Regina ovesny straka

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WIRTSCHAFT

„Ein Land liebt man, wenn man die Menschen dort liebt.“ Nach fünf Jahren in ihrer angestammten Heimat Österreich ist Regina Ovesny-Straka wieder in ihre Wahlheimat Slowakei zurück gekehrt. Von 1994-2009 war sie eine Art Fixstern des slowakischen Wirtschaftslebens gewesen. Sie stand als Grande Dame der slowakischen Finanzwelt an der Spitze der größten Bank Slovenská sporiteľňa und war jahrelang Präsidentin des slowakischen Bankenverbandes. Jetzt hat sie als stellvertretende Generaldirektorin der Versicherung Kooperativa eine neue Herausforderung übernommen. Text: Christoph Thanei, Foto: Salzburger Sparkasse

NPZ: Warum sind Sie in die Slowakei zurück gekommen? Regina Ovesny-Straka: Ich habe von Dr. Geyer (Anm.:Aufsichtsratsvorsitzender der österreichischen Vienna Insurance Group) ein sehr interessantes Angebot bekommen, die Versicherung hier weiter zu führen, wenn ihr jetziger Generaldirektor Juraj Lelkes in Pension geht. Natürlich hat mich auch besonders gefreut, wieder in die Slowakei zurück zu kommen. Denn ich habe in diesem Land 14 Jahre lang gelebt und von den Geburtswehen des Staates bis zu vielen Höhen und Tiefen so Vieles erlebt, das mich mit den Menschen verbindet. Ich bin überzeugt, dass man ein Land liebt, wenn man seine Menschen liebt. Was reizt Sie an Ihrer neuen Aufgabe? Das Versicherungsgeschäft ist für mich ein neues Business, das anders ist als das Bankwesen. Die Möglichkeit wieder etwas Neues zu lernen, will ich mir nicht entgehen lassen. Ich brauche immer wieder neue Herausforderungen. Auch meine Jahre in Salzburg bedeuteten einerseits, wieder zu spüren, wie Österreich denkt und "tickt", Die ungekürzte Langfassung dieses Interviews finden Sie auf unserer Homepage

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aber sie brachten mir auch eine Menge neuer Erfahrungen. Wir haben in Salzburg viele Änderungen implementiert. Das läuft jetzt alles sehr gut und damit ist es für mich die richtige Zeit wieder etwas Neues zu probieren, wenn ich das so ein bisschen frech sagen darf. Gibt es auch Dinge, die Sie in der Slowakei überrascht haben nach Ihrer Rückkehr? Es hat sich viel verändert. Vor allem die Stadt Bratislava ist um Vieles schöner geworden. Eurovea und andere Projekte sind großartig gelungen. Mein Gefühl ist auch, dass das Umfeld stabiler geworden ist auch im Leben der Menschen. Es geht den meisten jetzt besser. Sie sind aus dieser damaligen Hektik in eine stabilere Lebensphase gekommen. Werte wie sich mehr um die Familie zu kümmern und nicht mehr alle Energie nur in die Arbeit zu stecken, sind wichtiger geworden. Man powert sich nicht mehr komplett aus. Die Nachricht über Ihre Rückkehr hat für großes Aufsehen in der Slowakei gesorgt. Ich bin wunderbar aufgenommen worden. Solche SMS zu bekommen wie "Vitaj doma!", war wirklich sehr schön. Es ist auch schön, wieder lieb gewordene Menschen zu treffen, die man fünf Jahre nicht gesehen hat und die einem das Gefühl geben, als wäre man nie weg gewesen.

Mag. Regina OvesnyStraka studierte Handelswissenschaften an der Wirtschaftsuniversität Wien. Ab 1982 arbeitete sie für die Creditanstalt (CA) in Wien und kam 1994 für diese damals eine der größten Banken Österreichs in die Slowakei. 1999 Vorstandsvorsitzende der Slowakei-Niederlassung der zur Bank Austria Creditanstalt fusionierten größten Bank Österreichs. Von 2001 bis 2009 Vorstandsvorsitzende und Generaldirektorin der Slovenská sporiteľňa und Präsidentin des Slowakischen Bankenverbandes. Danach Vorstandsvorsitzende und Generaldirektorin der Salzburger Sparkasse. Seit April 2014 stellvertretende Generaldirektorin der zur Vienna Insurance Group gehörenden KOOPERATIVA poisťovňa, a.s. in Bratislava.

NPZ ! Neue Pressburger Zeitung > Juli/August 2014 > www.npz-online.eu

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