutung. Denn, wer hierher­ kommt, verbringt seine Zeit, wenn immer möglich draussen in der atemberauben­ den Natur. Das Camp ist ebenfalls nicht umzäunt. Daher kann es vorkommen, dass auf der Wiese vor dem Zimmerfens­ ter auf einmal ein grosser Büffel ent­ spannt im Gras liegt oder dass eine Herde

FOTOS: PD

Die Barterrasse lädt im «Kirkman's Kamp» zum Verweilen ein.

Kudus vor dem Badezimmerfenster vor­ beispaziert, während man gerade am Du­ schen ist. Verschliesst man nachts seine Verandatüre nur mit dem Moskitonetz, so kommt man in den ­Genuss einer ein­ drückliche Kakofonie aus unzähligen Tierstimmen. Von der ersten Minute an ist man hier in der Wildnis wie verzaubert – von der Schönheit der Natur, den atem­ beraubenden Sonnenuntergängen, den betörenden Düften und den Geräuschen um einen herum. Und so brutal der ein­ gangs beschriebene Tierkampf auch ge­ wesen sein mag, solche Begebenheiten fühlen sich in dieser idyllischen, friedvol­ len Atmosphäre überhaupt nicht brutal an, sondern als etwas ganz Natürliches. Der Tagesablauf sieht im Kirkman’s Kamp in der Regel so aus, dass man zwei­ mal täglich eine Fahrt unternimmt – früh morgens sowie gegen Abend. In der brü­ tenden Mittags- und Nachmittagshitze ist es für Mensch und Tier zu heiss. Hauptsaison ist während der südafrika­ nischen Wintermonate von April bis Ok­ tober. Die grösste Chance, eine Vielzahl von Tieren zu sichten, hat man in der

Unterkunft Die Andbeyond-Lodge Kirkman’s Kamp im Sabi Sand Game Reserve verfügt über 14 Doppelzimmer (Lodges). Preis: ab 1176 Euro pro Person pro Nacht, inklusive Vollpension mit allen Getränken sowie zwei Game Drives pro Tag.

­ ähe von Wasser: «Wasserquellen sind N immer ein Anziehungspunkt», sagt Nic. Das Sabi Sand Game Reserve ist spezi­ ell für seine Leoparden-Population ­bekannt. Wir hatten grosses Glück: schon am Ankunftstag entdeckten wir auf unse­ rem Abenddrive eine Vielzahl verschiede­ ner Tiere: Zahlreiche Antilopen (Nyalas und Kudus), Impalas und Vögel – im Sabi Sand Game Reserve leben über 300 ­Vogelarten –, eine Giraffe sowie alle Big ­Five: Zirka 200 Büffel, 30 Elefanten, sie­ ben Löwen, zwei Nas­hörner und ein Leo­ pard haben unseren Weg gekreuzt!

Exquisite Küche mit Lokalkolorit Das Safarivehikel bietet Platz für neun Personen, um jedoch allen Gästen eine gute Sicht zu bieten, werden die Gruppen auf sechs Personen beschränkt. Dass die Bilanz unserer Tierbeobachtungen schon beim allerersten Drive so positiv ausge­ fallen ist, sorgt für Hochstimmung. Bei einem Drink in der Bar tauschen wir uns aus und notieren unsere Beobachtungen auf der Wandtafel für den Wettbewerb unter den Gruppen: Am Ende der Safari wird Bilanz gezogen. Die Gruppe mit den meisten Tiersichtungen gewinnt. Wobei nicht jedes Tier gleich viele Punkte gibt, schliesslich stehen die Chancen ungleich höher, eine Kuduherde zu sehen als etwa einen Löwen, ein Nashorn oder gar eine Afrikanische-Wildhund-Familie. Von der Bar geht’s weiter auf die Ter­ rasse des Restaurants, wo man unter dem sternenklaren Himmel in den Ge­ nuss der exquisiten Küche von Lulama Magatya kommt. Der 43-jährige Küchen­

chef war mehrere Jahre als Koch auf den Kreuzfahrtschiffen von Royal Caribbean Cruises sowie Oceania Cruises unter­ wegs. Anschliessend hat er in Saudi-­ Arabien sowie auf den Malediven gear­ beitet, bevor er in seine Heimat Süd­ afrika zurückgekehrt ist, um sich eine neue Wirkungsstätte aufzubauen. Die einzigartige Atmosphäre der Savanne und der Klang der Tiere hätten ihm ge­ fehlt; dank der Ruhe und der Natur kön­ ne er das Beste aus sich selbst herausho­ len, erzählt Magatya. Sein Stil ist inter­ national geprägt, hat aber einen klaren lokalen Fokus. So steht immer mindes­ tens eine Speise auf der Karte, die ­typisch für die Region ist. Dies kann sich in einem Springbokgericht manifestie­ ren oder in einer «Pizza Africana». Und natürlich in der Wahl der Produkte: «Wir versuchen, unseren CO2-Fussabdruck so tief wie möglich zu halten und beziehen unsere Produkte fast ausschliesslich von lokalen Produzenten», sagt Lulama ­Magatya. Dass die Küche im Kirkman’s Kamp exquisit ist, hat sich offenbar auch unter den Affen herumgespro­ chen: Sie sitzen in den Bäumen über un­ seren Köpfen, springen von Ast zu Ast, und wenn man nicht aufpasst, schnap­ pen sie flink die Leckerbissen von den Tellern. Eine besondere Vorliebe schei­ nen sie für die Patisserie und Canapés zu haben, die den Gästen zum Afternoon Tea serviert werden. Verübeln kann man es den vorwitzigen Tieren nicht: Die süssen Kunstwerke, allen voran die Zitronentörtchen mit Eischneehaube, ­ schmecken einfach zu gut.


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Verlagsbeilage Reisen

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Cityporträt: Mexiko-Stadt

Auf den Geschmack gekommen Mexiko-Stadt mausert sich vom gefährlichen Moloch zu einer der angesagtesten Metropolen der Welt. Dazu beigetragen haben eine Riege innovativer Köche, eine brodelnde Kunstszene – und die Corona- Pandemie. Von Tina Bremer

Rund 22 Millionen Menschen leben im Grossraum von Mexiko-Stadt, dennoch versprüht die Metropole dörflichen Charme.

F

ür Smalltalk bleibt keine Zeit, und sei er noch so kurz. «Derzeit 1,5 Stunden», infor­ miert die Kellnerin kurz an­ gebunden, als wir uns nach der Wartezeit für einen Tisch erkundigen. Sagt’s und huscht zu den Glücklichen, die einen Platz in der ­«Panaderia Rosetta» ergattern konnten. Junge Männer und Frauen in Hoodies und Boho-Kleidern, mit braunen, blon­ den und schwarzen Haaren. Spanische Wortfetzen vermengen sich mit eng­ lischen und französischen. Es ist drei Uhr nachmittags und der Lunch eigentlich vorbei, zumindest laut Schweizer Zeit­ rechnung. In der Menschentraube vor der beliebten Bäckerei schaut niemand auf die Uhr. Das Wort «Mittagessen» – in Mexiko-Stadt wird es ab absurdum ge­ führt. «Die Leute gehen sehr spät zum Lunch, nicht selten zieht er sich bis zum frühen Abend», erklärt Jamie Bär die Ge­ pflogenheiten in seiner Wahlheimat. Der Schweizer lebt seit sechs Jahren in Mexiko-Stadt, das die Einheimischen nur kurz México oder CDMX nennen, die Ab­ kürzung für Ciudad de México. «Ich hatte ein One-Way-Ticket – mir gefiel es hier auf Anhieb so gut, dass ich beschloss, zu bleiben.» Warum? Vaya pregunta, was für eine Frage! Neben Art-déco-Gebäuden stehen Jugendstilpaläste und barocke

Kirchen, Dogwalker drehen mit Pudeln und Labradoren auf der Avenida Amster­ dam ihre Runden, an Streetfood-Ständen wird der neuste Klatsch des Tages ausge­ tauscht, während in puristischen Cafés, die ihren Kaffee genauso gut in New York oder London servieren könnten, Hipster an Matcha Lattes nippen. Egal, um wel­ che Ecke man biegt: Überall ist es so grün, dass man gar nicht anders kann, als all die Schreckensnachrichten, die der 22-Millionen-Moloch in den letzten Jahr­ zehnten produziert hat, hoffnungsvoll zu ignorieren. Meldungen von Überfällen und Entführungen werden wortwörtlich von Bananenstauden, Kakteen und Schlingpflanzen überwuchert, und im Frühling, wenn die Jacarandá-Bäume blühen, mit lila Konfetti überzogen.

Mehr als nur Tacos «Mexiko-Stadt hat etwas von London, Berlin und Madrid, es ist eine Kombina­ tion von allem», findet Bär, der zwar in Zürich aufwuchs, aber in der Welt zu­ hause ist, seitdem er in England aufs Internat ging. «Von allen Städten, in ­ ­denen ich bislang gelebt habe, finde ich Mexiko-Stadt am spannendsten. Das Land hat ein riesiges Potenzial.» Der An­ sicht ist auch Präsidentschaftskandidatin Claudia Sheinbaum. Als Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt hat die Politikerin

­ afür gesorgt, dass man sich auf den d Strassen nicht mehr ängstlich umschau­ en muss; im Juni hat sie gute Chancen, das erste weibliche Oberhaupt des Lan­ des zu werden. Genau wie Sheinbaum blickt Bär positiv in die Zukunft Mexikos: Gemeinsam mit zwei Bekannten hat der 29-Jährige das Zigarren-Start-up «Casa 1910» gegründet – benannt nach dem Jahr, in dem die mexikanische Revolu­ tion begann. Inzwischen werden die Pre­ mium-Paffstengel, die in hermèsorangen Kartons daherkommen, weltweit vertrie­ ben. «Früher nahm man Mexiko nur als ein Land wahr, aus dem Billigprodukte stammen. Das ändert sich gerade extrem. Mit unseren Zigarren möchten wir die erste Luxusmarke des Landes werden.» Die Lounge des Labels befindet sich im angesagten Stadtteil Roma Norte, im ers­ ten Stock eines Jugendstilgebäudes, in dem auch «Casa Prunes» untergebracht ist. Das Restaurant samt Cocktailbar hat eine Zero-Waste-Philosophie und wurde jüngst als «Discovery» ausgezeichnet. «Es handelt sich um die höchste Bar ­Lateinamerikas», erzählt Bär und zeigt auf das mit Flaschen gefüllte Regal hinter dem Tresen, das sich vom Boden bis zur Decke zieht. «Überhaupt ist das Angebot an Kulinarik in dieser Stadt u ­ nfassbar.» Die Zeiten, in denen man bei mexikani­ schen Gerichten nur an Tacos und Enchi­

ladas dachte? Längst passé. Es sind Stars wie Enrique Olvera und Elena Reygadas, die zum Hype um Mexiko-Stadt beigetra­ gen und ihre Heimat auf die internatio­ nale Foodie-Landkarte gekocht haben. Olvera führt im noblen Stadtteil Polan­ co mit dem «Pujol» eines der besten Res­ taurants der Welt, Reygadas steht hinter dem Restaurant «Rosetta» und den gleichnamigen Panaderias. Vergangenes Jahr wurde sie zur besten Köchin der Welt gekürt. Das Menu im «Rosetta» ­ändert sich täglich, was gleich bleibt: ­Ohne Reservierung geht gar nichts. In der Laudatio der «The World’s 50 Best Res­ taurants» wurde die Mexikanerin dafür gelobt, «sich für traditionelle Gerichte und die lokale Biodiversität einzuset­ zen». Denn die ist in Mexiko gross. Zu verdanken ist es der nährstoffreichen vulkanischen Erde. Der Preis: Immer wieder zuckt und ruckelt der Boden un­ ter den Füssen, warnen Sirenen die ­Einwohner vor Erdbeben.

Internationale Galeristenszene Ami Oppelt hat sich inzwischen an das gelegentliche Schütteln von Mutter ­Natur gewöhnt. Nach einer Station bei der Schweizer Galerie Eva Presenhuber in New York kam die Zürcherin vor ­einem halben Jahr nach Mexiko-Stadt. «Die mexikanische Kultur hat so viel zu

bieten: Kulinarik, Musik, Textilien, Keramik, Kunst. Die Stadt hat eine kom­ plett andere Energie als New York, die Menschen sind viel herzlicher und fröh­ licher.» Die Architektur könnte dazu ­beitragen: Während die Hochhäuser im Big Apple die Sicht auf den Himmel und vielleicht auch die Denkweise ein­ schränken, besitzt Mexiko-Stadt den Charme eines Dorfes, wenn auch eines ziemlich globalen. Sieht die fünftgrösste Metropole der Welt – in der die Flieger selbst starten und landen, wenn der Mond hoch am Himmel steht – aus der Luft noch aus wie ein Wimmelbild aus Beton und Autobahnen, ein Gebäude­ labyrinth ohne Anfang und ohne Ende, merkt man nach der Landung schnell: alles halb so wild! Vor allem in den In-Stadtteilen Roma und Condesa (eines der grössten zusammen­hängenden Art-déco-Viertel der Welt) nimmt man nur wenige Trep­ pen bis zur Dachterrasse. Hinter den bun­ ten Fassaden werden selbstgetöpfertes Geschirr, Kleider aus Leinen und Kunst­ werke verkauft, die eine Weiterentwick­ lung jener Frida Kahlos sind. Auch Maria Grazia Chiuri, Kreativdirektorin von Dior, liess sich von der berühmtesten Tochter des Landes inspirieren und zeigte die aktuelle Cruise-Kollektion in Mexiko-­ ­ Stadt. Die Toile-de-Jouy-­ Stoffe zieren


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Diese Adressen sollte man sich merken Anreise

Villa, die einst eine Privatresidenz war. Am langen Pool bräunt sich die In-Crowd der Stadt, das Interior Design ist ebenfalls eine Klasse für sich. Im ganzen Haus ist moderne Kunst ausgestellt. Der einzige Knackpunkt: Um das Soho House zu besuchen, müssen Sie selbst oder einer Ihrer Freunde Mitglied sein. sohohouse.com/de/ houses/soho-house-mexico-city

Lufthansa Zum Beispiel mit der Lufthansa über Frankfurt nach Mexiko-Stadt. Weitere Informationen und Buchung im Internet über lufthansa.com.

Reiseveranstalter

Havre 77 Das Lokal befindet sich in einem wunderschönen Fin-de-Siècle-Gebäude. Chefkoch Eduardo García serviert hier französische Gerichte, deren Zutaten von Farmen aus der Region stammen. Es lohnt sich, vorab zu reservieren. havre77.mx

Latin America Tours Der unabhängige Tour Operator ist spezialisiert auf Lateinamerika-Reisen. Gegründet vor mehr als 30 Jahren vom Schweizer Reto D. Rüfenacht, besteht das Team aus Spezialisten, die über ausgezeichnete Destinationskenntnisse verfügen. Je nach Wunsch stellt Latin America Tours individuelle Reisen mittels eines Baukastensystems aus Highlights und Geheimtipps zusammen. Weitere Informationen und Buchung unter latinamericatours.eu.

Pujol Das Restaurant von Starkoch Enrique Olvera gilt als eines der Besten von ganz Mexiko. Seit seiner Eröffnung im Jahr 2000 wird es für seine moderne, experimentelle mexikanische Küche gelobt. Olvera arbeitet mit einem Netzwerk von Bauern zusammen, die nachhaltig arbeiten. pujol.com.mx

Schlafen

Taqueria Orinoco Das Menü ist übersichtlich, das Design retro, und die Tacos sind lecker: Die Kette hat Kultstatus und eignet sich perfekt für den kleinen Hunger. taqueriaorinoco.com

Anschauen

Condesa DF Das Hotel liegt im Stadtteil Condesa, gleich beim Parque España, die Möbel stammen von der Interior Designerin India Mahdavi. Das moderne Haus gehört zur Vereinigung der Design Hotels. Highlight ist die schöne Dachterrasse, auf der die angeblich besten Margaritas von ganz Mexiko-Stadt serviert werden. designhotels.com, condesadf.com

OMR Eine der wichtigsten Galerien für zeitgenössische Kunst des Landes. Gezeigt werden mexikanische Künstlerinnen und Künstler, aber auch internationale Talente. Am 6. Februar eröffnet die neue Ausstellung «4 Minutes of Darkness» von Eduardo Sarabia. 2022 hat OMR mit Lago Algo einen Ableger eröffnet. omr.art Zona Maco Die grösste lateinamerikanische Messe für zeitgenössische Kunst geht dieses Jahr vom 7. bis 11. Februar über die Bühne. Es nehmen rund 70 lokale und internationale Galerien teil. zsonamaco.com

ISTOCK

auch an der «Zona Maco» teilnehmen, der grössten Messe für zeitgenössische Kunst in Lateinamerika, die dieser Tage ihre Türen öffnet.

Essen & Trinken Rosetta Die Mexikanerin Elena Reygadas, Besitzerin des Restaurante Rosetta, wurde vergangenes Jahr von der britischen Vereinigung «The World`s 50 Best Restaurants» zur besten Köchin der Welt gekürt. Ob das Essen in diesem angesagten Lokal wirklich so gut ist, muss jeder selbst entscheiden, fein ist es auf alle Fälle. Reygadas betreibt in Mexiko-Stadt auch noch das Café Nin und die Panaderias Rosetta, die Bäckerei erfreut sich ebenfalls grosser Beliebtheit. rosetta.com.mx

Gekommen, um zu bleiben «Als ich nach Mexiko-Stadt gezogen bin, hat man so gut wie kein Englisch gehört, inzwischen wird es an jeder Ecke gesprochen», erzählt Jamie Bär. Die ­ Flugzeuge sind gefüllt mit Touristen, die Feeds der Influencer mit bunten Bildchen. Das neu entfachte Interesse an Mexiko-Stadt liegt aber nicht nur an der umtriebigen Kunstszene oder der inno­ vativen Gastronomie. Es ist auch der Corona-Pandemie geschuldet. Denn ­ während der Grossteil der Welt für ­Wochen und Monate in einen erzwunge­ nen Dornröschenschlaf fiel, Geschäfte und Restaurants schliessen mussten, herrschte in Mexiko «Open House»: Jeder war willkommen, nicht einmal ein Corona-Test musste bei der Einreise ­ vorgewiesen werden. Der Alltag ging ­ ­einfach weiter, als wäre nichts passiert, no hay problema! Und weil remotes ­Arbeiten inzwischen die neue Normalität ist, sind viele Ausländer nach dem offi­ ziellen Ende der Pandemie geblieben. In dieser Stadt, die 2240 Meter über dem Meer liegt, und die nicht nur geografisch im Höhenrausch ist.

Campeche Die Galerie für zeitgenössische Kunst wurde 2020 ins Leben gerufen. Präsentiert werden vor allem weibliche und queere Kunstschaffende. Sie befindet sich im Art-déco-Gebäude Edificio Kin Pech. galeriacampeche.com

Mexiko-Stadt hat etwas von London, Berlin und Madrid – es ist eine Kombination von allem.

Hanky Panky Nur Eingeweihte finden den Weg zu dieser «Speakeasy»-Bar: Sie befindet sich im hinteren Teil eines unscheinbaren Taco-Restaurants, der Weg hinaus führt über einen vermeintlichen Cola-Automaten. Es kann telefonisch ein Platz reserviert werden. Schickes Ambiente und super Cocktails! hankypanky.mx Soho House Mexico City Erst im Dezember hat das jüngste Soho House seine Türen geöffnet – und es ist nicht nur das erste Lateinamerikas, sondern vielleicht das schönste überhaupt. Untergebracht ist es in einer historischen

FOTOS: PD

dieselben Symbole wie Kahlos Gemälde. «In den letzten fünf Jahren ist das Inter­ esse an mexikanischer Kunst stark ­gestiegen, es gibt eine grosse Sammler­ szene, auch unter den Amerikanern», ­erzählt Oppelt, die als Sales Assistant für OMR arbeitet. Die zeitgenössische Gale­ rie zählt zu den bedeutendsten Latein­ amerikas und vertritt vor allem einheimi­ sche Avantgarde-Künstler. Im industriell anmutenden Ausstellungsraum in Roma Norte hängen aber auch Werke von Schweizerinnen wie Candida Höfer oder Claudia Comte. Oppelts Favoriten sind ­jedoch die grossen Gemälde und Installa­ tionen der Künstlerin Pia Camil. Erst 2022 hat OMR mit dem Kultur­ zentrum Lago Algo eine weitere Depen­ dance eröffnet. In einem modernisti­ schen Gebäude, mitten im Chapultepec-­ Park. In der grünen Lunge der Stadt wachsen nicht nur Bäume, Sträucher und Blumen, sondern blüht auch die Kultur, stehen hochgelobte Museen wie das für Anthropologie oder das Museo Tamayo. Nur zwei von rund 180, die Einheimische und Touristen in diesem Kunst-Hotspot besuchen können. Hinzu kommen ­unzählige Galerien. Was auffällt: Es sind zunehmend ausländische darunter. Etwa die Galerie Mariane Ibrahim aus Paris, Morán Morán aus Los Angeles oder ­Nordenhake aus Berlin. Letztere wird

Mascota Die Galeria Mascota ist ein neuer Projekt-Space, der vor allem aufstrebenden ausländischen Kunstschaffenden eine Plattform bietet. galeriamascota.com

Brick Hotel Mitten in Roma gelegen, befindet sich dieses Boutiquehotel in Gehdistanz zu vielen beliebten Restaurants und Boutiquen. Die 21 Zimmer und Suiten erstrecken sich teilweise über zwei Etagen. Die Keramikfliesen und Backsteine wurden Anfang des 20. Jahrhunderts aus England importiert. Es gehört zu den Small Luxury Hotels. slh.com/hotels/brick-hotel

Shoppen

Laguna In die ehemalige Textilfabrik aus den 1920er-Jahren sind mehr als 20 Läden, Cafés und Kreativbüros eingezogen. Sehenswert ist auch die Architektur. Aber halten Sie die Augen auf: Von aussen ist nur ein unscheinbares Schild angebracht, Sie müssen klingeln, damit der Wachmann Ihnen die Tür zu dem renovierten Komplex öffnet. lagunamexico.com


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Verlagsbeilage Reisen

NZZ am Sonntag 4. Februar 2024

Auf Kühen reiten und Eichhörnchen füttern «Tierisch viel Spass» – das kann man im Winter durchaus wörtlich nehmen und sich auf ein Abenteuer einlassen, bei dem Tiere im Zentrum stehen. Denn sie erweitern Naturerlebnisse um eine besonders eindrückliche Note. Von Erik Brühlmann und Marius Leutenegger

Allen Touren gemeinsam ist das entschleunigte Erlebnis in der freien Natur. Alpnach, Obwalden: Mit Eseln unterwegs «Esel sind nicht störrisch. Stör­ risch sind die Menschen!», sagt Madeleine Ackermann. Die «Eselmutter der Schweiz» muss es wissen, schliesslich hat sie vor nunmehr 23 Jahren von den Pferden auf die Grautiere umge­ sattelt. Wer ihren Worten trotz­ dem nicht glauben mag, dem sei ein Besuch in der Asinerie ­Schürmatt in Alpnach im Kanton Obwalden empfohlen. Dort le­ ben Poitou, Martina Franca, Andalusier, Katalanische Esel ­ und Hausesel zusammen mit Hunden, Katzen und Ponys. Doch man kann in der Asinerie Schürmatt mit den Eseln nicht nur auf Tuchfühlung gehen, son­ dern mit ihnen auch eine Trek­ king-Tour unternehmen. Vom

Apéro im Wald bis zu Touren, die zwei Tage oder mehr dauern, ist je nach Wunsch alles möglich. Allen Touren gemeinsam ist das gemütliche, entschleunigte Er­ lebnis in der freien Natur. «Wir gehen mit den Eseln raus, ma­ chen auch mal eine Pause für ein Fondue oder ein Raclette und genies­sen einfach die Ruhe», so Madeleine Ackermann. In der Regel finden die Touren rund um Alpnach statt. «Ein perfektes Familien­ angebot», sagt die «Eselsmutter». So dürfen Kinder auch mal auf den Eseln reiten. Ansonsten sind die Grautiere vor allem tierische Begleiter und ­Gepäckträger. asinerie-schuermatt-alpnach.ch

Rona, Graubünden: Langlaufski und Hundegeschirr

Buckten, Baselland: Nicht meckern, wandern!

Die Idee ist nicht, dass die Hunde die Menschen über die Loipe ziehen, sondern dass beide aktiv sind.

Skijöring ist eine bei uns wenig ­bekannte Wintersportart, bei d ­ er sich Skifahrer von Pferden durch den Schnee ziehen lassen. Weni­ ger einseitig ist die körperliche Ak­ tivität bei den Skijöring-­ Kursen mit Hund, die Flavia Krüsi von zug-hund in Rona in Graubünden anbietet. «Die Idee ist nicht, dass die Hunde ihre Besitzerinnen und Besitzer über die Loipe ziehen, sondern dass beide an ihren jewei­ ligen Enden von Geschirr und Lei­ ne aktiv sind», sagt Flavia Krüsi.

Die gelernte Primarlehrerin stiess in Finnland auf diesen Sport, der das Naturerlebnis mit körperlicher Ertüchtigung und Spass mit dem eigenen Vierbeiner verbindet. Na­ türlich sind nicht alle Rassen dafür geeignet: Die Allerkleinsten müs­ sen ebenso darauf verzichten wie kurzköpfige Hunde, die wegen ­ihrer Züchtungsmerkmale Atem­ probleme bekommen können. «Ansonsten können alle Hunde, die sich gern bewegen und körper­ lich gesund sind, vorgespannt

werden», sagt Flavia Krüsi. Herr­ chen oder Frauchen können sich auch ohne Langlauferfahrung an­ melden; für sie bietet zug-hund als Basis Skating-Kurse ohne ­Hunde an. Und wer im Schnee auf den Geschmack für den Zughun­ desport gekommen ist, kann sei­ nen Vierbeiner im Frühling und Herbst vor ein Velo spannen. Auch dafür ist Flavia Krüsi die richtige Ansprechpartnerin. zug-hund.ch

Geissen sind für sie Familienmitglieder und dürfen bis ans Lebensende in der Familie bleiben.

«Als mein Mann Thomas und ich das Geisslein Flurina an einer Messe entdeckten, verliebten wir uns unsterblich in sie», erzählt Evelyn Jenzer. Seit 2006 lassen die beiden mit ihren Geissenwan­ derungen auch andere Tierlieb­ haber an ihrer Begeisterung für die Prättigauer Pfauengeissen teilha­ ben. Von Buckten in Baselland aus führen die Winterwanderungen mit den Vierbeinern durch die ­malerische Jura-Landschaft – mal zum Giessenfall, mal zur Hom­

burg oder einfach quer durchs Baselland. Ein tierischer Spass ­ ­sowohl für Jung und Alt als auch für Gruppen, Teams, Familien, Paare und Einzelpersonen. Warm eingepackt sind dabei nur die Menschen. Denn: «Geissen fühlen sich in der Kälte viel woh­ler als in der Sommerhitze», sagt Evelyn Jenzer. Für sie sind Geissen Familienmitglieder, die bis ans Lebens­ende in der Familie bleiben dürfen, auch wenn sie nicht mehr fit genug sind für Wanderungen.

Jenzers legen grossen Wert darauf, auf den Wanderungen neben dem Naturerlebnis auch die Beziehung zwischen Mensch und Tier zu ­fördern, indem sie zum Beispiel über den Umgang mit Geissen er­ zählen. «Am Anfang der Tour wandern wir mit den Tieren am Strick. Sobald wir in der Natur sind, verzichten wir auf den Strick, sodass die Geissen als Gruppen­ mitglieder mitlaufen können.» geissen-wandern.ch


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Thusis, Graubünden: Auf dem Rücken der Pferde

Hemishofen, Schaffhausen: Mit der Kuh auf Du und Du

Wer schon Reiterfahrung hat, ist im Winter natürlich im Vorteil.

Durch den Schnee zu reiten, ist eine besondere Erfahrung. ­«Unsere Gäste haben viel Spass daran und kommen sogar eigens aus dem Unterland zu uns», sagt Laura Korell, die dieses Erlebnis auf ihrem Hof in Thusis in Grau­ bünden anbietet. Auf dem Reit­ hof leben vor allem Freiberger, einige Warmblüter und Ponys. Ihre Tiere betrachtet Laura Korell nicht nur als Arbeitstiere – sie ­bietet ihnen ihr ganzes Leben lang ein schönes Zuhause. Des­

halb wird die Bündnerin zuwei­ len als Pferdeflüsterin bezeich­ net. Wer schon Reiterfahrung hat, ist im Winter natürlich im Vorteil. Aber auch Anfängern und Anfängerinnen steht das ­Angebot offen. «Mit ihnen absol­ vieren wir dann Schrittrunden», sagt Laura Korell, «mit den Er­ fahrenen reiten wir auch mal im Galopp durch den Schnee.» Kin­ der können auf den Ponys dabei sein, natürlich sicher geführt. ­Eine normale Tour dauert etwa

eine Stunde, längere Touren sind auf Anfrage aber ebenfalls mög­ lich. «Es ist ein wunderbares ­Erlebnis, die verschneite Winter­ landschaft zu durchqueren, ohne dass man sich selbst anstrengen muss», weiss die Pferdeflüsterin. Denn die Arbeit haben die Pfer­ de, auch wenn ihnen diese mit speziellen Beschlägen und Stol­ len erleichtert wird – «etwa wie die Winterpneus bei den Autos!» reitstall.gr

Dachsen, Zürich: Fast wie beim Samichlaus

Die Kühe haben keine Eile und laufen ihr eigenes Tempo.

Auf Kühen reiten – das klingt irgendwie nach Rodeo! Doch ­ Heinz Morgenegg vom Erlebnis­ hof Bolderhof in Hemishofen in Schaffhausen weiss es besser. «Als ich eines Abends das erste Mal probehalber auf einer unserer Kühe gesessen bin, machte sie keinen Wank», erinnert sich der Landwirt. Doch das Erlebnis brachte den Landwirt auf die Idee, die Kühe zu trainieren. So entstand vor Jahren die Idee des Kuhtrekkings, das, wie Heinz

Morgenegg findet, im Winter noch schöner ist als im Sommer. «Es ist viel ruhiger, und man kann die Natur intensiver erleben!» ­Eine Trekking-Tour ist Entschleu­ nigung pur, denn die Tiere haben keine Eile und laufen ihr eigenes Tempo. Die abwechslungsreiche Landschaft des ­Kantons Schaff­ hausen bildet die malerische ­Kulisse. Im Sommer steht auch ein Abstecher in den Rhein auf dem Programm. Je nach Wunsch dauert eine Tour 90 Minuten oder

junge Landwirtin. «Dort waren auch Rentiere ein Thema, und als wir sie einmal besuchten, machte es bei mir Klick!» Allein der unge­ wohnte Anblick der Tiere ist eine Reise nach Dachsen wert; beim Trekking lässt es sich zudem gut abschalten vom Alltagsstress, und man lernt viel über die Paarhufer aus der Familie der Hirsche. «Für Kinder ist es immer ein tolles ­Erlebnis, denn bei ihnen verhalten sich die Rentiere meist besonders ruhig», sagt Salome Fürst. Vier bis

sechs Tiere begleiten jeweils den Trek, der auf der kurzen Route in rund einer Stunde um den Uhwiesen­ weiher führt, auf der langen Route in etwa zwei Stun­ den zum Cholfirst, dem nördlich­ sten Höhenzug des Kantons ­Zürich. «Wenn es denn vor lauter Fotografieren in dieser Zeit mög­ lich ist», sagt die Landwirtin mit einem Lachen, «denn unsere Ren­ tiere sind beliebte Fotosujets!» rentierhof.ch

Arosa, Graubünden: Drei Nüsse für das Eichhörnchen

Wenn die Alpakas etwas betrachten wollen, muss der Mensch halt eine Pause einlegen.

Im zürcherischen Bauma leben ­Alpakas – aber natürlich nicht in freier Wildbahn. Die südamerika­ nischen Nutztiere, die in ihrer ­Heimat vor allem als Woll- und Fleischlieferanten dienen, woh­ nen auf dem Hof von Anouk Ribic und ihrer Familie. Dort sind die genügsamen Paarhufer seit drei Jahren die Stars des bei Gästen ab zehn Jahren äusserst beliebten ­Alpaka-Trekkings. «Alpakas sind nicht aufdringlich, sehr freundlich und wahnsinnig herzig», sagt

Anouk Ribic. Die Freude der Besit­ zerin überträgt sich schnell auf die ­Gäste, denn man kann gar nicht anders, als Alpakas mit ihren treu­ herzig guckenden Augen gern zu haben. Sie sind zudem Experten für Ruhe und Unaufgeregtheit, lassen sich nicht hetzen, bringen die Menschen während des Trek­ kings ­dazu, einmal durchzuatmen und den Alltagsstress hinter sich zu lassen. «Wobei man sagen muss, dass Trekking eigentlich sportlicher klingt, als es ist», sagt

so weit, eine Eichhörnchengaran­ tie zu geben! Das liegt natürlich auch daran, dass die Gäste, die den Eichhörnliweg begehen, in der Regel grosszügige Futter­ spender sind. Futterpäckli kann man überall in der Region kaufen: an der Talstation der Weisshorn­ bahn, an der Gästeinformation von Arosa Tourismus und der Rhätischen Bahn. Natürlich darf man auch selbst Nüsse von zu Hause mitbringen und verfüttern. «Aber bitte keine Erdnüsse!», sagt

Matthias Schlageter. Die sind für die Nager nämlich schädlich. Man muss nicht fit wie ein Eichhörn­ chen sein, um den Weg geniessen zu können. Von Arosa aus sind zwar einige Höhenmeter zu über­ winden, aber die sind keine Her­ ausforderung; von Maran aus geht es nur bergab. Entlang des Wegs informieren Tafeln über das Leben der Nager – ein spannen­ des Vergnügen für Jung und Alt. arosa.swiss/eichhoernliweg

Anouk Ribic. Es handelt sich mehr um ­einen rund 45-minütigen Spa­ ziergang in der Umgebung des Hofs; wie weit es geht, bestimmen die Alpakas. «Wenn sie etwas be­ trachten wollen, muss der Mensch halt eine Pause machen.» Und in dieser Zeit akzeptieren, dass nicht immer alles nach seiner Nase geht und die Gegend geniessen, die im Winter oft romantisch verschneit ist. Hauptsache keine Hektik! alpaka-zuerich-oberland.ch

Arth-Goldau, Schwyz: Winter im Tierpark

Man muss nicht fit sein wie ein Eichhörnchen, um den Weg geniessen zu können.

Zwischen dem Obersee in Arosa und dem höhergelegenen Ortsteil Maran in Graubünden gibt es ­einen wunderschönen Wald, der allein schon eine Winterwande­ rung wert ist. Kleine und grosse Naturliebhaber erwandern ihn aber wegen seiner Bewohner. «Hier lebt schon seit vielen Jah­ ren eine Eichhörnchenpopula­ tion», sagt Matthias Schlageter, Marketing Manager bei Arosa Tourismus, «und die Nager sind extrem zutraulich.» Er geht sogar

bolderhof.ch

Bauma, Zürich: Gemütliche Alpakas

Bei Kindern verhalten sich die Rentiere meist besonders ruhig.

Wer im Zürcher Weinland unter­ wegs ist, trifft überall auf Kühe, Pferde und Schafe. Und wenn der Weg am Hof von Salome Fürst im zürcherischen Dachsen vorbei­ führt, auch auf Rentiere. Beim Rentier-Trekking, das jeweils am Wochenende angeboten wird, fühlt man sich ein bisschen wie der Samichlaus. «Nachdem wir vor sechs Jahren mit unseren Kühen aufgehört hatten, absol­ ­ vierte ich eine Zusatzausbildung zur Hirschhaltung», erzählt die

vier Stunden. «Auf der grossen Tour machen wir auch Halt, las­ sen die Kühe grasen und servie­ ren unseren Gästen einen Im­ biss», sagt der Landwirt. Ein biss­ chen gehen müssen die Gäste am Anfang aber auch, denn wer noch nie einer Kuh gegenüberstand, muss sich an die Nähe zu den mächtigen Tieren erst einmal ge­ wöhnen. «Aber das braucht nur ein paar hundert Meter!»

Manche Tiere sind einfach zu entdecken, andere sind wahre Meister im Tarnen.

Wer nicht die Geduld hat, im ver­ schneiten Wald nach Tieren Aus­ schau zu halten, kann einen ­Abstecher in den Natur- und Tier­ park Goldau (SZ) machen. Der ist nämlich auch im Winter geöffnet und einen Besuch wert! Die mächtigen Wisente sehen mit einem «Schneepelz» noch ein ­ wenig imposanter aus als im ­ Sommer. Manche Tiere sind ­einfacher zu entdecken, andere wiederum sind wahre Meister im Tarnen. Es zeigt sich: Wildtiere

können mit Schnee und Kälte weit besser umgehen als wir Men­ schen. Aufwärmen kann man sich natürlich im Restaurant, bevor man sich wieder auf den Weg durch den über 40 Hektaren gros­ sen Tierpark macht – hoffentlich mit knirschendem Schnee unter den Schuhen, überzuckerten Bäumen und ganz vielen tierischen Erlebnissen. An den ­ Wochenenden werden jeweils spezielle Events angeboten, vom Samichlaus-Besuch über abendli­

che Führungen mit anschliessen­ dem Dinner bis zu Vorträgen und Zmorge-­Angeboten. Zurzeit lohnt sich ein Tierparkbesuch gleich doppelt, denn am 13. Januar wur­ de der neue Tierparkeingang eröffnet. Attraktionen wie der ­ ­Indoor-Spielplatz Zauberwald und die Erlebnishalle Goldauer Bergsturz sind perfekt, um die kalten Zehen und Finger wieder aufzuwärmen. tierpark.ch


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