39sa14 nibelungen kurier

Page 4

LOKAL-NACHRICHTEN

SEITE 4

Dame, Springer, Turm bevölkern jetzt den Park Freilandschachfeld erhöht seit Donnerstag den Erlebniswert des Albert-Schulte-Parks VON GERNOT KIRCH Der AlbertSchulte-Park in unmittelbarer Nähe des Wormser Hauptbahnhofs galt jahrelang als Drogenumschlagplatz und „Angstraum“ für die allermeisten Bürger. Dazu kam ein teilweise dichter Pflanzen- und Baumbewuchs, der das Areal in eine gewisses Dunkel tauchte und ihn nicht gerade attraktiv machte. Doch seit vor ein paar Jahren Stadt Worms und die Polizei im Rahmen der „AG Park“ konsequent gegen Drogendealer

vorgingen und die Anlage vom Grünschnitt her offener und „luftiger“ gestaltet wurde, haben die Menschen den Park als Lebensraum zurückerobert. Ein weiterer positiver Schritt war und ist die Durchführung von Veranstaltungen, etwa durch das Jugendparlament. Am Donnerstagmittag erfolgte mit der feierlichen Übergabe des Freilandschachspiels an die Öffentlichkeit ein nächster Schub zum bürgerfreundlichen Erholungspark.

Wer also in Zukunft Schach spielen möchte, kann dies im Albert-Schulte-Park tun. Dazu muss er nur folgende Telefonnummer wählen: 06241/8531070. Dort erhält er einen Code von Michael Krjukov, mit dem er die verschlossenen Figuren aus der Box holen kann. Betreut wird die Anlage übrigens vom russischdeutschen Kulturverein (jetzt KuBiS). Eine sicherlich gute Wahl, denn neben Eishockey ist Schach in Russland wohl eine der populärsten Sportarten.

Oberbürgermeister Michael Kissel (rechts) und der Vorsitzende von KuBiS, Waldemar Scherer, eröffneten das Freilandschachfeld mit einer Partie. Foto: Gernot Kirch

Pfarrstelle I in Pfeddersheim wieder besetzt Einführung von Pfarrerin Almut Kunzmann in der ev. Kirche Pfeddersheim am morgigen Sonntag um 10 Uhr / Mit anschließendem Sektempfang Am kommenden Sonntag, 28. September, findet um 10 Uhr die Einführung von Pfarrerin Almut Kunzmann statt. Seit 2007 war Kunzmann Pfarrerin in den beiden kleinen Ortschaften Wachenheim und Mölsheim, zum 1. September dieses Jahres wechselte sie nun nach Worms-Pfeddersheim. Dekan Harald Storch wird sie im Rahmen eines festlichen Gottesdienstes in ihre neue Stelle einführen. Kunz-

mann, die verheiratet ist und eine Tochter hat, studierte in Bethel und Heidelberg und absolvierte bereits ihr Vikariat im Dekanat Worms-Wonnegau, in den Gemeinden Worms-Ibersheim und Hamm. Nach einem Schlenker über Viernheim und Elternzeit trat sie im Januar 2007 ihre Stelle als Pfarrvikarin in Wachenheim und Mölsheim an. Mittlerweile ist sie Pfarrerin auf Lebenszeit.

Was ihr besonders am Herzen liegt, beschreibt Almut Kunzmann als „Lebensbegleitung“ ihrer Gemeindemitglieder. Nebenbei hat sie auch eine vierjährige Zusatzausbildung in Gestalttherapie absolviert. Einführungsgottesdienst am 28. September 2014, 10 Uhr, in der evangelischen Kirche Pfeddersheim mit anschließendem Empfang im ev. Gemeindehaus.

Zu Gunsten des Gesundheitsladens

Die Wormser Wirtschaftsjunioren wurden vor 60 Jahren gegründet. Dieses Jubiläum möchten sie jetzt zum Anlass nehmen, um mit Gästen aus Wirtschaft, Politik und dem öffentlichen Leben einen außergewöhnlichen Abend zu erleben. Dieser „Ball der Wirtschaft“ am Samstag, dem 11. Oktober, im WORMSER Mozartsaal, beginnt um 18.30 Uhr mit einem Empfang im Foyer. Nach einem mehrgängigen Menü werden die „Las Vegas Tanzband“ und „80 Grad“ zum Tanz aufspielen. Im Kartenpreis von 119 Euro sind das Menü und der Sektempfang enthalten. Für 872 Euro kann man einen Tisch für 8 Personen buchen (so kostet die Karte nur 109 Euro/Person). „Mit einem Teil des Erlöses wollen wir den Gesundheitsladen der Caritas im Wormser Nordend unterstützen“, so Alexandra Fischer, die aktuelle Sprecherin der Wormser Wirtschaftsjunioren (2. von links im Kreis des Vorstandes beim letzten Ball im Jahr 2012). Karten und weitere Informationen bei Verena Kissel (IHK für Rheinhessen) Dienstleistungszentrum Worms, Rathenaustraße 20, 67547 Worms, Telefon 06241/9117-45, E-Mail: verena.kissel@rheinhessen.ihk24.de

SAMSTAG, 27. SEPTEMBER 2014

„Zeit der Ausreden ist vorbei!“ Anwendung des Strafkataloges soll Chaos bei der Rheinpfalzbus stoppen Täglich bis zu 25 Beschwerden über Missstände beim Busverkehr in Worms

Vieles läuft beim neuen Anbieter Rheinpfalzbus noch nicht rund. VON GERNOT KIRCH Nach europaweiter Ausschreibung nahm am 15. Juni 2014 der neue Busbetreiber für die Stadt Worms, die Rheinpfalzbus, mit viel Vorschusslorbeeren den Betrieb auf. Freudestrahlend wurden wenige Tage vor dem Start auf dem Marktplatz die nagelneuen, roten Busse präsentiert. Nicht alles, aber vieles sollte besser werden. Angefangen von der Neigetechnik, Einstiegshilfen, Klimaanlage sowie Fahrgastinformationen in Echtzeit sowohl in den Bussen wie an den Haltestellen. Auch wurden Linien optimiert. Um all dies zu erreichen, hatte der ÖPNV-Beauftragte der Stadt, Karl-Heinz Adelfinger, drei Jahre lang in unermüdlicher Arbeit und unter Einbindung der Bevölkerung die Ausschreibung vorbereitet. Wobei es die vermeintlichen Verbesserungen nicht zum Nulltarif gab, denn war der Busverkehr bis zum 15. Juni 2014 kostenneutral, muss die Stadt Worms jetzt pro Jahr 2,3 Millionen Euro Zuschuss zahlen.

Massive Beschwerden Doch aus dem erhofften, gelungenen Start wurde nichts, denn praktisch vom ersten Tag an gab es massive Beschwerden. So machten zahlreiche frustrierte Kunden seit Sommer gegenüber dem NK ihrem Unmut Luft. Eine Pendlerin, die jeden Tag an den Wormser Hauptbahnhof muss, berichtete, dass sie mit 25 anderen Bürgern am Wormser Bahnhof auf den Bus nach Pfeddersheim gewartet habe, doch er sei einfach nicht gekommen. Einige Tag später sei der Bus dann einige Minuten früher abgefahren und sie hätte wieder am Bahnhof gestanden. Andere Fahrgäste erzählten, dass der Busfahrer schlicht die Fahrstrecke nicht kannte und andere Wege genommen habe oder an Haltestellen vorbei gefahren sei. Dazu kommt, dass die Fahrgastinfos häufig weder im Bus noch an den Haltestellen funktionieren. Ein weiteres Thema ist die teilweise Unfreundlichkeit der Fahrer. Auch beschweren sich Radfahrer über das rüpelhafte Verkehrsverhalten einiger Busfahrer. So seien Radler vor dem Tunnel geschnitten

worden und konnten nur durch eine Vollbremsung einen Unfall vermeiden. Die Liste ließe sich fortsetzen. Fakt ist aber, dass es keine Einzelfälle sind, sondern die Verfehlungen massiv auftreten. Gemeinsam mit Karl-Heinz Adelfinger stand Oberbürgermeister Michael Kissel zu einem Gespräch mit dem NK zur Verfügung. Michael Kissel erläuterte dabei, dass täglich mindestens fünf, anfänglich sogar bis 25 Beschwerden eingingen. Viele Beschwerden habe es, so der Stadtchef, auch gerade am Backfischfest gegeben.

Das Maß ist voll Glaubten alle Beteiligten zunächst noch, die Verfehlungen wären „Kinderkrankheiten“, die sich rasch bzw. nach einigen Wochen beheben ließen, wurden sie bald eines Besseren belehrt. Denn mit dem Beginn des Unterrichts an den Schulen nach den Sommerferien erreichte das Chaos einen neuen Gipfel, besonders von Schülern der IGS kam heftige Kritik. Die Unzufriedenheit der Verantwortlichen bei der Stadt hat inzwischen auch einen Grad erreicht, dass Oberbürgermeister Michael Kissel am Mittwochabend gegenüber dem NK erklärte: „Die Zeit der Ausreden ist vorbei!“ Von den ersten Beschwerden an sei man in Kontakt mit der Rheinpfalzbus, so der der Stadtchef und Karl-Heinz Adelfinger gemeinsam. Doch substantiell verbessert habe sich zu wenig. Beiden war beim Pressegespräch am Mittwoch die Enttäuschung anzusehen. Wobei die Stadt es nicht beim Reden und Diskutieren belässt, sondern auch bereits den Strafkatalog zur Anwendung gebracht hat, der im Vertrag zwischen Stadt und Rheinpfalzbus vorgesehen ist, wenn der Betreiber vereinbarte Leistungen nicht erfüllt. Jeden Monat seien bisher, so OB Kissel, zwischen 5.000 und 20.000 Euro an Strafe für den Betreiber angefallen, da er jene festgelegten Leistungen nicht erbracht habe. Und diesen Weg werde die Stadt konsequent weitergehen, denn letztlich erzeuge man so einen massiven Druck, den Rheinpfalzbus auch spüre.

Foto: Gernot Kirch Karl-Heinz Adelfinger wies beim Gespräch mit dem NK darauf hin, dass es verschiedene Ursachen für die Unzufriedenheit der Kunden gebe. Dies sei einmal das Material, wie etwa die fehlenden Fahrgastinformationssysteme. Hier gebe es gar keine Diskussionen. Die Rheinpfalzbus muss dies laut Vertrag leisten. Dann seien da die Fahrer. Auch hier liege das Problem eindeutig bei der Rheinpfalzbus. Karl-Heinz Adlefinger erklärte ergänzend, dass rund die Hälfte der Busfahrer neu in Worms sei, die andere Hälfte habe vorher schon für den BRN gefahren. Es gebe aber auch Änderungen bei den Fahrplänen und Linienführungen. Manches Neue sei einfach gewöhnungsbedürftig, manches andere werde von den Fahrern aber einfach noch nicht so umgesetzt, wie dies sein soll. Dass die Mängel aber abgestellt werden, daran arbeite man. Einige Änderungen zum vorherigen Fahrplan müssten aber auch angepasst werden, da der erhoffte Vorteil für die Passagiere nicht eingetreten sei. OB Kissel erklärte, dass der Haupt- und Finanzausschuss am Mittwoch auch bereits einige Verbesserungen beschlossen habe, die zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember wirksam werden und die die Stadt 40.000 Euro jährlich mehr kosten. So werden etwa die Linien 405 und 408 stadteinwärts wieder über den Hauptbahnhof geführt oder die Linie 431 erhält mit der Fahrstrecke entlang der Parallelentlastung im Wormser Norden weitere Haltestelle, was gerade Berufspendler wichtig ist. Weitere Änderungen betreffen die Linien 410, 414, 432 und 434.

Warum Privatisierung? Bei aller Kritik bleibt es für viele Betroffene ein Rätsel, warum es gerade in Worms so aus dem Ruder läuft. Die Rheinpfalzbus bedient auch die Buslinien in Speyer und Bad Bergzabern. Und dort gäbe es keine Probleme. Viele Bürger stellen aber auch die prinzipielle Frage, warum ein Teilaspekt der Grundversorgung der Bürger, wie der öffentliche Personennahverkehr, überhaupt von Privatfirmen erbracht wird, ob dies nicht vielmehr eine Aufgabe der Stadt sei?

„Dance On The Strings“ Konzert der Kreismusikschule am 3. Oktober im Tagungszentrum der RFK in Alzey

„Dance On The Strings“, zu Deutsch: „Tanz auf Saiten“, heißt ein interessantes Konzert, welches die Kreismusikschule Alzey-Worms am Freitag, dem 3. Oktober, um 17 Uhr, im Tagungszentrum der Rheinhessen-Fachklinik veranstaltet. Alle Streicherschüler – von klein bis

groß – wurden zur Gestaltung eingeladen. In zwei verschiedenen Ensembles lassen die jungen Musiker ihre Bögen und Finger tanzen, um schließlich sogar zu einer großen Gruppe zu verschmelzen. Unter der Leitung und der Betreuung der Streicher-Lehr-

kräfte der Musikschule, werden sie mit humorvollen und rhythmisch fesselnden Tanzstücken tänzerischen Drive, Bewegung und Leichtigkeit auf die Bühne zaubern. Vom Mückentanz über Tango und Swing Waltz geht die musikalische Reise bis nach Jamaica. Der Eintritt ist frei.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
39sa14 nibelungen kurier by Nibelungen Kurier - Issuu