No Robots Magazine #6: Rausch

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No Robots Magazine

#6, Februar 2017

Rausch


Inhalt.

„Zuhören statt zudröhnen” Seite 4

Fünf Hochzeiten und ein Coming‐Out Seite 7

Am Ende des Rauschs Seite 10

Gegen den Rausch Seite 13

Rausch am Ball Seite 16

Power! Seite 20

Wer bist du? Seite 24

Erähl mir von Seite 26


Hallo! Schön, dich zu sehen! Schschschschschschsch schschschschschschsch schschschschschschsch ... Rausch(en) ist das große Thema in dieser ersten Ausgabe im Jahr 2017. Und was kann nicht alles rauschen! Da hätten wir: das kommunikative Dauerrauschen, das Indre von M i MA so nervt. Fünf rauschende Feste, die Nina von Frau Papa anlässlich ihrer Hochzeiten gefeiert hat. Einen rauschenden Fußballstar. Und natürlich der klassische Drogenrausch uns seine Abgründe, beleuchtet von Roxy von Early Birdy und in einem Rant auch von mir. Und sonst noch? Stefanie von Miss Booleana verrät uns ihre Lieblinge und dazu gibt es noch eine Klarstellung in Sachen Power, die Suche nach der Identität und Erinnerungen an die beste Freundin. Hast du auch etwas zum Thema Rausch zu sagen? Dann schreib einen Artikel und hinterlass einen Kommentar auf www.norobotsmagazine.de! Deine

Larissa ! e m w o Foll facebook.com/norobotsmagazine twitter.com/NoRobotsMag

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„Zuhören statt zudröhnen”


Titelthema

Annäherungen an die neue Rolle der Kommunikation in einer veränderten Welt von Indre Zetzsche

»Die Sichtbarkeit ist eine Falle.« Michel Foucault

schen?” Wie viele Mal habe ich diese Frage in den vergangenen Jahren gestellt? Hunderte? Tausende? Ich weiß es nicht. Der Aufmerksamkeit konnte ich mir stets sicher sein, denn wer wollte nicht etwas von dem knappen Gut der Aufmerksamkeit abbekommen? Also habe ich meinen Instrumentenkoffer geöffnet, die Lage sondiert, die Strategie definiert und der Prozess konzipiert, habe Anspruchsgruppen, Erwartungen und Glaubwürdigkeitsgrade analysiert, Markenkerne und Alleinstellungsmerkmale identifiziert und Kommunikationsanlässe und Formate auf dem Zeitstrahl orchestriert. Das obligatorische Tracking bestätigte stets: Die Kundin/der Kunde ist im Gespräch. Es macht Freude und befriedigt zutiefst, wenn die Arbeit gelingt und die Kund/innen zufrieden sind. Und doch wuchs mein Unbehagen am eigenen Tun von Mal zu Mal.

I. Es gurgelt und zischt. Es kichert und kreischt und grölt. Es murmelt. Es säuselt und zwitschert. Es gluckst und röhrt und brüllt. Es ruft und redet. Es geifert und trällert. Es spricht und singt. Es lärmt. Es tönt. Es dröhnt. Es blubbert. Das Rauschen am Grund der Kommunikation hat sich zu einem ohrenbetäubenden Lärm verdichtet: ein brodelnder Brei aus abermillionen Stimmen, von denen jede Gehör finden will und doch keine einzelne mehr zu vernehmen ist. Ich könnte noch eins draufsetzen: eine weitere schöne Geschichte, noch ein gutes Testimonial, ein überzeugendes Argument, ein hübsches Gesicht, ein einflussreiches Vorbild. Doch wohin führt es, wenn wir dem Lärm immer weiter mit Gegenlärm begegnen?

III. Ich erinnere mich noch genau: Es war eines dieser Meetings anlässlich eines Pitchs. Ein großer Kunde aus dem Lebensmittelsektor sah sich einer Situation gegenüber, die sich geschäftsschädigend auswirken könnte. Einflussreiche Nichtregierungsorganisationen hatten wegen Verschleierung von Gesundheitsrisiken zum Boykott aufgerufen. Wie sollte der Kunde handeln? Wir betrachteten seine vielfältigen Ziel- und Anspruchsgruppen und kamen schließlich überein, dass wir für jede einzelne eine eige-

II. „Die zentrale Frage lautet: Wie verschaffen Sie sich Gehör im kommunikativen Rau-

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bale und lokale Herausforderungen finden. „Gut” heißt dabei dreierlei: erstens machbar, zweitens finanzierbar und drittens – was vielleicht am wichtigstens ist – akzeptierbar. Wäre die Ablehnung gegenüber „Merkels Flüchtlingspolitik” und den geflüchteten Menschen geringer, wenn sie von lokalen Bürgerforen, Runden Tischen oder Bürgerkonferenzen begleitet worden wäre, in denen die Menschen vor Ort gemeinsam Antworten auf die Frage „Wie schaffen wir das?” erarbeitet hätten? Ich behaupte: ja, denn wer aktiv an Veränderungen mitwirkt, kann sie besser „verdauen”, als wenn sie/er vor vollendete Tatsachen gestellt wird. Das Beispiel deutet bereits an, worin ich die Kernaufgabe einer gestaltenden Kommunikation sehe: Sie schafft bzw. fördert Räume für Dialog und Kooperation. Sie bringt verschiedene Meinungen, Perspektiven und Expertisen zusammen und unterstützt die Lösungsfindung im konstruktiv-kreativen Austausch. Ansätze und Methoden, wie diese Aufgabe konkret gelingen kann, finden sich neben dem Bereich der Bürgerbeteiligung auch im Design und der Innovationsentwicklung. Man muss also nicht bei Null beginnen, sondern nurmehr neu kombinieren – am besten im Dialog mit den drei Nachbardisziplinen.

ne Kommunikationsstrategie entwickeln müssten. Irgendjemand kam auf die Gruppe der Eltern zu sprechen. Sie würden das Produkt klar ablehnen. „Dann dürfen wir sie eben nicht in ihrer Rolle als Eltern ansprechen”, wandte S. ein, „sondern als diejenige Person, die sie jenseits des Elternseins sind.” „Genau!”, sprang J. auf die Argumentation auf, „wenn Klein-Emma schläft, werden aus Mama und Papa wieder die coole K. und der lässige T. – und die zwei stehen auf das Produkt.” „Ich bin viele”, schoss es mir durch den Kopf, und gleichermaßen fasziniert wie irritiert fragte ich mich, was dabei herauskommen würde, wenn ich nun von allen Seiten gleichzeitig in meinen verschiedenen Rollen angesprochen würde. Würde ich meine persönliche Integrität verlieren, über kurz oder lang verrückt werden? Oder würde ich mir meiner verschiedenen sozialen Rollen nur mehr bewusster und am Ende gar bessere (Kauf-)Entscheidungen treffen können? Spätestens seitdem Hass, Diffamierung und Hetze das fröhlich-freie Kaufrausch-Getöse übertönen, seitdem Falschbehauptungen als „alternative Fakten” durchgehen und notorisches Lügen als Authentizität missverstanden wird, glaube ich nicht mehr an die schöne Idee vom aufgeklärt-kritischen Konsumenten, der durch smarte Kaufentscheidungen dazu beiträgt, dass die Welt ein besserer Ort wird. Der Mensch ist eben doch mehr als die Summe seiner sozialen Rollen. IV. »If the future is a perspective we should start designing it now.« Adrian Frutiger

Fußnoten: 1. Die Formulierung ist dem 2014 erschienen Buch von Florian Pfeffer „To Do: Die neue Rolle der Gestaltung in einer veränderten Welt” entnommen. Darin beschreibt der Grafikdesigner und Hochschullehrer, wie und warum Design heute gesellschaftlich relevant und gestaltend sein kann.

Was bedeuten die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen für das Metier der Kommunikation? Im Zweifel nicht viel. Es wird weiterhin Interessen geben, deren Durchsetzung, und Produkte, deren Absatzsteigerung sie unterstützen kann. Doch daneben scheint „die neue Rolle der Kommunikation in einer veränderten Welt” auf: Kommunikation als gestaltende Disziplin.

2. Bürgerforen, Runden Tische und Bürgerkonferenzen sind Beteiligungsverfahren, in denen Bürger/innen sowie verschiedene Interessengruppen über einen bestimmten Zeitraum zu politisch bedeutsamen Fragen Stellung nehmen bzw. (Kompromiss-)Lösungen erarbeiten.

Ob Energiewende, soziale Ungleichheit, Digitalisierung, Demografie oder – ganz aktuell – Demokratie, Kommunikation kann dazu beitragen, dass wir gute Lösungen für glo-

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Ein rauschen des Fest


Fünf Hochzeiten und ein Coming Out von Nina M. Jaros Im April vor zwanzig Jahren – ja, so lange ist es schon her – stand ich zum ersten Mal vor einem Standesbeamten und gab meiner Verlobten das Ja-Wort. Der Raum war voll mit Verwandten und Freunden beider Familien. Der Standesbeamte hielt eine romantisch-kitschige Ansprache. Alles war Idylle und purer Kitsch. Damals meinte ich, genau zu wissen, was ich da tat und mein Herz war voller Hoffnung, und ja, es war ein wunderschöner Augenblick.

setzt, einen kleinen Empfang mit Sekt und kleinen Häppchen zu veranstalten, auf dem ich nach einer kleinen Begrüßung der Gäste und einer Ansprache, offiziell um die Hand ihrer Tochter anhalten sollte. Selbst einundzwanzig Jahre später schüttle ich beim Gedanken daran den Kopf. Meine erste Hochzeit war ein Riesenspektakel. Fast dreihundert geladene Gäste in einem noblen Hotel mit Restaurant und Ballsaal, einer Band, die moderne, ältere und volkstümliche Lieder im Programm hatte, einem Fotograf für die Porträts und einem für die Veranstaltung selbst. Jedes Detail des Zeitplans, der Sitzordnung, der Gästeliste, des Menüs mitsamt der dazugehörigen Kuchenauswahl war dank meines Onkels minutiös bis ins kleinste geplant. Alles lief reibungslos. Vom Ankleiden der Braut, der Fahrt zum Standesamt, den Fotos danach, der Fahrt zur Kirche, ... jedes kleine Detail lief richtig, besser noch: Es lief perfekt. Selbst, als ich an einer Türklinke hängen blieb und mir einen Knopf meines Hemdes abriss, war sofort jemand mit Nähzeug und einem Ersatzknopf da. Mein Onkel ist ein Genie – nur: Es war nicht mein Fest. Weder im Standesamt (Ja-Wort Nummer 1), noch in der Kirche (Ja-Wort Nummer 2) und schon gar nicht das mittlere Volksfest hinterher.

Ein paar Monate davor saß ich in der Küche meiner Eltern, neben mir die Braut und uns gegenüber saß mein Onkel, als Vater von vier verheirateten Kindern war er der Experte, was Planung einer Trauung anging. Vor ihm lag ein Stapel Papier und während er uns mit Fragen löcherte, notierte er mal hier, mal da ein paar Kleinigkeiten und murmelte so tiefgreifendes, wie: „Aha“, „Oh“, „darüber sollten wir noch nachdenken“ und „na Gott sei Dank bin ich hier, um euch zu helfen“. Mein Onkel ist ein ausgesprochen herzlicher Mensch, unglaublich hilfsbereit, und er half uns wirklich viele Fehler zu vermeiden, aber: Ich hätte auf mein Bauchgefühl hören sollen. Was an diesem Abend am Esstisch meiner Eltern geplant wurde, war eine Hochzeit, aber es war nicht meine – es war nicht das, was ich mir wünschte. Wenn man jung und verliebt ist, dann zeigt sich wirklich, wie blind die Liebe macht. Rückblickend kann ich nicht mehr sagen, warum ich meine erste Frau unbedingt heiraten wollte, aber wie ich schon eingangs sagte: Ich war jung und verliebt. Schon die offizielle Bekanntgabe der Verlobung lief nicht nach unseren Vorstellungen ab. Die Schwiegermutter hatte sich in den Kopf ge-

Als ich ein paar Jahre später mit meinem Anwalt, meiner Frau, ihrem Anwalt, meiner Schwiegermutter und deren Hund vor einem mürrischen Richter saß, um mich scheiden zu lassen, schwor ich mir: Sollte ich je wieder heiraten, dann ließe ich mir nicht mehr reinreden. Ich war jung und verliebt. Ja, als ich geschieden wurde, hatte ich bereits eine an-

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Titelthema dere Frau an meiner Seite. Zwischen Trennung und Scheidung lag ein langer Weg, mit vielen Anwaltsbriefen und sehr viel Zeit.

reits in unserer Planung favorisiert. Wir planten nach unseren Vorstellungen und ließen Raum für die Verwandtschaft. Bis meine Schwester mit ihrem Freund zum Essen kam und uns eine Frage stellte, mit der wir nicht rechnen konnten: Sie fragten uns, ob es uns etwas ausmachen würde, wenn sie am gleichen Tag heiraten würden, am liebsten mit uns gemeinsam – und plötzlich steckten wir in Planung einer Doppelhochzeit. Die Illusion vom kleinen Kreis zerplatzte, das Restaurant war auch nicht groß genug ... auf einmal steckte ich wieder in der Planung einer Zweihundert-Personen-Feier.

Ein paar Jahre später lief ich hektisch durch Las Vegas. Während meine Freundin beim Frisör saß, versuchte ich, einen Gürtel zu finden, denn ich wollte nicht, dass mir während einer Trauung die Hose runter rutscht. Ja, ich war wieder verlobt. Meine Freundin und ich hatten kurz vor unserem Urlaub beschlossen, in Las Vegas zu heiraten. Diesmal beschloss ich, meine Familie raus zu halten, und sagte vor der Abreise kein Wort. Die eigentliche Planung der Hochzeit begann erst drei Tage davor. Wir hatten unsere amtliche Heiratserlaubnis eingeholt, eine Limousine gemietet, die Kapelle gebucht und die Ringe gekauft. Wir hatten sogar einen Platz in einem Restaurant reserviert, um nach der Trauung gemütlich Essen zu gehen. Eine Stunde vor der Abfahrt zur Kapelle fehlte mir nur noch der Gürtel.

Das Fest wurde großartig, die Gäste waren begeistert. Meine Frau und ich trösteten uns damit, dass unsere echte Trauung ja ohnehin in Las Vegas stattgefunden hatte. Nun hatte ich bereits zum vierten Mal das Ja-Wort gegeben, keine Hochzeit glich der anderen, aber auch die zweite Ehe zerbrach. Als ich meine jetzige Frau kennenlernte, dachte ich nicht daran, dass ich jemals wieder heiraten würde. Unsere Beziehung funktionierte auch ohne Trauschein ganz gut und mit den Kindern war das sehr schnell eine recht große Familie geworden. Bevor wir überhaupt über Hochzeit sprachen, habe ich mich bei meiner Frau geoutet. Ich lebte zwar noch einige Zeit nach außen als Mann, aber ich musste mich ihr gegenüber nicht mehr verstellen. Und ja, irgendwie hätte ich schon gerne mal in einem Brautkleid geheiratet, aber eine kleine Trauung – nur wir und die Kinder – war genau richtig. Es war richtig für uns.

Die Trauung in der Graceland Wedding Chapel dauerte etwa fünf Minuten (nein, kein Elvis-Imitator). Die Fotografin der Kapelle bezeugte unsere Eheschließung, und wir fuhren ins Restaurant. Alles war irgendwie ein wenig improvisiert, leicht chaotisch und meine frisch angetraute Frau und ich hatten einen Riesenspaß. Die Hochzeit (inzwischen meine dritte Trauung) war nur für uns, das tat sehr gut. Zu Hause gab es Tränen. Die Mütter und Väter waren enttäuscht, denn sie hatten ja bei der Hochzeit nicht dabei sein können. Nun hatte die Trauung in Nevada einen kleinen Haken: Nach österreichischem Recht gilt die Ehe erst, wenn sie beim Standesamt anerkannt wird. Für uns waren wir verheiratet, für den Staat noch nicht. Also überlegten wir und fanden einen Kompromiss – alles für den Frieden in der Familie. Wir planten, ein Jahr nach unserer Hochzeit, noch einmal zu heiraten – diesmal im Kreis der Familie.

Hochzeiten können sehr unterschiedlich sein. Von der Menge der Gäste, vom Ort der Trauung, so viele Details, die man in Betracht ziehen muss. Rückblickend betrachtet kommt es bei der Planung der perfekten Hochzeit nur auf eines an: Es muss für das Brautpaar stimmen. Sobald man bekannt gibt, dass man heiraten will, prasseln von allen Seiten Vorschläge, Ideen und Wünsche auf das Brautpaar ein. Nur wenige berücksichtigen dabei eines: Es geht eigentlich immer nur um die beiden Menschen, die zueinander Ja sagen wollen.

Im Frühjahr war die Planung unserer Hochzeit fast abgeschlossen. Es sollte der engste Familienkreis eingeladen werden, ein kleines, sehr gemütliches Restaurant war be-

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Titelthema

Am Ende des Rauschs von einem anonymen Autor Bevor ich euch diese Geschichte erzähle, müssen wir erstmal ein paar Sachen klären. Zum einen bin ich keine militante Drogengegnerin. Ich halte die momentane Gesetzeslage für überholt, so wie viele andere auch. Was ich euch erzähle, ist einfach nur eine Geschichte, sie hätte ebenso gut Alkohol zum Thema haben können oder andere ähnliche Suchtmittel, aber in diesem Fall waren es eben Drogen.

Die Welt ging für Eric an dem Tag unter, als Arielle sich von ihm trennte. Young hearts run free. Ich meine, sie waren zu dem Zeitpunkt bereits über ein Jahr zusammen gewesen. Für unser damaliges Alter beachtenswert. Ich nahm ihn in den Arm, tröstete: „Ihr könnt ja Freunde bleiben …“ Aber sie konnten es nicht, denn er konnte sie nicht mehr sehen, es riss die Wunde immer wieder auf. Ich sah ihn viel seltener und in der Clique gar nicht mehr.

Und auch geht es in dieser Geschichte nicht darum, mit dem Finger auf jemanden zu zeigen, weswegen die Namen aller Beteiligten natürlich auch nicht die echten sind – wie ihr unschwer erkennen werdet.

Vielleicht war Eric den Drogen die ganze Zeit schon viel mehr zugetan als der Rest von uns und wir haben es einfach nicht gemerkt. Vielleicht waren auch die Dealer schuld, die nun sein neuer Freundeskreis geworden waren, nachdem sein alter mit einem blutenden Herzen weggebrochen war.

Es ist eine sehr persönliche Geschichte, in der es um den Niedergang eines Menschen geht, der mir einmal sehr viel bedeutet hat. Es geht auch um persönliche Grenzen, die man ziehen muss, wenn man nicht selbst an etwas zugrunde gehen möchte. Und vielleicht geht es auch um Fehler, die gemacht wurden, von Eltern, Freunden, mir.

Jedes Mal, wenn ich Eric anrief, hing er bei den Dealern rum. Ich war seine beste Freundin, ich kannte ihn wohl besser als er selbst und ich konnte ihm anhören, wenn er gerade etwas intus hatte. Weil wir uns immer seltener sahen, waren die Veränderungen, die mit ihm vorgingen, so deutlich zu erkennen. Und ich war nicht die Einzige die es bemerkte. Als Erstes verlor Eric seinen Führerschein, kurze Zeit später bestand er den Drogentest seines Arbeitgebers nicht. Man gab ihm eine zweite Chance, er musste aufhören. Ich brachte ihn zur Drogenberatung und er gelobte Besserung. Doch er bestand auch den zweiten Drogentest nicht und verlor eine Ausbildungsstelle, um die sich viele geprügelt hätten. Ich hörte es aus zweiter Hand, war wütend auf Eric, war vor allem deshalb wütend, weil ich mich persönlich hintergangen gefühlt habe. Ich habe ihn zur Schnecke gemacht und wir haben zusammen nochmal bei der Drogenberatung angerufen. Er war bei genau drei Terminen dort und danach nicht mehr.

Die Geschichte beginnt vor über fünfzehn Jahren, ich war ein Teenager, vielleicht ein bisschen wild, aber weit weniger als viele meiner Freunde. Unter den Wilden war ich die Brave. Wir betranken uns, probierten uns durch diverse Drogen, wie das viele Jugendliche und auch nicht mehr ganz so jugendliche machen. Bei vielen geht das gut, bei einigen nicht. Eric war mein bester Freund. Wenn es jemals eine perfekte platonische Liebe zwischen einer heterosexuellen Frau und einem heterosexuellen Mann gegeben hatte, dann unsere. Und Eric war mit meiner Freundin Arielle zusammen und sie waren das perfekte Teenager-Traumpaar. Eric liebte Arielle unendlich. Unser Freundeskreis war schön und vertrauensvoll und wir machten viel Party und Quatsch.

Und hier fängt vielleicht auch der Teil an, ab

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dem ich selbst versagt habe. Ich denke bis heute darüber nach, wie schwer meine eigene Schuld wiegt. Ja, natürlich hatte ich auch meinen Koffer zu tragen; ich hatte eine Beziehung, pendelte täglich anderthalb Stunden zur Schule, hatte Praktika zu machen, zog kurze Zeit später nach München und musste fürs Abi lernen.

mer zu beziehen, tranken noch einen Kaffee in der Cafeteria, spazierten noch eine Runde auf dem Gelände und überließen Eric mit viel Hoffnung und guten Worten der Klinik. Ich glaube er hat ganze zwei Wochen dort ausgehalten. Wir haben unsererseits das Ultimatum eingehalten. Wir waren raus aus der Sache.

Das rede ich mir ein. Es stimmt ja auch irgendwie. Irgendwann, wir waren alle längst schon raus aus der Provinz, haben in der Großstadt studiert, stand Eric in den frühen Morgenstunden vor dem Elternhaus von Arielle. Er hatte nicht geklingelt, sondern wartete dort nur einfach. Arielles Mutter sah ihn, als sie zur Arbeit gehen wollte.

Aber dann ist da der Teil, der sich fragt, ob ich nicht einfach müde war. Einer sehr intensiven und auslaugenden Freundschaft müde. Müde all der Kontrollanrufe – „Ja, ich hab was genommen, aber nicht so viel, ist halt heute ein Scheißtag.“ Jeder Tag war ein Scheißtag. Oder: „Ja, ich hab was genommen, aber es gab was zu feiern!“ Jeder Tag war ein Scheißtag oder ein Feiertag.

„Eric, was machst du denn hier?“ „Ich wollte Arielle zur Schule bringen.“ „Eric, die Arielle wohnt schon lange nicht mehr hier. Die ist zum Studieren weggezogen, die geht nicht mehr zur Schule.“

Ich war auch müde all seiner Verzweiflung. Müde seiner Ticks, die er entwickelt hatte.

„Ach so. Wann hat sie denn Schule aus? Ich kann sie ja abholen.“

Ich erinnere mich an eine Szene: Eric und ich sitzen auf dem Balkon und er ist entweder so voll oder schon so geschädigt, dass er für die Formulierung einfachster Sätze eine Ewigkeit braucht. Man kann keine richtige Unterhaltung mehr mit ihm führen. Er kann sich nur schwer konzentrieren. „Hör mal Eric, das geht so nicht weiter.“

Arielles Mutter rief mich an. Dann sprach sie mit seinen Eltern, seine Mama weinte. Eric war mehr oder weniger obdachlos. Auch seine Eltern hatten irgendwann kapituliert. Die liebsten und fürsorglichsten Eltern der Welt hatten ihren Sohn vor die Tür gesetzt. Seine Sucht hat auch eine tiefe Kerbe in der Familie hinterlassen. Sie fragen sich mit Sicherheit auch, was sie falsch gemacht haben. So wie ich. So wie vielleicht auch Arielle.

„Ich weiß. Ich schaffe es einfach nicht.“ „Arielle und ich bringen dich morgen in die Entzugsklinik, okay?“ „Okay.“ „Das ist deine letzte Chance. Wir können nicht mehr. Wir bringen dich hin, du machst den Entzug und du schaffst es und wenn nicht, dann sind wir raus. Dann kannst du nicht mehr mit uns rechnen, dann können wir dir nicht mehr helfen. Verstehst du?“

Ich habe Eric nun seit über zehn Jahren nicht mehr gesehen. Er wollte mich mal in einem sozialen Netzwerk adden, aber ich habe abgelehnt. Ultimatum ist Ultimatum. Oder nicht? Oder doch? Wie ich hörte, soll er zeitweise in einer betreuten WG gelebt haben, später wieder in der Klinik gelandet sein. Was davon genau stimmt, weiß ich nicht.

„Ja.“ Ein Ultimatum. Darf man sowas, wenn man jemanden liebt? War es Selbstschutz? Müdigkeit? Enttäuschung?

Aber eines weiß ich: er hat sein Leben nicht wieder in den Griff bekommen.

Am nächsten Tag brachten wir ihn in die Klinik. Ich hatte mir extra von meiner Mama das Auto geliehen. Wir halfen ihm, sein Zim-

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No!


Gegen den Rausch von Larissa Strohbusch

Es gab eine Zeit, da wurde ich von bestimmten Menschen „Die, die keine Drogen nimmt” genannt. Das sagt viel über mein damaliges Umfeld, aber noch mehr sagt es über mich in diesem Umfeld aus. Es ist nicht so, dass ich niemals berauscht gewesen wäre. Ich habe es ausprobiert, gelegentlich. Ich bin nach zu viel Erdbeerbowle am Lagerfeuer eingeschlafen. Ich habe mir die Zähne geputzt, während sich das Zimmer gedreht hat, weil ich es für eine gute Idee hielt, meinen Voda-Irgendwas-Mix auf dem Heimweg nach der Party zu leeren. Ich musste eine Runde um den Block gehen, als ich nach einer harmlosen Zwei-Personen-Karaoke-Party und einer halben Flasche Wein nicht mehr aufhören wollte zu lachen. Es gab Abende, auf denen mir gesagt wurde, ich solle doch lieber nicht mehr weiterreden und statt einem „Gute Nacht” habe ich vom Mitbewohner einen Eimer bekommen (zum Glück unnötigerweise). Ja, auch das ist vorgekommen. Es ist ja auch nicht so, dass ich keine Gelegenheit gehabt hätte. Ich war in üblen Rock-Schuppen, auf Grillhüttenfeiern, auf Festivals, auf dreckigen Punk-Kon-

zerten, Hochzeiten und WG-Partys. Aber meistens, ja meistens war ich dort vollkommen nüchtern. Und eigentlich hatte ich damit nie ein Problem.

Dance like nobody’s watching Ohne Alkohol keine Party? Ach, kommt schon, Leute, eine Party steht und fällt doch nicht am Alkohol! Eine Party ist gut oder sie nicht gut. Vielleicht wird sie mit einem Drink besser. In meinem Fall eher nicht. Wie heißt es so schön? Dance like nobody’s watching. Oder auch: Party like you’re drunk. Wen interessiert es schon, wie viel Promille du wirklich hast? Die Party ist gut? Du bist gut drauf? Du hast Lust, zu tanzen? Dann tu es! Und falls du noch einen Hauch an Zweifeln hast, mei, dann tu einfach so, als wärst du total betrunken. Wer merkt schon den Unterschied, wenn die meisten ums dich herum sowieso zu tief ins Glas geguckt haben? Es geht darum, einen schönen

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Titelthema Du, ja mit dir rede ich! Du und fast alle anderen da draußen!

Abend zu erleben (oder eine schöne Nacht, oder vielleicht auch ein ganzes Wochenende), es geht doch nicht darum, Promillepunkte zu sammeln.

Was ist da los? Ist die Realität zu schwer? Oder kannst du dich selbst so wenig ertragen? Ist es so viel leichter, schlechtes Benehmen auf den Alkohol zu schieben? Hast du so viel Angst vor dir selbst, dass du dir keine Blöße ohne Rauschen geben kannst? Denn, Hand aufs Herz, wir reden hier nicht mehr von gelegentlichem Genuss. Wir reden hier davon, dass du dein Leben dem Rauch unterwirfst. Ist es das wert?

Und überhaupt, macht das überhaupt so viel Spaß, betrunken zu sein? Mir jedenfalls macht es keinen Spaß. Ich werde von Alkohol nämlich ganz und gar nicht lustig, ich werde einfach nur müde. Alles zieht in gedrosselter Geschwindigkeit an mir vorüber, ich kann nicht mehr an Gesprächen teilnehmen. Sinnlos. Ganz zu schweigen davon, dass es eher so mäßig witzig war, in meinem Bett Karussel zu fahren. Ganz zu schweigen von etwaigen Folgeerscheinunen am nächsten Tag. Thanks, but no thanks.

Von mir aus bin ich eine Spaßverderberin Ich gönne dir dein Feierabendbier und wenn du zum Dinner ein Glas Wein magst, bittesehr. Geh ruhig mit den Mädels einen Cocktail trinken und zieh mal mit den Jungs über die Stränge. Your business. Aber jetzt mal Butter bei die Fische: Muss das denn wirklich ständig sein? Geht es denn wirklich nicht auch ohne? Wie viel „Trink mal was!” oder „Rauch doch mal eine!” musste ich schon hören? Wie oft zog es jemand vor, alleine zu Hause sein Bier zu trinken, weil er dran war mit fahren? Wie viele Frauen ertragen es nicht, für ein paar Monate Schwangerschaft und Stillzeit zu verzichten und reden sich ihre Niederlage schön mit „Ein Glas Wein schadet schon nicht”, bis es vielleicht „Ein Glas Wein pro Woche” oder gar „Ein Glas Wein pro Tag” wird? Waren die letzten zehn Jahre seit der Einführung des Rauchverbots wirklich so hart? War es wirklich schöner, zu Hause zu bleiben, anstatt gelegentlich für eine Zigarette vor die Tür zu gehen? Muss das wirklich sein? Geht es wirklich nicht mehr ohne?

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c s u Ra

l l a B m a h


Titelthema von „Pottsoße" 309 Jahre, nachdem die kosakischen Siedler Afanassi und Stepan Koschenewnikow die nach ihnen benannte Stadt Koschewnikowo gegründet haben, kam eben dort ein kleiner Junge zur Welt. Seine deutschstämmigen Eltern gaben ihm den Namen Konstantin, den er bis heute trägt.

Stammspieler und Leistungsträger der Hannoveraner avancierte. Beim ersten Spiel unter eben jenem Trainer gelang dem Linksfuß Konstantin auch gleich sein erstes Bundesligator, ein wunderschöner Schuss mit dem rechten Fuß, vorbei am Frankfurter Torwartopa Oka Nikolov.

Schon sechs Jahre später machte sich die Familie auf den langen Weg nach Deutschland, um am Südrand der Lüneburger Heide ein neues Leben zu beginnen. Der kleine Konstantin, von seinen neuen Freunden der Einfachheit halber Kocka genannt, trat dem örtlichen Sportverein bei, wo er mit viel Leidenschaft und vorzugsweise mit dem linken Fuß wiederholt gegen Fußbälle trat. Nach sechs Jahren beim TuS Lachendorf wurde ihm der Verein des kleinen Dorfes (6100 Einwohner) zu klein, er wechselte zum SV Nienhagen im Nachbardorf (6700 Einwohner), dem Zentrum der Niedersächsischen Erdölförderung.

Im Sommer 2013 trennten sich die Wege von Konstantin und Mirko, ebenso von Konstantin und Hannover 96, später im Jahr auch von Hannover und Mirko, aber das ist eine andere Geschichte. Der nun nicht mehr ganz so kleine Konstantin wechselte zu seinem allerersten Bundesligagegner, dem VfB Stuttgart, wo er unter dem schönen Bruno (Labbadia), dem aktuellen Co-Trainer der deutschen Nationalelf (Thomas Schneider), dem Knurrer von Kerkrade (Huub Stevens, zweimal) und Armin Veh spielen durfte. Oder auch nicht spielen durfte. In Stuttgart blieb er nur für zwei Jahre, anschließend in Darmstadt sogar nur ein Jahr. Hier durfte er jedoch wieder in den meisten Bundesligaspielen mit dem linken Fuß gegen den Ball treten, wobei ihm in einunddreißig Spielen zweimal der Ball dabei ins Tor sprang. Darmstadt schaffte überraschend den Klassenerhalt, und der nicht mehr ganz so junge Kocka wechselte zum Ende der Saison nach Köln. Den Vertrag hat er beim Kölner Geschäftsführer Jörg Schmadtke unterschrieben, der dem aufmerksamen Leser schon aus Konstantins Anfangsjahren bei Hannover 96 bekannt ist. Kocka ist also seit dem 1. Juli 2016 für den 1. FC Köln tätig und konnte, nachdem er die ersten drei Spiele wegen Rückenproblemen verpasst hat (nicht mehr ganz so jung, siehe oben), in den meisten Spielen mitwirken, mal als Linksverteidiger (4er-Kette, altmodisch), mal im linken Mittelfeld (Dreierkette hinten, kein Platz mehr für Linksverteidiger, weitere Auskünfte erteilt Peter Stöger oder ein beliebiger TV-Experte mit Ausnahme von Lothar Matthäus).

Sein Talent, seine Schnelligkeit und sein starker linker Fuß blieben den Talentscouts von Hannover 96 und dem damaligen Geschäftsführer Jörg Schmadtke nicht verborgen. Ab 2004 durchlief Kocka alle Jugendabteilungen der Roten und konnte sich sogar für Einsätze in den deutschen UNationalmannschaften empfehlen, angefangen bei der U16, wo er fünf Spiele absolvierte, bis hin zur U21, wo ihm neben acht Einsätzen auch sein erstes und einziges Tor für Deutschland gelangte. Seinen ersten Auftritt in der Bundesliga hatte er am 30. März 2008, wo er als kurzfristige Vertretung von Michael „Tanne“ Tarnat einspringen musste und immerhin mit H96 ein 0:0 gegen den VfB Stuttgart erkämpfen konnte, bei denen zu dem Zeitpunkt Spieler wie Sami Kedhira oder Mario Gomez mitspielten. Die Punktprämie von 3000 Euro soll er der Legende nach bei seinen Eltern abgeliefert haben, damit die sich mal was Schönes gönnen konnten.

Im Gegensatz zu seinem Namensvetter Friedel wurde Konstantin Rausch nie von einem Hund in den Hintern gebissen.

Von den damaligen Trainern Dieter Hecking und anschließend Andreas Bergmann wurde er von nun an immer häufiger eingesetzt, bis er unter dem für die Förderung junger Talente bekannten Mirko „Gonzo“ Slomka zum

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Leben. Und so.


favourites an i e b y S t ef

Begierde Who? Catherine Deneuve, David Bowie, Susan Sarandon What? Miriam und John Blaylock sind nach außen ein kultiviertes, elegantes und gutsituiertes Ehepaar. Was niemand ahnt, ist, dass sie seit Jahrzehnten, vielleicht sogar Jahrhunderten, zusammen sind und sich von menschlichem Blut ernähren. Es ist Miriam, die noch um einiges länger zu leben scheint und sich immer einen Begleiter oder eine Begleiterin auserwählt. Als John nicht mehr schlafen kann und altert, ahnt er, dass seine Zeit mit Miriam vorüber ist. Er sucht die Forscherin Dr. Sarah Roberts auf, die sich mit der inneren Uhr und dem Thema Unsterblichkeit beschäftigt. Why? Tony Scotts Film ist voll Philosophie, Melancholie und sprüht nur so vor Erotik. Der ausgelutschte Begriff Vampir ist hier unnötig: Sie haben keine Reißzähne, aber ja sie meiden das Sonnenlicht. Der Fokus liegt auf dem Fluch der Unsterblichkeit und einem weiteren wichtigen Motiv des Films: der Lebenslust und damit auch der Agonie. Johns Erkenntnis, dass er nach Jahrzehnten der Unsterblichkeit nun plötzlich den Kampf verliert, ist berührend inszeniert. Die Metapher ist fast brutal, als er seine wortwörtlich letzten Stunden im Wartezimmer der Ärztin zubringt. Auf der anderen Seite ist da die Liebe zwischen Miriam und John, die sich vor Epochen noch zuflüsterten „Für immer und ewig“, bis sie ihn fallen lässt.

Death Note Who? Tsugumi Ōba, Takeshi Obata What? Der hochintelligente Teenager Light Yagami kann die Welt kaum ertragen. Gewalt und Abstumpfung wo das Auge hinblickt. Wie gerne würde er eingreifen und die perfekte und gerechte Welt formen. Als er eines Tages ein seltsames Buch, das „Death Note“, findet, ändert sich alles. Er liest in dem Buch, dass, wenn man den Namen einer Person hinein schreibt, dieser Mensch stirbt. Light probiert es gleich bei einem Verbrecher aus und es funktioniert! Im ersten Moment noch geschockt, ist der Gedanke zum greifen nah: Er erschafft eine neue Gerechtigkeit.. Why? „Death Note“ ist ein in 12 Bänden (bzw. 6 Bänden der Sonderedition) abgeschlossener Manga des Duos Tsugumi Ōba (Geschichte) und Takeshi Obata (Zeichnungen), das sich durch das geschickte Katz-und-Maus-Spiel zwischen Light und dem sonderbaren Superhirn „L“ und die intelligente Detektiv-Geschichte mit einem Touch Fantasy auszeichnet. Der Clou sind die detaillierten Zeichnungen, die zeigen, dass Manga mehr kann als Kulleraugen. Die moralischen Fragen sind aber das Geheimrezept: Ist Light vielleicht im Recht? Ist seine Gerechtigkeit wirklich nah an der perfekten Welt?


! r e w Po


Ist etwas ganz anderes. von Larissa Strohbusch

Luna kürt „Die neuen Powermütter” [1]. Das ist irgendwie schön. Mütter haben es immer verdient, für ihre Power gekürt zu werden. Und hier gibt es jetzt eine Liste mit ein paar besonders tollen Exemplaren. Ein Best of der fünfzig tollsten Powermütter, mit inspirierenden, starken und wundervollen Frauen. Im Knesebeck Verlag erschien im letzten Jahr „Der Mama Styleguide” von Jeanine Dudenhöffer (vom Mummy Mag) und Fotografin Jules Villbrandt – ein nettes kleines Büchlein, das weniger Styleguide ist als eine Portraitserie toller Mütter mit gutem Stil. Also noch mehr Powermütter, inspirierend, stark und wundervoll.

mein Kind mit Sicherheit in den letzten vierundzwanzig Stunden mehrmals seine Nase abgewischt hat, und ungekämmten Haaren. Neulich habe ich mir zum ersten Mal seit zwei Jahren ernsthaft neue Kleidung gekauft – für den Berufsstart wollte ich wieder aussehen wie eine Frau. „Ich dachte ja früher tatsächlich, ich könnte während der Elternzeit meine Doktorarbeit schreiben!” „Ja, solche Vorstellungen hatte ich auch mal!” Beide jungen Mütter brechen in schallendes Gelächter aus.

„Erobere das Cello, lerne Spanisch, gründe ein Start-Up!”

Nur ich, ich finde das irgendwie doof. Nein, das ist nicht richtig. Ich finde das nett. Ich lese das und finde es sympathisch, wahr und ehrlich. Der „Styleguide” zeigt so viele unterschiedliche Frauen, jüngere, ältere, Frauen aus meiner Stadt, Frauen – na, klar – aus Berlin und vielleicht sogar vom Land. Frauen, von denen ich sogar Fan bin, wie zum Beispiel Isabel und Marie von Little Years. Frauen, die ehrlich sind, dass es manchmal schwierig ist, Mama zu sein. Frauen, die sich nicht verbiegen lassen und Frauen, die jetzt auf die Seidenbluse verzichten und lieber Turnschuhe als High Heels tragen. Und doch klappe ich das Buch zu und denke: „Ich finde dich doof!” Und weiß dabei vielleicht einen kurzen Moment nicht mal, ob ich das Buch meine oder vielleicht doch mich selbst. Denn: Zwanzig Mütter werden portraitiert. Und mit keiner einzigen kann ich mich identifizieren. Ich sitze hier nicht mit Stil, sondern mit einer alten Jogginghose, an der

Das schlägt der Evening Standard vor. Anstatt sich von dem Kind ausbremsen zu lassen, solle man die Off-Zeit lieber für einen „power maternity leave” nutzen. Freilich, so räumt der Artikel ein, es gibt Mütter, denen fehlt die Gelegenheit. Ma, zum Beispiel, fand nicht die Zeit für mehr Power: „Otto war ein Albtraum. Von allen Kindern in meinem NCT-Kurs schreit er am meisten und wachts nachts viermal auf.” [2] Klar, manche Frauen haben eben Pech. Bad luck. Vielleicht beim nächsten Kind. Für alle anderen heißt es: Raus ins Leben! Ab mit dem Kleinen ins Café! Wann, wenn nicht jetzt? Gründe ein Start-up! Werde selbstständig! NOW! Wie das geht, das erklärt zum Beispiel „Mama muss die Welt retten – Wie Mütter vom Wickeltisch aus Karriere machen” von Caroline Rosales (Stadt Land Mama) und Isa Grütering (Hauptstadtmutti): „Dieses Buch ist für Mütter, die für ihre persönliche Erfüllung nicht alleine ihr Baby verantwortlich machen

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wollen, sondern denen in ihrer Elternzeit zwischen Krabbelgruppe und GläschenShopping auch mal richtig die (Schnuffel)Decke aufd en Kopf fällt. Und die sich fragen, was sie selbst tun können. Die Antwort lautet: ALLES!” [3] Und wieder findet man tolle Mütter, inspirierende, starke, wunderbare Frauen mit großartigen Geschichten. Nur ich, ich finde das irgendwie doof, höre mittendrin auf zu lesen, lege das Buch in den Ikea-Korb neben dem Sofa und denke: Später mal, wenn ich mehr Kraft habe. Nein, seien wir mal ehrlich.

(zum Glück) kein „Albtraum”, sondern ein ganz normales Baby. Viermal die Nacht geweckt werden? Für viele Mütter ein Luxus. Und so lese ich in meiner Jogginghose mit ungekämmten Haaren von den tollen Powermüttern und denke daran, dass ich gerade meine Facebook-Page vernachlässige, dass ich dringend neue Artikel schreiben müsste, dass das neue Layout noch nicht steht und ich noch nicht mal den Abwasch gemacht habe. Und fühle mich schlecht. Diese Powermütter, die sind doch so etwas wie die Royals für die junge Generation. Während unsere Mütter und Omas Geschichten von Catherine und Victoria in „ihrem Blatt” lesen und von einem Schloss träumen, so träumt meine Generation von Karriere, gutem Stil plus glücklichem Familienleben mit hübschen, sauberen Kindern in stylishen Bio-Baumwoll-Seide-Bodys. Und am Ende übersehen wir sie, die Powermütter direkt vor unserer Nase. Wie meine Freundin, die eine gute Stelle hat und „trotzdem” gerade mit dem dritten Kind schwanger ist – und das „obwohl” das erste eine Behinderung hat. Oder meine Freundin, die auch mit Baby noch regelmäßig Ballett macht. Oder meine Studienfreundin, die mit Baby in einer WG wohnte, der Kindsvater damals im Ausland. Oder all die anderen Frauen, die jeden Tag aufstehen und ihren Alltag stemmen, obwohl sie nachts acht-, neun-, zehnmal geweckt wurden, wieder einmal, und keine Hilfe zu erwarten haben. Und so eine Mutter bin ich. Und so sitze ich hier, in einem kurzen Moment ohne Kind, und schreibe einen Artikel für das Magazin, das ich innerhalb meiner Elternzeit aufgebaut habe – jeden Mittag in den paar Minuten Pause, jeden Abend, während ich mit einem Ohr dem Babyfon lauschte. Sagt doch, was ihr wollt, aber ich bin mir Powermutter genug.

Bei mir kommt keiner vorbei und sagt: „Hey, Larissa, du hast echt Power! Dürfen wir dich für ein Buch portraitieren?” Ich habe in meiner Elternzeit kein Start-up gegründet, sitze nirgends im Vorstand, leite kein Unternehmen, habe nicht mit einundzwanzig mein eigenes Label aufgebaut oder bin berühmte Bloggerin. Ich wohne nicht in einem chicken Berliner Altbau mit hohen Decken und Design-Möbeln, habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Seidenbluse besessen und meine einzigen High Heels sind von H&M und stehen seit Jahren unbenutzt im Keller. Aber, und jetzt mal ganz ehrlich, ich bin auch nicht wirklich reich, ja, habe nicht mal reich geheiratet. Als durchschnittlich erfolgreiche junge Redakteurin habe ich eher mäßig verdient, damals, vor meiner Elternzeit. Was bedeutet: In der Elternzeit hatte ich nur noch 60 % eines mäßigen Gehalts. Was auch bedeutet: Kein Latte Macchiato fünf Tage die Woche im In-Café, kein PEKiP plus Babyschwimmen und plus Mama-Kind-Yoga, und vor allem: kein Babysitter (und auch keine Großeltern, Verwandte oder Freunde, die regelmäßig helfen). Und: kein sogenanntes „Anfängerbaby”, das es überhaupt mitgemacht hätte, fünf Tage die Woche im Café zu sitzen. Genau genommen scheiterte ich schon oft genug am Kaffee zu Hause. Oft genug scheiterte es schon beim „sitzen”.

[1] www.lunamag.de/hidden_post/die-neuen-powermuetter-2/ [2] www.standard.co.uk/lifestyle/london­life/conquer­ the­cello­learn­to­speak­spanish­set­up­a­start­up­ have­a­power­maternity­leave­8737555.html

Ich will nicht jammern. Denn das meint ihr jetzt ganz sicher: „Diese Mütter, die jammern viel zu oft. So schlimm kann das doch gar nicht sein.” Doch, es ist so schlimm. Aber am Ende geht es vielen so. Denn, liebe oben zitierte Ma, dein Otto ist

[3] Grütering, Isa, Rosales, Caroline: Mama muss die Welt retten, atb, 2013, S. 2

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e r e i z i f i t n e d I ! h c di


Wer bist du? von Larissa Strohbusch Worüber identifizieren wir uns?

langer langer Zeit Vertriebenen, und von der Rückkehr in die Heimat träumen , die sie nie gesehen haben.

Viele Menschen im Laufe der Menschheitsgeschichte identifizierten sich – und tun es noch – über ihre Religion. Wenn der Islam „nicht zu Deutschland gehört” und damit deutsche Muslime im Umkehrschluss wohl auch nicht – und heimatlos zurückgelassen werden. Oder einfach nur wenn Katholiken und Protestanten sich mit Hass in den Augen gegenüberstehen, vorrangig, weil die Vorfahren von dem einem sich von einem Herrn Luther leiten ließen und von dem anderen nicht – oder auch nur, weil das Landesoberhaupt das vor Jahrhunderten für besagte Vorfahren entschieden hat. Dann wird „Gott” groß auf die Fahne geschrieben, als Kriegsbanner tragen sie sie vor sich her, sie flattert vor sich hin und schreit nach „Zusammenhalt” und „gemeinsamen Werten” … während es eigentlich doch um etwas ganz anderes geht.

Sie identifizieren sich über ihr Geschlecht, wollen ihren „Mann stehen” oder „Frau genug” sein, identifizieren sich über eine FiftyFifty-Chance, dieses Chromosom bekommen zu haben oder jenes, identifizieren sich über Geschlechtsmerkmale, die die Welt herunter gebrochen gerade mal in zwei jämmerliche Gruppen aufteilt. Sie sind stolz auf ihren Wohlstand, auf ihre Bildung, zumeist auf der Grundlage dessen, was ihre Vorfahren erreicht haben – und sei es nur, dass sie vor langer, langer Zeit ein Stückchen weiter gewandert sind als andere. Aber sag mir wann, wann identifizieren wir uns eigentlich mal einfach darüber, wer wir sind?

Sie identifizieren sich über ihre Herkunft, über den Ort, an dem sie geboren wurden. Während dieser Ort selbst noch mit mit seiner Identifikation ringt, gerade erst geboren aus der Asche seines vorherigen Selbst seines vorherigen Selbst seines vorherigen Selbst; und wie Phoenix immer wieder neu erscheint, aber doch nie der gleiche ist. Sie pochen auf ihre Herkunft und doch zerstreut sich diese wie Asche im Wind in alle Richtungen, wenn sie nur zwei, drei Generationen zurückblicken, ja, vielleicht sogar nur eine einzige. Sie besinnen sich auf Vaterland und Muttersprache, während der eine „Moin” sagt und der andere „Griaßdi”, während sie die Heimat sezieren und zerkleinern, wenn „Dunkekdeutschland” nicht dazu gehört und die „Saupreißen” schon gar nicht oder eben die Bayern sowieso nur Österreicher sind - oder die Österreicher verloren gegangene Deutsche, ob sie wollen oder nicht. Wenn sie Nachkommen sind, von vor

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Erzähl mir von ...

deiner besten Schulfreundin! von Larissa Strohbusch

Alle wollen vorwärts kommen. Zukunft, Kind, Karriereplan. Immer geht es um das Morgen. Aber wie war dein Leben denn, als du ein Kind warst? Wie war es denn als Teenager? Erzähl mal. Roxana vom early birdy, Sabine vom fadenvogel und ich tauschen jeden ersten Sonntag im Monat Erinnerungsstücke aus. Ein Thema – drei unterschiedliche Texte, drei unterschiedliche Frauen, drei unterschiedliche Leben.

Die Suche nach der besten Freundin ist für viele junge Mädchen ähnlich der Suche nach dem Einen: romantisch überladen und von Hollywood versaut. Und wie in jeder RomCom-Serie habe ich sie alle durch: die Bösen, die Übergangslösungen, die On-/Off-Beziehungen und die dramatischen Trennungen. Also, wir reden hier immer noch von der besten Freundin, klar? Und wenn man aus meiner Suche nach der besten Freundin eine Serie machen würde, dann wäre L. die zweite Hauptdarstellerin. Und das Publikum würde über viele Staffeln mitfiebern: Kriegen sie sich am Ende oder kriegen sie sich nicht? Prolog: Ich, die Neue im Dorf, drei Jahre alt, finde meine erste beste Freundin. Wir sind ein Herz und eine Seele, bis ihre böse Adoptivmutter uns trennt. Daraufhin gerate ich an das Bad Girl, im weiteren Verlauf die Antagonistin der Serie.

se, an das ich vermutlich für meine restliche Kindheit mehr Erinnerungen habe als an mein eigenes. An den zugefrorenen Bach hinterm Haus, auf dem wir im Winter so lange spielten, bis die alte Nachbarin mit der Polizei drohte. An das Schlafzimmer ihrer Eltern, in das wir uns versehentlich ein schlossen, bis wir den Schlüssel aus dem Fenster warfen, damit L.s Vater uns „retten” konnte. An das Dach der Gartenlaube, auf das wir verbotenerweise kletterten. An die Actionfiguren von L.s kleinem Bruder. An den alten Küchentisch in ihrem Zimmer, mit dem ich mir bei einem waghalsigen Stunt fast das Genick gebrochen hätte. Und natürlich an die alten Sofakissen, die uns lange Jahre wahlweise entweder als Pferd oder mir als Schlafstätte dienten. Wir waren praktisch unzertrennlich. Oder vielmehr: theoretisch. Wenn da nicht die Antagonistin gewesen wäre. Oder einfach nur die Ungereimtheiten unserer Temperamente, die auch schon mal dazu führten, dass ich im tiefsten Winter nur in pinker Leggins und Pullover bekleidet die halbe Stunde nach Hause lief, weil ich zu erzürnt war, um auf ihre Mutter zu warten und zu fragen, wo mein Schneeanzug zum Trocknen hing. Briefe mit dem Wortlaut: „Ich bin nicht mehr deine beste Freundin. Die Antagonistin ist jetzt meine beste Freundin.” Der große Cliffhanger: Das Ende der Grundschule. Werden wir durch den Schulwechsel getrennt?

Teil 1 – Grundschule: Ich bin sieben Jahre alt und ich erinnere mich nicht mehr daran, wann L. und ich uns das erste Mal verabredet haben. Aber ich erinnere mich, wie ich das erste Mal ihre Wohnung betrat. Ich bog um den großen Kachelofen in der Küche, wie ich es danach viele Tausende Male gemacht habe. Bei diesem ersten Mal war das Wohnzimmer dahinter mit Malerfolie ausgelegt – L.s Familie renovierte gerade. Und so wurde dieses Haus zu meinem zweiten Zuhau-

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Teil 2 – Gymnasium: Nein, werden wir nicht. Jedenfalls nicht direkt. Denn unsere Freundschaft bringt mich schließlich dazu, mit ihr aufs Gymnasium zu wechseln. Und so blieben wir zusammen, L. und L. Die eine groß und brünett, die andere klein und blond, aber für lange Zeit für den ein oder anderen Lehrer nicht zu unterscheiden. Die Pferde tauschten wir gegen die frühen Lieben der Jugend: die Kelly Family und Caught in the Act, eine Kombination, die durchaus eine Freundschaft zerstören konnte. Und dann waren da die anderen. Ja, seien wir ehrlich: L. ging zuerst fremd. Die Antagonistin war immer noch da (aber zum Glück nicht mehr lange). Es gab die eine, die ihre Liebe zu Caught in the Act teilte. Ich datete N., doch das ging nach hinten los: L. und N. gingen eine lange, ernsthafte Freundschaftsbeziehung ein! Es kamen andere hinzu, eine Zeitlang waren wir „Wir vier” – L. und N., und L. und N., die mich eine Weile als beste Freundin begleitete (aber das ist eine andere und am Ende durchaus schmerzhafte Geschichte – auf mehreren Ebenen). Schließlich kamen die Männer in unserer Leben, oder vielmehr in ihr Leben. Aus „wir vier” wurden drei Paare und ich. Es folgte Entzweiung, nächtliche Krisengespräche auf der Treppe im Dorf (unserem Lieblingsplatz). Vielleicht wären wir für immer auseinander gegangen, wenn uns nicht längst etwas anderes zusammenhielt: die enge Freundschaft unserer Mütter (auch genannt: das überaus fehlerhafte Buschtelefon). Der große Cliffhanger: Eine große Katastrophe, die für L. vielleicht alles änderte. Und vieles auch für mich.

größten Dramen dieser Zeit waren eine tote Katze, Trennungen und Neuorientierung. Am Ende machten wir das Abitur – vor den (mehr oder weniger freiwilligen) Nachprüfungen sogar mit exakt der gleichen Punktzahl. Auf dem Foto vom Abiball bin ich nicht etwa mit meinen Eltern (oder dem nicht-vorhanden Freund) zu sehen, sondern mit L. Das war nur konsequent. Epilog: Unsere erste Reise als Erwachsene war gleichzeitig unsere letzte große Reise zusammen. Mit meinem kleinen Auto klapperten wir verschiedene Internet-Freundinnen ab, von Stuttgart über München bis in die Alpen. Und? Kriegen sie sich am Ende? Nein. Wer ist Schuld? Niemand. Das Leben. Am Ende zogen wir aus. Von zu Hause, aus unserem Dorf, in die Stadt, in die Welt. Sie wurde Chemikerin, ich studierte Literaturwissenschaft. Wir fanden neue Freunde, neuen Lieben, neue Seelenverwandte. Was bleibt, ist die gemeinsame Kindheit und Jugend, die gemeinsamen Erinnerungen, die wir mit niemandem sonst teilen oder je teilen werden. Und so blieben wir am Ende einfach nur Freunde.

Teil 3 – Oberrstufe: Wir haben überlebt. Und irgendwie waren wir plötzlich halbwegs erwachsen. N. und N. verschwanden langsam von unserer Schule und schließlich auch aus unseren Leben. Mit Beginn des elften Schuljahres waren wir als einzige übrig. Das gemeinsame Ziel vor Augen brachte uns wieder enger zusammen, wenn auch nur vormittags. Gemeinsame Freistunden, gemeinsam Mathe-LK, die Abschlussfahrt nach Prag (gemeinsam mit unserer Freundin G., meiner Interviewpartnerin aus dem Artikel „Wir sind doch keine Russen!”). Die

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Die nächste Ausgabe erscheint am 1. April 2017. Impressum Redaktion: Larissa Strohbusch Klingerstr. 8 81369 München E­Mail: redaktion@norobotsmagazine.de Layout: Larissa Strohbusch Autoren: Indre Zetzsche, Larissa Strohbusch, Nina M. Jaros, "Pottsoße", Roxana Schwind, Stefanie Höfig. Fotos: Unsplash.

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